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Individuell und selbstgesteuert lesen und schreiben lernen mit

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Rezensionen<br />

Sequenzen dargestellt. (Auf der beiliegenden CD-ROM sind viele<br />

davon als PDF Datei einzusehen.)<br />

Problematischer erscheinen Aspekte, die in den ersten vier Kapiteln<br />

auftauchen. Beispielsweise befasst MOTSCH sich <strong>mit</strong> der Frage,<br />

welche „Theorien uns das grammatische Lernen der Kinder<br />

ausreichend erklären können“ (26). Der dann skizzierte (sogenannte<br />

integrative) Ansatz besitzt an sich jedoch keinen nennenswerten<br />

Erklärungswert. Seine Spezifizierung beruht auf der linguistischen<br />

Vorstellung angeborener, zu parametrisierender Prinzipien.<br />

Insbesondere dann, wenn „Konsequenzen für die therapeutische<br />

Praxis“ gezogen werden, wäre eine umfassendere Diskussion<br />

relevanter Forschung jedoch wünschenswert, zumal sich die<br />

Vorstellung angeborener sprachspezifischer Mechanismen zunehmend<br />

in der Kritik befindet (z. B. ELMAN et al., 1996).<br />

So erfreulich es auch ist, dass psychologische Theorien wie<br />

beispielweise Defizite der Phonologischen Schleife im Modell des<br />

Arbeitsgedächtnisses nach BADDELEY (z. B. 1997) Beachtung<br />

finden: Im Detail finden sich immer mal wieder Ungenauigkeiten.<br />

So wird – um ein Beispiel zu nennen – auf Seite 47 der „Phonologische<br />

Ähnlichkeitseffekt“ angerissen. Darunter wird der Bef<strong>und</strong><br />

verstanden, dass die Leistung beim immediate serial recall (also<br />

der Forderung nach sofortiger Wiedergabe einer Liste von items in<br />

der Reihenfolge ihrer Vorgabe) bei phonologisch ähnlichem Material<br />

im Vergleich zu phonologisch unähnlichem Material schlechter ist<br />

(z. B. BADDELEY, 1997). Daraus abzuleiten, dass, „um den<br />

Ähnlichkeitseffekt des Arbeitsgedächtnisses zu verkleinern“ (51),<br />

die „ansonsten unbetonten morphologischen Markierungen in der<br />

professionellen Modell-Sprache des Therapeuten sprachlich<br />

bewusst deutlicher hervorgehoben werden“ (51) müssen, erscheint<br />

- 77 -<br />

Heilpädagogik online 04/ 04

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