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Individuell und selbstgesteuert lesen und schreiben lernen mit

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Der Einsatz der Anlauttabelle an der Schule für Geistigbehinderte<br />

Präsentation von Arbeitswegen <strong>und</strong> –ergebnissen (vgl. KOCHAN<br />

1998, 256ff.). Auch das Vor<strong>lesen</strong> <strong>und</strong> Reden über Kinderbücher ist<br />

unverzichtbarer Bestandteil des Unterrichts. Darüber hinaus sollten<br />

auch Begegnungen <strong>mit</strong> außerschulischer Schriftkultur herbeigeführt<br />

werden, z.B. durch Bibliotheksbesuche, durch das Einbeziehen von<br />

Schreib- <strong>und</strong> Lesesituationen in der Schulumgebung, durch<br />

schriftliche Kontakte zwischen der Klasse <strong>und</strong> Personen außerhalb<br />

der Klasse (vgl. KOCHAN 1998, 254f.). Auf diese Art <strong>und</strong> Weise<br />

sind Schreiben <strong>und</strong> Lesen von Anfang an in einen sinnvollen<br />

Kontext eingebettet.<br />

REICHENs Gr<strong>und</strong>satz „Kinder <strong>lernen</strong> umso mehr, je weniger sie<br />

belehrt werden“ (2001, 26) <strong>und</strong> seine Abneigung gegen das Üben<br />

im Bereich des Lesens <strong>und</strong> Schreibens sind vor allem im Bezug auf<br />

Schüler <strong>mit</strong> geistiger Behinderung sehr kritisch zu sehen. Gerade<br />

bei „Kindern <strong>mit</strong> eingeschränkten Kompetenzen sollte man sich<br />

nicht völlig darauf verlassen, dass sich das [notwendige phonologische]<br />

Bewusstsein ‚von selbst’ ausbildet. Gegebenenfalls sind die<br />

Lernprozesse durch gezielte Angebote zur Analyse <strong>und</strong> Synthese zu<br />

ergänzen.“(KRETSCHMANN 1998, 312) Wiederholte modellhafte<br />

Demonstrationen eines Vorgangs können für Schüler <strong>mit</strong> geistiger<br />

Behinderung oft eine große Hilfe sein. Daneben spielen Üben,<br />

Wiederholen, Verfestigen <strong>mit</strong> dem Ziel der Automatisierung eine<br />

wichtige Rolle. (vgl. KRETSCHMANN 1998, 312)<br />

4. Fazit<br />

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass auch für Schüler der<br />

Schule für Geistigbehinderte die Anlauttabelle eine gute Hilfe <strong>und</strong><br />

Unterstützung beim Schriftspracherwerb sein kann, aber nicht<br />

zwangsläufig für alle sein muss. Es gibt immer auch Schüler, die<br />

eventuell selber abgeschrieben). Es wird keine inhaltliche Zensur vorgenommen <strong>und</strong> es werden<br />

keine Schreibfehler in den selbstgeschriebenen Texten korrigiert“ (Ohrenkuss 2000/2, 7).<br />

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Heilpädagogik online 04/ 04

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