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Individuell und selbstgesteuert lesen und schreiben lernen mit

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Der Einsatz der Anlauttabelle an der Schule für Geistigbehinderte<br />

diesen zweiten Text neben dem Original <strong>mit</strong> zu veröffentlichen.<br />

Dies dient einmal der besseren Lesbarkeit für die Mitschüler <strong>und</strong><br />

ermöglicht gleichzeitig eine Orientierung an der Schriftsprache. Die<br />

anderen freien Texte, die nicht zur Veröffentlichung bestimmt sind,<br />

sollten nur auf ausdrücklichen Wunsch der Schüler in einer<br />

orthographischen Schreibung präsentiert werden, da die Schüler<br />

sonst leicht die Freude am schriftsprachlichen Kommunizieren<br />

verlieren können (vgl. SPITTA 2001, 10).<br />

Für Schüler, die noch nicht in der Lage sind, lautgetreu zu<br />

verschriften, kann es eine gute Möglichkeit sein, wenn sie der<br />

Lehrperson Wörter oder Texte diktieren können, die diese dann für<br />

sie aufschreibt. Da<strong>mit</strong> haben auch die Schüler die Möglichkeit, ihre<br />

Gedanken <strong>und</strong> Ideen auszuformulieren <strong>und</strong> je nach Wunsch auch<br />

zu veröffentlichen. Schüler, die (noch) Schwierigkeiten im<br />

feinmotorischen Bereich haben, können selbständig etwas<br />

<strong>schreiben</strong> indem sie Drucken oder eventuell auch den Computer<br />

benutzen. 10<br />

Auch an der Schule für Geistigbehinderte sollte es selbstverständlich<br />

sein, dass Lesen <strong>und</strong> Schreiben von Anfang an als sinnvolle,<br />

kommunikative Tätigkeiten erfahren werden. Den Schülern sollte<br />

es ermöglicht werden, auf vielfältige Weise Funktion <strong>und</strong> Bedeutung<br />

von Schrift wahrzunehmen. Die Lehrkraft sollte immer wieder<br />

beim Schreiben <strong>und</strong> Lesen beobachtet werden können<br />

(Vorbildfunktion) <strong>und</strong> das Klassenzimmer sollte zum Lesen <strong>und</strong><br />

Schreiben einladen (zahlreiche Bücher für unterschiedliche<br />

Lesestufen, Computer, Möglichkeiten zum Drucken ...).<br />

Die Schüler sollten in allen Lernbereichen angeregt werden,<br />

<strong>schreiben</strong>d <strong>mit</strong>einander umzugehen, z.B. durch die schriftliche<br />

10<br />

Texte in der Zeitschrift Ohrenkuss entstehen genau nach diesem Prinzip. „Ohrenkuss …da rein, da<br />

raus ist ein Magazin, in dem fast alle Texte von Menschen <strong>mit</strong> Down-Syndrom erstellt werden<br />

(selber geschrieben, getippt, in den Computer eingegeben oder auch diktiert <strong>und</strong> danach<br />

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Heilpädagogik online 04/ 04

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