Individuell und selbstgesteuert lesen und schreiben lernen mit

Der Einsatz der Anlauttabelle an der Schule für Geistigbehinderte
Domino-, Lotto- und Memoryspielen bieten sich an. Daneben sind
auch Geschichten und Bastelarbeiten, die die Bilder und Grapheme
der Anlauttabelle wieder aufgreifen eine gute Unterstützung und
Merkhilfe. Dies hilft gerade auch Schülern mit geistiger Behinderung
mit den Bildern und Buchstaben vertraut zu werden und ist
eine gute Grundlage für die Differenzierung.
Mit einer eigens für die jeweilige Klasse konzipierten Anlauttabelle
arbeiten Schüler in der Regel sehr viel lieber und dadurch auch
erfolgreicher, da ein ganz persönlicher Bezug zum Lernstoff
hergestellt werden kann (vgl. MÜLLER-WAGNER 2000, 159).
Mit der Anlauttabelle stehen den Schülern zwar von Anfang an alle
wichtigen Grapheme zur Verfügung, trotzdem ist es an der Schule
für Geistigbehinderte durchaus sinnvoll und wichtig, die einzelnen
Grapheme noch einmal einzeln hervorzuheben, gründlich zu üben
und immer wieder zu wiederholen. Bei der Hervorhebung eines
einzelnen Graphems sollte immer auch das entsprechende Bild der
Anlauttabelle mit im Mittelpunkt stehen, da für Schüler mit
geistiger Behinderung bildliche Stützen ganz besonders wichtig
sind.
Wichtig ist, dass die Anlauttabelle variabel eingesetzt wird. Einigen
Schülern wird es gut gelingen, mit Hilfe der Anlauttabelle lautgetreu
zu schreiben, andere wiederum haben mit diesem Vorgang
(noch) große Schwierigkeiten, bei ihnen dient die Tabelle vielleicht
(zunächst) einfach als bildliche Merkhilfe für die einzelnen
Buchstaben oder als Übungsmaterial zum Bilderlesen. Die Anlauttabelle
sollte daher auf jeden Fall nicht das einzige Medium zum
Schriftspracherwerb sein.
Möglich ist daher auch eine Kombination von der Arbeit mit der
Anlauttabelle und dem Erstellen einer Eigenfibel (vgl. GÜNTHNER
1999, 109ff.). Bei der Eigenfibel werden die einzelnen Buchstaben
nochmals einzeln herausgegriffen und geübt, durch die Anlauttabel-
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Heilpädagogik online 04/ 04