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Individuell und selbstgesteuert lesen und schreiben lernen mit

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Der Einsatz der Anlauttabelle an der Schule für Geistigbehinderte<br />

dann, wenn der Schüler selbst beim Lesen auf das Problem der<br />

Groß- <strong>und</strong> Kleinschreibung von Buchstaben stößt.<br />

Das Kriterium der Überschaubarkeit ist besonders für Kinder <strong>und</strong><br />

Jugendliche <strong>mit</strong> geistiger Behinderung wichtig. Auf der Anlauttabelle<br />

werden den Schülern sehr viele Zeichen <strong>und</strong> Bilder auf einmal<br />

präsentiert, was möglicherweise zunächst unübersichtlich wirkt <strong>und</strong><br />

sie vielleicht überfordert. Daher sollte man gr<strong>und</strong>sätzlich überlegen,<br />

ob man die Anzahl der Grapheme nicht reduzieren könnte<br />

(vgl. PRIEß 1999, 55). Grapheme die nur äußerst selten vorkommen,<br />

wie z.B. oder die Umlaute, könnte man eventuell<br />

weglassen. Auch auf kann verzichtet werden, da es akustisch<br />

nicht von unterschieden werden kann (vgl. MÜLLER-WAGNER<br />

2000, 158). Allerdings muss hier auf die jeweilige Klasse eingegangen<br />

werden: die Grapheme sollten dann nicht weggelassen werden,<br />

wenn sie in einem Namen der Schüler vorkommen. Werden<br />

darüber hinaus zu viele Grapheme weggelassen, kann schnell das<br />

Prinzip des freien Schreibens verloren gehen, da die Schüler nicht<br />

mehr alles <strong>schreiben</strong> können, was sie wollen. Möglich wäre es<br />

auch, für jedes Kind eine eigene, individuelle Anlauttabelle zu<br />

erstellen, welche u.U. sukzessive ergänzt wird. So kann man<br />

differenzierter auf die jeweiligen Fähigkeiten <strong>und</strong> Möglichkeiten<br />

eingehen. Der Nachteil dabei ist, dass sich die Schüler dann nur<br />

bedingt gegenseitig helfen können.<br />

Die Bogenform der Anlauttabelle wird zum Teil als unübersichtlich<br />

empf<strong>und</strong>en, da bei einem Teil der Bilder die Grapheme rechts<br />

stehen, beim anderen Teil links. Dem ist entgegenzuhalten, dass<br />

die Schüler aber bei dieser Form der Tabelle in einer durchgängigen<br />

Bewegung <strong>mit</strong> den Augen bzw. Fingern alle Grapheme durchsehen<br />

können, was bei anderen Anlauttabellen nicht der Fall ist (z.B.<br />

wenn sich die Grapheme auf mehreren Spalten oder Zeilen<br />

befinden, oder wenn sie in einem Haus oder Schloss verteilt sind).<br />

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Heilpädagogik online 04/ 04

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