22.04.2014 Aufrufe

Individuell und selbstgesteuert lesen und schreiben lernen mit

Individuell und selbstgesteuert lesen und schreiben lernen mit

Individuell und selbstgesteuert lesen und schreiben lernen mit

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Der Einsatz der Anlauttabelle an der Schule für Geistigbehinderte<br />

Schüler entwickeln <strong>mit</strong> der Zeit Fähigkeiten in den Bereichen<br />

Bilder, Piktogramme, Signalwörter <strong>und</strong> Ganzwörter <strong>lesen</strong>. Diese<br />

Kompetenzen werden in der Regel während der Schulzeit <strong>und</strong> auch<br />

noch im Erwachsenenalter ständig erweitert <strong>und</strong> spielen eine<br />

wichtige Rolle im Alltagsleben (vgl. GÜNTHNER 1999, 15 <strong>und</strong><br />

OELWEIN 1998, 16ff.).<br />

„Nur wenige Schüler der Schule für Geistigbehinderte kommen zum<br />

Lesen der Buchstabenschrift im engen Sinne, also zu Analyse,<br />

Synthese <strong>und</strong> der Sinnentnahme aus fremden Texten“ (GÜNTHNER<br />

1999, 15f.).<br />

Auch das Schreiben bezieht sich an der Schule für Geistigbehinderte<br />

nicht nur auf die Buchstabenschrift. Tätigkeiten, die üblicherweise<br />

als notwendige Vorstufen der kindlichen Schreibentwicklung<br />

gesehen werden, wie Kritzeleien, Bilder, Schemazeichnungen <strong>und</strong><br />

Schriftzeichen, wird eine verstärkte Bedeutung beigemessen, sie<br />

werden in ihrer Verständigungs- <strong>und</strong> Mitteilungsfunktion erkannt<br />

<strong>und</strong> gefördert (vgl. GÜNTHNER 1999, 83). 4 Gelingt es den<br />

Schülern, die hierbei auftretenden Zeichen <strong>und</strong> Formen immer<br />

mehr zu verfeinern <strong>und</strong> zu erweitern, sind bereits wichtige<br />

graphomotorische Gr<strong>und</strong>lagen für die Buchstabenschrift vorhanden.<br />

Eine weitere Besonderheit des erweiterten Schreibbegriffs ist, dass<br />

er sich nicht nur auf das handschriftliche Fertigen von Zeichen <strong>und</strong><br />

Buchstaben bezieht, sondern auch die erweiterten Möglichkeiten<br />

umfasst, „<strong>mit</strong> vorgefertigten Bild- oder Wortelementen – unter<br />

teilweisem Ausschluss der graphomotorischen Fertigkeiten –<br />

Bedeutungen, Inhalte materiell sichtbar zu machen <strong>und</strong> zu<br />

ver<strong>mit</strong>teln“ (GÜNTHNER 1999, 83). Hierbei können die Schüler,<br />

entsprechend ihrer Fähigkeiten, <strong>mit</strong> Bild- <strong>und</strong>/oder Wortkarten<br />

arbeiten. Schreiben wird dabei als sinnvolles Aneinanderreihen von<br />

4 Auch Arno STERN ist es <strong>mit</strong> seinem Malort gelungen Formulationen bei Schülern entstehen zu<br />

lassen <strong>und</strong> so Gr<strong>und</strong>lagen für ein „Schreiben <strong>lernen</strong>“ zu schaffen (vgl. STERN 1998, 65 – 85).<br />

- 58 -<br />

Heilpädagogik online 04/ 04

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!