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Individuell und selbstgesteuert lesen und schreiben lernen mit

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Der Einsatz der Anlauttabelle an der Schule für Geistigbehinderte<br />

Wörter eingeschränkt, die bereits eingeführt wurden, sondern alle<br />

wichtigen Grapheme stehen ihnen von Anfang an zur Verfügung.<br />

So<strong>mit</strong> wird auch vermieden, dass bei den Schülern der Eindruck<br />

entsteht, dass die Anzahl der Buchstaben nahezu unendlich sei. Mit<br />

Hilfe der Anlauttabelle soll den Schülern von Anfang an ermöglicht<br />

werden, alle Wörter zu <strong>schreiben</strong>. Voraussetzung dazu ist allerdings,<br />

dass sie bereits in der Lage sind, gesprochene Wörter in<br />

einzelne Laute zu zerlegen. Diese Laute müssen dann auf der<br />

Anlauttabelle gef<strong>und</strong>en werden, um anschließend das entsprechende<br />

Graphem abzu<strong>schreiben</strong>. Da diese Schreibungen lautorientiert<br />

<strong>und</strong> nicht in erster Linie orthographisch sind, „ist eine vollständige<br />

Abbildung aller Buchstaben des Alphabets nicht erforderlich <strong>und</strong><br />

auch nicht sinnvoll, ja sogar verwirrend“ (MÜLLER-WAGNER 2000,<br />

157). Reichen verzichtet auf , , , <strong>und</strong> .<br />

Dafür wurden aber die Grapheme , , , ,<br />

<strong>und</strong> , sowie die Umlaute in die Tabelle <strong>mit</strong> aufgenommen.<br />

Besonders am Anfang ist das Vorgehen <strong>mit</strong> der Anlauttabelle für<br />

die Schüler noch sehr mühsam <strong>und</strong> zeitintensiv, doch bei regelmäßigem<br />

Schreiben werden sie immer sicherer in der Laut-<br />

Buchstaben-Zuordnung <strong>und</strong> brauchen die Anlauttabelle bald nur<br />

noch selten oder gar nicht mehr.<br />

Bei der Einführung der Anlauttabelle erklärt REICHEN am Beispiel<br />

eines Wortes die Methode des lautgetreuen Verschriftens <strong>mit</strong> Hilfe<br />

der Anlauttabelle. Anschließend fordert er die Schüler auf, selbst<br />

ein Wort nach diesem Prinzip zu <strong>schreiben</strong>. Einige Schüler schaffen<br />

das in der Regel sofort, andere haben da<strong>mit</strong> zunächst noch<br />

Schwierigkeiten. Diejenigen, die die Methode sofort verstanden<br />

haben, werden von Reichen als zusätzliche „Lehrer“ eingesetzt, die<br />

den anderen Schülern helfen können. Die Schüler bekommen<br />

zunächst die Aufgabe, jeden Tag fünf Wörter zu verschriften,<br />

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Heilpädagogik online 04/ 04

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