Individuell und selbstgesteuert lesen und schreiben lernen mit

Was leistet die Diskursanalyse in der Sonderpädagogik?
ist der folgende: Die einzelnen Elemente der Diskursanalyse
werden durch die Rahmung integriert, die sich in der Fragestellung
konkretisiert. Der Einsatz von Begriffen folgt der Logik der
(konkreten) Forschung. Die konkreten Analyseschritte, beispielsweise
das Auszählen von Begriffen, die Kodierung von Texten, die
Analyse der sprachlichen Mittel (ausführlich JÄGER 1999, 174ff.;
KELLER 2004) erlaubt oder erfordert die Ahnlehnung an rekonstruktive
(BOHNSACK 2003), inhaltsanalytische (MAYRING 2003),
hermeneutische (JUNG 2002) und andere (z.B. STRAUSS/CORBIN
1996) Vorgehensweisen. Für die Datenanalyse stehen auch
Software-Programme zur Verfügung (z.B. ATLAS/ti oder Hyperresearch).
Was als Ergebnis diskursanalytischer Forschung dann
vorliegt, ist ein Stück Selbstbeschreibung der Gesellschaft, ein
Beitrag, „gesellschaftliche Ontologisierungen zu hinterfragen, die
Wirklichkeit zu ‚entzaubern’ und als konstruierte - und damit auch
anders mögliche - zu entdecken“ (KELLER 1997, 328).
Die Sonderpädagogik der Sonderpädagogik
Nun, was hat die Sonderpädagogik davon, wenn sie so forscht? Die
Sonderpädagogik leistet Arbeit, um Autonomie und Lernen von
benachteiligten oder behinderten Menschen zu fördern. Sie ist
einbezogen in und Teil von gesellschaftlichen Kontroversen um die
Angemessenheit des Behinderungsbegriffs, um die Form der
Verschulung zwischen Integration und Separation und um ethische
Fragen der Autonomie. Die Sonderpädagogik teilt mit der Sozialen
Hilfe das Problem, dass sie im Verdacht steht, jene Probleme
hervorzubringen, für die sie Lösungen anbietet (BAECKER 1994).
Der Verdacht kann weder ignoriert, noch naiv applaudiert werden:
Abschaffung ist kein Thema. Vielmehr scheint es, als ob sich in der
Sonderpädagogik die diskursiven Probleme einer Gesellschaft
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Heilpädagogik online 04/ 04