Material- und Methodensammlung zur Förderdiagnostik - cisOnline
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Förderschule<br />
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong><br />
<strong>zur</strong><br />
FÖRDERDIAGNOSTIK<br />
Januar 2005<br />
Freistaat Sachsen<br />
Sächsisches Staatsinstitut für Bildung <strong>und</strong> Schulentwicklung<br />
Comenius-Institut
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong><br />
<strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong><br />
in Sachsen<br />
<strong>Material</strong>ien, Methoden <strong>und</strong> Hilfsmittel<br />
zum Verfahren <strong>zur</strong> Feststellung<br />
Sonderpädagogischen Förderbedarfs<br />
Handreichung für Lehrerinnen <strong>und</strong> Lehrer<br />
an allgemein bildenden Schulen
I m p r e s s u m<br />
Die <strong>Material</strong>sammlung <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> ist in Ergänzung des Handbuchs <strong>Förderdiagnostik</strong> Handlungshilfe<br />
für alle an der <strong>Förderdiagnostik</strong> Beteiligten.<br />
Sie beschreibt die Förderschwerpunkte, beinhaltet eine <strong>Methodensammlung</strong> im Verfahren <strong>zur</strong> Feststellung<br />
Sonderpädagogischen Förderbedarfs <strong>und</strong> beschreibt beispielhaft den Prozess der Förderplanung.<br />
Ergänzend finden sich Beispiele <strong>zur</strong> Erstellung von Förderplänen.<br />
Die Handreichung wurde unter Leitung des<br />
Sächsischen Staatsinstituts für Bildung <strong>und</strong> Schulentwicklung<br />
Comenius-Institut<br />
Dresdner Straße 78 c<br />
01445 Radebeul<br />
unter Mitwirkung von<br />
Beissert, Bärbel Förderzentrum "Makarenko" Dresden<br />
Bonitz, Dieter Regionalschulamt Chemnitz<br />
Fuchs, Andrea Schule <strong>zur</strong> Lernförderung Grimma<br />
Dr. Gnausch, Günther Bannewitz<br />
Gursinsky, Annerose Regionalschulamt Bautzen<br />
Hempel, Uwe Sprachheilschule Dresden<br />
Hoim, Christiene Förderschulzentrum Görlitz<br />
Jainz, Angelika Förderzentrum für Körperbehinderte "Dr. Friedrich Wolf" Hoyerswerda<br />
Dr. Jogschies, Peter Institut für Förderpädagogik Universität Leipzig<br />
Dr. Koinzer, Petra Comenius-Institut Radebeul<br />
Leonarczyk, Tobias Förderzentrum für Erziehungshilfe "Johannes-Trüper" Chemnitz<br />
Schob, Claudia Schule <strong>zur</strong> Lernförderung Leipzig Grünau<br />
Wollert, Reina Gutenbergschule Niesky<br />
erarbeitet.<br />
Titelgrafik: Elisa <strong>und</strong> Uwe Hempel, Dresden<br />
HERAUSGEBER<br />
Sächsisches Staatsministerium für Kultus<br />
Carolaplatz 1<br />
01097 Dresden<br />
DOWNLOAD<br />
Die elektronische Darstellung liegt bereit unter
4<br />
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil I<br />
Inhaltsverzeichnis Teil I<br />
Seite<br />
0 Geleitwort 5<br />
Aus der Praxis für die Praxis 6<br />
1 Beschreibung der Förderschwerpunkte 7<br />
1.1 Förderschwerpunkt Lernen 9<br />
1.2 Förderschwerpunkt emotionale <strong>und</strong> soziale Entwicklung 13<br />
1.3 Förderschwerpunkt Sprache 17<br />
1.4 Förderschwerpunkt geistige Entwicklung 27<br />
1.5 Förderschwerpunkt körperliche <strong>und</strong> motorische Entwicklung 30<br />
1.6 Förderschwerpunkt Hören 32<br />
1.7 Förderschwerpunkt Sehen 35<br />
1.8 Erziehung <strong>und</strong> Unterrichtung von Kindern <strong>und</strong> Jugendlichen<br />
mit autistischem Verhalten 38<br />
1.9 Förderschwerpunkt Unterricht kranker Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler 42
0 Geleitwort<br />
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil I<br />
"Keiner ist fertig, wenn er auf die Welt kommt.<br />
Wir haben unendliche Möglichkeiten der Entwicklung.<br />
Trau auch den Menschen um dich herum diese Entwicklung zu.<br />
Immer wieder neu."<br />
Lehrer aller Schularten werden mit einer wachsenden Zahl vielfältiger <strong>und</strong> komplexer<br />
werdender Lern-, Leistungs-, Sprach- <strong>und</strong> Verhaltensprobleme von Schülern konfrontiert.<br />
Diese müssen von Lehrern der allgemein bildenden Schulen erkannt <strong>und</strong> Möglichkeiten<br />
der Intervention <strong>und</strong> Förderung gef<strong>und</strong>en <strong>und</strong> erfolgreich angewendet werden.<br />
Darüber hinaus nimmt die Zahl der integrativ unterrichteten Schüler zu. Das erfordert<br />
eine enge kooperative Zusammenarbeit von Lehrern aller Schularten <strong>und</strong> begleitenden<br />
Institutionen <strong>und</strong> Fachdiensten.<br />
Damit entstehen neue Herausforderungen, zu deren Bewältigung <strong>Förderdiagnostik</strong> beitragen<br />
kann <strong>und</strong> muss.<br />
Das Interesse an <strong>und</strong> die Aufgaben von <strong>Förderdiagnostik</strong> haben sich in den letzten<br />
Jahren beständig erweitert. Dadurch hat der Bedarf an Beratung <strong>und</strong> die Suche nach<br />
unterstützenden <strong>Material</strong>ien durch Lehrer aller Schularten zugenommen. Dieser Tatbestand<br />
führte auch dazu, dass das Handbuch <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen um eine<br />
<strong>Material</strong>-, Methoden- <strong>und</strong> Beispielsammlung ergänzt wurde <strong>und</strong> den Lehrern aller<br />
Schularten <strong>zur</strong> Unterstützung der eigenen Arbeit <strong>zur</strong> Verfügung gestellt wird.<br />
Liebe Kolleginnen <strong>und</strong> Kollegen,<br />
die Mitstreiter der Projektgruppe <strong>Förderdiagnostik</strong> wünschen Ihnen positive Erfahrungen<br />
beim Einsetzen, Ausprobieren oder Bearbeiten dieser Bausteine - <strong>und</strong> mit der Zeit<br />
eine hilfreiche Ergänzung Ihrer eigenen <strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong>.<br />
5
6<br />
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil I<br />
Aus der Praxis für die Praxis<br />
Die vorliegende Handreichung ist das Ergebnis eines seit mehr als drei Jahren entwickelten<br />
<strong>und</strong> erprobten Konzeptes <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong>. Es greift Erfahrungen aus allen<br />
Förderschwerpunkten auf. Wir verstehen es als eine Weitergabe von Erfahrungen,<br />
Vorschlägen <strong>und</strong> <strong>Material</strong>ien an Lehrer für die Begleitung im Prozess der <strong>Förderdiagnostik</strong>.<br />
Das <strong>Material</strong> wurde in unterschiedlichen Förderschulen des Landes Sachsen erfolgreich<br />
eingesetzt. Dabei ist es intensiv auf seine Anwendbarkeit erprobt, z. T. verändert<br />
<strong>und</strong> in seiner Effektivität evaluiert worden.<br />
Herzlicher Dank gilt allen Kollegen, die uns das <strong>Material</strong> <strong>zur</strong> Verfügung gestellt haben.<br />
Es ist erforderlich, die Arbeitsmaterialien den sich ständig ändernden Gegebenheiten<br />
anzupassen.<br />
So wird die Einführung des neuen Lehrplans an den Schulen <strong>zur</strong> Lernförderung eine<br />
Evaluation der Unterrichtslektionen erforderlich machen.<br />
Unter Begleitung der Universität Leipzig wäre es eine weitreichende Aufgabe, diese auf<br />
Objektivität, Validität <strong>und</strong> Reliabilität zu prüfen, um sie als Verfahren zu standardisieren.
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil I<br />
1 Beschreibung der Förderschwerpunkte<br />
Die kurze Beschreibung der Merkmale in den Förderschwerpunkten<br />
�� Lernen<br />
�� Emotionale <strong>und</strong> soziale Entwicklung<br />
�� Sprache<br />
�� Geistige Entwicklung<br />
�� Körperliche <strong>und</strong> motorische Entwicklung<br />
�� Hören<br />
�� Sehen<br />
�� Kinder <strong>und</strong> Jugendliche mit autistischem Verhalten<br />
�� Unterricht kranker Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler<br />
soll Lehrern der allgemein bildenden Schulen als Hilfe dienen, wenn es um die Entscheidung<br />
geht, einen Schüler zum Verfahren <strong>zur</strong> Feststellung Sonderpädagogischen<br />
Förderbedarfes an die Förderschule zu melden bzw. um Auffälligkeiten richtig einordnen<br />
zu können.<br />
Eine Meldung zum Verfahren <strong>zur</strong> Feststellung Sonderpädagogischen Förderbedarfes<br />
sollte frühestmöglich erfolgen. Oft hat eine verspätete Meldung gravierende Folgen für<br />
den weiteren Lebensweg des Kindes oder Jugendlichen. Durch zu spät einsetzende<br />
sonderpädagogische Beratung <strong>und</strong> Förderung können sich die Auffälligkeiten, Störungen<br />
<strong>und</strong> Besonderheiten verfestigen <strong>und</strong> gegebenenfalls irreversibel werden.<br />
In Vorbereitung der Meldung zum Verfahren <strong>zur</strong> Feststellung Sonderpädagogischen<br />
Förderbedarfes ist die Zusammenarbeit von Eltern, Lehrern, Beratungslehrern <strong>und</strong><br />
Schulleitern der allgemein bildenden Schule <strong>und</strong> entsprechenden Institutionen <strong>und</strong><br />
Diensten wie Jugendamt, medizinischen oder psychologischen Einrichtungen entscheidend.<br />
Bei Unsicherheiten hinsichtlich der Meldung sollten insbesondere Hilfe <strong>und</strong> Unterstützung<br />
durch Beratungslehrer <strong>und</strong> Schulpsychologen in Anspruch genommen <strong>und</strong><br />
Beratung durch Diagnostiklehrer der Förderschule genutzt werden.<br />
Bei einigen Kindern <strong>und</strong> Jugendlichen können sich Auffälligkeiten zeigen, die auf mehrere<br />
Förderschwerpunkte hinweisen. Auch dafür ist es sehr wichtig, sich mit den am<br />
Kind oder Jugendlichen befassten Personen bereits im Vorfeld zu verständigen, um<br />
gemeinsam zu überlegen, welche Wege für die allseitige Entwicklung des Kindes oder<br />
Jugendlichen die besten Lösungen bieten.<br />
Die Durchlässigkeit des Schulsystems, d. h. die Rückführung an die Gr<strong>und</strong>- oder Mittelschule<br />
bzw. das Gymnasium kann nur dann effektiv genutzt werden, wenn eine<br />
rechtzeitige Meldung <strong>und</strong> frühe Förderung erfolgen.<br />
Zum Schluss soll nochmals darauf hingewiesen werden, dass hier die Störungen, Beeinträchtigungen,<br />
Problemlagen ... in ihrer Symptomatik beschrieben werden, um die<br />
Entscheidung zu erleichtern, ob <strong>und</strong> für welchen Förderschwerpunkt ein Schüler zum<br />
Verfahren <strong>zur</strong> Feststellung Sonderpädagogischen Förderbedarfes gemeldet wird.<br />
Deshalb finden bei der Beschreibung der Erscheinungsbilder im Förderschwerpunkt die<br />
förderpädagogisch besonders relevanten Stärken, Potenzen <strong>und</strong> Ressourcen hier wenig<br />
Beachtung.<br />
7
8<br />
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil I<br />
Die Darstellung <strong>und</strong> Beschreibung der einzelnen Förderschwerpunkte erfolgte bewusst<br />
in kurzer <strong>und</strong> übersichtlicher Form <strong>und</strong> ist als Hilfe für den Lehrer gedacht. Daraus resultiert<br />
eine Konzentration auf wesentliche Aspekte <strong>und</strong> ein Verzicht auf den Anspruch<br />
auf Vollständigkeit. Zur umfassenden Auseinandersetzung mit der Thematik ist eine<br />
intensivere Beschäftigung mit der Fachliteratur unerlässlich.
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil I<br />
1.1 Förderschwerpunkt Lernen<br />
"Bei Schülerinnen <strong>und</strong> Schülern mit Beeinträchtigungen des Lernens ist die Beziehung<br />
zwischen Individuum <strong>und</strong> Umwelt dauerhaft bzw. zeitweilig so erschwert, dass sie die<br />
Ziele <strong>und</strong> Inhalte der Lehrpläne der allgemeinen Schule nicht oder nur ansatzweise<br />
erreichen können. Diesen Kindern <strong>und</strong> Jugendlichen <strong>und</strong> ihren Eltern muss Hilfe durch<br />
Angebote im Förderschwerpunkt Lernen zuteil werden ..." (Drave, Rumpler, Wachtel<br />
2000, S. 300)<br />
Sonderpädagogischer Förderbedarf zum Förderschwerpunkt Lernen entsteht durch die<br />
nicht gelungene <strong>und</strong> fehlende Passung zwischen den individuellen Lernmöglichkeiten<br />
des Kindes <strong>und</strong> der normativen Erwartungshaltung der Schule.<br />
Aus dieser nicht vorhandenen Passung gehen vielfältige Erscheinungsformen in<br />
Hinblick auf Behinderung des Lernens in unterschiedlicher Ausprägung hervor (vgl.<br />
Schmetz 1999, S. 136).<br />
Förderschwerpunkt Lernen<br />
Wahrnehmung<br />
- Umfang/Geschwindigkeit/Verarbeitung<br />
- visuell<br />
- auditiv<br />
- kinästhetisch<br />
- taktil<br />
Kognition<br />
- Flexibilität<br />
- Denkoperationen<br />
- Transferleistungen<br />
- Problemlöseprozesse<br />
- Vorstellungen<br />
- Gedächtnis<br />
Sprache<br />
- Sprachentwicklung<br />
- Wortschatz<br />
- Sprachverständnis<br />
- Äußerungsbereitschaft<br />
- Milieuspezifik<br />
Motorik<br />
- Koordination/Rhythmus<br />
- Reaktion<br />
- Körperhaltung<br />
- Körperbewusstsein<br />
- Fein- <strong>und</strong> Grobmotorik<br />
Lern- <strong>und</strong> Leistungsmerkmale<br />
Kulturtechniken<br />
Schreiben, Lesen, Rechnen ...<br />
Abb. 1: ausgewählte Merkmale in den Entwicklungsbereichen<br />
Aufmerksamkeit<br />
Konzentration<br />
- Aufmerksamkeitsdauer<br />
- Konzentrationsfähigkeit<br />
- Aufgabenzentriertheit<br />
Sozial-emotionales Verhalten<br />
- Eigensteuerung<br />
- Beeinflussbarkeit<br />
- Schulunlust<br />
- psychosomatische Erscheinungen<br />
9
10<br />
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil I<br />
1. Lern- <strong>und</strong> Leistungsmerkmale<br />
- gezielte langandauernde pädagogische Förderung bewirkt aufgr<strong>und</strong> der geminderten<br />
Lernfähigkeit nur einen geringen Lernzuwachs<br />
- Leistungsversagen besonders in den Fächern, die einen hohen Anteil kognitiver Prozesse<br />
haben<br />
- Teilleistungsstörungen, die nicht erkannt wurden <strong>und</strong> zu Lernschwierigkeiten führten<br />
- schulische Defizite über einen längeren Zeitraum, die durch pädagogische Förderung<br />
nicht mehr ausgeglichen werden können<br />
- schulische Misserfolge führen zu Misserfolgserwartungen, ungenügender Lernmotivation<br />
<strong>und</strong> geringem Selbstwertgefühl<br />
2. Kulturtechniken<br />
Rechnen/Mathematik<br />
- Umgang mit Mengen erschwert<br />
- un<strong>zur</strong>eichende Zahlen- <strong>und</strong> Ziffernkenntnisse<br />
- Mengen-, Zahlen- <strong>und</strong> Größenvorstellungen eingeschränkt<br />
- Operationsverständnis ist gemindert<br />
- Reproduktion von Gr<strong>und</strong>aufgaben, Gleichungen <strong>und</strong> Termini erfolgt un<strong>zur</strong>eichend<br />
- Transfer von mathematischem Gr<strong>und</strong>wissen gelingt nur teilweise<br />
- formale Aufgaben werden besser bewältigt als Größen- oder Sachaufgaben<br />
- fragmentarisches geometrisches Gr<strong>und</strong>wissen<br />
Lesen, Schreiben/Deutsch<br />
- Verinnerlichung von Lauten <strong>und</strong> Buchstaben erfordert ein Übermaß an Übungen <strong>und</strong><br />
Wiederholungen<br />
- Analyse <strong>und</strong> Synthese erschwert<br />
- un<strong>zur</strong>eichende Lesefertigkeit<br />
- monotone Lesegestaltung<br />
- Sinnentnahme von Texten erfolgt unvollständig oder fehlerhaft<br />
- un<strong>zur</strong>eichendes grammatisches <strong>und</strong> orthografisches Wissen<br />
- unübersichtliche Schriftbildgestaltung<br />
- langsames Schreibtempo<br />
- fehlerhafte Satzbildung<br />
- fantasiearmes, zusammenhangloses Erzählen<br />
3. Kognition<br />
- geringe Flexibilität im Denken<br />
- Denken auf begrifflich-abstrakter Ebene erschwert<br />
- haften an Anschauung<br />
- neigen zu Stereotypien<br />
- vorgegebene Algorithmen werden unkritisch angewandt<br />
- Denkprozesse verlangsamt
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil I<br />
- Analyse- (Vergleichen, Differenzieren, Unterscheiden, Erkennen von Wesentlichem<br />
<strong>und</strong> Unwesentlichem, Abstrahieren ...) <strong>und</strong> Synthesefähigkeit (Verallgemeinern,<br />
Kombinieren, Klassifizieren, Schlussfolgern ...) beeinträchtigt<br />
- un<strong>zur</strong>eichende Transferleistungen<br />
- Problemlösungsprozesse (Auffassen, Antizipieren, Probieren <strong>und</strong> Annehmen von<br />
Lösungsmöglichkeiten, Kontrolle) erfolgen unvollständig <strong>und</strong> unselbstständig<br />
- verminderte Vorstellungsfähigkeit<br />
- eingeschränkte Urteils- <strong>und</strong> Kritikfähigkeit, erhöhte Beeinflussbarkeit<br />
- Gedächtnisleistungen gemindert<br />
· Einprägen verlangsamt, teilweise fehlerhaft<br />
· Behalten oft nur kurzzeitig<br />
· Reproduzieren unvollständig<br />
- unvollständiges oder fehlerhaftes Erfassen von Aufträgen<br />
- praktisch orientierte Sachverhalte werden schneller <strong>und</strong> langfristiger verinnerlicht<br />
- kein altersgerechtes Allgemeinwissen<br />
4. Sprache<br />
- verzögerte oder gestörte Sprachentwicklung/Sprachauffälligkeiten (vgl. Förderschwerpunkt<br />
Sprache)<br />
- kinästhetische, rhythmische, melodische <strong>und</strong> phonematische Differenzierungsschwächen<br />
(Differenzierungsprobe nach Breuer/Weuffen)<br />
- geringer Wortschatz/Begriffsarmut<br />
- Wortfindungsschwierigkeiten<br />
- dysgrammatische Satzstrukturen<br />
- Sprachverständnis herabgesetzt<br />
- geringe oder situationsunangemessene Äußerungsbereitschaft<br />
- milieuspezifische sprachliche Besonderheiten<br />
5. Wahrnehmung<br />
- Wahrnehmungsumfang, -verarbeitung <strong>und</strong> -geschwindigkeit gemindert<br />
- weniger differenziert<br />
- Beeinträchtigungen in<br />
· visueller Wahrnehmung<br />
Verwechslung von Formen, auch Farben<br />
eingeschränkte visuelle Differenzierung (Unterschiede bei Bildpaaren)<br />
Erfassen räumlicher Beziehungen <strong>und</strong><br />
visuomotorische Koordination erschwert (Labyrinth mit Stift durchfahren)<br />
· auditiver Wahrnehmung<br />
geringere auditive Identifikation (Geräusche erkennen)<br />
auditive Differenzierung beeinträchtigt (Geräusche unterscheiden)<br />
· taktiler/kinästhetischer Wahrnehmung<br />
taktiles Differenzierungsvermögen weniger ausgeprägt (Erfühlen, Ertasten)<br />
empfinden körperliche Berührung als unangenehm<br />
gestörte Bewegungsempfindungen<br />
11
12<br />
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil I<br />
6. Aufmerksamkeit/Konzentration<br />
- geringe Aufmerksamkeitsdauer<br />
- schwankende Konzentration, interessengeb<strong>und</strong>en<br />
- fehlende Aufgabenzentriertheit<br />
7. Motorik<br />
- Koordinations- <strong>und</strong> Rhythmusstörungen<br />
- verzögerte Reaktionsfähigkeit<br />
- ausgeprägter oder verminderter Bewegungsdrang<br />
- teilweise schlaffe Körperhaltung<br />
- <strong>und</strong>osierter Krafteinsatz<br />
- Überkreuzen der Körpermittellinie gelingt oft nicht<br />
- unausgewogene Lateralität (z. B. keine bevorzugte Hand)<br />
- feinmotorische Arbeiten erscheinen in der Ausführung oberflächlich, ungenau, ungeübt<br />
- Auffälligkeiten in der Graphomotorik<br />
8. Sozial-emotionales Verhalten<br />
- Gefühls- <strong>und</strong> Affektabläufe oft instabil <strong>und</strong> wenig differenziert<br />
- Eigensteuerung <strong>und</strong> Selbstkontrolle weniger ausgeprägt, stärker bedürfnisbestimmt<br />
- erhöhte Beeinflussbarkeit<br />
- schleppende bis überhastete Arbeitsweise<br />
- ein Handlungsziel schnell aus den Augen verlieren<br />
- Verhaltensauffälligkeiten (vgl. Förderschwerpunkt sozial-emotionale Entwicklung)<br />
- Schulunlust<br />
- Verweigerungen<br />
- Schulangst<br />
- psychosomatische Erscheinungen (hohe Infektanfälligkeit, Essstörungen, Autoaggression<br />
...)<br />
- eigene Leistungsfähigkeit nur schwer einschätzen können<br />
- geringe Frustrationstoleranz <strong>und</strong> Kritikfähigkeit<br />
- schnelles Resignieren bei Schwierigkeiten<br />
- allgemeine Antriebsschwäche<br />
Literatur<br />
Drave, W., Rumpler, F., Wachtel, P.: "Empfehlungen <strong>zur</strong> sonderpädagogischen Förderung",<br />
edition bentheim, Würzburg 2000<br />
Eberwein, H. (Hrsg): "Handbuch Lernen <strong>und</strong> Lern-Behinderungen", Beltz Verlag, Weinheim<br />
<strong>und</strong> Basel 1996<br />
Ledl, V.: "Kinder beobachten <strong>und</strong> fördern", Schulbuchverlag Jugend <strong>und</strong> Volk, Wien,<br />
1994<br />
Dr. Schmetz, D.: "Förderschwerpunkt Lernen", Zeitschrift für Heilpädagogik 4/99,<br />
S.136, vds, Würzburg 1999<br />
Siepmann, G., Neumüller, H. <strong>und</strong> Autorenkollektiv: "Rehabilitationspädagogik für schulbildungsfähige<br />
intellektuell Geschädigte", Verlag Volk <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heit, Berlin 1986
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil I<br />
1.2 Förderschwerpunkt emotionale <strong>und</strong> soziale Entwicklung<br />
"Die pädagogische Ausgangslage ... ist von vielfältigen komplexen Wechselwirkungen<br />
zwischen Gesellschaft <strong>und</strong> Individuum, sozialem Umfeld <strong>und</strong> Persönlichkeitsentwicklung<br />
geprägt. Zudem können die Auswirkungen von Entwicklungsstörungen, Krankheiten<br />
<strong>und</strong> Behinderungen problemverstärkend wirken.<br />
Beeinträchtigungen im Erleben <strong>und</strong> sozialen Handeln stellen keine feststehenden <strong>und</strong><br />
situationsunabhängigen Tatsachen dar, sondern unterliegen Entwicklungsprozessen,<br />
die durch veränderbare außerindividuelle Gegebenheiten beeinflusst werden können.<br />
Sie sind nicht auf unveränderliche Eigenschaften der Persönlichkeit <strong>zur</strong>ückzuführen,<br />
sondern als Folge einer inneren Erlebens- <strong>und</strong> Erfahrungswelt anzusehen, die sich in<br />
Interaktionsprozessen im persönlichen, familiären, schulischen <strong>und</strong> gesellschaftlichen<br />
Umfeld herausbildet." (Drave, Rumpler, Wachtel 2000, S. 345)<br />
Aus diesem Gr<strong>und</strong>e sind die Probleme dieser Kinder bei der erfolgreichen Bewältigung<br />
des schulischen Alltages multikausal, komplex <strong>und</strong> immer im Zusammenhang mit der<br />
konkreten Lebens- <strong>und</strong> Schulsituation zu sehen. Die Kinder <strong>und</strong> Jugendlichen zeigen<br />
entwicklungs- <strong>und</strong> situationsbedingt von der allgemeinen Norm abweichende Verhaltens-<br />
<strong>und</strong> Handlungsweisen.<br />
Klassifikation von Kindern <strong>und</strong> Jugendlichen mit Verhaltensstörungen<br />
(nach Myschker)<br />
Kinder <strong>und</strong> Jugendliche<br />
mit externalisierendem,<br />
aggressiv-ausagierenden<br />
Verhalten<br />
- aggressiv<br />
- überaktiv<br />
- impulsiv<br />
- exzessiv streitend<br />
- aufsässig<br />
- tyrannisierend<br />
- regelverletzend<br />
- Aufmerksamkeits-<br />
störungen<br />
Kinder <strong>und</strong> Jugendliche<br />
mit internalisierendem,<br />
ängstlich-gehemmten<br />
Verhalten<br />
- ängstlich<br />
- traurig<br />
- interessenlos<br />
- <strong>zur</strong>ückgezogen<br />
- freudlos<br />
- somatische Störungen<br />
- kränkelnd<br />
- Schlafstörungen<br />
- Minderwertigkeitsgefühle<br />
Abb. 2: Kinder <strong>und</strong> Jugendliche mit Verhaltensstörungen<br />
Kinder <strong>und</strong> Jugendliche<br />
mit sozial-unreifem<br />
Verhalten<br />
- nicht altersentsprechend<br />
- leicht ermüdbar<br />
- konzentrationsschwach<br />
- leistungsschwach<br />
- Sprach- <strong>und</strong> Sprechstörungen<br />
Kinder <strong>und</strong> Jugendliche<br />
mit sozialisiert-delinquenten<br />
Verhalten<br />
- verantwortungslos<br />
- reizbar<br />
- aggressiv-gewalttätig<br />
- leicht erregt<br />
- leicht frustriert<br />
- reuelos<br />
- Normen missachtend<br />
- risikobereit<br />
- niedrige Hemmschwelle<br />
- Beziehungsstörungen<br />
Im Folgenden sollen Besonderheiten beschrieben werden, welche Kinder <strong>und</strong> Jugendliche<br />
zeigen, für die eine Meldung <strong>zur</strong> Feststellung des sonderpädagogischen Förderbedarfes<br />
im o. g. Förderschwerpunkt in Betracht gezogen wird.<br />
13
14<br />
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil I<br />
1. Sozialverhalten/Emotionen<br />
- gestörte soziale Erlebnisfähigkeit<br />
- Verhalten gegenüber Mitschülern <strong>und</strong> Erwachsenen auffällig <strong>und</strong> unangepasst, oft<br />
distanzgemindert<br />
- Reaktionen auf Kritik bzw. Misserfolg unangemessen<br />
- Probleme bei der Einhaltung sozialer Normen <strong>und</strong> Regeln<br />
- Ein- <strong>und</strong> Unterordnung in Gruppen fällt sehr schwer<br />
- keinerlei Einsicht <strong>und</strong> Kompromissbereitschaft bei der Lösung von Problemen<br />
- geringe emotionale Stabilität<br />
- deutliche Misserfolgsorientierung<br />
- plötzliche Stimmungsschwankungen, unvorhersehbare Affektschwankungen<br />
- schnelle extrem starke Erregbarkeit<br />
- geringe Frustrationstoleranz<br />
- aggressive Gr<strong>und</strong>haltung<br />
- Selbstwertgefühl ist nur gering ausgeprägt, flüchten oft in übersteigertes Selbstbewusstsein<br />
- große Selbstunsicherheit, wird häufig überspielt durch Clownerie<br />
- Angst- <strong>und</strong> Beklemmungsgefühle werden durch aggressive Reaktionen überspielt<br />
- Bindungsangst bzw. Bindungsunfähigkeit<br />
- Vertrauen in die eigene Leistung ist geschwächt<br />
- Auftreten psychischer oder psychosomatischer Beschwerden (Kopfschmerzen, Tics ...)<br />
- in schwerwiegenden Fällen ist Delinquenz, Drogenmissbrauch, Vagab<strong>und</strong>ieren oder<br />
Einbindung in Subkulturen möglich<br />
- unrealistische Selbst- <strong>und</strong> Fremdwahrnehmung<br />
- großes Mittelpunktsstreben, fordern ein kaum erfüllbares Maß an Zuwendung<br />
2. Handlungssteuerung<br />
- Konfliktlösekompetenz ist gering entwickelt<br />
- Reaktionen sind unvorhersehbar <strong>und</strong> explosionsartig<br />
- durch fehlerhafte Wahrnehmung <strong>und</strong> Beurteilung von sozialen Situationen entstehen<br />
häufig Konflikte<br />
- geringes Instruktionsverständnis<br />
- komplizierte Handlungen werden auf einfache Abfolgen reduziert<br />
- planloses <strong>und</strong> oberflächliches Vorgehen<br />
- oft keine logische Folge bei Handlungsabläufen erkennbar (chaotisch, sprunghaft)<br />
- unüberlegte, vorschnelle <strong>und</strong> wenig kontrollierbare verbale <strong>und</strong> motorische Reaktionen<br />
- Grob- <strong>und</strong> Feinmotorik können gestört sein (ungelenkes Schriftbild, Basteln, Zeichnen)<br />
- große motorische Unruhe (Kippeln, vom Platz laufen)
3. Belastbarkeit<br />
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil I<br />
- leicht ermüdbar<br />
- Antriebsschwäche oder Antriebsüberschuss können sich abwechseln<br />
- Durchhaltevermögen allgemein stark herabgesetzt<br />
- geringes Durchhaltevermögen durch fehlende Motivation<br />
- Arbeitstempo unterliegt großen Schwankungen <strong>und</strong> ist sehr interessenabhängig<br />
4. Motivation<br />
- Einstellung <strong>zur</strong> Schule <strong>und</strong> zum Lernen sind oft negativ geprägt<br />
- Lern - <strong>und</strong> Leistungsbereitschaft ist überwiegend reduziert<br />
- trotz normgerechter intellektueller Fähigkeiten in einzelnen Fächern ungenügende<br />
Leistungen<br />
- hohe Defizite in schul- <strong>und</strong> fachspezifischen Kenntnissen, Fähigkeiten <strong>und</strong> Fertigkeiten<br />
- Leistungsverweigerung bis <strong>zur</strong> Schulbummelei<br />
- beginnende Schulunlust bereits im jüngeren Schulalter<br />
- Überschätzung/Unterschätzung der eigenen Fähigkeiten<br />
- weicht Anforderungen häufig aus<br />
- geringe Bereitschaft, Initiative zu zeigen bzw. Verantwortung zu übernehmen<br />
- Abwehr von pädagogischer Intervention<br />
5. Aufmerksamkeit<br />
- gestörte Aufmerksamkeit<br />
- kurze Aufmerksamkeitsspanne<br />
- leichte Ablenkbarkeit allgemein<br />
- lässt sich durch äußere Reize schnell vom Lernen ablenken<br />
- hört nicht zu<br />
- keine Ausdauer beim Spiel bzw. beim Lernen<br />
- wechselt oft planlos die Tätigkeiten <strong>und</strong> Spielideen<br />
- Begonnenes zu beenden fällt oft schwer<br />
- wenig gerichtete Aufmerksamkeit möglich<br />
- Wechsel von Übereifer <strong>und</strong> spontaner Arbeitsbereitschaft zu schneller Resignation<br />
6. Sprache<br />
- Sprachverständnis oft nicht altersgerecht entwickelt,<br />
- Sprachgedächtnis <strong>und</strong> Sprachfähigkeit können beeinträchtigt sein<br />
- geringer aktiver <strong>und</strong> passiver Wortschatz<br />
- phonematische Differenzierungsschwäche (b-p, d-t, g-k)<br />
- eingeschränkte Bereitschaft <strong>zur</strong> Kommunikation<br />
- aggressiv ausagierende Kinder <strong>und</strong> Jugendliche besitzen oft einen großen Sprachschatz<br />
in Vulgärsprache<br />
15
16<br />
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil I<br />
7. Besonderheiten im Lern- <strong>und</strong> Leistungsverhalten<br />
- geringe Leistungs- <strong>und</strong> Mitarbeitsbereitschaft durch permanente Schwierigkeiten im<br />
schulischen Erleben<br />
- Beeinträchtigungen in den gr<strong>und</strong>legenden Entwicklungsbereichen führen zu Leistungsdefiziten<br />
im muttersprachlichen Bereich, in den Naturwissenschaften <strong>und</strong> im<br />
Allgemeinwissen<br />
- allgemeine Entwicklungsrückstände (Rückstellung) <strong>und</strong>/oder unregelmäßige Schullaufbahn<br />
(Klassenwechsel, Wiederholung einer Klasse, Schulwechsel, Schulbummelei)<br />
- Auffälligkeiten können sich bereits im Vorschulalter zeigen, aber auch erst zu einem<br />
späteren Zeitpunkt durch verschiedenste Ursachen bzw. Ereignisse, welche nicht<br />
unbedingt etwas mit Schule zu tun haben müssen<br />
- schulische Leistungsfähigkeit ist beeinträchtigt von kräftezehrenden, nicht unterrichtsbezogenen<br />
Interaktionsprozessen (Klärung von Streit in der Pause, von Vorfällen<br />
außerhalb des Unterrichtes)<br />
- bestehende Beeinträchtigungen können sich untereinander so negativ beeinflussen,<br />
dass sich trotz normaler intellektueller Leistungsfähigkeit das Bild eines Schülers<br />
zeigt, welcher auch zum Förderschwerpunkt Lernen gehören könnte – das macht die<br />
Abgrenzung <strong>zur</strong> Lernbehinderung besonders schwierig<br />
- nicht immer erkennbar, ob der Schüler nicht will oder nicht kann<br />
Literatur<br />
Drave, W., Rumpler, F., Wachtel, P.: "Empfehlungen <strong>zur</strong> sonderpädagogischen Förderung",<br />
Allgemeine Gr<strong>und</strong>lagen <strong>und</strong> Förderschwerpunkte, edition Bentheim Würzburg<br />
2000<br />
Myschker, N.: "Verhaltensstörungen bei Kindern <strong>und</strong> Jugendlichen", Verlag W. Kohlhammer<br />
1999
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil I<br />
1.3 Förderschwerpunkt Sprache<br />
"Sonderpädagogischer Förderbedarf im sprachlichen Handeln ist bei Schülern anzunehmen,<br />
die in ihren Bildungs-, Lern- <strong>und</strong> Entwicklungsmöglichkeiten hinsichtlich des<br />
Spracherwerbs, des sinnhaften Sprachgebrauchs <strong>und</strong> der Sprechtätigkeit so beeinträchtigt<br />
sind, dass sie im Unterricht der allgemeinen Schule ohne sonderpädagogische<br />
Unterstützung nicht hinreichend gefördert werden können.<br />
Sonderpädagogische Förderung muss rechtzeitig einsetzen, denn in der Schule ist<br />
Sprache nicht nur ein herausragender Lerngegenstand, sondern schulisches Lernen ist<br />
vor allem sprachlich vermitteltes Lernen. Sprache ist ein zentrales Medium schulischen<br />
Lernens.<br />
Sonderpädagogischer Förderbedarf kann in jeder Phase des Spracherwerbs <strong>und</strong> in<br />
jedem Lebensalter, überwiegend bei Kindern im Elementarbereich <strong>und</strong> im Primarbereich<br />
auftreten. Der Schwerpunkt sonderpädagogischer Förderung in der Schule liegt<br />
daher in den ersten Schuljahren. Bei spezifischer Förderung können sprachliche Beeinträchtigungen<br />
<strong>und</strong> ihre Auswirkungen oft bereits in dieser Zeit überw<strong>und</strong>en werden."<br />
(Drave, Rumpler, Wachtel 2000, S. 227)<br />
Störungen der<br />
Sprachentwicklung<br />
eingeschränktes<br />
Sprachverständnis<br />
eingeschränkter<br />
Wortschatz<br />
fehlerhafte Aussprache<br />
fehlerhafte<br />
Grammatik<br />
Alalie<br />
Störungen der Sprache <strong>und</strong> des Sprechens<br />
Störungen des<br />
Redeflusses<br />
Störungen infolge von<br />
Veränderungen an<br />
den am Sprechen<br />
beteiligten Organen<br />
Zentrale Sprach- <strong>und</strong><br />
Sprechstörungen<br />
Stottern Näseln Aphasien<br />
Poltern Stimmstörungen Dysarthrien<br />
Lippen-Kiefer-<br />
Gaumenspalten<br />
Abb. 3: vereinfachte Darstellung der Störungen der Sprache <strong>und</strong> des Sprechens<br />
17
18<br />
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil I<br />
In der Folge sollen nun die wichtigsten Störungen der Sprache bei Kindern dargestellt<br />
werden.<br />
1. Störungen der Sprachentwicklung<br />
Wenn von Störungen der Sprachentwicklung gesprochen wird, tauchen in der Literatur<br />
häufig Begriffe auf, die durchaus auch synonym verwendet werden: Verzögerte<br />
Sprachentwicklung, Sprachentwicklungsverzögerung, fehlender oder verzögerter<br />
Spracherwerb, Sprachentwicklungsstörung, Sprachentwicklungsrückstand, Sprachentwicklungsbehinderung.<br />
Verzögerte Sprachentwicklung kann definiert werden als das Ausbleiben (Alalie) oder<br />
als ein verlangsamtes, spärliches oder fehlerhaftes Einsetzen der kindlichen Sprache.<br />
Prinzipiell gilt, dass die Entwicklung der sprachlichen Leistungen wie Sprachverständnis,<br />
Lautbildung, Satzbildung von der Altersnorm abweicht. In der Regel wird aber erst<br />
dann von einer Sprachentwicklungsverzögerung gesprochen, wenn eine bestimmte<br />
sprachliche Stufe im Gegensatz <strong>zur</strong> überwiegenden Mehrzahl gleichaltriger Kinder<br />
noch nicht eingetreten ist.<br />
Eine verzögerte Sprachentwicklung im Sinne einer Sprachentwicklungsstörung liegt<br />
dann vor, wenn sich die Sprachfunktion bis zum dritten Lebensjahr nicht normal entwickelt<br />
hat. Bis zum Alter von 2 Jahren kann in der Regel nur von einer sich anbahnenden<br />
Sprachentwicklungsstörung gesprochen werden, was aber nicht zwangsläufig bedeuten<br />
soll, dass man mit diagnostischen oder therapeutischen Maßnahmen gr<strong>und</strong>sätzlich<br />
bis zum 3. Lebensjahr warten muss.<br />
(In Anlehnung an Wirth, 1994)<br />
Wie zeigen sich Sprachentwicklungsstörungen?<br />
Als Leitsymptome der verzögerten Sprachentwicklung lassen sich drei Erscheinungen<br />
benennen:<br />
a) das Stammeln (Dyslalie) eine Störung des phonologischen Systems<br />
b) der Dysgrammatismus eine Störung des morphologisch-syntaktischen<br />
Systems<br />
c) reduzierter Wortschatz eine Störung des semantischen Systems<br />
unzulängliche Begriffsbildung<br />
Das Vorhandensein aller drei Leitsymptome <strong>und</strong> ihre jeweilige Ausprägung sowie das<br />
eventuelle Hinzutreten weiterer Symptome variieren je nach Ursachengefüge des Störungsbildes.
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Zur Bedeutung dieser Leitsymptome:<br />
a) Stammeln (Dyslalie)<br />
Gestört ist das phonologische System.<br />
Für den Gesprächspartner/Beobachter wird deutlich, dass das Kind bestimmte Laute<br />
bzw. Lautverbindungen nicht richtig aussprechen kann bzw. nicht richtig ausspricht.<br />
Diese Erscheinung zeigt sich in folgenden Formen:<br />
- Weglassen von Lauten <strong>und</strong>/oder Lautverbindungen:<br />
z. B.: statt "Blätter" sagt das Kind "Bätter" oder "Lätter"<br />
- Ersetzen durch andere in der Muttersprache vorkommende Laute oder Lautverbindungen:<br />
z. B.: statt "Kuchen" sagt das Kind "Tuchen" oder "Tuken"<br />
- Ersetzen durch andere in der Muttersprache nicht vorkommende Laute<br />
z. B.: Lispeln bei "s"-Lauten oder Schnalzen bei "I" oder "M"<br />
Je nach Anzahl der betroffenen Laute <strong>und</strong> Lautverbindungen bezeichnet man die Störung<br />
als:<br />
Partielle Dyslalie: ein/zwei Laute/Lautverbindungen betroffen<br />
Multiple Dyslalie: mehrere Laute/Lautverbindungen betroffen<br />
Universelle Dyslalie: fast alle Laute/Lautverbindungen betroffen<br />
Achtung: Aussprachefehler können auch entwicklungsbedingt sein (physiologisches<br />
Stammeln im 3. bis 5. Lebensjahr).<br />
b) Dysgrammatismus<br />
Gestört ist das morphologisch-syntaktische System.<br />
Für den Gesprächspartner/Beobachter wird deutlich, dass das Kind Sätze nicht oder<br />
nur unvollständig bzw. in paradoxer oder anscheinend willkürlicher Reihenfolge bilden<br />
kann.<br />
Diese Erscheinung zeigt sich in folgenden Formen:<br />
- Auslassen von Wörtern oder Satzteilen<br />
("Opa Besuch", "Opa sitzt Stuhl")<br />
- Umstellungen von Wörtern innerhalb des Satzes<br />
("Opa dem Stuhl sitzt gern auf")<br />
- Formfehler<br />
falsche Artikelzuordnung ("das Hose")<br />
falsche Deklination/Konjugation ("du schlafe", "in den Haus")<br />
19
20<br />
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c) Mangelnder Wortschatz/mangelnde Begriffsbildung<br />
Gestört ist das semantische System.<br />
Diese semantischen Störungen werden selten als eigenständiges Störungsbild gesehen<br />
<strong>und</strong> ausgewiesen. In der Regel treten sie im Zusammenhang mit den vorgenannten<br />
Störungsbildern auf.<br />
Grohnfeldt unterscheidet zwei Formen von Bedeutungsstörungen. (Grohnfeldt, S. 8 f.)<br />
- Störungen der Wortbedeutung<br />
· Reduzierung des Lexikons unter Verwendung von Stereotypen <strong>und</strong> Formeln<br />
· Reduzierung des Wortfeldes bei vorhandenem Gr<strong>und</strong>wortschatz<br />
· Beibehaltung von Übergeneralisierungen (Zum Beispiel werden alle fahrenden<br />
Gegenstände als "Auto" bezeichnet.)<br />
· Schwächen bei der Bildung von Synonymen, Erschließen von Bedeutungen, Gegensätzen,<br />
Reihungen in Kontexten usw.<br />
Semantische <strong>und</strong> syntaktische Entwicklungen stehen in einer engen Abhängigkeit voneinander.<br />
"Die Satzbedeutung ist mehr als die Summe ihrer Wort- <strong>und</strong> Morphembedeutungen.<br />
Gleiche Wörter ergeben nicht immer die gleiche Satzbedeutung." (Grohnfeld,<br />
S. 9)<br />
- Störungen der Satzbedeutung<br />
· durch fehlende Wörter werden Sätze unvollständig, wobei die Vervollständigung<br />
auf nonverbaler Ebene ablaufen kann<br />
· Einschränkung der Sätze durch bestimmte Morpheme, die gewusst bzw. nicht<br />
gewusst werden<br />
Die Entwicklung des Wortschatzes (mithin der Wortbedeutung) hat deutlichen Einfluss<br />
auf Fortschritte beim Erwerb der Grammatik.<br />
Wodurch fallen Sprachentwicklungsstörungen noch auf?<br />
Neben den hier erwähnten Leitsymptomen können sich bei Sprachentwicklungsstörungen<br />
eine Anzahl fakultativer Symptome zeigen. Sie stehen mit den Leitsymptomen in<br />
enger Beziehung. In der Regel bedingen sie sich einander.<br />
Derartige fakultative Symptome sind zum Beispiel:<br />
- reduziertes Lallen in der Mitte des ersten Lebensjahres<br />
- verspätete körperlich-motorische Entwicklung, die sich zum Beispiel in einem verzögerten<br />
Beginn von Sitzen, Kriechen, Stehen <strong>und</strong> Gehen zeigt<br />
- zeitgemäßes Auftreten der ersten Wörter, dann Stillstand (teilweise bis zum dritten<br />
Lebensjahr)<br />
- überwiegende Verständigung mit Gebärden – die Kinder zeigen, was sie wollen, benennen<br />
es aber nicht<br />
- Ungeschicklichkeit (kongenitale Dyspraxie)<br />
- Zurückgezogenheit<br />
- motorische Hyperaktivität
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- Koordinationsstörungen von Artikulation (Aussprache), Phonation (Stimmbildung)<br />
<strong>und</strong> Respiration (Atmung) bei Dysarthrien<br />
- fehlender Blickkontakt<br />
- Poltern<br />
- Entwicklungsstottern<br />
Symptome, die besonders auf Störungen in der auditiven Wahrnehmung <strong>und</strong> Verarbeitung<br />
schließen lassen sind zum Beispiel:<br />
- Störungen des Wortverständnisses<br />
- Unaufmerksamkeit gegenüber akustischen Ereignissen wie Geräuschen, Musik,<br />
Sprache<br />
- verkürzte Aufnahmespanne <strong>und</strong> Merkfähigkeit<br />
- phonematische Differenzierungsschwäche<br />
- Diskriminationsschwierigkeiten (Aussonderungsprobleme) bei gleichzeitig auftretenden<br />
Schallereignissen<br />
2. Stottern – eine besondere Störung<br />
"Jetzt kommen sie aber ganz schön ins Stottern, was?", "Ich fand vor Schreck gleich<br />
gar keine Worte ...", "Stottere nicht rum, was war los?" – Aussprüche, wie diese sind<br />
allgemein bekannt. Fast jeder Mensch ist schon einmal irgendwann ins Stottern gekommen.<br />
Nicht selten spielen dabei verlorener Sachbezug oder vielleicht auch Angst<br />
<strong>und</strong> Schrecken eine Rolle.<br />
"Wird unter existentiellem Anspruch, wie Prüfung, Gerichtsverhandlung etc. gestottert,<br />
ist das Signal dem hohen Reiz angemessen. Beim "Guten-Morgen-Sagen" ist Stottern<br />
pathologisch." (Pape 1992, S. 264)<br />
Fast alle Kinder durchlaufen in ihrer Sprachentwicklung Phasen, in denen sich Sprechunflüssigkeiten<br />
zeigen. Flüssiges Sprechen müssen Kinder genau wie die anderen<br />
Ebenen der Sprache Schritt für Schritt erlernen. Mit zunehmendem Alter lernen Kinder,<br />
immer mehr Wörter, mit immer mehr Bedeutungen immer besser zu komplexen Aussagen<br />
zu kombinieren. Damit wachsen natürlich auch die Anforderungen an das Sprechen<br />
insgesamt. Es muss möglichst flüssig vonstatten gehen, damit die Kommunikationspartner<br />
der Mitteilung uneingeschränkt folgen können. In diesem Prozess kann es<br />
zu Störungen kommen. Hin <strong>und</strong> wieder, mehr oder weniger kann es zu Such- oder Korrekturprozessen<br />
kommen, die den Sprechfluss beeinträchtigen oder gar unterbrechen<br />
können.<br />
"Dazu einige Beispiele:<br />
- ein Kind, das gerade den /sch/-Laut erlernt hat, muss bei seinen spontanen Sprechversuchen<br />
noch mehrfach ansetzen, bis es ihn "richtig hinbekommt": "S - su - schu -<br />
le"<br />
- ein Kind, das die Partizipbildung als grammatische Regel erkannt hat, braucht eine<br />
Pause, bis es die jeweils richtige Form gef<strong>und</strong>en hat <strong>und</strong> füllt diese mit der Wiederholung<br />
der ersten Silbe: "Habt ihr schon ge - ge - ge - gegessen?"<br />
- ein Kind sucht nach dem genau passenden Wort <strong>und</strong> produziert dabei eine Menge<br />
von Wiederholungen <strong>und</strong> Unterbrechungen: "Ich brauche noch das Dings da - den<br />
da - den - den für den Ritter - den Hut - den Ritterhu - den Helm!"<br />
(Deutsche Gesellschaft für Sprachheilpädagogik, S. 5)<br />
21
22<br />
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil I<br />
Man kann davon ausgehen, dass diese Phasen zum normalen Spracherwerb gehören<br />
<strong>und</strong> bei den meisten Kindern auch wieder von ganz allein verschwinden.<br />
Bei ca. 5 Prozent der Kinder kommt es allerdings zu vermehrten Sprechunflüssigkeiten<br />
<strong>und</strong> bei einem Prozent sogar zu chronischem Stottern.<br />
Was ist Stottern?<br />
Stottern zu definieren fällt nicht leicht, da es das Stottern eigentlich nicht gibt. Jedes<br />
Stottern ist in seiner Ursache, seinem Verlauf <strong>und</strong> seiner Erscheinungsweise anders.<br />
Wirth definiert Stottern in folgender Weise:<br />
"Stottern ist eine zeitweise auftretende, willensunabhängige, situationsabhängige Redeflussstörung<br />
... die durch angespanntes, stummes Verharren in der Artikulationsstellung<br />
(tonisches Stottern), Wiederholungen (klonisches Stottern), Dehnungen sowie<br />
Vermeidungsreaktionen (Wortvertauschungen, Satzumstellungen) charakterisiert ist."<br />
(Wirth, S. 475)<br />
Motsch geht davon aus, dass die Entstehung des Stotterns vor dem Hintergr<strong>und</strong> der<br />
darin enthaltenen Risikofaktoren (Entstehungsbedingungen) verständlich wird:<br />
"Stottern entsteht auf der Basis von individuell unterschiedlichen Gr<strong>und</strong>auffälligkeiten.<br />
Diese Gr<strong>und</strong>auffälligkeiten können mit individuell unterschiedlichen Dispositionen organisch-konstitutioneller,<br />
psychischer <strong>und</strong> sozialer Art in Zusammenhang stehen.<br />
Nach dem Auftreten der Gr<strong>und</strong>auffälligkeit hängt es von dem Selbsterleben des Kindes<br />
<strong>und</strong> den Interaktionen mit seinen Bezugspersonen ab, ob die kritische Grenze zum beginnenden<br />
Stottern überschritten wird." (Motsch, S. 24)<br />
Wie zeigt sich Stottern ?<br />
Primär sind bei Stotterern in der Regel folgende Sprechsymptome zu beobachten:<br />
- Wiederholungen (Ko - ko - ko - kommst du - du mi - mi - mit?)<br />
- Dehnungen (Wwwwwwoooooooln wwwwwwwwwir gehen?)<br />
- Blockaden - krampfartig, Verharren auf der Artikulationsstelle (K...........kom endlich!)<br />
- Vermeidung von "gefährlichen" Wörtern, meist im Zusammenhang mit "stotterbekannten"<br />
Anlauten ("Laden" statt "Konsum")<br />
Zu diesen Primärsymptomen können sich weitere Erscheinungen hinzugesellen, wie:<br />
- Verspannungen im Bereich der Sprechorgane, des Halses des Gesichtes<br />
- Störungen der Atmung (meist gepresste Hochatmung)<br />
- Mitbewegungen einzelner Körperteile bzw. des ganzen Körpers<br />
- Poltern<br />
- Sprechangst<br />
- Sprechverzicht<br />
Für Eltern <strong>und</strong> Erzieher ergibt sich oft die Frage, was ist denn noch normal <strong>und</strong> wo sollten<br />
sie aufmerksam werden <strong>und</strong> um Hilfe nachsuchen.
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Dabei kann man sich von folgenden Unterscheidungskriterien leiten lassen:<br />
Entwicklungsbedingte Sprechunflüssigkeiten<br />
Sie sind spannungsarm, zeigen sich zumeist als Wiederholungen ganzer Worte, als<br />
Sprechpausen <strong>zur</strong> weiteren Planung oder als Korrektur noch nicht korrekter Äußerungen.<br />
Sie treten phasenweise auf, verschwinden zwischenzeitlich immer wieder.<br />
Vermehrte Sprechunflüssigkeiten<br />
Es werden kleinere Einheiten (Silben oder einzelne Laute) in erhöhter Frequenz wiederholt,<br />
es treten Dehnungen <strong>und</strong> weitere erste Anzeichen von Anspannung auf, es<br />
kann zu vereinzelten Blockaden <strong>und</strong> Mitbewegungen kommen. Die Symptome werden<br />
also stärker, aber die Kinder gehen oft noch sehr unbefangen mit ihnen um <strong>und</strong> scheinen<br />
kaum unangenehme Empfindungen damit zu verbinden. Sie bemerken ihre Stockungen,<br />
aber sie stören oft noch nicht.<br />
Stottern<br />
Die Symptome verschieben sich immer mehr in Richtung Blockaden <strong>und</strong> Dehnungen,<br />
das Kind reagiert deutlich auf die Sprechunflüssigkeiten, z. B. durch Satzabbrüche,<br />
Abwenden, Unterbrechen des Blickkontaktes oder Nachfragen (Warum geht das<br />
nicht?). Mimische <strong>und</strong> gestische Mitbewegungen begleiten die Symptome. Das Kind<br />
zeigt Gefühle von Scham, Angst, Ärger o. Ä. über sein Sprechen. Es vermeidet seine<br />
Stottersymptome, indem es "schwierige" Wörter durch Satzumstellungen oder den<br />
Gebrauch ähnlicher Wörter umgeht. Es vermeidet bestimmte Sprechsituationen (Telefonieren,<br />
Einkaufen) oder Gesprächspartner(innen).<br />
Wenn mehrere der genannten Symptome auftreten <strong>und</strong> wenn sie über längere Zeit<br />
(mehr als 5 Monate) anhalten, ist die Wahrscheinlichkeit gegeben, dass es sich bei<br />
dem betroffenen Kind um vermehrte Sprechunflüssigkeiten bzw. um Stottern handelt.<br />
In diesem Fall ist es notwendig, einen Sprachtherapeuten zu Rate zu ziehen. Es erscheint<br />
wichtig, darauf zu verweisen, das dieser eine spezielle Ausbildung haben sollte,<br />
die es ermöglicht, kindliche Sprechunflüssigkeiten qualifiziert zu diagnostizieren <strong>und</strong> zu<br />
behandeln.<br />
3. Kindliche Stimmstörungen<br />
In der Regel entstehen Stimmstörungen durch Probleme im Wirkungsbereich der Kehlkopfmuskulatur.<br />
In vielen Fällen verkrampfen die Muskeln, die für die Bewegung der Stimmlippen verantwortlich<br />
sind, zu stark. Dadurch werden die Stimmlippen gegeneinander gepresst<br />
<strong>und</strong> ein gleichmäßiges Schwingen wird unmöglich. Die Stimme klingt dann meist sehr<br />
rau <strong>und</strong> gepresst. Der ausgeübte Druck kann sogar dazu führen, dass die Stimmlippen<br />
sich teilweise wieder öffnen <strong>und</strong> so ein dreieckiger Spalt entsteht, durch den dann Luft<br />
entweichen kann, was wiederum den Stimmklang dahingehend beeinflusst dass dieser<br />
hauchig <strong>und</strong> flüsternd wird. In der Regel befinden sich die betroffenen Kinder in einer<br />
Art Teufelskreis. Einerseits führt die Muskelverkrampfung zu erhöhtem Kraftaufwand<br />
beim Sprechen, der andererseits aber wieder zu einer erhöhten Muskelverkrampfung<br />
23
24<br />
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil I<br />
führt. Gerötete, geschwollene Stimmlippen <strong>und</strong> sogenannte Knötchen können die Folge<br />
sein.<br />
In anderen Fällen sind die Muskeln, die für die Bewegung der Stimmlippen verantwortlich<br />
sind, zu schlaff. Hier zeigt sich meist eine ovale Öffnung der Stimmlippen <strong>und</strong> auch<br />
hier ist ein erhöhter Kraftaufwand notwendig, um die Stimme erschallen zu lassen. Als<br />
Folge tritt dann häufig ein totales Erschlaffen der Muskulatur auf.<br />
Was spüren die betroffenen Kinder?<br />
Sie merken zunächst am Klang der Stimme, dass etwas nicht stimmt. Sie klingt rau,<br />
gepresst, eben andauernd heißer. Viele Kinder haben ein Kratzen oder Brennen im<br />
Hals. Räuspern hilft nicht, verschlimmert die Lage meistens noch. Beim Versuch besonders<br />
laut oder leise zu sprechen, versagt die Stimme ihrem Nutzer. Singen fällt<br />
schwer, da Höhen <strong>und</strong> Tiefen schlecht gemeistert werden <strong>und</strong> die Fähigkeit <strong>zur</strong> Melodieführung<br />
deutlich eingeschränkt sein kann.<br />
Aber auch in der Kommunikation mit Partnern zeigen sich Probleme. Oft wird die<br />
Sprechweise belächelt (Raucherstimme) oder die Kinder werden aufgefordert laut <strong>und</strong><br />
deutlich zu sprechen, was o. g. Teufelskreis wieder in Bewegung bringt.<br />
Rückzugstendenzen oder Aggressivität werden bei Kindern mit Stimmstörungen nicht<br />
selten beobachtet.<br />
4. Weitere Sprachstörungen bei Kindern<br />
Alalie<br />
Unter Alalie versteht man das Ausbleiben der Sprachentwicklung. Sie ist eine sehr extreme<br />
Form der Sprachentwicklungsstörung. Die betroffenen Kinder beherrschen keine<br />
oder nur sehr wenige Wörter. Meist werden dieselben Lautgebilde stereotyp immer<br />
wieder verwendet.<br />
Sigmatismus<br />
Der Sigmatismus ist ein spezielle Form der Dyslalie. Er ist eine Artikulationsstörung des<br />
s-Lautes bzw. der s-Lautreihe, d. h., dass s-Laute bzw. Zischlaute fehlerhaft gebildet<br />
werden.<br />
Die bekannteste Form des Sigmatismus ist der Sigmatismus interdentalis, das eigentliche<br />
Lispeln, bei dem die Zunge zwischen den unteren <strong>und</strong> oberen Schneidezähnen<br />
hervortritt.<br />
Mutismus<br />
Der Mutismus wird auch als psychogene Stummheit bezeichnet. Gemeint ist ein funktionell<br />
bedingter Sprachverlust aufgr<strong>und</strong> einer pathologisch ausgeprägten Sprachhemmung.<br />
Beim Mutismus handelt es sich demnach um eine Störung der Kommunikation.<br />
Kinder, die bereits Sprache erworben haben, sprechen nicht mehr. Und obwohl beim<br />
Kind Hör- <strong>und</strong> Sprechfähigkeit erhalten geblieben sind, verweigert es entweder den<br />
Lautspracheinsatz total (Totaler Mutismus) oder, was häufiger auftritt, gegenüber bestimmten<br />
Personen bzw. in bestimmten Situationen (Elektiver Mutismus).
Näseln (Rhinophonie)<br />
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil I<br />
Es werden zwei Formen des Näselns unterschieden: das offene <strong>und</strong> das geschlossene<br />
Näseln. Beim offenen Näseln entweicht verstärkt Luft durch die Nase statt, wie eigentlich<br />
üblich, durch den M<strong>und</strong>. Häufig versucht das Kind, diese Erscheinung durch verstärkten<br />
Druck auszugleichen. Das verändert sowohl den Stimmklang als auch die Atmung,<br />
die meist kürzer wird. Beim geschlossenen Näseln ist die Nase an der Ausatmung<br />
so gut wie nicht oder gar nicht beteiligt. Der Stimmklang ähnelt dem bei schweren<br />
Schnupfen.<br />
Poltern<br />
Das Poltern ist eine sprachliche Gestaltungsschwäche, die sich als Störung des<br />
Sprechablaufes zeigt. Auffällig sind ein überhastetes, teilweise unregelmäßiges<br />
Sprechtempo sowie eine verwaschene, <strong>und</strong>eutliche Aussprache. Dabei kann es vorkommen,<br />
dass Laute <strong>und</strong> Silben ineinander gezogen, dass sie weggelassen oder wiederholt<br />
werden. Aber auch Satzteile bleiben häufig unvollendet bzw. werden mehrmals<br />
gesprochen. Bei vielen Polterern fallen umfassende Störungen in der Wahrnehmung<br />
zeitlicher Abfolgen auf.<br />
Aphasien<br />
Unter Aphasien versteht man den Verlust der schon vorhandenen Fähigkeit, trotz intakter<br />
Hör- <strong>und</strong> Sprechorgane sprachliche Informationen zu geben oder zu verstehen. Sie<br />
sind die Folge hirnorganischer Prozesse <strong>und</strong> somit eine zentrale Sprachstörung.<br />
Lippen-Kiefer-Gaumenspalten<br />
Spalten des vorderen <strong>und</strong> hinteren, d. h. des primären <strong>und</strong> sek<strong>und</strong>ären Gaumens. Die<br />
Spaltbildungen reichen von der Lippenkerbe, der Lippenspalte <strong>und</strong> der Lippen-Kiefer-<br />
Spalte bis <strong>zur</strong> Lippen-Kiefer-Gaumen-Spalte.<br />
Man unterscheidet:<br />
- einseitige <strong>und</strong> doppelseitige Spalten<br />
- partielle <strong>und</strong> totale Spalten<br />
- primäre <strong>und</strong> sek<strong>und</strong>äre Spalten<br />
Dysglossien<br />
Störungen der Aussprache infolge von organischen Veränderungen an den peripheren<br />
Sprechorganen<br />
Dysarthrien<br />
Störungen der Aussprache, der Stimmgebung <strong>und</strong> der Atmung hervorgerufen durch<br />
Erkrankungen zerebraler Zentren, zentraler Bahnen <strong>und</strong> der Kerne, der am Sprechvorgang<br />
beteiligten Hirnnerven.<br />
25
Literatur<br />
26<br />
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil I<br />
Deutsche Gesellschaft für Sprachheilpädagogik: Stottern bei Kindern; Berlin 2002<br />
Drave, W., Rumpler, F., Wachtel, P.: "Empfehlungen <strong>zur</strong> sonderpädagogischen Förderung",<br />
edition bentheim, Würzburg 2000<br />
Grohnfeldt, M. (Hrsg.): Handbuch der Sprachtherapie. Band 3; Berlin 1992<br />
Motsch, H.-J.: Die idiographische Betrachtungsweise - Metatheorie des Stotterns.<br />
In: Handbuch der Sprachtherapie. Band 5; Berlin 1992<br />
Pape, U.: Erlernen neuer Sprechformen als Stotterertherapie. In: Handbuch der<br />
Sprachtherapie. Band 5; Berlin 1992<br />
Wirth, G.: Sprachstörungen - Sprechstörungen - Kindliche Hörstörungen. Lehrbuch für<br />
Ärzte, Logopäden <strong>und</strong> Sprachheilpädagogen; Köln 1994
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil I<br />
1.4 Förderschwerpunkt geistige Entwicklung<br />
"Kinder <strong>und</strong> Jugendliche mit einer geistigen Behinderung zeigen unterschiedliche Erscheinungsbilder<br />
in den verschiedenen Entwicklungsbereichen. Sie benötigen besondere<br />
Hilfen bei der Entwicklung von Wahrnehmung, Sprache, Denken <strong>und</strong> Handeln<br />
sowie Unterstützung <strong>zur</strong> selbstständigen Lebensführung <strong>und</strong> bei der Findung <strong>und</strong> Entfaltung<br />
der Persönlichkeit. Vielfach wird die Lern- <strong>und</strong> Lebenssituation dieser Kinder<br />
<strong>und</strong> Jugendlichen durch körperliche, psychische <strong>und</strong> soziale Beeinträchtigungen zusätzlich<br />
erschwert." (Drave, Rumpler, Wachtel 2000, S. 266)<br />
Geistige Behinderung<br />
eingeschränkte Kognition Auffälligkeiten in der Sprache Defizite in der Motorik<br />
Wahrnehmung<br />
Denken<br />
Gedächtnis<br />
Erwerb der Sprache<br />
Wortschatz<br />
Sprachverständnis<br />
Sprachstörungen<br />
Grobmotorik<br />
Feinmotorik<br />
Gleichgewicht<br />
Koordination<br />
Nach Mühl gilt "als geistig behindert, wer in Folge einer genetisch-organischen oder<br />
anderweitigen Schädigung in seiner psychischen Gesamtentwicklung <strong>und</strong> seiner Lernfähigkeit<br />
so sehr beeinträchtigt ist, dass er voraussichtlich lebenslanger sozialer <strong>und</strong><br />
pädagogischer Hilfe bedarf. Mit den kognitiven Beeinträchtigungen gehen solche der<br />
sprachlichen, emotionalen <strong>und</strong> motorischen Entwicklung einher."<br />
1. Lernverhalten<br />
- eingeengte, situationsverhaftete Aufnahmefähigkeit<br />
- handlungsgeb<strong>und</strong>ene Lernfähigkeit<br />
- beeinträchtigte Strukturierungsfähigkeit<br />
- beeinträchtigte Lerndynamik (geringe Zielbezogenheit, wenig Durchhaltevermögen,<br />
erhöhte Ablenkungsbereitschaft, geringe oder überschießende Spontaneität)<br />
2. Kognition<br />
Wahrnehmung<br />
- Tempo der Informationsaufnahme ist reduziert<br />
- eingeschränkter Wahrnehmungsumfang (zu ganzheitlicher Erfassung nicht oder nur<br />
wenig in der Lage)<br />
- bruchstückhafte Wahrnehmung<br />
- Differenzierungsschwäche (schwache bzw. ähnliche Reize werden nicht hinreichend<br />
differenziert)<br />
27
Denken<br />
28<br />
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil I<br />
- Tempo: langsam, schwerfällig<br />
- Beweglichkeit: gering beweglich; Haften an Gewohntem, Bekanntem, Geübtem<br />
- Neigung zu Stereotypen; wenig fähig umzuschalten; mangelnde Umstellungsfähigkeit;<br />
selbstständige Lösungsstrategien können kaum aufgestellt werden<br />
- Selbstständigkeit: unselbstständig (Impulse, Hilfen notwendig); Denken an Führung<br />
geb<strong>und</strong>en<br />
- Exaktheit: geringe Exaktheit, oberflächlich<br />
- Zielstrebigkeit:: mangelhaft (Ziel wird schnell aus den Augen verloren)<br />
- Aktivität: geringe Denkaktivität, Denkträgheit (geistig Behinderte fragen im jüngeren<br />
Alter weniger - z. B. Warum-Fragen, Was-Fragen)<br />
- Denken sehr an niedere Niveaustufen geb<strong>und</strong>en (praktisch-gegenständliches<br />
Handeln, unmittelbare Anschauung, mittelbare Anschauung)<br />
- auf sprachlich-begrifflicher Ebene nur in elementarster Weise entwickelbar<br />
- erhebliche Schwierigkeiten vor allem bei höheren geistigen Operationen (Abstrahieren,<br />
Verallgemeinern, Kombinieren, Sinnerfassung, Kritisieren, Urteilen, Transferleistungen)<br />
- verlangsamte, geminderte Auffassungsfähigkeit<br />
- stark eingeschränktes Aufgabenverständnis<br />
- mangelhafte Aufgabengliederung - Unvermögen in selbstbestimmten Teilschritten<br />
vorzugehen<br />
Gedächtnis<br />
- Einprägen: erschwert; Umfang reduziert; erfolgt vor allem mechanisch <strong>und</strong> anschaulich<br />
- Überführen vom Kurzzeit- ins Langzeitgedächtnis bedarf sehr viel Übung <strong>und</strong> Wiederholung<br />
- Behalten: Speicherung neuer Informationen erfolgt ungeordnet; hohe Vergessensquote;<br />
ungeordneter Gedächtnisbesitz<br />
- Reproduktion: ungenau; lückenhaft; bruchstückhaft; ungeordnet; oft wird Nichtdazugehörendes<br />
reproduziert<br />
3. Sprache<br />
- verzögerter Erwerb der Sprache – Alalie (erhebliche Verzögerung des Sprachbeginns)<br />
- Verlangsamung des Lernverlaufs, (qualitative Mängel im Gebrauch der Sprache<br />
nach Inhalt <strong>und</strong> Form)<br />
- Unvermögen oder Beeinträchtigung den Wort- <strong>und</strong> Begriffsschatz sowie die Bedeutung<br />
altersgerecht zu benutzen<br />
- mangelhaftes Sprachverständnis (bestimmte Wortarten werden überhaupt nicht oder<br />
ungenügend verstanden – z. B. Verben)<br />
- meist Sprachstörungen: Dysgrammatismus schweren Grades; Dyslalie; Stottern;<br />
Poltern; Echolalie<br />
- verwaschene Aussprache<br />
- mitunter Erwerb der Lautsprache nicht möglich
4. Motorik<br />
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil I<br />
- verlangsamte, schwerfällige, ungeschickte Bewegungen<br />
- vor allem in der Feinmotorik sehr ungelenk<br />
- alle Bewegungen, die Gleichgewichtsbeherrschung erfordern, bereiten Schwierigkeiten<br />
- Mängel in der Koordinationsfähigkeit, besonders auf feinmotorischem Gebiet (erschweren<br />
den Lernprozess des Schreibens, Werkens, der Selbstbedienung <strong>und</strong> Arbeitstätigkeit)<br />
- wenig Bewegungsinteresse<br />
5. Sozialverhalten <strong>und</strong> Emotionen<br />
- teils besondere Abhängigkeit<br />
- teils übergroße Scheu<br />
- teils auffallende Zugänglichkeit<br />
- teils zu geringe Distanz gegenüber Fremden<br />
- unerwartet starke gefühlsmäßige Reaktionen, die der Situation nicht angemessen<br />
erscheinen oder ungewöhnlich geringe gefühlsmäßige Reaktionen<br />
6. Selbstversorgung<br />
benötigen bei Alltagsverrichtungen oft Hilfe bzw. Kontrolle (z. B. An- <strong>und</strong> Auskleiden,<br />
Esseneinnahme, Toilettenbenutzung, Körperhygiene)<br />
Literatur<br />
Drave, W., Rumpler, F., Wachtel, P.: "Empfehlungen <strong>zur</strong> sonderpädagogischen Förderung",<br />
edition bentheim, Würzburg 2000<br />
29
30<br />
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil I<br />
1.5 Förderschwerpunkt körperliche <strong>und</strong> motorische Entwicklung<br />
"Sonderpädagogischer Förderbedarf ist bei Kindern <strong>und</strong> Jugendlichen anzunehmen,<br />
die aufgr<strong>und</strong> ihrer körperlichen <strong>und</strong> motorischen Ausgangslage in ihren Bildungs-, Entwicklungs-<br />
<strong>und</strong> Lernmöglichkeiten so beeinträchtigt sind, dass sie im Unterricht der allgemeinen<br />
Schule ohne sonderpädagogische Unterstützung nicht hinreichend gefördert<br />
werden können ..." (Drave, Rumpler, Wachtel 2000, S. 101)<br />
Die physiologischen Funktionsveränderungen, -einschränkungen oder -ausfälle des<br />
Körpers können sich dabei auf einzelne Körperteile, auf Körperregionen oder den gesamten<br />
Organismus beziehen <strong>und</strong> in ihrem Ausprägungsgrad von leichten Formen mit<br />
möglicher Einzelsymptomatik bis hin zu schweren Zustandsbildern schwanken.<br />
Schädigungen von<br />
Gehirn <strong>und</strong><br />
Rückenmark<br />
cerebrale Bewegungsstörungen<br />
cerebrale Anfallsleiden<br />
Querschnittslähmungen<br />
Erkrankungen des<br />
Nervensystems<br />
<strong>und</strong> andere Erkrankungen<br />
Körperbehinderungen<br />
Erkrankungen/Schädigungen<br />
Schädigung von<br />
Muskulatur <strong>und</strong><br />
Knochengerüst<br />
Muskelerkrankungen<br />
Erkrankungen <strong>und</strong> Fehlbildungen<br />
des Skelettsystems<br />
(Glasknochenkrankheit,<br />
Skoliose, Knochenentzündungen,Gliedmaßenfehlbildungen,Amputationen,Wachstumsstörungen)<br />
Schädigung durch<br />
chronische Krankheit<br />
oder Fehlfunktion<br />
von Organen<br />
Rheumatismus<br />
Asthma bronchiale<br />
Diabetes mellitus<br />
Herzerkrankungen<br />
chronische Niereninsuffizienz<br />
Hämophilie<br />
Stoffwechselanomalie<br />
Immunschwächen<br />
Tumorerkrankungen<br />
Eine Einschränkung der Bewegungsfähigkeit ist deshalb meist mit zusätzlichen Beeinträchtigungen<br />
in den Bereichen<br />
��der Wahrnehmung<br />
��bei emotionalen <strong>und</strong> kognitiven Prozessen<br />
��in der sozialen Kommunikation verb<strong>und</strong>en.
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil I<br />
Als Folgen <strong>und</strong> Begleiterscheinungen der körperlichen <strong>und</strong> motorischen Besonderheiten<br />
können<br />
- eingeschränkte Mobilität,<br />
- veränderte oder eingeschränkte Informationsaufnahme <strong>und</strong>/oder -verarbeitung,<br />
- Störungen des Gleichgewichts <strong>und</strong> der Koordination,<br />
- erschwerte Entwicklung eines Körperbewusstseins,<br />
- beeinträchtigte Auge-Hand-Koordination,<br />
- beeinträchtigte Raum-Lage-Orientierung,<br />
- herabgesetzter oder übersteigerter Krafteinsatz,<br />
- eingeschränkte physische <strong>und</strong> psychische Belastbarkeit,<br />
- Hemmnisse bei täglichen Verrichtungen auftreten.<br />
Für Kinder mit einem Sonderpädagogischen Förderbedarf im Förderschwerpunkt körperliche<br />
<strong>und</strong> motorische Entwicklung können sich im Schul- <strong>und</strong> Lebensalltag subjektiv<br />
erlebte Beeinträchtigungen ergeben:<br />
- schnelle Ermüdbarkeit - eingeschränkte Konzentrationsfähigkeit<br />
- isolierte Interessenbereiche - vorgegebene Bedürfnisverzichte<br />
- erschwerter Aufbau eines Selbstwertgefühls <strong>und</strong> einer realistischen Selbsteinschätzung<br />
- übersteigerte Angstbereitschaft in Alltagssituationen<br />
- regressive oder aggressive Handlungsschemata<br />
- schwer versteh- <strong>und</strong> interpretierbare Sprachhandlungen<br />
- begrenzte Eigenaktivität, personelle Abhängigkeit, Erleben von Bevorm<strong>und</strong>ung oder<br />
Überbehütung<br />
- eingeschränkte Teilnahme an Freizeitangeboten<br />
- eingeschränkte berufliche Perspektiven<br />
Literatur<br />
Drave, W., Rumpler, F., Wachtel, P.: "Empfehlungen <strong>zur</strong> sonderpädagogischen Förderung",<br />
edition bentheim, Würzburg 2000<br />
31
32<br />
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil I<br />
1.6 Förderschwerpunkt Hören<br />
"Eine Hörschädigung oder Beeinträchtigung der auditiven Wahrnehmung bei Kindern<br />
<strong>und</strong> Jugendlichen ist verb<strong>und</strong>en mit sprachlichen <strong>und</strong> psychosozialen Folge- <strong>und</strong> Begleiterscheinungen.<br />
So sind die Wahrnehmung <strong>und</strong> Verfügbarkeit von Sprache sowie<br />
das Sprechen <strong>und</strong> die Kommunikation ebenso betroffen wie die Wahrnehmung <strong>und</strong><br />
das Verstehen der sozialen sächlichen Umwelt." (Drave, Rumpler, Wachtel 2000,<br />
S. 56)<br />
"Das Ausmaß der Folgen einer Hörschädigung wird von einer Vielzahl von Faktoren<br />
bestimmt:<br />
�� Beginn der Hörschädigung,<br />
�� Art <strong>und</strong> Grad der Hörschädigung,<br />
�� Beginn <strong>und</strong> Art der durchgeführten Fördermaßnahmen,<br />
�� Versorgung mit technischen Hilfen,<br />
�� Kommunikation <strong>und</strong> Spracherfahrung,<br />
�� Lern- <strong>und</strong> Leistungsverhalten,<br />
�� Einstellung <strong>und</strong> Verhalten von Bezugspersonen <strong>und</strong> Umwelt." (Drave, Rumpler,<br />
Wachtel 2000, S. 57)<br />
Periphere auditive<br />
Wahrnehmungsbeeinträchtigung<br />
- Schallleitungsschwerhörigkeit<br />
(Zuleitung der Schallwellen zum eigentlichen<br />
Hörorgan ist erschwert)<br />
- Schallempfindungsschwerhörigkeit<br />
(Umwandlung der mechanischen Schallreize<br />
in nervöse Impulse <strong>und</strong>/oder Weiterleitung<br />
in den entsprechenden Nervenbahnen<br />
zum Hörzentrum ist in Mitleidenschaft<br />
gezogen)<br />
- Lärmschwerhörigkeit<br />
(meist Folge wiederholter <strong>und</strong> lang andauernder<br />
sehr starker Schalleinwirkung)<br />
- einseitige Schwerhörigkeit<br />
(ein Ohr hört normal, das andere ist beeinträchtigt)<br />
Auffälligkeiten beim Hören<br />
Zentrale auditive<br />
Wahrnehmungsauffälligkeiten<br />
- auditive Lokalisierunkschwäche<br />
(Richtung <strong>und</strong> Entfernung des Geräusches)<br />
- auditive Diskriminationsschwäche<br />
(Ähnlichkeiten <strong>und</strong> Unterschiede von Geräuschen)<br />
- auditive Figur-Gr<strong>und</strong>-Schwäche<br />
(Trennung von wichtigen <strong>und</strong> unwichtigen<br />
akustischen Geräuschen)<br />
- auditive Sequenzschwäche<br />
(Laute, Wörter <strong>und</strong> ähnliches in der richtigen<br />
Reihenfolge hören)<br />
- auditive Analyseschwäche<br />
(aus einem Satz Wörter heraushören, aus<br />
Wörtern Laute <strong>und</strong> Silben usw.)<br />
- auditive Syntheseschwäche<br />
(aus einzelnen Lauten Silben oder Wörter<br />
bilden)
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil I<br />
Die Beurteilung des Ausmaßes der Hörschädigung ist immer auf die individuell ausgeprägten<br />
Bedingungen ausgerichtet. Gegenwärtig ist noch die Einteilung in schwerhörig,<br />
gehörlos oder spätertaubt üblich. Aufgr<strong>und</strong> neuerer neurophysiologischer <strong>und</strong> neuropsychologischer<br />
Erkenntnisse empfiehlt sich aber ein Loslösen von solchen Einteilungen,<br />
weil sie oft mit Zuschreibungen verb<strong>und</strong>en werden, die geringe Erwartungen hinsichtlich<br />
der Möglichkeiten für den Spracherwerb/-erhalt beinhaltet ohne vorhandene<br />
Entwicklungspotenzen zu berücksichtigen.<br />
Anzeichen für Auffälligkeiten beim Hören können sein:<br />
�� Ausbleiben einer erwarteten Antwort oder veränderte Reaktion auf bestimmte Geräusche<br />
oder sprachliche Aufforderungen<br />
�� angespannte oder verkrampfte Aufmerksamkeitshaltung im Unterricht<br />
�� "Horchhaltung", d. h. seitliche Neigung des Kopfes mit zeitweise leicht geöffnetem<br />
M<strong>und</strong> <strong>und</strong> möglicherweise hinter das Ohr gehaltener Hand<br />
�� in der Klasse umherirrender Blick des Kindes bei der Suche nach der Stimme des<br />
Lehrers bzw. des Mitschülers (es wird nicht erkannt, aus welcher Richtung die<br />
Stimme kommt)<br />
�� Schwierigkeiten des Leselernprozesses, insbesondere beim akustischen Unterscheiden<br />
<strong>und</strong> beim Aussprechen ähnlicher Laute wie m-n, g-k, d-t<br />
�� Probleme beim rhythmisierten Sprechen von Kinderreimen <strong>und</strong> Versen<br />
�� unpassend lautes <strong>und</strong> unmelodisches Sprechen z. B. beim Aufsagen von Gedichten<br />
oder anderen Texten<br />
�� unmusikalisches <strong>und</strong> falsches Singen einfacher Kinderlieder<br />
�� permanent anhaltende Unaufmerksamkeit <strong>und</strong> Interesselosigkeit im Unterricht auch<br />
bei interessanten Themen <strong>und</strong> Inhalten<br />
�� Schwierigkeiten, einer Geräuschquelle zu folgen<br />
�� Schwierigkeiten, unterschiedliche Klänge <strong>und</strong> Geräusche bestimmten Zeichen <strong>und</strong><br />
Signalen zuzuordnen<br />
�� aggressives <strong>und</strong> gereiztes Reagieren auf laute Geräuschkulisse (Ohren zuhalten)<br />
�� spricht in einer <strong>und</strong>eutlichen, verwaschenen Sprache<br />
�� Vermeidung von sozialen Kontakten<br />
�� Hören von normal lauter Umgangssprache nur bis zu einer Entfernung von ca. 6 m<br />
(vgl. Leiendecker 1988, aus Günther, H., Wahrnehmungsauffällige Kinder in der Gr<strong>und</strong>schule,<br />
Klett Verlag 1998, S. 49)<br />
33
34<br />
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil I<br />
Auf der Basis einer frühzeitigen medizinischen Diagnostik, einer bestmöglichen apparativen<br />
Ausstattung (Hörgeräte, Cochleaimplant), einer umfassenden pädagogischen<br />
Förderung <strong>und</strong> einer differenzierten pädaudiologischen Begleitung besteht die Chance,<br />
Auswirkungen auf die sprachliche <strong>und</strong> psychosoziale Entwicklung der Kinder <strong>und</strong> Jugendlichen<br />
gering zu halten.<br />
Durch Frühförderung <strong>und</strong> Früherkennung werden in der Regel für gehörlose Kinder<br />
bereits vor der Einschulung geeignete Wege gef<strong>und</strong>en, um eine optimale Förderung zu<br />
gewährleisten.<br />
Für Kinder <strong>und</strong> Jugendliche, bei denen die Schwerhörigkeit nur niedrig ausgeprägt ist<br />
<strong>und</strong> für Kinder <strong>und</strong> Jugendliche, die für ihre Hörschädigung optimale technische Hilfen<br />
erhalten, ist zu prüfen, ob im Rahmen der allgemein bildenden Schule die Möglichkeit<br />
einer integrativen Betreuung besteht.<br />
Dabei ist das Ziel der Förderung die Sicherung eines möglichst hohen Bildungsabschlusses<br />
als Voraussetzung für die berufliche <strong>und</strong> soziale Integration.<br />
Literatur<br />
Drave, W., Rumpler, F., Wachtel, P.: "Empfehlungen <strong>zur</strong> sonderpädagogischen Förderung",<br />
edition bentheim, Würzburg 2000<br />
Günther, H.: Wahrnehmungsauffällige Kinder in der Gr<strong>und</strong>schule, Klett Verlag 1998
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil I<br />
1.7 Förderschwerpunkt Sehen<br />
"Sonderpädagogische Förderung soll das Recht der Kinder <strong>und</strong> Jugendlichen mit Förderbedarf<br />
im Schwerpunkt Sehen, visuelle Wahrnehmung <strong>und</strong> Umgehen-Können mit<br />
einer Sehschädigung auf eine ihren persönlichen Möglichkeiten entsprechende schulische<br />
Bildung <strong>und</strong> Erziehung verwirklichen ...<br />
Sehschädigungen zeigen sich in unterschiedlichen Arten <strong>und</strong> Graden der Herabsetzung<br />
des Sehvermögens bis hin zum Ausfall des Sehens bei Vollblindheit. In einer<br />
stark auf Visualität ausgerichteten Umwelt ist das Umgehen-Können mit einer Sehschädigung<br />
von besonderer Bedeutung. Die Betroffenen sollen befähigt werden, ein<br />
Leben mit einer Sehschädigung sowohl in sozialer Begegnung mit nichtbehinderten als<br />
auch mit sehgeschädigten Menschen sinnerfüllt zu gestalten <strong>und</strong> - wann immer möglich<br />
- sich aktiv mit den Auswirkungen der Schädigung auseinander zu setzen <strong>und</strong><br />
Kompensationsmöglichkeiten auszuschöpfen." (Drave, Rumpler, Wachtel 2000, S. 178)<br />
Eine Person ist sehbehindert, wenn trotz Korrekturgläsern die Sehschärfe unter einem<br />
Drittel der Sehschärfe eines Normalsichtigen liegt oder trotz besseren Sehvermögens<br />
das Gesichtsfeld massiv eingeschränkt ist.<br />
Sehgeschädigte<br />
Abb. 4: Übersicht <strong>zur</strong> Einteilung Sehgeschädigter<br />
blind<br />
(Sehschärfe<br />
weniger als 1/50 =<br />
0,02)<br />
wesentlich<br />
sehbindert<br />
Formen der Sehbeeinträchtigung (nach Kaden 1978)<br />
�� absolut blind (auch keine Hell-/Dunkelunterscheidung)<br />
�� praktisch blind (trotz Lichtempfindungen wird Hilfe benötigt, um sich in einer fremden<br />
Umgebung <strong>zur</strong>echt zu finden)<br />
�� sozial blind (Personen mit starken Gesichtsfeldeinschränkungen)<br />
hochgradig<br />
sehbehindert<br />
(Sehschärfe weniger<br />
1/20 = 0,05)<br />
sehr sehbehindert<br />
(Sehschärfe weniger<br />
als 1/3 = 0,3)<br />
35
36<br />
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil I<br />
Auf eine Sehbeeinträchtigung weisen folgende Auffälligkeiten im Verhalten des Kindes<br />
hin (siehe Leyendecker 1988):<br />
Das Kind<br />
�� hat Schwierigkeiten beim Sehen in die Ferne (z. B. im Unterricht beim Abschreiben<br />
von der Tafel, beim Fernsehen);<br />
�� "liest mit der Nase" (zu geringer Leseabstand);<br />
�� übersieht gesuchte Gegenstände, die offensichtlich zu sehen sind;<br />
�� beschwert sich über unscharfes, verschwommenes Sehen;<br />
�� sieht manchmal doppelt;<br />
�� zeigt Auffälligkeiten wie Augenzittern oder Augenrollen;<br />
�� schielt;<br />
�� kneift die Augenlider zusammen;<br />
�� reibt sich häufig die Augen;<br />
�� bohrt in den Augenhöhlen;<br />
�� verspürt ein Brennen in den Augen;<br />
�� weist Rötungen der Augen auf;<br />
�� hat häufig tränende Augen;<br />
�� klagt über Kopfschmerzen nach dem Lesen bzw. Ansehen eines Films;<br />
�� weist Blickauffälligkeiten auf, indem es z. B. an einem Objekt, auf das sich das Kind<br />
konzentriert, vorbeisieht;<br />
�� nimmt keinen Blickkontakt auf;<br />
�� hat einen "verschlafenen" Blick;<br />
�� zeigt motorische Probleme, indem es häufig anstößt, stolpert, danebengreift; beim<br />
Gehen gegen Tische <strong>und</strong> Stühle stößt; Unsicherheit beim Sport<br />
�� fällt in seinem Sehverhalten beim Fixieren durch eine schiefe Kopfhaltung auf;<br />
�� hält sich beim Sehen ein Auge zu;<br />
�� blinzelt;<br />
�� ist besonders lichtempfindlich (hohe Blendempfindlichkeit); dunkelt den Lichteinfall<br />
durch den Arm, die Hände ab;<br />
�� klagt über Augenschmerzen, die vom Licht ausgelöst werden;<br />
�� sieht manchmal Flecken vor den Augen.
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil I<br />
Weitere Probleme ergeben sich bzw. können sich ergeben:<br />
�� in der Wahrnehmung durch Wegfall eines Kanals der sensorischen Reizaufnahme<br />
�� psychomotorisch Erfahrenes kognitiv verarbeiten zu können<br />
�� in der sozialen Entwicklung<br />
z. B. Vertrauen zu anderen Menschen, Zuwendung zu Kindern <strong>und</strong> Erwachsenen,<br />
eigene Wünsche <strong>und</strong> Bedürfnisse zu realisieren, Hilfe geben <strong>und</strong> annehmen zu<br />
können, Vereinbarungen in der Gruppe annehmen zu können, Aufnahme von sozialen<br />
Kontakten, Rücksicht nehmen können<br />
�� in der Selbstständigkeit<br />
z. B. beim Essen, Verhalten im Klassenzimmer, An- <strong>und</strong> Auskleiden, bei der Hygiene<br />
�� in der Mobilität<br />
z. B. Richtungs- <strong>und</strong> Lagebegriffe, Körper <strong>und</strong> Funktionen beherrschen, in der<br />
Schärfung der verbliebenen Sinne<br />
�� in den motorischen Fähigkeiten<br />
�� im sprachlichen Bereich<br />
�� im Lernen oder Spiel<br />
Literatur<br />
Dr. Bernitzke: Heil- <strong>und</strong> Sonderpädagogik, 2001, Stam-Verlag<br />
Drave, W., Rumpler, F., Wachtel, P.: "Empfehlungen <strong>zur</strong> sonderpädagogischen Förderung",<br />
edition bentheim, Würzburg 2000<br />
37
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil I<br />
1.8 Erziehung <strong>und</strong> Unterrichtung von Kindern <strong>und</strong> Jugendlichen mit autis-<br />
tischem Verhalten<br />
"Sonderpädagogische Förderung hilft Kindern <strong>und</strong> Jugendlichen mit autistischen Verhalten<br />
bei Ihrer Bewältigung von Schul- <strong>und</strong> Alltagssituationen <strong>und</strong> strebt als Bestandteil<br />
von umfassenden Eingliederungsmaßnahmen an, dass sie Zurückgezogenheit<br />
überwinden <strong>und</strong> Bildungsangebote annehmen können ...<br />
Bei Kindern <strong>und</strong> Jugendlichen mit autistischen Verhalten liegt eine tiefgreifende Entwicklungsstörung<br />
vor. Ihre Lebenssituation ist durch sensorische, motorische, emotionale<br />
<strong>und</strong> soziale Probleme erschwert. Von zentraler Bedeutung sind Beeinträchtigungen<br />
von Wahrnehmung <strong>und</strong> Motorik.<br />
Ausprägung <strong>und</strong> Intensität des autistischen Verhaltens sind bei Kindern <strong>und</strong> Jugendlichen<br />
unterschiedlich. Dafür werden vielfältige, insbesondere neurologische Ursachen<br />
angenommen Autistisches Verhalten ist in seinem jeweiligen Erscheinungsbild nicht<br />
unveränderbar, sondern durch Erziehung, Unterricht, Förderung <strong>und</strong> Therapie langfristig<br />
beeinflussbar." (Drave, Rumpler, Wachtel 2000, S. 384/385)<br />
38<br />
Unter Autismus versteht man eine tiefgreifende Wahrnehmungsverarbeitungs<strong>und</strong><br />
Beziehungsstörung gegenüber der personalen <strong>und</strong> sachlichen Umwelt. Es<br />
handelt sich um ein Syndrom, das sich aus unterschiedlichen Symptomen zusammensetzt.<br />
Frühkindlicher Autismus nach Kanner<br />
fehlende bzw. mangelnde Kontaktaufnahme<br />
Beziehungsstörung<br />
gestörte Sprachentwicklung<br />
zwischen 2 <strong>und</strong> 6 Jahren voll entwickelt<br />
Gleicherhaltungsstreben<br />
Festhalten am Vertrauten<br />
ritualisierte Verhaltensweisen<br />
Intelligenz meist unterdurchschnittlich<br />
Selbststimulation (z. B. Augen bohren)<br />
Autismus<br />
Autistische Psychopathie<br />
nach Asperger<br />
Verschlossenheit<br />
affektierte Sprache<br />
Spezialinteressen<br />
motorische Retardierung erst mit 3 - 5<br />
Jahren auffällig<br />
Mitmenschen werden als störend<br />
empf<strong>und</strong>en<br />
Intelligenz meist durchschnittlich bis<br />
überdurchschnittlich<br />
Die beiden Störungsbilder unterscheiden sich vor allem in zwei Bereichen:<br />
Der frühkindliche Autismus nach Kanner ist durch Sprachdefizite <strong>und</strong> eine unterdurchschnittliche<br />
Intelligenz gekennzeichnet, während die autistische Psychopathie nach<br />
Asperger keine Sprachmängel <strong>und</strong> eine gut entwickelte Intelligenz aufweist.
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil I<br />
Merkmalsliste <strong>zur</strong> Erkennung autistischer Kinder<br />
Wahrnehmung<br />
�� ungewöhnliche Reaktionen auf Laute/Geräusche (z. B. Nichtreagieren auf sehr laute<br />
Töne, Sprache; Faszination durch Raschel-, Rauschtöne etc; unerklärliche Angstreaktionen,<br />
überschießende Reaktionen auf bestimmte Laute)<br />
�� für das jeweilige Kind typische Bevorzugung spezifischer Geräusche (z. B. Wasserrauschen,<br />
Haushaltsmaschinen, Motorgeräusche, Scheppern, Klopftöne, Musik)<br />
�� für das jeweilige Kind typische Bevorzugung spezifischer optischer Reize (z. B.<br />
Nichtreagieren auf Gesten, auffällige Reize; Faszination durch Glitzern, Flimmern,<br />
Reflexe, gleichmäßige Objektbewegungen, Drehbewegungen r<strong>und</strong>er Gegenstände,<br />
Blättern in Büchern, Puzzle, verschiedene Muster)<br />
�� für das jeweilige Kind typische Bevorzugung spezifischer taktiler Reize (z. B. Kratzen,<br />
Schaben auf bestimmten Oberflächen)<br />
�� Vermeiden des Blickkontakts (Augenschließen, Vorbeisehen bei Ausrichtung des<br />
Gesichts auf Personen, Gegenstände, kein Fixieren; schweifender Blick, Tendenz,<br />
nur kurze Blicke auf Personen/Dinge zu wenden)<br />
�� paradoxe Reaktionen auf Sinnesreize (z. B. Augen bedecken bei Geräuschen, Ohren<br />
zuhalten bei Lichtreizen)<br />
�� intensives Beobachten stereotyper Bewegungen der eigenen Hände, Finger oder<br />
bevorzugter Gegenstände (z. B. Kabel, Bänder, Fäden, Lappen)<br />
�� Bevorzugung des Geruchssinns (z. B. Schnüffeln an Personen/Dingen), des Geschmackssinns<br />
(z. B. Ab-, Anlecken von Gegenständen) gegenüber Gesichts-/<br />
Gehörsinn<br />
�� Eindruck der Unempfindlichkeit gegenüber Schmerz-, Kälte-, Hitze- <strong>und</strong> unangenehmen<br />
Geschmacksreizen<br />
�� ungewöhnliche oder sprunghaft wechselnde Reaktion auf Berührungen (z. B. Ablehnen<br />
sanfter Berührungen, Umarmungen, Küsse; Bevorzugung heftiger, manchmal<br />
schmerzhafter Reize)<br />
�� Neigung, sich selbst Schmerzen zuzufügen (z. B. Kopf gegen harte Gegenstände<br />
schlagen, Augen/Ohren bohren, W<strong>und</strong>en aufkratzen)<br />
Sprache<br />
�� kein Sprechen, stattdessen Ziehen, Reißen des Kommunikationspartners bei Willensäußerung<br />
(auch: fehlendes Sprachverständnis)<br />
�� Ein-Wort-Äußerung statt Satz-, Textäußerung<br />
�� vorwiegender Gebrauch von Haupt-, Tätigkeitsworten (Schwierigkeiten bei Benutzung<br />
von Für-, Verhältnis-, Bindeworten): konkretistischer Sprachgebrauch<br />
39
40<br />
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil I<br />
�� wörtliche Wiederholung von Fragen oder Äußerungen des Kommunikationspartners<br />
(Echolalie)<br />
�� sprachliche Äußerung häufig nicht der Situation angemessen. Ständiges Wiederholen<br />
bestimmter Redewendungen, Verbote, Sätze, Liedertexte (bei höherem Sprachniveau)<br />
�� wenig oder kein kommunikatives Sprechen (bei höherem Sprachniveau)<br />
�� bizarre Äußerungen, floskelhafte Sprache, Wortspiele, Wortverdrehungen, skurrile<br />
Neuschöpfungen, Schimpfen (bei höherem Sprachniveau)<br />
�� fehlende oder das Sprechen nicht unterstützende Gestik, Mimik (bei höherem<br />
Sprachniveau)<br />
�� auffälliges Sprechen (hohes, leises, sehr gleichartiges, schnelles, verwaschenes,<br />
singendes Sprechen)<br />
�� insgesamt größeres Sprachverständnis als aktive Sprachkompetenz<br />
�� Bedeutungs-/Informationsentnahme aus der Situation, in der gesprochen wird (weniger<br />
aus der Sprache selbst)<br />
�� Bedeutungsentnahme (Sinn) beim Verständnis von Sprachäußerungen vorwiegend<br />
über Haupt-/Tätigkeitsworte (Schwierigkeiten im Verständnis von Für-, Verhältnis-,<br />
Frage-, Bindeworten): konkretistisches Sprachverständnis<br />
�� Schwierigkeiten, Informationen/Bedeutung aus Gesten, Mimik, Betonung zu entnehmen<br />
Motorische Kontrolle <strong>und</strong> autonome Funktionen<br />
�� Stereotype, häufig ungewöhnliche Kopf-, Körper-, Arm-, Hand-, Finger-, Beinbewegungen<br />
– noch intensiver bei Erregung (Schaukeln, Hüpfen, Wedeln, Verdrehen<br />
von Gliedern, Zehengang etc.). Tendenz, maschinenhaft zu erscheinen<br />
�� zwanghaftes Festhalten an bestimmten gleichartigen Handlungen (Rituale): starke<br />
Erregung, wenn diese unterbrochen werden<br />
�� sehr hohes Erregungsniveau (exzessive Motorik, Stereotypien) oder sehr geringes<br />
Erregungsniveau (geringe Motorik, Apathie)<br />
�� unregelmäßiges Schlafmuster (zu spätes Einschlafen, zu frühes Aufwachen, nächtelanges<br />
Wachsein)<br />
�� auffälliges Ess-/Trinkverhalten (absolute Bevorzugung bzw. Ablehnung bestimmter<br />
Speisen/Getränke; nicht kauen; schlingen, spucken)<br />
�� scheinbar fehlende Furcht vor wirklicher Gefahr bei gleichzeitiger großer Angst in<br />
ungefährlichen Situationen
Sozial-/Spielverhalten<br />
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil I<br />
�� indifferentes Verhalten bei Anwesenheit von Personen (als wenn sie nicht da wären)<br />
�� Ablehnung von Körperkontakt oder Bevorzugung bestimmter Berührungen (wollen<br />
alleingelassen werden)<br />
�� kein Verständnis für die Gefühle anderer (paradoxe Reaktionen auf Gefühlsäußerungen)<br />
�� fehlende oder eingeschränkte Möglichkeiten, eigene Gefühle auszudrücken ("maskenhaft",<br />
starr, bizarr)<br />
�� Unfähigkeit, mit Personen oder Gegenständen "normal" zu Spielen <strong>und</strong> an Rollenspielen<br />
teilzunehmen<br />
�� Schwierigkeiten oder Unfähigkeit, Handlungen von Personen zu imitieren<br />
�� stereotyper Umgang mit Gegenständen, Spielmaterial, Tendenz, unwichtigen Details<br />
die Aufmerksamkeit zuzuwenden, ohne die Bedeutung oder Funktion zu erkennen<br />
�� Mangel an Motivation, etwas Neues zu erk<strong>und</strong>en oder zu tun. Stattdessen Verharren<br />
in stereotypen Abläufen oder Untätigkeit<br />
Spezielle Fertigkeiten (kontrastierend zu den Verhaltensdefiziten auf anderen<br />
Gebieten)<br />
�� Fertigkeiten, die nicht mit sprachlichen Fähigkeiten zusammenhängen (z. B. musikalische<br />
Fähigkeiten, Rechnen, Auseinandernehmen <strong>und</strong> Verbinden von mechanischen<br />
Teilen, elektrischen Gegenständen, zusammensetzbarem Spielzeug)<br />
�� Eine ungewöhnliche Gedächtnisform, die eine verlängerte Speicherung von Einzelheiten<br />
in der exakten Form, in der sie zuerst aufgenommen wurden, zu erlauben<br />
scheint (z. B. Sätze oder Teile von Unterhaltungen, Gedichte, Tabellen, Musikpassagen,<br />
den Weg zu einem bestimmten Ort, das Arrangement von Gegenständen,<br />
die einzelnen Stufen, die bei einer Routinehandlung befolgt werden müssen, ein<br />
kompliziertes visuelles Muster)<br />
Literatur<br />
Dr. Bernitzke, Heil- <strong>und</strong> Sonderpädagogik, 2001 Stam-Verlag<br />
Drave, W., Rumpler, F., Wachtel, P.: "Empfehlungen <strong>zur</strong> sonderpädagogischen Förderung",<br />
edition bentheim, Würzburg 2000<br />
41
42<br />
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil I<br />
1.9 Förderschwerpunkt Unterricht kranker Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler<br />
"Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler, die aufgr<strong>und</strong> einer Erkrankung für längere Zeit oder in regelmäßigen<br />
Abständen im Krankenhaus bzw. in ähnlichen Einrichtungen stationär behandelt<br />
werden oder die Schule nicht besuchen können, erhalten nach den jeweiligen<br />
landesrechtlichen Bestimmungen während dieser Zeit Unterricht."<br />
"Erziehung <strong>und</strong> Unterricht sind für kranke Kinder <strong>und</strong> Jugendliche von besonderer Bedeutung<br />
...<br />
Der Unterricht bietet den Schülerinnen <strong>und</strong> Schülern die Möglichkeit, trotz ihrer Krankheit<br />
mit Erfolg zu lernen; Befürchtungen, in den schulischen Leistungen in Rückstand<br />
zu geraten, werden gemindert. Unterricht kann auch die physische <strong>und</strong> psychische Situation<br />
der kranken Kinder bzw. Jugendlichen erleichtern. Sie können lernen, mit der<br />
Krankheit besser umzugehen sowie den Willen <strong>zur</strong> Genesung zu stärken."<br />
(Drave, Rumpler, Wachtel 2000, S. 144)<br />
Kranke Kinder <strong>und</strong> Jugendliche erleben <strong>und</strong> verarbeiten Krankheit je nach Art, Schwere<br />
<strong>und</strong> Verlauf verschieden. Dabei können wesentliche Lebensfunktionen beeinträchtigt<br />
werden.<br />
Erkrankungen sind meist mit Begleiterscheinungen verb<strong>und</strong>en:<br />
(vgl. KMK-Empfehlungen <strong>zur</strong> sonderpädagogischen Förderung, S.144)<br />
�� Einschränkung der Mobilität<br />
�� schnelle Ermüdbarkeit <strong>und</strong> Konzentrationsmangel<br />
�� Störungen des Selbstwertgefühls <strong>und</strong> der Motivation<br />
�� emotionale Veränderungen<br />
�� Erschwerung der sozialen Integration <strong>und</strong><br />
�� Einschränkungen bei der Kontaktaufnahme <strong>und</strong> der<br />
�� Erledigung schulischer Aufgaben<br />
Im Unterricht sind kranke Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler in der Ganzheit ihrer Person zu<br />
berücksichtigen. Das gilt für die unmittelbar von der Krankheit bestimmte Lebenssituation,<br />
für die Auswahl der Lernziele <strong>und</strong> Lerninhalte sowie für die Wahl der methodischen<br />
Formen.<br />
Eine wesentliche Aufgabe der Förderung ist die Beratung.<br />
Krankheiten können häufig Schullaufbahnänderungen <strong>und</strong> andere Lernorte notwendig<br />
machen. Erziehungsberechtigte sowie Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler müssen beraten <strong>und</strong><br />
meist über längere Zeit begleitet werden.<br />
Die Zusammenarbeit zwischen den Lehrkräften, die Unterricht für Kranke erteilen, <strong>und</strong><br />
den Lehrkräften der Stammschule ist bei Aufnahme, Verweildauer <strong>und</strong> Rückführung<br />
bedeutsam.
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />
Inhaltsverzeichnis Teil II<br />
Seite<br />
2 Methoden in der <strong>Förderdiagnostik</strong> 45<br />
2.1 Beobachtung 45<br />
2.1.1 Empfehlungen <strong>zur</strong> Durchführung von Beobachtungen 45<br />
2.1.2 Beispiele für die Protokollierung von Beobachtungen 48<br />
Beobachtungsbogen "Offene Verhaltensbeobachtung" 48<br />
Beobachtungsbogen "Geschlossene Verhaltensbeobachtung" 49<br />
Beobachtungsbogen Hospitation für den Förderschwerpunkt<br />
emotionale <strong>und</strong> soziale Entwicklung 53<br />
Protokollbogen <strong>zur</strong> Überprüfung der Händigkeit 55<br />
2.1.3 Literaturempfehlungen für weitere Beobachtungsprotokolle 58<br />
2.2 Exploration <strong>und</strong> Interview 59<br />
2.2.1 Empfehlungen zum Einsatz von Exploration <strong>und</strong> Interview 59<br />
2.2.3 Beispiele 61<br />
Elterninterview 61<br />
Schülerinterview 62<br />
Kombinierte Eltern-Schüler-Exploration 63<br />
2.3 Pädagogisches Experiment – Lektion 66<br />
2.3.1 Empfehlungen zum Einsatz 66<br />
2.3.2 Beispiele für Lektionen – Gesamtübersicht 67<br />
2.3.3 Lektionen für den Förderschwerpunkt Lernen 69<br />
Lektionen Klasse 1 69<br />
Lektionen Klasse 2 154<br />
Lektionen Klasse 3 201<br />
Lektionen Klasse 4 223<br />
Lektionen Klassen 5 <strong>und</strong> 6 234<br />
Lektion Sport Vorschule bis Klasse 7 261<br />
2.4 Testverfahren <strong>zur</strong> Feststellung des Sonderpädagogischen<br />
Förderbedarfs 265<br />
2.4.1 Empfehlungen <strong>und</strong> Voraussetzungen für den Einsatz von Tests 265<br />
2.4.2 Gesamtübersicht zum Einsatz standardisierter Testverfahren 266<br />
2.4.3 Empfehlungen zum Einsatz standardisierter Testverfahren nach<br />
Förderschwerpunkten 271<br />
Förderschwerpunkt Lernen 271<br />
Förderschwerpunkt emotionale <strong>und</strong> soziale Entwicklung 275<br />
Förderschwerpunkt Sprache 276<br />
Förderschwerpunkt körperliche <strong>und</strong> motorische Entwicklung 278<br />
Förderschwerpunkt geistige Entwicklung 278<br />
Förderschwerpunkt Hören 279<br />
Förderschwerpunkt Sehen 279<br />
43
44<br />
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />
2.5 Diagnostische Verfahren <strong>zur</strong> Erfassung sprachlicher Fähigkeiten<br />
(Tollkühn/Spreer) 280<br />
2.6 Arbeitsblätter <strong>und</strong> andere <strong>Material</strong>ien 292<br />
2.6.1 Empfehlungen zum Einsatz von Arbeitsblättern <strong>und</strong> <strong>Material</strong>ien 292<br />
2.6.2 Beispiele für den Einsatz von Arbeitsblättern <strong>und</strong> <strong>Material</strong>ien 293<br />
2.6.3 Literaturempfehlungen für den Einsatz von Arbeitsblättern<br />
<strong>und</strong> anderen <strong>Material</strong>ien 334
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />
2 Methoden in der <strong>Förderdiagnostik</strong><br />
Der Handwerkskoffer ist eine Zusammenstellung praxisrelevanter Verfahren <strong>zur</strong> Ermittlung<br />
von Sonderpädagogischem Förderbedarf.<br />
Die im Handbuch <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> unter Kapitel 4.2 angeführten diagnostischen<br />
Methoden erfahren hier eine weitere Konkretisierung. Dabei wird keinerlei Anspruch<br />
auf Vollständigkeit erhoben. Sie dienen der Empfehlung <strong>und</strong> sollen den Handlungsspielraum<br />
des Diagnostiklehrers nicht einschränken.<br />
Die Auswahl der diagnostischen Verfahren ist abhängig von der Fachkenntnis <strong>und</strong> den<br />
Erfahrungen des Diagnostiklehrers sowie den formulierten Hypothesen. Ihm obliegt es,<br />
aus dem breit gefächerten Angebot die auf den konkreten Fall bezogene geeignete<br />
Auswahl zu treffen.<br />
Es liegt auf der Hand, dass eine "<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong>" in gewissen Zeiträumen<br />
dahingehend überprüft werden muss, ob die darin befindlichen Instrumente<br />
noch brauchbar sind <strong>und</strong> den jeweiligen Ansprüchen genügen.<br />
Unter Beachtung der angeführten Aspekte soll die vorliegende Zusammenstellung diagnostischer<br />
Hilfen den Prozess der Feststellung Sonderpädagogischen Förderbedarfs<br />
sowie die Diagnostik <strong>zur</strong> Förderplanung <strong>und</strong> deren Evaluation erleichtern <strong>und</strong> unterstützen.<br />
2.1 Beobachtung<br />
2.1.1 Empfehlungen <strong>zur</strong> Durchführung von Beobachtungen<br />
Förderpädagogische Diagnostik ist ohne Einsatz der Beobachtung als gr<strong>und</strong>legende<br />
Erkenntnismethode nicht denkbar. In Form der Fremdbeobachtung begegnen uns im<br />
Schulalltag zwei verschiedene Arten:<br />
- unsystematische, freie Gelegenheitsbeobachtung (offene Beobachtung)<br />
- systematische, wissenschaftliche Beobachtung (geschlossene Beobachtung)<br />
Weiß der zu Diagnostizierende, dass er beobachtet wird <strong>und</strong> mit welcher Zielstellung,<br />
spricht man von offener (wissentlicher), andernfalls von verdeckter (unwissentlicher)<br />
Beobachtung.<br />
Zunächst einige Worte <strong>zur</strong> unsystematischen, freien Gelegenheitsbeobachtung.<br />
Sie hat einen erheblichen Stellenwert, denn auf dieser Methode basieren vor allem<br />
Personeneinschätzungen, so auch Beurteilungen des sozialen Verhaltens der Schüler<br />
durch den Lehrer. Ein wesentlicher Nachteil dieser Methode besteht darin, dass die so<br />
gewonnenen Informationen rein zufälliger Natur sind.<br />
45
46<br />
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />
Bedeutsamer für den Diagnostizierungsprozess ist die systematische <strong>und</strong> wissenschaftliche<br />
Beobachtung. Einige ihrer Merkmale seien hier genannt:<br />
1. Sie ist ein bewusster Erkenntnisprozess. Das Beobachtungsziel ist definiert <strong>und</strong> die<br />
Vorgehensweise festgelegt.<br />
2. Die Beobachtung trägt auswählenden Charakter.<br />
3. Die Beobachtung ist auf das objektive Erfassen des Geschehens orientiert.<br />
4. Die Ergebnisse der Beobachtung werden dokumentiert (Protokoll). Die Dokumentation<br />
kann durch technische Hilfsmittel (Video etc.) unterstützt werden.<br />
Die systematische Beobachtung ist sorgfältig zu planen.<br />
Erste Schritte sind die Definition <strong>und</strong> Beschreibung des zu beobachtenden Verhaltens.<br />
Es empfiehlt sich eine zeitbegrenzte Einteilung in Beobachtungseinheiten, zwischen<br />
denen jeweils die Registrierung der Merkmale erfolgt.<br />
In einem zweiten Schritt sollten Festlegungen über die Anzahl der zu beobachtenden<br />
Verhaltensmerkmale getroffen werden. Faustregel: Beschränkung der Merkmale erleichtert<br />
die Beobachtung!<br />
Der dritte Schritt bezieht sich auf die Gestaltung eines Beobachtungsbogens. Dieser<br />
wird meist nach folgenden Standards konstruiert:<br />
1. Rahmeninformationen (Datum, Zeit, Situation, Beobachter, zu Beobachtender)<br />
2. Beobachtungsgegenstand (Darstellung des zu beobachtenden Verhaltens)<br />
3. Protokollschrift (Auflistung von Codes, Kürzeln etc.)<br />
4. Protokollteil (Er besteht im einfachen Fall aus einer Zeilen-mal-Spalten-Anordnung)<br />
5. Auswertungsteil (Schema für die Auszählung der Beobachtungen etc.)<br />
Der Beobachtungsbogen ist also das Arbeitsmittel des Beobachters. Je nach geforderter<br />
Beobachtungsleistung lassen sie sich untergliedern in<br />
- Zeichensysteme (auswählende Merkmalsbeobachtung)<br />
- Kategoriensysteme (zuordnende Verhaltensbeobachtung) <strong>und</strong><br />
- Einschätzskalen (Ratingskalen; bewertende Verhaltensbeobachtung).<br />
Auf eine nähere Beschreibung der Artenunterschiede wird an dieser Stelle verzichtet.<br />
Interessierte seien auf die entsprechende Fachliteratur verwiesen (z. B. Guthke/Böttcher/Sprung;<br />
Psychodiagnostik Band 2, 1991).<br />
Nachfolgend werden einige in der Literatur angeführte <strong>und</strong> für bestimmte Sachverhalte<br />
entwickelte Verfahren genannt.<br />
- Zeichensystem: Beobachtungsbogen von Kaufmann <strong>und</strong> O´Leary (1972). Er bezieht<br />
sich auf Störverhalten im Unterricht.<br />
- Kategoriensystem <strong>zur</strong> Erfassung des Schülerverhaltens im Unterricht von Krepper<br />
<strong>und</strong> Winther 1978<br />
- Ratingskalen (Schätzskalen)<br />
- Beurteilungshilfen für den Lehrer von Jankowski, Fittkau <strong>und</strong> Rauer (1981)
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />
Der Praktiker wird sich bei Eigenentwicklungen in der Regel auf die Verwendung einfacher<br />
Zeichensysteme beschränken.<br />
Ausgewählte Fehlerquellen im Beobachtungsprozess:<br />
Halo-Effekt<br />
Der Gesamteindruck einer Person <strong>und</strong> nicht die Spezifik der einzelnen Beobachtungsmerkmale<br />
bestimmen das Urteil des Beobachters.<br />
Logik-Effekt<br />
Er besteht in der Annahme des Beobachters, dass zwischen zwei Merkmalen ein zwingender<br />
Zusammenhang besteht (z. B. zwischen Selbstständigkeit <strong>und</strong> Sorgfalt, zwischen<br />
Intelligenz <strong>und</strong> Fleiß).<br />
Kontrast-Effekt<br />
Der Beobachter empfindet den zu Beurteilenden als sich ähnlich oder unähnlich. Dies<br />
kann zu einer Verschiebung der Merkmalsbewertung zum Positiven oder Negativen<br />
führen.<br />
Sequenz-Effekt<br />
Bei wiederholten Beobachtungen ist mit einer Nachwirkung der vorhergehenden Beobachtung<br />
auf die nachfolgende zu rechnen.<br />
Milde-Effekt<br />
Dieser Effekt kann zum Tragen kommen, wenn der Beobachter zum Probanden in einer<br />
besonderen Beziehung steht.<br />
47
48<br />
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />
2.1.2 Beispiele für die Protokollierung von Beobachtungen<br />
B 1 Beobachtungsbogen "Offene Verhaltensbeobachtung"<br />
Name: Vorname: Geburtsdatum:<br />
Datum/Zeit:<br />
Schule: Klasse: Unterrichtsst<strong>und</strong>e:<br />
Beobachter:<br />
Situationsbelastung:<br />
Zeit Unterrichtsverlauf Schülerverhalten Lehrerverhalten/Reaktion<br />
Bemerkungen:
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />
B 2 Beobachtungsbogen "Geschlossene Verhaltensbeobachtung"<br />
(nach Neukäter/Götze)<br />
Name: Vorname: Geburtsdatum:<br />
Schule: Klasse: Unterrichtsst<strong>und</strong>e:<br />
Datum/Zeit: Beobachter:<br />
Kategorie<br />
Selbststimulierung fein<br />
Selbststimulierung grob<br />
Störendes Sozialverhalten<br />
Ablenkbarkeit<br />
Unterrichtsbezogenes<br />
Verhalten<br />
Auswertung der Häufigkeit:<br />
Minuten/Häufung<br />
5 10 15 20 25 30 35 40 45 �<br />
49
50<br />
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />
Die Verhaltenskategorien sind im Einzelnen folgendermaßen definiert:<br />
Selbststimulierung - fein<br />
a) allgemeine Definition: feinmotorische Reaktion auf innere Reize; Selbststimulierung<br />
kann allein, zusammen mit unterrichtsbezogenem Verhalten oder mit störendem<br />
Sozialverhalten sowie Ablenkbarkeit in beliebiger Kombination auftreten<br />
b) Konkretisierung: am Daumen lutschen, an den Nägeln kauen, in der Nase bohren,<br />
am Kopf kratzen, auf Papier kritzeln, mit Gegenständen herumspielen etc.<br />
Selbststimulierung - grob<br />
a) allgemeine Definition: grobmotorische Reaktion auf innere Reize<br />
b) Konkretisierung: mit dem Stuhl schaukeln, Stühle <strong>und</strong> Bänke rücken, mit den Füßen<br />
scharren, den Kopf rhythmisch hin <strong>und</strong> her bewegen, in der Klasse herumlaufen etc.<br />
Störendes Verhalten<br />
a) allgemeine Definition: physische, verbale <strong>und</strong> mimische Aktivitäten, die das unterrichtsbezogene<br />
Verhalten anderer Schüler unterbrechen<br />
b) Konkretisierung: verbales Verhalten, wie laut singen oder gröhlen, pfeifen oder kreischen,<br />
schreien, schimpfen, beleidigen oder auslachen; nicht unterrichtsbezogenes<br />
Reden mit den Nachbarn, in die Klasse rufen etc.<br />
mimisches Verhalten wie Grimassen schneiden, die Zunge herausstrecken, Vogel<br />
zeigen etc.<br />
physisches Verhalten wie schlagen, stoßen, schieben, kneifen, treten, ohrfeigen; eigene<br />
oder Mitschülern gehörende Gegenstände oder Arbeitsmittel greifen oder<br />
wegnehmen vom Tisch oder durch die Klasse werfen, zerreißen oder zerstören; mit<br />
Büchern oder anderen Gegenständen hörbar auf den Tisch klopfen, gegen Tische<br />
<strong>und</strong> Stühle treten; laut stampfen <strong>und</strong> klatschen, sofern nicht unterrichtsbezogen etc.<br />
Ablenkbarkeit<br />
a) allgemeine Definition: reaktives Verhalten des Schülers auf äußere irrelevante Reize<br />
b) Konkretisierung: sich jedes Mal umsehen, wenn ein erkälteter Schüler sich die Nase<br />
putzt oder hustet, sich häufig umdrehen, wenn der Lehrer einem anderen Schüler<br />
individuelle Arbeitsanweisungen gibt, aus dem Fenster schauen, sobald ein Auto<br />
vorbeifährt, auf das leiseste Geräusch hören etc. (Ablenkbarkeit liegt nicht vor,<br />
wenn die meisten Schüler auf einen bestimmten Störreiz reagieren.)
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />
Unterrichtsbezogenes Verhalten<br />
a) allgemeine Definition: alle aktiven <strong>und</strong> reaktiven, auf die Unterrichtssituation bezogenen<br />
Verhaltensweisen des Schülers, die Lernprozesse ermöglichen <strong>und</strong> begünstigen<br />
b) Konkretisierung: Lehrer <strong>und</strong> Mitschüler anschauen oder ihnen zuhören, wenn sie<br />
Informationen geben; Meinungsäußerungen durch Handzeichen signalisieren; Antworten<br />
auf Denkanstöße des Lehrers oder der Mitschüler geben, Fragen stellen,<br />
Probleme benennen, Vorschläge machen, Ereignisse bewerten, Gegenstände vergleichen<br />
<strong>und</strong> klassifizieren; Anweisungen des Lehrers befolgen (Bücher aufschlagen,<br />
Texte lesen, Aufgaben ausrechnen, Wörter unterstreichen); verbale oder<br />
schriftlich fixierte Arbeitsanweisungen ausführen, ins Buch schauen, Zeichnungen<br />
anfertigen, Lückentexte ausfüllen, in Lexika oder Wörterbüchern nachschlagen, Silben-<br />
oder Kreuzworträtsel ausfüllen, bei Rückfragen den Lehrer durch Zeichen auf<br />
sich aufmerksam machen <strong>und</strong> von ihm genaue Informationen einholen, fertig gestellte<br />
Aufgaben durchlesen <strong>und</strong> korrigieren, Arbeitsbogen in Ordnern abheften, Zusatzmaterial<br />
holen etc.<br />
Beispiele <strong>zur</strong> Auswertung der systematischen (geschlossenen) Verhaltensbeobachtung<br />
Zur genaueren Überprüfung der diagnostischen Hypothesen wurden zwei systematische<br />
Verhaltensbeobachtungen durchgeführt. Dabei sollte die Häufigkeit bestimmter<br />
Verhaltensweisen in Zeitintervallen erhoben werden.<br />
Musikunterricht<br />
Ablauf:<br />
0 - 10 min Begrüßung/Gesang<br />
11 - 30 min Erarbeitung einer musikalischen Begleitung<br />
31 - 36 min "Schülerkonzert"<br />
37 - 40 min Musikhören<br />
41 - 44 min Lied<br />
44 - 45 min Verabschiedung<br />
Kategorie Gesamt 1. - 15. min 15. - 30. min 30. - 45. min<br />
Selbststimulierung fein 16 7 2 7<br />
Selbststimulierung grob 17 8 9 0<br />
Störendes Sozialverhalten 7 3 0 4<br />
Ablenkbarkeit nicht<br />
beobachtbar<br />
Unterrichtsbezogenes Verhalten<br />
nicht<br />
beobachtbar<br />
Eine Unterrichtsbeteiligung war nicht zu beobachten (bewusst keine Einflussnahme<br />
durch den Lehrer), Philipp scheint mit sich selbst beschäftigt zu sein. Er bewegte stereotyp<br />
seinen Oberkörper <strong>und</strong> manipulierte selbstvergessen mit Gegenständen.<br />
51
Deutschunterricht<br />
Ablauf:<br />
52<br />
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />
0 - 5 min Begrüßung; Zielorientierung, Motivierung<br />
6 - 15 min Kurzdiktat<br />
16 - 25 min Unterrichtsgespräch<br />
26 - 35 min selbstständige Schülertätigkeit (Arbeit mit Nachschlagewerk)<br />
36 - 45 min Unterrichtsgespräch<br />
Kategorie Gesamt 1. - 15. min 15. - 30. min 30. - 45. min<br />
Selbststimulierung fein 15 5 6 4<br />
Selbststimulierung grob 13 2 6 5<br />
Störendes Sozialverhalten 6 1 3 2<br />
Ablenkbarkeit 11 1 4 6<br />
Unterrichtsbezogenes Verhalten<br />
10 4 3 3<br />
Philipp beteiligte sich aktiv am Unterricht. Trotz fast kontinuierlicher Selbststimulierung<br />
(grob/fein) <strong>und</strong> bemerkbarer Ablenkbarkeit folgte er stets prompt den Anweisungen <strong>und</strong><br />
kam zu guten Ergebnissen.
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />
B 3 Beobachtungsbogen Hospitation für den Förderschwerpunkt emotionale<br />
<strong>und</strong> soziale Entwicklung<br />
Unterrichtsbesuch vom: __________________________<br />
Schüler: ___________________________________________________________<br />
Schule: ___________________________________________________________<br />
I. Informationen <strong>zur</strong> Klassensituation<br />
Klasse: __________ Klassenstärke: __________<br />
Situationsbelastung: _________________________________________________<br />
II. Lernsituation (++ sehr gut; + gut; 0 ausreichend; - un<strong>zur</strong>eichend)<br />
1. Aufbau der<br />
Unterrichtseinheit<br />
Motivierung<br />
Aktivierung<br />
Individualisierung<br />
Ergebnissicherung <br />
Anschaulichkeit<br />
Situationsbeherrschung<br />
2. Erzieherische<br />
Einflussnahme<br />
3. Lernatmosphäre/Klima<br />
4. Lehrer-<br />
Schüler-<br />
Verhältnis<br />
5. Schüler-<br />
Schüler-<br />
Verhältnis<br />
Lernsituation<br />
1.<br />
Unterrichtsst<strong>und</strong>e:<br />
2.<br />
Unterrichtsst<strong>und</strong>e:<br />
3.<br />
Unterrichtsst<strong>und</strong>e:<br />
4.<br />
Unterrichtsst<strong>und</strong>e:<br />
++ + 0 - ++ + 0 - ++ + 0 - ++ + 0 -<br />
53
54<br />
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />
III. Situation des Schülers<br />
(+ gut; 0 ausreichend; - gering auffällig; - - deutlich auffällig)<br />
1. Konzentration<br />
2. Ausdauer<br />
3. Belastbarkeit<br />
4. Wahrnehmung<br />
5. Motorik<br />
6. Sprache<br />
7. Leistungen<br />
8. Schüler-<br />
Lehrer-<br />
Verhältnis<br />
9. Reaktion auf<br />
Einflussnahme<br />
10. Stellung in<br />
Gruppe<br />
11. Situations-<br />
beherrschung<br />
12. Selbstständigkeit<br />
13. Pausenverhalten<br />
Kompetenzen/<br />
Probleme<br />
Zusammenfassung:<br />
1.<br />
Unterrichtsst<strong>und</strong>e:<br />
2.<br />
Unterrichtsst<strong>und</strong>e:<br />
3.<br />
Unterrichtsst<strong>und</strong>e:<br />
4.<br />
Unterrichtsst<strong>und</strong>e:<br />
+ 0 - - - + 0 - - - + 0 - -- + 0 - - -<br />
Vorschlag <strong>zur</strong> weiteren Vorgehensweise:<br />
Unterschrift:
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />
B 4 Überprüfung der Händigkeit<br />
Für die Überprüfung der Händigkeit kann man sich aus alltäglich verwendeten Gegenständen<br />
<strong>und</strong> Spielmaterialien eine eigene Kiste zusammenstellen <strong>und</strong> einen zugehörigen<br />
Protokollbogen anfertigen. Auf diesem wird angekreuzt, welche Hand bei der Ausführung<br />
der Tätigkeit dominierte. So wird z.B. beim Einfädeln mitunter auch das Nadelöhr<br />
auf die Fadenspitze gesteckt. Auf die Beobachtung eingeübter Tätigkeiten wie Malen<br />
<strong>und</strong> Schreiben sollte man verzichten. Manchmal ist jedoch das Unterstreichen bzw.<br />
Zeichnen mit Lineal aufschlussreich. Es bietet sich auch das Durchfahren eines spiegelverkehrt<br />
abgelichteten Labyrinths an: einmal mit der linken Hand, St<strong>und</strong>en oder Tage<br />
später mit der rechten Hand, wobei die dafür benötigte Zeit vom Lehrer gestoppt<br />
wird.<br />
Während der Überprüfung sollte das Kind dem Lehrer gegenüber sitzen. Dieser stellt<br />
das jeweilige Teil in Höhe der Körpermitte auf den Tisch.<br />
Verwendetes <strong>Material</strong>:<br />
1. kleine Holzkiste mit einem Riegel innen liegend eine Figur, die zusammenklappt,<br />
wenn man mit dem Daumen unten drückt<br />
2. Kiste mit Perlen, Nadel, Faden <strong>und</strong> Schere<br />
3. Hammer<br />
4. Linkshänder-Schere<br />
5. Filmdose mit einem Edelstein<br />
6. Mathe-Domino in einer Streichholzschachtel<br />
7. Vogel mit einer Lupe als Auge (aus Ü-Ei)<br />
8. Portmonee mit Fächern, innen etwas Spielzeuggeld (Münzen <strong>und</strong> Scheine)<br />
9. fester Gummi in mittlerer Größe<br />
10. Seifendose mit Seife<br />
11. Handbürste<br />
12. kleine Zahnpastatube <strong>und</strong> eingewickelte Zahnbürste<br />
13. kleine Cremedose mit Schraubverschluss<br />
14. Kamm<br />
15. Streichholzschachtel mit Puppenbesteck <strong>und</strong> Puppengeschirr<br />
16. Ü-Ei-Puzzle im Ü-Ei<br />
17. Schraubdose mit drei Matrjoschkas<br />
18. Jojo<br />
19. Portmonee mit Reißverschluss, innen liegend ein Würfel<br />
20. Fühlsäckchen mit zwei Zugbändern, innen verschiedene Gegenstände, durch die<br />
man auch hindurch sehen kann (Ü-Ei-Kaleidoskop u.ä.)<br />
21. Spielzeugauto mit beweglichen Teilen<br />
22. Spielzeugauto mit Schwungrad<br />
23. Ü-Ei-Figuren, die sich bewegen, wenn man sie über den Tisch schiebt<br />
24. große Sicherheitsnadel <strong>und</strong> Büroklammer in einem kleinen Briefumschlag<br />
55
56<br />
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />
Protokollbogen <strong>zur</strong> Überprüfung der Händigkeit<br />
Nr. Tätigkeit links rechts<br />
1 Holzkasten öffnen<br />
Figur herausnehmen<br />
Figur bedienen<br />
Kasten verschließen<br />
2 Perlen Kiste öffnen<br />
Faden abschneiden<br />
Faden einfädeln<br />
Perlen auffädeln<br />
3 Hammer nehmen<br />
hämmern<br />
4 Schneiden mit Linkshänderschere<br />
mit Rechtshänderschere<br />
5 Dose mit Stein nehmen<br />
Dose öffnen<br />
Stein an die Wange halten<br />
Dose schließen<br />
6 Mathespiel Schachtel nehmen<br />
Schachtel öffnen<br />
Teile auslegen<br />
Teile aufräumen<br />
7 Lupenvogel nehmen<br />
untersuchen<br />
durch die Lupe schauen<br />
weglegen<br />
8 Portmonee greifen<br />
öffnen<br />
bestimmte Münzen <strong>und</strong> Scheine nehmen<br />
Port. verschließen<br />
9 Gummi greifen<br />
spannen, daran zupfen<br />
Krampe basteln<br />
Krampe wegschießen<br />
10 Seifendose öffnen<br />
daran riechen<br />
schließen<br />
11 Handbürste nehmen<br />
bürsten<br />
12 Zahnpastatube öffnen<br />
Zahnbürste <strong>zur</strong>echtmachen<br />
Zähneputzen<br />
13 Cremedose aufschrauben<br />
eincremen<br />
zuschrauben<br />
14 Haare kämmen Kamm nehmen<br />
kämmen
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />
Nr. Tätigkeit links rechts<br />
15 Tischdecken Schachtel öffnen <strong>und</strong> ausschütten<br />
Teller <strong>und</strong> Besteck sortieren<br />
Tisch eindecken<br />
aufräumen<br />
Schachtel schließen<br />
16 Puzzle<br />
Filmdose mit<br />
Schachtel öffnen<br />
puzzeln<br />
einräumen<br />
Schachtel schließen<br />
17 Matrjoschka Dose nehmen<br />
klappern<br />
öffnen<br />
Matrj. öffnen<br />
Dose verschließen<br />
18 Jojo nehmen<br />
benutzen<br />
Faden aufwickeln<br />
19 Portmonee nehmen<br />
öffnen<br />
würfeln<br />
Würfel wegstecken<br />
verschließen<br />
20 Fühlsäckchen nehmen<br />
Gegenstände ertasten<br />
hindurch schauen<br />
21 Spielzeugauto nehmen<br />
Teile bewegen<br />
22 Auto nehmen<br />
fahren lassen<br />
23 Ü-Ei-Figur nehmen<br />
schieben<br />
24 Briefumschlag öffnen<br />
Sicherheitsnadel benutzen<br />
Büroklammer anstecken<br />
57
58<br />
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />
2.1.3 Literaturempfehlungen für weitere Beobachtungsprotokolle<br />
Ingenkamp, K.: Beurteilungsbogen für Erzieherinnen <strong>zur</strong> Diagnose der Schulfähigkeit<br />
(BEDS) Testzentrale Göttingen, Bern 1991<br />
Ledl, V.: Kinder beobachten <strong>und</strong> fördern, J & V; Wien 1994<br />
Mutzeck, W.: <strong>Förderdiagnostik</strong> bei Lern- <strong>und</strong> Verhaltensstörungen, Beltz Verlag; Weinheim<br />
2000<br />
Petermann, U., Menzel, S., Eckert, F.: Verhaltensbeurteilungsbogen Schule (VBS-L),<br />
Universität Dortm<strong>und</strong>, Fakultät Rehabilitationswissenschaften, Zeitschrift Heilpädagogik,<br />
3/2003, S. 99 - 104, 54. Jahrgang<br />
Suhrweier, H., Hetzner, R.: <strong>Förderdiagnostik</strong> für Kinder mit Behinderungen, Luchterhand<br />
Verlag Berlin 1993
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />
2.2 Exploration <strong>und</strong> Interview<br />
2.2.1 Empfehlungen zum Einsatz von Exploration <strong>und</strong> Interview<br />
Während in der Regel unter Exploration eine mit psychologischer Sachk<strong>und</strong>e vorgenommene<br />
nichtstandardisierte mündliche Befragung einer einzelnen Person verstanden<br />
wird, bezeichnet man alle teil- <strong>und</strong> vollstandardisierten diagnostischen Gespräche<br />
als Interviews.<br />
Diagnostische Gespräche gelten als schwierige diagnostische Methoden. Je geringer<br />
der Grad an Standardisierung ist, desto stärker wirken sich Erfahrungen, berufliches<br />
Wissen des Pädagogen <strong>und</strong> situative Bedingungen auf das Untersuchungsergebnis<br />
aus.<br />
Einige Einflussfaktoren auf dieses seien kurz genannt:<br />
Der Fragende muss über die Fähigkeit verfügen, zwischen sich <strong>und</strong> dem Befragten ein<br />
Vertrauensverhältnis herstellen zu können (z. B. Schaffung einer emotional stimmigen<br />
Atmosphäre, Erläuterung des Untersuchungszwecks u. a. m.). Er sollte sich in den<br />
Befragten einfühlen können <strong>und</strong> von diesem als sachk<strong>und</strong>ig, interessiert <strong>und</strong> verstehend<br />
erlebt werden. Es gilt, das Gespräch zu führen, ohne dabei das Mitteilungsbedürfnis<br />
des Befragten zu unterdrücken. Ebenso muss er sich auf die sprachlichen Möglichkeiten<br />
seines Gegenübers einstellen können (Abstraktionsniveau, Dialekt, typischer<br />
Wortgebrauch).<br />
Eine Befragung ohne Konzept dürfte diagnostisch nicht sehr ergiebig sein. Auch das<br />
scheinbar zwanglose Erk<strong>und</strong>ungsgespräch verfolgt ja eine bestimmte Zielstellung zum<br />
Untersuchungsgegenstand.<br />
Somit ist es notwendig, dass der Gesprächsleiter mit einem verinnerlichten spezifischen<br />
Konzept in das Gespräch geht, um die richtige Frage zum richtigen Zeitpunkt<br />
konkret formulieren zu können.<br />
Beim teilstandardisierten Interview liegt dem Befrager ein Leitfaden vor; die Reihenfolge<br />
der Fragen <strong>und</strong> ihre Formulierung werden jedoch von der Befragungssituation<br />
bestimmt.<br />
Beim vollstandardisierten Interview liegen Reihenfolge <strong>und</strong> Wortlaut der Fragen fest.<br />
Der Befragte ist keineswegs nur als passiver Informant zu sehen, sondern er beeinflusst<br />
durch seine jeweilige Persönlichkeitsstruktur, seine Vorerfahrungen, Motive, Erwartungen,<br />
Vorstellungen usw. mehr oder weniger aktiv das Gespräch. Problematisch<br />
kann die Einschätzung des Wahrheitsgehaltes der Antworten sein. Verhaltensbeobachtungen<br />
während des Gesprächs sind in jedem Falle angezeigt. Werden z. B. Tendenzen<br />
erkennbar, dass die Antworten einen ganz bestimmten Zweck verfolgen? Stimmt<br />
deren zeitliche Abfolge, gibt es Widersprüche in den Schilderungen usw.?<br />
Das Gespräch sollte unter guten Rahmenbedingungen ablaufen. Dazu gehören ein<br />
ansprechender Raum <strong>und</strong> bequeme Sitzmöglichkeiten. Für eine ungestörte Zweiersituation<br />
ist zu sorgen (kein Durchgangszimmer, Telefon abschalten u. a. m.). Keinen Zeitdruck<br />
aufkommen lassen! Über geplante Mitschnitte auf Bild- <strong>und</strong> Tonträgern ist das<br />
59
60<br />
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />
Einverständnis des Befragten vorher einzuholen. In einzelnen Fällen kann ein eventuell<br />
lückenhaftes Gedächtnisprotokoll sinnvoll sein.<br />
Die Gesprächsführung ist so zu gestalten, dass vorrangig der Befragte spricht, während<br />
der Gesprächsleiter sich auf teilnahmsvolles Zuhören konzentrieren sollte. Berichtigungen<br />
<strong>und</strong> Kritiken hält der Fragende <strong>zur</strong>ück. Über bisherige diagnostische Folgerungen<br />
sind im Gespräch keine Auskünfte statthaft.<br />
Kommt das Gespräch ins Stocken, ist die Beschränkung auf Verbalisierungen bisheriger<br />
Äußerungen oder auf allgemeine Aufforderungen zum Weitersprechen zweckmäßig.<br />
(vgl. Guthke, Böttcher, Sprung in "Psychodiagnostik" Band 2, Berlin 1991).<br />
Die nachfolgenden Interviews enthalten eine Vielzahl von Schwerpunkten. Der Gesprächsleiter<br />
muss entsprechend seiner Zielstellung geeignete davon auswählen.
2.2.3 Beispiele<br />
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />
B 1 Elterninterview (Leitfaden für ein halbstandardisiertes Interview)<br />
Gesprächsdatum/anwesende Personen<br />
1. Entwicklungsdaten<br />
a) Name des Kindes, Geburtsdatum, Adresse<br />
b) Verlauf der Schwangerschaft, Geburt, Säuglingsentwicklung<br />
c) wichtige Eckdaten: Krabbeln, allein laufen, erste Wörter, Sauberkeit<br />
d) Kleinkindentwicklung: körperlich, geistig, sprachlich, Händigkeit<br />
e) Krankheiten/Unfälle/Operationen<br />
f) Erbkrankheiten in der Familie<br />
g) Ergebnisse der Einschulungsuntersuchung (Schulfähigkeit, Rückstellung, Vorbereitungsklasse)<br />
h) Schulbesuchsverlauf (wann welche Klasse, Klassenleiterwechsel, Fehltage)<br />
i) Sinnesbeeinträchtigungen (Hören, Sehen, Fühlen, Gleichgewicht)<br />
j) telefonische Erreichbarkeit im Notfall<br />
2. Äußerer Lebensrahmen<br />
a) Familienstand/Erziehungsberechtigung/ ...<br />
b) Geschwister (Alter, Geschlecht, Tätigkeit)<br />
c) Weitere im Haushalt lebende Personen<br />
d) Wohnverhältnisse/eigenes Zimmer oder Arbeitsplatz für das Kind<br />
e) Berufstätigkeit von Mutter <strong>und</strong> Vater/Arbeitszeit<br />
f) Wirtschaftliche Lage der Familie<br />
g) Betreuung des Kindes am Nachmittag<br />
h) Konfession<br />
3. Weitere wichtige Faktoren im diagnostischen Bedingungsgefüge<br />
a) Problemlage des Kindes aus Sicht der Eltern<br />
b) Mögliche Symptome für eine Überforderung (Ängste, Schlafstörungen, Einnässen,<br />
Nägelkauen, Stottern u. a.)<br />
c) Bereits in Anspruch genommene psychologische, fachärztliche, therapeutische Beratung<br />
<strong>und</strong>/oder Behandlung<br />
d) Bisherige Fördermaßnahmen (was, wie oft, wie lange, bei wem, mit welchem Erfolg)<br />
e) Stellung des Kindes in der Familie<br />
f) Stärken <strong>und</strong> Schwächen (musisch, sportlich, charakterlich, handwerklich)<br />
g) Stellung des Kindes in der Klasse (Schüler-Schüler- bzw. Lehrer-Schüler-<br />
Beziehung)<br />
h) Freizeitbeschäftigung/Mitgliedschaft in Arbeitsgemeinschaften, Sportvereinen u. Ä.<br />
(was, wie oft, seit wann, mit welchem Erfolg)<br />
i) Sportbefreiung/andere Einschränkungen/Medikamente<br />
j) Ziel der Diagnostik aus Sicht der Eltern<br />
61
62<br />
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />
B 2 Schülerinterview (Leitfaden für ein halbstandardisiertes Interview)<br />
Gesprächsdatum/Name des Schülers<br />
1. Familiäres Umfeld<br />
a) Geschwister (Name, Alter, Tätigkeit, Verhältnis zu ihnen)<br />
b) Eltern (Name, Berufstätigkeit, wann zu Hause)<br />
c) Andere, für das Kind wichtige Bezugspersonen<br />
d) Haustiere<br />
e) Gemeinsame familiäre Unternehmungen (Feste, Ausflüge, Besuche, Spiele, Arbeiten<br />
...)<br />
f) Tagesablauf/Aufgaben der einzelnen Familienmitglieder<br />
g) Wohnverhältnisse (eigenes Haus, Mietwohnung, eigenes Kinderzimmer bzw. Arbeitsplatz<br />
...)<br />
h) Erziehungsstil des Vaters <strong>und</strong> der Mutter/Reaktion der Eltern bei schlechten Noten,<br />
Einträgen u. Ä.<br />
i) Probleme, die Eltern haben<br />
2. Freizeitgestaltung<br />
a) Hobbys/Arbeitsgemeinschaften/Sportverein/ ... (was, Zeitaufwand dafür)<br />
b) Bevorzugte Spiele/Spielpartner (Rollenverteilung)<br />
c) Fre<strong>und</strong>schaften/Feindschaften (wer, warum)<br />
3. Schulischer Bereich<br />
a) Probleme (in welchem Bereich am größten, warum, Lieblingsfächer <strong>und</strong> -lehrer, unbeliebte<br />
Fächer <strong>und</strong> Lehrer)<br />
b) Reaktionen der Klassenkameraden/Lehrer auf die Probleme des Kindes<br />
c) Fre<strong>und</strong>e/Helfer in der eigenen Klasse<br />
d) Beschäftigung in den kleinen/großen Pausen<br />
e) Feste Aufgaben in der Klasse<br />
f) Fehltage durch Krankheit, Kuraufenthalte, Schwänzen ...<br />
g) HA (allein, wie lange, in welcher Reihenfolge/zusätzliches Üben, Kontrolle durch<br />
wen ...)<br />
4. Sicht auf die eigene Persönlichkeit<br />
a) Ursachen/Entstehungszeitpunkt für die eigenen Probleme<br />
b) Persönliche Zielstellung im Leben (beruflich, familiär ...)<br />
c) Stärken/Schwächen/Angewohnheiten<br />
d) Träume, Wünsche, Vorbilder, Ängste
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />
B 3 Kombinierte Eltern-Schüler-Exploration<br />
Name des Schülers:<br />
Übersichtsbogen für ein diagnostisches Informationsgespräch<br />
(Anamnese, Exploration)<br />
das Gespräch wurde geführt mit:<br />
am: durch (Testleiter):<br />
Gr<strong>und</strong> der Vorstellung<br />
Eltern Kind<br />
Sorgen <strong>und</strong> Probleme mit dem Kind, Beginn<br />
der Schwierigkeiten, Verlauf, Maßnahmen<br />
sowie Erfolge oder Misserfolge, von wem<br />
wurden die Probleme festgestellt, wie verhalten<br />
sich die Eltern gegenüber den Problemen<br />
...<br />
�<br />
Krankheiten<br />
im Allgemeinen nur Elterngespräch<br />
Wie geht es dem Kind im Moment, wie geht<br />
es ihm allgemein, wie sieht es selbst seine<br />
Problematik, wie denkt es über seine Zukunft,<br />
wie reagieren die Eltern auf das Problem,<br />
welche Hilfen bekommt das Kind ...<br />
Krankheiten, körperliche Auffälligkeiten, Sinnesbehinderungen, Anfallsleiden, chronische<br />
Krankheiten, Einnässen, psychische Auffälligkeiten, Krankenhausaufenthalte <strong>und</strong> Auswirkungen<br />
...<br />
63
64<br />
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />
Entwicklung des Kindes bis zum augenblicklichen Zustand<br />
nur Eltern<br />
Schwangerschaftsverlauf <strong>und</strong> pränatale Entwicklung, (Krankheiten der Mutter, erblich bedingte<br />
Krankheiten, Medikamente, Drogen, Alkohol, Unfall ...), Geburt <strong>und</strong> Neugeborenenperiode,<br />
erstes Lebensjahr allgemein, frühe Kindheit allgemein, motorische Entwicklung,<br />
Linkshändigkeit, Sprachentwicklung, Sauberkeitserziehung, soziale Bindungen, Vorschulzeit,<br />
Einschulung ...<br />
Familie <strong>und</strong> Umwelt<br />
Eltern Kind<br />
Sozioökonomische Verhältnisse <strong>und</strong> äußere<br />
Lebensumstände(z. B. finanzielle Nöte, beengte<br />
Wohnverhältnisse ...)<br />
Familiensituation (z. B. Familienmitglieder,<br />
Geschwisterzahl, Teilfamilie, spezielle Probleme<br />
des alleinerziehenden Elternteils, zerrüttete<br />
Ehe, belastende Scheidung, Stiefelternteil,<br />
Todesfall in der Familie ...), Erziehungsstil<br />
(z. B. Über-, Untersteuerung, Erziehungshärte,<br />
Überbehütung, Inkonsequenz, Persönlichkeitsmissachtung,<br />
wirklichkeitsfremde<br />
Erziehung), Normen, Beziehungen zu Personen<br />
außerhalb der Kernfamilie, besondere<br />
Ereignisse im Leben des Kindes, Geschwisterprobleme<br />
...<br />
(siehe auch links)<br />
Wer ist hauptsächlich Bezugsperson, Erziehungsmaßnahmen
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />
Schulsituation<br />
Eltern Kind<br />
Vorschulzeit, Schulbesuch, "schulische Laufbahn",<br />
Zeugnisse, schulische Leistungen,<br />
Verhaltensauffälligkeiten, Verhältnis <strong>zur</strong><br />
Lehrkraft, Stellung in der Klasse, Hausaufgaben,<br />
Einstellungen der Eltern <strong>zur</strong> Schule,<br />
Arbeitsverhalten ...<br />
Interessen <strong>und</strong> Freizeit<br />
Einstellung <strong>zur</strong> Schule, Lieblingsfächer ungeliebte<br />
Fächer, negative Erfahrungen Erlebnisse,<br />
Schulangst oder angstbesetzte Situationen<br />
in der Schule, Wünsche an Lehrer <strong>und</strong><br />
Mitschüler ...<br />
Eltern Kind<br />
Freizeitgestaltung, Hobby, Jugendgruppe,<br />
Sportverein, (außerschulische) Kontakte zu<br />
anderen Kindern ...<br />
Möglichkeiten zum Spielen, Freizeitgestaltung,<br />
Spielsachen, Lieblingsspiel, Kontakte<br />
zu anderen Kindern ...<br />
Sonstige Beobachtungen, z. B. äußeres Erscheinungsbild (Sauberkeit, Pflegezustand, Kleidung)<br />
des Kindes, körperlicher Entwicklungsstand, Kontaktverhalten, Mimik, Gestik, Sprache<br />
...<br />
Quelle: Förderschulmagazin 3/2002, Daniela Höhn, "Das diagnostische Gespräch"<br />
Seiten 5 - 8<br />
65
66<br />
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />
2.3 Pädagogisches Experiment - Lektion<br />
2.3.1 Empfehlungen zum Einsatz<br />
Zu den pädagogischen Experimenten gehören die Lektionen. Sie finden vor allem Anwendung<br />
in den Förderschwerpunkten Lernen, emotionale <strong>und</strong> soziale Entwicklung<br />
sowie geistige Entwicklung.<br />
Die Lektionen sind überwiegend in drei Teile gegliedert<br />
- Prätest<br />
- Pädagogisierungsphase<br />
- Posttest<br />
<strong>und</strong> dienen der schulfachspezifischen Feststellung von Lernfähigkeit.<br />
Innerhalb einer Lektion ist die Beobachtung ein immanenter Bestandteil, deshalb<br />
kommt den Protokollbögen eine wesentliche Bedeutung zu.<br />
Lektionen sollen möglichst in Kleingruppen in einer unterrichtsähnlichen Situation<br />
gehalten werden. Es ist jedoch auch möglich, diese für die Einzelsituation zu modifizieren.<br />
Einige der nachfolgenden Lektionen entstanden auf der Gr<strong>und</strong>lage der Handreichung<br />
für Kinder mit Schulbesuch <strong>und</strong> wurden von Förderschullehrern in enger Zusammenarbeit<br />
mit den Gr<strong>und</strong>- <strong>und</strong> Mittelschullehrern überarbeitet. Andere entstanden in Eigenregie<br />
von engagierten Lehrern an den ausgewiesenen Förderschulen.
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />
2.3.2 Beispiele für Lektionen – Gesamtübersicht<br />
Lektionen für den Förderschwerpunkt Lernen<br />
Kinder ohne vorherigen Schulbesuch<br />
(Beschäftigungen aus der "Handreichung für den Hilfsschulpädagogen <strong>zur</strong> Auswahl<br />
von Kindern ohne vorherigen Schulbesuch für die Hilfsschule")<br />
- Die vier Jahreszeiten<br />
- Konstruktionsspiel<br />
- Märchen "Räder groß <strong>und</strong> klein"<br />
- Operationen mit Mengen<br />
- Schreibvorübungen<br />
- Zeichnen einer Schule<br />
Klasse 1 (Überarbeitete Lektionen nach "Handreichung für den Hilfsschulpädagogen<br />
<strong>zur</strong> Auswahl der Kinder für die Hilfsschule")<br />
- Wir zeichnen ein Haus (Zeichnen, 1 Ustd.) *<br />
- Wir lesen <strong>und</strong> schreiben (Deutsch, 1 Ustd.)*<br />
- Die Folge der natürlichen Zahlen von 1 bis 20 (Mathematik, 1 Ustd.)*<br />
- Gr<strong>und</strong>rechenoperationen der Addition <strong>und</strong> der Subtraktion (Mathematik, 1 Ustd.)*<br />
- Räder groß <strong>und</strong> klein (Märchen, 2 Ustd.)*<br />
- Die vier Jahreszeiten (Deutsch/Sachk<strong>und</strong>e 1 Ustd.)*<br />
Klasse 2 (Überarbeitete Lektionen nach Handreichung)<br />
- Star <strong>und</strong> Schwalbe (Lesen/Rechtschreibung/Sachk<strong>und</strong>e, 2½ Ustd.)*<br />
- Addition <strong>und</strong> Subtraktion natürlicher Zahlen (Mathematik, 1 Ustd.)<br />
- Nutzung mathematischer Gesetzmäßigkeiten (Mathematik, 1 Ustd.)<br />
Klasse 3<br />
- Mathematiklektion (1 Ustd.)*<br />
- Deutschlektion (Rechtschreibung/Grammatik, 2 Ustd.)*<br />
Klasse 4<br />
- Deutschlektion (Sprachbetrachtung, 1 Ustd.)*<br />
- Mathematiklektion (2 Ustd.)*<br />
Klasse 5/6 (vds, Sonderausgabe: "<strong>Förderdiagnostik</strong> bei Lernschwierigkeiten", 1997)<br />
1. Lektion Deutsch (Leseanalyse/Sinnerfassung, 1 Ustd.)*<br />
2. Lektion Deutsch (Grammatik, 1 Ustd.)*<br />
3. Lektion Deutsch (Rechtschreibung/Grammatik, 1 Ustd.)*<br />
1. Lektion Mathematik (Arithmetik, 1 Ustd.)*<br />
2. Lektion Mathematik (Sachaufgaben, 1 Ustd.)*<br />
3. Lektion Mathematik (Geometrie, 1 Ustd.)*<br />
* Lektionen sind unter 2.3.3 abgedruckt<br />
67
Klasse 3 - 6<br />
Gedichtlektionen *<br />
Vorschüler - Klasse 6<br />
Sportlektionen*<br />
68<br />
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />
Lektionen für den Förderschwerpunkt sozial-emotionale Entwicklung<br />
Klassen 5 - 7<br />
- Kontaktst<strong>und</strong>e (1 Ustd.)<br />
- Rollenspiel (1 Ustd.)<br />
- Allgemeinwissen (1 Ustd.)<br />
- Deutsch (2 Ustd. – 1. Ustd. Orthografie/Grammatik, 2. Ustd. Ausdruck)<br />
- Mathematik (2 Ustd.)<br />
- Englisch (2 Ustd.)<br />
- Kunst (1 Ustd.)<br />
- Musik (1 Ustd.)<br />
- Sport (1 Ustd.)<br />
* Lektionen sind unter 2.3.3 abgedruckt
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />
2.3.3 Beispiele für Lektionen im Förderschwerpunkt Lernen<br />
Lektionen Klasse 1<br />
Frau Petzold<br />
Lektion: Zeichnen<br />
"Wir zeichnen ein Haus"<br />
Klasse 1 (nach Handreichung S. 90)<br />
Ziele <strong>und</strong> Inhalte<br />
Die Lektion soll vor allem die Diagnostizierung der Kinder aus den Klassen 1 der<br />
Gr<strong>und</strong>schule unterstützen. Sie enthält zeichnerische <strong>und</strong> werkk<strong>und</strong>liche Elemente.<br />
Ziel der Lektion ist, die Besonderheiten der Wahrnehmung, der Aufmerksamkeit sowie<br />
der Denkleistungen (besonders Kombinations-, Kritik- <strong>und</strong> Urteilsfähigkeit) <strong>und</strong> der Gedächtnisleistungen<br />
(besonders optisches Gedächtnis) zu beobachten.<br />
Außerdem wird der Lernzuwachs innerhalb der Lektion festgestellt. Entscheidend für<br />
die Einschätzung der Lernfähigkeit sind die pädagogische Unterweisung <strong>und</strong> die Qualität<br />
der Arbeitsergebnisse.<br />
Arbeitsmaterialien<br />
- großes Tafelbild (Anlage 1)<br />
- Arbeitsblatt <strong>zur</strong> Bildergänzung (Anlage 2)<br />
- Bildteile zum Ergänzen (Anlage 3)<br />
- Arbeitsblatt zum Ausmalen der geometrischen Figuren (Anlage 4)<br />
- 10 vorgegebene geometrische Figuren zum Zusammensetzen (Anlage 5)<br />
Hinweise <strong>und</strong> Empfehlungen<br />
Die Lektion ist in vier Arbeitsschritte gegliedert.<br />
Es ist wichtig, dass der Lehrer in jedem Arbeitsschritt Leistungen <strong>und</strong> Fleiß durch Lob<br />
<strong>und</strong> Anerkennung bekräftigt <strong>und</strong> durch entsprechendes Motivieren die Gr<strong>und</strong>lage für<br />
eine bereitwillige Arbeitshaltung schafft. Infolge des Spielcharakters eignet sich die<br />
Lektion gut <strong>zur</strong> Einstimmung der Kinder am ersten Tag der Untersuchungswoche.<br />
Die Arbeitszeiten für die einzelnen Abschnitte wurden in dieser Lektion vorgegeben,<br />
weil diese für die Beurteilung <strong>und</strong> Einschätzung der Leistungen der Kinder eine wichtige<br />
Gr<strong>und</strong>lage bilden (Vergleich zu Gr<strong>und</strong>schülern in Bezug auf Arbeitsweise, Kenntnisse,<br />
Fähigkeiten, Motorik ...). Gleichzeitig sind sie auch eine Richtlinie für den Lehrer. Er<br />
sollte versuchen, sie annährend so einzuhalten <strong>und</strong> sie als Hilfe <strong>und</strong> Empfehlung verstehen!<br />
69
70<br />
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />
Es kann zum Beispiel passieren, dass bei geringerer Kinderzahl oder bei einer Gruppe<br />
leistungsstärkerer Kinder einzelne Schritte schneller durchlaufen werden können; bei<br />
größerer Kinderzahl oder leistungsschwächeren Kindern einzelne Schritte langsamer<br />
ablaufen.<br />
Hier darf bei fehlender Zeit entweder länger als eine normale Schulst<strong>und</strong>e gearbeitet<br />
werden (Voraussetzung dafür sind allerdings noch vorhandene Konzentrationsfähigkeit<br />
<strong>und</strong> Mitarbeitswille der Schüler – Pause mit Auflockerungsübung) oder der Rest wird<br />
am gleichen Tag zu einem späteren Zeitpunkt nachgeholt. Dies liegt im Bereich der<br />
Möglichkeiten <strong>und</strong> sollte von der jeweiligen Diagnostikgruppe in eigenem Ermessen<br />
beurteilt <strong>und</strong> durchgeführt werden.<br />
Jedoch sollte nicht so lange gewartet werden bis auch der letzte Schüler fertig ist, da<br />
sonst die Zeitplanung durcheinander gerät <strong>und</strong> die sonderpädagogische Auswertung<br />
der Tätigkeiten <strong>und</strong> Leistungen erschwert wird bzw. nicht mehr möglich ist.<br />
Im Arbeitsschritt 3 ist das Arbeitsblatt vom Schüler richtig gelöst, wenn der Schüler eine<br />
geometrische Figur oder mehrere geometrische Figuren findet <strong>und</strong> wie vorgegeben<br />
ausmalt.<br />
Diagnostizierungsziel ist in diesem Schritt die Fähigkeit im Erkennen <strong>und</strong> Unterscheiden<br />
geometrischer Figuren, nicht die Schnelligkeit beim Arbeiten.<br />
Die geometrischen Figuren im Arbeitsschritt 4 (Zusammensetzen des Hauses) müssen<br />
an allen Schulen vorhanden sein, da sie aus der "alten" Zeichenlektion übernommen<br />
wurden <strong>und</strong> analog angewendet werden. An vielen Förderschulen existieren diese Figuren<br />
in Form von Plastik- oder Pappteilen.<br />
Das Arbeitsblatt im Arbeitsschritt 3 wird in A4 vorgegeben, da in diesem Schritt nicht<br />
das leichte Ausmalen im Vordergr<strong>und</strong> steht, sondern zusätzlich <strong>zur</strong> Diagnostizierung<br />
der Kenntnisse auch die Beobachtung der feinmotorischen Fähigkeiten der Kinder<br />
(Mängel, Besonderheiten) einen Schwerpunkt bilden.<br />
Da die Kinder an allgemeinen Maßstäben (Gr<strong>und</strong>schule) gemessen werden müssen,<br />
darf dieses Arbeitsblatt nicht in einem anderen Format bereitgestellt werden (Anpassung<br />
der Lektion an die Fähigkeiten der Kinder hätte Diagnostizierungsfehler <strong>zur</strong> Folge!).
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />
Lektion: "Wir zeichnen ein Haus"<br />
1. Prüfung themengeb<strong>und</strong>ener zeichnerischer Darstellungsfähigkeit<br />
Zeit Ablauf Methodische Hinweise<br />
4' 1.1 Einführung<br />
In einem kurzen Gespräch sind folgende Merkmale<br />
von Häusern <strong>und</strong> ihre Funktion zu erarbeiten:<br />
- große Tür zum Einlass<br />
- Fenster, damit es in den Räumen hell ist<br />
- zwei Stockwerke, damit viele Menschen<br />
Platz haben<br />
4' 1.2 Zeichnerische Darstellung eines Hauses<br />
- skizzenhafte Darstellung<br />
- keine Verwendung von Lineal <strong>und</strong> Buntstiften<br />
- es wird nur die Zeichnung eines Hauses<br />
gefordert (keine Bäume, kein Zaun, keine<br />
Menschen)<br />
Der Lehrer leitet das Gespräch mit den Worten<br />
ein: "In unserer Stadt (Dorf) gibt es viele Häuser,<br />
<strong>und</strong> es werden auch viele neu gebaut. Wer<br />
kann uns sagen, warum die Menschen Häuser<br />
brauchen?"<br />
Der Lehrer lenkt das Gespräch im weiteren<br />
Verlauf auf die wesentlichsten Merkmale eines<br />
Hauses. Nennen die Kinder die Merkmale nicht<br />
selbst, werden diese vom Lehrer gegeben <strong>und</strong><br />
begründet.<br />
Die Kinder sollen die Zeichnung selbstständig<br />
anfertigen. Die Benutzung des Lineals kann<br />
gestattet werden, wenn die Kinder es fordern.<br />
Der Lehrer beobachtet <strong>und</strong> ermuntert die Kinder,<br />
gibt keine Hilfen, korrigiert die Zeichnungen<br />
nicht.<br />
10' 1.3 Erarbeitung eines Bildinhaltes (großes Tafelbild, Anlage 1)<br />
Bildbetrachtung Die Zeichnungen werden eingesammelt <strong>und</strong> mit<br />
Namen <strong>und</strong> Nr.1 gekennzeichnet.<br />
Benennen <strong>und</strong> zeigen der Teile des Bildes:<br />
Haus, Bäume, Busch, Weg, Himmel mit Wolken<br />
Betrachten des Hauses; nennen <strong>und</strong> zeigen der<br />
Teile des Hauses:<br />
a) Erdgeschoss (ein Viereck), Tür (zwei Teile),<br />
links von der Tür (an der anderen Seite) ein<br />
Fenster<br />
b) 1. Stock (ein Viereck), in der Mitte ein Fenster,<br />
links ein Fenster, rechts ein Fenster<br />
c) Dach, Dachgiebel (ein Dreieck) mit einem<br />
kleinen r<strong>und</strong>en Fenster (Kreis), links ein<br />
Stück Dach (ein Dachstück), rechts ein Stück<br />
Dach (ein Stück Dach ist auch ein Viereck),<br />
Schornstein (ein Viereck)<br />
Festigung durch Wiederholung<br />
Danach leitet der Lehrer die Bildbetrachtung<br />
ein:<br />
"Ich habe euch ein schönes Bild mitgebracht."<br />
"Was seht ihr auf diesem Bild?"<br />
Jeder Schüler nennt <strong>und</strong> zeigt mindestens einen<br />
Bildteil.<br />
Danach leitet der Lehrer <strong>zur</strong> Betrachtung des<br />
Hauses über:<br />
Das Haus wollen wir uns ansehen. Wie viel<br />
Stockwerke hat es?"<br />
Die Schüler zeigen auf die Teile des Hauses<br />
<strong>und</strong> umfahren diese mit dem Zeigestock bzw.<br />
mit dem Finger.<br />
Nachdem alle Teile des Bildes bzw. des Hauses<br />
erarbeitet sind, wird nach der gleichen Systematik<br />
jeder Teil des Bildes <strong>und</strong> danach Teil des<br />
Hauses wiederholt (nennen <strong>und</strong> zeigen).<br />
Die Gegenstände können zählend oder simultan<br />
erfasst <strong>und</strong> genannt werden. Der Lehrer<br />
achtet auf die Reihenfolge der aufgezählten<br />
Teile (gleiche Systematik wie bei der Erarbeitung);<br />
er hilft, wenn ein Schüler versagt; korrigiert<br />
Fehler; lobt gute Leistungen. Nach der<br />
Übung wird das Tafelbild entfernt.<br />
71
72<br />
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />
Zeit Ablauf Methodische Hinweise<br />
6' 1.4 Kontrolle: Nachzeichnen des Bildes<br />
Aufforderung, das Bild aus dem Gedächtnis<br />
nachzuzeichnen<br />
2. Bildergänzung (Auflegen ausgelassener Bildteile)<br />
Zeit Ablauf Methodische Hinweise<br />
8' Die Schüler erhalten die Arbeitsblätter (Anlage<br />
2) <strong>und</strong> eine Schale, in der sich die aufzulegenden<br />
Bildteile (zusammen mit einigen anderen)<br />
(Anlage 3) befinden.<br />
Der Lehrer erläutert den Arbeitsaufwand.<br />
Die Schüler führen danach die Arbeit aus<br />
(Auswählen der Teile <strong>und</strong> auflegen)<br />
3. Ausmalen der geometrischen Figuren im Bild<br />
Zeit Ablauf Methodische Hinweise<br />
5' Die Schüler erhalten die Arbeitsblätter<br />
(Anlage 4).<br />
Die Kinder erhalten die Weisung, das Bild so zu<br />
zeichnen, wie sie es gesehen haben, ohne Zusätze<br />
<strong>und</strong> Weglassungen<br />
Der Lehrer beobachtet <strong>und</strong> ermuntert die Kinder;<br />
er gibt keine Hilfen, korrigiert die Zeichnungen<br />
nicht.<br />
Der Lehrer fordert die Schüler auf, sich die Arbeitsblätter<br />
anzusehen. Ein Schüler(oder der<br />
Lehrer) stellt fest, dass einige Teile im Bild fehlen.<br />
Der Lehrer erklärt, dass diese Teile (zusammen<br />
mit anderen Teilen, die nicht zu diesem<br />
Bild gehören) sich in der Schale befinden<br />
Danach lässt der Lehrer von allen Kindern das<br />
Fenster in der Mitte des ersten Stockes suchen<br />
<strong>und</strong> auflegen (Kontrolle der Lösung).<br />
Anschließend arbeiten die Schüler selbstständig<br />
weiter.<br />
In diesem Arbeitsschritt sollen die Kinder zeigen,<br />
ob sie Kreis, Dreieck <strong>und</strong> Viereck unterscheiden<br />
können.<br />
Der Lehrer erläutert den Arbeitsauftrag. Der Lehrer gibt allen Kindern folgende Arbeitsaufträge<br />
(nacheinander nach Beendigung<br />
jeweils des vorangegangenen Schrittes):<br />
Die Schüler führen danach die Arbeit aus. 1. Sucht euch auf dem Bild zwei Kreise <strong>und</strong><br />
malt diese blau aus!<br />
2. Sucht euch jetzt zwei Dreiecke auf dem Bild<br />
<strong>und</strong> malt sie rot aus!<br />
3. Sucht euch zum Schluss zwei Vierecke <strong>und</strong><br />
malt diese grün aus!<br />
Findet ein Schüler nur eine geometrische Form<br />
je Auftrag oder auch mehr als zwei geometrische<br />
Formen (Zeit muss aber vom Schüler<br />
eingehalten werden), wird vom Lehrer nichts<br />
gesagt (Lösung ist trotzdem richtig). Die Kinder<br />
erhalten bei der Arbeit keine Hilfen; es wird<br />
nichts korrigiert.
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />
4. Zusammensetzen des Hauses aus geometrischen Figuren<br />
Zeit Ablauf Methodische Hinweise<br />
8' Der Lehrer erteilt den Arbeitsauftrag <strong>und</strong> erklärt<br />
"Ihr habt in der Schule Dreiecke <strong>und</strong> Vierecke.<br />
Ihr sollt daraus das Haus legen. Für das Haus<br />
braucht ihr aber nicht alle Teile. Sucht die heraus,<br />
die in Farbe <strong>und</strong> Größe passen <strong>und</strong> legt<br />
unser Haus!"<br />
Die Schüler arbeiten selbstständig. Jeder Schüler,<br />
der seine Aufgabe nach der frontalen Anweisung<br />
oder nach einer der drei Hilfestellungen<br />
gelöst hat, kann seine Arbeit beenden. Er<br />
kann entweder das Haus noch einmal zeichnen<br />
oder auch auf dem Arbeitsblatt (Anlage 4) allein<br />
weiterarbeiten<br />
Von den 10 vorgegebenen geometrischen Figuren<br />
(Anlage 5) werden 5 zum Zusammensetzen<br />
des Hauses gebraucht (diese sind in Farbe <strong>und</strong><br />
Form den Teilen des Hauses angepasst).<br />
Die Schüler sollen diese 5 Figuren herausfinden<br />
<strong>und</strong> daraus das Haus zusammensetzen.<br />
Es werden nach Erteilung des Arbeitsauftrages<br />
zunächst keine Hilfen gegeben. Der Lehrer<br />
kontrolliert <strong>und</strong> ermuntert <strong>zur</strong> Arbeit (Der Protokollant<br />
macht sich Notizen zu den Lösungsversuchen.)<br />
Gelangen diese Schüler zu keiner<br />
Lösung, werden folgende Hilfen eingesetzt:<br />
1. Anzeichnen der geometrischen Figuren<br />
(Haus aus den geometrischen Figuren).<br />
2. Schüler zeigen <strong>und</strong> nennen die fünf benötigten<br />
Teile an der Tafel (Lehrer hilft).<br />
3. Auswählen der fünf Teile unter direkter Anleitung<br />
durch den Lehrer.<br />
Gelingt die Lösung nach Hilfe 3 nicht, wird die<br />
Arbeit abgebrochen.<br />
Der Protokollant vermerkt, welche Hilfe benötigt<br />
wurde.<br />
73
Protokollbogen<br />
74<br />
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />
Lektion: "Wir zeichnen ein Haus" Klasse 1<br />
Name: Datum:<br />
Zeit Arbeitsschritt Beobachtungen Interpretation<br />
4' 1.1 Einführung<br />
4' 1.2 Zeichnerische<br />
Darstellung eines<br />
Hauses (Bild 1)<br />
10' 1.3 Erarbeitung eines<br />
Bildinhaltes<br />
6' 1.4 Kontrolle/Nachzeichnen<br />
des<br />
Bildes (Bild 2)
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />
Zeit Arbeitsschritt Beobachtungen Interpretation<br />
8' 2. Bildergänzung<br />
5' 3. Ausmalen geometrischer<br />
Figuren im<br />
Bild (Arbeitsblatt)<br />
8' 4. Zusammensetzen<br />
des Hauses aus<br />
geometrischen<br />
Figuren<br />
75
76<br />
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II
Kerstin Petzold<br />
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />
Lektion: Deutsch<br />
Lesen/Schreiben<br />
Ziele <strong>und</strong> Inhalte<br />
"Wir lesen <strong>und</strong> schreiben"<br />
Klasse 1 (nach Handreichung S. 84)<br />
Die Lektion dient vorrangig der Erfassung der Kenntnisse <strong>und</strong> der Fertigkeiten im<br />
Schreiben. Es werden die Beherrschung der Gr<strong>und</strong>lagen des Schreibens sowie die<br />
Buchstabensicherheit überprüft.<br />
Gr<strong>und</strong>lagen des Schreibens:<br />
- duktusgerechtes Schreiben<br />
- Erkennen <strong>und</strong> Erfassen der Buchstaben, Silben <strong>und</strong> Wörter<br />
- Zügigkeit des Schriftbildes<br />
Zu den Gr<strong>und</strong>lagen gehört auch ein angemessener Lerneffekt in der rechtschreiblichen<br />
Sicherheit des Mindestwortschatzes.<br />
Arbeitsmaterialien<br />
- großes Tafelbild (Anlage 1)<br />
- 2 Kinderfiguren als Tafelbild (Anlage 2)<br />
- Arbeitsblatt zum Ergänzen der fehlenden Buchstaben (Anlage 3 - in Schreibschrift)<br />
- (Anlage 4 - in Druckschrift)<br />
- Arbeitsblatt <strong>zur</strong> Einzelüberprüfung (Anlage 5)<br />
- Doppelseite eines Schreibheftes mit Lineatur der 1. <strong>und</strong> 2. Klasse für jeden Schüler<br />
Hinweise <strong>und</strong> Empfehlungen<br />
Die Lektion besteht aus einer Unterrichtsst<strong>und</strong>e, sie ist in drei Arbeitsschritte gegliedert.<br />
Die Schüler sollen eingestimmt <strong>und</strong> in einer lernfreudigen Atmosphäre <strong>zur</strong> Mitarbeit<br />
motiviert werden. Bei auftretenden Schwierigkeiten werden die Schüler ermuntert <strong>und</strong><br />
gelobt.<br />
Die Arbeitszeiten für die einzelnen Abschnitte wurden in dieser Lektion vorgegeben,<br />
weil diese für die Beurteilung <strong>und</strong> Einschätzung der Leistungen der Kinder eine sehr<br />
wichtige Gr<strong>und</strong>lage bilden. Gleichzeitig sind sie auch eine Richtlinie für den Lehrer.<br />
77
78<br />
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />
Er sollte unbedingt versuchen, sie bei der Arbeit mit den Arbeitsblättern <strong>und</strong> bei den<br />
Tätigkeiten Abschreiben, Nachschreiben, Schreiben nach Diktat <strong>und</strong> beim schriftlichen<br />
Reproduzieren einzuhalten, da sonst die Beobachtungs- <strong>und</strong> Diagnostizierungsergebnisse<br />
verfälscht werden bzw. nicht mehr aussagekräftig sind {die Schüler müssen an<br />
den Maßstäben der Gr<strong>und</strong>schule gemessen werden, damit eine objektive Einschätzung<br />
der Schüler (Entscheidung: Gr<strong>und</strong>schüler oder Schüler einer Schule <strong>zur</strong> Lernförderung)<br />
möglich ist!}<br />
Bei der Erarbeitung <strong>und</strong> Übung an der Tafel, bei Gesprächen sowie bei den Leseübungen<br />
<strong>und</strong> Auflockerungen darf je nach Umfang <strong>und</strong> Leistungsstärke der Schülergruppe<br />
die Zeit variiert werden. So kann z. B. die Lektion verlängert werden (Voraussetzung<br />
dafür ist eine noch ausreichende Konzentrationsfähigkeit <strong>und</strong> der Mitarbeitswille der<br />
Schüler, nach Bedarf Auflockerungsübungen) oder der Rest der Lektion wird am gleichen<br />
Tag zu einem späteren Zeitpunkt nachgeholt.<br />
Diese Beispiele liegen im Bereich der Möglichkeiten <strong>und</strong> müssen von den Diagnostikgruppen<br />
selbstständig beurteilt <strong>und</strong> durchgeführt werden. Bei richtiger Durchführung ist<br />
die Lektion in der vorgegebenen Zeit gut zu realisieren.<br />
Die Gr<strong>und</strong>lage für diese Lektion ist die Möglichkeit, dass der Diagnostiklehrer an den<br />
Gr<strong>und</strong>schulen der Schüler zu hospitieren kann, um die Durchführung der Lektion (z. B.<br />
richtige Wahl der Arbeitsblätter) <strong>und</strong> die Auswertung der Arbeitsergebnisse für jeden<br />
Schüler speziell vornehmen zu können.<br />
Bei der Auswertung der Arbeitsergebnisse müssen der Stand der Erarbeitung der<br />
Buchstaben sowie die Lehrmethode bei der Buchstabenerarbeitung in der Gr<strong>und</strong>schulklasse<br />
jedes Kindes unbedingt in Betracht gezogen werden. Das gilt auch für die<br />
Durchführung der Lektion.<br />
Sind Schüler zu diagnostizieren (nur einzelne der Kindergruppe), die den Text nicht<br />
lesen <strong>und</strong> das Diktat nicht mitschreiben können auf Gr<strong>und</strong> zu geringer Buchstabenkenntnisse<br />
(Voraussetzung: die Erarbeitungsmethode des Gr<strong>und</strong>schullehrers ist die<br />
Ursache, nicht Wissenslücken!), so sind verschiedene Arbeitsformen für diese Schüler<br />
möglich.<br />
Eine Form wäre, diese Schüler beim Diktat mitschreiben zu lassen <strong>und</strong> die Arbeitsergebnisse<br />
entsprechend zu bewerten oder sie das Diktat mit der Aufforderung: "Schreibt<br />
die Wörter auf, die ihr schafft!" mitschreiben zu lassen <strong>und</strong> die Bewertung der Ergebnisse<br />
unter Berücksichtigung der ungenügenden Leistungsvoraussetzungen vorzunehmen.<br />
Zulässig wäre auch, diesen Kindern in der Zeit des Diktates (Arbeitsschritt 3) das Arbeitsblatt<br />
<strong>zur</strong> Ermittlung der Buchstabenkenntnisse (Anlage 5) vorzulegen. Hier könnten<br />
die Aufgabenstellungen verschieden sein, z. B.: "Male alle Luftballons aus, deren<br />
Buchstaben du kennst!" oder "Schreibe alle Buchstaben auf, die du schon kennst <strong>und</strong><br />
male ihren Luftballon aus!" (Übertragen von Druck- in Schreibschrift!).<br />
Die hier erzielten Arbeitsergebnisse müssen jedoch in der Einzelüberprüfung noch kontrolliert<br />
werden. Ebenso müssten auch die Leseleistungen dieser Schüler in Einzelüberprüfung<br />
festgestellt werden.
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />
Sollten aber alle Schüler der Diagnostizierungsgruppe den Anforderungen der Arbeitsschritte<br />
2.2 <strong>und</strong> 2.3 auf Gr<strong>und</strong> ungenügender Buchstabenkenntnisse (Ursache: Lehrmethode<br />
in den Gr<strong>und</strong>schulklassen!) nicht gewachsen sein, müssen die Lehrer dieser<br />
Gruppe den Lese- <strong>und</strong> Übungstext von 2.2 sowie den Diktattext von 3. in eigenverantwortlicher<br />
Arbeit angemessen ändern (günstig: Rücksprache mit den Gr<strong>und</strong>schullehrern).<br />
Im Allgemeinen sind die verwendeten Buchstaben <strong>und</strong> Wörter in Klasse 1 der Gr<strong>und</strong>schule<br />
aber zum Zeitpunkt der Überprüfung erarbeitet (lt. Aussage von Gr<strong>und</strong>schullehrern),<br />
so dass die Lektion den Anforderungen an Schüler der Klasse 1 der Gr<strong>und</strong>schule<br />
entspricht.<br />
Beim Arbeitsschritt 1.3 ist es notwendig, dass das Arbeitsblatt in Druckschrift <strong>und</strong> auch<br />
in Schreibschrift vorliegt, da die Erarbeitung der Buchstaben in der Gr<strong>und</strong>schule sehr<br />
unterschiedlich durchgeführt wird <strong>und</strong> die Schüler dadurch mit unterschiedlichen Leistungsvoraussetzungen<br />
<strong>zur</strong> Diagnostizierung kommen. Empfehlenswert wäre, schon vor<br />
der Lektion zu klären, welches Arbeitsblatt jedes Kind benötigt. Das spart Zeit <strong>und</strong> verhindert<br />
größere Unruhe in der Lektion.<br />
Es ist nicht das Anliegen der Lektion, dass sich die Kinder ein Arbeitsblatt aussuchen,<br />
sondern dass der Leiter der Lektion in Zusammenarbeit mit dem zuständigen Lehrer<br />
des jeweiligen Kindes vor dem Beginn der Lektion die Frage nach dem jeweiligen speziell<br />
notwendigen Arbeitsblatt klärt (Voraussetzung ist die vorherige Hospitation in der<br />
Gr<strong>und</strong>schulklasse des Kindes!).<br />
Beim Arbeitsschritt 2.1 sollen die zwei Kinderfiguren unbedingt an einer Stelle zusammen<br />
in der Nähe des Textes angeheftet werden (nicht einzeln verteilt!), da sie sonst zu<br />
sehr vom Text ablenken <strong>und</strong> die Aufmerksamkeit der Schüler zerteilen würden.<br />
Im Arbeitsschritt 2.2 ist nicht nur die Ergebniskontrolle der Schülerleistungen wichtig,<br />
sondern vor allem auch das Beobachten der Ausführungsqualitäten (z. B.: verbessert<br />
der Schüler ständig; arbeitet der Schüler teilweise nicht nach den Vorgaben des Lehrers,<br />
sondern verbessert zwischendurch seine Arbeit; schreibt der Schüler nur ab, weil<br />
er durch das Verbessern zwangsläufig in Zeitmangel gerät; schreibt der Schüler von<br />
Anfang an ab; wie beherrscht der Schüler die Technik "Selbstkontrolle").<br />
Anhand der Doppelseite des Schreibheftes ist später auch ersichtlich, ob der Schüler<br />
ohne Korrekturen nachschreiben konnte oder ob er oft verbessert hat bzw. verbessern<br />
musste.<br />
Sehr wichtig ist auf jeden Fall, genau zu beobachten, wie der Schüler in diesem Arbeitsschritt<br />
arbeitet, damit die Diagnostizierungsergebnisse so genau wie möglich sind.<br />
Gr<strong>und</strong>schullehrer sagten bezüglich zu diesem Arbeitsschritt 2.2 aus, dass Gr<strong>und</strong>schüler<br />
bei dieser Tätigkeit auf Gr<strong>und</strong> ihres Könnens sauber <strong>und</strong> ohne Korrektur arbeiten.<br />
Das Arbeitsblatt <strong>zur</strong> Überprüfung der Buchstabenkenntnis (Anlage 5) kann auch in der<br />
Einzeldiagnostik bei Unsicherheiten in der Begutachtung sowie <strong>zur</strong> Bekräftigung der<br />
Beobachtungsergebnisse angewandt werden.<br />
Aufgabenstellungen könnten hier z. B. sein:<br />
79
80<br />
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />
"Zeige mir den Buchstaben ...!"<br />
"Wie heißt dieser Buchstabe in diesem Luftballon?"<br />
oder auch die Aufgabenstellungen, die schon beim Diktatschreiben genannt wurden.
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />
Lektion: "Wir lesen <strong>und</strong> schreiben"<br />
1. Ermitteln der Fertigkeiten des duktusgerechten Schreibens von Buchstaben<br />
sowie Buchstabenkenntnis<br />
Zeit Ablauf Methodische Hinweise<br />
3' 1.1 Gespräch "Die Kinder lernen"<br />
Der Lehrer heftet das große Tafelbild (Anlage 1) an die Tafel. Die Schüler beschreiben die<br />
Tätigkeiten der Kinder auf dem<br />
Bild, sie berichten aus eigenem<br />
Erleben<br />
Er führt ein kurzes Gespräch zum Bild:<br />
"Was seht ihr?"<br />
"Was tun die Kinder?"<br />
6' 1.2 Arbeit an der Tafel (Tafelbild in Schreibschrift)<br />
M A L G<br />
m n o e u<br />
Lesen der Buchstaben<br />
gemeinsames Ergänzen der<br />
fehlenden Buchstaben<br />
4' 1.3 Arbeit mit dem Arbeitsblatt<br />
vorbereitetes Arbeitsblatt (in Druck oder Schreibschrift)<br />
A K G N<br />
c i I m<br />
Mit den Sätzen: "Wir wollen auch<br />
lesen <strong>und</strong> schreiben. Ich bin<br />
gespannt, wie toll ihr das schon<br />
könnt!" leitet der Lehrer <strong>zur</strong><br />
nächsten Übung über.<br />
Der Lehrer zeigt Buchstaben, die<br />
Schüler lesen einzeln. Danach<br />
zeigt der Lehrer auf die leeren<br />
Buchstabenfenster <strong>und</strong> die Kinder<br />
nennen die fehlenden Buchstaben<br />
<strong>und</strong> tragen sie ein<br />
Wenn von den Schülern nicht<br />
erkannt wird, dass in die oberen<br />
Fenster die großen <strong>und</strong> in die<br />
unteren Fenster die kleinen<br />
Buchstaben gehören, weist der<br />
Lehrer sie darauf hin. Die Buchstabenanzahl<br />
ist so zu wählen,<br />
dass jeder Schüler einmal an der<br />
Tafel arbeitet. Das Tafelbild ist<br />
vor Beginn der Übung 1.3 zu<br />
löschen.<br />
Die Schüler erhalten das Arbeitsblatt<br />
mit der Aufforderung:<br />
"Arbeitet jetzt wie an der Tafel,<br />
tragt die fehlenden Buchstaben<br />
ein!"<br />
81
82<br />
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />
2. Überprüfen der Arbeitsverfahren Nach- <strong>und</strong> Abschreiben; schriftliche Reproduktion<br />
der aus dem Übungstext gemerkten Wörter<br />
Zeit Ablauf Methodische Hinweise<br />
2' 2.1 Gespräch<br />
kurze Einschätzung der Arbeit<br />
der Schüler (Motivation): "Das<br />
habt ihr schon sehr schön gemacht!"<br />
nochmaliges Betrachten des<br />
großen Tafelbildes (Anlage 1)<br />
unter folgenden Gesichtspunkten:<br />
- Freude beim Lernen<br />
- keine Angst haben<br />
- Lehrer hilft<br />
- gut aufpassen müssen<br />
15' 2.2 Nach- <strong>und</strong> Abschreibübung<br />
(Tafelbild in Schreibschrift)<br />
ca.<br />
3'<br />
"Die Kinder lesen. Sie schreiben<br />
auch gern. Alle Schüler sind<br />
leise. So lernen sie gut."<br />
Lesen des Textes; Nachschreiben<br />
des 1. <strong>und</strong> 2. Satzes<br />
Abschreiben des 3. <strong>und</strong> 4. Satzes<br />
(Nach- <strong>und</strong> Abschreibübung auf<br />
die 2. leere Seite des Doppelblattes<br />
anfertigen)<br />
2.3 Schriftliche Reproduktion<br />
der aus dem Übungstext von<br />
Schülern gemerkten Wörter<br />
Loben der Arbeitsergebnisse allgemein, ohne auf die genauen<br />
Details einzugehen. (Schaffen einer optimalen Lernatmosphäre)<br />
Mit den Bemerkungen: "Ihr müsst bei unserer nächsten Übung<br />
auch gut aufpassen, dann schafft ihr sie gut", leitet der Lehrer<br />
<strong>zur</strong> nächsten Übung über.<br />
Dabei heftet er die 2 Figuren (Anlage 2) an die Tafel (nebeneinander,<br />
mit frei gewählten Namen) <strong>und</strong> sagt: "Die zwei Kinder<br />
wollen euch dabei helfen".<br />
Zuerst werden die Kinder gefragt, ob sie eine Zeile allein vorlesen<br />
können. (Diagnostizierung der Leseleistungen <strong>und</strong> Sinnerfassung)<br />
Anschließend wird der Text vom Lehrer vorgelesen, danach<br />
lesen die Schüler gemeinsam. Beim Lesen durch die Schüler<br />
hilft der Lehrer, indem er auf die Wörter zeigt <strong>und</strong> schwierige<br />
Wörter zeigt <strong>und</strong> schwierige Wörter laut mitliest bzw. vorliest<br />
(gemeinsames Lesen zügig durchführen; einzelne Schüler<br />
vorlesen lassen, wenn sie sich bei der Aufforderung: "Wer<br />
kann eine Zeile allein lesen?" melden)<br />
Der Lehrer lenkt die Nachschreibübung; es wird wortweise<br />
nachgeschrieben: Anschauen – Abdecken – Schreiben – Aufdecken<br />
– Vergleichen – Korrigieren<br />
Zur Abschreibübung erhalten die Schüler den Arbeitsauftrag:<br />
"Schreibe jetzt die nächsten Sätze ab!"<br />
Die Schüler arbeiten ohne Hilfen. Die Doppelseite des<br />
Schreibheftes ist beim Arbeiten so gefaltet, dass immer nur<br />
eine Seite vorliegt.<br />
Diejenigen Schüler, die mit dem Abschreiben fertig sind, werden<br />
aufgefordert, auf die 3. leere Seite des Doppelblattes alle<br />
Wörter aufzuschreiben, die sie sich gemerkt haben.<br />
Die Übung 2.3 sollte aber insgesamt nicht länger als 3 Minuten<br />
dauern <strong>und</strong> dient somit auch dem Ausgleich des unterschiedlichen<br />
Arbeitstempos beim Abschreiben.
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />
Zeit Ablauf Methodische Hinweise<br />
2' Auflockerung<br />
Lied mit gymnastischer Übung<br />
oder nur gymnastische Lockerung<br />
3. Schreiben eines Diktates<br />
Zeit Ablauf Methodische Hinweise<br />
10' Diktattext<br />
Die Kinder lernen. Sie<br />
lesen <strong>und</strong> malen. Alle<br />
sind leise.<br />
Die Schüler singen ein Lied <strong>und</strong> führen rhythmische Bewegungen<br />
dazu aus oder Fingerspiele <strong>zur</strong> Lockerung mit Aufstehen<br />
der Schüler oder ganzkörperliche Bewegungen am Platz <strong>zur</strong><br />
Lockerung.<br />
Der Lehrer trägt das ganze Diktat vor. Danach wird jeder Satz in Abschnitten<br />
von ein bis zwei Wörtern diktiert <strong>und</strong> von den Kindern geschrieben;<br />
dabei ist der Algorithmus einzuhalten:<br />
Vorsprechen – Nachschreiben – Vorsprechen (Lehrer) Vergleichen –<br />
Korrigieren (Schüler)<br />
83
Protokollbogen<br />
84<br />
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />
Lektion: "Wir lesen <strong>und</strong> schreiben" Klasse 1<br />
Name: Datum:<br />
Zeit Arbeitsschritt Beobachtungen Interpretation<br />
3' 1.1 Einführung -<br />
Gespräch<br />
6' 1.2 Arbeit an der Tafel<br />
(Tafelbild in<br />
Schreibschrift)<br />
4' 1.3 Arbeit mit dem<br />
Arbeitsblatt<br />
(Druck- oder<br />
Schreibschrift)<br />
2' 2.1 Gespräch
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />
Zeit Arbeitsschritt Beobachtungen Interpretation<br />
15' 2.2 Nach- <strong>und</strong> Abschreibübung<br />
(Tafelbild in<br />
Schreibschrift)<br />
3' 2.3 Schriftliche<br />
Reproduktion<br />
10' 3. Schreiben eines<br />
Diktates<br />
85
86<br />
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />
�
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />
�<br />
87
88<br />
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />
Anlage 3 "Wir lesen <strong>und</strong> schreiben" (Schreibschrift)
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />
Anlage 4 "Wir lesen <strong>und</strong> schreiben" (Druckschrift)<br />
A K G N<br />
e f l m d<br />
89
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />
Anlage 5 Arbeitsblatt <strong>zur</strong> Einzelüberprüfung der Buchstabensicherheit<br />
90<br />
"Wir lesen <strong>und</strong> schreiben"<br />
M<br />
m<br />
U u<br />
Z z<br />
R<br />
r<br />
E e<br />
O o<br />
P p<br />
H h<br />
G g<br />
V v<br />
D d<br />
A<br />
a<br />
S s<br />
K k<br />
L l<br />
B<br />
b<br />
N<br />
n<br />
I i<br />
F<br />
f<br />
T t<br />
W w
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />
Angela Drößler/Dorothea Götze<br />
Lektion: Mathematik<br />
Ziele <strong>und</strong> Inhalte<br />
"Die Folge der natürlichen Zahlen von 1 bis 20"<br />
Klasse 1 (nach Handreichung S. 29 ff.)<br />
Die Lektion besteht aus einer Unterrichtsst<strong>und</strong>e. In der St<strong>und</strong>e werden die Kenntnisse<br />
über die Folge der natürlichen Zahlen von 1 bis 20 als ein Teil des gr<strong>und</strong>legenden Wissens<br />
<strong>und</strong> Könnens der Schüler in Klasse 1 der Gr<strong>und</strong>schule reaktiviert <strong>und</strong> in vielfältigen<br />
Anwendungsaufgaben ermittelt <strong>und</strong> erweitert.<br />
Das diagnostische Ziel der Lektion besteht in der Prüfung der Lernfähigkeit der Schüler<br />
in diesem speziellen mathematischen Bereich.<br />
Die Lektion ist in drei Arbeitsschritte gegliedert. Der erste Arbeitsschritt beinhaltet eine<br />
Leistungskontrolle <strong>zur</strong> Feststellung vorhandenen Wissens <strong>und</strong> Könnens. Der zweite<br />
Arbeitsschritt dient vorzugsweise der Vermittlung, Übung <strong>und</strong> Anwendung. Im dritten<br />
Arbeitsschritt wird wiederum eine Leistungskontrolle durchgeführt, um den Zuwachs an<br />
Wissen <strong>und</strong> Können festzustellen.<br />
Arbeitsmaterialien<br />
- Ball<br />
- Arbeitsblatt Teil A <strong>und</strong> B<br />
- Mengendarstellungen für die Tafel (auf Pappstreifen gezeichnete Kreise zum Anheften)<br />
- Ziffernkästchen zum Anheften an die Tafel<br />
- Ziffernkärtchen für die Hand des Schülers (1 bis 10, 11 bis 20)<br />
- Ziffernkärtchen zum Umhängen (1 bis 10, 11 bis 20)<br />
Hinweise <strong>und</strong> Empfehlungen<br />
Die überarbeitete Lektion entspricht in der Zielstellung, im Inhalt <strong>und</strong> Aufbau weitgehend<br />
der Darstellung in der Handreichung (S. 29 bis S. 33). Die Beobachtungsschwerpunkte<br />
(S. 33 f), die Einschätzung der Leistungsfähigkeit nach den Stufen I bis V sowie<br />
die Hinweise <strong>zur</strong> Anfertigung <strong>und</strong> Auswertung der Arbeitsblätter Teil A <strong>und</strong> B (S. 37 bis<br />
S. 40) haben weiterhin Gültigkeit. Zur Vervollständigung wurde ein Protokollbogen erstellt.<br />
Die Veränderungen in den Arbeitsschritten 1.1 <strong>und</strong> 2.2 der Lektion sind als Vorschläge<br />
aufzufassen. Der Einsatz eines Balls bei der Zählübung im Arbeitsschritt 1.1 soll als<br />
Auflockerung dienen, die Kinder motivieren <strong>und</strong> vorzeitigem Ermüden vorbeugen. Die<br />
Variante der Übung in Gruppen im Arbeitsschritt 2.2 ermöglicht einen Wechsel der Arbeitsformen<br />
<strong>und</strong> intensiveres Üben für alle Schüler, besonders dann, wenn Arbeitstempo<br />
<strong>und</strong> Leistungsvoraussetzungen sehr unterschiedlich sind. Voraussetzung für die<br />
Arbeit in Gruppen ist jedoch, dass vor Beginn der Lektion die äußeren Bedingungen für<br />
einen schnellen Wechsel der Arbeitsformen geschaffen werden. Es kann in diesem<br />
Arbeitsschritt aber auch frontal gearbeitet werden.<br />
91
92<br />
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />
Da die Überprüfungsgruppen sowohl in ihrer zahlenmäßigen Stärke als auch in ihrem<br />
Leistungsvermögen immer unterschiedlich sein werden, können sich im Ablauf der Lektion<br />
zeitliche Verschiebungen ergeben, die leichte Reduzierungen der Anzahl der<br />
Übungsaufgaben oder auch zusätzliche Aufgabenstellungen erforderlich machen.<br />
Wichtig ist in jedem Fall, dass konkrete Aussagen <strong>zur</strong> Leistungsfähigkeit eines jeden<br />
Schülers gemacht werden können. Ist das nach den Beobachtungen <strong>und</strong> Ergebnissen<br />
der Lektion noch nicht möglich, sollte unbedingt eine zusätzliche Einzelüberprüfung<br />
erfolgen.
Aufbau der Lektion<br />
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />
13' Erster Arbeitsschritt<br />
Überprüfen der Kenntnisse, die die Schüler über die Folge der natürlichen Zahlen<br />
1 bis 20 haben<br />
Zeit Ablauf Methodische Hinweise<br />
3' 1.1 Zählübungen<br />
Zahlen von 1 bis 20<br />
Zahlen von 20 bis 1<br />
3' 1.2 Arbeit an der Tafel<br />
Tafelbild<br />
4 3 1 2<br />
1 . . .<br />
4 8 6 1 3<br />
8 . . . .<br />
16 4 18 11<br />
4 . . .<br />
7' 1.3 Arbeit mit dem<br />
Arbeitsblatt<br />
Teil A<br />
Ausgabe der Arbeitsblätter<br />
selbstständiges Lösen der<br />
Aufgaben<br />
Übung soll in aufgelockerter Form erfolgen (Ball), z. B. Schüler stehen<br />
im Kreis, zählen, indem sie den Ball weitergeben bis 20 <strong>und</strong> <strong>zur</strong>ück,<br />
Lehrer wirft den Schülern den Ball zu, nennt eine Zahl <strong>und</strong> lässt<br />
weiterzählen, alle Schüler einbeziehen<br />
Lehrer weist darauf hin, dass die Ziffern ungeordnet sind, fordert die<br />
Schüler auf, sie zu ordnen, gibt den Hinweis, dass die 1. Ziffer anzeigt,<br />
wie geordnet werden soll<br />
Schüler nennen jeweils die nächste Zahl<br />
Lehrer trägt sie ein,<br />
finden die Schüler die Zahl nicht, trägt der Lehrer sie ein<br />
Arbeitsblatt Teil A<br />
Vergleich des Arbeitsblattes mit dem Tafelbild<br />
Löschen des Tafelbildes<br />
Aufforderung, die Aufgaben des Arbeitsblattes zu lösen wie zuvor an<br />
der Tafel<br />
Kontrolle durch den Lehrer, aber keine Hinweise oder Hilfen<br />
93
94<br />
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />
25' Zweiter Arbeitsschritt<br />
Vermittlung neuen Wissens <strong>und</strong> Könnens <strong>und</strong> ihre Anwendung<br />
Zeit Ablauf Methodische Hinweise<br />
5' 2.1 Ordnen von Zahlen aus der Übung 1.2<br />
in Verbindung mit Mengen<br />
Tafelbild:<br />
oooo ooo o oo<br />
o oo ooo oooo<br />
1 2 3 4<br />
Lösung der Aufgaben 2 <strong>und</strong> 3 aus der Übung<br />
1.2<br />
5' 2.2 Ordnen von Zahlen in individueller<br />
Übung<br />
im Zahlenraum bis 10<br />
Ziffernkärtchen von 1 bis 10 geordnet hinlegen<br />
lassen<br />
Ziffernkärtchen nach Ansage legen lassen<br />
(z. B. Legt die Zahlen 3, 5, 4!) <strong>und</strong> nach der<br />
kleinsten, nach der größten Zahl ordnen lassen<br />
Ordnen aller Ziffernkärtchen<br />
(Beginnt mit der größten Zahl!)<br />
im Zahlenraum von 11 bis 20<br />
Übung erfolgt in gleicher Weise wie im Zahlenraum<br />
bis 10<br />
Mengendarstellungen <strong>und</strong> Ziffernkärtchen zum<br />
Anheften für die Tafel<br />
Lehrer weist auf die Mengendarstellung hin <strong>und</strong><br />
erklärt, dass die Karten mit den Kreisen in der<br />
richtigen Ordnung sind<br />
fordert zum Ordnen auf (die Karte mit den wenigsten<br />
Kreisen zuerst)<br />
nach dem Ordnen der Mengen Zuordnung der<br />
Ziffernkarten<br />
Lesen der Folge der Zahlen<br />
gleiches Vorgehen wie bei Aufgabe (bei Zeitmangel<br />
eventuell 1. Aufgabe weglassen)<br />
Um intensives Üben zu gewährleisten, kann die<br />
Arbeit in Gruppen erfolgen.<br />
(evtl. 3 Schüler, 1 Lehrer)<br />
Schüler erhalten Ziffernkärtchen von 1 bis 10<br />
(Übung wird mit möglichst vielen Zahlengruppen<br />
durchgeführt)<br />
der Lehrer kontrolliert <strong>und</strong> hilft individuell<br />
die Art der notwendigen Hilfen wird erfasst:<br />
1. Hinweise auf Fehler<br />
2. Zeigen des Fehlers<br />
3. Demonstrieren der richtigen Lösung<br />
danach wird der Schüler <strong>zur</strong> Wiederholung der<br />
Aufgabenlösung aufgefordert;<br />
es folgt weiter:<br />
- die Aufforderung zum Zählen<br />
- das Legen der ersten Zahl durch den Lehrer<br />
- das Legen weiterer Zahlen durch den Lehrer<br />
Schüler erhalten Ziffernkärtchen von 11 bis 20<br />
Kontrolle <strong>und</strong> individuelle Hilfen wie bei den<br />
Übungen im Zahlenraum von 1 bis 10<br />
Übung mit möglichst vielen Zahlengruppen
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />
Zeit Ablauf Methodische Hinweise<br />
7' 2.3 Ordnen von Zahlen in einem Übungs-<br />
spiel<br />
im Zahlenraum von 1 bis 10 wichtige Übung <strong>zur</strong> Auflockerung <strong>und</strong> Anregung<br />
zu weiterem Arbeiten<br />
jeder Schüler erhält eine Ziffernkarte<br />
stellt sich als Zahl vor (Ich bin die ...)<br />
danach stellen sich einige "Zahlen" ungeordnet<br />
vor der Klasse auf<br />
einen Schüler zum Ordnen auffordern (Ordnen<br />
nach der kleinsten nach der größten Zahl)<br />
zum Schluss des Arbeitsschrittes stellen sich<br />
alle "Zahlen" geordnet auf<br />
im Zahlenraum von 11 bis 20<br />
Übung in gleicher Weise wie im Zahlenraum von<br />
1 bis 10<br />
8' 2.4. Ordnen von Zahlen an der Tafel<br />
Tafelbild<br />
I. 3 2 4<br />
2 . .<br />
II. 5 1 4 3<br />
1 . . .<br />
III. 4 5 8 6 1 10<br />
10 . . . . .<br />
IV. 8 16 2 15 10<br />
2 . . . .<br />
V. 10 17 3 20 7<br />
20 . . . .<br />
Schüler auffordern, jeweils die nächste Zahl zu<br />
nennen<br />
Lehrer trägt die Zahlen ein, nachdem evtl. Fehler<br />
durch die Schüler korrigiert wurden<br />
Schüler erhalten Ziffernkärtchen zum Umhängen<br />
(von 1 bis 10)<br />
Kreis auf den Fußboden zeichnen, in den sich<br />
je nach dem Ordnungsprinzip die erste "Zahl"<br />
stellt<br />
Schüler erhalten Ziffernkärtchen zum Umhängen<br />
(von 11 bis 20)<br />
wichtige Übung in Vorbereitung auf die Arbeit<br />
mit dem Arbeitsblatt Teil B<br />
Aufgaben werden der Reihe nach gelöst<br />
Ziffernkärtchen für die Tafel (Einsatz, wenn<br />
dritte Hilfe nötig ist)<br />
bei Schwierigkeiten hilft der Lehrer in folgender<br />
Weise:<br />
1. Welche Zahl steht vorn, ist es die kleinste<br />
oder die größte Zahl? Welche muss nun<br />
folgen?<br />
2. Nennen der nächsten Zahl durch den Lehrer<br />
3. Einsatz der Ziffernkärtchen<br />
95
96<br />
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />
7' Dritter Arbeitsschritt<br />
Überprüfen der erreichten Kenntnisse<br />
Zeit Ablauf Methodische Hinweise<br />
Schüler erhalten das Arbeitsblatt Teil B Arbeitsblatt Teil B<br />
Vergleich des Arbeitsblattes mit dem Tafelbild<br />
Löschen des Tafelbildes<br />
selbstständige Lösung der Aufgaben Lehrer kontrolliert <strong>und</strong> ermuntert durch Lob<br />
keine Hinweise <strong>und</strong> Hilfen während des<br />
Aufgabenlösens<br />
erst nach Abschluss der Arbeit zeigt der Lehrer<br />
auf falsch gelöste Aufgaben <strong>und</strong> regt <strong>zur</strong> Überprüfung<br />
an
Protokollbogen<br />
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />
Lektion: Mathematik 1. Klasse<br />
Die Folge der natürlichen Zahlen bis 20 (nach Handreichung, S 29 ff.)<br />
Name: Datum:<br />
Zeit Arbeitsschritt Beobachtungen Interpretation<br />
(13') Erster Arbeitsschritt<br />
3' 1.1 Zählübungen<br />
3' 1.2 Arbeit an der<br />
Tafel<br />
7' 1.3 Arbeit am<br />
Arbeitsblatt<br />
Teil A<br />
(25') Zweiter Arbeitsschritt<br />
5' 2.1 Ordnen von<br />
Zahlen aus der<br />
Übung 1.2 in<br />
Verbindung mit<br />
Mengen<br />
97
98<br />
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />
Zeit Arbeitsschritt Beobachtungen Interpretation<br />
5' 2.2 Ordnen von<br />
Zahlen in induvidueller<br />
Übung<br />
7' 2.3 Ordnen von<br />
Zahlen in einem<br />
Übungsspiel<br />
8' 2.4 Ordnen von<br />
Zahlen an der<br />
Tafel<br />
(7') Dritter<br />
Arbeitsschritt<br />
7' Arbeit am Arbeitsblatt<br />
Teil B
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />
Arbeitsblatt für die Hand des Schülers<br />
Name: _________________ Klasse: ____ (Schuljahr: _________ Alter: __________)<br />
A Leistungsstand B Lernzuwachs<br />
I. 1 3 2 2 4 3<br />
1 . . 2 . .<br />
II. 5 3 4 1 5 3 1 2<br />
1 . . . 1 . . .<br />
III. 6 4 9 10 5 3 5 4 7 10 6<br />
10 . . . . 10 . . . . .<br />
IV. 8 16 15 2 13 8 16 11 19 2<br />
2 . . . . 2 . . . .<br />
6 19 12 3 4 18 11 7<br />
19 . . . 18 . . .<br />
V. 10 17 3 20 7 4 10 17 20 11 4 13 3<br />
3 . . . . . 3 . . . . . .<br />
20 . . . . . 20 . . . . . .<br />
Hinweise <strong>zur</strong> Anfertigung <strong>und</strong> Auswertung des Arbeitsblattes in Handreichung S. 39 f.<br />
99
100<br />
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />
101
102<br />
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />
103
104<br />
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />
105
106<br />
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />
107
108<br />
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />
109
110<br />
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />
111
112<br />
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />
Angela Drößler/Dorothea Götze<br />
Lektion: Mathematik<br />
Ziele <strong>und</strong> Inhalte<br />
"Gr<strong>und</strong>rechenoperationen der Addition <strong>und</strong> Subtraktion"<br />
l. Klasse (nach Handreichung S. 40 ff.)<br />
Die Lektion besteht aus einer Unterrichtsst<strong>und</strong>e <strong>und</strong> ist als Fortsetzung <strong>und</strong> Ergänzung<br />
der vorhergehenden Mathematiklektion aufzufassen. In dieser St<strong>und</strong>e werden die Fertigkeiten<br />
in der Beherrschung der Gr<strong>und</strong>aufgaben der Addition <strong>und</strong> Subtraktion bis 20<br />
ohne Überschreiten der Zahl 10 sowie die Fähigkeit <strong>zur</strong> Anwendung bei der Lösung<br />
weiterer Aufgaben ermittelt.<br />
Die diagnostische Zielsetzung besteht vor allem in einem Beitrag <strong>zur</strong> Ermittlung der<br />
Lernfähigkeit. Die Lektion ist in drei Arbeitsschritte gegliedert. Den ersten Arbeitsschritt<br />
bildet eine Leistungskontrolle <strong>zur</strong> Feststellung des Ausgangsniveaus. Der zweite Arbeitsschritt<br />
dient der Reaktivierung vorhandenen Wissens <strong>und</strong> Könnens sowie der<br />
Vermittlung neuer Kenntnisse in der Anwendung der Gr<strong>und</strong>aufgaben der Addition <strong>und</strong><br />
Subtraktion. Im dritten Arbeitsschritt wird durch eine Leistungskontrolle der Lernzuwachs<br />
im Vergleich zum Ausgangswert ermittelt<br />
Arbeitsmaterialien<br />
- Arbeitsblatt Teil A <strong>und</strong> B<br />
- Ziffernkärtchen für die Hand der Schüler (1 bis 10, 11 bis 20)<br />
- 10 Einzelelemente (Stäbchen oder Rechenplättchen) <strong>und</strong><br />
- eine Zehnermenge (Stäbchenbündel oder Zehnerstreifen) je Schüler<br />
- Ziffernkarten (1 bis 20) <strong>und</strong> Operationszeichen (+; -, =) zum Anheften für die Tafel<br />
- Applikationen (von Kindern o. Ä.) für die Tafel<br />
- Rechenbild<br />
- Ball<br />
Hinweise <strong>und</strong> Empfehlungen<br />
Die Zielstellung sowie die inhaltlichen Anforderungen entsprechen in der überarbeiteten<br />
Lektion der Darstellung in der Handreichung (S. 40 f.). Ebenso sind die Hinweise zu<br />
den Beobachtungsschwerpunkten (S. 46 f.), <strong>zur</strong> Einschätzung nach den Leistungsstufen<br />
I bis V (S. 50 f.) <strong>und</strong> die Hinweise <strong>und</strong> Auswertungskriterien zum Arbeitsblatt Teil A<br />
<strong>und</strong> B (S. 52 f.) weiterhin zu verwenden. Zur Vervollständigung wurde ein Protokollbogen<br />
erstellt<br />
Die Überarbeitung der Lektion war notwendig, um den teilweise veränderten Anforderungen<br />
nach dem neuen Lehrplan der Gr<strong>und</strong>schule zu entsprechen (Rechnen mit Variablen<br />
<strong>und</strong> Begriff Gleichung nicht gefordert). Einzelne Aufgaben des Tafelbildes (in den<br />
Arbeitsschritten 1.1 <strong>und</strong> 2.2) sowie des Arbeitsblattes Teil A <strong>und</strong> B wurden mit Bezug<br />
auf den Lehrplan umgestellt.
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />
Da die Lektion sehr umfangreich ist, wurde eine Vereinfachung in den Arbeitsschritten<br />
2.1 <strong>und</strong> 2.2 durch das während der Übung entstandene Tafelbild angestrebt.<br />
Der Arbeitsschritt 2.3 erfordert eine sehr straffe, dem Lernen in der Gr<strong>und</strong>schule angepasste<br />
Arbeitsweise sowie vorheriges Bereitstellen aller benötigten Arbeitsmittel.<br />
Infolge der meist un<strong>zur</strong>eichenden Kenntnisse vieler Schüler <strong>zur</strong> Folge der natürlichen<br />
Zahlen bis 20 bedeuten die Anforderungen zu den Operationen der Addition <strong>und</strong> Subtraktion<br />
zwangsläufig eine Überforderung. Dem erhöhten Übungsbedarf kann durch<br />
Reduzierung der Anforderungen oder Ausdehnung der Übungszeit nicht entsprochen<br />
werden, da nur unter Bedingungen, die dem Lernen in der Gr<strong>und</strong>schule weitgehend<br />
entsprechen, eine objektive Ermittlung der Leistungsfähigkeit erfolgen kann. Die Zeit<br />
<strong>zur</strong> Lösung der Aufgaben des Arbeitsblattes Teil B kann für leistungsfähigere Schüler,<br />
nach einer kurzen Entspannungspause verlängert werden.<br />
113
Aufbau der Lektion<br />
114<br />
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />
Zeit Ablauf Methodische Hinweise<br />
13' Erster Arbeitsschritt<br />
Kenntnisüberprüfung in der Lösung von Additions- <strong>und</strong><br />
Subtraktionsaufgaben<br />
3' 1.1 Vereinigung <strong>und</strong> Differenzbildung von Mengen;<br />
Zuordnung von Gleichungen<br />
Tafelbild<br />
oooo ooo<br />
Schüler vereinigen durch simultanes Erfassen oder Zählen<br />
("Vier rote Kreise <strong>und</strong> drei grüne Kreise sind zusammen<br />
sieben Kreise.")<br />
Zuordnen der Aufgabe in schriftlicher Form<br />
oooo ooo<br />
4 + 3 = 7<br />
mündliche Formulierung der Aufgabe ("Vier plus drei ist<br />
gleich sieben.")<br />
Anwenden der Kommutativität<br />
ooo oooo<br />
3 + 4 = 7<br />
Anwenden der Umkehrbeziehung <strong>und</strong> Lösung der Aufgabe<br />
oooo ØØØ<br />
7 - 3 = 4<br />
3' 1.2 Addition <strong>und</strong> Subtraktion natürlicher Zahlen<br />
Tafelbild:<br />
5 + 3 8 - 3<br />
15 + 3 5 + = 8<br />
- Applikationen oder gezeichnete<br />
Kreise (4 rote, 3 grüne<br />
Kreise) für die Tafel-<br />
- Schüler werden zu Bildung der<br />
Vereinigungsmenge aufgefordert<br />
- (Begriff "Gleichung" noch nicht<br />
gefordert)<br />
- Lehrer hilft, wenn nötig<br />
- Lehrer lässt die Aufgabe nennen,<br />
schreibt sie an die Tafel<br />
- gleiches Vorgehen wie bei<br />
erster Aufgabe<br />
- die zu entfernenden Elemente<br />
bei der Differenzbildung werden<br />
durchgestrichen, um Übereinstimmung<br />
mit dem Arbeitsblatt<br />
zu erhalten<br />
- ist kein Schüler <strong>zur</strong> Lösung<br />
fähig, werden sie vom Lehrer<br />
erläuternd gelöst<br />
Schüler lösen die Aufgaben, Lehrer trägt Zahlen ein - Lehrer erklärt, dass die Aufgaben<br />
des Arbeitsblattes so<br />
gelöst werden sollen wie bei<br />
der Übung an der Tafel<br />
7' 1.3 Arbeit am Arbeitsblatt Teil A<br />
Ausgabe der Arbeitsblätter<br />
Schüler lösen die Aufgaben selbstständig<br />
- Arbeitsauftrag wird nicht wiederholt,<br />
keine Hinweise oder<br />
Hilfen gegeben
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />
Zeit Ablauf Methodische Hinweise<br />
25' Zweiter Arbeitsschritt<br />
Vermittlung neuen Wissens <strong>und</strong> Könnens <strong>und</strong> seine<br />
Anwendung<br />
8' 2.1 Vereinigung <strong>und</strong> Differenzbildung von Mengen im<br />
Zahlenraum bis 10<br />
a) Bilden von Mengen<br />
"Legt 2 (3, 9, 6) Stäbchen!"<br />
b) Vereinigen von Mengen<br />
"Legt vier Stäbchen <strong>und</strong> zwei Stäbchen; sagt die<br />
Aufgabe <strong>und</strong> die Lösung!"<br />
Nach Lösung der ersten Aufgabe zeichnet der Lehrer die<br />
Stäbchen an die Tafel .<br />
Tafelbild<br />
/ / / / / /<br />
(zu b nur diese zeichnerische Darstellung an der Tafel)<br />
2 bis 3 weitere Aufgaben stellen<br />
c) Differenzbildung von Mengen<br />
("Legt sieben Stäbchen, nehmt zwei Stäbchen weg;<br />
sagt die Aufgabe <strong>und</strong> die Lösung)<br />
- nach Lösung der ersten Aufgabe zeichnet der Lehrer die<br />
Stäbchen an die Tafel/Tafelbild<br />
/ / / / /<br />
(zu c nur diese zeichnerische Darstellung an der Tafel)<br />
- Schüler erhalten 10 Elemente<br />
(Stäbchen, Legeplättchen)<br />
Lehrer beobachtet, wie die<br />
Schüler die Mengen darstellen<br />
bzw. mit ihnen operieren<br />
- wenn nötig, Hilfen geben<br />
- noch keine Zuordnung der<br />
Ziffern <strong>und</strong> der Aufgabe<br />
- noch keine Zuordnung der<br />
Ziffern <strong>und</strong> Aufgabe<br />
2 bis 3 weitere Aufgaben stellen - Schüler erhalten zu den 10<br />
Elementen (Stäbchen, Legeplättchen)<br />
eine Zehnermenge<br />
(Stäbchenbündel, Zehnerstreifen)<br />
im Zahlenraum bis 20<br />
gleiches Vorgehen wie im Zahlenraum bis 10<br />
a) Bilden von Mengen<br />
b) Vereinigen von Mengen<br />
Tafelbild zu einer Aufgabe entsteht<br />
- Lehrer achtet besonders darauf,<br />
wie Schüler mit der Zehnermenge<br />
operieren <strong>und</strong> hilft<br />
bei Notwendigkeit<br />
Tafelbild - noch keine Zuordnung der<br />
Ziffern <strong>und</strong> der Aufgabe<br />
weitere Aufgaben stellen<br />
115
116<br />
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />
Zeit Ablauf Methodische Hinweise<br />
c) Differenzbildung von Mengen<br />
Tafelbild zu einer Aufgabe entsteht<br />
Tafelbild<br />
weitere Aufgaben stellen<br />
- noch keine Zuordnung der<br />
Ziffern <strong>und</strong> der Aufgabe<br />
4' 2.2. Vereinigung <strong>und</strong> Differenzbildung von Mengen - Lehrer weist auf das Tafelbild<br />
hin <strong>und</strong> fordert die Schüler auf,<br />
die Aufgaben zu bilden <strong>und</strong> zu<br />
lösen<br />
Zuordnen von Gleichungen an der Tafel<br />
Die vier Aufgaben aus Arbeitsschritt 2.1 werden an der<br />
Tafel gelöst.<br />
Tafelbild (entstanden aus Übung 2.1)<br />
/ / / / / /<br />
4 + 2 = 6<br />
/ / / / / / / / /<br />
7 - 2 = 5<br />
= 15<br />
= 11<br />
Vorlesen der Aufgaben zum Abschluss der Übung<br />
- Aufgaben <strong>und</strong> Lösungen nennen<br />
lassen, Lehrer schreibt sie<br />
an die Tafel oder lässt Ziffernkarten<br />
<strong>und</strong> Operationszeichen<br />
anheften<br />
- (das Auffassen der Mengen<br />
sowie das Bilden der Gleichungen<br />
kann durch "Einkreisen"<br />
einzelner Mengen, der Vereinigungs-<br />
bzw. Differenzmenge<br />
unterstützt werden)<br />
8' 2.3. Mündliche Übungen <strong>zur</strong> Addition <strong>und</strong> Subtraktion - Schüler erhalten Stäbchen <strong>und</strong><br />
Ziffernkärtchen (1 bis10)<br />
a) Gr<strong>und</strong>aufgaben der Addition <strong>und</strong> Subtraktion bis 10 - Schüler dürfen, je nach Gewohnheit,<br />
Stäbchen oder Finger<br />
zum Rechnen benutzen<br />
- Lehrer stellt die Aufgaben,<br />
Schüler zeigen die Ergebnisse<br />
durch Hochhalten von Ziffernkärtchen<br />
- es wird beobachtet, wie die<br />
Aufgaben gelöst werden<br />
· gedächtnismäßige Beherrschung
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />
Zeit Ablauf Methodische Hinweise<br />
b) Anwendungsaufgaben der Addition <strong>und</strong> Subtraktion<br />
(von 1 bis 10, von 10 bis 20 ohne Überschreiten von 10)<br />
z. B. Zähle zu 3<br />
5 dazu! (mehrere Aufgaben)<br />
Nimm von 14<br />
3 weg! (mehrere Aufgaben)<br />
· Verwenden der Finger<br />
· Verwenden der Stäbchen<br />
- (die Übung kann auch mit einem<br />
Ball durchgeführt werden;<br />
der Lehrer sagt eine Aufgabe,<br />
wirft einem Schüler den Ball zu<br />
<strong>und</strong> lässt ihn die Aufgabe lösen)<br />
- Ziffernkärtchen 1 bis 20<br />
- Schüler zeigen die Ergebnisse<br />
durch Hochhalten von Ziffernkärtchen<br />
oder nennen die Ergebnisse<br />
Lösen von Sachaufgaben - Lehrer unterstützt das Auffassen<br />
des Sachverhaltes durch<br />
Anheften von Applikationen,<br />
erzählt die Rechengeschichte<br />
oder lässt Schüler Rechengeschichten<br />
dazu erzählen<br />
- es kann auch ein geeignetes<br />
Rechenbild zum Erzählen von<br />
Rechengeschichten verwendet<br />
werden<br />
5' 2.4. Übung an der Tafel<br />
Tafelbild<br />
I.<br />
den Mengendarstellungen die Gleichungen<br />
(Aufgaben) zuordnen lassen<br />
3 + 6 = 9<br />
9 – 3 = 6<br />
II. 6 + 3<br />
9 - 6<br />
- Ziffernkarten für jeden Schüler<br />
- Schüler zeigen die Ergebnisse<br />
durch Hochhalten der Ziffernkarten<br />
- Lehrer schreibt die Lösungen<br />
an<br />
- alle Schüler einbeziehen, besonders<br />
die, deren Leistungsfähigkeit<br />
schwer einzuschätzen<br />
ist<br />
- Hilfen durch andere Schüler,<br />
wenn ein Schüler die Lösung<br />
nicht findet<br />
117
118<br />
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />
Zeit Ablauf Methodische Hinweise<br />
III. 13 + 6<br />
19 - 3<br />
IV. 6 + = 9<br />
19 - = 13<br />
- 3<br />
9<br />
V. + 6<br />
13<br />
7' Dritter Arbeitsschritt<br />
Arbeit am Arbeitsblatt Teil B<br />
Vorgehen wie Teil A<br />
- Lehrer demonstriert die Lösungsverfahren,<br />
wenn alle<br />
Schüler bei der Lösung der<br />
Aufgaben versagen, indem er<br />
die Schüler im Rahmen des<br />
Möglichen einbezieht<br />
Arbeitsblatt Teil B<br />
- bei falschen Lösungen, die<br />
Schüler <strong>zur</strong> Korrektur auffordern,<br />
aber keine Hilfen geben<br />
- Zeit für die Lösung der Aufgaben<br />
des Arbeitsblattes kann<br />
nach einer kurzen Entspannungspause<br />
verlängert<br />
werden, wenn bei einem Schüler<br />
der Eindruck weiterer Leistungsfähigkeit<br />
entsteht
Protokollbogen<br />
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />
Lektion: Mathematik Klasse 1<br />
Gr<strong>und</strong>rechenoperationen Addition <strong>und</strong> Subtraktion<br />
(nach Handreichung, S 40 ff.)<br />
Name: Datum:<br />
Zeit Arbeitsschritt Beobachtungen Interpretation<br />
(13') Erster Arbeitsschritt<br />
3' 1.1 Vereinigung<br />
<strong>und</strong> Differenzbildung<br />
von<br />
Mengen, Zuordnung<br />
von<br />
Gleichungen<br />
3' 1.2 Addition <strong>und</strong><br />
Subtraktion natürlicher<br />
Zahlen<br />
Tafelarbeit<br />
7' 1.3 Arbeit am<br />
Arbeitsblatt<br />
Teil A<br />
(25') Zweiter Arbeitsschritt<br />
8' 2.1 Vereinigung<br />
<strong>und</strong> Differenzbildung<br />
von<br />
Mengen (von 1<br />
bis 10 von 11<br />
bis 20)<br />
119
120<br />
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />
Zeit Arbeitsschritt Beobachtungen Interpretation<br />
4' 2.2 Vereinigung<br />
<strong>und</strong> Differenzbildung<br />
von<br />
Mengen<br />
Zuordnen von<br />
Gleichungen an<br />
der Tafel<br />
8' 2.3 mdl. Übungen<br />
<strong>zur</strong> Addition<br />
<strong>und</strong> Subtraktion<br />
a) Gr<strong>und</strong>aufgaben<br />
der Addition<br />
<strong>und</strong> Subtraktion<br />
(bis 19)<br />
b) Anwendungsaufgaben<br />
der Addition<br />
<strong>und</strong> Subtraktion<br />
(von 1 bis 10<br />
von 10 bis 20)<br />
5' 2.4 Übung an der<br />
Tafel<br />
(7') Dritter<br />
Arbeitsschritt<br />
7' Arbeit am Arbeitsblatt<br />
Teil B
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />
Anlage <strong>zur</strong> Lektion "Gr<strong>und</strong>rechenoperationen der Addition <strong>und</strong> Subtraktion"<br />
Arbeitsblatt für die Hand des Schülers<br />
Name: _________________ Klasse: ____ (Schuljahr: _________ Alter: __________)<br />
A Leistungsstand B Lernzuwachs<br />
I. / / / / / / / / / � / / / / / / / / /<br />
5 + 4 7 + 2<br />
00000 Ø Ø Ø Ø 00000 0 0 0 0<br />
9 - 4 9 - 2<br />
II. 4 + 5 2 + 7<br />
9 - 5 9 - 7<br />
III. 14 + 5 12 + 7<br />
19 - 4 19 + 2<br />
IV. 9 - = 5 9 - = 2<br />
+ 5<br />
4<br />
+ 2<br />
7<br />
V. + 14 = 19 + 12 = 19<br />
- 5<br />
19<br />
- 7<br />
19<br />
Hinweise <strong>zur</strong> Anfertigung <strong>und</strong> Bewertung des Arbeitsblattes in Handreichung Seite 52 f.<br />
121
122<br />
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />
Frau Heinze/Herr Hemmann<br />
Lektion: Deutsch<br />
Märchen<br />
Ziel der Lektion<br />
"Räder groß <strong>und</strong> klein"<br />
Klasse 1 (siehe Handreichung S. 54)<br />
Die Lektion verfolgt das Ziel, <strong>zur</strong> Ermittlung von Gedächtnisleistungen <strong>und</strong> zugleich <strong>zur</strong><br />
Erforschung der Lernfähigkeit beizutragen.<br />
Folgende geistige Tätigkeiten stehen dabei im Vordergr<strong>und</strong>:<br />
- Erfassen von Beziehungen von Teil <strong>und</strong> Ganzem<br />
- Erfassen von Beziehungen von Gegenstand <strong>und</strong> Eigenschaft<br />
- Erfassen von Beziehungen von Personen <strong>und</strong> Verhaltensweisen<br />
- Vergleichen<br />
- Ordnen einer Bilderfolge<br />
- Abstrahieren wesentlicher Merkmale von unwesentlichen<br />
- Verallgemeinern <strong>und</strong> Übertragen<br />
- Konkretisieren<br />
Der Inhalt der Lektion besteht aus einem Märchen von Sutejew, "Räder groß <strong>und</strong><br />
klein", das in Anbetracht seines diagnostischen Einsatzes in einigen Teilen vereinfacht<br />
wurde.<br />
Es ist nicht lehrplangeb<strong>und</strong>en, entspricht in seinem Niveau aber den Anforderungen,<br />
die der Lehrplan der 1. Klasse Gr<strong>und</strong>schule im Fach Deutsch "Mündlicher <strong>und</strong> schriftlicher<br />
Ausdruck" stellt. Der didaktisch-methodische Aufbau der Lektion folgt in seinen<br />
Gr<strong>und</strong>zügen den Prinzipien der Unterrichtsgestaltung in der Gr<strong>und</strong>schule.<br />
Arbeitsmaterialien<br />
- Abbildungen (siehe Anlage), außer Bilder mit dem "spottenden Hasen"<br />
- Vorschlag:<br />
Der Wagen kann aus vier Rädern (Holzscheiben mit Loch in der Mitte) <strong>und</strong> zwei Besenstielen<br />
sowie einer Schülerbank konstruiert werden.<br />
Maße: großes Rad r = 20 cm<br />
2 mittlere Räder r = 15 cm<br />
1 kleines Rad r = 6 cm<br />
Durchmesser der Löcher 2,5 cm<br />
2 Besenstiele 70 cm
Abbildung:<br />
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />
Hinweise <strong>und</strong> Empfehlungen<br />
Die wesentliche Änderung im Ablauf der Lektion besteht im Herausnehmen des "spottenden<br />
Hasen", da diese Abbildung häufig zu Fehlinterpretationen ("lachender Hase")<br />
führte.<br />
Die Abbildungen für die Hand des Schülers sind farbig gestaltet <strong>und</strong> somit aussagekräftiger<br />
<strong>und</strong> ansprechender. Sie sind im Vorfeld für die zu diagnostizierenden Schüler<br />
auszuscheiden.<br />
123
124<br />
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />
Lektion: Märchen "Räder groß <strong>und</strong> klein"<br />
Zeit Ablauf Methodische Hinweise<br />
6' Erste Unterrichtsst<strong>und</strong>e<br />
Erster Arbeitsschritt<br />
Zielangabe:<br />
"Wir hören heute ein Märchen. Es kommen<br />
Tiere darin vor. Merkt euch, welche es sind!"<br />
Akzentuierte Darbietung des Märchens<br />
(Anlage)<br />
7 - 8' Zweiter Arbeitsschritt<br />
Wiedererkennen der Tiere<br />
Im Gespräch werden alle Tiere, die im Märchen<br />
erwähnt werden, genannt. Jeder Schüler erhält<br />
einen Satz Tierbilder (Anhang, Abb. 3) in einer<br />
Schale. Auftrag: "Seht euch die Tiere an! Legt<br />
alle Tiere, die im Märchen genannt wurden, vor<br />
euch hin (Die anderen Tierbilder kommen <strong>zur</strong>ück<br />
in die Schale)!"<br />
8' Dritter Arbeitsschritt<br />
Rekapitulieren - Reproduzieren - Interpretieren<br />
des Märchens<br />
Zielangabe:<br />
"Wir erzählen noch einmal gemeinsam das<br />
Märchen."<br />
Im Gespräch wird anhand der Diapositive <strong>zur</strong><br />
Abbildung die Märchenhandlung rekapituliert.<br />
Es wird hervorgehoben, was die Tiere tun <strong>und</strong><br />
weshalb sie es tun. Der Wagen wird beschrieben.<br />
Es wird in der Vorstellung mit bekannten<br />
Wagen verglichen, um seine Unbrauchbarkeit<br />
zu unterstreichen. Dabei wird das Verhalten<br />
des Bären kritisch betrachtet.<br />
10' Vierter Arbeitsschritt<br />
Zeichnung<br />
Zielangabe:<br />
"Zeichnet auf, wie die Tiere die Räder nach<br />
Hause bringen!"<br />
Gleichzeitig werden die Diapositive (Anhang)<br />
an den im Text bezeichneten Stellen demonstriert<br />
Die Schüler werden angehalten, die acht Bilder<br />
ordentlich in einer Reihe oder in zwei<br />
Reihen auf den Tisch zu legen. In die Schale<br />
werden die bestimmten Tierbilder (Igel, Hahn,<br />
Hase, Spinne, Bär) <strong>zur</strong>ückgelegt (Schale<br />
vorher mit dem Namen der einzelnen Schüler<br />
versehen).<br />
Es werden möglichst alle Schüler in das Gespräch<br />
einbezogen.<br />
Analoge Erfahrungen der Schüler (Erleichterung<br />
von Arbeitsvorgängen, Hilfeleistungen,<br />
Situationen unangebrachter Schadenfreude,<br />
schöpferische Gedanken) <strong>und</strong> notwendig<br />
werdende Begriffserklärungen werden eingefügt.<br />
Nach der Zielangabe können Denkanstöße<br />
<strong>zur</strong> Thematik gegeben werden. Auch die Vorschläge<br />
der Schüler sind zu akzeptieren<br />
(Räder rollen, Räder tragen).<br />
Bereitgestelltes Zeichenmaterial (Blätter,<br />
Bleistifte, Buntstifte, Radiergummis) werden<br />
ausgeteilt.
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />
Zeit Ablauf Methodische Hinweise<br />
5' Fünfter Arbeitsschritt<br />
Ordnen der Situationsbilder<br />
Aufforderung:<br />
"Legt die Bilder (Abb.) so vor euch hin, wie ihr<br />
es aus dem Märchen wisst!"<br />
7' Sechster Arbeitsschritt<br />
Zuordnen der Hasenbilder<br />
Die Handlungsweisen des Hasen werden noch<br />
einmal im Gespräch zum Zwecke des Erkennens<br />
der Zusammenhänge rekapituliert. Dazu<br />
dienen die zwei Hasenbilder (Abb.)<br />
Aufforderung:<br />
"Legt die Hasenbilder in eure Geschichte an die<br />
richtigen Stellen!"<br />
15' Siebenter Arbeitsschritt<br />
Verbale Wiedergabe des Märchens durch die<br />
Schüler<br />
Jeder Schüler erhält die fünf Situationsbilder<br />
in ungeordneter Weise (Anhang, Abb. 1)<br />
Folgende Hilfen dürfen gegeben werden:<br />
- individuelle verbale Aufforderung zum<br />
Überdenken: "Überlege!"<br />
- Erkennt das Kind seinen Fehler nicht, darf<br />
sich die Instruktion unmittelbar auf den entstandenen<br />
Fehler beziehen; z. B. "Fanden<br />
die Tiere zuerst den Wagen oder bauten sie<br />
zuerst die Gegenstände?"<br />
- Kommt durch den verbalen Anreiz keine<br />
Ordnung zustande, darf die Folge vorgelegt<br />
werden <strong>und</strong> der Schüler legt sie erneut<br />
nach.<br />
Zu den zwei Bildern werden noch einmal die<br />
Begriffe "er lacht" <strong>und</strong> "er schämt sich" ins<br />
Gedächtnis gerufen.<br />
Jeder Schüler erhält die zwei Hasenbilder<br />
(Anhang, Abb.) Der Lehrer darf dabei wie<br />
beim fünften Arbeitsschritt Hilfen leisten.<br />
Der siebente Arbeitsschritt kann aber auch zusammen mit den Arbeitsschritten acht <strong>und</strong> neun<br />
zu einer geschlossenen Unterrichtsst<strong>und</strong>e gestaltet werden.<br />
Die Schüler werden <strong>zur</strong> mündlichen Darstellung<br />
von Teilhandlungen aus dem Märchen aufgefordert:<br />
- Erzähle, wie die Tiere den Wagen auf der<br />
Wiese entdecken <strong>und</strong> wie sie den Hasen treffen!<br />
- Erzähle, wie sich die Tiere den Wagen aneignen<br />
wollen <strong>und</strong> wie sich der Hase dabei verhält!<br />
- Erzähle, was die Tiere mit den Rädern anfangen!<br />
- Erzähle vom Besuch des Hasens bei den<br />
Tieren!<br />
Die Schüler werden in einer Einzelsituation<br />
bzw. in der Gruppe <strong>zur</strong> Wiedergabe des Märchens<br />
aufgefordert. (Arbeitet der Lehrer in<br />
Gruppen, lässt er von einzelnen Schülern<br />
nacheinander Teilhandlungen darstellen, die<br />
in Umfang, Niveau <strong>und</strong> Qualität durch die<br />
vorgegebenen Aufgabenstellungen annähernd<br />
übereinstimmen.)<br />
Für eine möglichst objektive Beurteilung der<br />
Wiedergabe des Märchens durch die Schüler<br />
ist die Benutzung eines Diktiergerätes als<br />
Informationsspeicher ratsam.<br />
125
126<br />
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />
Zeit Ablauf Methodische Hinweise<br />
Zweite Unterrichtsst<strong>und</strong>e<br />
(besteht aus den Arbeitsschritten 8 <strong>und</strong> 9,<br />
ggf. auch 7)<br />
15' Achter Arbeitsschritt<br />
Ordnen der gesamten Bilderfolge<br />
Aufforderung:<br />
"Legt noch einmal alle Bilder in der richtigen<br />
Reihenfolge auf euren Tisch!" Die Schüler erhalten<br />
alle fünf Situationsbilder <strong>und</strong> die zwei<br />
Hasenbilder ungeordnet überreicht (Anhang,<br />
Abb. 1 <strong>und</strong> 2)<br />
15' Neunter Arbeitsschritt<br />
Szenische Gestaltung einer Teilhandlung<br />
Zielangabe:<br />
"Wir wollen jetzt spielen, wie die Tiere die Räder<br />
nach Hause bringen <strong>und</strong> was danach geschieht."<br />
"Ich bin der Bär <strong>und</strong> baue jetzt den Wagen.<br />
Hier ist das große Rad, hier ist das Kleine, <strong>und</strong><br />
dort sind die beiden mittelgroßen Räder.<br />
Ach, der Wagen gefällt mir nicht. Ich lasse ihn<br />
hier stehen. Mag ihn nehmen wer will!"<br />
Im Gegensatz zu den Arbeitsschritten fünf<br />
<strong>und</strong> sechs erhalten die Schüler nun keine<br />
individuellen, sondern nur noch frontale Hilfen.<br />
Dieser Vorgang gestaltet sich in folgender<br />
Weise:<br />
Allen Kindern, die die Folge richtig gelegt<br />
haben, werden die Bilder vom Protokollanten<br />
abgenommen. Die Schüler erhalten den Auftrag,<br />
das Märchen noch einmal zeichnerisch<br />
(ähnlich Arbeitsschritt 4) darzustellen. An alle<br />
anderen Schüler ergeht frontal die Aufforderung:<br />
"Überlegt noch einmal!" Daraufhin werden<br />
von den Schülern richtig korrigierte Folgen<br />
ebenfalls abgenommen. Die übrigen<br />
Schüler werden aufgefordert, gemeinsam den<br />
Verlauf der Geschichte zu rekapitulieren.<br />
Gleichzeitig dürfen sie die Bilder legen. Alle<br />
Schüler, die nach diesem gemeinsamen Gespräch<br />
noch zu keiner Leistung gekommen<br />
sind, werden besonders vom Protokollanten<br />
notiert.<br />
Jede gelungene Arbeit ist zu loben. Aber<br />
auch die letzten Schüler erhalten ein fre<strong>und</strong>liches<br />
Wort für ihren Fleiß.<br />
Auf einem Tisch liegen zwei Besenstiele<br />
(Achsen) mit den unterschiedlichen Rädern<br />
(Holz) die abnehmbar sind.<br />
Unter diesen Selbstgesprächen des Bären<br />
baut der Lehrer vor den Schülern den Wagen<br />
zusammen.<br />
Dann werden vier Schüler als Tiere benannt<br />
<strong>und</strong> durch Tierbilder gekennzeichnet (Anhang,<br />
Abb. 4).<br />
Die Tiere werden aufgefordert, sich kurz vorzustellen,<br />
damit ihnen die Rolle, die sie übernehmen,<br />
auch klar wird.<br />
"Ich bin der Hahn." "Ich bin der Igel." ...
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />
Zeit Ablauf Methodische Hinweise<br />
Details der Spielhandlung:<br />
Vergebliches Bemühen der Tiere, den Wagen<br />
fortzubringen; Reaktion des Hasen. Die<br />
brauchbare Idee des Igels; wieder Reaktion des<br />
Hasen. Welche Räder nehmen die einzelnen<br />
Tiere?<br />
Was fertigt jedes Tier aus einem Rad an?<br />
Wiederholung des Spiels durch andere Schüler<br />
Folgende Hilfen dürften nacheinander durch<br />
den Lehrer gewährt werden: Impulse <strong>zur</strong> Gestaltung;<br />
Impulse durch Fragen <strong>zur</strong> Aufrechterhaltung<br />
des chronologischen Verlaufs; Vorsprechen;<br />
Vormachen.<br />
Heraussuchen der entsprechenden Bilder<br />
(Anhang, Abb. 5)<br />
127
Anhang<br />
128<br />
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />
Das Märchen von den verschiedenen Rädern<br />
Am Waldrand steht ein Häuschen.<br />
Darin wohnen der Hahn, der Igel <strong>und</strong> die Spinne.<br />
Sie gehen alle Tage in den Wald, um Blumen zu pflücken, Brennholz, Beeren <strong>und</strong> Pilze zu suchen.<br />
(Diapositiv, Abb. 1a)<br />
Einmal kommen sie auf eine Wiese.<br />
Da sehen sie einen ganz sonderbaren Wagen stehen.<br />
(Diapositiv, Abb. 1b)<br />
Die Räder sind verschieden groß.<br />
Eins ist ganz klein.<br />
Zwei sind mittelgroß.<br />
Das vierte Rad ist das größte.<br />
Hahn, Igel <strong>und</strong> Spinne stehen da, gucken <strong>und</strong> w<strong>und</strong>ern sich.<br />
Da springt ein Hase aus dem Gebüsch.<br />
Sie fragen ihn:<br />
"Ist das dein Wagen?"<br />
"Nein, der Wagen gehört dem Bären.<br />
Er hat lange daran gebaut, ihn aber nicht fertiggebaut.<br />
So hat er ihn stehen lassen."<br />
"Wollen wir den Wagen mitnehmen?" fragt der Igel.<br />
"Wir könnten ihn gut gebrauchen!"<br />
"Schön!" sagen die anderen.<br />
Sie beginnen den Wagen zu schieben <strong>und</strong> zu stoßen.<br />
Aber er rührt sich nicht vom Fleck.<br />
Er hat ja verschieden große Räder.<br />
Die Tiere können den Wagen gut gebrauchen.<br />
Aber sie schaffen es nicht.<br />
Sie sind müde.<br />
Da fällt dem Igel wieder etwas ein.<br />
"Wir nehmen nur die Räder!"<br />
"Ja", sagen die Tiere.<br />
(Diapositiv, Abb. 1c)
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />
Die Spinne nimmt das kleine Rad.<br />
Der Igel trägt die beiden mittelgroßen Räder.<br />
Der Hahn rollt das größte Rad nach Hause.<br />
Da platzt der Hase bald vor Lachen.<br />
"Diese Narren! Rollen verschieden große Räder nach Hause!"<br />
(Diapositiv, Abb. 2a)<br />
Als die Tiere nach Hause kommen, denken sie nach.<br />
"Was fangen wir nun mit den Rädern an?"<br />
Die Spinne weiß Rat.<br />
(Diapositiv, Abb. 1d)<br />
Sie baut aus dem kleinen Rad ein Spinnrädchen.<br />
Der Igel hat auch einen Einfall.<br />
Er baut aus den zwei mittelgroßen Rädern einen Roller.<br />
Der Hahn nimmt das größte Rad <strong>und</strong> baut daraus eine Mühle.<br />
Nun sind alle Räder nützlich.<br />
Die Spinne spinnt auf dem Spinnrad Wolle.<br />
Der Igel fährt mit dem Roller in den Wald <strong>und</strong> schafft Brennholz, Beeren <strong>und</strong> Pilze herbei.<br />
Der Hahn malt in seiner Mühle das Korn zu Mehl.<br />
Eines Tages kommt der Hase zu Besuch <strong>und</strong> will sehen, wie es ihnen geht.<br />
Sie empfangen ihn als lieben Gast.<br />
Die Spinne strickt ihm Handschuhe.<br />
Der Igel bewirtet ihn mit Beeren <strong>und</strong> Pilzen aus dem Wald.<br />
Der Hahn aber setzt ihm süßes Gebäck <strong>und</strong> Kuchen vor.<br />
(Diapositiv, Abb. 1e)<br />
Da schämt sich der Hase.<br />
(Diapositiv, Abb. 2b)<br />
Er sagt zu den Tieren:<br />
"Verzeiht mir! Ich habe euch ausgelacht.<br />
Aber jetzt sehe ich, dass fleißige Hände selbst aus verschieden großen Rädern nützliche Sachen machen<br />
können.<br />
129
Protokollbogen<br />
130<br />
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />
Lektion: "Räder groß <strong>und</strong> klein" Klasse 1<br />
Name: Datum:<br />
Zeit Arbeitsschritt Beobachtungen Interpretation<br />
6' Erste Unterrichtsst<strong>und</strong>e<br />
1. Arbeitsschritt<br />
Zielangabe<br />
Darbietung des Märchens<br />
7-8' 2. Arbeitsschritt<br />
Wiedererkennen der Tiere<br />
8' 3. Arbeitsschritt<br />
Rekapitulieren - Reproduzieren<br />
- Interpretieren des<br />
Märchens<br />
10' 4. Arbeitsschritt<br />
Zeichnung<br />
5' 5. Arbeitsschritt<br />
Ordnen der Situationsbilder<br />
7' 6. Arbeitsschritt<br />
Zuordnen der Hasenbilder
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />
Zeit Arbeitsschritt Beobachtungen Interpretation<br />
15' 7. Arbeitsschritt<br />
Verbale Wiedergabe des<br />
Märchens<br />
Zweite Unterrichtsst<strong>und</strong>e<br />
15' 8. Arbeitsschritt<br />
Ordnen der gesamten<br />
Bilderfolge<br />
15' 9. Arbeitsschritt<br />
Szenische Gestaltung einer<br />
Teilhandlung<br />
131
132<br />
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />
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134<br />
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />
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136<br />
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />
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138<br />
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />
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140<br />
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />
Frau Heinze/Herr Hemman<br />
Lektion: Deutsch/Sachk<strong>und</strong>e<br />
Ziele <strong>und</strong> Inhalte<br />
"Die vier Jahreszeiten"<br />
Klasse 1 (siehe Handreichung S. 70)<br />
Die Lektion besteht aus einer Unterrichtsst<strong>und</strong>e. Es wird überprüft, welche heimatk<strong>und</strong>lichen<br />
Kenntnisse die Kinder über die Jahreszeiten, insbesondere über den Frühling<br />
besitzen.<br />
Dem Lesen wurde insgesamt mehr Bedeutung geschenkt (zwei neue Lesetexte). So<br />
kann überprüft werden, wie die Lesetechnik <strong>und</strong> Sinnerfassung der Schüler entwickelt<br />
sind. Die Lektion dient <strong>zur</strong> Beobachtung von Reaktionen der Kinder auf gezielte Übungen<br />
<strong>zur</strong> Reaktivierung sowie <strong>zur</strong> Ermittlung <strong>und</strong> Anwendung ihres Wissens <strong>und</strong> Könnens.<br />
Die diagnostische Zielstellung dieser Lektion soll ein Beitrag <strong>zur</strong> Ermittlung der Lernfähigkeit<br />
sein.<br />
Arbeitsmaterialien (siehe Anhang zum Lektionsvorschlag)<br />
- zwei neue Lesetexte<br />
- Lückentext<br />
- Wortkarten mit Jahreszeiten<br />
- Jahreszeitenbilder<br />
- Baumabbildungen, die farbig gestaltet werden sollten<br />
- Anziehpuppe, die ebenfalls farbig gestaltet werden muss<br />
Hinweise <strong>und</strong> Empfehlungen<br />
- Anziehpuppe muss im Vorfeld für die zu diagnostizierenden Schüler ausgeschnitten<br />
werden<br />
- Protokollbogen ermöglicht das übersichtliche Notieren von Beobachtungen während<br />
der einzelnen Arbeitsschritte
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />
Lektion: "Vier Jahreszeiten"<br />
Erster Arbeitschritt: Überprüfen der Kenntnisse der Schüler über die<br />
Jahreszeiten, insbesondere den Frühling<br />
Zeit Ablauf Methodische Hinweise<br />
2' 1.1 Einstimmung<br />
Lied: "Es war eine Mutter, die hatte vier Kinder<br />
..."<br />
Nach dem Gesang fordert der Lehrer die Schüler<br />
auf, die vier Jahreszeiten zu nennen (Die<br />
Aufzählung der Jahreszeiten hat mit dem Frühling<br />
zu beginnen.).<br />
Bei der Aufzählung der Jahreszeiten sind die<br />
Schüler aufzufordern, einige charakteristische<br />
Merkmale mit zu nennen.<br />
10' 1.2 Arbeit mit dem Bildmaterial�<br />
- Ordnen der Bilder (Anhang, Abb. 1)<br />
Es wird der Auftrag erteilt, die Bilder nach den<br />
vier Jahreszeiten wie im Lied zu ordnen.<br />
Die Situationsbilder liegen nach den vier Jahreszeiten<br />
"Frühling", "Sommer", "Herbst" <strong>und</strong><br />
"Winter" geordnet auf dem Arbeitsplatz.<br />
Der Lehrer verlangt nun, dass alle Schüler das<br />
Typische jeder Jahreszeit erläutern; es genügt,<br />
wenn nur ein wesentliches Merkmal genannt<br />
wird.<br />
- nach entsprechender Leistungsbestätigung in<br />
Form von Lob <strong>und</strong> Anerkennung erhalten die<br />
Schüler folgende Wortkarten (Anhang, Größe A<br />
5):<br />
2a Frühling 2b Sommer<br />
2c Herbst 2d Winter<br />
Der Auftrag lautet: "Lest euch die Wortkarten<br />
leise durch <strong>und</strong> legt die richtige Wortkarte zu<br />
dem passenden Bild!"<br />
3' 1.3 Selbstständiges Arbeiten am Lesetext�<br />
Die Schüler erhalten den Lesetext 1 (s. Anhang)<br />
als Arbeitsblatt. Sie bekommen den Auftrag,<br />
den Text leise zu lesen. Anschließend<br />
kommt das Kommando vom Lehrer: "Hebt das<br />
passende Bild hoch!"<br />
Die Schüler legen zum Abschluss alle Wortkarten,<br />
die Bilder <strong>und</strong> den Text in eine bereitgestellte<br />
Schale, die auf dem Schülertisch steht.<br />
�<br />
Können Schüler das Lied nicht, führt der Lehrer<br />
ein kurzes Unterrichtsgespräch zu den<br />
vier Jahreszeiten. Die Einstimmung <strong>zur</strong> Unterrichtsst<strong>und</strong>e<br />
ist in aufgelockerter, lustbetonter<br />
Form durchzuführen, damit die Schüler emotional<br />
richtig eingestimmt werden.<br />
Werden von den Schülern keine Merkmale<br />
genannt, besteht der Lehrer nicht darauf.<br />
Die Arbeit wird individuell auf dem jeweiligen<br />
Arbeitsplatz des Schülers durchgeführt.<br />
Der Lehrer kontrolliert <strong>und</strong> gibt der Situation<br />
angepasste Hilfen (Hinweise für den Protokollanten<br />
beachten).<br />
Es muss gesichert werden, dass alle Schüler<br />
die Situationsbilder in der richtigen Reihenfolge<br />
geordnet haben; schaffen dies die Kinder<br />
nicht selbstständig, muss der Lehrer helfen.<br />
Bei den Antworten der Schüler ist zu gewährleisten,<br />
dass jedes Kind von allen vier Jahreszeiten<br />
Aussagen trifft (Antworten ins Ohr<br />
sagen lassen).<br />
Es bleibt dem Lehrer überlassen, ob die Kinder<br />
die Wortkarten über oder auf das Situationsbild<br />
legen. Der Lehrer kontrolliert <strong>und</strong> hilft,<br />
bis alle Wortkarten den richtigen Abbildungen<br />
zugeordnet sind.<br />
Die Kinder arbeiten selbstständig. Sie sollen<br />
die Sätze still lesen.<br />
Mit dem Hochheben des Bildes soll die Sinnerfassung<br />
überprüft werden.<br />
141
142<br />
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />
Zweiter Arbeitschritt: Erweiterung <strong>und</strong> Vertiefung der Kenntnisse der Schüler<br />
über die vier Jahreszeiten, insbesondere den Frühling<br />
Zeit Ablauf Methodische Hinweise<br />
18' 2.1 Arbeit mit dem Bildmaterial<br />
(Abb. 1, 2, 3)<br />
Bildbetrachtung <strong>und</strong> Bildbeschreibung, Ordnen<br />
<strong>und</strong> Zuordnen von Bildern <strong>und</strong> Wortkarten<br />
Die Bilder <strong>und</strong> die Wortkarten mit den Begriffen,<br />
Frühling, Sommer, Herbst <strong>und</strong> Winter werden<br />
vom Lehrer auf einen Tisch gelegt.<br />
Die Schüler arbeiten nach folgender Aufgabenstellung<br />
vom Lehrer: "Sucht das Bild vom Frühling<br />
(Sommer, Herbst, Winter) heraus!<br />
Ordnet die entsprechenden Wortkarten zu den<br />
Bildern!"<br />
Die Schüler werden aufgefordert, die aktuelle<br />
Jahreszeit zu nennen <strong>und</strong> ein Schüler zeigt das<br />
entsprechende Bild. Die anderen Bilder <strong>und</strong><br />
Wortkarten sind von der Tafel zu entfernen.<br />
Der Baum, der zum Frühling gehört, wird zum<br />
Bild geordnet (Abb. 3).<br />
Anhand des Frühlingsbildes erfolgt ein Unterrichtsgespräch<br />
<strong>zur</strong> Erläuterung des Bildinhaltes,<br />
das sich auf Bildbetrachtung, Bildbeschreibung<br />
<strong>und</strong> Bildinterpretation bezieht.<br />
Entfernen der Bilder <strong>und</strong> der Wortkarten von<br />
der Tafel<br />
Nach Abschluss des Unterrichtsgespräches<br />
wird am Text 2 gearbeitet.<br />
1. Folgender Leseauftrag wird <strong>zur</strong> Sinnerfassung<br />
gestellt: "Passt beim Lesen gut auf! Erzählt<br />
mir dann, was die Kinder unternehmen!"<br />
2. Stilles Lesen<br />
3. Beantworten des Leseauftrages<br />
Lehrer stellt noch Zusatzaufgaben:<br />
- Welche Namen hat das Mädchen, welchen<br />
der Junge?<br />
- Was können sie am Baum sehen?<br />
- Warum wollen sie rasten?<br />
4. Lautes Lesen<br />
Die Arbeit wird frontal mit allen Schülern<br />
durchgeführt. Dazu werden die größeren Bilder<br />
verwendet.<br />
Es entsteht folgendes Tafelbild:<br />
Frühling Sommer Herbst Winter<br />
Alle vier Abbildungen des Baumes liegen auf<br />
dem Tisch. Der Schüler sucht den Baum, der<br />
für den Frühling typisch ist, heraus (s. Abb. 3)<br />
Das Unterrichtsgespräch ist mit denjenigen<br />
Kindern zu beginnen, die sich <strong>zur</strong> Mitarbeit<br />
freiwillig melden. Dabei sind allmählich alle<br />
Schüler am Gespräch zu beteiligen.<br />
Inhalt des Gesprächs:<br />
- Baum hat Knospen (Vorschlag: Zweig aus<br />
Natur zeigen)<br />
- Wiese, Blumen<br />
- Spielen mit Reifen<br />
- Kleidung im Frühling<br />
Lesetext 2 steht an der Tafel<br />
Die Antwort kann dem Protokollanten ins Ohr<br />
geflüstert werden.<br />
Jeder Schüler liest wenigstens einen Satz laut<br />
vor. Sollte er Schwierigkeiten haben, kann<br />
geholfen werden.
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />
Dritter Arbeitschritt: Überprüfen der Kenntnisse der Schüler über den Frühling<br />
Zeit Ablauf Methodische Hinweise<br />
12' Die Schüler erhalten folgende Aufträge:<br />
"Male einen Baum, wie er im Frühling aussieht!"<br />
"Ergänze die Sätze!"<br />
Dazu dürfen die Schüler ihre vier Wortkarten<br />
verwenden <strong>und</strong> das passende Wort abschreiben.<br />
Die Schüler erhalten nun den Auftrag: "Stell dir<br />
vor, es ist ein warmer Frühlingstag. Zieh die<br />
Puppe passend an!"<br />
Die Schüler verwenden dazu die Anziehpuppe<br />
(Anhang, Abb. 4).<br />
Dafür erhalten die Schüler ein vorbereitetes<br />
Blatt mit den vorgegebenen Sätzen (Anhang<br />
Lückentext).<br />
Der Lesetext bleibt <strong>zur</strong> Unterstützung an der<br />
Tafel<br />
Einsammeln des Arbeitsblattes!<br />
Die Schüler führen die Arbeit individuell auf<br />
ihrem Arbeitsplatz aus.<br />
Die Schüler arbeiten selbstständig. Es werden<br />
keine Hilfen oder Hinweise gegeben.<br />
Protokollant notiert das Ergebnis!<br />
143
Protokollbogen<br />
144<br />
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />
Lektion: "Die vier Jahreszeiten" Klasse 1<br />
Name: Datum:<br />
Zeit Arbeitsschritt Beobachtungen Interpretation<br />
2' 1. Arbeitsschritt<br />
1.1 Einstimmung<br />
- Lied<br />
- Aufzählung der Jahreszeiten<br />
<strong>und</strong> Nennen der<br />
Merkmale<br />
10' 1.2 Arbeit mit dem<br />
Bildmaterial<br />
3' 1.3 Selbstständige Arbeit<br />
am Lesetext<br />
18' 2. Arbeitsschritt<br />
2.1 Arbeit mit dem<br />
Bildmaterial<br />
- Bildbetrachtung <strong>und</strong><br />
Bildbeschreibung<br />
- Ordnen <strong>und</strong> Zuordnen<br />
von Bildern <strong>und</strong> Wortkarten<br />
- Unterrichtsgespräch<br />
zum Frühlingsbild<br />
- Arbeit am Text 2 (Stilles<br />
Lesen mit Leseauftrag;<br />
Beantwortung der<br />
Fragen; lautes Lesen)<br />
12' 3. Arbeitsschritt<br />
Überprüfen der Kenntnisse<br />
der Schüler über<br />
den Frühling<br />
- Malen eines Baumes<br />
im Frühling<br />
- Ergänzen der Sätze<br />
- Arbeit mit der Anziehpuppe
Lesetext: 1 zu 1.3<br />
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />
Ein schöner Tag<br />
Tina <strong>und</strong> Peter rennen.<br />
Da ist ein Baum.<br />
Er hat Knospen.<br />
Lesetext: 2 zu 2.2. als Tafeltext<br />
Ein schöner Tag<br />
Tina, Peter <strong>und</strong> Klaus rennen.<br />
Da ist ein Baum.<br />
Er hat Knospen.<br />
Auf der Wiese blühen Blumen.<br />
Hier rennen sie mit dem Reifen.<br />
145
146<br />
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II
Abbildung 2<br />
Abb. 2a<br />
Abb. 2b<br />
Abb. 2c<br />
Abb. 2d<br />
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />
Frühling<br />
Sommer<br />
Herbst<br />
Winter<br />
147
148<br />
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />
149
150<br />
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />
Lückentext (zum 3. Arbeitsschritt)<br />
Das ist ein Baum im ___________________.<br />
Er hat ____________________.
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />
151
152<br />
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />
153
Lektionen Klasse 2<br />
154<br />
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />
Frau Herrmuth/Frau Schob<br />
Lektion: Deutsch/Heimatk<strong>und</strong>e/Sachunterricht<br />
Lesen <strong>und</strong> Rechtschreibung<br />
Ziele <strong>und</strong> Inhalte<br />
"Star <strong>und</strong> Schwalbe"<br />
Klasse 2 (nach Handreichung S. 123)<br />
In dieser Lektion werden die Besonderheiten der Schüler bei der Anwendung des bereits<br />
erworbenen Wissens <strong>und</strong> Könnens (insbesondere Fähigkeiten <strong>und</strong> Fertigkeiten<br />
des Lesens – Sinnentnahme <strong>und</strong> Kenntnisse in der Rechtschreibung) sowie bei der<br />
Aneignung neuen Unterrichtsstoffes ermittelt.<br />
Die Lektion bildet eine Einheit von Leistungsstandanalysen <strong>und</strong> Ermittlung der Fähigkeit<br />
in der Aneignung neuen Wissens, sie stellt demnach einen Beitrag <strong>zur</strong> Lernfähigkeitsermittlung<br />
dar. Die Lektion besteht aus zwei Unterrichtseinheiten von jeweils 45<br />
Minuten <strong>und</strong> einer Unterrichtsst<strong>und</strong>e von 30 Minuten.<br />
Arbeitsmaterialien<br />
- Bildgeschichte Star (6 Bilder A 6 für die Hand des Schülers <strong>und</strong> gleiche Bilder A 4<br />
oder als Tafelbild <strong>zur</strong> Demonstration, siehe Anlage)<br />
- Satzkarten (6 Sätze passend zu den Bildern vom Star, ein sinnwidriger Satz, siehe<br />
Anlage)<br />
- Bildgeschichte Schwalbe (6 Bilder A 6 für die Hand des Schülers oder als Tafelbild<br />
<strong>zur</strong> Demonstration, siehe Anlage)<br />
- Arbeitsblätter mit Leseübung bzw. Lückentext (siehe Anlage)<br />
- Starenbild 2 als Puzzle (siehe Anlage)<br />
Hinweise <strong>und</strong> Empfehlungen<br />
Ein Exemplar von den Anlagen wird <strong>zur</strong> Vervielfältigung mitgeliefert. Nach dem Kopieren<br />
sollte beim Starenbild 2 der Rand abgeschnitten werden, ehe es als 15teiliges<br />
Puzzle auf Pappe aufgezogen wird.<br />
Der vollständige Abdruck der Lektion vermeidet fortwährendes Nachschlagen in anderen<br />
Unterlagen. Durch farbige Gestaltung der Bilder wird die Klarheit der Bildaussagen<br />
unterstrichen. Der unveränderte Lückentext dient der gründlichen Vorbereitung des<br />
Diktates. Zeitliche Überschreitungen sind bei den angegebenen Arbeitschritten möglich.<br />
Der mitgelieferte Protokollbogen erleichtert die Arbeit des Protokollanten zum übersichtlichen<br />
Festhalten aller Beobachtungen.
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />
Zum Ablauf der Lektion<br />
Erste Unterrichtsst<strong>und</strong>e<br />
Erster Arbeitsschritt: 10 Minuten<br />
Überprüfen von Denkleistungen (Kombinations-, Kritik- <strong>und</strong> Urteilsfähigkeit); lesetechnische<br />
Bewältigung <strong>und</strong> Sinnerfassung einfacher Sätze<br />
Zeit Ablauf Methodische Hinweise<br />
2' 1.1 Einführung<br />
Kurzes Gespräch über den Frühling (Zugvögel<br />
kehren aus dem Süden <strong>zur</strong>ück, z. B. die Stare)<br />
4' 1.2 Die Schüler erhalten die sechs Bilder<br />
A 6 (Bildgeschichte vom Star)<br />
Arbeitsauftrag:<br />
"Ordnet die Bildgeschichte!"<br />
Selbstständige Arbeit der Schüler am Arbeitsplatz<br />
4' 1.3 Die Schüler erhalten die 6 Satzkarten<br />
passend zu den Starbildern<br />
Arbeitsauftrag:<br />
"Ordnet den Bildern die richtigen Sätze zu!"<br />
Selbstständige Arbeit der Schüler:<br />
Lesen<br />
Sinnentnahme<br />
Zuordnen<br />
Der Lehrer führt das Gespräch <strong>und</strong> stellt gezielte<br />
Fragen.<br />
Bei Versagen erhalten die Schüler individuell<br />
Hilfen:<br />
Hilfe 1: Aufforderung <strong>zur</strong> Korrektur <strong>und</strong> legen<br />
des ersten Bildes<br />
Hilfe 2: Zeigen falsch geordneter Bilder <strong>und</strong><br />
legen der ersten 3 Bilder<br />
Hilfe 3: Legen von 4 Bildern<br />
Der Lehrer kontrolliert die Ausführung; er gibt<br />
bei Versagen individuelle Hilfen:<br />
Hilfe 1: Aufforderung <strong>zur</strong> Korrektur, Vorlesen<br />
des Satzes, der zum ersten Bild passt<br />
Hilfe 2: Vorlesen aller Sätze, Zuordnen des<br />
ersten Satzes zum ersten Bild<br />
Hilfe 3: Lehrer <strong>und</strong> Schüler lesen <strong>und</strong> ordnen<br />
gemeinsam zu<br />
Anmerkung:<br />
Der Satz mit dem nicht <strong>zur</strong> Bildgeschichte passenden<br />
Inhalt wird im ersten Arbeitsschritt noch<br />
nicht eingesetzt.<br />
155
156<br />
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />
Zweiter Arbeitsschritt: 35 Minuten<br />
Erarbeiten des neuen Unterrichtsstoffes<br />
Bildbetrachtung, Bildbeschreibung <strong>und</strong> -interpretation; Lese- <strong>und</strong> Rechtschreibung<br />
Zeit Ablauf Methodische Hinweise<br />
15' 2.1 Einführung<br />
Unterrichtsgespräch, das der Lehrer mit Fragen<br />
zu den einzelnen Bildern einleitet:<br />
Bild 1: "Woher kommen die Stare?"<br />
Bild 2: "Was macht der Star, wenn er <strong>zur</strong>ückkommt?"<br />
Bild 3: "Wie viele Stare wohnen in einem Nistkasten?"<br />
Bild 4: "Warum sitzt ein Star im Netz?"<br />
Bild 5: "Warum brauchen die Stare jetzt viel<br />
Futter?"<br />
Bild 6: "Warum sammeln sich die Stare?"<br />
Anschreiben der Sätze als Bildunterschriften<br />
durch den Lehrer<br />
Anmerkung:<br />
Die Sätze können auch auf Papptafeln angefertigt<br />
<strong>und</strong> unter die Bilder geheftet werden.<br />
10' 2.2 Leseübung mit den vorbereiteten Sätzen<br />
Satz 1: "Die Stare kommen aus dem Süden."<br />
Satz 2: "Der Star sucht sich ein Weibchen."<br />
Satz 3: "Er fliegt zum Nistkasten."<br />
Satz 4: "Die Stare brüten die Eier aus."<br />
Satz 5: "Sie füttern ihre Jungen."<br />
Satz 6: "Im Herbst fliegen die Stare fort."<br />
Es werden die Demonstrationsmodelle A 4 bzw.<br />
Tafelzeichnungen genutzt.<br />
Es ist darauf zu achten, dass alle Schüler am<br />
Gespräch beteiligt werden.<br />
Die in Übung 2.2 geforderten Sätze sollten von<br />
den Schülern als Antwort formuliert <strong>und</strong> durch<br />
Wiederholungen gefestigt werden.<br />
Die Schüler werden aufgefordert, die Sätze<br />
leise mitzulesen.<br />
Werden die Sätze auf Papptafeln den Bildern<br />
zugeordnet, muss den Schülern genügend Zeit<br />
zum Lesen gelassen werden.<br />
Veränderung bei der Satzfolge!<br />
Die Leseübung wird mit allen Schülern durchgeführt.<br />
Zuerst lesen alle Schüler, die sich freiwillig<br />
melden, danach alle nach Aufforderung. Beim<br />
Lesen helfen Lehrer bzw. andere Schüler:<br />
Hilfe 1: Aufforderung <strong>und</strong> Hilfe beim Lautieren<br />
einzelner Wörter<br />
Hilfe 2: Vorlesen eines Wortes, der Schüler<br />
wiederholt den Satz.<br />
Hilfe 3: Vorlesen eines Satzes durch den Lehrer<br />
bzw. einen anderen Schüler<br />
Diejenigen Schüler, deren Leseleistung schwer<br />
feststellbar ist, sollten durch individuelle Arbeit<br />
(leises Lesen mit dem Lehrer bzw. Protokollanten)<br />
aktiviert werden.<br />
Abschluss der Übung:<br />
Gemeinsames Lesen aller Sätze
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />
Zeit Ablauf Methodische Hinweise<br />
10' 2.3 Abschreiben des um eine Wortgruppe<br />
erweiterten Tafeltextes (vorbereiteter Tafeltext)<br />
"Stare kommen<br />
sucht Weibchen<br />
am Nistkasten<br />
legt Eier<br />
Star brütet<br />
füttert Junge<br />
fliegen weg" (14 Wörter)<br />
Zweite Unterrichtsst<strong>und</strong>e<br />
Dritter Arbeitsschritt: 10 Minuten<br />
Beim Schreiben kontrolliert <strong>und</strong> hilft der Lehrer:<br />
Hilfe 1: Zeigen falsch geschriebener Wörter<br />
Hilfe 2: Zeigen falsch geschriebener Wörter,<br />
langsames Vorsprechen<br />
Hilfe 3: Buchstabieren des Wortes<br />
Schülern mit einem verzögerten Arbeitstempo<br />
wird individuell geholfen <strong>und</strong> Zeit zum Abschreiben<br />
eingeräumt (evtl. einige Minuten<br />
überziehen)<br />
Überprüfen der Fähigkeit, angeeignete Kenntnisse anzuwenden; Besonderheiten der<br />
Wahrnehmung, des Denkens <strong>und</strong> des Gedächtnisses<br />
Zeit Ablauf Methodische Hinweise<br />
4' 3.1 Unterrichtsgespräch <strong>zur</strong> Zusammenfassung<br />
des Inhaltes der ersten St<strong>und</strong>e<br />
6' 3.2 Die Schüler erhalten die sechs Bilder,<br />
Bildgeschichte vom Star <strong>und</strong> die Sätze<br />
Arbeitsauftrag:<br />
"Ordnet die Bilder! Legt die richtigen Sätze unter<br />
die Bilder"!<br />
(Der Satz mit dem sinnwidrigen Inhalt wird eingesetzt!)<br />
"Im Winter bauen sie ein Nest."<br />
Im Wesentlichen ist auf die Aussagen der Satzinhalte<br />
(Bildunterschriften) zu den einzelnen<br />
Bildern einzugehen.<br />
Der Lehrer kontrolliert die Schüler bei der Arbeit<br />
<strong>und</strong> gibt individuelle Hilfen (Hilfen beim Ordnen<br />
der Bildgeschichte <strong>und</strong> beim Zuordnen der Sätze<br />
wie im Arbeitsschritt 1)<br />
Der Protokollant notiert insbesondere die Handlungen<br />
der Schüler (Folge der Bilder, Zuordnung<br />
der Sätze) <strong>und</strong> benötigten Hilfen.<br />
157
158<br />
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />
Vierter Arbeitsschritt: 14 Minuten<br />
Überprüfen lesetechnischer Bewältigung <strong>und</strong> Sinnentnahme einfacher Sätze (Vergleich<br />
zu den Leseleistungen der ersten Unterrichtsst<strong>und</strong>e)<br />
Zeit Ablauf Methodische Hinweise<br />
6' 4.1 Leseübung wie Übung 2.2 an der Tafel<br />
Es werden die Bilder <strong>und</strong> die 6 Sätze, die zu<br />
den Bildinhalten passen, verwendet. Der Text<br />
kann an die Tafel geschrieben werden, oder es<br />
werden Satzkarten verwendet.<br />
8' 4.2 Leseübung am Arbeitsplatz<br />
Es werden Arbeitsblätter mit dem auf 11 Sätze<br />
erweiterten Lesetext eingesetzt. Die 6 Kernsätze<br />
werden im Hinblick auf orthographische Sicherung<br />
optisch besonders hervorgehoben.<br />
Arbeitsblatt<br />
Die Stare kommen aus dem Süden.<br />
Der Star sucht sich ein Weibchen.<br />
Er fliegt zum Nistkasten.<br />
Dort baut er ein Nest.<br />
Das Weibchen legt Eier in den Nistkasten.<br />
Die Stare brüten die Eier aus.<br />
Bald schlüpfen die Jungen.<br />
Die Stare füttern ihre Jungen.<br />
Nach kurzer Zeit können die Jungen fliegen.<br />
Dann suchen sie sich selbst Futter.<br />
Im Herbst fliegen die Stare fort.<br />
Die Leseübung wird nach den gleichen methodischen<br />
Schritten durchgeführt wie Übung 2.2.<br />
Nach der ersten Übung werden jedoch die Bilder<br />
entfernt, so dass der Text ohne Veranschaulichung<br />
gelesen werden muss. Die Schüler<br />
werden durch Lob (Hinweis auf Verbesserung<br />
gegenüber Übung 2.2) <strong>zur</strong> intensiven Arbeit<br />
angespornt.<br />
Alle Schüler werden in diese Leseübung einbezogen.<br />
Beim Lesen helfen Lehrer bzw. andere<br />
Schüler:<br />
Hilfe 1: Aufforderung <strong>und</strong> Hilfe beim Lautieren<br />
einzelner Wörter<br />
Hilfe 2: Vorlesen eines Wortes, der Schüler<br />
wiederholt das Wort<br />
Hilfe 3: Vorlesen eines Satzes durch den<br />
Lehrer bzw. einen anderen Schüler<br />
Gemeinsames Lesen aller Sätze.
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />
Fünfter Arbeitsschritt: 6 Minuten<br />
Überprüfen der Denkleistungen (Differenzierungs- <strong>und</strong> Kombinationsfähigkeit); lesetechnische<br />
Bewältigung <strong>und</strong> Sinnerfassung einfacher Sätze<br />
Zeit Ablauf Methodische Hinweise<br />
6' 5. Arbeit an einem Lückentext <strong>zur</strong> gründlichen<br />
Vorbereitung des erweiterten Diktates<br />
in der 3. Unterrichtsst<strong>und</strong>e<br />
Arbeitsblatt: (Lückentext)<br />
"Setze die Wörter in der richten Reihenfolge<br />
ein!"<br />
füttert, legt, fliegen, brütet<br />
Das Weibchen ________ Eier in den<br />
Nistkasten.<br />
Der Star ________ die Eier aus.<br />
Er ______ die Jungen.<br />
Im Herbst _______ die Stare fort.<br />
- Schüler lesen sich leise die Aufgabenstellung<br />
<strong>und</strong> den Lückentext durch<br />
- lautes Lesen des Textes (ohne Lückenwörter)<br />
- selbstständige Arbeit der Schüler am Arbeitsplatz<br />
Hilfen für schwächere Schüler werden erteilt.<br />
159
160<br />
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />
Sechster Arbeitsschritt: 15 Minuten<br />
Überprüfen der Fähigkeit, angeeignete Kenntnisse in neuen Unterrichtssituationen anzuwenden<br />
(Transfer von Erkenntnissen)<br />
Zeit Ablauf Methodische Hinweise<br />
4' 6.1 Die Schüler erhalten die sechs Bilder<br />
A 6, Bildgeschichte von der Schwalbe<br />
Arbeitsauftrag:<br />
"Ordnet die Bilder wie ihr das beim Star gelernt<br />
habt!"<br />
Selbstständige Arbeit der Schüler am Arbeitsplatz<br />
8' 6.2 Unterrichtsgespräch zum Thema:<br />
Die Schwalben kommen <strong>zur</strong>ück<br />
Fragestellungen des Lehrers:<br />
"Woher kommen die Schwalben?"<br />
"Bleibt eine Schwalbe allein?"<br />
"Warum <strong>und</strong> wo bauen sie ein Nest?"<br />
"Woher kommen die Jungen?"<br />
"Womit werden die Jungen gefüttert?"<br />
Wohin fliegen die Schwalben im Herbst?"<br />
6.3 Wiederholung des Arbeitsauftrages zum<br />
Ordnen der Bildgeschichte von der<br />
Schwalbe<br />
(Nur für Schüler, die den Arbeitsauftrag in der<br />
Übung 6.1 noch nicht gelöst haben)<br />
Nach der Erteilung des Auftrages kontrollieren<br />
<strong>und</strong> beobachten Lehrer <strong>und</strong> Protokollanten die<br />
Schüler bei der Arbeit. Sie machen sich Notizen<br />
zu den Handlungen der Schüler. Hilfen werden<br />
nicht gegeben. Diejenigen Schüler, die den<br />
Arbeitsauftrag 6.1 erfüllen, werden nicht mehr in<br />
die Übung 6.3 einbezogen.<br />
In das Gespräch sind alle Schüler einzubeziehen.<br />
Vor allem sind gehemmte Schüler <strong>und</strong><br />
solche mit einem unklaren Leistungsverhalten<br />
verstärkt am Gespräch zu beteiligen.<br />
Gleiches methodisches Vorgehen wie in Übung<br />
6.1. Diejenigen Schüler, die den Arbeitsauftrag<br />
"Ordnen der Bilder" in der Übung 6.1 erfüllt<br />
haben, erhalten jetzt den Auftrag, eine Schwalbe<br />
zu zeichnen.
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />
Dritte Unterrichtsst<strong>und</strong>e<br />
Siebenter Arbeitsschritt: 20 Minuten<br />
Überprüfen der orthographischen Fähigkeiten <strong>und</strong> Fertigkeiten, Schreiben eines Diktates<br />
Zeit Ablauf Methodische Hinweise<br />
20' 7. Schreiben eines Diktates<br />
(28 Wörter)<br />
Diktat:<br />
Die Stare kommen.<br />
Der Star sucht sich ein Weibchen.<br />
Es legt Eier in den Nistkasten.<br />
Die Stare brüten.<br />
Sie füttern die Jungen.<br />
Im Herbst fliegen die Stare fort.<br />
Achter Arbeitsschritt: 10 Minuten<br />
Beim Diktieren geht der Lehrer wie folgt vor:<br />
- Vortragen des ganzen Diktates<br />
- Sprechen eines Satzes<br />
- Schüler sprechen Satz nach<br />
- Sprechen einer Wortgruppe<br />
- Schüler schreiben Wortgruppe<br />
- Lehrer wiederholt den ganzen Satz<br />
- Schüler kontrollieren <strong>und</strong> korrigieren<br />
- nochmaliges Vortragen des ganzen Diktates<br />
(Die Zeit kann, wenn nötig, etwas überschritten<br />
werden.)<br />
Überprüfen von Besonderheiten der Wahrnehmung, Interesse, Antrieb sowie Kombinationsfähigkeit<br />
Zeit Ablauf Methodische Hinweise<br />
10' 8. Zum Abschluss der drei Unterrichtsst<strong>und</strong>en<br />
erhalten die Schüler vom<br />
Starenbild 2, A4 ein Puzzle<br />
Nach Erteilen des Auftrages kontrollieren <strong>und</strong><br />
beobachten Lehrer <strong>und</strong> Protokollant die Schüler<br />
bei der Arbeit. Hilfen werden nur bei solchen<br />
Schülern gegeben, die absolut nicht <strong>zur</strong>echtkommen<br />
(evtl. Vorlage benutzen lassen). Die<br />
Zeit kann überzogen werden.<br />
161
Anlagen<br />
Abschrift<br />
Diktat<br />
162<br />
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />
Die Stare kommen.<br />
Der Star sucht sich ein Weibchen.<br />
Es legt Eier in den Nistkasten.<br />
Die Stare brüten.<br />
Sie füttern die Jungen.<br />
Im Herbst fliegen die Stare fort.<br />
(28 Wörter)<br />
Stare kommen<br />
sucht Weibchen<br />
am Nistkasten<br />
legt Eier<br />
Star brütet<br />
füttert Junge<br />
fliegen weg<br />
(14 Wörter)
Leseübung<br />
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />
Die Stare kommen aus dem Süden.<br />
Der Star sucht sich ein Weibchen.<br />
Er fliegt zum Nistkasten.<br />
Dort baut er ein Nest.<br />
Das Weibchen legt Eier in den Nistkasten.<br />
Die Stare brüten die Eier aus.<br />
Bald schlüpfen die Jungen.<br />
Die Stare füttern ihre Jungen.<br />
Nach kurzer Zeit können die Jungen fliegen.<br />
Dann suchen sie sich selbst Futter.<br />
Im Herbst fliegen die Stare fort.<br />
163
Lückentext<br />
164<br />
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />
Setze die Wörter in der richtigen Reihenfolge ein!<br />
füttert, legt, fliegen, brütet<br />
Das Weibchen __________________________ Eier in den Nistkasten.<br />
Der Star ___________________________ die Eier aus.<br />
Er ______________________________ die Jungen.<br />
Im Herbst ____________________________ die Stare fort.
Satzkarten:<br />
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />
Die Stare kommen aus dem Süden.<br />
Der Star sucht sich ein Weibchen.<br />
Er fliegt zum Nistkasten.<br />
Die Stare brüten die Eier aus.<br />
Die Stare füttern ihre Jungen.<br />
Im Herbst fliegen die Stare fort.<br />
Im Winter bauen sie ein Nest.<br />
165
Protokollbogen<br />
166<br />
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />
Lektion: "Star <strong>und</strong> Schwalbe" Klasse 2<br />
Name: Datum:<br />
Zeit Arbeitsschritt Beobachtungen Interpretation<br />
2'<br />
4'<br />
4'<br />
15'<br />
10'<br />
10'<br />
4'<br />
6'<br />
1. St<strong>und</strong>e<br />
1.1 Gespräch über den<br />
Frühling (Zugvögel)<br />
1.2 Bildgeschichte ordnen<br />
1.3 Sätze zuorden<br />
2.1 Erarbeitung der Bildinhalte<br />
2.1 Leseübung mit vor-<br />
bereiteten Sätzen<br />
2.2 Abschreiben des Tafeltextes(Wortgruppen)<br />
2. St<strong>und</strong>e<br />
3.1 UG <strong>zur</strong> Zusammenfassung<br />
des Inhaltes<br />
der ersten St<strong>und</strong>e<br />
3.2 Ordnen der Bilder <strong>und</strong><br />
der dazugehörigen<br />
Sätze
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />
Zeit Arbeitsschritt Beobachtungen Interpretation<br />
6'<br />
8'<br />
4.1 Leseübung wie 2.2<br />
4.4 Leseübung am Platz<br />
(4.4???)<br />
(Arbeitsblatt)<br />
6' 5. Arbeit am Lückentext<br />
4' 6.1 Ordnen der Bilder<br />
(Schwalbe)<br />
8'<br />
3'<br />
6.2 UG zu den Schwalben<br />
6.3 Ordnen der Bilder<br />
(Schwalbe)<br />
20' 3. St<strong>und</strong>e<br />
7. Diktat (Sätze)<br />
10' 8. Puzzle (Star)<br />
167
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />
Anlage: Star-Bilder <strong>zur</strong> Demonstration<br />
Star 1 - Ankunft<br />
168
Star 2 - Partnersuche<br />
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />
169
Star 3 - Nestbau<br />
170<br />
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II
Star 4 - Brut<br />
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />
171
Star 5 - Fütterung<br />
172<br />
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II
Star 6 - Abflug<br />
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />
173
Star - Puzzle<br />
174<br />
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />
Schwalbe-Bilder <strong>zur</strong> Demonstration<br />
Schwalbe 1 - Ankunft<br />
175
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />
Schwalbe 2 - Partnersuche<br />
176
Schwalbe 3 - Nestbau<br />
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />
177
Schwalbe 4 - Brut<br />
178<br />
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II
Schwalbe 5 - Fütterung<br />
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />
179
Schwalbe 6 - Abflug<br />
180<br />
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />
Starbilder für die Schülerhand<br />
181
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />
Schwalbenbilder für die Schülerhand<br />
182
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />
183
184<br />
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />
Angela Drößler/Dorothea Götze (FS "J. H. Pestalozzi", Leipzig)<br />
Vorbemerkung<br />
Nach längeren Vorüberlegungen entschlossen wir uns, beide Mathematiklektionen für<br />
die Überprüfung der Schüler der Gr<strong>und</strong>schulklasse 2 nicht gr<strong>und</strong>legend zu verändern.<br />
Sie bestehen weiterhin aus zwei Unterrichtslektionen von jeweils 45 Minuten. Diese<br />
St<strong>und</strong>en sollten möglichst zu Beginn eines Überprüfungstages erteilt werden.<br />
Der Ablauf der überarbeiteten Lektionen orientiert sich stark an den Lektionen der<br />
Handreichung. Der zeitliche Rahmen wurde gelockert. Der Lehrer kann für einige Arbeitsschritte<br />
die Zeitdauer je nach Gruppensituation festlegen, vorgegebene Zeitangaben<br />
sollen nur der Orientierung dienen. Zu nutzende Arbeits- <strong>und</strong> Unterrichtsmittel sind<br />
im Vorspann der Lektion genannt.<br />
In einigen Arbeitsschritten wurden Vorschläge <strong>zur</strong> Durchführung der jeweiligen Übung<br />
gemacht. Der Lehrer sollte bei der Entscheidung für eine Übungsform an die jeweilige<br />
Gruppensituation, an die Besetzung mit Protokollanten sowie an alle Vorbedingungen<br />
der zu überprüfenden Schüler denken.<br />
Die Protokollbögen <strong>zur</strong> Auswertung der Leistungen der Schüler wurden den Lektionen<br />
beigefügt.<br />
Lektion: Mathematik - 1. Lektion<br />
Ziele <strong>und</strong> Inhalte<br />
"Addition <strong>und</strong> Subtraktion natürlicher Zahlen"<br />
Klasse 2 (nach Handreichung S. 99)<br />
Die Lektion leistet einen Beitrag <strong>zur</strong> Ermittlung der Lernfähigkeit; insbesondere soll mit<br />
der Lektion der Entwicklungsstand des mathematischen Wissens <strong>und</strong> Könnens der<br />
Schüler eingeschätzt werden.<br />
In der Lektion werden die Art <strong>und</strong> Weise der Anwendung mathematischer Kenntnisse,<br />
vor allem die Nutzung der Gr<strong>und</strong>aufgaben der Addition <strong>und</strong> Subtraktion bei der Lösung<br />
von Anwendungsaufgaben überprüft.<br />
Arbeitsmaterialien<br />
- Arbeitsblätter für die Hand des Schülers<br />
- didaktisches Arbeitsmaterial für die Hand des Schülers<br />
- Ball oder Zahlenwürfel für das Rechenspiel mit Zahlenflächen 1 bis 10
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />
Hinweise <strong>und</strong> Empfehlungen<br />
Die Lektion besteht aus einer Unterrichtsst<strong>und</strong>e. Sie ist in drei Arbeitsschritte gegliedert,<br />
der erste <strong>und</strong> dritte Arbeitsschritt sind Leistungskontrollen. Im zweiten Arbeitsschritt<br />
wird vorhandenes Wissen aktiviert <strong>und</strong> neues Wissen erworben.<br />
Der Unterricht ist zielstrebig nach dem Entwurf durchzuführen. Erreichte Leistungen<br />
der Schüler sind durch Lob zu bekräftigen, die Leistungsbereitschaft ist ständig zu aktivieren.<br />
Diese Lektion stellt hohe Ansprüche an die Lernbereitschaft <strong>und</strong> die Konzentrationsfähigkeit<br />
der Schüler, sie sollte sorgfältig in den Ablauf der Untersuchungswoche eingeplant<br />
werden.<br />
Anlagen<br />
- Arbeitsblätter 1, 2 <strong>und</strong> 3<br />
- Protokollbogen<br />
185
186<br />
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />
Zum Ablauf der 1. Lektion<br />
Erster Arbeitsschritt<br />
Überprüfen der Fähig- <strong>und</strong> Fertigkeiten im Lösen von Gr<strong>und</strong>aufgabengleichungen<br />
Zeit Ablauf Methodische Hinweise<br />
5' 1.1 Kopfrechnen in spielerischer Form<br />
- Lösen von Gr<strong>und</strong>aufgaben (5 + 3; 8 - 4 ...)<br />
- Anwenden der Gr<strong>und</strong>aufgaben im Bereich<br />
der Zahlen von 10 bis 20 (12 + 3; 18 - 4 ...)<br />
- Lösen von Gr<strong>und</strong>aufgaben mit Überschreiten<br />
der 10 (9 + 3; 12 - 4 ...)<br />
- Lösen einfacher Textaufgaben:<br />
Zähle zu 7 die Zahl 4 dazu!<br />
Ziehe von 9 die Zahl 5 ab!<br />
10' 1.2 Individuelle Arbeit am Arbeitsblatt<br />
Die Arbeitsblätter (Anlage, Teil 1) werden ausgegeben,<br />
Rechenhilfen dürfen genutzt werden.<br />
Die Schüler sollen diejenigen Aufgaben lösen,<br />
die sie rechnen können.<br />
Alle Schüler werden in das Spiel einbezogen.<br />
Lehrer oder andere Schüler können bei Rechenschwierigkeiten<br />
helfen. Das Leistungsniveau<br />
der Schüler ist zu beachten.<br />
Vorschläge für Rechenspiele:<br />
1. Die Schüler stehen im Kreis. Der Lehrer wirft<br />
einen Ball zu <strong>und</strong> nennt die zu rechnende<br />
Aufgabe.<br />
2. Die Aufgaben werden "gewürfelt" mit dem<br />
Zahlenwürfel. Der Lehrer oder geeignete<br />
Schüler bilden die Aufgabe.<br />
3. Rechenbeispiel "Bankrutschen" oder ähnliche<br />
Rechenspiele<br />
- Kontrolle der Schüler durch den Lehrer, jedoch<br />
keine unmittelbare Hilfe<br />
- Abbruch der Arbeit nach der angegebenen<br />
Zeit<br />
- die Schüler werden <strong>zur</strong> Selbstkontrolle angeregt<br />
- genutzte Rechenhilfen werden protokolliert
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />
Zweiter Arbeitsschritt<br />
Anwenden der Gr<strong>und</strong>aufgaben der Addition <strong>und</strong> Subtraktion<br />
Zeit Ablauf Methodische Hinweise<br />
2.1 Lösen von Aufgaben der Addition <strong>und</strong><br />
Subtraktion ohne Verwenden von Variablen<br />
(entsprechend Stufe I <strong>und</strong> II des Arbeitsblattes)<br />
- Gr<strong>und</strong>aufgaben im Zahlenraum 1 bis 20 Vorschläge:<br />
Die Schüler haben Ziffernkarten von 1 bis 20<br />
vorliegen.<br />
Der Lehrer schreibt die gebildeten Subtraktionsaufgaben<br />
hinter die entsprechenden Additionsaufgaben.<br />
Die Schüler sollen den Zusammenhang<br />
der Aufgaben erkennen.<br />
2.2 Arbeit mit dem Arbeitsblatt<br />
(Anlage Teil III)<br />
Vorschläge (je nach Gruppensituation)<br />
1. Erarbeitung des Arbeitsblattes in einer<br />
kleinen Schülergruppe (2 - 3 Schüler)<br />
mit einem Protokollanten<br />
- jedes Kind ist <strong>zur</strong> Erarbeitung heranzuziehen<br />
- Gruppenbildung: Schüler mit jeweils gleichem<br />
oder ähnlichem Entwicklungsstand<br />
des mathematischen Wissens <strong>und</strong> Könnens<br />
2. Erarbeitung eines Teils des Arbeitsblattes<br />
frontal an der Tafel, den anderen Teil erarbeiten<br />
die Schüler in Stillarbeit am Platz.<br />
- genaue Beobachtung durch die Protokollanten<br />
notwendig<br />
1. Ziffernkarten nach Ansage des Lehrers an<br />
die Tafel heften lassen.<br />
4 6 10<br />
3 5 8<br />
9 7 16<br />
18 16 2<br />
a) Bildet Additions- (Plus-)Aufgaben! Die<br />
Schüler schreiben die Rechenzeichen an<br />
die Tafel.<br />
Bei Schwierigkeiten kann die letzte Aufgabe<br />
frontal erarbeitet werden.<br />
b) Bilde Subtraktions- (Minus-)Aufgaben!<br />
Beispiel: 10 - 6 = 4<br />
c) Begründen der Kleiner-als-Beziehung mit<br />
Hilfe von Additionsaufgaben.<br />
Beispiel: 4 < 10<br />
denn: 4 + 6 = 10<br />
Didaktisches Arbeitsmaterial für die Hand des<br />
Schülers ist als Rechenhilfe nutzbar.<br />
Vorschläge für Arbeit am Arbeitsblatt:<br />
a) Additionsaufgaben<br />
Einlegen der Ergebnisse mit Ziffernkarten<br />
b) Umkehroperation Subtraktion<br />
Einlegen der Ergebnisse mit Ziffernkarten<br />
c) Begründen der Kleiner-als-Beziehung mit<br />
Hilfe der Addition<br />
d) Erfinden kleiner Rechengeschichten<br />
e) Lösung einfacher Text- <strong>und</strong> Sachaufgaben<br />
187
188<br />
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />
Zeit Ablauf Methodische Hinweise<br />
2.3 Frontale Arbeit an der Tafel<br />
Die für diesen Arbeitsschritt erforderliche Zeit ist<br />
abhängig von der Gruppensituation. Auf jeden<br />
Fall sollten die ersten Aufgabengruppen gelöst<br />
werden.<br />
Tafelbild:<br />
+ -<br />
I 5 + 4 9 - 4<br />
II 4 + 5 9 - 5<br />
15 + 4 19 - 4<br />
III 5 + = 9 9 - = 5<br />
+ 4 = 19 - 4 = 15<br />
IV + 4 - 4<br />
5 9<br />
25 39<br />
Zum Abschluss der frontalen Tafelarbeit kann<br />
eine einfache Sachaufgabe, die sich aus den<br />
Gr<strong>und</strong>aufgaben ergibt, gestellt werden.<br />
Diese Aufgabenstellung kann mit Hilfe einer<br />
einfachen, übersichtlichen Rechengeschichte<br />
erfolgen.<br />
Dritter Arbeitsschritt<br />
Bei diesen Aufgaben sollen die Schüler zu der<br />
Erkenntnis kommen, dass alle Aufgaben mit<br />
den Gr<strong>und</strong>aufgaben zusammenhängen <strong>und</strong> mit<br />
Hilfe der Gr<strong>und</strong>aufgaben zu errechnen sind.<br />
Die Schüler sollen die verschiedenen Schreibweisen<br />
erkennen.<br />
Die Übungen sind so zu gestalten, dass alle<br />
Schüler einbezogen werden <strong>und</strong> zu Erfolgserlebnissen<br />
kommen.<br />
Die Schüler lösen die Aufgaben <strong>und</strong> der Lehrer<br />
trägt die Zahlen an der Tafel ein.<br />
- mit farbiger Kreide<br />
- mit Ziffernkarten<br />
Überprüfen der Fähigkeit <strong>zur</strong> Anwendung der Gr<strong>und</strong>aufgaben der Addition <strong>und</strong> Subtraktion<br />
bei der Lösung von Aufgaben<br />
Zeit Ablauf Methodische Hinweise<br />
10' 3.1 Individuelle Arbeit am Arbeitsblatt<br />
Ausgabe der Arbeitsblätter (Anlage, Teil II)<br />
Stillarbeit<br />
Rechenhilfen können genutzt werden<br />
Kontrolle <strong>und</strong> Ansporn durch Lob; Hilfen werden<br />
nicht gegeben.<br />
Nach Abschluss der Arbeiten kann auf Fehler<br />
hingewiesen werden <strong>und</strong> der Schüler zum<br />
Nachrechnen angeregt werden.<br />
Die Arbeitszeit sollte möglichst eingehalten<br />
werden, kann aber bei Bedarf kurzzeitig verlängert<br />
werden.<br />
Genutzte Rechenhilfen werden protokolliert.
Protokollbogen<br />
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />
Lektion: Mathematik I Klasse 2<br />
"Addition <strong>und</strong> Subtraktion natürlicher Zahlen"<br />
Name: Datum:<br />
Zeit Arbeitsschritt Beobachtungen Interpretation<br />
5'<br />
10'<br />
25'<br />
10'<br />
25'<br />
10'<br />
1. Arbeitsschritt<br />
1.1 Kopfrechnen<br />
1.2 Arbeitsblatt 1<br />
2. Arbeitsschritt<br />
2.1 Lösen der Aufgaben<br />
der Addition <strong>und</strong><br />
Subtraktion<br />
2.2 Arbeit mit Arbeits-<br />
blatt 3<br />
2.3 Frontale Arbeit an<br />
der Tafel<br />
3. Arbeitsschritt<br />
3.1 Individuelle Arbeit<br />
am Arbeitsblatt 2,<br />
Stillarbeit<br />
189
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />
Arbeitsblatt 1 "<br />
Klasse 2<br />
Name: Datum:<br />
1. 6 + 3 = 9 - 3 =<br />
3 + 6 = 9 - 6 =<br />
2. 16 + 3 = 19 - 3 =<br />
3. 6 + = 9 9 - = 6<br />
+ 6 = 9 - 6 = 3<br />
4.<br />
13 + = 19 19 - = 13<br />
+ 6 = 19 - 3 = 16<br />
+ 6 - 3<br />
� ��3� � � � � � �16�<br />
33 29<br />
5. + 3 - 6<br />
9 13<br />
49 33<br />
190
Arbeitsblatt 2<br />
Klasse 2<br />
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />
Name: Datum:<br />
1. 7 + 2 = 9 - 2 =<br />
2 + 7 = 9 - 7 =<br />
2. 17 + 2 = 19 - 2 =<br />
3. 7 + = 9 9 - = 7<br />
+ 2 = 9 - 7 = 2<br />
17 + = 19 19 - = 17<br />
+ 12 = 19 - 2 = 17<br />
4. + 7 - 2<br />
________________ _______________<br />
12 9<br />
42 59<br />
5. + 2 - 7<br />
________________ _______________<br />
29 22<br />
69 32<br />
191
192<br />
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />
Angela Drößler/Dorothea Götze FS "J. H. Pestalozzi" Leipzig<br />
Lektion: Mathematik 2<br />
Ziele <strong>und</strong> Inhalte<br />
"Nutzung mathematischer Gesetzmäßigkeiten"<br />
Klasse 2 (nach Handreichung S.111)<br />
Mit dieser Lektion soll ein Beitrag <strong>zur</strong> Ermittlung der Lernfähigkeit geleistet werden. In<br />
der Lektion wird das mathematische Wissen <strong>und</strong> Können der Schüler überprüft, es wird<br />
die Art <strong>und</strong> Weise der Nutzung von Rechenvorteilen durch Anwendung der Kommutativität<br />
der Addition durch die Schüler festgestellt.<br />
Dadurch kann ein wichtiger Beitrag <strong>zur</strong> Fähigkeitsvermittlung geleistet werden.<br />
Arbeitsmaterialien<br />
- Arbeitsblätter für die Hand des Schülers<br />
- didaktisches Arbeitsmaterial für die Hand des Schülers (z. B. 20 Stäbchen, 20er Rechengerät)<br />
- Ziffernkarten von 0 bis 10 für die Hand des Schülers (die Ziffer 5 wird in doppelter<br />
Ausführung benötigt)<br />
Hinweise <strong>und</strong> Empfehlungen <strong>zur</strong> Lektion<br />
Die Lektion besteht aus einer Unterrichtsst<strong>und</strong>e. Der erste Arbeitsschritt dient der Ermittlung<br />
vorhandener Kenntnisse <strong>und</strong> Fertigkeiten. Die beiden folgenden Arbeitsschritte<br />
leisten einen wichtigen Beitrag <strong>zur</strong> Ermittlung der Lernfähigkeit der Schüler.<br />
Der didaktisch-methodische Aufbau der Lektion ist dem Unterricht in der Gr<strong>und</strong>schule<br />
angepasst. Die Übungen sind zügig hintereinander durchzuführen.<br />
Anlage<br />
- Arbeitsblatt<br />
- Protokollbogen<br />
193
Erster Arbeitsschritt<br />
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />
Überprüfung der Fähigkeiten <strong>zur</strong> Nutzung der Assoziativität der Addition natürlicher<br />
Zahlen<br />
Zeit Ablauf Methodische Hinweise<br />
10' 1.1 Die Schüler erhalten das Arbeitsblatt<br />
(Anlage, Teil 1)<br />
194<br />
- Eintragen der Namen<br />
- Aufforderung zum Betrachten der Aufgaben<br />
- Demonstration der Lösung einer Aufgabe an<br />
der Tafel<br />
Tafelaufgabe<br />
8 + 9 + 2 = 8 + 2 + 9<br />
= 10 + 9<br />
= 19<br />
Lehrererklärung:<br />
"Bei der Lösung solcher Aufgaben stelle ich die<br />
Zahlen immer so um, dass ich einen Rechenvorteil<br />
nutzen kann.<br />
Ich schreibe immer die Zahlen hintereinander,<br />
die sich zum vollen Zehner ergänzen. Schaut<br />
her, ich zeige euch das jetzt!"<br />
Nach der Demonstration wird die Aufgabe von<br />
der Tafel gewischt!<br />
Die Schüler lösen selbstständig die Aufgaben<br />
auf dem Arbeitsblatt. Es werden keine Hilfen<br />
angeboten. Bei Frage verweist der Lehrer auf<br />
die Demonstrationsaufgabe.<br />
Zur Lösung der Aufgaben können die angebotenen<br />
Rechenhilfen oder die eigenen Finger<br />
genutzt werden. Die Arbeits- <strong>und</strong> Vorgehensweise<br />
ist zu protokollieren.
2. Arbeitsschritt<br />
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />
Wiederholung der Gr<strong>und</strong>aufgaben der Addition: Lösen von Additionsaufgaben mit drei<br />
Summanden durch die Nutzung der Assoziativität der Addition natürlicher Zahlen<br />
Zeit Ablauf Methodische Hinweise<br />
5' 2.1 Frontale Arbeit an der Tafel<br />
Vorbereitetes Tafelbild<br />
3 4 7 5<br />
8 1 9 0<br />
6 2 10<br />
Lehrererklärung:<br />
"Wir wollen Aufgaben mit dem Ergebnis 10<br />
bilden!"<br />
Demonstration einer Lösung<br />
3 + 7 = 10<br />
Lösen aller Aufgaben durch die Schüler.<br />
Einprägen der sich ergänzenden Aufgaben<br />
durch wiederholtes Sprechen der Gleichungen.<br />
- im Chor<br />
- einzelne Schüler<br />
5' 2.2 Übungsspiel<br />
"Zahlen suchen sich einen Partner"<br />
Die Ziffernkarten werden an die Schüler ausgeteilt,<br />
bei Bedarf können die Protokollanten einbezogen<br />
werden.<br />
Jeder Mitspieler erhält eine Ziffer.<br />
Achtung: Jeder Schüler benötigt einen Partner!<br />
Spielvorschlag:<br />
a) Eine "Zahl" wird aufgerufen, der "Zahlenpartner"<br />
muss sich erheben.<br />
b) Ein Ball wird einer "Zahl" zugeworfen, sie<br />
sucht sich ihren "Zahlenpartner".<br />
c) Aufruf des Lehrers: "Alle Partner finden<br />
sich!"<br />
d) Die aufgerufene "Zahl" darf eine kleine<br />
Übung vormachen, der "Zahlenpartner"<br />
macht diese Übung nach.<br />
Austauschen der Ziffernkarten <strong>und</strong><br />
Wiederholung, Wechsel der Übung<br />
Jeder Schüler sollte mitarbeiten.<br />
Bei Rechenschwierigkeiten können andere<br />
Schüler mithelfen. Richtige Lösungen werden<br />
gelobt.<br />
Diese Aufgabe verbleibt <strong>zur</strong> Anschauung an der<br />
Tafel. Der 2. Summand ist farbig hervorgehoben.<br />
Nach Fertigstellen aller Aufgaben fordert der<br />
Lehrer die Schüler zum Einprägen aller Aufgaben<br />
auf.<br />
- Spiel dient der Erhöhung der Sicherheit im<br />
Zuordnen der entsprechenden Zahlenpaare<br />
- Auflockerung der Unterrichtssituation<br />
- Zügig arbeiten! Zeitverluste vermeiden!<br />
195
196<br />
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />
Zeit Ablauf Methodische Hinweise<br />
5' 2.3 Zwischenkontrolle<br />
Arbeit der Schüler am Arbeitsplatz mit dem<br />
Arbeitsblatt (Anlage, Teil II)<br />
5' 2.4 Lösen von Aufgaben unter Nutzung der<br />
Assoziativität der Addition natürlicher<br />
Zahlen<br />
1. Vorschlag:<br />
Vorbereitetes Tafelbild<br />
6 + 7 + 4 2 + 5 + 8<br />
3 + 6 + 7 3 + 2 + 8<br />
9 + 4 + 1 16 + 5 + 4<br />
Der Lehrer erklärt <strong>und</strong> demonstriert:<br />
"Sind bei einer Aufgabe mehrere Summanden<br />
(Glieder) vorhanden, wird umgestellt. Wir suchen<br />
uns die Glieder heraus, die sich <strong>zur</strong> vollen<br />
10 ergänzen <strong>und</strong> schreiben davon den größten<br />
zuerst auf!"<br />
2. Vorschlag:<br />
Vorbereitete Arbeitsblätter<br />
6 + 7 + 4 2 + 5 + 8<br />
3 + 6 + 7 3 + 2 + 8<br />
9 + 4 + 1 16 + 5 + 4<br />
- Einteilung der Schüler in Gruppen<br />
(2 – 3 Kinder)<br />
Erarbeitung der Aufgaben mit dem Protokollanten<br />
Weiterführung der Gruppenarbeit wie im 1. Vorschlag<br />
5' 2.5 Übungsspiel<br />
Das Übungsspiel gleicht dem Ansatz dem der<br />
Übung 2.2<br />
Der Lehrer stellt drei "Zahlen" in Aufgabenform,<br />
ein Schüler stellt die "Zahlen" um. Die Lösung<br />
erfolgt frontal mündlich.<br />
Kontrolle durch den Lehrer<br />
Bei Versagen gibt der Lehrer folgende Hilfen:<br />
1. Angebot der didaktischen Rechenhilfen<br />
2. Demonstration der Lösung am didaktischen<br />
<strong>Material</strong><br />
3. Gemeinsame Erarbeitung einer Aufgabe<br />
(Lehrer <strong>und</strong> Schüler)<br />
Abbruch nach Zeitablauf<br />
- frontale Erarbeitung mit der ganzen Schülergruppe<br />
- gemeinsame Entwicklung der Demonstrationsaufgaben<br />
- Anregung <strong>zur</strong> Kontrolle<br />
- Die Schüler sollten selbst <strong>zur</strong> Lösung kommen,<br />
Hinweise des Lehrers erfolgen nur,<br />
wenn offensichtlich kein Schüler <strong>zur</strong> Lösung<br />
in der Lage ist.<br />
- Besondere Beobachtung finden Schüler, bei<br />
denen Zweifel an der mathematischen Leistungsfähigkeit<br />
vorliegen.<br />
- Gruppenarbeit in homogenen Gruppen<br />
- eine bessere Beobachtung aller Schüler ist<br />
möglich<br />
- alle Schüler werden <strong>zur</strong> intensiven Arbeit<br />
herangezogen<br />
- gleiche Zielstellungen wie in 2.2<br />
- Es soll möglichst jeder Schüler einbezogen<br />
werden. Vorrangig sind jedoch Schüler, bei<br />
denen noch Unklarheiten herrschen, zum<br />
Umstellen der Zahlen <strong>und</strong> Rechnen einzubeziehen.
3. Arbeitschritt<br />
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />
Überprüfen der Fähigkeit <strong>zur</strong> Nutzung der Assoziativität der Addition natürlicher Zahlen<br />
Zeit Ablauf Methodische Hinweise<br />
10' 3.1 Ausgabe der Arbeitsblätter (Anlage, Teil III)<br />
Lösen aller Aufgaben in Stillarbeit Lehrer <strong>und</strong> Protokollanten kontrollieren gemeinsam<br />
<strong>und</strong> helfen individuell bei Schwierigkeiten.<br />
Die Sachaufgabe kann bei Leseschwierigkeiten<br />
vorgelesen werden. Die gegebenen Hilfen werden<br />
genau protokolliert.<br />
197
Protokollbogen<br />
198<br />
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />
Lektion: Mathematik 2 Klasse 2<br />
Nutzung mathematischer Gesetzmäßigkeiten<br />
Name: Datum:<br />
Zeit Arbeitsschritt Beobachtungen Interpretation<br />
5' 1. Arbeitsschritt<br />
Überprüfung der Fähigkeiten<br />
<strong>zur</strong> Nutzung der Assoziativität<br />
5' 1.1 Arbeitsblatt I<br />
5'<br />
5'<br />
5'<br />
5'<br />
5'<br />
Demonstration an der<br />
Tafel<br />
2. Arbeitsschritt<br />
2.1 Frontale Arbeit an<br />
der Tafel<br />
2.2 Übungsspiel<br />
2.3 Zwischenkontrolle<br />
2.4 Lösen von Aufgaben<br />
unter Nutzung der<br />
Assoziativität<br />
2.5 Übungsspiel
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />
Zeit Arbeitsschritt Beobachtungen Interpretation<br />
10' 3. Arbeitsschritt<br />
3.1 Individuelle Arbeit am<br />
Arbeitsblatt Stillarbeit<br />
199
Anlage<br />
Teil I<br />
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />
Rechne: 6 + 3 + 4<br />
3 + 8 + 7<br />
Teil II<br />
Bestimme die 2. Zahl! 6 + 4 = 10 2 + 8 = 10<br />
3 + = 10 5 + = 10<br />
8 + = 10 + =<br />
1 + = 0 + =<br />
Teil III<br />
Stelle die Zahlen um <strong>und</strong> rechne!<br />
II 8 + 6 + 2 6 + 9 + 4<br />
III 6 + 9 + 1 1 + 8 + 9<br />
IV 3 + 3 + 7 12 + 9 + 8<br />
Uli hat 7 Murmeln, Hans schenkt ihm 5 Murmeln. Ute schenkt ihm 3 Murmeln!<br />
Wie viele Murmeln hat Uli jetzt?<br />
V 7 + 8 + 33 6 + 64 + 5<br />
200
Lektionen Klasse 3<br />
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />
Schule Grünau<br />
Schule <strong>zur</strong> Lernförderung<br />
Miltitzer Weg 1<br />
04205 Leipzig<br />
Mathematiklektion - Klasse 3<br />
Ziele <strong>und</strong> Inhalte<br />
In dieser Lektion werden mathematische Fähig- <strong>und</strong> Fertigkeiten im Zahlenraum bis<br />
1000 ermittelt. Das Schreiben <strong>und</strong> Lesen von 3-stelligen Zahlen, Zählen, die Orientierung<br />
auf dem Zahlenstrahl <strong>und</strong> das Rechnen mit Vielfachen von 10 stehen im Vordergr<strong>und</strong>.<br />
Die Lektion dient der Leistungsstands- sowie der Lernfähigkeitsermittlung.<br />
Sie besteht aus einer Unterrichtsst<strong>und</strong>e von 45 Minuten. Eine geringe Zeitüberschreitung<br />
ist zulässig.<br />
Arbeitsmaterialien<br />
- 10 Luftballons aus Tonpapier, Magnete<br />
- Zahlenstrahl von 0 bis 1000 für jeden Schüler<br />
- Arbeitsblatt I<br />
- Arbeitsblatt II<br />
- Tafel<br />
Die Luftballons aus Tonpapier werden mit 3-stelligen Zahlen beschrieben.<br />
Ein Zahlenstrahl sollte 105 cm x 4 cm sein. Es sind die Zehner, die 50er Zahlen <strong>und</strong> die<br />
vollen H<strong>und</strong>erter mit unterschiedlichen Markierungen zu versehen. Die vollen H<strong>und</strong>erter<br />
werden durch die entsprechenden Zahlen ergänzt.<br />
Zwei Protokollbögen erleichtern die Arbeit des Protokollierens zum übersichtlichen<br />
Festhalten aller Beobachtungen.<br />
201
202<br />
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />
Mathematiklektion Klasse 3<br />
Ablauf<br />
Zeit Didaktische Funktion Lehrer-Schüler-Tätigkeit Bemerkungen<br />
3' Einstimmung<br />
ZO/Motivierung<br />
- Arbeit mit Luftballons, lesen der 3-stelligen<br />
Zahlen<br />
- Zählen <strong>und</strong> Rechnen im Zahlenraum bis<br />
1000<br />
Arbeit an der Tafel,<br />
Einsatz der Applikationen<br />
10' Leistungsstandsermittlung - Schüler bearbeiten Arbeitsblatt I Keine Hilfen erteilen!<br />
7' Erarbeitung/Vermittlung a) Übungen mit Zahlenstrahl<br />
- Zählen<br />
o in H<strong>und</strong>erterschritten<br />
(0, 100, 200 ...)<br />
vorwärts<br />
rückwärts<br />
o in Zehnerschritten (Tafelbild)<br />
530 bis 580<br />
420 bis 460<br />
310 bis 340<br />
670 bis 720<br />
850 bis 810<br />
930 bis 880<br />
o in Einerschritten (Tafelbild)<br />
484 bis 492<br />
318 bis 322<br />
621 bis 617<br />
826 bis 819<br />
7' b) Vergleichen von 3-stelligen Zahlen<br />
- Vergleiche! Setze richtig ein � �� !'<br />
(Tafelbild)<br />
60 600<br />
900 400<br />
430 430<br />
770 790<br />
548 584<br />
367 361<br />
Ordne die Zahlen der Größe nach!<br />
Beginne mit der kleinsten Zahl!<br />
60, 900, 430, 770, 548, 367<br />
Beginne mit der größten Zahl!<br />
600, 400, 430, 790, 584, 361<br />
Jeder Schüler erhält<br />
einen Zahlenstrahl!<br />
Individuelle Hilfen<br />
geben!
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />
Zeit Didaktische Funktion Lehrer-Schüler-Tätigkeit Bemerkungen<br />
3' c) Fortsetzen von Zahlenfolgen<br />
Ergänze! (Tafelbild)<br />
420 � ___, ___, ___, ___, � 470<br />
590 � ___, ___, ___, ___, � 640<br />
5' d) Addition <strong>und</strong> Subtraktion von 3-stelligen<br />
Zahlen <strong>und</strong> 2-stelligen Zahlen, die ein<br />
Vielfaches von 10 sind<br />
- formale Aufgaben<br />
440 + 70 140 - 50<br />
780 + 40 720 - 60<br />
890 + 20 260 - 70<br />
310 + 90 420 - 40<br />
- Tabellen<br />
+ 20 - 50<br />
490 110<br />
280 640<br />
690 320<br />
10' Kontrolle - Schüler bearbeiten Arbeitsblatt II Keine Hilfen!<br />
Ermittlung des Lernzuwachses<br />
203
Protokollbogen<br />
204<br />
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />
Mathematiklektion Klasse 3<br />
Arbeitsschritt Beobachtungen Interpretation<br />
Einstimmung<br />
Lesen von 3-stelligen Zahlen<br />
(Tafelarbeit)<br />
Arbeitsblatt I<br />
Übungsphase<br />
a) Arbeit mit Zahlenstrahl<br />
(Arbeit am Platz)<br />
Zählen:<br />
- vorwärts<br />
- rückwärts<br />
Übungsphase<br />
b) Vergleichen von<br />
3-stelligen Zahlen<br />
(Tafel)<br />
Schüler nutzen<br />
Zahlenstrahl<br />
c) Fortsetzen von<br />
Zahlenfolgen<br />
(Tafel, Zahlenstrahl)
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />
Arbeitsschritt Beobachtungen Interpretation<br />
d) Addition <strong>und</strong> Subtraktion<br />
von 3-stelligen<br />
<strong>und</strong> 2-steligen Zahlen,<br />
die ein Vielfaches von<br />
10 sind<br />
(Tafel, Zahlenstrahl)<br />
- formale Aufgaben<br />
- Tabellen<br />
Arbeitsblatt II<br />
205
206<br />
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />
207
208<br />
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />
Schule Grünau<br />
Schule <strong>zur</strong> Lernförderung<br />
Miltitzer Weg 1<br />
04205 Leipzig<br />
Deutsch - Rechtschreibung/Grammatik - Klasse 3<br />
Ziele <strong>und</strong> Inhalte<br />
In dieser Lektion werden vorwiegend orthografische Fähig- <strong>und</strong> Fertigkeiten sowie<br />
Wortartenkenntnisse ermittelt.<br />
Die Lektion dient der Leistungsstands- sowie der Lernfähigkeitsermittlung.<br />
Sie besteht aus zwei Unterrichtsst<strong>und</strong>en von 45 Minuten, wobei die erste St<strong>und</strong>e durch<br />
einen weiteren Teil von 12 Minuten ergänzt wird. Eine geringe Zeitüberschreitung ist<br />
zulässig.<br />
Arbeitsmaterialien<br />
- 3 Seiten liniertes Papier entsprechend der Klassenstufe 3<br />
- Wortkarten, Magnete<br />
- Tafel<br />
- Arbeitsblatt I/II<br />
- Lückentext<br />
Zwei Protokollbögen erleichtern die Arbeit des Protokollierens zum übersichtlichen<br />
Festhalten aller Beobachtungen.
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />
Deutsch - Rechtschreibung/Grammatik - Klasse 3<br />
1. St<strong>und</strong>e<br />
Ablauf<br />
Zeit Didaktische Funktion Lehrer-Schüler-Tätigkeit Bemerkungen<br />
1' ZO/Motivierung - wollen Diktat schreiben<br />
- keine Angst, keine Zensuren, trotzdem<br />
anstrengen<br />
- Diktierrhythmus erklären<br />
12' Leistungsstandsermittlung<br />
- Schüler schreiben Diktat Keine Hilfen erteilen!<br />
8' Erarbeitung/Vermittlung a) Ordnen der Substantive nach dem ABC<br />
3' b) Verben<br />
8' c) Abschreiben<br />
5' d) Satzbildung<br />
- Wortkarten in ungeordneter Reihenfolge<br />
den Schülern vorlegen<br />
- Schüler lesen<br />
- Schüler ordnen nach dem Alphabet<br />
(Tafelarbeit)<br />
- vervollständigen der Wortgruppen<br />
Beeren im Garten_______ (pflücken)<br />
hinter dem Hasen her ______ (rennen)<br />
Beeren, die süß ________ (schmecken)<br />
die Hände ____________(waschen)<br />
- Wörter lesen<br />
- Schreibe folgende Wörter ab, so wie<br />
sie an der Tafel stehen!<br />
- Tafelbild:<br />
Garten Hase<br />
pflücken Hände<br />
rennen Pfütze<br />
Gewitter schmecken<br />
Beeren waschen<br />
Gras............. Schwester<br />
- Schüler bilden mit den unter c) aufgeführten<br />
Wörtern Sätze<br />
Wortkarten Substantive,<br />
Magnete<br />
Tafeltext<br />
209
210<br />
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />
Zeit Didaktische Funktion Lehrer-Schüler-Tätigkeit Bemerkungen<br />
8' e) Lückentext<br />
Pause<br />
- Schüler ergänzen Lückentext<br />
(Arbeitsblatt)<br />
Keine Hilfen!<br />
12' Kontrolle - Diktat wiederholen Keine Hilfen!<br />
Ermittlung des Lernzuwachses
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />
Deutsch - Rechtschreibung/Grammatik Klasse 3<br />
2. St<strong>und</strong>e<br />
Ablauf<br />
Zeit Didaktische Funktion Lehrer-Schüler-Tätigkeit Bemerkungen<br />
3' ZO/Motivierung - wollen uns mit Wortarten beschäftigen<br />
- Nenne Wortarten, die du kennst!<br />
10' Leistungsstandsermittlung - Schüler bearbeiten Arbeitsblatt I<br />
(Klassifizieren nach Wortarten)<br />
10' Erarbeitung/Vermittlung a) Begriffsklärung<br />
- benennen der Termini<br />
- erarbeiten der entsprechenden Merkmale<br />
für die Wortarten<br />
Substantiv<br />
Verb<br />
Adjektiv<br />
- Tafelbild entwickeln<br />
12' b) Tabelle- Einordnen der Wörter<br />
Substantiv Verb Adjektiv<br />
- einsetzen der entsprechenden Wörter<br />
- Wiederholung der Merkmale<br />
10' Kontrolle - Schüler bearbeiten Arbeitsblatt II<br />
(Klassifizieren nach Wortarten)<br />
Keine Hilfen erteilen!<br />
Wortmaterial siehe<br />
Anlage<br />
Keine Hilfen!<br />
Ermittlung des Lernzuwachses<br />
211
Diktat – Klasse 3<br />
Im Garten<br />
212<br />
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />
Nach dem Gewitter ist das Gras nass.<br />
Ich pflücke einige Beeren.<br />
Meine Schwester hilft mir tüchtig.<br />
Unsere Hände werden sehr schmutzig.<br />
Wir waschen sie richtig ab.<br />
Die Beeren schmecken süß.<br />
Ein Hase rennt durch die Pfütze.<br />
Ich renne hinterher.
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />
Wortmaterial für Wortkarten<br />
süß Garten<br />
schmutzig<br />
nass Gewitter<br />
tüchtig<br />
Beeren<br />
wischen Gras<br />
rennen Hase<br />
213
214<br />
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />
pflücken<br />
Hände<br />
schmecken<br />
Pfütze<br />
richtig<br />
Schwester
Lückentext<br />
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />
wenig fertig schwierig tüchtig richtig<br />
Setze die Wörter ein!<br />
Heute gab uns der Lehrer nur __________________________ Hausaufgaben auf.<br />
Dafür waren sie aber _______________________ .<br />
Ich habe mich _________________ anstrengen müssen, um bald<br />
________________ zu sein.<br />
Zuletzt prüfte ich noch, ob ich alle Aufgaben _____________________ gelöst hatte.<br />
215
Arbeitsblatt I/II<br />
216<br />
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />
Garten Gewitter Gras nass pflücken<br />
Beere schmecken tüchtig Hase süß<br />
rennen Pfütze schmutzig Rock richtig<br />
wischen<br />
Unterscheide die Wörter!<br />
Ordne in die Tabelle ein!<br />
Substantiv<br />
(Dingwort)<br />
Verb<br />
(Tätigkeitswort)<br />
Adjektiv<br />
(Eigenschaftswort)
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />
Rechtschreibung/Grammatik - Klasse 3<br />
1. St<strong>und</strong>e<br />
Protokollbogen<br />
Arbeitsschritt Beobachtungen Interpretation<br />
1. Diktat<br />
Übungsphase<br />
a) Ordnen der Substantive<br />
nach dem ABC<br />
b) Wortkarten – Verben<br />
c) Abschreiben<br />
d) Satzbildung<br />
Lückentext<br />
2. Diktat<br />
217
218<br />
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II
2. St<strong>und</strong>e<br />
Protokollbogen<br />
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />
Arbeitsschritt Beobachtungen Interpretation<br />
Tabelle<br />
(Arbeitsblatt)<br />
Übungsphase<br />
a) Begriffserklärung<br />
b) Tabelle (Tafel)<br />
Einordnen der Wörter<br />
Tabelle<br />
(Arbeitsblatt)<br />
219
220<br />
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />
Gutenbergschule Niesky<br />
Schule <strong>zur</strong> Lernförderung<br />
Bautzener Straße 48 a<br />
02906 Niesky<br />
Gedicht – Klassen 3/4 bzw. 5/6<br />
Ziele <strong>und</strong> Inhalte<br />
Die Lektion dient der Überprüfung der Merkfähigkeit, der kognitiven Fähigkeiten <strong>und</strong><br />
der Lesefähigkeiten.<br />
Arbeitsmaterialien<br />
- Arbeitsmaterial mit der Kurz- oder Langform des Gedichts<br />
- evtl. Linienblatt für Teil 5
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />
Lektionsentwurf Gedicht vom Wecker<br />
Lehrer-Schüler-Tätigkeiten Bemerkungen<br />
1. Zielorientierung<br />
L.: "Unser Gedicht handelt von etwas, was viele Menschen<br />
<strong>und</strong> vor allem Kinder morgens gar nicht gern machen.<br />
Ratet!"<br />
� frühes Aufstehen<br />
L.: "Und wieso seid ihr heute morgen alle ganz pünktlich<br />
hier gewesen?"<br />
� vom Wecker geweckt<br />
L.: "Davon handelt unser Gedicht!"<br />
2. Stilles Erlesen<br />
L.: "Lest euch das Gedicht leise durch <strong>und</strong> achtet dabei<br />
auch auf die äußere Form!"<br />
L.: "Wovon handelt das Gedicht?" (Überprüfung der Sinnerfassung)<br />
"Was ist noch aufgefallen?"<br />
- keine Überschrift<br />
- 2 Strophen zu je 6 (bzw. 10) Zeilen<br />
- es reimen sich jeweils 1./2., 3./4., 5./6. ... Zeile<br />
- Verfasser ist ein Kind (12 Jahre)<br />
3. Erklären unbekannter Wörter<br />
L.: "Hat jemand ein Wort nicht lesen können oder weiß<br />
jemand nicht, was ein bestimmtes Wort bedeutet?"<br />
Umschreiben der Bedeutung der Begriffe: rasselt, prasselt,<br />
Verdruss (mollig, appelliert, außer Rand <strong>und</strong> Band, verpennen)<br />
4. lautes Vorlesen des Gedichts <strong>und</strong> erstes Einprägen<br />
- die Schüler lesen bestimmte Zeilen laut vor <strong>und</strong><br />
sprechen einzeln oder im Chor mit/nach<br />
- Übungen <strong>zur</strong> Betonung<br />
5. Diskussion über die Frage ...<br />
L.: "Wir wollen die Frage beantworten, die in der ersten<br />
Strophe gestellt wurde. Wer liest sie noch einmal vor?"<br />
L.: "Könnte man die Schule verlegen? Ja/nein - begründe<br />
deine Meinung!"<br />
Denkanstöße:<br />
- "Denkt mal daran, aus welchen Städten <strong>und</strong> Dörfern die<br />
Schüler unserer Schule kommen!"<br />
- "Wenn es regnet, regnet es dann überall?"<br />
- "Wenn es früh nur in einigen Orten regnet, was<br />
würde dann passieren?"<br />
Arbeitsmaterial (Kurzform für Klasse 3/4;<br />
lange Form für Klasse 5/6) austeilen<br />
trotzdem Probe machen, ob Wörter bekannt<br />
sind<br />
evtl. Unterstützung durch Handzeichen<br />
Frage evtl. schriftlich beantworten <strong>und</strong><br />
begründen lassen<br />
221
Gedicht (Kurzform)<br />
222<br />
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />
Morgens, wenn der Wecker rasselt,<br />
draußen laut der Regen prasselt,<br />
bringt es mir sehr viel Verdruss,<br />
dass ich in die Schule muss.<br />
Kann man sie denn nicht verlegen,<br />
auf die Tage ohne Regen?<br />
Ich hasse meinen Wecker sehr,<br />
denn jeden Morgen klingelt er.<br />
Doch darf ich mich von ihm nicht trennen,<br />
sonst würde ich es ganz verpennen.<br />
Denn leider hat der Wecker recht,<br />
drum geht's mir morgens weiter schlecht.<br />
Katrin Ernst<br />
12 Jahre
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />
Gedicht (lange Form)<br />
Morgens, wenn der Wecker rasselt,<br />
draußen laut der Regen prasselt,<br />
bringt es mir sehr viel Verdruss,<br />
dass ich in die Schule muss.<br />
Kann man sie denn nicht verlegen,<br />
auf die Tage ohne Regen?<br />
Denn drinnen ist es mollig warm –<br />
Nur der Wecker schlägt Alarm.<br />
Schließ ich meine Augen zu,<br />
lässt er mir trotzdem keine Ruh.<br />
Ich hasse meinen Wecker sehr,<br />
denn jeden Morgen klingelt er.<br />
Er appelliert an den Verstand<br />
<strong>und</strong> bringt mich außer Rand <strong>und</strong> Band.<br />
Doch darf ich mich von ihm nicht trennen,<br />
sonst würde ich es ganz verpennen.<br />
Und tu ich mir auch selber leid,<br />
es ist nun einmal Aufstehzeit.<br />
Denn leider hat der Wecker recht,<br />
drum geht's mir morgens weiter schlecht.<br />
Katrin Ernst<br />
12 Jahre<br />
223
Lektionen Klasse 4<br />
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />
Schule Grünau<br />
Schule <strong>zur</strong> Lernförderung<br />
Miltitzer Weg 1<br />
04205 Leipzig<br />
Lektion Deutsch/Sprachbetrachtung - Klasse 4<br />
Bestimmen von Wortarten, Satzgliedern, Deklination von Substantiven, Zeitformen der<br />
Verben<br />
Ziele <strong>und</strong> Inhalte<br />
In dieser Lektion werden die Besonderheiten der Schüler bei der Anwendung des erworbenen<br />
Wissens <strong>und</strong> Könnens hinsichtlich der grammatischen Fähig- <strong>und</strong> Fertigkeiten<br />
- Wortarten, Satzglieder, Deklination von Substantiven, Zeitformen der Verben sowie<br />
bei der Aneignung neuen Unterrichtsstoffes ermittelt.<br />
Die Lektion bildet eine Einheit von der Analyse des Leistungsstandes <strong>und</strong> der Ermittlung<br />
der Fähigkeit <strong>zur</strong> Aneignung neuen Wissens. Sie stellt einen Beitrag <strong>zur</strong> Lernfähigkeitsermittlung<br />
dar.<br />
Die Lektion besteht aus einer Unterrichtsst<strong>und</strong>e von 45 Minuten.<br />
Arbeitsmaterialien<br />
- Arbeitsblätter A <strong>und</strong> B für die Hand des Schülers<br />
- Tafelbild <strong>zur</strong> Demonstration oder Anschauungstafeln<br />
223
224<br />
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />
Lektion Deutsch/Sprachbetrachtung - Klasse 4<br />
Ablauf<br />
Zeit Didaktische Funktion Lehrer-Schüler-Tätigkeit Bemerkungen<br />
5' Einstieg<br />
Motivation<br />
10' Leistungsstandsermittlung<br />
Ihr habt in Sprachbetrachtung über Wortarten,<br />
Satzglieder (Subjekt, Prädikat), über die Beugung<br />
von Substantiven <strong>und</strong> die Zeitformen der<br />
Verben gesprochen.<br />
Heute wollen wir sehen, was ihr davon behalten<br />
habt.<br />
Strengt euch an! Es gibt aber keine Zensuren.<br />
Die Schüler lösen selbstständig Arbeitsblatt<br />
Teil A<br />
20' Vermittlung/Erarbeitung a) Welche Wortarten kennst du?<br />
Nenne ein Beispiel!<br />
Substantiv, Verb, Adjektiv, Artikel, Pronomen,<br />
Numerale<br />
b) Ich schreibe euch einen Satz an <strong>und</strong> ihr<br />
bestimmt das Subjekt <strong>und</strong> das Prädikat.<br />
Wie fragen wir nach den Satzgliedern?<br />
Schüler unterstreichen an der Tafel.<br />
c) Ihr habt die vier Fälle des Substantivs<br />
behandelt. Dekliniere (beuge) das Wort:<br />
Baum<br />
Igel<br />
Schule<br />
Kind<br />
Wer? Wessen? Wem? Wen?<br />
Die dazugehörigen Fragewörter werden<br />
genannt.<br />
d) Nun wollen wir Zeitformen von Verben<br />
bilden. Wie heißt das Präteritum von:<br />
ich fahre<br />
ich spiele<br />
Bilde das Futur von den beiden Verben!<br />
10' Kontrolle Die Schüler lösen selbstständig Arbeitsblatt<br />
Teil B<br />
Leistungsstand wird<br />
ermittelt.<br />
Keine Hilfen!<br />
Vermittlung des Wissens<br />
Tafelbild:<br />
Die Kinder lernen in der<br />
Schule.<br />
Unterstreichen von<br />
Subjekt <strong>und</strong> Prädikat<br />
Anschauungstafeln<br />
Keine Hilfen!<br />
Ermittlung des Lernzuwachses
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />
Arbeitsblatt Deutsch/Sprachbetrachtung - Klasse 4<br />
Teil A<br />
Name: Datum:<br />
1. Ordne nach Wortarten!<br />
Nuss, schwierig, tragen, Hügel, nützlich, die, wir, Herr, spielen, den, nehmen, die, acht,<br />
Pfütze, dreizehn, finden, kalt, baden, ihr<br />
Substantiv Verb Adjektiv Artikel Pronomen Numerale<br />
2. Bestimme Subjekt <strong>und</strong> Prädikat! Unterstreiche!<br />
Im Frühjahr blühen die ersten Blumen.<br />
3. Setze das Wort "Garten" in die 4 Fälle <strong>und</strong> schreibe das jeweilige Fragewort<br />
dahinter!<br />
4. Setze die vorgegebenen Verben (Tuwörter) von der Vergangenheit (Präteritum) in<br />
die Gegenwart (Präsens) <strong>und</strong> in die Zukunft (Futur)!<br />
Vergangenheit Gegenwart Zukunft<br />
wir sangen<br />
wir fanden<br />
wir gingen<br />
wir blieben<br />
wir rannten<br />
wir trugen<br />
wir stiegen<br />
225
226<br />
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />
Arbeitsblatt Deutsch/Sprachbetrachtung - Klasse 4<br />
Teil B<br />
Name: Datum:<br />
1. Setze die vorgegebenen Verben (Tuwörter) von der Vergangenheit (Präteritum) in<br />
die Gegenwart (Präsens) <strong>und</strong> in die Zukunft (Futur)!<br />
Gegenwart Vergangenheit Zukunft<br />
wir schwimmen<br />
wir laufen<br />
wir baden<br />
wir kommen<br />
wir wandern<br />
wir schreiben<br />
2. Bestimme Subjekt <strong>und</strong> Prädikat! Unterstreiche!<br />
Die Bäume bekommen im Frühjahr grüne Blätter.<br />
3. Setze das Wort "Wald" in die 4 Fälle <strong>und</strong> schreibe das jeweilige Fragewort dahinter!<br />
4. Ordne nach Wortarten!<br />
rufen, Pelz, heizen, laufen, den, hoch, sie, kalt, ihr, neun, Netz, Glück, laut, wir, elf,<br />
Tanne, springen, vierzehn, schön, der<br />
Substantiv Verb Adjektiv Artikel Pronomen Numerale
Protokollbogen<br />
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />
Deutsch/Sprachbetrachtung - Klasse 4<br />
Name: Datum:<br />
Zeit Inhalte der Lektion Beobachtung des Verhaltens<br />
227
228<br />
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />
Schule Grünau<br />
Schule <strong>zur</strong> Lernförderung<br />
Miltitzer Weg 1<br />
04205 Leipzig<br />
Lektion Mathematik - Klasse 4<br />
Rechenoperationen: Addition, Subtraktion, Multiplikation, Division im Zahlenraum bis<br />
1 000 000<br />
Ziele <strong>und</strong> Inhalte<br />
Die Lektionen dienen der Ermittlung des Leistungsstandes des mathematischen Wissens<br />
<strong>und</strong> Könnens der Schüler.<br />
Es werden die Art <strong>und</strong> Weise der Anwendung mathematischer Kenntnisse, vor allem<br />
die Rechenoperationen Addition, Subtraktion, Multiplikation, Division in Form von Sach-<br />
<strong>und</strong> Textaufgaben überprüft.<br />
Nach Vermittlung <strong>und</strong> Festigung von Kenntnissen wird die Lernfähigkeit ermittelt.<br />
Die Lektionen bestehen aus zwei Unterrichtsst<strong>und</strong>en von jeweils 45 Minuten an zwei<br />
aufeinanderfolgenden Tagen.<br />
Hinweis<br />
Die St<strong>und</strong>en stellen hohe Ansprüche an die Lernbereitschaft <strong>und</strong> Konzentrationsfähigkeit<br />
der Schüler. Sie müssen deshalb in den Ablauf des Feststellungsverfahrens sorgfältig<br />
eingeplant werden. Ferner sollte im Vorfeld erk<strong>und</strong>igt werden, ob die schriftliche<br />
Division den Schülern bereits vermittelt wurde.<br />
Arbeitsmaterialien<br />
- Arbeitsblätter A <strong>und</strong> B für die Hand des Schülers<br />
- Tafelbild <strong>zur</strong> Demonstration <strong>und</strong> Anschauungstafeln
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />
1. Lektion Mathematik - Klasse 4<br />
Ablauf<br />
Zeit Didaktische Funktion Lehrer-Schüler-Tätigkeit Bemerkungen<br />
5' Einstieg Wiederholung der Termini Addition, Subtraktion,<br />
Multiplikation, Division<br />
30' Leistungsstandsermittlung<br />
Summand + Summand = Summe<br />
Minuend – Subtrahend = Differenz<br />
Faktor � Faktor = Produkt<br />
Dividend : Divisor = Quotient<br />
Zuordnungsübungen zu diesen Begriffen<br />
Die Schüler lösen selbstständig Arbeitsblatt<br />
Teil A<br />
10' Vermittlung/Erarbeitung Wie musst du rechnen, wenn die Summe<br />
gesucht ist?<br />
Schüler kommen an die Tafel <strong>und</strong> rechnen.<br />
Auf das richtige Untereinanderschreiben<br />
wird hingewiesen.<br />
Wie können wir die Differenz berechnen?<br />
Schüler rechnen an der Tafel.<br />
Wie berechnen wir das Produkt?<br />
z. B.:<br />
1. Bilde die Summe aus den Zahlen 305,<br />
23 <strong>und</strong> 7335!<br />
2. Gesucht ist die Differenz aus den Zahlen<br />
6714, 314 <strong>und</strong> 12!<br />
3. Berechne das Produkt aus 42 <strong>und</strong> 12!<br />
4. Multipliziere 27305 mit 5!<br />
Leistungsstand wird<br />
ermittelt.<br />
Keine Hilfen!<br />
Vermittlung von Kenntnissen<br />
Beispiele werden an<br />
der Tafel gerechnet!<br />
Jeder Schüler kommt<br />
einmal an die Tafel.<br />
Es erfolgt jeweils die<br />
Korrektur.<br />
229
230<br />
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />
2. Lektion Mathematik - Klasse 4<br />
Ablauf<br />
Zeit Didaktische Funktion Lehrer-Schüler-Tätigkeit Bemerkungen<br />
15' Einstieg<br />
Reaktivierung von<br />
Wissen<br />
Vermittlung/Erarbeitung<br />
Aufgaben werden mündlich gestellt:<br />
1. 8 � 6 – 20<br />
2. 5 � 4 : 2<br />
3. 7 � 9 – 13<br />
4. 6 � 7 + 18<br />
5. 4 � 4 � 2<br />
6. 5 � 5 � 5<br />
7. 72 : 9 + 20<br />
8. 56 : 7 � 4<br />
9. (18 – 6) �5<br />
10. 3fache von 15<br />
11. 4. Teil von 40<br />
12. 8. teil von 72<br />
Tafelbild Sachaufgabe:<br />
In einer Woche werden in der Schule 915<br />
Portionen Essen ausgegeben.<br />
Berechne die täglichen Portionen!<br />
Wie könnte die Gleichung heißen?<br />
Gleichung: 915 : 5 = x<br />
Rechnung: 915 : 5<br />
183<br />
Lösung: 183 Portionen werden täglich ausgegeben.<br />
30' Kontrolle Die Schüler lösen selbstständig Arbeitsblatt<br />
Teil B<br />
Sachaufgabe wird an<br />
der Tafel vorgerechnet,<br />
d. h. gemeinsam gelöst.<br />
Keine Hilfen!<br />
Ermittlung des Lernzuwachses
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />
Arbeitsblatt Lektion Mathematik - Klasse 4<br />
Teil A<br />
Name: Datum:<br />
1. Gesucht ist die Summe der Zahlen 23431, 181916, 1439 <strong>und</strong> 38214!<br />
2. Bilde die Differenz der Zahlen 97413, 18194, 6419 <strong>und</strong> 42109!<br />
3. Multipliziere 27418 mit 3!<br />
4. Bilde das Produkt aus 223 <strong>und</strong> 175!<br />
5. Frau Heisel macht mit 3 Fre<strong>und</strong>innen Urlaub an der Ostsee. Zusammen zahlen sie<br />
1696 €.<br />
Rechne mit Überschlag <strong>und</strong> Kontrolle!<br />
231
232<br />
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />
Arbeitsblatt Lektion Mathematik - Klasse 4<br />
Teil B<br />
Name: Datum:<br />
1. Schreibe die Zahlen 16417, 9382, 52 untereinander <strong>und</strong> addiere sie!<br />
2. Gesucht ist die Differenz aus den Zahlen 92547, 43966 <strong>und</strong> 5108!<br />
3. Ein Faktor ist 423, der andere 74. Bilde das Produkt!<br />
4. Multipliziere <strong>zur</strong> Probe 13468 : 7!<br />
5. Die neun Mitglieder eines Kegelclubs zahlen für einen Ausflug an die Elbe 1125 €.
Protokollbogen<br />
Mathematik - Klasse 4<br />
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />
Name: Datum:<br />
Zeit Inhalte der Lektion Beobachtung des Verhaltens<br />
233
Lektionen Klasse 5/6<br />
234<br />
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />
Die folgenden Lektionen für die Klassen 5/6 wurden im vds-Fachverband für Behindertenpädagogik:<br />
<strong>Förderdiagnostik</strong> bei Lernschwierigkeiten, Zusammenfassung einer<br />
Fortbildungsveranstaltung vom März 1997 in Leipzig. In: Mitteilungen aus dem Landesverband<br />
Sachsen e. V., Sonderheft, März 1997, S. 27 - 44 veröffentlicht.<br />
Petra Heinze/Katrin Thiel<br />
1. Lektion: Deutsch<br />
Leseanalyse/Sinnerfassung<br />
"Merkwürdige Geschichten"<br />
Klasse 5/6<br />
So berichtet der Freiherr von Münchhausen über seinen "Ritt auf der Kanonenkugel":<br />
Zu gern hätte ich einen Blick in die feindliche <strong>und</strong> von uns belagerte Festung geworfen.<br />
Aber es war nicht leicht, den einfachsten <strong>und</strong> kürzesten Weg zu entdecken. Da wurde<br />
neben mir unsere größte Kanone geladen. Die Kugel lag schon im Rohr <strong>und</strong> das Pulver<br />
auf dem Zündloch. Schon hob der Kanonier die glimmende Lunte, da stellte ich mich<br />
neben die Mündung, aus der im nächsten Augenblick die Kugel heraussausen musste.<br />
Richtig, das Pulver zischte auf, etwas Schwarzes sauste heraus, <strong>und</strong> ich sprang im Hui<br />
auf die abgefeuerte Kugel, ritt mit ihr im hohen Bogen feindwärts <strong>und</strong> sah in der Ferne<br />
schon die belagerte Festung.<br />
Doch unterwegs kamen mir einige Bedenken. "Hinein kommst du wohl", sagte ich mir,<br />
"aber wie kommst du wieder heraus? Man wird dich sogleich als einen Spion erkennen<br />
<strong>und</strong> an den nächsten Galgen hängen." Da bemerkte ich, wie im selben Augenblick eine<br />
Kanone auf unser Lager abgefeuert wurde. Die Mündung schaute gerade auf mich,<br />
<strong>und</strong> richtig, die Kugel, die mir entgegen kam, flog ganz nah an mir vorbei. Blitzschnell<br />
wandte ich mich um, sprang von meiner Kugel auf die andere hinüber <strong>und</strong> kam auf diese<br />
Weise wieder wohlbehalten in unserem Lager an.
Protokoll<br />
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />
"Merkwürdige Geschichten"<br />
1. Lektion: Deutsch, Klasse 5/6<br />
Sinnerfassung/Leseleistungskontrolle<br />
mündlich:<br />
schriftlich:<br />
Stufe:<br />
So berichtet der Freiherr von<br />
Münchhausen über seinen<br />
"Ritt auf der Kanonenkugel":<br />
Zu gern hätte ich einen Blick<br />
in die feindliche <strong>und</strong> von uns<br />
belagerte Festung geworfen.<br />
Aber es war nicht leicht, den<br />
einfachsten <strong>und</strong> kürzesten Weg<br />
zu entdecken.<br />
Da wurde neben mir unsere<br />
größte Kanone geladen.<br />
Die Kugel lag schon im Rohr <strong>und</strong><br />
das Pulver auf dem Zündloch.<br />
Schon hob der Kanonier die<br />
glimmende Lunte, da stellte ich<br />
mich neben die Mündung, aus<br />
der im nächsten Augenblick<br />
die Kugel heraussausen musste.<br />
Verw.<br />
v. Bu.<br />
Hinzuf.<br />
v. Bu.<br />
Wegl.<br />
v. Bu.<br />
Hinzuf.<br />
v. Wö.<br />
Ausl.<br />
v. Wö<br />
Der Rest des Textes wird selbstständig gelesen.<br />
Endg.<br />
Weggel.<br />
Endg.<br />
Hinzuf.<br />
Uml. Sp / st<br />
Satzzeichen <br />
Silbenweise<br />
Wörter-<br />
weise<br />
235
236<br />
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />
Mündlich beantworten:<br />
1. Worüber berichtet der Freiherr?<br />
2. Welchen Wunsch hat der Freiherr?<br />
3. Was bereitete Schwierigkeiten?<br />
4. Was wurde neben Münchhausen geladen?<br />
5. Beschreibe, wie Münchhausen auf die Kugel gelangte.<br />
Schriftlich beantworten:<br />
Beantworte folgende Fragen! Lies zuvor den Text zu Ende!<br />
6. Worauf ritt er?<br />
7. Was konnte er dabei sehen?<br />
8. Welche Befürchtungen hatte Münchhausen plötzlich?<br />
9. Wovor hatte er Angst?<br />
10. Wie gelang es ihm, wohlbehalten in dem eigenen Lager anzukommen?<br />
11. Äußere dich zu der Geschichte. Entspricht sie der Wahrheit? Begründe deine Meinung!<br />
12. Male zu dieser Geschichte ein Bild!
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />
Sinnerfassung sachbezogener Texte<br />
Ein neues Bild von der Welt entsteht<br />
Mit Seefahrern aus Portugal war auch der Nürnberger Kaufmann Martin Behaim nach<br />
Afrika gefahren. Als er <strong>zur</strong>ückkehrte, berichtete er von seinen Erfahrungen. Er erzählte,<br />
dass Afrika ganz anders aussieht, als man bisher geglaubt hat <strong>und</strong> dass man auch auf<br />
dem Seeweg um diesen Erdteil herum das W<strong>und</strong>erland Indien erreichen kann. "Meiner<br />
Ansicht nach sieht die Welt ganz anders aus, als wir seither meinten", sagte er. "Ich bin<br />
sicher, dass die Erde einer Kugel <strong>und</strong> keiner Scheibe gleicht." Viele seiner Zeitgenossen<br />
wollten ihm jedoch nicht glauben. Diesen wollte er zeigen, wie sie sich die Gestalt<br />
der Erde vorstellen müssten. Er ließ sich dazu eine Holzkugel mit einem halben Meter<br />
Durchmesser anfertigen. Diese beklebte er mit Pergament. Darauf zeichnete er alle<br />
Länder <strong>und</strong> Meere ein, die man damals kannte. Die Formen mancher Küsten waren<br />
bekannt, weil Seefahrer sie aufgezeichnet hatten. Aus der Dauer der Reisen schätzte<br />
Behaim die Größe der Landflächen. Vieles musste er jedoch selbst ergänzen <strong>und</strong> auf<br />
Vermutung einzeichnen. Es ist deshalb kein W<strong>und</strong>er, dass die Eintragungen auf diesem<br />
ersten Globus noch nicht genau stimmten.<br />
Martin Behaim erklärt seinen ersten Erdglobus.<br />
Nach einem Gemälde von Chr. Max Baer<br />
237
Fragen zum Text:<br />
238<br />
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />
1. Wer fertigte den ersten Globus an?<br />
2. Aus welchem Gr<strong>und</strong> tat der Kaufmann das?<br />
3. Wie <strong>und</strong> woraus stellte er ihn her?<br />
4. Weshalb stimmten die Eintragungen auf dem Globus nicht?<br />
Protokoll Leseanalyse:<br />
�� Leseleistungsstufe:<br />
�� Fehlerschwerpunkte:<br />
�� mündliche Sinnerfassung:<br />
�� schriftliche Sinnerfassung:<br />
Kritikfähigkeit:<br />
Konzentration:<br />
Arbeitsweise:<br />
Ausdrucksweise:<br />
Fantasie:<br />
Sachtext:<br />
�� schriftliche Sinnerfassung<br />
�� Fähigkeit, Sachverhalte mündlich wiederzugeben<br />
Rätsel-Kombinationsfähigkeit:<br />
1. Welches Häuschen hat kein Dach?<br />
2. Welche Mühle hat keinen Bach?<br />
3. Welche Rose ist ohne Laub?<br />
4. Welches Glöckchen klingelt nicht?<br />
5. Welche Uhr hat keine Räder?<br />
6. Welches Bein kann niemals gehen?<br />
7. Welcher Mann hat kein Gehör?<br />
(Schneckenhaus, Windmühle, Windrose, Schneeglöckchen, Sonnenuhr, Tischbein,<br />
Schneemann)
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />
2. Lektion: Deutsch/Grammatik<br />
Ablauf Arbeitsmaterial<br />
1. Kontrolle<br />
(Wiederholung – Merkfähigkeit 1. Lektion)<br />
Zuordnungsübungen/Wortkarten: Wortarten/Merkmal<br />
2. Kontrolle<br />
(Ausgangsniveau)<br />
Satzglieder - Überprüfung durch die Analyse der Sätze<br />
auf Arbeitsblatt 1<br />
3. Erarbeitungsphase<br />
(Beobachtung Lernverhalten)<br />
Übungssatz: Peter trägt die schwere Tasche<br />
seiner Mutter.<br />
Subjekt: Wie erfragen wir das Subjekt? Wer oder Was<br />
(tut etwas)? Sucht das Subjekt! Unterstreicht es!<br />
Prädikat: Wie werden Prädikate erfragt?<br />
Was passiert/passierte?<br />
Sucht alle Prädikate <strong>und</strong> unterstreicht sie!<br />
Welche Wortart bilden Prädikate?<br />
Objekte: In welchem Fall kann ein Objekt stehen?<br />
Wie erfrage ich ein Objekt im:<br />
2. Fall<br />
3. Fall<br />
4. Fall<br />
Zur Festigung des Erarbeiteten noch 1 bis 2<br />
Sätze gemeinsam an der Tafel erarbeiten.<br />
Wortarten/Merkmale<br />
Arbeitsblatt 1<br />
Tafel<br />
Wortkarten für Tafel<br />
anfertigen<br />
Wer oder Was?<br />
Was passiert/<br />
passierte?<br />
2. Fall<br />
3. Fall<br />
4. Fall<br />
Wessen?<br />
Wem?<br />
Wen/Was?<br />
4. Kontrollphase (Lernzuwachs) Arbeitsblatt 2<br />
239
240<br />
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />
2. Lektion: Deutsch/Grammatik<br />
Arbeitsblatt 1<br />
Name: ................................................. Datum: ..............................<br />
Klaus setzt sich auf sein Fahrrad.<br />
Ein Autorfahrer schaut ihn ärgerlich an.<br />
Er zählt zehn Wagen.<br />
An der nächsten Straße beginnt ein Fahrradweg.<br />
Unterstreiche folgende Satzglieder!<br />
�� Subjekte (rot)<br />
�� Prädikate (blau)<br />
�� Objekte (grün)<br />
Arbeitsblatt 2<br />
Name: ................................................. Datum: ..............................<br />
Der Erfinder Karl Benz baute 1885 das erste Automobil.<br />
Er erhielt die Fahrerlaubnis dafür.<br />
Ein schnelleres Tempo als 6 St<strong>und</strong>enkilometer hielt die Polizei für zu gefährlich.<br />
Zur Probefahrt lud Benz einige Herren von der Regierung ein.<br />
1. Unterstreiche folgende Satzglieder!<br />
�� Subjekte (rot)<br />
�� Prädikate (blau)<br />
�� Objekte (grün)<br />
2. Bestimme von jedem Objekt den Fall!<br />
3. Bestimme die Wortart!<br />
Erfinder = ................................. Herren = . ...............................<br />
baute = ................................. von = .................................<br />
das = ................................. gefährlich = .................................<br />
erhielt = ................................. schnelleres = .................................<br />
für = ................................. ein = .................................
Arbeitsblatt 3<br />
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />
Substantive Verben Adjektive<br />
Großschreibung Artikel Deklination<br />
bilden Singular <strong>und</strong> Plural<br />
Kleinschreibung Konjugation<br />
Kleinschreibung werden gesteigert<br />
können Präfixe erhalten<br />
bilden Zeitformen erklären Substantive näher<br />
Zusammensetzungen<br />
241
Protokoll 2. Lektion<br />
Deutsch/Grammatik<br />
242<br />
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />
Name: ............................................... Klasse: .......................................<br />
Datum: .......................................<br />
1. Kontrolle<br />
Merkmale der Hauptwortarten<br />
Substantive Artikel<br />
Großschreibung Deklination<br />
Zusammensetzungen bilden<br />
Singular <strong>und</strong> Plural<br />
Verben Kleinschreibung Konjugation<br />
können Präfixe erhalten bilden<br />
Zeitformen<br />
Adjektive Kleinschreibung<br />
werden gesteigert<br />
erklären Substantive näher<br />
2. Überprüfung grammatischer Kenntnisse<br />
Satzanalysen: Erkennen der Subjekte, Prädikate, Objekte<br />
Subjekt<br />
1.Satz 2. Satz 3. Satz 4. Satz<br />
1. Lektion 2. Lektion<br />
Tempo:<br />
Prädikat Konz./Wille:<br />
Objekt<br />
2. Fall<br />
3. Fall<br />
4. Fall<br />
3. Erarbeitungsphase<br />
Wissen über:<br />
�� Subjekte<br />
�� Prädikate<br />
�� Objekte
Mitarbeit:<br />
Aufgabenverständnis:<br />
Konzentration/Wille:<br />
4. Kontrolle<br />
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />
Erkennen der Satzglieder:<br />
Subjekt<br />
Prädikat<br />
Objekt<br />
2. Fall<br />
3. Fall<br />
4. Fall<br />
Bestimmen der Wortart<br />
Substantiv<br />
Verb<br />
Adjektiv<br />
5. Vergleich<br />
Erkannte Satzglieder<br />
Subjekt<br />
Prädikat<br />
Objekte<br />
2. Fall<br />
3. Fall<br />
4. Fall<br />
1. Satz 2. Satz 3. Satz 4. Satz<br />
vor <strong>und</strong> nach der Erarbeitungsphase<br />
243
244<br />
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />
3. Lektion: Deutsch<br />
Grammatik/Rechtschreibung<br />
Ablauf Arbeitsmaterial<br />
1. Wortgruppendiktat (Erfassung des Ausgangsniveaus)<br />
Wortgruppen von Arbeitsblatt II diktieren, Wortarten unterstreichen<br />
lassen<br />
2. Erarbeitungsphase (Reaktivierung vorhandenen Wissens<br />
<strong>und</strong> Könnens)<br />
Wortarten<br />
Wortgruppen stehen an der Tafel (drei Beispiele)<br />
2.1 Sucht die Merkmale der Substantive heraus!<br />
Unterstreicht die Substantive an der Tafel (rot)!<br />
Begründet eure Entscheidung!<br />
2.2 analog Verben<br />
2.3 analog Adjektive<br />
3. Kontrollphase zu Wortarten<br />
4. Erarbeitungsphase (Beobachtung des Lernverhaltens)<br />
Wörter mit langem Vokal<br />
Wir wollen uns einige Wörter aus unserem Wortgruppendiktat<br />
genauer ansehen. Es soll dabei um Wörter mit langem<br />
Vokal gehen.<br />
�� Nennt mir alle Vokale!<br />
�� Welche Möglichkeit hat die deutsche Sprache, um lange<br />
Vokale im Schriftbild zu kennzeichnen?<br />
�� Hilfe 1: Hört <strong>und</strong> nennt den langen Vokal!<br />
- Bootsmann, Seeweg<br />
- fliegen, biegen<br />
- Frühstück, Gefahr<br />
- Hilfe 2: Wörter anschreiben<br />
�� Lange Vokale können wir durch:<br />
- die Verdopplung des Vokals<br />
- -ie oder<br />
- Dehnung durch -h darstellen<br />
�� Fasst noch einmal zusammen:<br />
Arbeitsblatt 1<br />
Wortkarten analog<br />
der Karten für<br />
Schüler für Tafel<br />
anfertigen <strong>und</strong> anheften<br />
Arbeitsblatt II
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />
Ablauf Arbeitsmaterial<br />
5. Kontrollphase (zu orthographischem Gr<strong>und</strong>wissen)<br />
Herausschreiben der Wörter mit langem Vokal<br />
6. Diktat (Kontrolle des Lernzuwachses)<br />
Diktat 76 Wörter<br />
Auf dem Schulweg<br />
Arbeitsblatt II<br />
Noch ziemlich verschlafen setzt sich Klaus wie jeden Morgen auf sein Fahrrad. Schon<br />
an der ersten Kreuzung steht eine lange Autoschlange. Klaus zählt zehn Wagen. Er<br />
fängt an, sich an den Autos entlangzuschlängeln, jetzt hat er die rote Ampel fast erreicht.<br />
Ein Autofahrer schaut ihn ärgerlich an.<br />
Klaus hat nämlich beinahe seine Tür berührt. Endlich schaltet die Ampel. Klaus radelt<br />
los.<br />
An der nächsten Straße beginnt ein Fahrradweg. Die restliche Strecke ist weniger gefährlich.<br />
245
246<br />
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />
3. Lektion: Deutsch Grammatik/Rechtschreibung<br />
Arbeitsblatt I<br />
Name: ................................................. Datum: ..............................<br />
Schreibe folgende Wortgruppen auf!<br />
Unterstreiche folgende Wortarten:<br />
�� Substantive (rot)<br />
�� Verben (blau)<br />
�� Adjektive (grün)<br />
Arbeitsblatt II<br />
Name: ................................................. Datum: ..............................<br />
3. Kontrollphase/Wortarten<br />
- ziemlich verschlafen<br />
- an der ersten Kreuzung<br />
- die rote Ampel<br />
- an der nächsten Straße<br />
Unterstreiche folgende Wortarten:<br />
�� Substantive (rot)<br />
�� Verben (blau)<br />
�� Adjektive (grün)<br />
- wie jeden Morgen<br />
- steht eine lange Autoschlange<br />
- schaut ihn ärgerlich an<br />
- beginnt ein Fahrradweg<br />
- auf sein Fahrrad<br />
- zählt zehn Wagen<br />
- beinahe seine Tür berührt<br />
- weniger gefährlich
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />
Protokoll 3. Lektion Deutsch<br />
Grammatik/Rechtschreibung<br />
Name: ................................ Klasse: .................................<br />
Datum: .................................<br />
1. Wortgruppendiktat<br />
�� Schreibtempo:<br />
�� Schriftbild:<br />
�� Konzentration:<br />
�� siehe Diktatanalyse!<br />
2. Erarbeitung/Wortarten<br />
�� Kenntnisse - Merkmale<br />
a) des Substantivs:<br />
�� Deklination<br />
�� Zusammensetzungen<br />
�� Großschreibung<br />
�� Artikel<br />
�� Singular <strong>und</strong> Plural<br />
b) des Verbs:<br />
�� Konjugation<br />
�� Kleinschreibung<br />
�� Präfix<br />
�� bilden Zeitformen<br />
c) des Adjektivs:<br />
�� erklären Substantiv näher<br />
�� werden gesteigert<br />
�� Kleinschreibung<br />
�� Aufgabenverständnis<br />
�� Konzentration<br />
247
248<br />
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />
3. Kontrollphase/Merkmale der Wortarten<br />
�� Erkennen der Wortarten:<br />
a) Substantiv<br />
b) Verb<br />
c) Adjektiv<br />
�� Arbeitstempo:<br />
�� Arbeitsweise:<br />
�� Konzentration:<br />
4. Erarbeitung / Wörter mit langem Vokal<br />
�� Begriffe:<br />
�� Arbeitstempo:<br />
�� Aufgabenverständnis:<br />
�� Konzentration:<br />
5. Kontrollphase<br />
�� Anzahl der Wörter<br />
6. Diktatanalyse<br />
Arbeitsblatt 1 Arbeitsblatt 2
Mathematik Klasse 5/6<br />
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />
1. Lektion: Fachbegriffe zu den Gr<strong>und</strong>rechenarten, Aufgaben zu den<br />
schriftlichen Rechenverfahren, Zahlenverständnis <strong>und</strong><br />
Orientierung im Zahlenraum bis 1 Million<br />
1. Gr<strong>und</strong>rechenarten, Rechenzeichen, Rechenglieder (Wiederholung)<br />
1.1 Mündliche Wiederholung (6 ' )<br />
1.2 Selbstständiges Ordnen vorgegebener Begriffe (5') (<strong>Material</strong> anfertigen)<br />
1.3 Finden von Beispielaufgaben nach den Vorgaben des Arbeitsblattes<br />
Aufgabe 1 (4')<br />
2. Schriftliche Rechenverfahren [Anwendung vorhandener Kenntnisse](15')<br />
Lösen der Aufgaben 2.1 - 2.4<br />
3. Zahlenverständnis <strong>und</strong> Orientierung im Zahlenraum [Übung] (15')<br />
3.1 Zahlendiktat<br />
3.2 Ordnen von Zahlen<br />
3.3 Ordnen von Größen<br />
3.4 Ergänzen von logischen Reihen<br />
3.5 Zerlegen von Zahlen<br />
Arbeitsmaterial<br />
Addition + Summand Summand = Summe<br />
Subtraktion = Minuend Subtrahend = Differenz<br />
Multiplikation • Faktor Faktor = Produkt<br />
Division : Dividend Divisor = Quotient<br />
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249
250<br />
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />
Arbeitsblatt 1 Name: ......................................<br />
Datum: .....................................<br />
1. Finde je eine Beispielaufgabe! Löse sie!<br />
Addition: Subtraktion:<br />
Division: Multiplikation:<br />
2.1 Bilde die Summe aus den Zahlen 138; 4998 <strong>und</strong> 89384!<br />
2.2 Berechne die Differenz! (Rechenzeichen einsetzen!)<br />
236410 € 81326 kg 98340<br />
12200 € 47908 kg 1284<br />
2.3 Errechne das Produkt aus den Zahlen 3,8 cm <strong>und</strong> 42!<br />
2.4 Dividiere!<br />
3.1<br />
51126 6 = k:<br />
3.2 Ordne! Beginne mit der kleinsten Zahl!<br />
861; 186; 207; 11120; 2111; 124316<br />
3.3 Ordne! Beginne mit der größten Massenangabe!<br />
185 g; 4 kg; 48 g; 8 g; 2 kg; 1 t<br />
3.4 Finde die fehlenden Zahlen!<br />
2 4 6 8 6 49 41 33 25<br />
1 3 4 6 7
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />
3.5 Zerlege die Zahlen:<br />
Beispiel: 435 = 3 H + 3 Z + 5 E<br />
28<br />
2142<br />
913<br />
254287<br />
12346<br />
1722975<br />
251
Protokoll<br />
Mathematik, Kl. 5/6<br />
252<br />
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />
Name: ................................ Klasse: .................................<br />
Datum: .................................<br />
1. Lektion: Fachbegriffe, Gr<strong>und</strong>rechenarten, Zahlenverständnis <strong>und</strong><br />
Orientierung im Zahlenraum bis 1 Million<br />
1. Fachtermini zu den Gr<strong>und</strong>rechenarten<br />
Addition<br />
Subtraktion<br />
Multiplikation<br />
Division<br />
mündlich<br />
ohne Hilfen<br />
mit Anschauung<br />
ohne weitere<br />
individuelle Hilfen<br />
trotz Anschauung<br />
nur mit weiteren<br />
individuellen Hilfen<br />
Bemerkungen,<br />
Tempo, Aufmerksamkeit<br />
u. a.<br />
2. Lösen von Gr<strong>und</strong>aufgaben/Anwendung der Fachtermini <strong>und</strong> Rechenverfahren<br />
2.1 Addition<br />
2.2 Subtraktion<br />
2.3 Multiplikation<br />
2.4 Division<br />
3. Zahlenverständnis<br />
3.1 Zahlendiktat<br />
3.2 Ordnen von<br />
natürlichen Zahlen<br />
Ordnen von Größen<br />
selbstständig,<br />
ohne Hilfen,<br />
zielstrebig<br />
Hilfe ist nötig,<br />
dann relativ selbstständig<br />
Lösung gelingt nicht,<br />
Hilfe wird/wird nicht<br />
gefordert<br />
weitere Beobachtungen<br />
Rechenverfahren bekannt Rechenverfahren wird nicht beherrscht<br />
richtige Lösungen Fehler Hilfen Beobachtungen
Mathematik, Kl. 5/6<br />
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />
2. Lektion: Sachaufgaben (Aufgabenverständnis, logisches Denken, Anwenden<br />
der schriftlichen Rechenverfahren, Rechnen mit Einheiten)<br />
1. Mündliche Wiederholung der schriftlichen Multiplikation <strong>und</strong> Division (5')<br />
2. Lösen von Knobelaufgaben (4')<br />
3. Sachaufgaben<br />
3.1 Selbstständiges Lösen der Wahlaufgaben A oder B (5')<br />
3.2 Inhaltliches Erarbeiten der Sachaufgaben C <strong>und</strong> D (6')<br />
3.3 Selbstständiges Lösen der Sachaufgaben C <strong>und</strong> D (10')<br />
4. Umrechnen von Einheiten verschiedener Größen (6')<br />
(Umrechnungshilfen anbieten)<br />
5. Selbstständiges Lösen der Sachaufgaben E<br />
Arbeitsblatt 2 Name: ................................<br />
Datum: ...............................<br />
Wähle eine Aufgabe aus! Löse sie!<br />
A Frau Alt kauft 8 Lineale. Sie zahlt mit einem 50-€-Schein <strong>und</strong> erhält 38,00 €<br />
<strong>zur</strong>ück. Wie viel kostet ein Lineal?<br />
B Von einem 10,0 m langen Brett werden 8 Stücke von je 60 cm Länge abgesägt.<br />
Bei jedem Schnitt sind 5 mm Abfall. Wie lang ist das restliche Brett?<br />
253
254<br />
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />
C Frau Meier fährt in der St<strong>und</strong>e 85,5 km. Wie weit kommt sie in 3 St<strong>und</strong>en?<br />
D Bei einer Geschäftsreise benötigte Herr Müller 8 St<strong>und</strong>en reine Fahrzeit.<br />
Er legte dabei 432 km <strong>zur</strong>ück. Wie viel km ist er durchschnittlich in der St<strong>und</strong>e<br />
gefahren?<br />
Umrechnen von Einheiten<br />
3,0 km = m 820 cm = m<br />
4,6 km = m 350 min = Std.<br />
7 Std. = min 4 Std. 20 min = min<br />
3,00 € = Ct 1406 Ct = €<br />
4,50 € = Ct<br />
E Für eine vierzehntätige Urlaubsreise verbrauchte Familie Müller 882,00 €.<br />
Wie viel Geld konnte die Familie pro Urlaubstag ausgeben?
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />
Protokoll Name: ...............................<br />
Datum: ..............................<br />
Mathematik, Kl. 5/6<br />
2. Lektion: Sachaufgaben (Aufgabenverständnis, logisches Denken,<br />
anwenden der schriftlichen Rechenverfahren, Rechnen mit<br />
Einheiten)<br />
Umrechnen von Einheiten<br />
1. Wiederholung<br />
schriftliche Multiplikation<br />
schriftliche Division<br />
2. Knobelaufgaben<br />
Kombinationsfähigkeit:<br />
Erkennen der Fehler:<br />
geistige Beweglichkeit:<br />
3. Sachaufgaben<br />
Rechenverfahren<br />
bekannt<br />
3.1 Lösen der Wahlaufgabe<br />
Schwierigkeitsgrad:<br />
(B/A)<br />
Vorgehensweise:<br />
Lösungsansatz/Rechnung:<br />
Arbeitstempo:<br />
Rechenverfahren<br />
unbekannt, auch mit<br />
Hilfe nicht reaktiviert<br />
Rechenverfahren mit<br />
Hilfe reaktiviert<br />
255
3.2/3.3 Sachaufgaben<br />
C<br />
gemeinsames<br />
Erarbeiten<br />
D<br />
teilweise<br />
selbstständiges<br />
Erarbeiten<br />
Mitarbeit:<br />
Konzentration:<br />
Arbeitstempo:<br />
256<br />
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />
Analyse des Sachverhaltes/Schlussfolgerungen<br />
Analyse des Sachverhaltes/Schlussfolgerungen<br />
4. Umrechnen von Einheiten<br />
km, m, cm, h, min, €, Ct gesicherte Kenntnisse<br />
sind vorhanden<br />
Konzentration:<br />
Arbeitstempo:<br />
5. Selbstständiges Lösen der Sachaufgabe E<br />
Rechenweg/<br />
Lösungsansatz<br />
Übertragung <strong>und</strong><br />
Anwendung der<br />
Rechenverfahren<br />
Lösungsansatz Rechenverfahren Antwortsatz<br />
geübte Sachverhalte<br />
werden selbstständig<br />
übertragen/angewandt<br />
Orientierung am Tafelbild<br />
nötig, Schwierigkeiten<br />
bei Übertragen <strong>und</strong><br />
Anwenden
Mathematik, Kl. 5/6<br />
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />
3. Lektion: Geometrie (Gr<strong>und</strong>kenntnisse, Begriffe, Anwendung)<br />
1. Selbstständiges Zeichnen verschiedener geometrischer Figuren (15')<br />
2. Zusammensetzen eines Quaders (Auswahl der richtigen Teile nach Form<br />
<strong>und</strong> Anzahl) (8') [Modellbausatz Quader, Würfel, Pyramide bereitstellen]<br />
3. Wiederholung der Begriffe Oberfläche <strong>und</strong> Volumen am Modell <strong>und</strong><br />
selbstständiges Lösen der Aufgabe 3 des Arbeitsblattes 3 (10')<br />
4. Volumenberechnung (12')<br />
Arbeitsblatt 3 Name: ................................<br />
Datum: ..............................<br />
Benutze die entsprechenden Zeichengeräte! Arbeite gewissenhaft <strong>und</strong> genau!<br />
1.<br />
a) Zeichne einen Strahl!<br />
b) Zeichne die Strecke AB = 65 mm!<br />
c) Zeichne zwei Geraden, die parallel zueinander liegen!<br />
d) Zeichne ein Quadrat! Wähle die Maße selbst!<br />
e) Zeichne einen spitzen, einen stumpfen <strong>und</strong> einen rechten Winkel!<br />
f) Konstruiere ein gleichseitiges Dreieck!<br />
2. Setze einen Quader zusammen! Überlege dir vorher, welche <strong>und</strong> wie viele Teile du<br />
dir holen musst!<br />
3. Was muss <strong>zur</strong> Lösung der jeweiligen Aufgabe berechnet werden? Oberfläche oder<br />
Volumen? Entscheide dich! Unterstreiche den richtigen Begriff!<br />
3.1 Eine Baugrube wird ausgehoben. Oberfläche oder Volumen?<br />
3.2 Ein Kanister soll gefüllt werden. Oberfläche oder Volumen?<br />
3.3 Ein Öltank wird gestrichen. Oberfläche oder Volumen?<br />
3.4 In ein Schwimmbecken wird Wasser eingelassen. Oberfläche oder Volumen?<br />
257
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />
4. Berechne das Volumen dieses Containers! Gib die Formel für die Berechnung des<br />
Volumens an!<br />
258<br />
b = 12,0 m<br />
h = 4,0 m<br />
t = 3,0 m
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />
Protokoll Name: ...............................<br />
Datum: ..............................<br />
Mathematik, Kl. 5/6<br />
3. Lektion: Geometrie (Gr<strong>und</strong>kenntnisse, Begriffe, Anwendung)<br />
1. Gr<strong>und</strong>kenntnisse/Begriffe in der Geometrie<br />
Strahl<br />
Strecke<br />
Gerade, parallel<br />
Quadrat<br />
Winkel<br />
gleichseitiges Dreieck<br />
Arbeitsweise:<br />
Konzentration/Wille:<br />
2. Zusammensetzen eines Quaders<br />
sicheres, selbstständiges Auswählen<br />
<strong>und</strong> Zusammenfügen<br />
Beobachtung <strong>zur</strong> Motorik:<br />
Begriffe sicher Begriffe unsicher,<br />
mit Hilfen<br />
Probierverhalten mit Irrtumserkennung,<br />
Anzahl, Größe der<br />
Flächen<br />
Begriffe nicht vorhanden<br />
Aufbau eines Würfels<br />
259
260<br />
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />
3. Oberfläche/Volumen<br />
begriffliche Klarheit:<br />
gedankliche Übertragung auf den beschriebenen Sachverhalt:<br />
Entscheidungsfreudigkeit:<br />
4. Berechnung des Volumens<br />
Formel:<br />
Einsetzen der Zahlenwerte:<br />
Berechnung:<br />
Einheit:
Sportlektionen<br />
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />
Schule Grünau<br />
Schule <strong>zur</strong> Lernförderung<br />
Miltitzer Weg<br />
04205 Leipzig<br />
1. Lektion: Vorschule/1. Klasse<br />
Teil 1<br />
Rhythmisches Gehen <strong>und</strong> Laufen nach Taktvorgabe (Tamburin)<br />
- verschiedene Ausführungen nach Aussetzung des Schlages<br />
z. B. Hochstellung<br />
Bauchlage<br />
Rückenlage<br />
Orientierung im Raum (Laufen <strong>zur</strong> Sprossenwand; Laufen <strong>zur</strong> Turnbank)<br />
usw.<br />
Teil 2<br />
Staffelspiel<br />
- Laufen über die Turnbank bis <strong>zur</strong> Sprossenwand <strong>und</strong> <strong>zur</strong>ück<br />
- Hockwende über die Turnbank, die Sprossenwand erklimmen (bis zum "Fenster")<br />
- auf dem Bauch ziehend über die Bank, einen Ball aufnehmen <strong>und</strong> ca. 3 m prellen,<br />
- Ball in das "Fenster" der Sprossenwand werfen u. Ä.<br />
Teil 3<br />
Spiel (Auswahl)<br />
- "Feuer – Wasser – Sturm"<br />
- "Ein Schiff geht unter"<br />
- Fangspiele<br />
261
262<br />
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />
2. Lektion: Klassen 2 bis 4<br />
Teil 1<br />
Rhythmisches Gehen <strong>und</strong> Laufen nach Taktvorgabe (Tamburin)<br />
- verschiedene Ausführungen nach Aussetzung des Schlages<br />
z. B. Hockstellung<br />
Bauchlage<br />
Rückenlage<br />
Springen mit dem rechten oder linken Bein<br />
Orientierung im Raum (Laufen <strong>zur</strong> Sprossenwand mit Hochklettern;<br />
Laufen zu den Kletterstangen usw.)<br />
Teil 2<br />
Schlängellauf (nach Zeit) > Bewertung nach den Kriterien der Regelschule<br />
Teil 3<br />
Hindernisstaffeln<br />
- Überwindung eines Kastens, Laufen über die Turnbank, Erklimmen der Sprossenwand<br />
(3. <strong>und</strong> 4. Klasse durch das "Fenster" klettern lassen)<br />
- Überwindung eines Kastens, Hockwende über die Bank, Ball im Slalom um Hindernisse<br />
prellen, Ball in das "Fenster" der Sprossenwand werfen<br />
- Überwindung eines Kastens, durch die Turnbank kriechen, Ball mit dem Fuß um<br />
Hindernisse führen u. Ä.<br />
Teil 4<br />
Spiel (Auswahl)<br />
- "Ball über die Leine"<br />
- "Zwei-Felder-Ball" (3. <strong>und</strong> 4. Klasse)<br />
- "Hase <strong>und</strong> Jäger"
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />
3. Lektion: Klassen 5 bis 7<br />
Teil 1<br />
Ablaufübungen z. B.<br />
- Kurzsprints<br />
auf dem linken bzw. rechten Bein springen<br />
Hockstrecksprünge u. Ä.<br />
- auf Kommando verschiedene Körperlagen einnehmen (Bauchlage, Rückenlage<br />
usw.)<br />
- auf Kommando zu verschiedenen Geräten laufen (Sprossenwand, Kasten, Kletterstangen,<br />
Matten usw.)<br />
Teil 2<br />
Schlängellauf (nach Zeit) > Bewertung nach den Regeln der Regelschule<br />
Teil 3<br />
Hindernisstaffeln<br />
263
Anlage Sportlektion<br />
264<br />
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />
keine Reaktion, kein<br />
Aufgabenverständnis<br />
reagiert, aber nicht<br />
nach Aufgabenstellung<br />
reagiert nach Vorbild<br />
leicht verzögert<br />
sofort<br />
Reaktion<br />
keine Raumorientierung<br />
schwach entwickelt<br />
eingeschränkt<br />
gut entwickelt<br />
Orientierung<br />
schwach entwickelt,<br />
disharmonisch<br />
leicht eingeschränktes<br />
Rhythmusverständnis<br />
schnell, kräftig,<br />
rhythmisch<br />
Motorik/Rhythmus<br />
unkoordiniert<br />
steuerungsunfähig<br />
schwach entwickelte<br />
Koordination, Unsicherheit<br />
im Gleichgewichtsverhalten<br />
leichte Koordinationsfehler<br />
koordiniert<br />
Koordination<br />
nicht altersgemäß<br />
zu langsam<br />
normgerecht<br />
(Note 2 bis 3)<br />
sehr schnell<br />
Schnelligkeit<br />
keine Anstrengungsbereitschaft <br />
Anstrengungsbereitschaft<br />
vorhanden,<br />
aber eingeschränkte<br />
Belastungsfähigkeit<br />
eingeschränkte Anstrengungsbereitschaft,Belastungsfähigkeit<br />
aber vorhanden<br />
anstrengungsbereit,<br />
belastungsfähig<br />
Anstrengungsbereitschaft
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />
2.4 Testverfahren <strong>zur</strong> Feststellung des Sonderpädagogischen Förderbedarfs<br />
2.4.1 Empfehlungen <strong>und</strong> Voraussetzungen für den Einsatz von Tests<br />
Ein Test ist ein Prüfverfahren, bei dem in standardisierten Situationen Verhaltensmerkmale<br />
(Verhaltensstichproben) von Personen erfasst werden, die als Indikatoren für<br />
bestimmte Personeneigenschaften dienen sollen, <strong>und</strong> dessen Resultat eine Einordnung<br />
der Untersuchten in eine Klassifikation ermöglicht, die an einer Gruppe vergleichbarer<br />
Personen gewonnen wurde (Guthke 1972).<br />
Standardisierte Tests unterliegen den Gütekriterien der Objektivität, Reliabilität (Zuverlässigkeit)<br />
<strong>und</strong> Validität (Gültigkeit) <strong>und</strong> stellen somit eine bedeutsame Ergänzung allgemein<br />
üblicher informeller diagnostischer Methoden (Beobachtung, Exploration usw.)<br />
dar. Nicht in jedem Einzelfall wird dem untersuchenden Sonderpädagogen ein psychologisches<br />
Gutachten vorliegen. In diesem Fall kann es für die Wissenschaftlichkeit seiner<br />
Aussage notwendig sein, außer den auch für die Hand des Pädagogen entwickelten<br />
Schultests weitere psychodiagnostische Verfahren einzusetzen.<br />
Unter Beachtung nachfolgender Kriterien ist dies auch verantwortbar.<br />
Die im Handwerkskoffer angebotenen Prüfverfahren sind als Auswahlangebot gedacht<br />
<strong>und</strong> erscheinen uns für die Hand des qualifizierten Diagnostiklehrers geeignet. Die Liste<br />
bedarf der jährlichen Überarbeitung, denn je älter ein Test wird, desto größer ist die<br />
Gefahr, dass seine Validität sich mindert <strong>und</strong> seine Normen nicht mehr repräsentativ<br />
sind. Es erfolgt dann eine neue Normierung, oder das Verfahren wird nicht mehr angeboten.<br />
Bei Schulleistungstests ist zu prüfen, ob die Testinhalte nach Art <strong>und</strong> Umfang dem<br />
Lehrplan des Freistaates Sachsen entsprechen. Bei der Differenziertheit der Lehrpläne<br />
in den einzelnen Ländern der B<strong>und</strong>esrepublik Deutschland ist dies nicht in jedem Fall<br />
gewährleistet.<br />
Der Nutzen eines Tests <strong>und</strong> die Verantwortbarkeit seines Einsatzes sind unmittelbar<br />
abhängig von seiner sach- <strong>und</strong> fachgerechten Durchführung <strong>und</strong> Interpretation. Dementsprechend<br />
hoch sind die Anforderungen an den Anwender.<br />
Im Testkatalog der Testzentrale Göttingen (Ausgabe 2002/03) wird darauf hingewiesen,<br />
dass die diagnostische Anwendung von Testverfahren gr<strong>und</strong>sätzlich nur in der<br />
Hand eines in seinem Fachgebiet qualifizierten Diplompsychologen bzw. unter dessen<br />
Supervision sinnvoll <strong>und</strong> verantwortbar ist.<br />
Für jeden Diagnostiklehrer, der Testverfahren anwenden möchte, ergibt sich die Notwendigkeit<br />
einer nachgewiesenen Qualifikation. Sofern einzelne Kollegen diese noch<br />
nicht anderweitig erworben haben, können entsprechende Kurse, zum Beispiel an der<br />
SALF, genutzt werden. Sie beinhalten eine Einführung in die Testtheorie <strong>und</strong> die Vorstellung<br />
einzelner Verfahren inklusive praktischer Übungen. Die Erstdurchführung einiger<br />
ausgewählter Tests sollte unbedingt unter Supervision des territorial zuständigen<br />
Schulpsychologen erfolgen. Komplexe persönlichkeits- <strong>und</strong> intelligenzdiagnostische<br />
Verfahren bleiben die Domäne des gutachterlich tätigen Schulpsychologen.<br />
265
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />
2.4.2 Gesamtübersicht zum Einsatz standardisierter Testverfahren<br />
Diagnostische Verfahren<br />
SCHUL- UND LEISTUNGS-<br />
TESTS<br />
AST 2 (Allgemeiner Schulleistungstest<br />
für 2. Klasse)<br />
AST 3 (Allgemeiner Schulleistungstest<br />
für 3. Klasse)<br />
AST 4 (Allgemeiner Schulleistungstest<br />
für 4. Klasse)<br />
ASVT (Anweisungs- <strong>und</strong> Sprachverständnistest)<br />
BISC (Bielefelder Screening <strong>zur</strong><br />
Früherkennung Lese- <strong>und</strong> Rechtschreibschwierigkeiten)<br />
d2-Test (Aufmerksamkeits-<br />
Belastungstest)<br />
DLF 1 - 2 (Diagnostischer Lesetest<br />
<strong>zur</strong> Frühdiagnose von Lesestörungen)<br />
DRE 3 (Diagnostischer Rechentest<br />
für Klasse 3)<br />
DRT 1 (Diagnostischer Rechtschreibtest<br />
für Klasse 1)<br />
DRT 2 (Diagnostischer Rechtschreibtest<br />
für Klasse 2)<br />
DRT 3 (Diagnostischer Rechtschreibtest<br />
für Klasse 3)<br />
DRT 4 (Diagnostischer Rechtschreibtest<br />
für Klasse 4)<br />
DRT 5 (Diagnostischer Rechtschreibtest<br />
für Klasse 5)<br />
266<br />
Lernen<br />
Emotionale-soziale<br />
Entwicklung<br />
Förderschwerpunkte<br />
Sprache<br />
Körperliche <strong>und</strong><br />
motorische<br />
Entwicklung<br />
x x x x<br />
x x x x<br />
x x x x<br />
x x x x<br />
x x<br />
x x x x<br />
x x x x<br />
x<br />
x x<br />
x x<br />
x x<br />
x x<br />
x x<br />
Geistige Entwicklung<br />
Hören<br />
Sehen
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />
Diagnostische Verfahren<br />
DP 1 (Differenzierungsprobe-<br />
Verfahren <strong>zur</strong> Diagnose sprachbezogenerWahrnehmungsleistungen<br />
von älteren Vorschulkindern<br />
<strong>und</strong> Schülern mit Lernschwierigkeiten)<br />
DTD 4 - 6 (Diagnostischer Test<br />
Deutsch)<br />
DVET (Duisburger Vorschul- <strong>und</strong><br />
Einschulungstest)<br />
EAS (Erfassungsbogen für<br />
aggressives Verhalten in<br />
konkreten Situationen)<br />
FKW 4 - 8 (Fragebogen Kooperation<br />
<strong>und</strong> Wettbewerb für 4. - 8.<br />
Klassen)<br />
GSS (Göppinger sprachfreier<br />
Schuleignungstest)<br />
KEV (Kieler Einschulungsverfahren)<br />
KT 3 - 4 (Konzentrationstest für<br />
3. <strong>und</strong> 4. Klassen)<br />
LCST (Low Contrast Sensitivity<br />
Test nach Buser)<br />
LKS (Leipziger Kompetenzscreening<br />
im Schulbereich)<br />
MSD (Mannheimer Schuleingangsdiagnostikum)<br />
SBL I (Schulleistungstestbatterie<br />
für 1. Klassen)<br />
SBL II (Schulleistungstestbatterie<br />
für 2. Klassen)<br />
SET (Gruppentest für die soziale<br />
Einstellung)<br />
Lernen<br />
Emotionale-soziale<br />
Entwicklung<br />
Förderschwerpunkte<br />
Sprache<br />
Körperliche <strong>und</strong><br />
motorische<br />
Entwicklung<br />
x x x x<br />
x x x x<br />
x x x<br />
x<br />
x<br />
x x x x<br />
x x x x<br />
x x<br />
x x<br />
x x x<br />
x<br />
x<br />
x<br />
Geistige Entwicklung<br />
Hören<br />
Sehen<br />
267
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />
Diagnostische Verfahren<br />
Test zum Messen des Vergrößerungsbedarfs<br />
für Kinder<br />
TPK (Testreihe <strong>zur</strong> Prüfung der<br />
Konzentrationsfähigkeit)<br />
WTA (Weilburger Testaufgaben<br />
für Schulanfänger)<br />
ENTWICKLUNGSTESTS<br />
Lernen<br />
Emotionale-soziale<br />
Entwicklung<br />
x x<br />
x x<br />
AFS (Angstfragebogen) x x x<br />
AVAK (Analyseverfahren <strong>zur</strong><br />
Aussprachestörung von Kindern)<br />
AVT (Anstrengungsvermeidungstest)<br />
AWST 3 - 6 (Aktiver Wortschatztest<br />
für 3- bis 6jährige Kinder)<br />
CBCL (Elternfragebogen über<br />
das Verhalten von Kindern <strong>und</strong><br />
Jugendlichen)<br />
+ TRF<br />
+ YSR<br />
ESGRAF (Evozierte Sprachdiagnose<br />
grammatischer Fähigkeiten)<br />
FEW (Frostigs Entwicklungstest<br />
der visuellen Wahrnehmung)<br />
FTM (Frostig Test der motorischen<br />
Entwicklung)<br />
HSET (Heidelberger Sprachentwicklungstest<br />
KISTE (Kindersprachtest für das<br />
Vorschulalter)<br />
LBT (Lautbildungstest für Vorschulkinder)<br />
LOS KF18 (Lincoln-Oseretzky-<br />
Skala, Kurzform)<br />
268<br />
x<br />
x<br />
Förderschwerpunkte<br />
Sprache<br />
x<br />
x<br />
x<br />
Körperliche <strong>und</strong><br />
motorische<br />
Entwicklung<br />
Geistige Entwicklung<br />
Hören<br />
x x x x x<br />
x x x<br />
x<br />
x<br />
x<br />
x x x x<br />
Sehen<br />
x
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />
Diagnostische Verfahren<br />
LUT (Lautbildungsunterscheidungstest<br />
für Vorschulkinder)<br />
MZT (Mann-Zeichentest nach<br />
Ziler bzw. Suhrweier)<br />
PAC (Pädagogische Analyse <strong>und</strong><br />
Curriculum der sozialen <strong>und</strong> persönlichen<br />
Entwicklung)<br />
PFK 9 - 14 (Persönlichkeitsfragebogen<br />
für Kinder zwischen<br />
9 <strong>und</strong> 14)<br />
POD (Prüfung optischer Differenzierungsleistungen)<br />
Lernen<br />
Emotionale-soziale<br />
Entwicklung<br />
Förderschwerpunkte<br />
Sprache<br />
x<br />
Körperliche <strong>und</strong><br />
motorische<br />
Entwicklung<br />
Geistige Entwicklung<br />
x x x x x<br />
x<br />
x x<br />
Teddy-Test x<br />
VSRT (Visuomotorischer Schulreifetest)<br />
INTELLIGENZTESTS<br />
BBT 4 - 6 (Bildungs-<br />
Beratungstest [konvergentes<br />
Denken] für Klasse 4 bis 6)<br />
CFT 1 (Gr<strong>und</strong>intelligenztest<br />
Skala 1)<br />
CFT 20 (Gr<strong>und</strong>intelligenztest<br />
Skala 2 mit Wortschatz- <strong>und</strong><br />
Zahlentest)<br />
CMM - LB (Gruppenintelligenztest<br />
für Lernbehinderte)<br />
CPM (Coloured Progressive<br />
Matrices)<br />
HNT (Heidelberger nonverbaler<br />
Test)<br />
K-ABC (Kaufmann Assessment<br />
Battery)<br />
KFT-K (Kognitiver Fähigkeitstest<br />
- Kindergartenform)<br />
x x x<br />
x x<br />
x x x<br />
x x<br />
x<br />
x x<br />
x x<br />
x<br />
x<br />
Hören<br />
x<br />
Sehen<br />
269
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />
Diagnostische Verfahren<br />
KFT 1 - 3 (Kognitiver Fähigkeitstest<br />
für 1. bis 3. Klassen)<br />
KFT 4 - 12 + R (Kognitiver<br />
Fähigkeitstest für 4. bis 12.<br />
Klassen, Revision)<br />
KLI 4 - 5 (Kombinierter Lern-<br />
<strong>und</strong> Intelligenztest)<br />
Lernen<br />
Kugler-Test x<br />
TBGB (Testbatterie für geistig<br />
behinderte Kinder)<br />
Emotionale-soziale<br />
Entwicklung<br />
x x<br />
Förderschwerpunkte<br />
Sprache<br />
x x x<br />
x<br />
Körperliche <strong>und</strong><br />
motorische<br />
Entwicklung<br />
Geistige Entwicklung<br />
x x<br />
In den folgenden Tabellen im Punkt 2.4.3 sind die Tests jeweils nur unter einem Förderschwerpunkt<br />
genauer erläutert.<br />
270<br />
Hören<br />
Sehen
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />
2.4.3 Empfehlungen zum Einsatz standardisierter Testverfahren nach Förder-<br />
schwerpunkten<br />
Förderschwerpunkt Lernen<br />
Empfehlungen zum Einsatz von Schultests<br />
Verfahren Autoren Überprüfung folgender<br />
Bereiche/Zielfelder<br />
AST 2<br />
Allgemeiner<br />
Schulleistungstest<br />
AST 3<br />
Allgemeiner<br />
Schulleistungstest<br />
AST 4<br />
Allgemeiner<br />
Schulleistungstest<br />
ASVT<br />
Anweisungssprachverständnistest<br />
DLF 1-2<br />
Diagnostischer<br />
Lesetest <strong>zur</strong><br />
Frühdiagnose<br />
von Lesestörungen<br />
DP 1<br />
Schuleingangsdiagnostik(Differenzierungsprobe)<br />
DRE 3<br />
Diagnostischer<br />
Rechentest<br />
DTD<br />
Diagnostischer<br />
Test Deutsch<br />
4 - 6<br />
DVET<br />
Duisburger Vorschul-<br />
<strong>und</strong> Einschulungstest<br />
Ingenkamp Überprüfung von Schulleistungen<br />
in Deutsch, Sachk<strong>und</strong>e,<br />
Mathematik<br />
Ingenkamp Überprüfung der Schulleistungen<br />
in Deutsch, Sachk<strong>und</strong>e,<br />
Mathematik<br />
Ingenkamp Überprüfung der Schulleistungen<br />
in Deutsch, Sachk<strong>und</strong>e,<br />
Mathematik<br />
Kleber/<br />
Fischer<br />
Überprüfung des Anweisungs-<br />
<strong>und</strong> Sprachverständnisses<br />
Müller Wortlesetest <strong>zur</strong> zuverlässigen<br />
Früherfassung von Lesestörungen<br />
Breuer/<br />
Weuffen<br />
Überprüfung der graphomotorischen,akustisch-phonematischen,kinästhetischartikulatorischen<br />
<strong>und</strong> rhythmischen<br />
Differenzierungsfähigkeit<br />
Ingenkamp Überprüfung von Rechenfertigkeiten<br />
<strong>und</strong> Rechenverständnis<br />
Nauck/Otte Überprüfung von Lese- <strong>und</strong><br />
Instruktionsverständnis, Textstrukturierung<br />
Mais/<br />
Poerschke/<br />
Lehmann<br />
Feststellung kognitiver Fähigkeiten<br />
<strong>und</strong> feinmotorischer<br />
Fertigkeiten<br />
Dauer<br />
(min)<br />
EinzeloderGruppentest<br />
2 x 45 beides<br />
möglich<br />
2 x 45 beides<br />
möglich<br />
50 beides<br />
möglich<br />
2 - 5 beides<br />
möglich<br />
ohne Zeitangabe<br />
90 beides<br />
möglich<br />
Einsatz in<br />
Vorschule/<br />
Klasse/Alter<br />
Ende Kl. 2,<br />
Beginn Kl. 3<br />
Ende Kl. 3,<br />
Beginn Kl. 4<br />
Vorschule bis<br />
Kl. 2 (einsetzbar<br />
für<br />
Migrantenkinder)<br />
Mitte Kl. 1 bis<br />
Mitte Kl. 2<br />
Einzeltest Vorschule,<br />
Kl. 1<br />
beides<br />
möglich<br />
35 - 55 beides<br />
möglich<br />
Ende Kl. 3,<br />
Beginn Kl. 4<br />
Kl. 4 - 6<br />
Vorschule,<br />
Beginn Kl. 1<br />
271
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />
Verfahren Autoren Überprüfung folgender<br />
Bereiche/Zielfelder<br />
GGS<br />
Göppinger<br />
KEV<br />
Kieler Einschulungsverfahren<br />
MSD<br />
Mannheimer<br />
Schuleingangsdiagnostikum<br />
SBL I<br />
Schulleistungstestbatterie<br />
SBL II<br />
Schulleistungstestbatterie<br />
WTA<br />
Weilburger Testaufgaben<br />
für<br />
Schulanfänger<br />
Kleiner/<br />
Poerschke/<br />
Lehmann<br />
Fröse/<br />
Mölders/<br />
Wallrodt<br />
Jäger/<br />
Beetz/<br />
Erler/<br />
Walter<br />
Überprüfung der Formenauffassung,Unterscheidungsvermögen,<br />
Feinmotorik, Erfassung<br />
von Größen-, Mengen- <strong>und</strong><br />
Ordnungsverhältnissen, Beobachtungsfähigkeit,Konzentrationsfähigkeit,<br />
Merkfähigkeit,<br />
Gegenstands- <strong>und</strong> Situationserfassung,<br />
Sprach- <strong>und</strong> Inhaltserfassung,<br />
allgemeiner Entwicklungsstand<br />
Schulreifetest <strong>zur</strong> Diagnostik<br />
der Schulfähigkeit<br />
Dauer<br />
(min)<br />
EinzeloderGruppentest<br />
40 - 45 beides<br />
möglich<br />
20<br />
45<br />
15<br />
beides<br />
möglich<br />
UnterrichtsspielElterngespräch<br />
Überprüfung der Schulfähigkeit 45 - 50 beides<br />
möglich<br />
Kautter/Storz Erfassung des Lernstandes in<br />
Mathematik, Lesen <strong>und</strong> Schreiben<br />
Kautter/<br />
Storz/<br />
Munz/<br />
Ingenkamp<br />
Hetzer/Tent/<br />
Ingenkamp<br />
Erfassung des Lernstandes in<br />
Mathematik, Lesen <strong>und</strong> Schreiben<br />
Vorauswahl nicht schulfähiger<br />
Schulanfänger<br />
Empfehlungen zum Einsatz von Entwicklungstests<br />
Verfahren Autoren Überprüfung folgender<br />
Bereiche/Zielfelder<br />
AFS<br />
Wieczer-<br />
*<br />
Angstfragebogen kowski/<br />
Nickel/<br />
Fittkau/<br />
Janowski/<br />
Rauer<br />
FEW<br />
Frostigs Entwicklungstest<br />
der<br />
visuellen Wahrnehmung<br />
*<br />
272<br />
Diagnostik von: Prüfungsangst<br />
(Leistungsangst),<br />
manifestierter Angst,<br />
Schulunlust, soziale Erwünschtheit<br />
Frostig Überprüfung von Gr<strong>und</strong>funktionen<br />
der Wahrnehmung: Formenkonstanz,<br />
Lage-Raum-<br />
Beziehungen, Auge-Hand-<br />
Koordination<br />
Zu diesem Test liegt eine computergestützte Fassung vor.<br />
Ma: 90<br />
Schr: 45<br />
Le: 20 - 30<br />
Ma: 90<br />
Schr: 45<br />
Le: 30 - 40<br />
beides<br />
möglich<br />
beides<br />
möglich<br />
2 x 45 Gruppentest<br />
Dauer<br />
(min)<br />
EinzeloderGruppentest<br />
Einsatz in<br />
Vorschule/<br />
Klasse/Alter<br />
Vorschule<br />
Vorschule<br />
Vorschule<br />
Ende Kl. 1,<br />
Beginn Kl. 2<br />
Ende Kl. 2,<br />
Beginn Kl. 3<br />
5 - 7 Jahre<br />
Einsatz in<br />
Vorschule/<br />
Klasse/Alter<br />
10 - 25 Einzeltest 3. - 9. Kl.<br />
35 - 45 beides<br />
möglich<br />
4,0 - 9 Jahre
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />
Verfahren Autoren Überprüfung folgender<br />
Bereiche/Zielfelder<br />
FTM<br />
Frostigs Test der<br />
motorischen<br />
Entwicklung<br />
MZT<br />
Mann-Zeichen-<br />
Test<br />
MZT<br />
Mann-Zeichen-<br />
Test<br />
POD<br />
Prüfung optischer<br />
Differenzierung<br />
VSRT<br />
Visuomotorischer<br />
Schulreifetest<br />
Frostig Überprüfung der sensomotorischen<br />
Entwicklung: Koordination,<br />
Beweglichkeit, Gelenkigkeit,<br />
Kraft <strong>und</strong> Gleichgewicht<br />
Suhrweiher Kenntnisse über eigenen Körper<br />
als Gr<strong>und</strong>lage für räumliche<br />
Orientierung, Wahrnehmung,<br />
Vorstellungen, Gedächtnis,<br />
Begriffswelt, Handgeschicklichkeit<br />
Ziler Kenntnisse über eigenen Körper<br />
als Gr<strong>und</strong>lage für räumliche<br />
Orientierung, Wahrnehmung,<br />
Vorstellungen, Gedächtnis,<br />
Begriffswelt, Handgeschicklichkeit<br />
Sauter Einschulungstest,<br />
Analyse der optischen<br />
Differenzierungsleistungen<br />
Esser/Stöhr Überprüfung visuomotorischer<br />
Koordination mit Rückschlüssen<br />
auf die allgemeine Intelligenz<br />
Empfehlungen zum Einsatz von Intelligenztests<br />
Verfahren Autoren Überprüfung folgender<br />
Bereiche/Zielfelder<br />
BBT 4 - 6<br />
Bildungs-<br />
Beratungs-Test<br />
(konvergentes<br />
Denken)<br />
CFT 1<br />
Intelligenztest *<br />
CFT 20<br />
Gr<strong>und</strong>intelligenztest*<br />
Skala mit Wortschatz<br />
Zahlenfolgentest<br />
(ZF)<br />
CMP<br />
Coloured<br />
Progressive<br />
Matrices*<br />
Ingenkamp/<br />
Wolf/<br />
Christmann/<br />
Knapp/<br />
Haenisch<br />
Überprüfung intellektueller<br />
Fähigkeiten, die für sprachliche<br />
<strong>und</strong> mathematische Lernprozesse<br />
relevant sind<br />
Catell/Weiß Überprüfung der Gr<strong>und</strong>intelligenz<br />
Weiß Überprüfung der Gr<strong>und</strong>intelligenz<br />
Umfang des Wortschatzes,<br />
verbale Verarbeitungskapazität<br />
Erkennen von Regeln <strong>und</strong> Gesetzmäßigkeiten<br />
bei mathematischen<br />
Aufgabenstellungen<br />
Raven Erfassung des allgemeinen<br />
Intelligenzpotenzials (sprachfrei)<br />
* Zu diesem Test liegt eine computergestützte Fassung vor.<br />
Dauer<br />
(min)<br />
EinzeloderGruppentest<br />
25 beides<br />
möglich<br />
ohne Zeit-<br />
begrenzung<br />
ohne Zeitbegrenzung<br />
beides<br />
möglich<br />
beides<br />
möglich<br />
15 beides<br />
möglich<br />
3 - 5 beides<br />
möglich<br />
Dauer<br />
(min)<br />
EinzeloderGruppentest<br />
2 x 45 Gruppentest<br />
30<br />
45 - 60<br />
20 - 55<br />
8<br />
20 - 25<br />
ohne Zeitbegrenzung<br />
Einzeltest<br />
Gruppentest<br />
beides<br />
möglich<br />
beides<br />
möglich<br />
Einsatz in<br />
Vorschule/<br />
Klasse/Alter<br />
5,9 - 9,8<br />
Jahre<br />
6 - 14 Jahre<br />
6 - 14 Jahre<br />
5,0 - 7,7<br />
Jahre<br />
5,6 - 6,11<br />
Jahre<br />
Einsatz in<br />
Vorschule/<br />
Klasse/Alter<br />
2. Hälfte Kl. 4<br />
-<br />
6. Kl.<br />
5,3 - 9,5<br />
Jahre<br />
8,7 - 18 Jahre<br />
8,7 - 15,6<br />
Jahre<br />
8,7 - 15,6<br />
Jahre<br />
4,9 - 11 Jahre<br />
273
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />
Verfahren Autoren Überprüfung folgender<br />
Bereiche/Zielfelder<br />
KFT - K<br />
Kognitiver Fähigkeitstest<br />
-<br />
Kindergartenform<br />
KFT 1 - 3<br />
Kognitiver Fähigkeitstest<br />
KFT 4 - 12 + R<br />
Kognitiver Fähigkeitstest<br />
KLI 4 - 5<br />
Kombinierter<br />
Lern- <strong>und</strong> Intelligenztest<br />
Heller/<br />
Geisler<br />
Heller/<br />
Geisler<br />
Heller/<br />
Perleth<br />
Ermittlung kognitiver Lernfähigkeit,<br />
Erfassen schulisch relevanter<br />
Lern- <strong>und</strong> Leistungsvoraussetzungen<br />
Erfassung schulisch relevanter<br />
intellektueller Lern- <strong>und</strong> Leistungsvoraussetzungen<br />
Differentielle Bestimmung<br />
kognitiver Fähigkeitsdimensionen,<br />
die für schulisches<br />
Lernen relevant sind<br />
Schröder Überprüfung der Lern- <strong>und</strong><br />
Denkfähigkeit<br />
Kugler-Test Kugler Überprüfung von Wahrnehmung,<br />
Kognition, zeichnerische<br />
Fähigkeiten<br />
Empfehlungen zum Einsatz von Leistungstests<br />
Verfahren Autoren Überprüfung folgender<br />
Bereiche/Zielfelder<br />
Test d2 *<br />
Aufmerksamkeits-Belastungs-<br />
Test<br />
KT 3 - 4<br />
Konzentrationstest<br />
für 3. <strong>und</strong> 4.<br />
Klassen<br />
TPK<br />
Testreihe <strong>zur</strong><br />
Prüfung der Konzentrationsfähigkeit<br />
Brickenkamp Aufmerksamkeits- <strong>und</strong> Konzentrationsleistungen<br />
Heck-<br />
Möhling/<br />
Reinhard/<br />
Boehle<br />
Kurth/<br />
Büttner<br />
Überprüfung der Konzentrationsfähigkeit<br />
(Genauigkeit,<br />
Arbeitstempo, Art der Fehler)<br />
Prüfung der Konzentrationsfähigkeit<br />
* Zu diesem Test liegt eine computergestützte Fassung vor.<br />
274<br />
Dauer<br />
(min)<br />
ohne Zeitbegrenzung <br />
EinzeloderGruppentest<br />
beides<br />
möglich<br />
45 - 60 beides<br />
möglich<br />
3 - 45 beides<br />
möglich<br />
135 beides<br />
möglich<br />
ohne Zeitbegrenzung<br />
Dauer<br />
(min)<br />
beides<br />
möglich<br />
EinzeloderGruppentest<br />
8 beides<br />
möglich<br />
45 beides<br />
möglich<br />
45 beides<br />
möglich<br />
Einsatz in<br />
Vorschule/<br />
Klasse/Alter<br />
5 - 6 Jahre<br />
1. - 3. Kl.<br />
4. - 12. Kl.<br />
4. - 5. Kl.<br />
10 - 11 Jahre<br />
5,0 - 14,11<br />
Jahre<br />
Einsatz in<br />
Vorschule/<br />
Klasse/Alter<br />
9,0 - 60,0<br />
Jahre<br />
3. - 4. Kl.<br />
2. - 6. Kl.
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />
Förderschwerpunkt emotionale soziale Entwicklung<br />
Verfahren Autoren Überprüfung folgender<br />
Bereiche/Zielfelder<br />
AFS<br />
Angstfragebogen<br />
*<br />
AVT*<br />
Anstrengungs-<br />
vermeidungstest<br />
CBCL (4 - 18)<br />
Elternfragebogen<br />
über das Verhalten<br />
von Kindern<br />
<strong>und</strong> Jugendlichen<br />
TRF<br />
Lehrerfragebogen<br />
über das<br />
Verhalten von<br />
Kindern <strong>und</strong><br />
Jugendlichen<br />
YSR<br />
Fragebogen für<br />
Jugendliche<br />
EAS*<br />
Erfassungsbogen<br />
für aggressives<br />
Verhalten in<br />
konkreten Situationen<br />
FKW 4 - 8<br />
Fragebogen<br />
Kooperation <strong>und</strong><br />
Wettbewerb für<br />
4. - 8. Klassen<br />
LKS<br />
Leipziger Kompetenzscreening<br />
im Schulbereich<br />
PFK 9 - 14*<br />
Persönlichkeitsfragebogen<br />
für<br />
Kinder zwischen<br />
9 <strong>und</strong> 14 Jahren<br />
Wieczerkowski/<br />
Nickel/<br />
Fittkau/<br />
Janowski/<br />
Rauer<br />
Rollet/<br />
Bartram<br />
Arbeitsgruppe<br />
Kinder-,<br />
Jugendlichen-<br />
<strong>und</strong><br />
Familiendiagnostik <br />
Arbeitsgruppe<br />
Kinder-,<br />
Jugendlichen-<br />
<strong>und</strong><br />
Familiendiagnostik <br />
Arbeitsgruppe<br />
Kinder-,<br />
Jugendlichen-<br />
<strong>und</strong><br />
Familiendiagnostik<br />
Petermann/<br />
Petermann<br />
Littig/<br />
von Saldern<br />
Prof. Mutzeck<br />
Seitz/<br />
Rausche<br />
Diagnostik von: Prüfungsangst<br />
(Leistungsangst), manifestierter<br />
Angst, Schulunlust, soziale<br />
Erwünschtheit<br />
Erfassung der schulbezogenen<br />
Anstrengungsvermeidung<br />
Erfassung der Einschätzung<br />
von Eltern hinsichtlich der<br />
Kompetenzen <strong>und</strong> Probleme<br />
ihrer Kinder<br />
Erfassung der Schulsituation,<br />
Lehrer-Schüler-Verhältnis<br />
Erfassung von sozialer Erwünschtheit<br />
Erfassung des Merkmals<br />
Aggression in verschiedenen,<br />
konkret dargestellten Alltagssituationen<br />
Erfassung relevanter Persönlichkeitsmerkmale<br />
hinsichtlich<br />
der Kooperations- <strong>und</strong> Wettbewerbsbereitschaft<br />
Erfassung von Kompetenzen<br />
im Sozial-, Emotional- <strong>und</strong><br />
Arbeitsverhalten, systematische<br />
<strong>und</strong> umfassende Erfassung<br />
von Fähigkeiten<br />
Früherkennung von potentiellen<br />
Verhaltensauffälligkeiten<br />
* Zu diesem Test liegt eine computergestützte Fassung vor.<br />
Dauer<br />
(min)<br />
EinzeloderGruppentest<br />
Einsatz in<br />
Vorschule/<br />
Klasse/Alter<br />
10 - 25 Einzeltest 3. - 9. Kl.<br />
10 - 20 beides<br />
möglich<br />
ohne<br />
Zeitangabe<br />
ohne<br />
Zeitangabe<br />
ohne<br />
Zeitangabe<br />
10 - 15 Jahre<br />
Einzeltest 4 - 18 Jahre<br />
Einzeltest 5 - 18 Jahre<br />
Einzeltest 11 - 18 Jahre<br />
20 - 30 Einzeltest 9,0 - 12,8<br />
Jahre<br />
20 beides<br />
möglich<br />
keine Angaben beides<br />
möglich<br />
45 beides<br />
möglich<br />
4. - 8. Kl.<br />
VorschulbereichErwachsenenalter<br />
9 - 14 Jahre<br />
275
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />
Verfahren Autoren Überprüfung folgender<br />
Bereiche/Zielfelder<br />
SET<br />
Gruppentest für<br />
die soziale Einstellung<br />
Joerger Aussagen über soziale Reife<br />
<strong>und</strong> soziale Erwünschtheit der<br />
Einstellungen<br />
Förderschwerpunkt Sprache<br />
Empfehlungen zum Einsatz von Schultests<br />
Verfahren Autoren Überprüfung folgender<br />
Bereiche/Zielfelder<br />
BISC<br />
Bielefelder<br />
Screening <strong>zur</strong><br />
Früherkennung<br />
von Lese- <strong>und</strong><br />
Rechtschreibschwierigkeiten<br />
DLF 1 - 2<br />
Diagnostischer<br />
Lesetest <strong>zur</strong><br />
Frühdiagnose<br />
DRT<br />
Diagnostischer<br />
Rechtschreibtest<br />
DRT 1<br />
für Klasse 1<br />
DRT 2<br />
für Klasse 2<br />
DRT 3<br />
für Klasse 3<br />
DRT 4<br />
für Klasse 4<br />
DRT 5<br />
für Klasse 5<br />
DP 1<br />
Schuleingangsdiagnostik(Differenzierungsprobe)<br />
276<br />
Jansen/<br />
Marx/<br />
Mannhaupt/<br />
Skowronek<br />
Identifizierung von Schulkindern<br />
mit einem Risiko <strong>zur</strong><br />
Ausbildung von LRS<br />
Müller Wortlesetest <strong>zur</strong> verlässlichen<br />
Früherfassung von<br />
Lesestörungen<br />
Müller/<br />
Ingenkamp<br />
Müller/<br />
Ingenkamp<br />
Müller/<br />
Ingenkamp<br />
Gr<strong>und</strong>/Haug/<br />
Naumann/<br />
Ingenkamp<br />
Gr<strong>und</strong>/Haug/<br />
Naumann/<br />
Ingenkamp<br />
Breuer/<br />
Weuffen<br />
Früherfassung <strong>und</strong> -behandlung<br />
von Lese-Rechtschreibstörungen<br />
Überprüfung der graphomotorischen,akustischphonematischen,kinästhetisch-artikulatorischen<br />
<strong>und</strong><br />
rhythmischen Differenzierungsfähigkeit<br />
Dauer<br />
(min)<br />
EinzeloderGruppentest<br />
15 beides<br />
möglich<br />
Dauer<br />
(min)<br />
EinzeloderGruppentest<br />
Einsatz in<br />
Vorschule/<br />
Klasse/Alter<br />
8 - 15 Jahre<br />
Einsatz in<br />
Vorschule/<br />
Klasse/Alter<br />
20 - 25 Einzeltest Vorschule,<br />
Beginn bis<br />
Mitte des<br />
letzten Vorschuljahres<br />
2 - 5 Einzeltest Ende 1. Kl. -<br />
Mitte 2. Kl.<br />
beides<br />
möglich<br />
30 - 45 Ende der Kl.<br />
1 - Anfang<br />
der Kl. 2<br />
20 - 45 Ende der Kl.<br />
2 - Anfang<br />
der Kl. 3<br />
25 - 45 Ende der Kl.<br />
3 - Anfang<br />
der Kl. 4<br />
40 - 45 Anfang bis<br />
Mitte der Kl. 4<br />
40 - 45 Mitte der 5.<br />
Kl.<br />
keine<br />
Zeitangabe<br />
beides<br />
möglich<br />
Vorschule, Kl.<br />
1
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />
277
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />
Empfehlungen zum Einsatz von Entwicklungstests<br />
Verfahren Autoren Überprüfung folgender<br />
Bereiche/Zielfelder<br />
AVAK<br />
Analyseverfahren<br />
zu Aussprachestörungen<br />
bei<br />
Kindern<br />
AWST 3 - 6<br />
aktiver Wortschatztest<br />
für<br />
3- bis 6jährige<br />
Kinder<br />
ESGRAF<br />
Evozierte<br />
Sprachdiagnose<br />
grammatischer<br />
Fähigkeiten<br />
HSET<br />
Heidelberger<br />
Sprachentwicklungstest<br />
KISTE<br />
Kindersprachtest<br />
für das Vorschulalter<br />
LBT<br />
Lautbildungstest<br />
für Vorschulkinder<br />
LUT<br />
Lautunterscheidungstest<br />
für<br />
Vorschulkinder<br />
Hacker/<br />
Wilgermein<br />
Kiese/<br />
Kozielski<br />
Erkennen <strong>und</strong> Analyse von<br />
Aussprachestörungen<br />
Individualtest <strong>zur</strong> Messung des<br />
aktiven Wortschatzes<br />
Motsch Überprüfung des grammatischen<br />
Grimm/<br />
Schöler<br />
Häuser/<br />
Kasielke/<br />
Scheidereiter<br />
Differenzierte Erfassung<br />
sprachlicher Fähigkeiten<br />
Diagnose sprachlicher Defizite<br />
im semantischen, grammatischen<br />
<strong>und</strong> kommunikativen<br />
Bereich<br />
Fried Überprüfung der Lautbildungsfähigkeit,<br />
Ausprägungsgrad der<br />
Lautbildungsschwäche<br />
Fried Überprüfung der Lautunterscheidungsfähigkeit<br />
Teddy-Test Friedrich Erfassung der verbalen Verfügbarkeit<br />
semantischer Relationen<br />
278<br />
Dauer<br />
(min)<br />
keine<br />
Zeitangabe<br />
EinzeloderGruppentest<br />
Einsatz in<br />
Vorschule/<br />
Klasse/Alter<br />
Einzeltest Vorschule,<br />
Kl. 1 - 6<br />
15 Einzeltest 3 - 6 Jahre<br />
60 Gruppentest<br />
40 - 80 beides<br />
möglich<br />
3 - 9 Jahre<br />
35 - 50 Einzeltest 3,3 - 6,11<br />
Jahre<br />
5/12 Einzeltest 4 - 7 Jahre<br />
12 beides<br />
möglich<br />
4 - 7 Jahre<br />
20 - 30 Einzeltest 3 - 6 Jahre
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />
Förderschwerpunkt körperliche <strong>und</strong> motorische Entwicklung<br />
Empfehlungen zum Einsatz von einem Entwicklungstest<br />
Verfahren Autoren Überprüfung folgender<br />
Bereiche/Zielfelder<br />
LOS KF 18<br />
Lincolm-<br />
Oseretzky-Skala<br />
Kurzform<br />
Eggert Ermittlung des motorischen<br />
Entwicklungsstandes<br />
Förderschwerpunkt geistige Entwicklung<br />
Dauer<br />
(min)<br />
EinzeloderGruppentest<br />
30 beides<br />
möglich<br />
Empfehlungen zum Einsatz von Intelligenz- <strong>und</strong> Entwicklungstests<br />
Verfahren Autoren Überprüfung folgender<br />
Bereiche/Zielfelder<br />
K-ABC<br />
Kaufmann<br />
Assessment<br />
Battery<br />
TBGB<br />
Testbatterie für<br />
geistig behinderte<br />
Kinder<br />
PAC *<br />
Pädagogische<br />
Analyse <strong>und</strong><br />
Curriculum der<br />
sozialen <strong>und</strong><br />
persönlichen<br />
Entwicklung<br />
Kaufmann/<br />
Kaufmann<br />
Bondy/<br />
Cohen/<br />
Eggert/<br />
Luer<br />
Messung von Intelligenz <strong>und</strong><br />
Fertigkeit<br />
Zusammenstellung von Intelligenz-,<br />
Leistungs- <strong>und</strong> Entwicklungstests,<br />
die Aussagen über<br />
verschiedene Persönlichkeitsmerkmale<br />
geben<br />
Günzburg Systematische Beobachtung<br />
<strong>und</strong> objektive Berichterstattung<br />
über das Sozialverhalten<br />
* Zu diesem Test liegt eine computergestützte Fassung vor.<br />
Dauer<br />
(min)<br />
richtet sich<br />
nach dem Alter<br />
des Kindes<br />
2,5 h -<br />
4 h<br />
EinzeloderGruppentest<br />
keine Angaben keine<br />
Angaben<br />
Einsatz in<br />
Vorschule/<br />
Klasse/Alter<br />
5 - 13 Jahre<br />
Einsatz in<br />
Vorschule/<br />
Klasse/Alter<br />
Einzeltest 2,6 - 12,5<br />
Jahre<br />
Einzeltest 7 - 12 Jahre<br />
Vorschulbereich<br />
- Erwachsenenalter<br />
279
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />
Förderschwerpunkt Hören<br />
Empfehlungen zum Einsatz eines Intelligenztests<br />
Verfahren Autoren Überprüfung folgender<br />
Bereiche/Zielfelder<br />
HNT<br />
Heidelberger<br />
Nonverbaler Test<br />
Förderschwerpunkt Sehen<br />
Kratzmeier Erfassung der konvergenten<br />
<strong>und</strong> divergenten Intelligenz<br />
Empfehlungen zum Einsatz eines Entwicklungstests<br />
Verfahren Autoren Überprüfung folgender<br />
Bereiche/Zielfelder<br />
LOS KF 18<br />
Lincoln-Oseretzki-Skala<br />
Kurzform<br />
Eggert Ermittlung des motorischen<br />
Entwicklungsstandes<br />
Empfehlungen zum Einsatz von Leistungstests<br />
Verfahren Autoren Überprüfung folgender<br />
Bereiche/Zielfelder<br />
LCST<br />
Low Contrast<br />
Sensitivity test<br />
Test zum Messen<br />
des Vergrößerungsbedarfs<br />
für<br />
Kinder<br />
Buser Einsatz bei vermuteter geringfügiger<br />
Veränderung der Sehschärfe<br />
Buser Erfassen des Vergrößerungsbedarfs<br />
für Kinder mit Sehproblemen<br />
Hinweis: Bezug über die Fachstelle für optische Hilfsmittel CH-4600 Olten<br />
280<br />
Dauer<br />
(min)<br />
EinzeloderGruppentest<br />
50 beides<br />
möglich<br />
Dauer<br />
(min)<br />
EinzeloderGruppentest<br />
30 beides<br />
möglich<br />
Dauer<br />
(min)<br />
keine<br />
Zeitangabe<br />
keine<br />
Zeitangabe<br />
EinzeloderGruppentest<br />
Einsatz in<br />
Vorschule/<br />
Klasse/Alter<br />
ab 14 Jahre<br />
Einsatz in<br />
Vorschule/<br />
Klasse/Alter<br />
5 - 13 Jahre<br />
Einsatz in<br />
Vorschule/<br />
Klasse/Alter<br />
Einzeltest Vorschule<br />
Einzeltest
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />
2.5 Diagnostische Verfahren <strong>zur</strong> Erfassung sprachlicher Fähigkeiten<br />
(Tollkühn/Spreer)<br />
Die folgenden Übersichten der diagnostischen Verfahren <strong>zur</strong> Erfassung sprachlicher<br />
Fähigkeiten wurden erstellt von Dr. St. Tollkühn <strong>und</strong> M. Spreer <strong>und</strong> sind entnommen<br />
aus: Tollkühn, S./Spreer, M.: Handbuch der diagnostischen Verfahren für die pädagogische<br />
<strong>und</strong> sprachheilpädagogische Arbeit. Leipzig: Leipziger Universitätsverlag, 2004.<br />
Dort werden diese sowie weitere diagnostische Verfahren für die Bereiche der allgemeinen<br />
Entwicklung, Motorik, Einschulung <strong>und</strong> Schulleistung ausführlich in Bezug auf<br />
Zielsetzung, Inhalte <strong>und</strong> Anwendung beschrieben.<br />
Diagnostische Verfahren <strong>zur</strong> komplexen Überprüfung sprachlicher Fähigkeiten auf verschiedenen<br />
sprachlichen Ebenen<br />
Kurzname<br />
Titel<br />
Autor/en<br />
ADST Allgemeiner Deutscher Sprachtest<br />
Steinert, J.<br />
BÄR *<br />
Bärenstark – Berliner Sprachstandserhebung<br />
Senatsverwaltung für Bildung, Jugend <strong>und</strong> Sport (Hrsg.)<br />
BBK* Beobachtungshilfe <strong>zur</strong> Beschreibung der Kommunikation in Kindergarten<br />
<strong>und</strong> Schule<br />
Kolonko, B./Krämer, I.K.<br />
BSE* Beobachtungsbogen zum sprachlichen Status von Erstklässlern<br />
Tollkühn, S.<br />
CCC Children's Communication Checklist<br />
Spreen-Rauscher, M.<br />
DDS* Diagnose des Sprachstatus<br />
Odreitz, H.<br />
DBES* Diagnosebogen <strong>zur</strong> Erfassung von Sprachstörungen<br />
Grunewald, A.<br />
DTD Diagnostischer Test Deutsch<br />
Nauck, J./Otte, R.<br />
ELFRA Elternfragebögen für die Früherkennung von Risikokindern<br />
Grimm, H./Doil, H.<br />
FP* Fitness-Probe<br />
Günther, H.<br />
HSET Heidelberger Sprachentwicklungstest<br />
Grimm, H./Schöler, H.<br />
IDIS Inventar diagnostischer Informationen bei Sprachentwicklungsauffälligkeiten<br />
Schöler, H.<br />
KIDZ* Kenntnisse in Deutsch als Zweitsprache erfassen<br />
Hölscher, P.<br />
*<br />
von Tollkühn/Spreer (2004) gewählte Abkürzung<br />
Zielgruppe<br />
3. - 10. Klasse<br />
Vorschüler <strong>und</strong><br />
Schulanfänger<br />
Vor- <strong>und</strong> Gr<strong>und</strong>schüler<br />
Schulanfänger<br />
Kinder<br />
Kinder<br />
5 - 6 Jahre<br />
4. - 6. Klasse<br />
12 - 24 Monate<br />
Schulanfänger<br />
3 - 9 Jahre<br />
Vorschulkinder<br />
Schulanfänger<br />
(Zweitsprache<br />
deutsch)<br />
281
Kurzname<br />
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />
Titel<br />
Autor/en<br />
KISTE Kindersprachtest für das Vorschulalter<br />
Häuser, D./Kasielke, E./Scheidereiter, U.<br />
KSGS *<br />
Komplexes Sprachprüfmaterial aus ganzheitlicher Sicht<br />
Sani, B. (Hrsg. Grazer Sprachheilschule)<br />
KVS I Kurzverfahren <strong>zur</strong> Überprüfung des lautsprachlichen Niveaus für<br />
fünf- bis sechsjährige Kinder<br />
Breuer, H./Weuffen, M.<br />
KVS II Kurzverfahren <strong>zur</strong> Überprüfung des lautsprachlichen Niveaus bei<br />
Schülern der 1. Klasse<br />
Breuer, H./Weuffen, M.<br />
LSV Landauer Sprachentwicklungstest für Vorschulkinder<br />
Götte, G.<br />
MSS Marburger Sprach-Screening für 4- bis 6-jährige Kinder<br />
Holler-Zittlau, I./Dux, W./ Berger, R.<br />
PDSS* Patholinguistische Diagnostik bei Sprachentwicklungsstörungen<br />
Kauschke, C./Siegmüller, J.<br />
PET Psycholinguistischer Entwicklungstest<br />
Angermaier, M.<br />
PSST Psycholinguistischer Sprachverständnis- <strong>und</strong> Sprachentwicklungstest<br />
Wettstein, P.<br />
SDDS **<br />
Stettener Deskriptionsdiagnostik des Sprachentwicklungsstandes<br />
von Menschen mit geistiger Behinderung<br />
Baumgart, E.<br />
SES** Sprachentwicklungsskalen<br />
Reynell, J.K. (dt. von Sarimski, K.)<br />
SETK 2 Sprachentwicklungstest für 2jährige Kinder<br />
Grimm, H.<br />
SETK 3-5 Sprachentwicklungstest für drei- bis fünfjährige Kinder<br />
Grimm, H.<br />
SEV Screeningverfahren <strong>zur</strong> Erfassung von Sprachentwicklungsverzögerungen<br />
Heinemann, M./ Höpfner, C.<br />
SFD 1 Sprachstandsüberprüfung <strong>und</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> für Ausländer- <strong>und</strong><br />
Aussiedlerkinder<br />
Hobusch, A. /N. Lutz, N./West, U.<br />
SFD 2 Sprachstandsüberprüfung <strong>und</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> für Ausländer- <strong>und</strong><br />
Aussiedlerkinder<br />
Hobusch, A. /N. Lutz, N./West, U.<br />
SFD 3/4 Sprachstandsüberprüfung <strong>und</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> für Ausländer- <strong>und</strong><br />
Aussiedlerkinder<br />
Hobusch, A. /N. Lutz, N./West, U.<br />
*<br />
von Tollkühn/Spreer (2004) gewählte Abkürzung<br />
** Abkürzung des Zentrums für Psychologische Information <strong>und</strong> Dokumentation (zpid)<br />
282<br />
Zielgruppe<br />
3; 3 - 6; 11 Jahre<br />
Vor- <strong>und</strong> Gr<strong>und</strong>schulkinder<br />
5 - 6 Jahre<br />
1. Klasse<br />
4 - 6; 6 Jahre<br />
4 - 6 Jahre<br />
Vorschulkinder<br />
3 - 9; 11 Jahre<br />
4 - 8 Jahre<br />
geistig Behinderte<br />
Vorschulkinder<br />
2; 0 - 2; 11 Jahre<br />
3; 0 - 5; 11 Jahre<br />
3; 6 - 4 Jahre<br />
1. Klasse<br />
2. Klasse<br />
3./4. Klasse
Kurzname<br />
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />
Titel<br />
Autor/en<br />
SLT 4 Sprach-Leistungs-Test für 4. Klassen<br />
Beck, O./Hofen, N.<br />
SPKK Sprachprüfung für Kleinkinder<br />
Zimermann, I. L./Steiner, V. G./Evatt, R. L. (dt. Bearb. Wurst, F.)<br />
SSM-SA** Sprachstandsmessung bei Schulanfängern<br />
Fliegner, J. u. a./Päd. Institut der Landeshauptstadt Düsseldorf<br />
(Hrsg.)<br />
SSV Sprachscreening für das Vorschulalter<br />
Grimm, H. unter Mitarbeit von Aktas, M./Kießig, U.<br />
UDAS Ulmer Diagnostikum <strong>zur</strong> Analyse von Sprachbehinderungen<br />
Holtz, A.<br />
ZMD Zwei-Minuten-Diagnose<br />
Rutte, V./Ballinger, E.<br />
Diagnostische Verfahren <strong>zur</strong> Überprüfung grammatischer Fähigkeiten<br />
Kurzname<br />
AT *<br />
Titel<br />
Autor/en<br />
Anni <strong>und</strong> Toni - ein Sprachprüfsystem<br />
Meixner, F.<br />
BST II* Bilder-Sprachtest II<br />
Sulser, H.<br />
DPM **<br />
Dysgrammatiker - Prüfmaterial<br />
Frank, G./Grziwotz, P.<br />
ESGRAF Evozierte Sprachdiagnose grammatischer Fähigkeiten<br />
Motsch, W.<br />
MSA* Morphologisch-syntaktische Analyse<br />
Schrey-Dern, D.<br />
PA** Profilanalyse (COPROF)<br />
Clahsen, H./Hansen, D.<br />
PFA* Prüfmaterial für Agrammatiker<br />
Fiege, A.<br />
PFD* Protokollbogen für Dysgrammatiker<br />
Deutsche Gesellschaft für Sprachheilpädagogik (Hrsg.)<br />
SFSG* Screeningverfahren <strong>zur</strong> Feststellung von Störungen in der Grammatik<br />
Penner, Z.<br />
SL 6 +** Satzlehre 6 +<br />
Wendeler, J.<br />
*<br />
von Tollkühn/Spreer (2004) gewählte Abkürzung<br />
** Abkürzung des Zentrums für Psychologische Information <strong>und</strong> Dokumentation (zpid)<br />
Zielgruppe<br />
4. <strong>und</strong> Beginn<br />
5. Klasse<br />
1; 6 - 7 Jahre<br />
ausländische<br />
Schulanfänger<br />
3; 0 - 5; 11 Jahre<br />
Vorschüler <strong>und</strong><br />
Schulanfänger<br />
Vorschulkinder<br />
Zielgruppe<br />
Schulkinder<br />
Kinder<br />
5 - 7; 6 Jahre<br />
4 - 10 Jahre<br />
Kinder<br />
Vorschulkinder<br />
4 - 8 Jahre<br />
Kinder<br />
ab 2; 6 Jahre<br />
6. Klasse<br />
283
Kurzname<br />
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />
Titel<br />
Autor/en<br />
TGK Testbatterie grammatische Kompetenz<br />
Tewes, U./Thurner, F.<br />
ÜASK *<br />
WL 4 **<br />
Überprüfung agrammatisch sprechender Kinder<br />
Staps, H.<br />
Wortlehre 4<br />
Wendeler, J.<br />
ZDA* Zur Diagnose des Agrammatismus<br />
Schüler, S./Kienitz, R./Hilbert, R.<br />
Zielgruppe<br />
10 - 12 Jahre<br />
Kinder<br />
4. Klasse<br />
4 - 7 Jahre<br />
Diagnostische Verfahren <strong>zur</strong> Überprüfung lexikalisch-semantischer Fähigkeiten<br />
Kurzname<br />
Titel<br />
Autor/en<br />
AWST 3 - 6 Aktiver Wortschatztest für 3- bis 6jährige Kinder<br />
Kiese, C./Kzoielski, P.-M.<br />
ASVT Anweisungs- <strong>und</strong> Sprachverständnistest<br />
Kleber, E.W./Fischer, R.<br />
APNO* Aufgaben <strong>zur</strong> Prüfung des Niveaus der Oberbegriffbildung<br />
Probst, H.<br />
FTF-W Frankfurter Test für Fünfjährige Wortschatz<br />
Raatz, U./Möhling, R./Ruchti, K.<br />
IVÜS Informelles Verfahren <strong>zur</strong> Überprüfung von Sprachverständnisleistungen<br />
Endres, R./Baur, S.<br />
MSVK Marburger Sprachverständnistest für Kinder<br />
Ev Elben, C./Lohaus, A.<br />
PPVT Peabody Picture Vocabulary Test<br />
Duhn, L.M./dt. Bearbeitung Bondy, C. u. a.<br />
PIZZA* PIZZAMIGLIO-Sprachverständnis-Test für 4- bis 8-jährige Kinder<br />
Zollinger, B.<br />
SLA* Semantisch-Lexikalische Analyse<br />
Dickmann, C./Klasen, R.<br />
SemLexKrit Semantisch-Lexikalische Analysekriterien<br />
Glück, C.<br />
TT** Teddy-Test<br />
Friedrich, G.<br />
WSS 1 Wortschatztest für Schulanfänger<br />
Kamratowski, J./Kamratowski, I.<br />
*<br />
von Tollkühn/Spreer (2004) gewählte Abkürzung<br />
** Abkürzung des Zentrums für Psychologische Information <strong>und</strong> Dokumentation (zpid)<br />
284<br />
Zielgruppe<br />
3 - 6 Jahre<br />
6 - 7 Jahre,<br />
1./2. Klasse GS<br />
4 - 12 Jahre<br />
5 Jahre<br />
4 - 8 Jahre<br />
ab 5 Jahre,<br />
1. Klasse<br />
GB, LB<br />
4 - 8 Jahre<br />
4 - 6 Jahre<br />
keine Angaben<br />
3 - 6 Jahre<br />
ab 5 Jahre
Kurzname<br />
WST Sb<br />
4 - 9<br />
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />
Titel<br />
Autor/en<br />
Wortschatztest für Sehbehinderte - Großdruckausgabe<br />
Heller, K./Schirmer, B.<br />
WST 5 - 6 Wortschatztest WST 5 - 6. Begabungstest für 5. <strong>und</strong> 6. Klassen<br />
Anger, H./Bargmann, R./Hylla, E.<br />
WST 7 - 8 Wortschatztest WST 7 - 8. Begabungstest für 7. <strong>und</strong> 8. Klassen<br />
Anger, H./Bargmann, R./Hylla, E.<br />
WSU 4 - 6 Wortschatzuntersuchung für 4. - 6. Klassen<br />
Raatz, U./Schwarz, E.<br />
Diagnostische Verfahren <strong>zur</strong> Überprüfung schriftsprachlicher Fähigkeiten<br />
Kurzname<br />
Titel<br />
Autor/en<br />
BAKO 1 - 4 Basiskompetenzen für Lese-Rechtschreibleistungen<br />
Stock, C./Marx, P./Schneider, W.<br />
BBLDP Bremer Buchstabenlese- <strong>und</strong> Diktatprobe<br />
Niemeyer, W.<br />
BISC Bielefelder Screening <strong>zur</strong> Früherkennung von Lese-Rechtschreibschwierigkeiten<br />
Jansen, H./Mannhaupt, G./Marx, H./Skowronek, H.<br />
BLDP 2 Bremer Lese- <strong>und</strong> Diktatprobe für 2. Klassen<br />
Niemeyer, W.<br />
BLDP 3 Bremer Lese- <strong>und</strong> Diktatprobe für 3. Klassen<br />
Niemeyer, W.<br />
DBS 1 Diagnostische Bausteine 1<br />
Wettstein, P.<br />
DBS 2 Diagnostische Bausteine 2<br />
Wettstein, P.<br />
DBS 3 Diagnostische Bausteine 3<br />
Wettstein, P.<br />
GFF-LR *<br />
Analyse/Diagnose von Lernschwierigkeiten - Gr<strong>und</strong>legende Fähigkeiten<br />
<strong>und</strong> Fertigkeiten - Lesen/Rechtschreiben<br />
Redaktion Gr<strong>und</strong>schule (Hrsg.)<br />
RDH* Der R<strong>und</strong>gang durch Hörhausen: Erhebungsverfahren <strong>zur</strong> phonologischen<br />
Bewusstheit<br />
Martschinke, S./Kirschhock, E.-M./Frank, A.<br />
SLRT Salzburger Lese- <strong>und</strong> Rechtschreibtest<br />
Landerl, K./Wimmer, H./Moser, E.<br />
TESS* Testaufgaben zum Einstieg in die Schriftsprache<br />
Probst, H.<br />
*<br />
von Tollkühn/Spreer (2004) gewählte Abkürzung<br />
Zielgruppe<br />
4. - 9. Klasse<br />
5./6. Klasse<br />
7./8. Klasse<br />
4. - 6. Klasse<br />
Zielgruppe<br />
Ende 1. - Ende<br />
4. Klasse<br />
keine Angaben<br />
Vorschulkinder<br />
2. Klasse<br />
3. Klasse<br />
1. Klasse<br />
2. Klasse<br />
3. Klasse<br />
1. - 6. Klasse<br />
Vorschulkinder,<br />
Schulanfänger<br />
Ende 1. - Ende<br />
4. Klasse<br />
Schulanfänger,<br />
Schüler Klasse 1<br />
285
Kurzname<br />
SSK 1/2 **<br />
Lesen<br />
Kurzname<br />
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />
Titel<br />
Autor/en<br />
Prozessdiagnose der Schriftsprachkompetenz in den Schuljahren<br />
1 <strong>und</strong> 2<br />
Kretschmann, R./Dobrindt, Y./Behring, K.<br />
Titel<br />
Autor/en<br />
AP-LLV** Aufgaben <strong>zur</strong> Prüfung der Lese-Lernvoraussetzung<br />
Probst, H.<br />
BILT 1 + Bremer Informeller Lesetest für die Primarstufe<br />
Niemeyer, W.<br />
BLP 3 - 4 Bremer Leseprobe für 3. <strong>und</strong> 4. Klassen<br />
Niemeyer, W.<br />
BLT 1 - 2 Bremer Lesetest für 1. <strong>und</strong> 2. Klassen<br />
Niemeyer, W.<br />
BLT 4 + Normierte Lesetexte für 4. <strong>und</strong> höhere Klassen<br />
Wiest, U.<br />
BSLT 2 + Bremer Satzlesetest für 2. <strong>und</strong> höhere Klassen<br />
Wiest, U.<br />
DL* Diagnosebogen Lesen<br />
Ledl, V.<br />
DLF 1 - 2 Diagnostischer Lesetest <strong>zur</strong> Frühdiagnose von Lesestörungen<br />
Müller, R.<br />
DLT 1 - 2 Diagnostischer Lesetest für 1. <strong>und</strong> 2. Klassen<br />
Weyermüller, F./Zlabinger, E.<br />
DLT 2 - 3 Diagnostischer Lesetest für 2. <strong>und</strong> 3. Klassen<br />
Geuß, H./Schlevoigt, G.<br />
FKL *<br />
HAMLET<br />
3 - 4<br />
Fehleranalytische Kategorien für Leseproben (Probst) bei<br />
türkischen Kindern<br />
Abele, T./Kornmann, R./Seith, C.<br />
Hamburger Lesetest für 3. <strong>und</strong> 4. Klassen<br />
Lehmann, R.H./Peek, R./Poerschke, J.<br />
HLP 1 - 4 Hamburger Lese-Probe<br />
May, P./Arntzen, H.<br />
KNUSPEL<br />
- L<br />
Knuspels Leseaufgaben<br />
Marx, H.<br />
L 3** LESEN 3<br />
Wendeler, I./Stark, G.<br />
*<br />
von Tollkühn/Spreer (2004) gewählte Abkürzung<br />
** Abkürzung des Zentrums für Psychologische Information <strong>und</strong> Dokumentation (zpid)<br />
286<br />
Zielgruppe<br />
1./2. Klasse<br />
Zielgruppe<br />
Vorschulalter bis<br />
1. Klasse<br />
1. Klasse<br />
3./4. Klasse GS<br />
1./2. Klasse GS<br />
Ende 4., Anfang<br />
5. Klasse<br />
2. Klasse<br />
Gr<strong>und</strong>- <strong>und</strong> Förderschüler<br />
6 - 8 Jahre<br />
2. Hälfte 1. - Ende<br />
2. Klasse<br />
2./3. Klasse<br />
türkische Gr<strong>und</strong>schüler,<br />
2. Klasse<br />
Ende 3. <strong>und</strong> Ende<br />
4. Klasse<br />
Mitte 1. - Ende<br />
9. Klasse<br />
Ende 1. - 4. Klasse<br />
3. Klasse
Kurzname<br />
L 4 **<br />
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />
Titel<br />
Autor/en<br />
LESEN 4<br />
Wendeler, I./Stark, G.<br />
LLP Limburger Lese-Probe<br />
Hessisches Institut für Lehrerfortbildung Fuldatal (HILF)<br />
LT 2 Lesetest für 2. Klassen<br />
Samtleben, E./Biglmaier, F./Ingenkamp, K.<br />
LTS** Lesetest Serie<br />
Biglmaier, F. <strong>und</strong> Müller, R.<br />
LUV - D Lesen <strong>und</strong> Verstehen – Diagnose<br />
Kalb, G./Rabenstein, R./Rost, D.H.<br />
SLS 1 - 4 Salzburger Lese-Screening für die Klassenstufen 1 - 4<br />
Mayringer, H./Wimmer, H.<br />
STOLLE Stolperwörter Lesetest<br />
Metze, W.<br />
SVL 3 Sinnverstehendes Lesen<br />
Müller, H.A.<br />
VL 5 - 6 Verständiges Lesen 5 - 6<br />
Anger, H./Bargmann, R./Voigt, M.<br />
VL 7 - 9 Verständiges Lesen 7 - 9<br />
Anger, H./Bargmann, R./Voigt, M.<br />
WLLP Würzburger Leise Leseprobe<br />
Küspert, P./Schneider, W.<br />
WLP *<br />
Wiener Leseprobe I <strong>und</strong> II<br />
Schenk-Danzinger, L.<br />
ZLT Züricher Lesetest<br />
Linder, M./Grissemann, H.<br />
ZLVT Züricher Leseverständnistest für das 4. - 6. Schuljahr<br />
Grissemann, H./Baumberger, W.<br />
*<br />
von Tollkühn/Spreer (2004) gewählte Abkürzung<br />
** Abkürzung des Zentrums für Psychologische Information <strong>und</strong> Dokumentation (zpid)<br />
Zielgruppe<br />
4. Klasse<br />
Gr<strong>und</strong>schüler<br />
Ende 2. bis Anfang<br />
3. Klasse<br />
6 - 11 Jahre<br />
1. - 2. Klasse<br />
1. - 4. Klasse<br />
1. - 4. Klasse<br />
Ende 2. - Anfang<br />
3. Klasse<br />
5./ 6. Klasse HS<br />
8./ 9. Klasse HS<br />
1. - 4. Klasse<br />
2. Klasse<br />
2. - 6. Klasse<br />
4. - 6. Klasse<br />
287
Rechtschreiben<br />
Kurzname<br />
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />
Titel<br />
Autor/en<br />
80-W-T 80-Wort-Test<br />
Burgstaller, F.<br />
CT - D4 Schulleistungstest Deutsch für 4. Klasse<br />
Raatz, U./Klein-Braley, Ch.<br />
DBL-1 Die Diagnostischen Bilderlisten - Liste 1<br />
Dummer-Smoch, L.<br />
DBL-2 Die Diagnostischen Bilderlisten - Liste 2<br />
Dummer-Smoch, L.<br />
DBL-F Die Diagnostischen Bilderlisten - Frühform<br />
Dummer-Smoch, L.<br />
DOM Diagnostik orthographisch-morphologischen Wissens<br />
Walter, J./Uplegger, K<br />
DR *<br />
Diagnosebogen Rechtschreiben<br />
Ledl, V.<br />
DRP Diagnostische Rechtschreibproben mit Worttrainer<br />
Biglmaier, F.<br />
DRT 1 Diagnostischer Rechtschreibtest für 1. Klassen<br />
Müller, R.<br />
DRT 2 Diagnostischer Rechtschreibtest für 2. Klassen<br />
Müller, R.<br />
DRT 3 Diagnostischer Rechtschreibtest für 3. Klassen<br />
Müller, R.<br />
DRT 4 Diagnostischer Rechtschreibtest für 4. Klassen<br />
Gr<strong>und</strong>, M./Haug, G./Naumann, C. L.<br />
DRT 5 Diagnostischer Rechtschreibtest für 5. Klassen<br />
Gr<strong>und</strong>, M./Haug, G./Naumann, C. L.<br />
GRT 4 + Gr<strong>und</strong>wortschatz Rechtschreib-Test für 4. <strong>und</strong> 5. Klasse<br />
Birkel, P.<br />
HSP 1 + Hamburger Schreib-Probe<br />
May, P.<br />
HSP 2 Hamburger Schreib-Probe<br />
May, P.<br />
HSP 3 Hamburger Schreib-Probe<br />
May, P.<br />
HSP 4/5 Hamburger Schreib-Probe<br />
May, P.<br />
HSP 5 - 9 Hamburger Schreib-Probe<br />
May, P.<br />
* von Tollkühn/Spreer (2004) gewählte Abkürzung<br />
288<br />
Zielgruppe<br />
4./5. Klasse<br />
4. Klasse<br />
Ende Klasse 1<br />
Mitte Klasse2<br />
Mitte Klasse 1<br />
Schulalter<br />
1. - 4. Klasse<br />
Ende 1. Klasse<br />
<strong>und</strong> Erwachsene<br />
1./2. Klasse GS,<br />
3./4. Klasse LB<br />
2./3. Klasse GS,<br />
4./5. Klasse LB<br />
3./4. Klasse GS,<br />
5./6. Klasse LB<br />
4. Klasse GS,<br />
ab 6. Klasse FS<br />
Mitte 5. Klasse<br />
Ende 4. <strong>und</strong> Anfang<br />
5. Klasse<br />
Mitte 1. - Ende<br />
1. Klasse<br />
Ende 2. Klasse<br />
Ende 3. Klasse<br />
Mitte 4. - Anfang<br />
5. Klasse<br />
Ende 5. Ende<br />
9. Klasse
Kurzname<br />
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />
Titel<br />
Autor/en<br />
IiR Inventar impliziter Rechtschreibregeln<br />
Probst, H.<br />
LD Lerntherapeutisches Diagnostikum<br />
Ramacher-Faasen, N.<br />
LGT 1 - 4 Limburger Gr<strong>und</strong>wortschatz-Test 1 - 4<br />
Hessisches Institut für Lehrerfortbildung (HILF)<br />
LWOV Das Lautwortoperationsverfahren<br />
Kossow, H.-J.<br />
M-R-T Mannheimer Rechtschreib-Test<br />
Jäger, R./J<strong>und</strong>t, E.<br />
RS 3 Rechtschreibung 3<br />
Portmann, R./Stark, G.<br />
RS 4 **<br />
Rechtschreibung 4<br />
Möhling, R./Portmann, R. /Stark, G.<br />
RST Rechtschreibtest - Neue Rechtschreibung<br />
Bulheller, S./Häcker, H.O.<br />
RST 1 Rechtschreibtest für 1. Klassen<br />
Rathenow, P./Raatz, U.<br />
RST 4 + Rechtschreibtest 4 +<br />
Hylla, E./Süllwold, F./Wicht, G.<br />
RST 6 - 7 Rechtschreibtest für 6. - 7. Klassen<br />
Rieder, O.<br />
RST 8 + Rechtschreibtest (Schulleistungstest für 8. <strong>und</strong> höhere Klassen)<br />
Damm, H./Hylla, E./Schäfer, K.<br />
R-T Rechtschreibungstest<br />
Althoff, K./Greif, S./Henning, G./Hess, H./Röber, J.<br />
RT GS2 *<br />
Rechtschreib-Testserie "Gr<strong>und</strong>schule 2"<br />
Glogauer, W.<br />
TGR 1 - 2 Test Gr<strong>und</strong>anforderungen Rechtschreibung für 1. <strong>und</strong> 2. Klassen<br />
Peh, D./Rathenow, P.<br />
WRT 1 + Weingartener Gr<strong>und</strong>wortschatz Rechtschreibtest für 1. <strong>und</strong><br />
2. Klassen<br />
Birkel, P.<br />
WRT 2 + Weingartener Gr<strong>und</strong>wortschatz Rechtschreibtest für 2. <strong>und</strong><br />
3. Klassen<br />
Birkel, P.<br />
WRT 3 + Weingartener Gr<strong>und</strong>wortschatz Rechtschreibtest für 3. <strong>und</strong><br />
4. Klassen<br />
Birkel, P.<br />
WRT 4/5 Westermann Rechtschreibtest 4/5<br />
Rathenow, P.<br />
* von Tollkühn/Spreer (2204) gewählte Abkürzung<br />
** Abkürzung des Zentrums für Psychologische Information <strong>und</strong> Dokumentation (zpid)<br />
Zielgruppe<br />
1. - 4. Klasse GS,<br />
auch FS<br />
Kinder <strong>und</strong><br />
Jugendliche<br />
Gr<strong>und</strong>schüler<br />
2. - 4. Klasse GS,<br />
FS<br />
ab 13 Jahre<br />
(außer FS)<br />
3. Klasse<br />
4. Klasse<br />
ab 14 Jahre<br />
Ende 1. <strong>und</strong><br />
Beginn 2. Klasse<br />
ab 4. Klasse<br />
6./7. Klasse<br />
ab 8. Klasse<br />
ab 13 Jahre<br />
3./4. Klasse<br />
Ende 1. bis Mitte<br />
2. Klasse<br />
Ende 1. bis Mitte<br />
2. Klasse<br />
Ende 2., Anfang<br />
3. Klasse<br />
Ende 3., Anfang<br />
4. Klasse<br />
Mitte 4., Anfang<br />
5. Klasse<br />
289
Kurzname<br />
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />
Titel<br />
Autor/en<br />
WRT 6 + Westermann Rechtschreibtest 6 +<br />
Rathenow, P./Laupenmühlen, D./Vöge, J.<br />
Zielgruppe<br />
Ende 5. - Anfang<br />
8. Klasse<br />
Diagnostische Verfahren <strong>zur</strong> Überprüfung der Fähigkeiten <strong>zur</strong> Artikulation <strong>und</strong> Lautbildung<br />
Kurzname<br />
Titel<br />
Autor/en<br />
ADD Aachener Dyslalie Diagnostik<br />
Stiller, U./Tockuss, C.<br />
AT *<br />
AVAK<br />
<strong>und</strong><br />
SVA<br />
Artikulationstest<br />
Palmy-Sulser, U.<br />
Analyseverfahren zu Aussprachestörungen bei Kindern <strong>und</strong><br />
Screeningverfahren <strong>zur</strong> Ausspracheuntersuchung<br />
Hacker, D./Wilgermein, H.<br />
BAT Bremer Artikulationstest<br />
Niemeyer, W.<br />
HLPV Hamburger Lautprüfverfahren<br />
Graumann-Brunt, S.<br />
LBH* Lautbildungshilfen<br />
Brunner, M./Dupuis, G./Heese, G./Nufer, H.<br />
LBT <strong>und</strong><br />
DLBT<br />
Lautbildungstest für Vorschulkinder <strong>und</strong><br />
Diagnostischer Lautbildungstest<br />
Fried, L.<br />
LFS* Lautprüfbogen für Stammler<br />
Deutsche Gesellschaft für Sprachheilpädagogik (Hrsg.)<br />
LOGO LOGO - Ausspracheanalyse <strong>zur</strong> differenzierten Analyse von<br />
Dyslalien<br />
Wagner, I.<br />
LPB **<br />
Lautprüfbogen<br />
Frank, G./Grziwotz, P.<br />
LPBS* Lautprüfung mit einer Bildserie<br />
Wulff, H.<br />
LPK* Lautprüfkasten<br />
Kluge, E./Kluge, G.<br />
LPM* Lautprüfmittel in Bildern<br />
Becker, R. u. a. (Autorenkollektiv)<br />
*<br />
von Tollkühn/Spreer (2204) gewählte Abkürzung<br />
** Abkürzung des Zentrums für Psychologische Information <strong>und</strong> Dokumentation (zpid)<br />
290<br />
Zielgruppe<br />
Kinder<br />
ab 5 Jahren<br />
Vorschul- <strong>und</strong><br />
Schulkinder<br />
alle Altersstufen<br />
4 - 6 Jahre<br />
Kinder<br />
4 - 7 Jahre<br />
Vor- <strong>und</strong> Gr<strong>und</strong>schüler<br />
Kinder<br />
Kinder<br />
Kinder<br />
ab 2; 6 Jahre<br />
5 - 10 Jahre
Kurzname<br />
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />
Titel<br />
Autor/en<br />
LP Lautprüfscheibe<br />
Aschenbrenner, H.<br />
LPT *<br />
Lautprüfungstabelle<br />
Führing, M./Lettmayer, O./Elstner, W./Lang, H.<br />
LPW* Lautprüfung Vor- <strong>und</strong> Nachsprechen von Wörtern<br />
Wulff, H.<br />
LS* Lautstreifen (A-Streifen)<br />
Lüking, P.<br />
LT **<br />
Lauttreppe<br />
Möhring, H.<br />
PAPP Pyrmonter Analyse Phonologischer Prozesse<br />
Babbe, T.<br />
PBW** Phonetisches Bilder- <strong>und</strong> Wörterbuch<br />
Cerwenka, M./Demmer, H.<br />
PFL* Prüfsätze <strong>zur</strong> Feststellung von Lautbildungsfehlern<br />
Wulff, H.<br />
PLAKSS Psycholinguistische Analyse kindlicher Sprechstörungen<br />
Fox, A. V.<br />
PLP Prüfmittel für Lautbildung <strong>und</strong> Phonemgehör<br />
Stoyke, R./Orthmann, W.<br />
PPA* Phonetisch-phonologische Analyse<br />
Dickmann, C. et al.<br />
SEPP Sprachproben-Erhebung nach Phonetischem Plan<br />
Kotten-Sederqvist, A.<br />
SPB* Stammler-Prüfbogen<br />
Metzker, H.<br />
UMF* Untersuchung metaphonologischer Fähigkeiten im Kindesalter<br />
Kreuz, A.<br />
WLPÜ* Werscherberger Lautprüf- <strong>und</strong> Übungsmappe<br />
Gey, M.<br />
* von Tollkühn/Spreer (2204) gewählte Abkürzung<br />
** Abkürzung des Zentrums für Psychologische Information <strong>und</strong> Dokumentation (zpid)<br />
Zielgruppe<br />
Vorschulkinder<br />
Kinder<br />
6 - 12 Jahre<br />
Vorschul- <strong>und</strong><br />
Schulkinder<br />
Vorschul- <strong>und</strong><br />
Schulkinder<br />
Kinder<br />
ab 3 Jahren<br />
ältere Kinder <strong>und</strong><br />
Erwachsene<br />
Kinder<br />
ab 3 Jahre<br />
ab 3 Jahre<br />
ab Vorschulalter<br />
Kinder<br />
3 - 6 Jahre<br />
291
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />
Diagnostische Verfahren <strong>zur</strong> Überprüfung der Lautdiskrimination <strong>und</strong> der phonematischen<br />
Differenzierungsfähigkeit<br />
Kurzname<br />
BWS *<br />
Titel<br />
Autor/en<br />
Bildwortserie <strong>zur</strong> Lautagnosieprüfung <strong>und</strong> <strong>zur</strong> Schulung des<br />
phonematischen Gehörs<br />
Schäfer, H.<br />
BLDT Bremer Lautdiskriminationstest für 2. Klassen<br />
Niemeyer, W.<br />
DIAS Diagnostisches Inventar auditiver Alltagshandlungen<br />
Thomas, P./Eggert, D.<br />
HHBT Heidelberger Hörprüf-Bild-Test für Schulanfänger<br />
Löwe, A./Heller, K.<br />
HVT Hörverstehenstest 4 - 7<br />
Urban, K. K.<br />
KAUD-S Kontrollprogramm zum auditiven Differenzierungsvermögen im<br />
sprachlichen Bereich für Vorschulkinder<br />
Schenk, C.<br />
LUT <strong>und</strong><br />
DLUT<br />
Lautunterscheidungstest für Vorschulkinder<br />
Fried, L.<br />
MT* Mottier-Test<br />
Mottier, G. (Linder, M./Grissemann, H.)<br />
* von Tollkühn/Spreer (2204) gewählte Abkürzung<br />
292<br />
Zielgruppe<br />
ab 6 Jahre<br />
Ende 2. Klasse<br />
Gr<strong>und</strong>schule<br />
Vor- <strong>und</strong> Gr<strong>und</strong>schüler<br />
Schulanfänger<br />
4. - 7. Klasse<br />
4 - 5 Jahre<br />
4 - 7 Jahre<br />
6; 6 - 10; 5 Jahre
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />
2.6 Arbeitsblätter <strong>und</strong> andere <strong>Material</strong>ien<br />
2.6.1 Empfehlungen zum Einsatz von Arbeitsblättern <strong>und</strong> <strong>Material</strong>ien<br />
Die Empfehlungen zum Einsatz von Arbeitsblättern <strong>und</strong> <strong>Material</strong>ien wurden für die Förderbereiche<br />
Kognition, Sprache, Wahrnehmung <strong>und</strong> Motorik zusammengestellt.<br />
Bei der Bearbeitung der Arbeitsblätter durch den Schüler sollte das Lern- <strong>und</strong> Arbeitsverhalten<br />
des Schülers immer mit Berücksichtigung finden. (Herangehen an die Arbeit,<br />
Durchführung der Arbeit, Umgang mit den Arbeitsmitteln, Verhalten bei auftretenden<br />
Problemen ...)<br />
Diese Sammlung entstand durch die engagierte Mitarbeit von Förderschulen in Sachsen.<br />
Ihnen gilt ein besonderer Dank.<br />
Nicht alle uns <strong>zur</strong> Verfügung gestellten <strong>Material</strong>ien konnten jedoch in die <strong>Material</strong>sammlung<br />
aufgenommen werden, da die Quellen entweder nicht bekannt waren oder<br />
das Urheberrecht nicht geklärt werden konnte.<br />
Sollten Sie bei den aufgenommenen <strong>Material</strong>ien feststellen, dass angegebene Quellen<br />
nicht korrekt benannt oder genannt wurden, möchten wir Sie bitten, uns entsprechend<br />
zu informieren. Wir werden dann die entsprechende Berichtigung veranlassen.<br />
292
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />
2.6.2 Beispiele für den Einsatz von Arbeitsblättern <strong>und</strong> <strong>Material</strong>ien<br />
Übersicht über die Arbeitsblätter<br />
Quelle Nummer Jahr Titel Förderbereich<br />
Flohkiste 31 1996 Hier ist fünfmal Quatsch versteckt. Wo? Denken<br />
Flohkiste 14 2003 Bring die Bilder in die richtige Reihenfolge! Denken<br />
Flohkiste 14 2003 Kreise die 13 Gefahren ein! Denken<br />
Flohkiste 3 2003 Geheimschrift Denken<br />
Flohkiste 24 2002 Hier ist zwölfmal Unsinn versteckt Denken<br />
Förderschulmagazin <br />
Förderschulmagazin<br />
7/8 2001 Wo sind die Tiere? Sprache<br />
7/8 2001 Alle meine Tiere Sprache<br />
Flohkiste 15 2003 Feurige Wörter Sprache<br />
Flohkiste 9/10 2003 Wie heißen die Hasen? Sprache<br />
Flohkiste 30 2001 Mara Sprache<br />
Flohkiste 9/10 2003 Was sagt Floh? Mathematik<br />
Flohkiste 12 2002 Hier ist eine Redewendung versteckt.<br />
Verbinde die Zahlen von 1 bis 100!<br />
Mathematik<br />
Flohkiste 12 2002 Puzzle Subtraktion im ZR bis 100 Mathematik<br />
unbekannt Wie kommt Stefan in die Schule? Motorik<br />
unbekannt Welche Baumfrucht gehört zu welchem Blatt? Motorik<br />
BergedorferKopiervorlagen<br />
Bd. 169 1995 Herbst Motorik<br />
Flohkiste 31 1996 Suche den richtigen Schatten! Wahrnehmung<br />
Flohkiste 23 2001 Findest du die zwölf Unterschiede? Wahrnehmung<br />
Flohkiste 18 2003 In jeder Reihe sieht nur ein Gegenstand aus wie<br />
der erste. Welcher?<br />
Wahrnehmung<br />
Flohkiste 23 2002 Zwei Dinge sind in jeder Reihe anders. Kreuze an! Wahrnehmung<br />
Flohkiste 15 2003 Finde 15 Unterschiede im unteren Bild! Wahrnehmung<br />
Flohkiste 3/4 2002 Wer erwischt Peter beim Blindekuh-Spielen Wahrnehmung<br />
Flohkiste 13 2003 Gärtner Li-Guster hat schon vier Heckenscheren<br />
verlegt. Findest du sie?<br />
Förderschulmagazin<br />
Wahrnehmung<br />
5 2001 Spannen von Figuren Teil 1 <strong>und</strong> Teil 2 Wahrnehmung<br />
293
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />
Quelle Nummer Jahr Titel Förderbereich<br />
Flohkiste 15 2001 Wo ist Heini? Wahrnehmung<br />
Flohkiste 26 2002 Welcher Leuchtturm sieht ganz genauso aus<br />
wie dieser?<br />
Flohkiste 15 2001 Dieser Hahn bringt die Mauer zum Einstürzen.<br />
Wie viele Mauersteine müssen wieder eingesetzt<br />
werden?<br />
Flohkiste 7 2003 Welche Tangramfiguren bestehen aus den<br />
vorgegebenen Teilen?<br />
Wahrnehmung<br />
Wahrnehmung<br />
Wahrnehmung<br />
Flohkiste 18 2002 Bring die Streifen in die richtige Reihenfolge! Wahrnehmung<br />
Flohkiste 26 2002 Aus der Vogelperspektive Wahrnehmung<br />
Flohkiste 9/10 2003 Welche Teile gehören zusammen? Wahrnehmung<br />
294
Denken<br />
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />
Quelle: Flohkiste Nr. 31, 1996<br />
295
296<br />
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />
Quelle: Flohkiste Nr. 14, 2003
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />
Quelle: Flohkiste Nr. 14, 2003<br />
297
298<br />
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />
Quelle: Flohkiste Nr. 3, 2003
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />
Quelle: Flohkiste Nr. 24, 2002<br />
299
Sprache<br />
300<br />
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />
Wo sind die Tiere?<br />
Schreibe die Sätze richtig:<br />
der Wiese Kuh die ist auf<br />
Ente ist dem Bach auf die<br />
Wald ist im Hase der<br />
Katze die ist dem auf Ast<br />
im Haus der ist H<strong>und</strong><br />
Nest der ist Vogel im<br />
im Maus ist die Gras<br />
Quelle: Förderschulmagazin Teil 7 - 8, 2001
Alle meine Tiere<br />
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />
auf der Wiese ist<br />
auf dem Bach ist<br />
im Haus ist<br />
auf dem Ast ist<br />
im Wald ist<br />
wo ist<br />
Setze die fehlenden Satzteile ein:<br />
im Nest ist<br />
ein Maus ein H<strong>und</strong> ein Hase eine Katze<br />
ein Vogel eine Ente eine Kuh<br />
Quelle: Förderschulmagazin Teil 7 – 8, 2001<br />
301
302<br />
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />
Quelle: Flohkiste Nr. 15, 2003
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />
Quelle: Flohkiste Nr. 9/10, 2003<br />
303
304<br />
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />
Quelle: Flohkiste Nr. 30, 2001
Rechnen<br />
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />
Quelle: Flohkiste 9/10, 2003<br />
305
306<br />
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />
Quelle: Flohkiste Nr. 12, 2002
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />
Quelle: Flohkiste Nr. 12, 2002<br />
307
Motorik<br />
308<br />
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />
Quelle unbekannt
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />
Quelle unbekannt<br />
309
310<br />
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />
Quelle: Bergedorfer Kopiervorlagen, Bd. 169
Wahrnehmung<br />
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />
Quelle: Flohkiste Nr. 31, 1996<br />
311
312<br />
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />
Quelle: Flohkiste Nr. 23, 2001
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />
Quelle: Flohkiste Nr. 18, 2003<br />
313
314<br />
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />
Quelle: Flohkiste Nr. 23, 2002
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />
Quelle: Flohkiste Nr. 15, 2003<br />
315
316<br />
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />
Quelle: Flohkiste Nr. 3/4, 2002
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />
Quelle: Flohkiste Nr. 13, 2003<br />
317
318<br />
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />
Quelle: Förderschulmagazin Nr. 5, 2001
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />
Quelle: Förderschulmagazin Nr. 5, 2001<br />
319
320<br />
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />
Quelle: Flohkiste Nr. 15, 2001
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />
Quelle: Flohkiste Nr. 26, 2002<br />
321
322<br />
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />
Quelle: Flohkiste Nr. 15, 2001
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />
Quelle: Flohkiste Nr. 7, 2003<br />
323
324<br />
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />
Quelle: Flohkiste Nr. 18, 2002
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />
Quelle: Flohkiste Nr. 26, 2002<br />
325
326<br />
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />
Quelle: Flohkiste Nr. 9/10, 2003
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />
Bildgeschichten des Graphikers Richard Hambach<br />
Bildgeschichte "Das neue Fahrrad" - ungeordnet<br />
Schneide die Bilder ganz sauber aus <strong>und</strong> lege sie in der richtigen Reihenfolge ab!<br />
327
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />
Bildgeschichte "Das neue Fahrrad" - geordnet<br />
328
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />
Bildgeschichte "Der Recke am Reck - ungeordnet<br />
329
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />
Bildgeschichte "Der Recke am Reck" - geordnet<br />
330
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />
Bildgeschichte "Vorsicht" - ungeordnet<br />
331
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />
Bildgeschichte "Vorsicht" - geordnet<br />
332
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />
Bildgeschichte "Ein Unglück kommt selten allein"<br />
Schneide die Bilder ganz sauber aus <strong>und</strong> lege sie in der richtigen Reihenfolge ab!<br />
Erzähle, wie alles kam!<br />
333
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />
2.6.3 Literaturempfehlungen für den Einsatz von Arbeitsblättern <strong>und</strong> anderen<br />
<strong>Material</strong>ien<br />
Verlag Autor Titel Bereich<br />
AOL Grimm ABC mit allen Sinnen alle Bereiche<br />
AOL W<strong>und</strong>erlich 1 x 1 mit allen Sinnen alle Bereiche<br />
AOL W<strong>und</strong>erlich 1, 2, 3 mit allen Sinnen alle Bereiche<br />
Auerverlag Hitzler/Koller So lerne ich richtig alle Bereiche<br />
Auer Sattler Übungen für Linkshänder Schreiben <strong>und</strong><br />
Hantieren mit links<br />
Auer Sattler Übungsheft für Linkshänder<br />
Auer Sattler Das linkshändige Kind in der Gr<strong>und</strong>schule<br />
Wahrnehmung,<br />
Motorik<br />
Betzold Stähle Rechenspaß mit dem Schulwürfel Kognition, Wahrnehmung,<br />
e./s. Entwickl.<br />
Compactverlag<br />
München<br />
Riedel Lern- <strong>und</strong> Spielspaß mit Foto Kognition, Wahrnehmung,<br />
Feinmotorik<br />
Delto Verlag Farben, Formen, Zahlen - die Maus kann<br />
es dir zeigen (Zahlenraum 1- 6)<br />
Diesterweg Englbrecht/<br />
Weigert<br />
Domino<br />
Verlag<br />
Wahrnehmung,<br />
Kognition<br />
Lernbehinderungen verhindern alle Bereiche<br />
"Floh-Kiste" Zeitschrift für Schüler der<br />
Klassen 1, 2, 3 <strong>und</strong> 4<br />
alle Bereiche<br />
Don Bosco Löscher Hörspiele auditive<br />
Wahrnehmung<br />
Don Bosco Löscher Riech- <strong>und</strong> Schmeckspiel olfaktorische <strong>und</strong><br />
gustatorische Wahrnehmung<br />
Eigenverlag<br />
Hans-Peter<br />
Katz<br />
Katz Schülerspielpaket Wahrnehmung,<br />
Sprache<br />
Ensslinverlag Fechner Logikspiele für das 1./2. <strong>und</strong> 3./4. Gr<strong>und</strong>schuljahr<br />
Ensslinverlag Konzentrationsspiele 1./2. <strong>und</strong> 3./4.<br />
Gr<strong>und</strong>schuljahr<br />
alle Bereiche<br />
Kognition,<br />
Konzentration<br />
Finken Winzen Pfiffikus der Sprachgestalter Sprache<br />
Finken Schneider Logico Maximo - Auge <strong>und</strong> Hand<br />
Schauen <strong>und</strong> bauen - Orientierung im<br />
Raum<br />
Finken Schneider Logico Maximo - Auge <strong>und</strong> Hand<br />
Spiegeln <strong>und</strong> drehen<br />
Finken Schneider Logoco Maximo - Auge <strong>und</strong> Hand<br />
Wege finden - Wegen folgen<br />
334<br />
Wahrnehmung,<br />
Kognition<br />
Wahrnehmung,<br />
Kognition<br />
Wahrnehmung,<br />
Kognition
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />
Verlag Autor Titel Bereich<br />
Finken Schneider Logico Maximo - Auge <strong>und</strong> Hand<br />
Verschieben <strong>und</strong> bewegen<br />
Finken Schneider Logico Piccolo - Auge <strong>und</strong> Hand<br />
Spuren<br />
Finken Schneider Logico Piccolo - Auge <strong>und</strong> Hand<br />
Gestalten<br />
Finken Schneider Logico Piccolo - Startklar<br />
Beobachten, Entdecken, Erzählen<br />
Finken Schneider Logico Piccolo - Startklar<br />
Schauen, Denken<br />
Finken Schneider Logico Piccolo - Deutsch -<br />
Basisfunktionen 1<br />
Finken Schneider Logico Piccolo - Deutsch - Basis-<br />
funktionen 2, Wortschatzerweiterung,<br />
Begriffsbildung<br />
Finken Kleinert Illustrierte Übungen zum sinnerfassenden<br />
Lesen 1 (Natur)<br />
Finken Frenzl Illustrierte Übungen zum sinnerfassenden<br />
Lesen 4 (Verhalten)<br />
Wahrnehmung,<br />
Kognition<br />
Wahrnehmung,<br />
Kognition<br />
Wahrnehmung,<br />
Kognition<br />
Wahrnehmung,<br />
Kognition<br />
Wahrnehmung,<br />
Kognition<br />
Wahrnehmung,<br />
Kognition<br />
Wahrnehmung,<br />
Kognition, Sprache<br />
alle Bereiche<br />
alle Bereiche<br />
Finken Suchsel 1/2 Wahrnehmung,<br />
Motorik<br />
Gabal Birkenbihl Stroh im Kopf alle Bereiche<br />
Hogrefe Verlag Cierpka FAUSTLOS (Curriculum <strong>zur</strong> Prävention<br />
von aggressivem <strong>und</strong> gewaltbereitem<br />
Verhalten bei Kindern der Klassen 1 bis 3<br />
emotionale/soziale<br />
Entwicklung, Sprache<br />
J & V Ledel Kinder beobachten <strong>und</strong> fördern alle Bereiche<br />
Kamp Fackelmann/<br />
Holzapfel<br />
Lesetraining - Gr<strong>und</strong>schule Kognition, Sprache<br />
Kohl Kohl/Kohl Lesetraining 1./2. Schuljahr Kognition, Sprache,<br />
Wahrnehmung<br />
modernes<br />
lernen - Dortm<strong>und</strong><br />
Heuer Beurteilen - Beraten - Fördern alle Bereiche<br />
Nathan Levy Klanggeschichten auditive Wahrnehmung,<br />
Sprache<br />
Oldenbourg Förderschulmagazin alle Bereiche<br />
Persen El-Khalafawi Kniffeln, Knobeln, Rätsel lösen,<br />
3./4. Schuljahr<br />
Wahrnehmung,<br />
Kognition<br />
Persen Guggenbühl Wort-Ketten-Karussell Wahrnehmung,<br />
Kognition<br />
Persen Guggenbühl Mit Rätseln durch das Schuljahr Wahrnehmung,<br />
Kognition<br />
Persen Müller Sachrechenpuzzels 3./4. Schuljahr Wahrnehmung,<br />
Kognition<br />
335
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />
Verlag Autor Titel Bereich<br />
Persen Müller Lesespaß mit Selbstkontrolle,<br />
2./3. Schuljahr<br />
Persen Melzian/<br />
Krämer<br />
Verlag an der Ruhr Willmeroth/<br />
Rösgen<br />
Verlag an der Ruhr Willmeroth/<br />
Rösgen<br />
Verlag an der Ruhr Willmeroth/<br />
Rösgen<br />
Verlag an der Ruhr Schulte-Ren-<br />
trop<br />
Wahrnehmung,<br />
Kognition,<br />
Sprache<br />
Lesehefte zum Selbermachen alle Bereiche<br />
Die Winterwerkstatt alle Bereiche<br />
Die Frühlingswerkstatt alle Bereiche<br />
Die Kartoffelwerkstatt alle Bereiche<br />
Lernzirkel: Bruchrechnen aktiv Kognition<br />
Verlag an der Ruhr Schmidt Prozent- <strong>und</strong> Zinsrechnung Kognition<br />
Verlag an der Ruhr Stücke Konzentrationstraining im 1. <strong>und</strong><br />
2. Schuljahr<br />
Verlag an der Ruhr Stücke Konzentrationstraining im 3. <strong>und</strong><br />
4. Schuljahr<br />
Wahrnehmung,<br />
Kognition<br />
Wahrnehmung,<br />
Kognition<br />
Volk & Wissen Spielemappe, (Anfangsunterricht) alle Bereiche<br />
Volk & Wissen Schlabitz Lehrerband- Rechentraining Kognition,<br />
Wahrnehmung<br />
Volk & Wissen Schlabitz/<br />
Karsch<br />
Lehrerband-Analyse/Diagnose von Lernschwierigkeiten<br />
alle Bereiche<br />
Volk & Wissen Starthilfe 1 <strong>und</strong> 2 alle Bereiche<br />
Westermann LÜK (Lernspiele), Lernschlüssel alle Bereiche<br />
im Buchhandel (verschiedene) Bandolos alle Bereiche<br />
336
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil III<br />
Inhaltsverzeichnis Teil III<br />
Seite<br />
3 Förderplanung <strong>und</strong> Förderplan 338<br />
3.1 Vom Bedarf zum Förderplan 339<br />
3.2 Förderplanung <strong>und</strong> Förderplan (1) [Erstellung <strong>und</strong> Inhalte] 339<br />
3.3 Förderplanung <strong>und</strong> Förderplan (2) [Anforderungen] 339<br />
3.4 Qualitätskriterien für Förderplanarbeit 340<br />
3.5 Literaturempfehlungen 341<br />
3.6 Beispielmaterialien 342<br />
3.6.1 Erfassungsbogen <strong>zur</strong> Analyse der Lern- <strong>und</strong> Entwicklungsbedingungen<br />
als Entscheidungshilfe zum Förderort für den<br />
Förderschwerpunkt körperliche <strong>und</strong> motorische Entwicklung 342<br />
3.6.2 Beispielförderplan - Förderschwerpunkt Lernen (1) 346<br />
3.6.3 Beispielförderplan - Förderschwerpunkt Lernen (2) 350<br />
3.6.4 Beispielförderplan - Förderschwerpunkt emotionale <strong>und</strong><br />
soziale Entwicklung (Auszug) 352<br />
3.6.5 Beispielförderplan - Förderschwerpunkt Sprache, Teil 1 353<br />
3.6.6 Beispielförderplan - Förderschwerpunkt Sprache, Teil 2 354<br />
3.6.7 Beispielförderplan – Förderschwerpunkt körperliche <strong>und</strong><br />
motorische Entwicklung 356<br />
337
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil III<br />
3 Förderplanung <strong>und</strong> Förderplan<br />
"In der gemeinsamen Arbeit (am Handbuch <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong>) wurde immer wieder<br />
deutlich, dass <strong>Förderdiagnostik</strong> eine möglichst umfassende <strong>und</strong> genaue Darstellung<br />
der höchst subjektiven Lebens- <strong>und</strong> Lernsituationen ist <strong>und</strong> die veränderbaren Entwicklungs-<br />
<strong>und</strong> Lernbereiche eines Kindes finden muss." (Handbuch S. 6)<br />
Die vorangegangenen Kapitel wenden sich an die Lehrer der allgemein bildenden<br />
Schulen, wenn es um die Entscheidung geht, einen Schüler <strong>zur</strong> Feststellung des sonderpädagogischen<br />
Förderbedarfs einer Förderschule zu melden <strong>und</strong> zeigen Hilfen bei<br />
der Auswahl geeigneter diagnostischer Methoden für Diagnostiklehrer auf.<br />
In dem folgenden Abschnitt wird die Förderplanung in den Prozess der <strong>Förderdiagnostik</strong><br />
einbezogen. Er wendet sich damit sowohl an Förderschullehrer als auch zunehmend<br />
an Lehrer von Gr<strong>und</strong>- <strong>und</strong> Mittelschulen sowie Gymnasien, wenn sie Schüler mit sonderpädagogischem<br />
Förderbedarf integrativ unterrichten, da die Förderschulordnung<br />
<strong>und</strong> die Schulintegrationsverordnung die Förderplanarbeit als verbindliche Aufgabe des<br />
Lehrers ausweisen. Ansatzpunkte <strong>und</strong> Anregungen für ihre tägliche Arbeit werden insbesondere<br />
auch Gr<strong>und</strong>schullehrer entnehmen können, wenn sie Entwicklungspläne für<br />
ihre Schüler entsprechend den Richtlinien für die Verbesserte Schuleingangsphase<br />
erstellen.<br />
Durch eine praxisorientierte Zusammenstellung wissenschaftlicher Erkenntnisse, Erläuterung<br />
von Begriffen <strong>und</strong> Beispielen soll das folgende Kapitel allen Beteiligten Anregung<br />
für die Förderplanarbeit geben.<br />
338
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil III<br />
3.1 Vom Bedarf zum Förderplan<br />
<strong>Förderdiagnostik</strong> wird vor allem dadurch charakterisiert, dass sie nicht bei der Erhebung<br />
eines individuellen Förderbedarfs, d. h. bei der Beschreibung von Ressourcen<br />
<strong>und</strong> Potenzen, Defiziten <strong>und</strong> Problemlagen stehen bleibt, sondern auf die individuelle<br />
Förderung, auf eine Entwicklung des Schülers zielt. Der im Förderpädagogischen Gutachten<br />
festgestellte Förderbedarf stellt mithin eine Anzeige des Bedarfs an Hilfen <strong>und</strong><br />
Unterstützung dar, die in einem Förderplan konkretisiert <strong>und</strong> für die praktische Umsetzung<br />
im Unterricht mit konkreten Zielen <strong>und</strong> Maßnahmen unterlegt werden.<br />
Förderplanung als Prozess der Planung der Förderung <strong>und</strong> der Förderplan als sein materialisiertes<br />
Ergebnis bedeuten die konsequente Fort- <strong>und</strong> Umsetzung des förderpädagogischen<br />
Prozesses <strong>und</strong> des Gutachtens <strong>und</strong> sind mit diesen in untrennbarem Zusammenhang<br />
zu verstehen.<br />
Der Förderplan stellt für den betroffenen Schüler das eigentliche Hilfeangebot dar - er<br />
entwirft Angebote für ihn <strong>und</strong> schlägt Bedingungsarrangements vor, die einer Entwicklung<br />
der Persönlichkeit in die gewünschte Richtung <strong>und</strong> der Verminderung individueller<br />
Problemlagen dienlich sein könnten. Er besitzt eine immense Bedeutung für die pädagogische<br />
Arbeit. Als Plan schafft er für den Fördernden die Möglichkeit des zielgerichteten,<br />
strategischen Handelns über einen längeren Zeitraum <strong>und</strong> antizipiert angestrebte<br />
Entwicklungen. Darüber hinaus gibt er handelnden Pädagogen eine notwendigkeitsbezogene<br />
Orientierung in der Vielfalt der Handlungsmöglichkeiten, die sich aus dem Förderpädagogischen<br />
Gutachten ergeben.<br />
Es im Rahmen des Verfahrens <strong>zur</strong> Feststellung sonderpädagogischen Förderbedarfs<br />
bei der "reinen" Begutachtung zu belassen, auf einen Förderplan verzichten, hieße Potenzen<br />
verschenken, Angebote vorenthalten <strong>und</strong> Diagnostik als Selbstzweck betreiben.<br />
Förderplanung, Förderplan <strong>und</strong> letztlich Förderung sind genauso individuell wie der<br />
Schüler <strong>und</strong> seine Bedürfnisse. Sie orientieren sich am (im Förderpädagogischen Gutachten<br />
festgestellten) individuellen Förderbedarf <strong>und</strong> den konkreten Rahmenbedingungen<br />
in denen die Förderung erfolgt. Es kann also trotz gr<strong>und</strong>sätzlicher Vorgehensweisen<br />
<strong>und</strong> inhaltlicher Vorgaben keine allgemein gültigen Regeln geben, sondern Vorschläge<br />
innerhalb einer Vielzahl von Gestaltungsmöglichkeiten. Unabhängig von persönlicher<br />
Sichtweise <strong>und</strong> theoretischem Zugang stehen das Wohl des Kindes <strong>und</strong> die<br />
Befriedigung aktueller Förderbedürfnisse in der (förder-)pädagogischen Arbeit an<br />
oberster Stelle. Der Förderplan stellt dafür ein wesentliches Instrument dar.<br />
3.2 Förderplanung <strong>und</strong> Förderplan (1) Link PowerPoint-Präsentation<br />
Hinweise <strong>zur</strong> Planung der Förderung <strong>und</strong> zum Inhalt des Förderplans<br />
3.3 Förderplanung <strong>und</strong> Förderplan (2) Link PowerPoint-Präsentation<br />
Hinweise zu Anforderungen an einen Förderplan<br />
339
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil III<br />
3.4 Qualitätskriterien für Förderplanarbeit<br />
(Vgl. Förderplanung <strong>und</strong> Gestaltung der Förderung, ZfH Sachsen, Ausgabe 2/2003.)<br />
Die Qualität von <strong>Förderdiagnostik</strong> insgesamt <strong>und</strong> mithin auch für den Prozess der Förderplanung<br />
bezieht sich auf drei Ebenen:<br />
Strukturqualität: Sie benennt die Rahmenbedingungen, die erfüllt sein müssen, um<br />
die beabsichtigten Leistungen zu erbringen; z.B. räumliche, sächliche <strong>und</strong> personelle<br />
Voraussetzungen; das Vorhandensein eines rechtlichen Rahmens, von Handreichungen<br />
(z. B. das Handbuch der <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen) oder die Sicherstellung von<br />
Aus- <strong>und</strong> Fortbildung.<br />
Prozessqualität: Diese bezieht sich auf die Planung, Strukturierung <strong>und</strong> den Ablauf<br />
der beabsichtigten Leistungserbringung. Die Verfahrensschritte sind systematisch aufeinander<br />
abgestimmt <strong>und</strong> schriftlich vereinbart; z. B. individuelle Förderpläne, Vereinbarungen<br />
zum Vorgehen in den einzelnen Schulen. Die Prozessplanung orientiert sich<br />
vor allem am möglichen Sonderpädagogischen Förderbedarf des Schülers.<br />
Ergebnisqualität: Sie beschreibt den Zielerreichungsgrad. Dabei wird das tatsächliche<br />
Ergebnis aus den Entwicklungsprozessen in der <strong>Förderdiagnostik</strong> mit dem angestrebten<br />
Ziel verglichen. Neben einer Selbstkontrolle der Lehrerinnen <strong>und</strong> Lehrer spielt die<br />
Einschätzung der Schüler, Eltern <strong>und</strong> der Mitarbeiter der Einrichtungen bzw. Institutionen<br />
im Netzwerk eine wichtige Rolle. Die Überprüfung findet kontinuierlich statt <strong>und</strong><br />
dient der Weiterentwicklung der <strong>Förderdiagnostik</strong>.<br />
340<br />
Qualitätskriterium Qualitätsstandard<br />
Förderplanung<br />
Förderplan<br />
Gestaltung der Förderung<br />
� Die Erarbeitung des Förderplanes, seine Umsetzung <strong>und</strong> seine<br />
Überprüfung sind kooperative Prozesse - der Schüler ist einzubeziehen.<br />
� Mit Hilfe der Förderplanung werden die Förderung in der Schule<br />
<strong>und</strong> im familiären Umfeld koordiniert.<br />
� Er beinhaltet konkrete Ziele der Förderung für dieses Kind <strong>und</strong><br />
für einen überschaubaren Zeitraum ausgehend von seinem aktuellen<br />
Entwicklungsstand.<br />
� Aufgeführt werden die vorgesehenen Maßnahmen für die Förderung,<br />
die beteiligten Personen <strong>und</strong> Zeitpunkte für Zwischenbilanzen.<br />
� Er verknüpft die schulischen mit den außerschulischen Fördermaßnahmen<br />
für dieses Kind.<br />
� Der Förderplan ist ein Arbeitsinstrument der Lehrer, die den<br />
Schüler in ihrem Unterricht fördern. Er muss für sie realistisch,<br />
überschaubar, handhabbar <strong>und</strong> flexibel sein <strong>und</strong> er begleitet<br />
den Schüler.<br />
� Die Förderung unterstützt die Entwicklung des Kindes ausgehend<br />
von seinen Stärken in Richtung der Förderziele.<br />
� Die Förderung nutzt die Potenziale des Unterrichts <strong>und</strong> die<br />
sozialen Bedingungen in der Klasse.<br />
� Die Förderung beinhaltet gleichzeitig eine prozessimmanente<br />
Diagnostik, die es erlaubt, das weitere Vorgehen so zu bestimmen,<br />
dass das Kind in die Zone der nächsten Entwicklung gelangt.<br />
� Der Schüler hat einen aktiven Anteil an seiner Förderung.
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil III<br />
3.5 Literaturempfehlungen<br />
Boban, I., Hinz, A. (2000): Förderpläne - für integrative Erziehung überflüssig!? Aber<br />
was dann?? In: Mutzeck, W. (Hrsg.): Förderplanung. Gr<strong>und</strong>lagen - Methoden - Alternativen.<br />
Weinheim: Deutscher Studien Verlag<br />
B<strong>und</strong>schuh, K. (2000): Differenzierte Begutachtung <strong>und</strong> Kompetenzorientierung. Anforderungen<br />
an eine heilpädagogische Diagnostik im 21. Jahrh<strong>und</strong>ert. Zeitschrift für Heilpädagogik,<br />
51. Jahrgang, Heft 8, S. 321 - 326<br />
Eberwein, H. (1996): <strong>Förderdiagnostik</strong> als Lernprozessdiagnostik. In:<br />
http://bidok.uibk.ac.at/texte/eberwein-diagnostik.html (Vortragsmanuskript)<br />
Jogschies, P. (2000): Tätigkeitsorientierte Planung der sonderpädagogischen Förderung.<br />
In: Mutzeck, W. (Hrsg.): Förderplanung. Gr<strong>und</strong>lagen - Methoden - Alternativen.<br />
Weinheim: Deutscher Studien Verlag<br />
Kretschmann, R., Arnold, K.-H. (1999): Leitfaden für Förder- <strong>und</strong> Entwicklungspläne.<br />
In: Zeitschrift für Heilpädagogik. 50. Jahrgang, Heft 9, S. 410 - 420<br />
Matthes, G. (1998): Modellierung der individuellen Lernsituation <strong>und</strong> Individueller Entwicklungsplan<br />
(IEP). Die Sonderschule. 1998, S. 102 - 111<br />
Mutzeck, W. (2000): Kooperative Förderplanung. In: Mutzeck, W. (Hrsg.): Förderplanung.<br />
Gr<strong>und</strong>lagen - Methoden - Alternativen. Weinheim: Deutscher Studien Verlag<br />
Mutzeck, W. (2000): Förderplanschemata <strong>und</strong> abschließende Bemerkungen. In: Mutzeck,<br />
W. (Hrsg.): Förderplanung. Gr<strong>und</strong>lagen - Methoden - Alternativen. Weinheim:<br />
Deutscher Studien Verlag<br />
Sander, A. (2000): Zu Theorie <strong>und</strong> Praxis individueller Förderpläne für Kinder mit sonderpädagogischem<br />
Förderbedarf. In: Mutzeck, W. (Hrsg.): Förderplanung. Gr<strong>und</strong>lagen-<br />
Methoden - Alternativen. Weinheim: Deutscher Studien Verlag<br />
Vernooij, M. A. (1996) Diagnostik - <strong>Förderdiagnostik</strong> - <strong>und</strong> was dann? In: Neukäter, H.<br />
(Hrsg.): Erziehungshilfe bei Verhaltensstörungen, Vernetzung der sozialen, pädagogischen<br />
<strong>und</strong> medizinischen Dienste. Oldenburg: Zentrum für pädagogische Berufspraxis.<br />
341
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil III<br />
3.6 Beispielmaterialien<br />
3.6.1 Erfassungsbogen <strong>zur</strong> Analyse der Lern- <strong>und</strong> Entwicklungsbedingungen als<br />
Entscheidungshilfe zum Förderort für den Förderschwerpunkt körperliche<br />
<strong>und</strong> motorische Entwicklung<br />
1. Organisatorische Bedingungen<br />
Bedingungen notwendig Bemerkung<br />
Schulwegsicherung<br />
Art der Beförderung<br />
(Schulbus, Taxi, Spezialfahrzeug)<br />
Benutzung öffentlicher Verkehrsmittel<br />
ohne Verkehrsmittel: zu Fuß, Fahrrad,<br />
Dreifahrrad<br />
mit Begleitung<br />
ohne Begleitung<br />
Schulraumgestaltung<br />
Einsatz von Rampen<br />
Fahrstuhlbenutzung<br />
Treppenbenutzung (Tragerollstuhl usw.)<br />
Pausenhofgestaltung<br />
Sicherheitsaspekte<br />
Klassenraumgestaltung<br />
Bestimmung des Raums (z. B. Erdgeschoss)<br />
übersichtliche Klassenraumgestaltung<br />
reizarme Lernumgebung<br />
zentrale Positionierung (z. B. vorn, vor der<br />
Tafel)<br />
Vermeidung von Blendung durch Lichteinfall<br />
unterfahrbares Waschbecken<br />
Möglichkeiten <strong>zur</strong> Lagerung/Ruhe<br />
Fachraumsituation<br />
Erreichbarkeit der Fachräume<br />
adäquate Ausstattung der Fachräume<br />
Psychohygienische Bedingungen<br />
behindertengerechtes WC<br />
abrufbereite Person (feste Bezugsperson) für<br />
den Toilettengang<br />
342
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil III<br />
Bedingungen notwendig Bemerkung<br />
Entsorgungsmöglichkeit hygienischer <strong>und</strong><br />
medizinischer Artikel (Windeln)<br />
Wickelraum, Wickelliege, Spiegelvorrichtung<br />
Zeitliche Bedingungen<br />
Gewährung zusätzlicher Ruhephasen<br />
Gewährung zusätzlicher Zeiten für Klassenarbeiten<br />
Gewährung von Teilaufgaben<br />
2. Sächliche Bedingungen<br />
Bedingungen notwendig Bemerkung<br />
Einsatz von Hilfsmitteln<br />
Elektrischer Rollstuhl<br />
Rollstuhl<br />
Sportrollstuhl<br />
Rollator<br />
Dreipunkt-/Vierpunktstützen<br />
Rollbrett<br />
Stehständer<br />
Computer/Note Book<br />
gestützte Kommunikation (Schreibhilfe,<br />
Sprachcomputer)<br />
Esshilfen<br />
Bleigewichte, -manschetten<br />
Kopfstützen<br />
Sitzposition<br />
sitzt während des Unterrichts nicht im Rollstuhl<br />
Stuhl ist der Körpergröße angepasst<br />
Stuhl bietet seitlichen Halt<br />
zusätzlicher Einsatz eines Stehständers<br />
zusätzlicher Einsatz eines Sitzballs<br />
zusätzlicher Einsatz einer Reitsitzbank<br />
Spezialstuhl<br />
343
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil III<br />
Bedingungen notwendig Bemerkung<br />
Keilkissen<br />
Vakuum-Lagerungskissen<br />
Tischposition<br />
Rollstuhlunterfahrbarkeit<br />
- auch in Fachräumen<br />
Schräg- <strong>und</strong> Höhenverstellbarkeit<br />
Fixierungsmöglichkeit für Medien<br />
rutschfeste Unterlage<br />
zusätzlicher Computertisch<br />
Spezielle Unterrichtsmedien<br />
Linkshänderschere, Spezialschere<br />
Spezialstifte<br />
vergrößerte Schriftbilder<br />
Leselupe<br />
Fixierungshilfen, Griffhalter<br />
3. Personelle Bedingungen<br />
Bedingungen notwendig Bemerkung<br />
Einsatz von Lehrkräften<br />
Regelschullehrer<br />
Förderschullehrer<br />
Stützlehrer/Zweitlehrer<br />
Einsatz von Assistenten<br />
pädagogische Unterrichtshilfe<br />
Zivildienstleistender<br />
Therapeut<br />
Therapeut im Unterricht<br />
Therapeut im außerschulischen Bereich<br />
344
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil III<br />
4. Pädagogisch-therapeutische Bedingungen<br />
Bedingungen notwendig Bemerkung<br />
Nachteilsausgleich<br />
im Zeitumfang<br />
im Aufgabenumfang<br />
in der Variation der Aufgabenpräsentation<br />
in Form von Hilfeleistungen<br />
Unterstützungsmaßnahmen<br />
Handling<br />
materialisierte Unterstützungsmaßnahmen<br />
personalisierte Unterstützungsmaßnahmen<br />
Alltagshandlungen, die ohne Unterstützung<br />
durchgeführt werden sollen<br />
Förderung/Therapie<br />
außerunterrichtliche Therapiemaßnahmen<br />
unterrichtsintegrierte Therapiemaßnahmen<br />
Spezielle Behinderungsaspekte (bezogen<br />
auf Schädigungsbilder, z. B. Epilepsie)<br />
Sportunterricht<br />
Ausschluss (mit Begründung)<br />
Teilbefreiung<br />
Sicherheitsvorkehrungen<br />
Schwimmunterricht<br />
Schwimmlehrbefähigung der Lehrperson<br />
Zusatzqualifikation "Schwimmen mit behinderten<br />
Menschen"<br />
Spezialschwimmbekleidung<br />
Beachten der Wassertemperatur<br />
345
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil III<br />
3.6.2 Beispielförderplan - Förderschwerpunkt Lernen (1)<br />
346<br />
Schule <strong>zur</strong> Lernförderung – Förderplan<br />
Name: Rudi Wer fördert? Klassenleiter/Förderlehrer<br />
Schuljahr: 2003/2004 Ist/Soll: 1/1<br />
Was habe ich erreicht?<br />
Zeitraum<br />
Absprachen<br />
Fördermaßnahmen/Methoden<br />
Was will ich erreichen?<br />
Ist-Zustand<br />
(Stärken/<br />
Schwächen)<br />
Förderbereich<br />
1. Schulhalbjahr<br />
immer mittwochs 5. St<strong>und</strong>e<br />
Entwicklung von:<br />
Motorik/FeinmotorikHandbeweglichkeit<br />
Verbesserung Hand<strong>und</strong>Fingerbeweglichkeit<br />
erkennbar<br />
Absprachen mit<br />
allen unterrichtenden<br />
Lehrern<br />
(monatlich)<br />
Fingerlockerungsübung<br />
Greifen, Loslassen, Drücken,<br />
Ziehen, Drehen, Werfen ...<br />
Förderschulmagazin 7/8 2000<br />
Hand- <strong>und</strong> Fingerbeweglichkeit<br />
(Kraft Geschwindigkeit, Genauigkeit)<br />
als Gr<strong>und</strong>lage für das<br />
Malen <strong>und</strong> Schreiben<br />
starke Verkrampfungen<br />
der Finger<br />
Verkrampfungen müssen<br />
noch teilweise<br />
abgebaut werden<br />
Information an Eltern<br />
(kleine Aufträge<br />
mit Kontrolle)<br />
Lied: "Daumen, wo bist du?"<br />
geringe Kraft in<br />
den Fingern<br />
wendet Druck auf<br />
Daumen <strong>und</strong> Zeigefinger<br />
an, nicht mehr auf<br />
die ganze Hand<br />
Wechsel von Anspannung<br />
<strong>und</strong> Entspannung<br />
Förderschulmagazin 7/8 2000<br />
Handgelenk- <strong>und</strong> Fingerlockerungsübungen<br />
Ledl: Kinder beobachten <strong>und</strong><br />
fördern, J & V 1994, S. 153 ff.
Was habe ich erreicht?<br />
Zeitraum<br />
Absprachen<br />
Fördermaßnahmen/Methoden<br />
Was will ich erreichen?<br />
Ist-Zustand<br />
(Stärken/Schwächen)<br />
Förderbereich<br />
gewinnt Freude am Malen<br />
Kräftigungsübungen<br />
Förderschulmagazin<br />
7/8 2000<br />
visuomotorischer Koordination<br />
unkoordinierte Abläufe<br />
Handgelenk-Finger-<br />
Differenzierung<br />
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil III<br />
Fortschritte beim Ausmalen<br />
erkennbar (versucht Begrenzungen<br />
einzuhalten)<br />
Malübungen<br />
feinmotorischer Koordination<br />
(Umgang mit den Schulsachen)<br />
Absprachen mit den Eltern<br />
gestalten sich schwierig<br />
(unzuverlässig)<br />
Übungen <strong>zur</strong> Handhabung<br />
der Schreibgeräte<br />
Engelbrecht/Weigert: Lernbehinderungen<br />
verhindert,<br />
Verlag Dieserweg 1991,<br />
S. 196 ff.<br />
Zusammenarbeit mit Eltern<br />
verbessern (ein Pendelheft<br />
für Förderbereiche Motorik,<br />
Sprache, Kognition anlegen)<br />
Nutzung der Diagnostikwerkstatt<br />
an der Schule<br />
Stärken:<br />
gut motivierbar<br />
Termine im Voraus festlegen<br />
1. Schulhalbjahr<br />
immer montags 5. St<strong>und</strong>e<br />
Entwicklung von:<br />
Teilerfolge erkennbar:<br />
nutzt Hilfen <strong>zur</strong> Lautbildung<br />
Absprachen mit<br />
allen unterrichtenden<br />
Lehrern<br />
(monatlich)<br />
Übungen <strong>zur</strong> korrekten Lautbildung:<br />
bewusster Anbildung der<br />
Laute<br />
fehlerhafte Lautbildung<br />
(d, t, g, k, m, n)<br />
Sprache/<br />
Sprachfähigkeit<br />
Lautbildung, Artikulation,<br />
Wortschatz,<br />
Satzbildung<br />
Einsatz von Hilfen <strong>und</strong> Verstärkern<br />
Informationen an<br />
die Eltern<br />
Jussen: Kölner Lernspiele,<br />
Verlag g. Holdau<br />
Spiegel als Hilfe<br />
<strong>zur</strong> Anbildung von<br />
Lauten <strong>und</strong> <strong>zur</strong><br />
Kontrolle<br />
Ledl: Kinder beobachten <strong>und</strong><br />
fördern, J & V 1994, S. 205 ff.<br />
Sedlak/Sindelar: Hurra, ich<br />
kann's, öbv & hpt Wien<br />
347
Was habe ich erreicht?<br />
Zeitraum<br />
Absprachen<br />
Fördermaßnahmen/Methoden<br />
Was will ich erreichen?<br />
Ist-Zustand<br />
(Stärken/Schwächen)<br />
Förderbereich<br />
348<br />
kennt seine Sprechwerkzeuge,<br />
aber kein durchgängiger<br />
Einsatz<br />
Atemübungen<br />
Blasübungen<br />
Kieferübungen<br />
Zungenübungen<br />
Artikulationsmotorik<br />
(Bewusstmachen der Sprechwerkzeuge)<br />
sehr <strong>und</strong>eutliche <strong>und</strong><br />
unartikulierte Sprache<br />
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil III<br />
Förderschulmagazin: 7/8 1998,<br />
S. 17 - 19<br />
Jussen: Kölner Spiele, Verlag<br />
G. Holdau<br />
Ledl: Kinder beobachten <strong>und</strong><br />
fördern, J & V 1994, S. 206<br />
Wortschatz ansatzweise<br />
erweitert<br />
Wortfindungsübungen:<br />
altersgerechtem Wortschatz/Wortfindung<br />
nicht angemessene altersgerechte<br />
Verständigung<br />
(Wortschatz)<br />
bedarf weiterhin Hilfen<br />
(Bilder) für Wortfindungen<br />
Auswahl der Wörter aus der<br />
unmittelbaren Umwelt in Beziehung<br />
zu Unterrichtsinhalten<br />
Jussen: Kölner Lernspiele,<br />
Verlag G. Holdau<br />
Ledl: Kinder beobachten <strong>und</strong><br />
fördern, J & V 1994, S. 208 ff.<br />
Wortgruppenbildung erweitert<br />
Wortgruppen- <strong>und</strong> Satzbildungsübungen:<br />
umfangreicheren Wortgruppen<br />
bis zu einfachen Sätzen<br />
spricht nicht in Sätzen<br />
(Wortgruppen/Satzteilen)<br />
Satzbildung nur nach direkter<br />
Aufforderung<br />
Wortgruppen/Sätze nachsprechen<br />
Sätze Bildern zuordnen<br />
Sedlak/Sindelar: Hurra, ich<br />
kann's, öbv & hpt Wien<br />
Jussen: Kölner Lernspiele,<br />
Verlag G. Holdau<br />
Stärken:<br />
gute Gesprächs- <strong>und</strong><br />
Kontaktbereitschaft<br />
Ledl: Kinder beobachten <strong>und</strong><br />
fördern, J & V 1994, S. 208/209<br />
Nutzung der Diagnostikwerkstatt<br />
an der Schule
Was habe ich erreicht?<br />
Zeitraum<br />
Absprachen<br />
Fördermaßnahmen/Methoden<br />
Was will ich erreichen?<br />
Ist-Zustand<br />
(Stärken/Schwächen)<br />
Förderbereich<br />
1. Schulhalbjahr<br />
freitags 1. St<strong>und</strong>e<br />
Entwicklung von:<br />
Kognition/<br />
mathematisches<br />
Denken<br />
erfasst Mengen bis <strong>zur</strong><br />
Zahl 3 sicher<br />
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil III<br />
Absprachen mit<br />
allen unterrichtenden<br />
Lehrern (monatlich)<br />
Information an Eltern<br />
(u. a. differenzierteHausaufgaben)<br />
Übungen zum simultanen<br />
Erfassen:<br />
Anschauung (Originale, Legematerial)<br />
simultanem Erfassen der<br />
Menge bis 5<br />
Schwierigkeiten bei simultaner<br />
Mengenerfassung<br />
(bis 2 möglich)<br />
Ledl: Kinder beobachten <strong>und</strong><br />
fördern, J & V 1994, S. 210/214<br />
W<strong>und</strong>erlich: 1, 2, 3 mit allen<br />
Sinnen, AOL Verlag<br />
bedarf bei den Zahlen 6<br />
<strong>und</strong> 9 noch konkrete Anschauung<br />
bzw. Hilfen<br />
Zuordnungsübungen<br />
Originale > Bild > Zahl<br />
W<strong>und</strong>erlich: 1, 2, 3 mit allen<br />
Sinnen, AOL Verlag<br />
Engelbrecht/Weigert: Lernbehinderungen<br />
verhindern, Verlag<br />
Disterweg 1991, S. 201 ff.<br />
Förderschulmagazin 7 - 9 2000,<br />
S. 41 - 43<br />
Beziehungen zwischen einer<br />
Menge <strong>und</strong> der entsprechenden<br />
Zahl<br />
Zuordnen von Mengen zu<br />
einer Zahl fehlerhaft<br />
setzt Handlungsschritte mit<br />
Hilfe von Piktogrammen ein<br />
Training von Handlungsschritten<br />
Handlungsschritte zum<br />
Sortieren von Mengen<br />
Sortieren von Mengen<br />
Hören/Wiederholen � Sehen �<br />
Tun � Kontrolle<br />
keine sicheren Fähigkeiten<br />
<strong>und</strong> Fertigkeiten bei Figur-<br />
Gr<strong>und</strong>-Unterscheidung<br />
<strong>und</strong> Formenkonstanz<br />
Schulung der visuellen<br />
Wahrnehmungsfähigkeit<br />
Figur-Gr<strong>und</strong>-Unterscheidung<br />
Formenkonstanz<br />
Biermann: Spiele <strong>zur</strong> Wahrnehmungsförderung,<br />
Verlag<br />
Herder Freiburg<br />
Förderschulmagazin 7 - 8 2000,<br />
S. 11 - 12<br />
Sonderschulmagazin 10 1992,<br />
S. 13<br />
Nutzung der Diagnostikwerkstatt<br />
an der Schule<br />
Stärken:<br />
lernwillig, gut motivierbar<br />
349
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil III<br />
3.6.3 Beispielförderplan - Förderschwerpunkt Lernen (2)<br />
Schule/Ort:<br />
350<br />
Förderplan<br />
Förderplan erstellt am:<br />
Schüler:<br />
Förderplan erstellt von:<br />
Klasse:<br />
Förderschwerpunkt<br />
Lernen<br />
Besonderheiten während der<br />
Durchführung (Beobachtungen)<br />
Organisation der Förderung<br />
Fördermaßnahmen/Förderansätze<br />
Förderziele<br />
Neuer IST-Zustand<br />
Wer? Wo? (auch externe<br />
Förderung) Wann?<br />
Ausgangssituation in den Förderbereichen<br />
(Stärken <strong>und</strong><br />
Schwächen des Schülers)<br />
im mündlichen Sprachgebrauch<br />
erreicht - schriftlich noch nicht<br />
ausreichend<br />
Verlängerung bis Februar<br />
�� Klassenlehrer (Deutsch)<br />
�� in allen Unterrichtsfächern<br />
�� im Förderunterricht<br />
�� Beteiligung der Eltern<br />
(Spiele)<br />
�� Therapie außerhalb der<br />
Schule (Logopädie)<br />
�� August bis Oktober<br />
�� Anlegen eines Merkheftes<br />
�� besonderes Kennzeichnen von Merkmalen<br />
(Farben)<br />
�� kommentierendes Schreiben<br />
�� auf bekannte Wörter <strong>zur</strong>ückgreifen<br />
�� Wortfindungsübungen (Wortfelder suchen,<br />
Wortfamilien bilden, Überbegriffe, Synonyme,<br />
Lückentexte, Kreuzworträtsel, Scrabble)<br />
�� Wortspiele (Wortschatzübungen)<br />
�� Arbeit mit Legekasten o. Ä.<br />
Wortschatzerweiterung<br />
(Wortfamilien)<br />
Sprache<br />
Wortschatz nicht altersgerecht<br />
orthographisches <strong>und</strong> grammatisches<br />
Regelwissen vertiefen<br />
<strong>und</strong> festigen<br />
Schriftsprache<br />
�� Häufung von orthographisch/grammatischen<br />
Fehlern (s-Laute, Dehnung,<br />
Groß-/Kleinschreibung
Besonderheiten während der<br />
Durchführung (Beobachtungen)<br />
Organisation der Förderung<br />
Fördermaßnahmen/Förderansätze<br />
Förderziele<br />
Neuer IST-Zustand<br />
Wer? Wo? (auch externe<br />
Förderung) Wann?<br />
Ausgangssituation in den Förderbereichen<br />
(Stärken <strong>und</strong><br />
Schwächen des Schülers)<br />
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil III<br />
angemessene Interaktion beim<br />
Partnerlernen<br />
nach gemeinsamer Vorbereitung<br />
mit Lehrer <strong>und</strong> Stichwortzettel<br />
gelingt Bildbeschreibung<br />
�� s. o.<br />
�� Fachlehrer (Fallbesprechung,<br />
abgestimmtes<br />
Vorgehen)<br />
�� Erziehungsberatungsstelle(Trainingsprogramm)<br />
�� offener Unterricht<br />
Verlängerung bis Mai<br />
�� Wertung von Teilerfolgen (konsequente Erfolgsrückmeldung)<br />
�� Lob <strong>und</strong> Zuspruch auch schon bei Teilerfolgen<br />
(Arbeit an nur einem Fehlerschwerpunkt)<br />
�� Hilfen <strong>zur</strong> sozialen Integration (Feedback,<br />
Gruppenzusammensetzung, Selbst- <strong>und</strong><br />
Fremdeinschätzung der Leistungen durch<br />
Schüler)<br />
�� gezielte Erteilung von lllllllll-Aufgaben, z. B.<br />
in Kleingruppen<br />
�� Aneignen von Arbeitstechniken (Stichwortzettel,<br />
mindmaps, Schülervortrag)<br />
Stärkung des Selbstvertrauens<br />
bei mündlichen Anforderungen<br />
Sozialverhalten<br />
Selbstwertgefühl<br />
Abbau der Angst beim Sprechen<br />
�� zeigt Angst bei Leistungsdruck<br />
<strong>und</strong> bei mündlichen<br />
Arbeiten<br />
Stärken<br />
�� ist gut motivierbar<br />
�� leistungswillig<br />
Unterschrift Klassenlehrer/Förderlehrer: ................................................................................. Datum: .......................................<br />
Unterschrift der beteiligten Kollegen: ......................................................................................<br />
Kenntnisnahme durch Eltern: .................................................................................................. Datum: .......................................<br />
Kenntnisnahme durch Schüler: ............................................... ............................................... Datum: .......................................<br />
Hinweise/Informationen<br />
keine regelmäßige Teilnahme am Förderunterricht<br />
Elterngespräche am (Datum)<br />
Beginn/Ende außerschulischer Fördermaßnahmen (Medikation;<br />
Therapie ...)<br />
351
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil III<br />
3.6.4 Beispielförderplan - Förderschwerpunkt emotionale <strong>und</strong> soziale Entwick-<br />
lung (Auszug)<br />
Name, Vorname: Unruhig, Uwe Alter: 10,9 Klasse: 4<br />
Klassenlehrer: Herr Lempel PUH: Frau Bolte Andere: FL, Eltern, SPZ<br />
Klassensituation: Förderschule für Erziehungshilfe, stabile soziale Gruppe<br />
Förderbedarf: entspricht der Symptomatik einer ADS mit Hyperaktivität<br />
Stärken/Ressourcen: motiviert <strong>und</strong> emotional erreichbar, Freude am Lernen, kooperatives Elternhaus<br />
Förderbereiche<br />
"Ist-Zustand"<br />
a) Verhaltenssteuerung<br />
(Impulsivität)<br />
+ beteiligt sich rege<br />
+ zeigt Interesse<br />
+ will nicht "stören"<br />
- antwortet ohne<br />
nachzudenken<br />
- kann nicht abwarten<br />
- ist unruhig<br />
b) Konzentration/<br />
Aufmerksamkeit<br />
+ stellt sich auch<br />
komplexen Aufgaben<br />
+ arbeitet selbstständig<br />
+ nimmt Hilfe an<br />
- ist schnell abgelenkt,<br />
reizoffen<br />
- kann sich nur<br />
kurzzeitig mit Aufgabe<br />
beschäftigen<br />
c) ...<br />
352<br />
Förderziele<br />
"Soll-Zustand"<br />
�� nachdenken<br />
�� abwarten können<br />
�� sich selbst steuern<br />
können<br />
�� planvoll handeln<br />
�� Erhöhung der<br />
Aufmerksamkeit<br />
�� bewusste Aufmerksamkeit<br />
(Ausblendung von<br />
Reizen)<br />
Fördermaßnahmen Zeit Förderergebnisse<br />
�� individuelle, anspruchsvolle<br />
Aufgabenstellungen (Fortschritte<br />
erlebbar machen)<br />
�� Verhaltensmodifikation (formelhafte<br />
Vorsätze auf Platz):<br />
"Ich denke gründlich nach."<br />
"Ich warte bis ich dran bin."<br />
�� Einsatz von Signalkarten<br />
�� Möglichkeiten <strong>zur</strong> Befriedigung<br />
des Aktivitätsbedürfnisses<br />
(flexible Sitzhaltung,<br />
Knetball)<br />
�� Strukturierung der Unterrichtsst<strong>und</strong>e<br />
in Intervalle -<br />
15 min (Uhr)<br />
�� hohe Anschaulichkeit <strong>und</strong><br />
Strukturierung des <strong>Material</strong>s<br />
(Arbeitsblätter)<br />
�� Konzentrationstraining<br />
(Puzzles, Förderst<strong>und</strong>en,<br />
Therapie SPZ)<br />
1. HJ + nonverbale Hinweise<br />
(Signalkarten) reichen oft<br />
aus<br />
- antwortet meist spontan/unüberlegt<br />
-<br />
Fortsetzung VM (Eltern<br />
einbeziehen)<br />
- Einsatz Sitzball schafft<br />
zu viel Unruhe<br />
...
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil III<br />
3.6.5 Beispielförderplan - Förderschwerpunkt Sprache, Teil 1<br />
Förderplan für<br />
Mustermann, Norman geboren: 09.09.1994<br />
Anschrift: Musterstraße 19<br />
01919 Musterstadt<br />
Heimatgr<strong>und</strong>schule: Gottfried-Muster-Gr<strong>und</strong>schule<br />
Musterfraustraße 21<br />
01919 Musterstadt<br />
Beginn der Förderplanung: September 2001<br />
Abschluss der Förderplanung: ..........................<br />
bei Anschriftenwechsel:<br />
Schuljahr Klasse Klassenleiter(in) Förderlehrer(in)<br />
2001/2002 1 m Frau Probe Frau Probe/Frau Lauf<br />
................ ........ ........................ ...................................<br />
................ ........ ........................ ...................................<br />
................ ........ ........................ ...................................<br />
................ ........ ........................ ...................................<br />
................ ........ ........................ ...................................<br />
Was Normen besonders gut kann:<br />
Wofür sich Normen interessiert:<br />
�� Normen sagt sehr gut Gedichte auf.<br />
�� Norman kann gut singen.<br />
�� Norman ist sehr fleißig <strong>und</strong> hilfsbereit.<br />
�� Er malt <strong>und</strong> bastelt gern.<br />
�� Er mag die Natur.<br />
�� Er arbeitet gern allein.<br />
353
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil III<br />
3.6.6 Beispielförderplan - Förderschwerpunkt Sprache, Teil 2<br />
354<br />
abgeleitete Maßnahmen<br />
Verlaufskontrolle<br />
abgeleitete Maßnahmen<br />
Ausgangsdiagnose<br />
Mustermann, Normen<br />
Festigung <strong>und</strong> neu: dr/tr, kl, kn<br />
(ui + Fö)<br />
ge- sowie sch- <strong>und</strong> st- sind deutlich<br />
gefestigt<br />
Festigung ge- (Partizip II)<br />
Multiple Dyslalie<br />
(dr/tr, kl/gl, kn, str, ge)<br />
I. Sprache<br />
deutliches Sprechen fördern<br />
(Hinweise ui + Fö)<br />
Bemühen um deutliches Sprechen<br />
auf Lautstärke <strong>und</strong> Deutlichkeit<br />
achten<br />
(unterrichtsimmanent <strong>und</strong> Fö)<br />
insgesamt leise <strong>und</strong> verwaschen<br />
Artikulation<br />
konsequente Fortführung (Fö)<br />
Arbeitet gern mit Verbesserung,<br />
aber noch Förderbedarf<br />
myofunktionelle Therapie<br />
(Förderunterricht)<br />
träge, ungeschickt, unterspannt<br />
M<strong>und</strong>motorik<br />
Wortschatzerweiterung unter<br />
Einbeziehung v. Sachk<strong>und</strong>e (ui<br />
+ Fö)<br />
Festigung einfacher Sätze, systematische<br />
Einführung von erweiterten<br />
Satzmodellen (ui + Fö)<br />
langsames Vorwärtskommen<br />
Ober- <strong>und</strong> Unterbegriffe zuordnen<br />
(Ui + Fö)<br />
nach KVS: gering (-)<br />
Wortschatz<br />
Fortschritte erkennbar (besonders<br />
EZ/MZ, Artikel) aber noch<br />
Förderbedarf<br />
Strukturierung einfacher Sätze<br />
Artikelsetzung<br />
Einzahl - Mehrzahl<br />
(ui + Fö)<br />
nach Grzywotz:<br />
mittlerer Dysgrammatismus<br />
(Konjunktion, Syntax, Dativ/Akkusativ)<br />
Grammatik<br />
keine Auffälligkeiten<br />
Redefluss<br />
Nachsprechtraining mit systematischer<br />
Erhöhung der Silbenanzahl<br />
(Fö)<br />
größere Einheiten ohne Reim<br />
<strong>und</strong> erkennbaren Rhythmus<br />
werden kaum wiedergegeben<br />
Nutzung seiner Vorliebe für Gedichte<br />
<strong>und</strong> Reime<br />
nach KVS: (-)<br />
Sprachgedächtnis<br />
nach KVS: (+)<br />
Sprachverständnis<br />
Schaffen von Sprechanlässen<br />
Kommunikationsregeln beachten<br />
(ui)<br />
bemüht sich sehr um Einhaltung<br />
der Regeln, kann Äußerung der<br />
Partner abwarten<br />
Erarbeitung <strong>und</strong> Einführung von<br />
Kommunikationsregeln<br />
insgesamt sehr redselig<br />
wirkt trotzdem z. T. verunsichert<br />
Verständlichkeit durch SES<br />
Kommunikationsfähigkeit<br />
sehr gute Fortschritte in allen<br />
Bereichen, allerdings fallen im<br />
phonematischen Bereich Unsicherheiten<br />
bei der Lokalisation<br />
von Lauten auf<br />
II. Wahrnehmung<br />
(nach Breuer/Weuffen)
abgeleitete Maßnahmen<br />
Verlaufskontrolle<br />
abgeleitete Maßnahmen<br />
Ausgangsdiagnose<br />
Mustermann, Normen<br />
Differenzierungsübungen in allen<br />
Bereichen (ui + Fö)<br />
permanente Lautlokalisation im Prozess<br />
des Lesen- <strong>und</strong> Schreibenlernens<br />
(ui)<br />
Laut- <strong>und</strong> Geräuschdifferenzierung<br />
(ui + Fö)<br />
(+)<br />
phonematisch<br />
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil III<br />
Fehlersuchübungen (ui + Fö)<br />
(-)<br />
optisch<br />
Myofunkt. Therapie (Fö)<br />
(-)<br />
kinästhetisch<br />
(Übungen in BE, Mu, Fö)<br />
(-)<br />
rhythmisch<br />
(Übungen in BE, Mu, Fö)<br />
(-)<br />
melodisch<br />
III. Motorik<br />
(nach Osseretzky)<br />
rechts<br />
Lateralität<br />
Balance <strong>und</strong> Gesamtkörperkoordinationsübungen<br />
(BE, Sport, Fö)<br />
Balance gelingt deutlich besser,<br />
aber schnelle Ermüdung bei<br />
Bewegung<br />
Gleichgewichtsübungen – Seilbalance,<br />
Einbeinstand, Einbeinhüpfen<br />
(BE + Fö)<br />
Balanceprobleme<br />
(bes. statische)<br />
Grobmotorik<br />
Schwerpunkt: Fein- <strong>und</strong> Graphomot.<br />
"Entkrampfung"<br />
fällt nach wie vor schwer<br />
Labyrinth, Schneiden, Falten<br />
(ui + Fö)<br />
wirkt verkrampft<br />
Feinmotorik<br />
fällt nach wie vor schwer<br />
Kombination verschiedener<br />
Übungen (BE + ui + Fö)<br />
Koordination v. Bewegungen<br />
fällt schwer<br />
Körperschema<br />
Verbesserung der Kontakte zu Elternhaus<br />
– Mitarbeit notwendig<br />
(Arbeitsmittel fehlen häufig)<br />
regelmäßige Förderabsprachen mit<br />
Mutti<br />
Verbesserung sind erkennbar –<br />
besonders bei Orientierung in<br />
Heft <strong>und</strong> Buch<br />
Konzentrationsübungen<br />
Übungen <strong>zur</strong> Merkfähigkeit<br />
Orientierungsübungen im Raum<br />
<strong>und</strong> auf einer Ebene<br />
(ui + BE + Fö)<br />
Arbeitstätigkeit etwas verlangsamt<br />
ist um Sorgfältigkeit bemüht<br />
Gedächtnisleistungen herabgesetzt<br />
Orientierung im Heft/Buch<br />
fällt schwer<br />
Ein- <strong>und</strong> Unterordnung in der<br />
Gruppe gelingt<br />
IV. Lern-, Arbeits<strong>und</strong><br />
Sozialverhalten<br />
355
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil III<br />
3.6.8 Beispielförderplan – Förderschwerpunkt körperliche <strong>und</strong> motorische<br />
Entwicklung<br />
Förderplan für Kevin Geburtsdatum:<br />
Schuljahr: 20../ .. erstellt durch:<br />
Klasse Soll/ Ist: 2 Frau ………… (Klassenleiterin)<br />
Bildungsgang: Gr<strong>und</strong>schule Frau ………… (Pädag. Unterrichtshilfe)<br />
1 Diagnose<br />
��Hirntumor (Zustand nach Operation)<br />
��Spastische Tetraparese, rechts betont<br />
2 kurze Anamnese<br />
Frau ………… (Physiotherapeutin)<br />
Kevin wurde altersgerecht in die allgemein bildende Gr<strong>und</strong>schule eingeschult. Zu Beginn<br />
des zweiten Schuljahres wurde bei ihm ein Gehirntumor diagnostiziert., welcher im<br />
Oktober 20.. operativ entfernt wurde. Als Folgeerscheinung trat eine spastische Tetraparese<br />
auf. Kevins Gehfähigkeit ist seitdem erheblich eingeschränkt, er ist weitestgehend<br />
auf einen Rollstuhl angewiesen. Seine rechte Hand ist nur bedingt einsatzfähig.<br />
Es fällt eine Kopfschiefhaltung auf. Die geschädigte Seite aktiviert er von sich aus<br />
kaum. In allen Handlungsabläufen ist er stark verlangsamt. Gegenüber Erwachsenen<br />
zeigt er sich liebebedürftig <strong>und</strong> mitteilsam.<br />
3 Pädagogisch-therapeutische Unterstützungsmaßnahmen<br />
3.1 Hilfsmittel<br />
Hilfsmittel für die Positionierung:<br />
��Unterschenkelschienen für die Positionierung<br />
��Lagerungsschienen (nachts)<br />
��Horizontal <strong>und</strong> höhenverstellbarer Tisch (Ausrichtung mittig <strong>zur</strong> Tafel)<br />
��Stuhl mit hoher Rückenlehne <strong>und</strong> Seitenlehnen sowie rutschfester Unterlage<br />
Hilfsmittel <strong>zur</strong> Fortbewegung:<br />
��Orthopädische Schuhe<br />
��Rollator<br />
��Aktivrollstuhl<br />
��Elektrorollstuhl<br />
356
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil III<br />
Hilfsmittel für Unterrichtshandlungen:<br />
��Rutschfestes, schweres Lineal mit Fixierungsgriff<br />
��Linkshänderscher<br />
��Antirutschfolie<br />
Hilfsmittel für Alltagsverrichtungen:<br />
��Spezialtrinkbecher<br />
��Griffveränderungen am Besteck<br />
��Antirutschfolie<br />
3.2 Unterstützungsmaßnahmen durch andere Personen<br />
Gewährleistung der Arbeits- <strong>und</strong> Lernbereitschaft:<br />
��Reichen von Arbeitsmitteln, die sich nicht unmittelbar am Arbeitsplatz befinden<br />
��Zurechtrücken von Ranzen/ Rollator<br />
��Aufheben heruntergefallener Gegenstände<br />
Hilfen für den Positionswechsel:<br />
��beim Wechsel Rollstuhl � Rollator oder Stuhl � Rollator Festhalten des Rollators<br />
��beim Zurücklegen kürzerer Strecken im Klassenraum werden die Unterarme des<br />
Erwachsenen <strong>zur</strong> Führung genutzt (Erwachsener geht rückwärts)<br />
��beim Zurücklegen längerer Strecken (Unterrichtsgänge, Wandertage), falls die Benutzung<br />
des E-Rollis nicht möglich ist, muss Kevin geschoben werden<br />
Hilfen bei Alltagsverrichtungen:<br />
��Esseneinnahme � Frühstück: Öffnen der Brotbüchse <strong>und</strong> Trinkflasche<br />
Platzdeckchen wird durch Mitschüler (Robert)<br />
gebracht <strong>und</strong> wieder weggeräumt<br />
��Toilettengang<br />
� Mittagessen: Teller <strong>und</strong> Besteck werden Kevin gebracht <strong>und</strong><br />
wieder weggeräumt<br />
� Absicherung im Sinne einer Sicherheitsstellung durch zweite Person<br />
� Eventuell kleine Hilfeleistungen (z.B. beim Öffnen <strong>und</strong> Schließen von Kleidungsstücken)<br />
��An- <strong>und</strong> Ausziehen/Umziehen (Sport/Schwimmen)<br />
� eventuell kleine Hilfeleistungen (siehe oben)<br />
357
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil III<br />
4 Förderbereich: Motorik<br />
Ist-Stand-Analyse Förderziele Fördermaßnahmen Organisation<br />
Kevins Geh- <strong>und</strong> Stehfähigkeit<br />
ist erheblich<br />
eingeschränkt. Er verlagert<br />
das Gewicht stark<br />
auf die linke Seite. Beim<br />
Laufen bleibt das rechte<br />
Bein <strong>zur</strong>ück. Der medizinische<br />
Bef<strong>und</strong> weist<br />
auf einen momentan<br />
beginnenden Muskelabbau<br />
hin.<br />
Kevin benutzt das Fahrrad<br />
täglich beim Zurücklegen<br />
von Wegen innerhalb<br />
des Schulhauses.<br />
Beim Auf- <strong>und</strong> Absteigen<br />
ist er dauerhaft auf Hilfe<br />
angewiesen.<br />
358<br />
��Aufbau der Muskulatur<br />
��Förderung der Beweglichkeit<br />
der Gelenke<br />
��Vermeidung von Kontrakturen<br />
��Förderung der Durchblutung<br />
Kevin erhält einen Stehständer<br />
<strong>und</strong> ein Therapiefahrrad<br />
� Einleitung der Verordnungsmaßnahmen/Gespräch<br />
mit den Eltern<br />
Kevin erlernt das Aufsteigen<br />
auf das Fahrrad <strong>und</strong> das<br />
Absteigen vom Fahrrad<br />
sowie die Fortbewegung<br />
damit<br />
Kevin steht täglich 20 Minuten<br />
im Stehständer<br />
� Zeitplan aufstellen<br />
� Hilfestellung beim Positionswechsel<br />
Kevin benutzt das Therapiefahrrad<br />
beim Zurücklegen<br />
von Wegen innerhalb des<br />
Schulhauses<br />
� Hilfestellung beim Auf-<br />
<strong>und</strong> Absteigen<br />
Maßnahme in Punkt 3.2<br />
übernehmen<br />
V.: Physiotherapeut<br />
Termin/Elterngespräch:<br />
15.09.<br />
Termin der Realisierung:<br />
voraussichtlich Anfang<br />
November<br />
V.: Physiotherapie<br />
T.: Mitte/Ende November<br />
V.: PU<br />
V.: alle
<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil III<br />
5. Arbeits- <strong>und</strong> Lernverhalten (einschließlich motorischer Komponente)<br />
Ist-Stand-Analyse Förderziele Fördermaßnahmen Organisation<br />
Bei allen Lernhandlungen<br />
benötigt Kevin überdurchschnittlich<br />
viel<br />
Zeit, das trifft auf das<br />
Denken, die Sprache<br />
<strong>und</strong> das manuelle Handeln<br />
zu. Lässt man ihm<br />
<strong>zur</strong> Vollziehung von<br />
geistigen <strong>und</strong> sprachlichen<br />
Tätigkeiten ausreichend<br />
Zeit, so kommt er<br />
zu richtigen Arbeitsergebnissen.<br />
Da er seine<br />
behinderte Hand ignoriert<br />
(lässt sie herunterhängen)<br />
bewältigt er<br />
manuelle Tätigkeiten<br />
nicht nur langsam, sondern<br />
auch in qualitativ<br />
schlechter Form. Er<br />
äußert seine Unzufriedenheit,<br />
immer der Letzte<br />
zu sein, fordert aber<br />
auch schnell Hilfe ein.<br />
Die unterstützenden<br />
Maßnahmen <strong>zur</strong> Absicherung<br />
der Lern- <strong>und</strong><br />
Arbeitsbereitschaft reichen<br />
zum gegenwärtigen<br />
Zeitpunkt aus. Seine<br />
rechte Hand setzt er von<br />
sich aus selten ein. Im<br />
Fach Werken ist auf<br />
Gr<strong>und</strong> der motorischen<br />
Behinderung die Lehrplanerfüllung<br />
nicht möglich<br />
Trotz seiner Verlangsamung<br />
erreicht Kevin die<br />
Lehrplanziele der Klasse 2<br />
Mobilitätsverbesserung,<br />
Ausgleich, Kompensation,<br />
Selbstkonzept<br />
Verbesserung der manuellen<br />
Fähigkeiten<br />
Beibehaltung des Ziels 2<br />
Reduzierung des Schreibumfanges<br />
durch differenzierte<br />
Arbeitsblätter (Lückentexte)<br />
Zeitzugabe bei Klassenarbeiten<br />
<strong>und</strong> Leistungskontrollen<br />
Separates Schreiben von<br />
Diktaten (langsames Diktiertempo)<br />
ausreichend Zeit für<br />
Sprachhandlungen ermöglichen<br />
(Verständnis der Mitschüler<br />
einfordern; Kevins<br />
Mitteilungsbedürfnis nutzen)<br />
Hilfestellung beim Aufsuchen<br />
der Seite, Zeichnen<br />
von Tabellen usw.<br />
Kevin nutzt seine rechte<br />
Hand zu Festhaltefunktionen<br />
� Lagerung der Hand auf<br />
Buch <strong>und</strong> Heft beim Schreiben<br />
oder Lesen<br />
� beim Herausnehmen der<br />
Arbeitsmaterialien aus dem<br />
Ranzen<br />
� beim Ordnen der Arbeitsmaterialien<br />
auf dem<br />
Arbeitsplatz<br />
Fortsetzung der Maßnahmen<br />
Bewusstmachen der richtigen<br />
Handhaltung (Karteikarte,<br />
Sonnenstempel)<br />
Werken<br />
Modifizierte Lehrplanerfüllung<br />
Moderate Bewertung (Abstriche<br />
in der Genauigkeit<br />
<strong>und</strong> im Umfang)<br />
Einsatz einer Ergotherapeutin<br />
im Unterricht<br />
V.: alle Fachlehrer<br />
V.: Klassenleiter<br />
(unterrichtet die Fächer<br />
Deutsch <strong>und</strong> Mathematik)<br />
V.: PU<br />
V.: Klassenleiter, PU,<br />
Fachlehrer<br />
V.: PU, Fachlehrer<br />
Kontrolle, Evaluation:<br />
Dezember, Teamberatung<br />
V.: Kontrolle <strong>und</strong> Korrektur<br />
der Handhaltung durch<br />
PU; Erschließung ähnlicher<br />
fachspezifischer<br />
Komponenten durch alle<br />
Fachlehrer<br />
Kontrolle: Dezember,<br />
Teamberatung<br />
Kontrolle: Februar<br />
V.: Werkenlehrer<br />
� Beschluss - Klassenkonferenz,<br />
Februar<br />
V.: Klassenleiter (Absprache<br />
mit Eltern <strong>und</strong> Therapeutin)<br />
359