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Material- und Methodensammlung zur Förderdiagnostik - cisOnline

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Förderschule<br />

<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong><br />

<strong>zur</strong><br />

FÖRDERDIAGNOSTIK<br />

Januar 2005<br />

Freistaat Sachsen<br />

Sächsisches Staatsinstitut für Bildung <strong>und</strong> Schulentwicklung<br />

Comenius-Institut


<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong><br />

<strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong><br />

in Sachsen<br />

<strong>Material</strong>ien, Methoden <strong>und</strong> Hilfsmittel<br />

zum Verfahren <strong>zur</strong> Feststellung<br />

Sonderpädagogischen Förderbedarfs<br />

Handreichung für Lehrerinnen <strong>und</strong> Lehrer<br />

an allgemein bildenden Schulen


I m p r e s s u m<br />

Die <strong>Material</strong>sammlung <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> ist in Ergänzung des Handbuchs <strong>Förderdiagnostik</strong> Handlungshilfe<br />

für alle an der <strong>Förderdiagnostik</strong> Beteiligten.<br />

Sie beschreibt die Förderschwerpunkte, beinhaltet eine <strong>Methodensammlung</strong> im Verfahren <strong>zur</strong> Feststellung<br />

Sonderpädagogischen Förderbedarfs <strong>und</strong> beschreibt beispielhaft den Prozess der Förderplanung.<br />

Ergänzend finden sich Beispiele <strong>zur</strong> Erstellung von Förderplänen.<br />

Die Handreichung wurde unter Leitung des<br />

Sächsischen Staatsinstituts für Bildung <strong>und</strong> Schulentwicklung<br />

Comenius-Institut<br />

Dresdner Straße 78 c<br />

01445 Radebeul<br />

unter Mitwirkung von<br />

Beissert, Bärbel Förderzentrum "Makarenko" Dresden<br />

Bonitz, Dieter Regionalschulamt Chemnitz<br />

Fuchs, Andrea Schule <strong>zur</strong> Lernförderung Grimma<br />

Dr. Gnausch, Günther Bannewitz<br />

Gursinsky, Annerose Regionalschulamt Bautzen<br />

Hempel, Uwe Sprachheilschule Dresden<br />

Hoim, Christiene Förderschulzentrum Görlitz<br />

Jainz, Angelika Förderzentrum für Körperbehinderte "Dr. Friedrich Wolf" Hoyerswerda<br />

Dr. Jogschies, Peter Institut für Förderpädagogik Universität Leipzig<br />

Dr. Koinzer, Petra Comenius-Institut Radebeul<br />

Leonarczyk, Tobias Förderzentrum für Erziehungshilfe "Johannes-Trüper" Chemnitz<br />

Schob, Claudia Schule <strong>zur</strong> Lernförderung Leipzig Grünau<br />

Wollert, Reina Gutenbergschule Niesky<br />

erarbeitet.<br />

Titelgrafik: Elisa <strong>und</strong> Uwe Hempel, Dresden<br />

HERAUSGEBER<br />

Sächsisches Staatsministerium für Kultus<br />

Carolaplatz 1<br />

01097 Dresden<br />

DOWNLOAD<br />

Die elektronische Darstellung liegt bereit unter


4<br />

<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil I<br />

Inhaltsverzeichnis Teil I<br />

Seite<br />

0 Geleitwort 5<br />

Aus der Praxis für die Praxis 6<br />

1 Beschreibung der Förderschwerpunkte 7<br />

1.1 Förderschwerpunkt Lernen 9<br />

1.2 Förderschwerpunkt emotionale <strong>und</strong> soziale Entwicklung 13<br />

1.3 Förderschwerpunkt Sprache 17<br />

1.4 Förderschwerpunkt geistige Entwicklung 27<br />

1.5 Förderschwerpunkt körperliche <strong>und</strong> motorische Entwicklung 30<br />

1.6 Förderschwerpunkt Hören 32<br />

1.7 Förderschwerpunkt Sehen 35<br />

1.8 Erziehung <strong>und</strong> Unterrichtung von Kindern <strong>und</strong> Jugendlichen<br />

mit autistischem Verhalten 38<br />

1.9 Förderschwerpunkt Unterricht kranker Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler 42


0 Geleitwort<br />

<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil I<br />

"Keiner ist fertig, wenn er auf die Welt kommt.<br />

Wir haben unendliche Möglichkeiten der Entwicklung.<br />

Trau auch den Menschen um dich herum diese Entwicklung zu.<br />

Immer wieder neu."<br />

Lehrer aller Schularten werden mit einer wachsenden Zahl vielfältiger <strong>und</strong> komplexer<br />

werdender Lern-, Leistungs-, Sprach- <strong>und</strong> Verhaltensprobleme von Schülern konfrontiert.<br />

Diese müssen von Lehrern der allgemein bildenden Schulen erkannt <strong>und</strong> Möglichkeiten<br />

der Intervention <strong>und</strong> Förderung gef<strong>und</strong>en <strong>und</strong> erfolgreich angewendet werden.<br />

Darüber hinaus nimmt die Zahl der integrativ unterrichteten Schüler zu. Das erfordert<br />

eine enge kooperative Zusammenarbeit von Lehrern aller Schularten <strong>und</strong> begleitenden<br />

Institutionen <strong>und</strong> Fachdiensten.<br />

Damit entstehen neue Herausforderungen, zu deren Bewältigung <strong>Förderdiagnostik</strong> beitragen<br />

kann <strong>und</strong> muss.<br />

Das Interesse an <strong>und</strong> die Aufgaben von <strong>Förderdiagnostik</strong> haben sich in den letzten<br />

Jahren beständig erweitert. Dadurch hat der Bedarf an Beratung <strong>und</strong> die Suche nach<br />

unterstützenden <strong>Material</strong>ien durch Lehrer aller Schularten zugenommen. Dieser Tatbestand<br />

führte auch dazu, dass das Handbuch <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen um eine<br />

<strong>Material</strong>-, Methoden- <strong>und</strong> Beispielsammlung ergänzt wurde <strong>und</strong> den Lehrern aller<br />

Schularten <strong>zur</strong> Unterstützung der eigenen Arbeit <strong>zur</strong> Verfügung gestellt wird.<br />

Liebe Kolleginnen <strong>und</strong> Kollegen,<br />

die Mitstreiter der Projektgruppe <strong>Förderdiagnostik</strong> wünschen Ihnen positive Erfahrungen<br />

beim Einsetzen, Ausprobieren oder Bearbeiten dieser Bausteine - <strong>und</strong> mit der Zeit<br />

eine hilfreiche Ergänzung Ihrer eigenen <strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong>.<br />

5


6<br />

<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil I<br />

Aus der Praxis für die Praxis<br />

Die vorliegende Handreichung ist das Ergebnis eines seit mehr als drei Jahren entwickelten<br />

<strong>und</strong> erprobten Konzeptes <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong>. Es greift Erfahrungen aus allen<br />

Förderschwerpunkten auf. Wir verstehen es als eine Weitergabe von Erfahrungen,<br />

Vorschlägen <strong>und</strong> <strong>Material</strong>ien an Lehrer für die Begleitung im Prozess der <strong>Förderdiagnostik</strong>.<br />

Das <strong>Material</strong> wurde in unterschiedlichen Förderschulen des Landes Sachsen erfolgreich<br />

eingesetzt. Dabei ist es intensiv auf seine Anwendbarkeit erprobt, z. T. verändert<br />

<strong>und</strong> in seiner Effektivität evaluiert worden.<br />

Herzlicher Dank gilt allen Kollegen, die uns das <strong>Material</strong> <strong>zur</strong> Verfügung gestellt haben.<br />

Es ist erforderlich, die Arbeitsmaterialien den sich ständig ändernden Gegebenheiten<br />

anzupassen.<br />

So wird die Einführung des neuen Lehrplans an den Schulen <strong>zur</strong> Lernförderung eine<br />

Evaluation der Unterrichtslektionen erforderlich machen.<br />

Unter Begleitung der Universität Leipzig wäre es eine weitreichende Aufgabe, diese auf<br />

Objektivität, Validität <strong>und</strong> Reliabilität zu prüfen, um sie als Verfahren zu standardisieren.


<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil I<br />

1 Beschreibung der Förderschwerpunkte<br />

Die kurze Beschreibung der Merkmale in den Förderschwerpunkten<br />

�� Lernen<br />

�� Emotionale <strong>und</strong> soziale Entwicklung<br />

�� Sprache<br />

�� Geistige Entwicklung<br />

�� Körperliche <strong>und</strong> motorische Entwicklung<br />

�� Hören<br />

�� Sehen<br />

�� Kinder <strong>und</strong> Jugendliche mit autistischem Verhalten<br />

�� Unterricht kranker Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler<br />

soll Lehrern der allgemein bildenden Schulen als Hilfe dienen, wenn es um die Entscheidung<br />

geht, einen Schüler zum Verfahren <strong>zur</strong> Feststellung Sonderpädagogischen<br />

Förderbedarfes an die Förderschule zu melden bzw. um Auffälligkeiten richtig einordnen<br />

zu können.<br />

Eine Meldung zum Verfahren <strong>zur</strong> Feststellung Sonderpädagogischen Förderbedarfes<br />

sollte frühestmöglich erfolgen. Oft hat eine verspätete Meldung gravierende Folgen für<br />

den weiteren Lebensweg des Kindes oder Jugendlichen. Durch zu spät einsetzende<br />

sonderpädagogische Beratung <strong>und</strong> Förderung können sich die Auffälligkeiten, Störungen<br />

<strong>und</strong> Besonderheiten verfestigen <strong>und</strong> gegebenenfalls irreversibel werden.<br />

In Vorbereitung der Meldung zum Verfahren <strong>zur</strong> Feststellung Sonderpädagogischen<br />

Förderbedarfes ist die Zusammenarbeit von Eltern, Lehrern, Beratungslehrern <strong>und</strong><br />

Schulleitern der allgemein bildenden Schule <strong>und</strong> entsprechenden Institutionen <strong>und</strong><br />

Diensten wie Jugendamt, medizinischen oder psychologischen Einrichtungen entscheidend.<br />

Bei Unsicherheiten hinsichtlich der Meldung sollten insbesondere Hilfe <strong>und</strong> Unterstützung<br />

durch Beratungslehrer <strong>und</strong> Schulpsychologen in Anspruch genommen <strong>und</strong><br />

Beratung durch Diagnostiklehrer der Förderschule genutzt werden.<br />

Bei einigen Kindern <strong>und</strong> Jugendlichen können sich Auffälligkeiten zeigen, die auf mehrere<br />

Förderschwerpunkte hinweisen. Auch dafür ist es sehr wichtig, sich mit den am<br />

Kind oder Jugendlichen befassten Personen bereits im Vorfeld zu verständigen, um<br />

gemeinsam zu überlegen, welche Wege für die allseitige Entwicklung des Kindes oder<br />

Jugendlichen die besten Lösungen bieten.<br />

Die Durchlässigkeit des Schulsystems, d. h. die Rückführung an die Gr<strong>und</strong>- oder Mittelschule<br />

bzw. das Gymnasium kann nur dann effektiv genutzt werden, wenn eine<br />

rechtzeitige Meldung <strong>und</strong> frühe Förderung erfolgen.<br />

Zum Schluss soll nochmals darauf hingewiesen werden, dass hier die Störungen, Beeinträchtigungen,<br />

Problemlagen ... in ihrer Symptomatik beschrieben werden, um die<br />

Entscheidung zu erleichtern, ob <strong>und</strong> für welchen Förderschwerpunkt ein Schüler zum<br />

Verfahren <strong>zur</strong> Feststellung Sonderpädagogischen Förderbedarfes gemeldet wird.<br />

Deshalb finden bei der Beschreibung der Erscheinungsbilder im Förderschwerpunkt die<br />

förderpädagogisch besonders relevanten Stärken, Potenzen <strong>und</strong> Ressourcen hier wenig<br />

Beachtung.<br />

7


8<br />

<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil I<br />

Die Darstellung <strong>und</strong> Beschreibung der einzelnen Förderschwerpunkte erfolgte bewusst<br />

in kurzer <strong>und</strong> übersichtlicher Form <strong>und</strong> ist als Hilfe für den Lehrer gedacht. Daraus resultiert<br />

eine Konzentration auf wesentliche Aspekte <strong>und</strong> ein Verzicht auf den Anspruch<br />

auf Vollständigkeit. Zur umfassenden Auseinandersetzung mit der Thematik ist eine<br />

intensivere Beschäftigung mit der Fachliteratur unerlässlich.


<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil I<br />

1.1 Förderschwerpunkt Lernen<br />

"Bei Schülerinnen <strong>und</strong> Schülern mit Beeinträchtigungen des Lernens ist die Beziehung<br />

zwischen Individuum <strong>und</strong> Umwelt dauerhaft bzw. zeitweilig so erschwert, dass sie die<br />

Ziele <strong>und</strong> Inhalte der Lehrpläne der allgemeinen Schule nicht oder nur ansatzweise<br />

erreichen können. Diesen Kindern <strong>und</strong> Jugendlichen <strong>und</strong> ihren Eltern muss Hilfe durch<br />

Angebote im Förderschwerpunkt Lernen zuteil werden ..." (Drave, Rumpler, Wachtel<br />

2000, S. 300)<br />

Sonderpädagogischer Förderbedarf zum Förderschwerpunkt Lernen entsteht durch die<br />

nicht gelungene <strong>und</strong> fehlende Passung zwischen den individuellen Lernmöglichkeiten<br />

des Kindes <strong>und</strong> der normativen Erwartungshaltung der Schule.<br />

Aus dieser nicht vorhandenen Passung gehen vielfältige Erscheinungsformen in<br />

Hinblick auf Behinderung des Lernens in unterschiedlicher Ausprägung hervor (vgl.<br />

Schmetz 1999, S. 136).<br />

Förderschwerpunkt Lernen<br />

Wahrnehmung<br />

- Umfang/Geschwindigkeit/Verarbeitung<br />

- visuell<br />

- auditiv<br />

- kinästhetisch<br />

- taktil<br />

Kognition<br />

- Flexibilität<br />

- Denkoperationen<br />

- Transferleistungen<br />

- Problemlöseprozesse<br />

- Vorstellungen<br />

- Gedächtnis<br />

Sprache<br />

- Sprachentwicklung<br />

- Wortschatz<br />

- Sprachverständnis<br />

- Äußerungsbereitschaft<br />

- Milieuspezifik<br />

Motorik<br />

- Koordination/Rhythmus<br />

- Reaktion<br />

- Körperhaltung<br />

- Körperbewusstsein<br />

- Fein- <strong>und</strong> Grobmotorik<br />

Lern- <strong>und</strong> Leistungsmerkmale<br />

Kulturtechniken<br />

Schreiben, Lesen, Rechnen ...<br />

Abb. 1: ausgewählte Merkmale in den Entwicklungsbereichen<br />

Aufmerksamkeit<br />

Konzentration<br />

- Aufmerksamkeitsdauer<br />

- Konzentrationsfähigkeit<br />

- Aufgabenzentriertheit<br />

Sozial-emotionales Verhalten<br />

- Eigensteuerung<br />

- Beeinflussbarkeit<br />

- Schulunlust<br />

- psychosomatische Erscheinungen<br />

9


10<br />

<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil I<br />

1. Lern- <strong>und</strong> Leistungsmerkmale<br />

- gezielte langandauernde pädagogische Förderung bewirkt aufgr<strong>und</strong> der geminderten<br />

Lernfähigkeit nur einen geringen Lernzuwachs<br />

- Leistungsversagen besonders in den Fächern, die einen hohen Anteil kognitiver Prozesse<br />

haben<br />

- Teilleistungsstörungen, die nicht erkannt wurden <strong>und</strong> zu Lernschwierigkeiten führten<br />

- schulische Defizite über einen längeren Zeitraum, die durch pädagogische Förderung<br />

nicht mehr ausgeglichen werden können<br />

- schulische Misserfolge führen zu Misserfolgserwartungen, ungenügender Lernmotivation<br />

<strong>und</strong> geringem Selbstwertgefühl<br />

2. Kulturtechniken<br />

Rechnen/Mathematik<br />

- Umgang mit Mengen erschwert<br />

- un<strong>zur</strong>eichende Zahlen- <strong>und</strong> Ziffernkenntnisse<br />

- Mengen-, Zahlen- <strong>und</strong> Größenvorstellungen eingeschränkt<br />

- Operationsverständnis ist gemindert<br />

- Reproduktion von Gr<strong>und</strong>aufgaben, Gleichungen <strong>und</strong> Termini erfolgt un<strong>zur</strong>eichend<br />

- Transfer von mathematischem Gr<strong>und</strong>wissen gelingt nur teilweise<br />

- formale Aufgaben werden besser bewältigt als Größen- oder Sachaufgaben<br />

- fragmentarisches geometrisches Gr<strong>und</strong>wissen<br />

Lesen, Schreiben/Deutsch<br />

- Verinnerlichung von Lauten <strong>und</strong> Buchstaben erfordert ein Übermaß an Übungen <strong>und</strong><br />

Wiederholungen<br />

- Analyse <strong>und</strong> Synthese erschwert<br />

- un<strong>zur</strong>eichende Lesefertigkeit<br />

- monotone Lesegestaltung<br />

- Sinnentnahme von Texten erfolgt unvollständig oder fehlerhaft<br />

- un<strong>zur</strong>eichendes grammatisches <strong>und</strong> orthografisches Wissen<br />

- unübersichtliche Schriftbildgestaltung<br />

- langsames Schreibtempo<br />

- fehlerhafte Satzbildung<br />

- fantasiearmes, zusammenhangloses Erzählen<br />

3. Kognition<br />

- geringe Flexibilität im Denken<br />

- Denken auf begrifflich-abstrakter Ebene erschwert<br />

- haften an Anschauung<br />

- neigen zu Stereotypien<br />

- vorgegebene Algorithmen werden unkritisch angewandt<br />

- Denkprozesse verlangsamt


<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil I<br />

- Analyse- (Vergleichen, Differenzieren, Unterscheiden, Erkennen von Wesentlichem<br />

<strong>und</strong> Unwesentlichem, Abstrahieren ...) <strong>und</strong> Synthesefähigkeit (Verallgemeinern,<br />

Kombinieren, Klassifizieren, Schlussfolgern ...) beeinträchtigt<br />

- un<strong>zur</strong>eichende Transferleistungen<br />

- Problemlösungsprozesse (Auffassen, Antizipieren, Probieren <strong>und</strong> Annehmen von<br />

Lösungsmöglichkeiten, Kontrolle) erfolgen unvollständig <strong>und</strong> unselbstständig<br />

- verminderte Vorstellungsfähigkeit<br />

- eingeschränkte Urteils- <strong>und</strong> Kritikfähigkeit, erhöhte Beeinflussbarkeit<br />

- Gedächtnisleistungen gemindert<br />

· Einprägen verlangsamt, teilweise fehlerhaft<br />

· Behalten oft nur kurzzeitig<br />

· Reproduzieren unvollständig<br />

- unvollständiges oder fehlerhaftes Erfassen von Aufträgen<br />

- praktisch orientierte Sachverhalte werden schneller <strong>und</strong> langfristiger verinnerlicht<br />

- kein altersgerechtes Allgemeinwissen<br />

4. Sprache<br />

- verzögerte oder gestörte Sprachentwicklung/Sprachauffälligkeiten (vgl. Förderschwerpunkt<br />

Sprache)<br />

- kinästhetische, rhythmische, melodische <strong>und</strong> phonematische Differenzierungsschwächen<br />

(Differenzierungsprobe nach Breuer/Weuffen)<br />

- geringer Wortschatz/Begriffsarmut<br />

- Wortfindungsschwierigkeiten<br />

- dysgrammatische Satzstrukturen<br />

- Sprachverständnis herabgesetzt<br />

- geringe oder situationsunangemessene Äußerungsbereitschaft<br />

- milieuspezifische sprachliche Besonderheiten<br />

5. Wahrnehmung<br />

- Wahrnehmungsumfang, -verarbeitung <strong>und</strong> -geschwindigkeit gemindert<br />

- weniger differenziert<br />

- Beeinträchtigungen in<br />

· visueller Wahrnehmung<br />

Verwechslung von Formen, auch Farben<br />

eingeschränkte visuelle Differenzierung (Unterschiede bei Bildpaaren)<br />

Erfassen räumlicher Beziehungen <strong>und</strong><br />

visuomotorische Koordination erschwert (Labyrinth mit Stift durchfahren)<br />

· auditiver Wahrnehmung<br />

geringere auditive Identifikation (Geräusche erkennen)<br />

auditive Differenzierung beeinträchtigt (Geräusche unterscheiden)<br />

· taktiler/kinästhetischer Wahrnehmung<br />

taktiles Differenzierungsvermögen weniger ausgeprägt (Erfühlen, Ertasten)<br />

empfinden körperliche Berührung als unangenehm<br />

gestörte Bewegungsempfindungen<br />

11


12<br />

<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil I<br />

6. Aufmerksamkeit/Konzentration<br />

- geringe Aufmerksamkeitsdauer<br />

- schwankende Konzentration, interessengeb<strong>und</strong>en<br />

- fehlende Aufgabenzentriertheit<br />

7. Motorik<br />

- Koordinations- <strong>und</strong> Rhythmusstörungen<br />

- verzögerte Reaktionsfähigkeit<br />

- ausgeprägter oder verminderter Bewegungsdrang<br />

- teilweise schlaffe Körperhaltung<br />

- <strong>und</strong>osierter Krafteinsatz<br />

- Überkreuzen der Körpermittellinie gelingt oft nicht<br />

- unausgewogene Lateralität (z. B. keine bevorzugte Hand)<br />

- feinmotorische Arbeiten erscheinen in der Ausführung oberflächlich, ungenau, ungeübt<br />

- Auffälligkeiten in der Graphomotorik<br />

8. Sozial-emotionales Verhalten<br />

- Gefühls- <strong>und</strong> Affektabläufe oft instabil <strong>und</strong> wenig differenziert<br />

- Eigensteuerung <strong>und</strong> Selbstkontrolle weniger ausgeprägt, stärker bedürfnisbestimmt<br />

- erhöhte Beeinflussbarkeit<br />

- schleppende bis überhastete Arbeitsweise<br />

- ein Handlungsziel schnell aus den Augen verlieren<br />

- Verhaltensauffälligkeiten (vgl. Förderschwerpunkt sozial-emotionale Entwicklung)<br />

- Schulunlust<br />

- Verweigerungen<br />

- Schulangst<br />

- psychosomatische Erscheinungen (hohe Infektanfälligkeit, Essstörungen, Autoaggression<br />

...)<br />

- eigene Leistungsfähigkeit nur schwer einschätzen können<br />

- geringe Frustrationstoleranz <strong>und</strong> Kritikfähigkeit<br />

- schnelles Resignieren bei Schwierigkeiten<br />

- allgemeine Antriebsschwäche<br />

Literatur<br />

Drave, W., Rumpler, F., Wachtel, P.: "Empfehlungen <strong>zur</strong> sonderpädagogischen Förderung",<br />

edition bentheim, Würzburg 2000<br />

Eberwein, H. (Hrsg): "Handbuch Lernen <strong>und</strong> Lern-Behinderungen", Beltz Verlag, Weinheim<br />

<strong>und</strong> Basel 1996<br />

Ledl, V.: "Kinder beobachten <strong>und</strong> fördern", Schulbuchverlag Jugend <strong>und</strong> Volk, Wien,<br />

1994<br />

Dr. Schmetz, D.: "Förderschwerpunkt Lernen", Zeitschrift für Heilpädagogik 4/99,<br />

S.136, vds, Würzburg 1999<br />

Siepmann, G., Neumüller, H. <strong>und</strong> Autorenkollektiv: "Rehabilitationspädagogik für schulbildungsfähige<br />

intellektuell Geschädigte", Verlag Volk <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heit, Berlin 1986


<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil I<br />

1.2 Förderschwerpunkt emotionale <strong>und</strong> soziale Entwicklung<br />

"Die pädagogische Ausgangslage ... ist von vielfältigen komplexen Wechselwirkungen<br />

zwischen Gesellschaft <strong>und</strong> Individuum, sozialem Umfeld <strong>und</strong> Persönlichkeitsentwicklung<br />

geprägt. Zudem können die Auswirkungen von Entwicklungsstörungen, Krankheiten<br />

<strong>und</strong> Behinderungen problemverstärkend wirken.<br />

Beeinträchtigungen im Erleben <strong>und</strong> sozialen Handeln stellen keine feststehenden <strong>und</strong><br />

situationsunabhängigen Tatsachen dar, sondern unterliegen Entwicklungsprozessen,<br />

die durch veränderbare außerindividuelle Gegebenheiten beeinflusst werden können.<br />

Sie sind nicht auf unveränderliche Eigenschaften der Persönlichkeit <strong>zur</strong>ückzuführen,<br />

sondern als Folge einer inneren Erlebens- <strong>und</strong> Erfahrungswelt anzusehen, die sich in<br />

Interaktionsprozessen im persönlichen, familiären, schulischen <strong>und</strong> gesellschaftlichen<br />

Umfeld herausbildet." (Drave, Rumpler, Wachtel 2000, S. 345)<br />

Aus diesem Gr<strong>und</strong>e sind die Probleme dieser Kinder bei der erfolgreichen Bewältigung<br />

des schulischen Alltages multikausal, komplex <strong>und</strong> immer im Zusammenhang mit der<br />

konkreten Lebens- <strong>und</strong> Schulsituation zu sehen. Die Kinder <strong>und</strong> Jugendlichen zeigen<br />

entwicklungs- <strong>und</strong> situationsbedingt von der allgemeinen Norm abweichende Verhaltens-<br />

<strong>und</strong> Handlungsweisen.<br />

Klassifikation von Kindern <strong>und</strong> Jugendlichen mit Verhaltensstörungen<br />

(nach Myschker)<br />

Kinder <strong>und</strong> Jugendliche<br />

mit externalisierendem,<br />

aggressiv-ausagierenden<br />

Verhalten<br />

- aggressiv<br />

- überaktiv<br />

- impulsiv<br />

- exzessiv streitend<br />

- aufsässig<br />

- tyrannisierend<br />

- regelverletzend<br />

- Aufmerksamkeits-<br />

störungen<br />

Kinder <strong>und</strong> Jugendliche<br />

mit internalisierendem,<br />

ängstlich-gehemmten<br />

Verhalten<br />

- ängstlich<br />

- traurig<br />

- interessenlos<br />

- <strong>zur</strong>ückgezogen<br />

- freudlos<br />

- somatische Störungen<br />

- kränkelnd<br />

- Schlafstörungen<br />

- Minderwertigkeitsgefühle<br />

Abb. 2: Kinder <strong>und</strong> Jugendliche mit Verhaltensstörungen<br />

Kinder <strong>und</strong> Jugendliche<br />

mit sozial-unreifem<br />

Verhalten<br />

- nicht altersentsprechend<br />

- leicht ermüdbar<br />

- konzentrationsschwach<br />

- leistungsschwach<br />

- Sprach- <strong>und</strong> Sprechstörungen<br />

Kinder <strong>und</strong> Jugendliche<br />

mit sozialisiert-delinquenten<br />

Verhalten<br />

- verantwortungslos<br />

- reizbar<br />

- aggressiv-gewalttätig<br />

- leicht erregt<br />

- leicht frustriert<br />

- reuelos<br />

- Normen missachtend<br />

- risikobereit<br />

- niedrige Hemmschwelle<br />

- Beziehungsstörungen<br />

Im Folgenden sollen Besonderheiten beschrieben werden, welche Kinder <strong>und</strong> Jugendliche<br />

zeigen, für die eine Meldung <strong>zur</strong> Feststellung des sonderpädagogischen Förderbedarfes<br />

im o. g. Förderschwerpunkt in Betracht gezogen wird.<br />

13


14<br />

<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil I<br />

1. Sozialverhalten/Emotionen<br />

- gestörte soziale Erlebnisfähigkeit<br />

- Verhalten gegenüber Mitschülern <strong>und</strong> Erwachsenen auffällig <strong>und</strong> unangepasst, oft<br />

distanzgemindert<br />

- Reaktionen auf Kritik bzw. Misserfolg unangemessen<br />

- Probleme bei der Einhaltung sozialer Normen <strong>und</strong> Regeln<br />

- Ein- <strong>und</strong> Unterordnung in Gruppen fällt sehr schwer<br />

- keinerlei Einsicht <strong>und</strong> Kompromissbereitschaft bei der Lösung von Problemen<br />

- geringe emotionale Stabilität<br />

- deutliche Misserfolgsorientierung<br />

- plötzliche Stimmungsschwankungen, unvorhersehbare Affektschwankungen<br />

- schnelle extrem starke Erregbarkeit<br />

- geringe Frustrationstoleranz<br />

- aggressive Gr<strong>und</strong>haltung<br />

- Selbstwertgefühl ist nur gering ausgeprägt, flüchten oft in übersteigertes Selbstbewusstsein<br />

- große Selbstunsicherheit, wird häufig überspielt durch Clownerie<br />

- Angst- <strong>und</strong> Beklemmungsgefühle werden durch aggressive Reaktionen überspielt<br />

- Bindungsangst bzw. Bindungsunfähigkeit<br />

- Vertrauen in die eigene Leistung ist geschwächt<br />

- Auftreten psychischer oder psychosomatischer Beschwerden (Kopfschmerzen, Tics ...)<br />

- in schwerwiegenden Fällen ist Delinquenz, Drogenmissbrauch, Vagab<strong>und</strong>ieren oder<br />

Einbindung in Subkulturen möglich<br />

- unrealistische Selbst- <strong>und</strong> Fremdwahrnehmung<br />

- großes Mittelpunktsstreben, fordern ein kaum erfüllbares Maß an Zuwendung<br />

2. Handlungssteuerung<br />

- Konfliktlösekompetenz ist gering entwickelt<br />

- Reaktionen sind unvorhersehbar <strong>und</strong> explosionsartig<br />

- durch fehlerhafte Wahrnehmung <strong>und</strong> Beurteilung von sozialen Situationen entstehen<br />

häufig Konflikte<br />

- geringes Instruktionsverständnis<br />

- komplizierte Handlungen werden auf einfache Abfolgen reduziert<br />

- planloses <strong>und</strong> oberflächliches Vorgehen<br />

- oft keine logische Folge bei Handlungsabläufen erkennbar (chaotisch, sprunghaft)<br />

- unüberlegte, vorschnelle <strong>und</strong> wenig kontrollierbare verbale <strong>und</strong> motorische Reaktionen<br />

- Grob- <strong>und</strong> Feinmotorik können gestört sein (ungelenkes Schriftbild, Basteln, Zeichnen)<br />

- große motorische Unruhe (Kippeln, vom Platz laufen)


3. Belastbarkeit<br />

<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil I<br />

- leicht ermüdbar<br />

- Antriebsschwäche oder Antriebsüberschuss können sich abwechseln<br />

- Durchhaltevermögen allgemein stark herabgesetzt<br />

- geringes Durchhaltevermögen durch fehlende Motivation<br />

- Arbeitstempo unterliegt großen Schwankungen <strong>und</strong> ist sehr interessenabhängig<br />

4. Motivation<br />

- Einstellung <strong>zur</strong> Schule <strong>und</strong> zum Lernen sind oft negativ geprägt<br />

- Lern - <strong>und</strong> Leistungsbereitschaft ist überwiegend reduziert<br />

- trotz normgerechter intellektueller Fähigkeiten in einzelnen Fächern ungenügende<br />

Leistungen<br />

- hohe Defizite in schul- <strong>und</strong> fachspezifischen Kenntnissen, Fähigkeiten <strong>und</strong> Fertigkeiten<br />

- Leistungsverweigerung bis <strong>zur</strong> Schulbummelei<br />

- beginnende Schulunlust bereits im jüngeren Schulalter<br />

- Überschätzung/Unterschätzung der eigenen Fähigkeiten<br />

- weicht Anforderungen häufig aus<br />

- geringe Bereitschaft, Initiative zu zeigen bzw. Verantwortung zu übernehmen<br />

- Abwehr von pädagogischer Intervention<br />

5. Aufmerksamkeit<br />

- gestörte Aufmerksamkeit<br />

- kurze Aufmerksamkeitsspanne<br />

- leichte Ablenkbarkeit allgemein<br />

- lässt sich durch äußere Reize schnell vom Lernen ablenken<br />

- hört nicht zu<br />

- keine Ausdauer beim Spiel bzw. beim Lernen<br />

- wechselt oft planlos die Tätigkeiten <strong>und</strong> Spielideen<br />

- Begonnenes zu beenden fällt oft schwer<br />

- wenig gerichtete Aufmerksamkeit möglich<br />

- Wechsel von Übereifer <strong>und</strong> spontaner Arbeitsbereitschaft zu schneller Resignation<br />

6. Sprache<br />

- Sprachverständnis oft nicht altersgerecht entwickelt,<br />

- Sprachgedächtnis <strong>und</strong> Sprachfähigkeit können beeinträchtigt sein<br />

- geringer aktiver <strong>und</strong> passiver Wortschatz<br />

- phonematische Differenzierungsschwäche (b-p, d-t, g-k)<br />

- eingeschränkte Bereitschaft <strong>zur</strong> Kommunikation<br />

- aggressiv ausagierende Kinder <strong>und</strong> Jugendliche besitzen oft einen großen Sprachschatz<br />

in Vulgärsprache<br />

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16<br />

<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil I<br />

7. Besonderheiten im Lern- <strong>und</strong> Leistungsverhalten<br />

- geringe Leistungs- <strong>und</strong> Mitarbeitsbereitschaft durch permanente Schwierigkeiten im<br />

schulischen Erleben<br />

- Beeinträchtigungen in den gr<strong>und</strong>legenden Entwicklungsbereichen führen zu Leistungsdefiziten<br />

im muttersprachlichen Bereich, in den Naturwissenschaften <strong>und</strong> im<br />

Allgemeinwissen<br />

- allgemeine Entwicklungsrückstände (Rückstellung) <strong>und</strong>/oder unregelmäßige Schullaufbahn<br />

(Klassenwechsel, Wiederholung einer Klasse, Schulwechsel, Schulbummelei)<br />

- Auffälligkeiten können sich bereits im Vorschulalter zeigen, aber auch erst zu einem<br />

späteren Zeitpunkt durch verschiedenste Ursachen bzw. Ereignisse, welche nicht<br />

unbedingt etwas mit Schule zu tun haben müssen<br />

- schulische Leistungsfähigkeit ist beeinträchtigt von kräftezehrenden, nicht unterrichtsbezogenen<br />

Interaktionsprozessen (Klärung von Streit in der Pause, von Vorfällen<br />

außerhalb des Unterrichtes)<br />

- bestehende Beeinträchtigungen können sich untereinander so negativ beeinflussen,<br />

dass sich trotz normaler intellektueller Leistungsfähigkeit das Bild eines Schülers<br />

zeigt, welcher auch zum Förderschwerpunkt Lernen gehören könnte – das macht die<br />

Abgrenzung <strong>zur</strong> Lernbehinderung besonders schwierig<br />

- nicht immer erkennbar, ob der Schüler nicht will oder nicht kann<br />

Literatur<br />

Drave, W., Rumpler, F., Wachtel, P.: "Empfehlungen <strong>zur</strong> sonderpädagogischen Förderung",<br />

Allgemeine Gr<strong>und</strong>lagen <strong>und</strong> Förderschwerpunkte, edition Bentheim Würzburg<br />

2000<br />

Myschker, N.: "Verhaltensstörungen bei Kindern <strong>und</strong> Jugendlichen", Verlag W. Kohlhammer<br />

1999


<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil I<br />

1.3 Förderschwerpunkt Sprache<br />

"Sonderpädagogischer Förderbedarf im sprachlichen Handeln ist bei Schülern anzunehmen,<br />

die in ihren Bildungs-, Lern- <strong>und</strong> Entwicklungsmöglichkeiten hinsichtlich des<br />

Spracherwerbs, des sinnhaften Sprachgebrauchs <strong>und</strong> der Sprechtätigkeit so beeinträchtigt<br />

sind, dass sie im Unterricht der allgemeinen Schule ohne sonderpädagogische<br />

Unterstützung nicht hinreichend gefördert werden können.<br />

Sonderpädagogische Förderung muss rechtzeitig einsetzen, denn in der Schule ist<br />

Sprache nicht nur ein herausragender Lerngegenstand, sondern schulisches Lernen ist<br />

vor allem sprachlich vermitteltes Lernen. Sprache ist ein zentrales Medium schulischen<br />

Lernens.<br />

Sonderpädagogischer Förderbedarf kann in jeder Phase des Spracherwerbs <strong>und</strong> in<br />

jedem Lebensalter, überwiegend bei Kindern im Elementarbereich <strong>und</strong> im Primarbereich<br />

auftreten. Der Schwerpunkt sonderpädagogischer Förderung in der Schule liegt<br />

daher in den ersten Schuljahren. Bei spezifischer Förderung können sprachliche Beeinträchtigungen<br />

<strong>und</strong> ihre Auswirkungen oft bereits in dieser Zeit überw<strong>und</strong>en werden."<br />

(Drave, Rumpler, Wachtel 2000, S. 227)<br />

Störungen der<br />

Sprachentwicklung<br />

eingeschränktes<br />

Sprachverständnis<br />

eingeschränkter<br />

Wortschatz<br />

fehlerhafte Aussprache<br />

fehlerhafte<br />

Grammatik<br />

Alalie<br />

Störungen der Sprache <strong>und</strong> des Sprechens<br />

Störungen des<br />

Redeflusses<br />

Störungen infolge von<br />

Veränderungen an<br />

den am Sprechen<br />

beteiligten Organen<br />

Zentrale Sprach- <strong>und</strong><br />

Sprechstörungen<br />

Stottern Näseln Aphasien<br />

Poltern Stimmstörungen Dysarthrien<br />

Lippen-Kiefer-<br />

Gaumenspalten<br />

Abb. 3: vereinfachte Darstellung der Störungen der Sprache <strong>und</strong> des Sprechens<br />

17


18<br />

<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil I<br />

In der Folge sollen nun die wichtigsten Störungen der Sprache bei Kindern dargestellt<br />

werden.<br />

1. Störungen der Sprachentwicklung<br />

Wenn von Störungen der Sprachentwicklung gesprochen wird, tauchen in der Literatur<br />

häufig Begriffe auf, die durchaus auch synonym verwendet werden: Verzögerte<br />

Sprachentwicklung, Sprachentwicklungsverzögerung, fehlender oder verzögerter<br />

Spracherwerb, Sprachentwicklungsstörung, Sprachentwicklungsrückstand, Sprachentwicklungsbehinderung.<br />

Verzögerte Sprachentwicklung kann definiert werden als das Ausbleiben (Alalie) oder<br />

als ein verlangsamtes, spärliches oder fehlerhaftes Einsetzen der kindlichen Sprache.<br />

Prinzipiell gilt, dass die Entwicklung der sprachlichen Leistungen wie Sprachverständnis,<br />

Lautbildung, Satzbildung von der Altersnorm abweicht. In der Regel wird aber erst<br />

dann von einer Sprachentwicklungsverzögerung gesprochen, wenn eine bestimmte<br />

sprachliche Stufe im Gegensatz <strong>zur</strong> überwiegenden Mehrzahl gleichaltriger Kinder<br />

noch nicht eingetreten ist.<br />

Eine verzögerte Sprachentwicklung im Sinne einer Sprachentwicklungsstörung liegt<br />

dann vor, wenn sich die Sprachfunktion bis zum dritten Lebensjahr nicht normal entwickelt<br />

hat. Bis zum Alter von 2 Jahren kann in der Regel nur von einer sich anbahnenden<br />

Sprachentwicklungsstörung gesprochen werden, was aber nicht zwangsläufig bedeuten<br />

soll, dass man mit diagnostischen oder therapeutischen Maßnahmen gr<strong>und</strong>sätzlich<br />

bis zum 3. Lebensjahr warten muss.<br />

(In Anlehnung an Wirth, 1994)<br />

Wie zeigen sich Sprachentwicklungsstörungen?<br />

Als Leitsymptome der verzögerten Sprachentwicklung lassen sich drei Erscheinungen<br />

benennen:<br />

a) das Stammeln (Dyslalie) eine Störung des phonologischen Systems<br />

b) der Dysgrammatismus eine Störung des morphologisch-syntaktischen<br />

Systems<br />

c) reduzierter Wortschatz eine Störung des semantischen Systems<br />

unzulängliche Begriffsbildung<br />

Das Vorhandensein aller drei Leitsymptome <strong>und</strong> ihre jeweilige Ausprägung sowie das<br />

eventuelle Hinzutreten weiterer Symptome variieren je nach Ursachengefüge des Störungsbildes.


<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil I<br />

Zur Bedeutung dieser Leitsymptome:<br />

a) Stammeln (Dyslalie)<br />

Gestört ist das phonologische System.<br />

Für den Gesprächspartner/Beobachter wird deutlich, dass das Kind bestimmte Laute<br />

bzw. Lautverbindungen nicht richtig aussprechen kann bzw. nicht richtig ausspricht.<br />

Diese Erscheinung zeigt sich in folgenden Formen:<br />

- Weglassen von Lauten <strong>und</strong>/oder Lautverbindungen:<br />

z. B.: statt "Blätter" sagt das Kind "Bätter" oder "Lätter"<br />

- Ersetzen durch andere in der Muttersprache vorkommende Laute oder Lautverbindungen:<br />

z. B.: statt "Kuchen" sagt das Kind "Tuchen" oder "Tuken"<br />

- Ersetzen durch andere in der Muttersprache nicht vorkommende Laute<br />

z. B.: Lispeln bei "s"-Lauten oder Schnalzen bei "I" oder "M"<br />

Je nach Anzahl der betroffenen Laute <strong>und</strong> Lautverbindungen bezeichnet man die Störung<br />

als:<br />

Partielle Dyslalie: ein/zwei Laute/Lautverbindungen betroffen<br />

Multiple Dyslalie: mehrere Laute/Lautverbindungen betroffen<br />

Universelle Dyslalie: fast alle Laute/Lautverbindungen betroffen<br />

Achtung: Aussprachefehler können auch entwicklungsbedingt sein (physiologisches<br />

Stammeln im 3. bis 5. Lebensjahr).<br />

b) Dysgrammatismus<br />

Gestört ist das morphologisch-syntaktische System.<br />

Für den Gesprächspartner/Beobachter wird deutlich, dass das Kind Sätze nicht oder<br />

nur unvollständig bzw. in paradoxer oder anscheinend willkürlicher Reihenfolge bilden<br />

kann.<br />

Diese Erscheinung zeigt sich in folgenden Formen:<br />

- Auslassen von Wörtern oder Satzteilen<br />

("Opa Besuch", "Opa sitzt Stuhl")<br />

- Umstellungen von Wörtern innerhalb des Satzes<br />

("Opa dem Stuhl sitzt gern auf")<br />

- Formfehler<br />

falsche Artikelzuordnung ("das Hose")<br />

falsche Deklination/Konjugation ("du schlafe", "in den Haus")<br />

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20<br />

<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil I<br />

c) Mangelnder Wortschatz/mangelnde Begriffsbildung<br />

Gestört ist das semantische System.<br />

Diese semantischen Störungen werden selten als eigenständiges Störungsbild gesehen<br />

<strong>und</strong> ausgewiesen. In der Regel treten sie im Zusammenhang mit den vorgenannten<br />

Störungsbildern auf.<br />

Grohnfeldt unterscheidet zwei Formen von Bedeutungsstörungen. (Grohnfeldt, S. 8 f.)<br />

- Störungen der Wortbedeutung<br />

· Reduzierung des Lexikons unter Verwendung von Stereotypen <strong>und</strong> Formeln<br />

· Reduzierung des Wortfeldes bei vorhandenem Gr<strong>und</strong>wortschatz<br />

· Beibehaltung von Übergeneralisierungen (Zum Beispiel werden alle fahrenden<br />

Gegenstände als "Auto" bezeichnet.)<br />

· Schwächen bei der Bildung von Synonymen, Erschließen von Bedeutungen, Gegensätzen,<br />

Reihungen in Kontexten usw.<br />

Semantische <strong>und</strong> syntaktische Entwicklungen stehen in einer engen Abhängigkeit voneinander.<br />

"Die Satzbedeutung ist mehr als die Summe ihrer Wort- <strong>und</strong> Morphembedeutungen.<br />

Gleiche Wörter ergeben nicht immer die gleiche Satzbedeutung." (Grohnfeld,<br />

S. 9)<br />

- Störungen der Satzbedeutung<br />

· durch fehlende Wörter werden Sätze unvollständig, wobei die Vervollständigung<br />

auf nonverbaler Ebene ablaufen kann<br />

· Einschränkung der Sätze durch bestimmte Morpheme, die gewusst bzw. nicht<br />

gewusst werden<br />

Die Entwicklung des Wortschatzes (mithin der Wortbedeutung) hat deutlichen Einfluss<br />

auf Fortschritte beim Erwerb der Grammatik.<br />

Wodurch fallen Sprachentwicklungsstörungen noch auf?<br />

Neben den hier erwähnten Leitsymptomen können sich bei Sprachentwicklungsstörungen<br />

eine Anzahl fakultativer Symptome zeigen. Sie stehen mit den Leitsymptomen in<br />

enger Beziehung. In der Regel bedingen sie sich einander.<br />

Derartige fakultative Symptome sind zum Beispiel:<br />

- reduziertes Lallen in der Mitte des ersten Lebensjahres<br />

- verspätete körperlich-motorische Entwicklung, die sich zum Beispiel in einem verzögerten<br />

Beginn von Sitzen, Kriechen, Stehen <strong>und</strong> Gehen zeigt<br />

- zeitgemäßes Auftreten der ersten Wörter, dann Stillstand (teilweise bis zum dritten<br />

Lebensjahr)<br />

- überwiegende Verständigung mit Gebärden – die Kinder zeigen, was sie wollen, benennen<br />

es aber nicht<br />

- Ungeschicklichkeit (kongenitale Dyspraxie)<br />

- Zurückgezogenheit<br />

- motorische Hyperaktivität


<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil I<br />

- Koordinationsstörungen von Artikulation (Aussprache), Phonation (Stimmbildung)<br />

<strong>und</strong> Respiration (Atmung) bei Dysarthrien<br />

- fehlender Blickkontakt<br />

- Poltern<br />

- Entwicklungsstottern<br />

Symptome, die besonders auf Störungen in der auditiven Wahrnehmung <strong>und</strong> Verarbeitung<br />

schließen lassen sind zum Beispiel:<br />

- Störungen des Wortverständnisses<br />

- Unaufmerksamkeit gegenüber akustischen Ereignissen wie Geräuschen, Musik,<br />

Sprache<br />

- verkürzte Aufnahmespanne <strong>und</strong> Merkfähigkeit<br />

- phonematische Differenzierungsschwäche<br />

- Diskriminationsschwierigkeiten (Aussonderungsprobleme) bei gleichzeitig auftretenden<br />

Schallereignissen<br />

2. Stottern – eine besondere Störung<br />

"Jetzt kommen sie aber ganz schön ins Stottern, was?", "Ich fand vor Schreck gleich<br />

gar keine Worte ...", "Stottere nicht rum, was war los?" – Aussprüche, wie diese sind<br />

allgemein bekannt. Fast jeder Mensch ist schon einmal irgendwann ins Stottern gekommen.<br />

Nicht selten spielen dabei verlorener Sachbezug oder vielleicht auch Angst<br />

<strong>und</strong> Schrecken eine Rolle.<br />

"Wird unter existentiellem Anspruch, wie Prüfung, Gerichtsverhandlung etc. gestottert,<br />

ist das Signal dem hohen Reiz angemessen. Beim "Guten-Morgen-Sagen" ist Stottern<br />

pathologisch." (Pape 1992, S. 264)<br />

Fast alle Kinder durchlaufen in ihrer Sprachentwicklung Phasen, in denen sich Sprechunflüssigkeiten<br />

zeigen. Flüssiges Sprechen müssen Kinder genau wie die anderen<br />

Ebenen der Sprache Schritt für Schritt erlernen. Mit zunehmendem Alter lernen Kinder,<br />

immer mehr Wörter, mit immer mehr Bedeutungen immer besser zu komplexen Aussagen<br />

zu kombinieren. Damit wachsen natürlich auch die Anforderungen an das Sprechen<br />

insgesamt. Es muss möglichst flüssig vonstatten gehen, damit die Kommunikationspartner<br />

der Mitteilung uneingeschränkt folgen können. In diesem Prozess kann es<br />

zu Störungen kommen. Hin <strong>und</strong> wieder, mehr oder weniger kann es zu Such- oder Korrekturprozessen<br />

kommen, die den Sprechfluss beeinträchtigen oder gar unterbrechen<br />

können.<br />

"Dazu einige Beispiele:<br />

- ein Kind, das gerade den /sch/-Laut erlernt hat, muss bei seinen spontanen Sprechversuchen<br />

noch mehrfach ansetzen, bis es ihn "richtig hinbekommt": "S - su - schu -<br />

le"<br />

- ein Kind, das die Partizipbildung als grammatische Regel erkannt hat, braucht eine<br />

Pause, bis es die jeweils richtige Form gef<strong>und</strong>en hat <strong>und</strong> füllt diese mit der Wiederholung<br />

der ersten Silbe: "Habt ihr schon ge - ge - ge - gegessen?"<br />

- ein Kind sucht nach dem genau passenden Wort <strong>und</strong> produziert dabei eine Menge<br />

von Wiederholungen <strong>und</strong> Unterbrechungen: "Ich brauche noch das Dings da - den<br />

da - den - den für den Ritter - den Hut - den Ritterhu - den Helm!"<br />

(Deutsche Gesellschaft für Sprachheilpädagogik, S. 5)<br />

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22<br />

<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil I<br />

Man kann davon ausgehen, dass diese Phasen zum normalen Spracherwerb gehören<br />

<strong>und</strong> bei den meisten Kindern auch wieder von ganz allein verschwinden.<br />

Bei ca. 5 Prozent der Kinder kommt es allerdings zu vermehrten Sprechunflüssigkeiten<br />

<strong>und</strong> bei einem Prozent sogar zu chronischem Stottern.<br />

Was ist Stottern?<br />

Stottern zu definieren fällt nicht leicht, da es das Stottern eigentlich nicht gibt. Jedes<br />

Stottern ist in seiner Ursache, seinem Verlauf <strong>und</strong> seiner Erscheinungsweise anders.<br />

Wirth definiert Stottern in folgender Weise:<br />

"Stottern ist eine zeitweise auftretende, willensunabhängige, situationsabhängige Redeflussstörung<br />

... die durch angespanntes, stummes Verharren in der Artikulationsstellung<br />

(tonisches Stottern), Wiederholungen (klonisches Stottern), Dehnungen sowie<br />

Vermeidungsreaktionen (Wortvertauschungen, Satzumstellungen) charakterisiert ist."<br />

(Wirth, S. 475)<br />

Motsch geht davon aus, dass die Entstehung des Stotterns vor dem Hintergr<strong>und</strong> der<br />

darin enthaltenen Risikofaktoren (Entstehungsbedingungen) verständlich wird:<br />

"Stottern entsteht auf der Basis von individuell unterschiedlichen Gr<strong>und</strong>auffälligkeiten.<br />

Diese Gr<strong>und</strong>auffälligkeiten können mit individuell unterschiedlichen Dispositionen organisch-konstitutioneller,<br />

psychischer <strong>und</strong> sozialer Art in Zusammenhang stehen.<br />

Nach dem Auftreten der Gr<strong>und</strong>auffälligkeit hängt es von dem Selbsterleben des Kindes<br />

<strong>und</strong> den Interaktionen mit seinen Bezugspersonen ab, ob die kritische Grenze zum beginnenden<br />

Stottern überschritten wird." (Motsch, S. 24)<br />

Wie zeigt sich Stottern ?<br />

Primär sind bei Stotterern in der Regel folgende Sprechsymptome zu beobachten:<br />

- Wiederholungen (Ko - ko - ko - kommst du - du mi - mi - mit?)<br />

- Dehnungen (Wwwwwwoooooooln wwwwwwwwwir gehen?)<br />

- Blockaden - krampfartig, Verharren auf der Artikulationsstelle (K...........kom endlich!)<br />

- Vermeidung von "gefährlichen" Wörtern, meist im Zusammenhang mit "stotterbekannten"<br />

Anlauten ("Laden" statt "Konsum")<br />

Zu diesen Primärsymptomen können sich weitere Erscheinungen hinzugesellen, wie:<br />

- Verspannungen im Bereich der Sprechorgane, des Halses des Gesichtes<br />

- Störungen der Atmung (meist gepresste Hochatmung)<br />

- Mitbewegungen einzelner Körperteile bzw. des ganzen Körpers<br />

- Poltern<br />

- Sprechangst<br />

- Sprechverzicht<br />

Für Eltern <strong>und</strong> Erzieher ergibt sich oft die Frage, was ist denn noch normal <strong>und</strong> wo sollten<br />

sie aufmerksam werden <strong>und</strong> um Hilfe nachsuchen.


<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil I<br />

Dabei kann man sich von folgenden Unterscheidungskriterien leiten lassen:<br />

Entwicklungsbedingte Sprechunflüssigkeiten<br />

Sie sind spannungsarm, zeigen sich zumeist als Wiederholungen ganzer Worte, als<br />

Sprechpausen <strong>zur</strong> weiteren Planung oder als Korrektur noch nicht korrekter Äußerungen.<br />

Sie treten phasenweise auf, verschwinden zwischenzeitlich immer wieder.<br />

Vermehrte Sprechunflüssigkeiten<br />

Es werden kleinere Einheiten (Silben oder einzelne Laute) in erhöhter Frequenz wiederholt,<br />

es treten Dehnungen <strong>und</strong> weitere erste Anzeichen von Anspannung auf, es<br />

kann zu vereinzelten Blockaden <strong>und</strong> Mitbewegungen kommen. Die Symptome werden<br />

also stärker, aber die Kinder gehen oft noch sehr unbefangen mit ihnen um <strong>und</strong> scheinen<br />

kaum unangenehme Empfindungen damit zu verbinden. Sie bemerken ihre Stockungen,<br />

aber sie stören oft noch nicht.<br />

Stottern<br />

Die Symptome verschieben sich immer mehr in Richtung Blockaden <strong>und</strong> Dehnungen,<br />

das Kind reagiert deutlich auf die Sprechunflüssigkeiten, z. B. durch Satzabbrüche,<br />

Abwenden, Unterbrechen des Blickkontaktes oder Nachfragen (Warum geht das<br />

nicht?). Mimische <strong>und</strong> gestische Mitbewegungen begleiten die Symptome. Das Kind<br />

zeigt Gefühle von Scham, Angst, Ärger o. Ä. über sein Sprechen. Es vermeidet seine<br />

Stottersymptome, indem es "schwierige" Wörter durch Satzumstellungen oder den<br />

Gebrauch ähnlicher Wörter umgeht. Es vermeidet bestimmte Sprechsituationen (Telefonieren,<br />

Einkaufen) oder Gesprächspartner(innen).<br />

Wenn mehrere der genannten Symptome auftreten <strong>und</strong> wenn sie über längere Zeit<br />

(mehr als 5 Monate) anhalten, ist die Wahrscheinlichkeit gegeben, dass es sich bei<br />

dem betroffenen Kind um vermehrte Sprechunflüssigkeiten bzw. um Stottern handelt.<br />

In diesem Fall ist es notwendig, einen Sprachtherapeuten zu Rate zu ziehen. Es erscheint<br />

wichtig, darauf zu verweisen, das dieser eine spezielle Ausbildung haben sollte,<br />

die es ermöglicht, kindliche Sprechunflüssigkeiten qualifiziert zu diagnostizieren <strong>und</strong> zu<br />

behandeln.<br />

3. Kindliche Stimmstörungen<br />

In der Regel entstehen Stimmstörungen durch Probleme im Wirkungsbereich der Kehlkopfmuskulatur.<br />

In vielen Fällen verkrampfen die Muskeln, die für die Bewegung der Stimmlippen verantwortlich<br />

sind, zu stark. Dadurch werden die Stimmlippen gegeneinander gepresst<br />

<strong>und</strong> ein gleichmäßiges Schwingen wird unmöglich. Die Stimme klingt dann meist sehr<br />

rau <strong>und</strong> gepresst. Der ausgeübte Druck kann sogar dazu führen, dass die Stimmlippen<br />

sich teilweise wieder öffnen <strong>und</strong> so ein dreieckiger Spalt entsteht, durch den dann Luft<br />

entweichen kann, was wiederum den Stimmklang dahingehend beeinflusst dass dieser<br />

hauchig <strong>und</strong> flüsternd wird. In der Regel befinden sich die betroffenen Kinder in einer<br />

Art Teufelskreis. Einerseits führt die Muskelverkrampfung zu erhöhtem Kraftaufwand<br />

beim Sprechen, der andererseits aber wieder zu einer erhöhten Muskelverkrampfung<br />

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24<br />

<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil I<br />

führt. Gerötete, geschwollene Stimmlippen <strong>und</strong> sogenannte Knötchen können die Folge<br />

sein.<br />

In anderen Fällen sind die Muskeln, die für die Bewegung der Stimmlippen verantwortlich<br />

sind, zu schlaff. Hier zeigt sich meist eine ovale Öffnung der Stimmlippen <strong>und</strong> auch<br />

hier ist ein erhöhter Kraftaufwand notwendig, um die Stimme erschallen zu lassen. Als<br />

Folge tritt dann häufig ein totales Erschlaffen der Muskulatur auf.<br />

Was spüren die betroffenen Kinder?<br />

Sie merken zunächst am Klang der Stimme, dass etwas nicht stimmt. Sie klingt rau,<br />

gepresst, eben andauernd heißer. Viele Kinder haben ein Kratzen oder Brennen im<br />

Hals. Räuspern hilft nicht, verschlimmert die Lage meistens noch. Beim Versuch besonders<br />

laut oder leise zu sprechen, versagt die Stimme ihrem Nutzer. Singen fällt<br />

schwer, da Höhen <strong>und</strong> Tiefen schlecht gemeistert werden <strong>und</strong> die Fähigkeit <strong>zur</strong> Melodieführung<br />

deutlich eingeschränkt sein kann.<br />

Aber auch in der Kommunikation mit Partnern zeigen sich Probleme. Oft wird die<br />

Sprechweise belächelt (Raucherstimme) oder die Kinder werden aufgefordert laut <strong>und</strong><br />

deutlich zu sprechen, was o. g. Teufelskreis wieder in Bewegung bringt.<br />

Rückzugstendenzen oder Aggressivität werden bei Kindern mit Stimmstörungen nicht<br />

selten beobachtet.<br />

4. Weitere Sprachstörungen bei Kindern<br />

Alalie<br />

Unter Alalie versteht man das Ausbleiben der Sprachentwicklung. Sie ist eine sehr extreme<br />

Form der Sprachentwicklungsstörung. Die betroffenen Kinder beherrschen keine<br />

oder nur sehr wenige Wörter. Meist werden dieselben Lautgebilde stereotyp immer<br />

wieder verwendet.<br />

Sigmatismus<br />

Der Sigmatismus ist ein spezielle Form der Dyslalie. Er ist eine Artikulationsstörung des<br />

s-Lautes bzw. der s-Lautreihe, d. h., dass s-Laute bzw. Zischlaute fehlerhaft gebildet<br />

werden.<br />

Die bekannteste Form des Sigmatismus ist der Sigmatismus interdentalis, das eigentliche<br />

Lispeln, bei dem die Zunge zwischen den unteren <strong>und</strong> oberen Schneidezähnen<br />

hervortritt.<br />

Mutismus<br />

Der Mutismus wird auch als psychogene Stummheit bezeichnet. Gemeint ist ein funktionell<br />

bedingter Sprachverlust aufgr<strong>und</strong> einer pathologisch ausgeprägten Sprachhemmung.<br />

Beim Mutismus handelt es sich demnach um eine Störung der Kommunikation.<br />

Kinder, die bereits Sprache erworben haben, sprechen nicht mehr. Und obwohl beim<br />

Kind Hör- <strong>und</strong> Sprechfähigkeit erhalten geblieben sind, verweigert es entweder den<br />

Lautspracheinsatz total (Totaler Mutismus) oder, was häufiger auftritt, gegenüber bestimmten<br />

Personen bzw. in bestimmten Situationen (Elektiver Mutismus).


Näseln (Rhinophonie)<br />

<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil I<br />

Es werden zwei Formen des Näselns unterschieden: das offene <strong>und</strong> das geschlossene<br />

Näseln. Beim offenen Näseln entweicht verstärkt Luft durch die Nase statt, wie eigentlich<br />

üblich, durch den M<strong>und</strong>. Häufig versucht das Kind, diese Erscheinung durch verstärkten<br />

Druck auszugleichen. Das verändert sowohl den Stimmklang als auch die Atmung,<br />

die meist kürzer wird. Beim geschlossenen Näseln ist die Nase an der Ausatmung<br />

so gut wie nicht oder gar nicht beteiligt. Der Stimmklang ähnelt dem bei schweren<br />

Schnupfen.<br />

Poltern<br />

Das Poltern ist eine sprachliche Gestaltungsschwäche, die sich als Störung des<br />

Sprechablaufes zeigt. Auffällig sind ein überhastetes, teilweise unregelmäßiges<br />

Sprechtempo sowie eine verwaschene, <strong>und</strong>eutliche Aussprache. Dabei kann es vorkommen,<br />

dass Laute <strong>und</strong> Silben ineinander gezogen, dass sie weggelassen oder wiederholt<br />

werden. Aber auch Satzteile bleiben häufig unvollendet bzw. werden mehrmals<br />

gesprochen. Bei vielen Polterern fallen umfassende Störungen in der Wahrnehmung<br />

zeitlicher Abfolgen auf.<br />

Aphasien<br />

Unter Aphasien versteht man den Verlust der schon vorhandenen Fähigkeit, trotz intakter<br />

Hör- <strong>und</strong> Sprechorgane sprachliche Informationen zu geben oder zu verstehen. Sie<br />

sind die Folge hirnorganischer Prozesse <strong>und</strong> somit eine zentrale Sprachstörung.<br />

Lippen-Kiefer-Gaumenspalten<br />

Spalten des vorderen <strong>und</strong> hinteren, d. h. des primären <strong>und</strong> sek<strong>und</strong>ären Gaumens. Die<br />

Spaltbildungen reichen von der Lippenkerbe, der Lippenspalte <strong>und</strong> der Lippen-Kiefer-<br />

Spalte bis <strong>zur</strong> Lippen-Kiefer-Gaumen-Spalte.<br />

Man unterscheidet:<br />

- einseitige <strong>und</strong> doppelseitige Spalten<br />

- partielle <strong>und</strong> totale Spalten<br />

- primäre <strong>und</strong> sek<strong>und</strong>äre Spalten<br />

Dysglossien<br />

Störungen der Aussprache infolge von organischen Veränderungen an den peripheren<br />

Sprechorganen<br />

Dysarthrien<br />

Störungen der Aussprache, der Stimmgebung <strong>und</strong> der Atmung hervorgerufen durch<br />

Erkrankungen zerebraler Zentren, zentraler Bahnen <strong>und</strong> der Kerne, der am Sprechvorgang<br />

beteiligten Hirnnerven.<br />

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Literatur<br />

26<br />

<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil I<br />

Deutsche Gesellschaft für Sprachheilpädagogik: Stottern bei Kindern; Berlin 2002<br />

Drave, W., Rumpler, F., Wachtel, P.: "Empfehlungen <strong>zur</strong> sonderpädagogischen Förderung",<br />

edition bentheim, Würzburg 2000<br />

Grohnfeldt, M. (Hrsg.): Handbuch der Sprachtherapie. Band 3; Berlin 1992<br />

Motsch, H.-J.: Die idiographische Betrachtungsweise - Metatheorie des Stotterns.<br />

In: Handbuch der Sprachtherapie. Band 5; Berlin 1992<br />

Pape, U.: Erlernen neuer Sprechformen als Stotterertherapie. In: Handbuch der<br />

Sprachtherapie. Band 5; Berlin 1992<br />

Wirth, G.: Sprachstörungen - Sprechstörungen - Kindliche Hörstörungen. Lehrbuch für<br />

Ärzte, Logopäden <strong>und</strong> Sprachheilpädagogen; Köln 1994


<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil I<br />

1.4 Förderschwerpunkt geistige Entwicklung<br />

"Kinder <strong>und</strong> Jugendliche mit einer geistigen Behinderung zeigen unterschiedliche Erscheinungsbilder<br />

in den verschiedenen Entwicklungsbereichen. Sie benötigen besondere<br />

Hilfen bei der Entwicklung von Wahrnehmung, Sprache, Denken <strong>und</strong> Handeln<br />

sowie Unterstützung <strong>zur</strong> selbstständigen Lebensführung <strong>und</strong> bei der Findung <strong>und</strong> Entfaltung<br />

der Persönlichkeit. Vielfach wird die Lern- <strong>und</strong> Lebenssituation dieser Kinder<br />

<strong>und</strong> Jugendlichen durch körperliche, psychische <strong>und</strong> soziale Beeinträchtigungen zusätzlich<br />

erschwert." (Drave, Rumpler, Wachtel 2000, S. 266)<br />

Geistige Behinderung<br />

eingeschränkte Kognition Auffälligkeiten in der Sprache Defizite in der Motorik<br />

Wahrnehmung<br />

Denken<br />

Gedächtnis<br />

Erwerb der Sprache<br />

Wortschatz<br />

Sprachverständnis<br />

Sprachstörungen<br />

Grobmotorik<br />

Feinmotorik<br />

Gleichgewicht<br />

Koordination<br />

Nach Mühl gilt "als geistig behindert, wer in Folge einer genetisch-organischen oder<br />

anderweitigen Schädigung in seiner psychischen Gesamtentwicklung <strong>und</strong> seiner Lernfähigkeit<br />

so sehr beeinträchtigt ist, dass er voraussichtlich lebenslanger sozialer <strong>und</strong><br />

pädagogischer Hilfe bedarf. Mit den kognitiven Beeinträchtigungen gehen solche der<br />

sprachlichen, emotionalen <strong>und</strong> motorischen Entwicklung einher."<br />

1. Lernverhalten<br />

- eingeengte, situationsverhaftete Aufnahmefähigkeit<br />

- handlungsgeb<strong>und</strong>ene Lernfähigkeit<br />

- beeinträchtigte Strukturierungsfähigkeit<br />

- beeinträchtigte Lerndynamik (geringe Zielbezogenheit, wenig Durchhaltevermögen,<br />

erhöhte Ablenkungsbereitschaft, geringe oder überschießende Spontaneität)<br />

2. Kognition<br />

Wahrnehmung<br />

- Tempo der Informationsaufnahme ist reduziert<br />

- eingeschränkter Wahrnehmungsumfang (zu ganzheitlicher Erfassung nicht oder nur<br />

wenig in der Lage)<br />

- bruchstückhafte Wahrnehmung<br />

- Differenzierungsschwäche (schwache bzw. ähnliche Reize werden nicht hinreichend<br />

differenziert)<br />

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Denken<br />

28<br />

<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil I<br />

- Tempo: langsam, schwerfällig<br />

- Beweglichkeit: gering beweglich; Haften an Gewohntem, Bekanntem, Geübtem<br />

- Neigung zu Stereotypen; wenig fähig umzuschalten; mangelnde Umstellungsfähigkeit;<br />

selbstständige Lösungsstrategien können kaum aufgestellt werden<br />

- Selbstständigkeit: unselbstständig (Impulse, Hilfen notwendig); Denken an Führung<br />

geb<strong>und</strong>en<br />

- Exaktheit: geringe Exaktheit, oberflächlich<br />

- Zielstrebigkeit:: mangelhaft (Ziel wird schnell aus den Augen verloren)<br />

- Aktivität: geringe Denkaktivität, Denkträgheit (geistig Behinderte fragen im jüngeren<br />

Alter weniger - z. B. Warum-Fragen, Was-Fragen)<br />

- Denken sehr an niedere Niveaustufen geb<strong>und</strong>en (praktisch-gegenständliches<br />

Handeln, unmittelbare Anschauung, mittelbare Anschauung)<br />

- auf sprachlich-begrifflicher Ebene nur in elementarster Weise entwickelbar<br />

- erhebliche Schwierigkeiten vor allem bei höheren geistigen Operationen (Abstrahieren,<br />

Verallgemeinern, Kombinieren, Sinnerfassung, Kritisieren, Urteilen, Transferleistungen)<br />

- verlangsamte, geminderte Auffassungsfähigkeit<br />

- stark eingeschränktes Aufgabenverständnis<br />

- mangelhafte Aufgabengliederung - Unvermögen in selbstbestimmten Teilschritten<br />

vorzugehen<br />

Gedächtnis<br />

- Einprägen: erschwert; Umfang reduziert; erfolgt vor allem mechanisch <strong>und</strong> anschaulich<br />

- Überführen vom Kurzzeit- ins Langzeitgedächtnis bedarf sehr viel Übung <strong>und</strong> Wiederholung<br />

- Behalten: Speicherung neuer Informationen erfolgt ungeordnet; hohe Vergessensquote;<br />

ungeordneter Gedächtnisbesitz<br />

- Reproduktion: ungenau; lückenhaft; bruchstückhaft; ungeordnet; oft wird Nichtdazugehörendes<br />

reproduziert<br />

3. Sprache<br />

- verzögerter Erwerb der Sprache – Alalie (erhebliche Verzögerung des Sprachbeginns)<br />

- Verlangsamung des Lernverlaufs, (qualitative Mängel im Gebrauch der Sprache<br />

nach Inhalt <strong>und</strong> Form)<br />

- Unvermögen oder Beeinträchtigung den Wort- <strong>und</strong> Begriffsschatz sowie die Bedeutung<br />

altersgerecht zu benutzen<br />

- mangelhaftes Sprachverständnis (bestimmte Wortarten werden überhaupt nicht oder<br />

ungenügend verstanden – z. B. Verben)<br />

- meist Sprachstörungen: Dysgrammatismus schweren Grades; Dyslalie; Stottern;<br />

Poltern; Echolalie<br />

- verwaschene Aussprache<br />

- mitunter Erwerb der Lautsprache nicht möglich


4. Motorik<br />

<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil I<br />

- verlangsamte, schwerfällige, ungeschickte Bewegungen<br />

- vor allem in der Feinmotorik sehr ungelenk<br />

- alle Bewegungen, die Gleichgewichtsbeherrschung erfordern, bereiten Schwierigkeiten<br />

- Mängel in der Koordinationsfähigkeit, besonders auf feinmotorischem Gebiet (erschweren<br />

den Lernprozess des Schreibens, Werkens, der Selbstbedienung <strong>und</strong> Arbeitstätigkeit)<br />

- wenig Bewegungsinteresse<br />

5. Sozialverhalten <strong>und</strong> Emotionen<br />

- teils besondere Abhängigkeit<br />

- teils übergroße Scheu<br />

- teils auffallende Zugänglichkeit<br />

- teils zu geringe Distanz gegenüber Fremden<br />

- unerwartet starke gefühlsmäßige Reaktionen, die der Situation nicht angemessen<br />

erscheinen oder ungewöhnlich geringe gefühlsmäßige Reaktionen<br />

6. Selbstversorgung<br />

benötigen bei Alltagsverrichtungen oft Hilfe bzw. Kontrolle (z. B. An- <strong>und</strong> Auskleiden,<br />

Esseneinnahme, Toilettenbenutzung, Körperhygiene)<br />

Literatur<br />

Drave, W., Rumpler, F., Wachtel, P.: "Empfehlungen <strong>zur</strong> sonderpädagogischen Förderung",<br />

edition bentheim, Würzburg 2000<br />

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30<br />

<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil I<br />

1.5 Förderschwerpunkt körperliche <strong>und</strong> motorische Entwicklung<br />

"Sonderpädagogischer Förderbedarf ist bei Kindern <strong>und</strong> Jugendlichen anzunehmen,<br />

die aufgr<strong>und</strong> ihrer körperlichen <strong>und</strong> motorischen Ausgangslage in ihren Bildungs-, Entwicklungs-<br />

<strong>und</strong> Lernmöglichkeiten so beeinträchtigt sind, dass sie im Unterricht der allgemeinen<br />

Schule ohne sonderpädagogische Unterstützung nicht hinreichend gefördert<br />

werden können ..." (Drave, Rumpler, Wachtel 2000, S. 101)<br />

Die physiologischen Funktionsveränderungen, -einschränkungen oder -ausfälle des<br />

Körpers können sich dabei auf einzelne Körperteile, auf Körperregionen oder den gesamten<br />

Organismus beziehen <strong>und</strong> in ihrem Ausprägungsgrad von leichten Formen mit<br />

möglicher Einzelsymptomatik bis hin zu schweren Zustandsbildern schwanken.<br />

Schädigungen von<br />

Gehirn <strong>und</strong><br />

Rückenmark<br />

cerebrale Bewegungsstörungen<br />

cerebrale Anfallsleiden<br />

Querschnittslähmungen<br />

Erkrankungen des<br />

Nervensystems<br />

<strong>und</strong> andere Erkrankungen<br />

Körperbehinderungen<br />

Erkrankungen/Schädigungen<br />

Schädigung von<br />

Muskulatur <strong>und</strong><br />

Knochengerüst<br />

Muskelerkrankungen<br />

Erkrankungen <strong>und</strong> Fehlbildungen<br />

des Skelettsystems<br />

(Glasknochenkrankheit,<br />

Skoliose, Knochenentzündungen,Gliedmaßenfehlbildungen,Amputationen,Wachstumsstörungen)<br />

Schädigung durch<br />

chronische Krankheit<br />

oder Fehlfunktion<br />

von Organen<br />

Rheumatismus<br />

Asthma bronchiale<br />

Diabetes mellitus<br />

Herzerkrankungen<br />

chronische Niereninsuffizienz<br />

Hämophilie<br />

Stoffwechselanomalie<br />

Immunschwächen<br />

Tumorerkrankungen<br />

Eine Einschränkung der Bewegungsfähigkeit ist deshalb meist mit zusätzlichen Beeinträchtigungen<br />

in den Bereichen<br />

��der Wahrnehmung<br />

��bei emotionalen <strong>und</strong> kognitiven Prozessen<br />

��in der sozialen Kommunikation verb<strong>und</strong>en.


<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil I<br />

Als Folgen <strong>und</strong> Begleiterscheinungen der körperlichen <strong>und</strong> motorischen Besonderheiten<br />

können<br />

- eingeschränkte Mobilität,<br />

- veränderte oder eingeschränkte Informationsaufnahme <strong>und</strong>/oder -verarbeitung,<br />

- Störungen des Gleichgewichts <strong>und</strong> der Koordination,<br />

- erschwerte Entwicklung eines Körperbewusstseins,<br />

- beeinträchtigte Auge-Hand-Koordination,<br />

- beeinträchtigte Raum-Lage-Orientierung,<br />

- herabgesetzter oder übersteigerter Krafteinsatz,<br />

- eingeschränkte physische <strong>und</strong> psychische Belastbarkeit,<br />

- Hemmnisse bei täglichen Verrichtungen auftreten.<br />

Für Kinder mit einem Sonderpädagogischen Förderbedarf im Förderschwerpunkt körperliche<br />

<strong>und</strong> motorische Entwicklung können sich im Schul- <strong>und</strong> Lebensalltag subjektiv<br />

erlebte Beeinträchtigungen ergeben:<br />

- schnelle Ermüdbarkeit - eingeschränkte Konzentrationsfähigkeit<br />

- isolierte Interessenbereiche - vorgegebene Bedürfnisverzichte<br />

- erschwerter Aufbau eines Selbstwertgefühls <strong>und</strong> einer realistischen Selbsteinschätzung<br />

- übersteigerte Angstbereitschaft in Alltagssituationen<br />

- regressive oder aggressive Handlungsschemata<br />

- schwer versteh- <strong>und</strong> interpretierbare Sprachhandlungen<br />

- begrenzte Eigenaktivität, personelle Abhängigkeit, Erleben von Bevorm<strong>und</strong>ung oder<br />

Überbehütung<br />

- eingeschränkte Teilnahme an Freizeitangeboten<br />

- eingeschränkte berufliche Perspektiven<br />

Literatur<br />

Drave, W., Rumpler, F., Wachtel, P.: "Empfehlungen <strong>zur</strong> sonderpädagogischen Förderung",<br />

edition bentheim, Würzburg 2000<br />

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32<br />

<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil I<br />

1.6 Förderschwerpunkt Hören<br />

"Eine Hörschädigung oder Beeinträchtigung der auditiven Wahrnehmung bei Kindern<br />

<strong>und</strong> Jugendlichen ist verb<strong>und</strong>en mit sprachlichen <strong>und</strong> psychosozialen Folge- <strong>und</strong> Begleiterscheinungen.<br />

So sind die Wahrnehmung <strong>und</strong> Verfügbarkeit von Sprache sowie<br />

das Sprechen <strong>und</strong> die Kommunikation ebenso betroffen wie die Wahrnehmung <strong>und</strong><br />

das Verstehen der sozialen sächlichen Umwelt." (Drave, Rumpler, Wachtel 2000,<br />

S. 56)<br />

"Das Ausmaß der Folgen einer Hörschädigung wird von einer Vielzahl von Faktoren<br />

bestimmt:<br />

�� Beginn der Hörschädigung,<br />

�� Art <strong>und</strong> Grad der Hörschädigung,<br />

�� Beginn <strong>und</strong> Art der durchgeführten Fördermaßnahmen,<br />

�� Versorgung mit technischen Hilfen,<br />

�� Kommunikation <strong>und</strong> Spracherfahrung,<br />

�� Lern- <strong>und</strong> Leistungsverhalten,<br />

�� Einstellung <strong>und</strong> Verhalten von Bezugspersonen <strong>und</strong> Umwelt." (Drave, Rumpler,<br />

Wachtel 2000, S. 57)<br />

Periphere auditive<br />

Wahrnehmungsbeeinträchtigung<br />

- Schallleitungsschwerhörigkeit<br />

(Zuleitung der Schallwellen zum eigentlichen<br />

Hörorgan ist erschwert)<br />

- Schallempfindungsschwerhörigkeit<br />

(Umwandlung der mechanischen Schallreize<br />

in nervöse Impulse <strong>und</strong>/oder Weiterleitung<br />

in den entsprechenden Nervenbahnen<br />

zum Hörzentrum ist in Mitleidenschaft<br />

gezogen)<br />

- Lärmschwerhörigkeit<br />

(meist Folge wiederholter <strong>und</strong> lang andauernder<br />

sehr starker Schalleinwirkung)<br />

- einseitige Schwerhörigkeit<br />

(ein Ohr hört normal, das andere ist beeinträchtigt)<br />

Auffälligkeiten beim Hören<br />

Zentrale auditive<br />

Wahrnehmungsauffälligkeiten<br />

- auditive Lokalisierunkschwäche<br />

(Richtung <strong>und</strong> Entfernung des Geräusches)<br />

- auditive Diskriminationsschwäche<br />

(Ähnlichkeiten <strong>und</strong> Unterschiede von Geräuschen)<br />

- auditive Figur-Gr<strong>und</strong>-Schwäche<br />

(Trennung von wichtigen <strong>und</strong> unwichtigen<br />

akustischen Geräuschen)<br />

- auditive Sequenzschwäche<br />

(Laute, Wörter <strong>und</strong> ähnliches in der richtigen<br />

Reihenfolge hören)<br />

- auditive Analyseschwäche<br />

(aus einem Satz Wörter heraushören, aus<br />

Wörtern Laute <strong>und</strong> Silben usw.)<br />

- auditive Syntheseschwäche<br />

(aus einzelnen Lauten Silben oder Wörter<br />

bilden)


<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil I<br />

Die Beurteilung des Ausmaßes der Hörschädigung ist immer auf die individuell ausgeprägten<br />

Bedingungen ausgerichtet. Gegenwärtig ist noch die Einteilung in schwerhörig,<br />

gehörlos oder spätertaubt üblich. Aufgr<strong>und</strong> neuerer neurophysiologischer <strong>und</strong> neuropsychologischer<br />

Erkenntnisse empfiehlt sich aber ein Loslösen von solchen Einteilungen,<br />

weil sie oft mit Zuschreibungen verb<strong>und</strong>en werden, die geringe Erwartungen hinsichtlich<br />

der Möglichkeiten für den Spracherwerb/-erhalt beinhaltet ohne vorhandene<br />

Entwicklungspotenzen zu berücksichtigen.<br />

Anzeichen für Auffälligkeiten beim Hören können sein:<br />

�� Ausbleiben einer erwarteten Antwort oder veränderte Reaktion auf bestimmte Geräusche<br />

oder sprachliche Aufforderungen<br />

�� angespannte oder verkrampfte Aufmerksamkeitshaltung im Unterricht<br />

�� "Horchhaltung", d. h. seitliche Neigung des Kopfes mit zeitweise leicht geöffnetem<br />

M<strong>und</strong> <strong>und</strong> möglicherweise hinter das Ohr gehaltener Hand<br />

�� in der Klasse umherirrender Blick des Kindes bei der Suche nach der Stimme des<br />

Lehrers bzw. des Mitschülers (es wird nicht erkannt, aus welcher Richtung die<br />

Stimme kommt)<br />

�� Schwierigkeiten des Leselernprozesses, insbesondere beim akustischen Unterscheiden<br />

<strong>und</strong> beim Aussprechen ähnlicher Laute wie m-n, g-k, d-t<br />

�� Probleme beim rhythmisierten Sprechen von Kinderreimen <strong>und</strong> Versen<br />

�� unpassend lautes <strong>und</strong> unmelodisches Sprechen z. B. beim Aufsagen von Gedichten<br />

oder anderen Texten<br />

�� unmusikalisches <strong>und</strong> falsches Singen einfacher Kinderlieder<br />

�� permanent anhaltende Unaufmerksamkeit <strong>und</strong> Interesselosigkeit im Unterricht auch<br />

bei interessanten Themen <strong>und</strong> Inhalten<br />

�� Schwierigkeiten, einer Geräuschquelle zu folgen<br />

�� Schwierigkeiten, unterschiedliche Klänge <strong>und</strong> Geräusche bestimmten Zeichen <strong>und</strong><br />

Signalen zuzuordnen<br />

�� aggressives <strong>und</strong> gereiztes Reagieren auf laute Geräuschkulisse (Ohren zuhalten)<br />

�� spricht in einer <strong>und</strong>eutlichen, verwaschenen Sprache<br />

�� Vermeidung von sozialen Kontakten<br />

�� Hören von normal lauter Umgangssprache nur bis zu einer Entfernung von ca. 6 m<br />

(vgl. Leiendecker 1988, aus Günther, H., Wahrnehmungsauffällige Kinder in der Gr<strong>und</strong>schule,<br />

Klett Verlag 1998, S. 49)<br />

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34<br />

<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil I<br />

Auf der Basis einer frühzeitigen medizinischen Diagnostik, einer bestmöglichen apparativen<br />

Ausstattung (Hörgeräte, Cochleaimplant), einer umfassenden pädagogischen<br />

Förderung <strong>und</strong> einer differenzierten pädaudiologischen Begleitung besteht die Chance,<br />

Auswirkungen auf die sprachliche <strong>und</strong> psychosoziale Entwicklung der Kinder <strong>und</strong> Jugendlichen<br />

gering zu halten.<br />

Durch Frühförderung <strong>und</strong> Früherkennung werden in der Regel für gehörlose Kinder<br />

bereits vor der Einschulung geeignete Wege gef<strong>und</strong>en, um eine optimale Förderung zu<br />

gewährleisten.<br />

Für Kinder <strong>und</strong> Jugendliche, bei denen die Schwerhörigkeit nur niedrig ausgeprägt ist<br />

<strong>und</strong> für Kinder <strong>und</strong> Jugendliche, die für ihre Hörschädigung optimale technische Hilfen<br />

erhalten, ist zu prüfen, ob im Rahmen der allgemein bildenden Schule die Möglichkeit<br />

einer integrativen Betreuung besteht.<br />

Dabei ist das Ziel der Förderung die Sicherung eines möglichst hohen Bildungsabschlusses<br />

als Voraussetzung für die berufliche <strong>und</strong> soziale Integration.<br />

Literatur<br />

Drave, W., Rumpler, F., Wachtel, P.: "Empfehlungen <strong>zur</strong> sonderpädagogischen Förderung",<br />

edition bentheim, Würzburg 2000<br />

Günther, H.: Wahrnehmungsauffällige Kinder in der Gr<strong>und</strong>schule, Klett Verlag 1998


<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil I<br />

1.7 Förderschwerpunkt Sehen<br />

"Sonderpädagogische Förderung soll das Recht der Kinder <strong>und</strong> Jugendlichen mit Förderbedarf<br />

im Schwerpunkt Sehen, visuelle Wahrnehmung <strong>und</strong> Umgehen-Können mit<br />

einer Sehschädigung auf eine ihren persönlichen Möglichkeiten entsprechende schulische<br />

Bildung <strong>und</strong> Erziehung verwirklichen ...<br />

Sehschädigungen zeigen sich in unterschiedlichen Arten <strong>und</strong> Graden der Herabsetzung<br />

des Sehvermögens bis hin zum Ausfall des Sehens bei Vollblindheit. In einer<br />

stark auf Visualität ausgerichteten Umwelt ist das Umgehen-Können mit einer Sehschädigung<br />

von besonderer Bedeutung. Die Betroffenen sollen befähigt werden, ein<br />

Leben mit einer Sehschädigung sowohl in sozialer Begegnung mit nichtbehinderten als<br />

auch mit sehgeschädigten Menschen sinnerfüllt zu gestalten <strong>und</strong> - wann immer möglich<br />

- sich aktiv mit den Auswirkungen der Schädigung auseinander zu setzen <strong>und</strong><br />

Kompensationsmöglichkeiten auszuschöpfen." (Drave, Rumpler, Wachtel 2000, S. 178)<br />

Eine Person ist sehbehindert, wenn trotz Korrekturgläsern die Sehschärfe unter einem<br />

Drittel der Sehschärfe eines Normalsichtigen liegt oder trotz besseren Sehvermögens<br />

das Gesichtsfeld massiv eingeschränkt ist.<br />

Sehgeschädigte<br />

Abb. 4: Übersicht <strong>zur</strong> Einteilung Sehgeschädigter<br />

blind<br />

(Sehschärfe<br />

weniger als 1/50 =<br />

0,02)<br />

wesentlich<br />

sehbindert<br />

Formen der Sehbeeinträchtigung (nach Kaden 1978)<br />

�� absolut blind (auch keine Hell-/Dunkelunterscheidung)<br />

�� praktisch blind (trotz Lichtempfindungen wird Hilfe benötigt, um sich in einer fremden<br />

Umgebung <strong>zur</strong>echt zu finden)<br />

�� sozial blind (Personen mit starken Gesichtsfeldeinschränkungen)<br />

hochgradig<br />

sehbehindert<br />

(Sehschärfe weniger<br />

1/20 = 0,05)<br />

sehr sehbehindert<br />

(Sehschärfe weniger<br />

als 1/3 = 0,3)<br />

35


36<br />

<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil I<br />

Auf eine Sehbeeinträchtigung weisen folgende Auffälligkeiten im Verhalten des Kindes<br />

hin (siehe Leyendecker 1988):<br />

Das Kind<br />

�� hat Schwierigkeiten beim Sehen in die Ferne (z. B. im Unterricht beim Abschreiben<br />

von der Tafel, beim Fernsehen);<br />

�� "liest mit der Nase" (zu geringer Leseabstand);<br />

�� übersieht gesuchte Gegenstände, die offensichtlich zu sehen sind;<br />

�� beschwert sich über unscharfes, verschwommenes Sehen;<br />

�� sieht manchmal doppelt;<br />

�� zeigt Auffälligkeiten wie Augenzittern oder Augenrollen;<br />

�� schielt;<br />

�� kneift die Augenlider zusammen;<br />

�� reibt sich häufig die Augen;<br />

�� bohrt in den Augenhöhlen;<br />

�� verspürt ein Brennen in den Augen;<br />

�� weist Rötungen der Augen auf;<br />

�� hat häufig tränende Augen;<br />

�� klagt über Kopfschmerzen nach dem Lesen bzw. Ansehen eines Films;<br />

�� weist Blickauffälligkeiten auf, indem es z. B. an einem Objekt, auf das sich das Kind<br />

konzentriert, vorbeisieht;<br />

�� nimmt keinen Blickkontakt auf;<br />

�� hat einen "verschlafenen" Blick;<br />

�� zeigt motorische Probleme, indem es häufig anstößt, stolpert, danebengreift; beim<br />

Gehen gegen Tische <strong>und</strong> Stühle stößt; Unsicherheit beim Sport<br />

�� fällt in seinem Sehverhalten beim Fixieren durch eine schiefe Kopfhaltung auf;<br />

�� hält sich beim Sehen ein Auge zu;<br />

�� blinzelt;<br />

�� ist besonders lichtempfindlich (hohe Blendempfindlichkeit); dunkelt den Lichteinfall<br />

durch den Arm, die Hände ab;<br />

�� klagt über Augenschmerzen, die vom Licht ausgelöst werden;<br />

�� sieht manchmal Flecken vor den Augen.


<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil I<br />

Weitere Probleme ergeben sich bzw. können sich ergeben:<br />

�� in der Wahrnehmung durch Wegfall eines Kanals der sensorischen Reizaufnahme<br />

�� psychomotorisch Erfahrenes kognitiv verarbeiten zu können<br />

�� in der sozialen Entwicklung<br />

z. B. Vertrauen zu anderen Menschen, Zuwendung zu Kindern <strong>und</strong> Erwachsenen,<br />

eigene Wünsche <strong>und</strong> Bedürfnisse zu realisieren, Hilfe geben <strong>und</strong> annehmen zu<br />

können, Vereinbarungen in der Gruppe annehmen zu können, Aufnahme von sozialen<br />

Kontakten, Rücksicht nehmen können<br />

�� in der Selbstständigkeit<br />

z. B. beim Essen, Verhalten im Klassenzimmer, An- <strong>und</strong> Auskleiden, bei der Hygiene<br />

�� in der Mobilität<br />

z. B. Richtungs- <strong>und</strong> Lagebegriffe, Körper <strong>und</strong> Funktionen beherrschen, in der<br />

Schärfung der verbliebenen Sinne<br />

�� in den motorischen Fähigkeiten<br />

�� im sprachlichen Bereich<br />

�� im Lernen oder Spiel<br />

Literatur<br />

Dr. Bernitzke: Heil- <strong>und</strong> Sonderpädagogik, 2001, Stam-Verlag<br />

Drave, W., Rumpler, F., Wachtel, P.: "Empfehlungen <strong>zur</strong> sonderpädagogischen Förderung",<br />

edition bentheim, Würzburg 2000<br />

37


<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil I<br />

1.8 Erziehung <strong>und</strong> Unterrichtung von Kindern <strong>und</strong> Jugendlichen mit autis-<br />

tischem Verhalten<br />

"Sonderpädagogische Förderung hilft Kindern <strong>und</strong> Jugendlichen mit autistischen Verhalten<br />

bei Ihrer Bewältigung von Schul- <strong>und</strong> Alltagssituationen <strong>und</strong> strebt als Bestandteil<br />

von umfassenden Eingliederungsmaßnahmen an, dass sie Zurückgezogenheit<br />

überwinden <strong>und</strong> Bildungsangebote annehmen können ...<br />

Bei Kindern <strong>und</strong> Jugendlichen mit autistischen Verhalten liegt eine tiefgreifende Entwicklungsstörung<br />

vor. Ihre Lebenssituation ist durch sensorische, motorische, emotionale<br />

<strong>und</strong> soziale Probleme erschwert. Von zentraler Bedeutung sind Beeinträchtigungen<br />

von Wahrnehmung <strong>und</strong> Motorik.<br />

Ausprägung <strong>und</strong> Intensität des autistischen Verhaltens sind bei Kindern <strong>und</strong> Jugendlichen<br />

unterschiedlich. Dafür werden vielfältige, insbesondere neurologische Ursachen<br />

angenommen Autistisches Verhalten ist in seinem jeweiligen Erscheinungsbild nicht<br />

unveränderbar, sondern durch Erziehung, Unterricht, Förderung <strong>und</strong> Therapie langfristig<br />

beeinflussbar." (Drave, Rumpler, Wachtel 2000, S. 384/385)<br />

38<br />

Unter Autismus versteht man eine tiefgreifende Wahrnehmungsverarbeitungs<strong>und</strong><br />

Beziehungsstörung gegenüber der personalen <strong>und</strong> sachlichen Umwelt. Es<br />

handelt sich um ein Syndrom, das sich aus unterschiedlichen Symptomen zusammensetzt.<br />

Frühkindlicher Autismus nach Kanner<br />

fehlende bzw. mangelnde Kontaktaufnahme<br />

Beziehungsstörung<br />

gestörte Sprachentwicklung<br />

zwischen 2 <strong>und</strong> 6 Jahren voll entwickelt<br />

Gleicherhaltungsstreben<br />

Festhalten am Vertrauten<br />

ritualisierte Verhaltensweisen<br />

Intelligenz meist unterdurchschnittlich<br />

Selbststimulation (z. B. Augen bohren)<br />

Autismus<br />

Autistische Psychopathie<br />

nach Asperger<br />

Verschlossenheit<br />

affektierte Sprache<br />

Spezialinteressen<br />

motorische Retardierung erst mit 3 - 5<br />

Jahren auffällig<br />

Mitmenschen werden als störend<br />

empf<strong>und</strong>en<br />

Intelligenz meist durchschnittlich bis<br />

überdurchschnittlich<br />

Die beiden Störungsbilder unterscheiden sich vor allem in zwei Bereichen:<br />

Der frühkindliche Autismus nach Kanner ist durch Sprachdefizite <strong>und</strong> eine unterdurchschnittliche<br />

Intelligenz gekennzeichnet, während die autistische Psychopathie nach<br />

Asperger keine Sprachmängel <strong>und</strong> eine gut entwickelte Intelligenz aufweist.


<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil I<br />

Merkmalsliste <strong>zur</strong> Erkennung autistischer Kinder<br />

Wahrnehmung<br />

�� ungewöhnliche Reaktionen auf Laute/Geräusche (z. B. Nichtreagieren auf sehr laute<br />

Töne, Sprache; Faszination durch Raschel-, Rauschtöne etc; unerklärliche Angstreaktionen,<br />

überschießende Reaktionen auf bestimmte Laute)<br />

�� für das jeweilige Kind typische Bevorzugung spezifischer Geräusche (z. B. Wasserrauschen,<br />

Haushaltsmaschinen, Motorgeräusche, Scheppern, Klopftöne, Musik)<br />

�� für das jeweilige Kind typische Bevorzugung spezifischer optischer Reize (z. B.<br />

Nichtreagieren auf Gesten, auffällige Reize; Faszination durch Glitzern, Flimmern,<br />

Reflexe, gleichmäßige Objektbewegungen, Drehbewegungen r<strong>und</strong>er Gegenstände,<br />

Blättern in Büchern, Puzzle, verschiedene Muster)<br />

�� für das jeweilige Kind typische Bevorzugung spezifischer taktiler Reize (z. B. Kratzen,<br />

Schaben auf bestimmten Oberflächen)<br />

�� Vermeiden des Blickkontakts (Augenschließen, Vorbeisehen bei Ausrichtung des<br />

Gesichts auf Personen, Gegenstände, kein Fixieren; schweifender Blick, Tendenz,<br />

nur kurze Blicke auf Personen/Dinge zu wenden)<br />

�� paradoxe Reaktionen auf Sinnesreize (z. B. Augen bedecken bei Geräuschen, Ohren<br />

zuhalten bei Lichtreizen)<br />

�� intensives Beobachten stereotyper Bewegungen der eigenen Hände, Finger oder<br />

bevorzugter Gegenstände (z. B. Kabel, Bänder, Fäden, Lappen)<br />

�� Bevorzugung des Geruchssinns (z. B. Schnüffeln an Personen/Dingen), des Geschmackssinns<br />

(z. B. Ab-, Anlecken von Gegenständen) gegenüber Gesichts-/<br />

Gehörsinn<br />

�� Eindruck der Unempfindlichkeit gegenüber Schmerz-, Kälte-, Hitze- <strong>und</strong> unangenehmen<br />

Geschmacksreizen<br />

�� ungewöhnliche oder sprunghaft wechselnde Reaktion auf Berührungen (z. B. Ablehnen<br />

sanfter Berührungen, Umarmungen, Küsse; Bevorzugung heftiger, manchmal<br />

schmerzhafter Reize)<br />

�� Neigung, sich selbst Schmerzen zuzufügen (z. B. Kopf gegen harte Gegenstände<br />

schlagen, Augen/Ohren bohren, W<strong>und</strong>en aufkratzen)<br />

Sprache<br />

�� kein Sprechen, stattdessen Ziehen, Reißen des Kommunikationspartners bei Willensäußerung<br />

(auch: fehlendes Sprachverständnis)<br />

�� Ein-Wort-Äußerung statt Satz-, Textäußerung<br />

�� vorwiegender Gebrauch von Haupt-, Tätigkeitsworten (Schwierigkeiten bei Benutzung<br />

von Für-, Verhältnis-, Bindeworten): konkretistischer Sprachgebrauch<br />

39


40<br />

<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil I<br />

�� wörtliche Wiederholung von Fragen oder Äußerungen des Kommunikationspartners<br />

(Echolalie)<br />

�� sprachliche Äußerung häufig nicht der Situation angemessen. Ständiges Wiederholen<br />

bestimmter Redewendungen, Verbote, Sätze, Liedertexte (bei höherem Sprachniveau)<br />

�� wenig oder kein kommunikatives Sprechen (bei höherem Sprachniveau)<br />

�� bizarre Äußerungen, floskelhafte Sprache, Wortspiele, Wortverdrehungen, skurrile<br />

Neuschöpfungen, Schimpfen (bei höherem Sprachniveau)<br />

�� fehlende oder das Sprechen nicht unterstützende Gestik, Mimik (bei höherem<br />

Sprachniveau)<br />

�� auffälliges Sprechen (hohes, leises, sehr gleichartiges, schnelles, verwaschenes,<br />

singendes Sprechen)<br />

�� insgesamt größeres Sprachverständnis als aktive Sprachkompetenz<br />

�� Bedeutungs-/Informationsentnahme aus der Situation, in der gesprochen wird (weniger<br />

aus der Sprache selbst)<br />

�� Bedeutungsentnahme (Sinn) beim Verständnis von Sprachäußerungen vorwiegend<br />

über Haupt-/Tätigkeitsworte (Schwierigkeiten im Verständnis von Für-, Verhältnis-,<br />

Frage-, Bindeworten): konkretistisches Sprachverständnis<br />

�� Schwierigkeiten, Informationen/Bedeutung aus Gesten, Mimik, Betonung zu entnehmen<br />

Motorische Kontrolle <strong>und</strong> autonome Funktionen<br />

�� Stereotype, häufig ungewöhnliche Kopf-, Körper-, Arm-, Hand-, Finger-, Beinbewegungen<br />

– noch intensiver bei Erregung (Schaukeln, Hüpfen, Wedeln, Verdrehen<br />

von Gliedern, Zehengang etc.). Tendenz, maschinenhaft zu erscheinen<br />

�� zwanghaftes Festhalten an bestimmten gleichartigen Handlungen (Rituale): starke<br />

Erregung, wenn diese unterbrochen werden<br />

�� sehr hohes Erregungsniveau (exzessive Motorik, Stereotypien) oder sehr geringes<br />

Erregungsniveau (geringe Motorik, Apathie)<br />

�� unregelmäßiges Schlafmuster (zu spätes Einschlafen, zu frühes Aufwachen, nächtelanges<br />

Wachsein)<br />

�� auffälliges Ess-/Trinkverhalten (absolute Bevorzugung bzw. Ablehnung bestimmter<br />

Speisen/Getränke; nicht kauen; schlingen, spucken)<br />

�� scheinbar fehlende Furcht vor wirklicher Gefahr bei gleichzeitiger großer Angst in<br />

ungefährlichen Situationen


Sozial-/Spielverhalten<br />

<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil I<br />

�� indifferentes Verhalten bei Anwesenheit von Personen (als wenn sie nicht da wären)<br />

�� Ablehnung von Körperkontakt oder Bevorzugung bestimmter Berührungen (wollen<br />

alleingelassen werden)<br />

�� kein Verständnis für die Gefühle anderer (paradoxe Reaktionen auf Gefühlsäußerungen)<br />

�� fehlende oder eingeschränkte Möglichkeiten, eigene Gefühle auszudrücken ("maskenhaft",<br />

starr, bizarr)<br />

�� Unfähigkeit, mit Personen oder Gegenständen "normal" zu Spielen <strong>und</strong> an Rollenspielen<br />

teilzunehmen<br />

�� Schwierigkeiten oder Unfähigkeit, Handlungen von Personen zu imitieren<br />

�� stereotyper Umgang mit Gegenständen, Spielmaterial, Tendenz, unwichtigen Details<br />

die Aufmerksamkeit zuzuwenden, ohne die Bedeutung oder Funktion zu erkennen<br />

�� Mangel an Motivation, etwas Neues zu erk<strong>und</strong>en oder zu tun. Stattdessen Verharren<br />

in stereotypen Abläufen oder Untätigkeit<br />

Spezielle Fertigkeiten (kontrastierend zu den Verhaltensdefiziten auf anderen<br />

Gebieten)<br />

�� Fertigkeiten, die nicht mit sprachlichen Fähigkeiten zusammenhängen (z. B. musikalische<br />

Fähigkeiten, Rechnen, Auseinandernehmen <strong>und</strong> Verbinden von mechanischen<br />

Teilen, elektrischen Gegenständen, zusammensetzbarem Spielzeug)<br />

�� Eine ungewöhnliche Gedächtnisform, die eine verlängerte Speicherung von Einzelheiten<br />

in der exakten Form, in der sie zuerst aufgenommen wurden, zu erlauben<br />

scheint (z. B. Sätze oder Teile von Unterhaltungen, Gedichte, Tabellen, Musikpassagen,<br />

den Weg zu einem bestimmten Ort, das Arrangement von Gegenständen,<br />

die einzelnen Stufen, die bei einer Routinehandlung befolgt werden müssen, ein<br />

kompliziertes visuelles Muster)<br />

Literatur<br />

Dr. Bernitzke, Heil- <strong>und</strong> Sonderpädagogik, 2001 Stam-Verlag<br />

Drave, W., Rumpler, F., Wachtel, P.: "Empfehlungen <strong>zur</strong> sonderpädagogischen Förderung",<br />

edition bentheim, Würzburg 2000<br />

41


42<br />

<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil I<br />

1.9 Förderschwerpunkt Unterricht kranker Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler<br />

"Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler, die aufgr<strong>und</strong> einer Erkrankung für längere Zeit oder in regelmäßigen<br />

Abständen im Krankenhaus bzw. in ähnlichen Einrichtungen stationär behandelt<br />

werden oder die Schule nicht besuchen können, erhalten nach den jeweiligen<br />

landesrechtlichen Bestimmungen während dieser Zeit Unterricht."<br />

"Erziehung <strong>und</strong> Unterricht sind für kranke Kinder <strong>und</strong> Jugendliche von besonderer Bedeutung<br />

...<br />

Der Unterricht bietet den Schülerinnen <strong>und</strong> Schülern die Möglichkeit, trotz ihrer Krankheit<br />

mit Erfolg zu lernen; Befürchtungen, in den schulischen Leistungen in Rückstand<br />

zu geraten, werden gemindert. Unterricht kann auch die physische <strong>und</strong> psychische Situation<br />

der kranken Kinder bzw. Jugendlichen erleichtern. Sie können lernen, mit der<br />

Krankheit besser umzugehen sowie den Willen <strong>zur</strong> Genesung zu stärken."<br />

(Drave, Rumpler, Wachtel 2000, S. 144)<br />

Kranke Kinder <strong>und</strong> Jugendliche erleben <strong>und</strong> verarbeiten Krankheit je nach Art, Schwere<br />

<strong>und</strong> Verlauf verschieden. Dabei können wesentliche Lebensfunktionen beeinträchtigt<br />

werden.<br />

Erkrankungen sind meist mit Begleiterscheinungen verb<strong>und</strong>en:<br />

(vgl. KMK-Empfehlungen <strong>zur</strong> sonderpädagogischen Förderung, S.144)<br />

�� Einschränkung der Mobilität<br />

�� schnelle Ermüdbarkeit <strong>und</strong> Konzentrationsmangel<br />

�� Störungen des Selbstwertgefühls <strong>und</strong> der Motivation<br />

�� emotionale Veränderungen<br />

�� Erschwerung der sozialen Integration <strong>und</strong><br />

�� Einschränkungen bei der Kontaktaufnahme <strong>und</strong> der<br />

�� Erledigung schulischer Aufgaben<br />

Im Unterricht sind kranke Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler in der Ganzheit ihrer Person zu<br />

berücksichtigen. Das gilt für die unmittelbar von der Krankheit bestimmte Lebenssituation,<br />

für die Auswahl der Lernziele <strong>und</strong> Lerninhalte sowie für die Wahl der methodischen<br />

Formen.<br />

Eine wesentliche Aufgabe der Förderung ist die Beratung.<br />

Krankheiten können häufig Schullaufbahnänderungen <strong>und</strong> andere Lernorte notwendig<br />

machen. Erziehungsberechtigte sowie Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler müssen beraten <strong>und</strong><br />

meist über längere Zeit begleitet werden.<br />

Die Zusammenarbeit zwischen den Lehrkräften, die Unterricht für Kranke erteilen, <strong>und</strong><br />

den Lehrkräften der Stammschule ist bei Aufnahme, Verweildauer <strong>und</strong> Rückführung<br />

bedeutsam.


<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />

Inhaltsverzeichnis Teil II<br />

Seite<br />

2 Methoden in der <strong>Förderdiagnostik</strong> 45<br />

2.1 Beobachtung 45<br />

2.1.1 Empfehlungen <strong>zur</strong> Durchführung von Beobachtungen 45<br />

2.1.2 Beispiele für die Protokollierung von Beobachtungen 48<br />

Beobachtungsbogen "Offene Verhaltensbeobachtung" 48<br />

Beobachtungsbogen "Geschlossene Verhaltensbeobachtung" 49<br />

Beobachtungsbogen Hospitation für den Förderschwerpunkt<br />

emotionale <strong>und</strong> soziale Entwicklung 53<br />

Protokollbogen <strong>zur</strong> Überprüfung der Händigkeit 55<br />

2.1.3 Literaturempfehlungen für weitere Beobachtungsprotokolle 58<br />

2.2 Exploration <strong>und</strong> Interview 59<br />

2.2.1 Empfehlungen zum Einsatz von Exploration <strong>und</strong> Interview 59<br />

2.2.3 Beispiele 61<br />

Elterninterview 61<br />

Schülerinterview 62<br />

Kombinierte Eltern-Schüler-Exploration 63<br />

2.3 Pädagogisches Experiment – Lektion 66<br />

2.3.1 Empfehlungen zum Einsatz 66<br />

2.3.2 Beispiele für Lektionen – Gesamtübersicht 67<br />

2.3.3 Lektionen für den Förderschwerpunkt Lernen 69<br />

Lektionen Klasse 1 69<br />

Lektionen Klasse 2 154<br />

Lektionen Klasse 3 201<br />

Lektionen Klasse 4 223<br />

Lektionen Klassen 5 <strong>und</strong> 6 234<br />

Lektion Sport Vorschule bis Klasse 7 261<br />

2.4 Testverfahren <strong>zur</strong> Feststellung des Sonderpädagogischen<br />

Förderbedarfs 265<br />

2.4.1 Empfehlungen <strong>und</strong> Voraussetzungen für den Einsatz von Tests 265<br />

2.4.2 Gesamtübersicht zum Einsatz standardisierter Testverfahren 266<br />

2.4.3 Empfehlungen zum Einsatz standardisierter Testverfahren nach<br />

Förderschwerpunkten 271<br />

Förderschwerpunkt Lernen 271<br />

Förderschwerpunkt emotionale <strong>und</strong> soziale Entwicklung 275<br />

Förderschwerpunkt Sprache 276<br />

Förderschwerpunkt körperliche <strong>und</strong> motorische Entwicklung 278<br />

Förderschwerpunkt geistige Entwicklung 278<br />

Förderschwerpunkt Hören 279<br />

Förderschwerpunkt Sehen 279<br />

43


44<br />

<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />

2.5 Diagnostische Verfahren <strong>zur</strong> Erfassung sprachlicher Fähigkeiten<br />

(Tollkühn/Spreer) 280<br />

2.6 Arbeitsblätter <strong>und</strong> andere <strong>Material</strong>ien 292<br />

2.6.1 Empfehlungen zum Einsatz von Arbeitsblättern <strong>und</strong> <strong>Material</strong>ien 292<br />

2.6.2 Beispiele für den Einsatz von Arbeitsblättern <strong>und</strong> <strong>Material</strong>ien 293<br />

2.6.3 Literaturempfehlungen für den Einsatz von Arbeitsblättern<br />

<strong>und</strong> anderen <strong>Material</strong>ien 334


<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />

2 Methoden in der <strong>Förderdiagnostik</strong><br />

Der Handwerkskoffer ist eine Zusammenstellung praxisrelevanter Verfahren <strong>zur</strong> Ermittlung<br />

von Sonderpädagogischem Förderbedarf.<br />

Die im Handbuch <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> unter Kapitel 4.2 angeführten diagnostischen<br />

Methoden erfahren hier eine weitere Konkretisierung. Dabei wird keinerlei Anspruch<br />

auf Vollständigkeit erhoben. Sie dienen der Empfehlung <strong>und</strong> sollen den Handlungsspielraum<br />

des Diagnostiklehrers nicht einschränken.<br />

Die Auswahl der diagnostischen Verfahren ist abhängig von der Fachkenntnis <strong>und</strong> den<br />

Erfahrungen des Diagnostiklehrers sowie den formulierten Hypothesen. Ihm obliegt es,<br />

aus dem breit gefächerten Angebot die auf den konkreten Fall bezogene geeignete<br />

Auswahl zu treffen.<br />

Es liegt auf der Hand, dass eine "<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong>" in gewissen Zeiträumen<br />

dahingehend überprüft werden muss, ob die darin befindlichen Instrumente<br />

noch brauchbar sind <strong>und</strong> den jeweiligen Ansprüchen genügen.<br />

Unter Beachtung der angeführten Aspekte soll die vorliegende Zusammenstellung diagnostischer<br />

Hilfen den Prozess der Feststellung Sonderpädagogischen Förderbedarfs<br />

sowie die Diagnostik <strong>zur</strong> Förderplanung <strong>und</strong> deren Evaluation erleichtern <strong>und</strong> unterstützen.<br />

2.1 Beobachtung<br />

2.1.1 Empfehlungen <strong>zur</strong> Durchführung von Beobachtungen<br />

Förderpädagogische Diagnostik ist ohne Einsatz der Beobachtung als gr<strong>und</strong>legende<br />

Erkenntnismethode nicht denkbar. In Form der Fremdbeobachtung begegnen uns im<br />

Schulalltag zwei verschiedene Arten:<br />

- unsystematische, freie Gelegenheitsbeobachtung (offene Beobachtung)<br />

- systematische, wissenschaftliche Beobachtung (geschlossene Beobachtung)<br />

Weiß der zu Diagnostizierende, dass er beobachtet wird <strong>und</strong> mit welcher Zielstellung,<br />

spricht man von offener (wissentlicher), andernfalls von verdeckter (unwissentlicher)<br />

Beobachtung.<br />

Zunächst einige Worte <strong>zur</strong> unsystematischen, freien Gelegenheitsbeobachtung.<br />

Sie hat einen erheblichen Stellenwert, denn auf dieser Methode basieren vor allem<br />

Personeneinschätzungen, so auch Beurteilungen des sozialen Verhaltens der Schüler<br />

durch den Lehrer. Ein wesentlicher Nachteil dieser Methode besteht darin, dass die so<br />

gewonnenen Informationen rein zufälliger Natur sind.<br />

45


46<br />

<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />

Bedeutsamer für den Diagnostizierungsprozess ist die systematische <strong>und</strong> wissenschaftliche<br />

Beobachtung. Einige ihrer Merkmale seien hier genannt:<br />

1. Sie ist ein bewusster Erkenntnisprozess. Das Beobachtungsziel ist definiert <strong>und</strong> die<br />

Vorgehensweise festgelegt.<br />

2. Die Beobachtung trägt auswählenden Charakter.<br />

3. Die Beobachtung ist auf das objektive Erfassen des Geschehens orientiert.<br />

4. Die Ergebnisse der Beobachtung werden dokumentiert (Protokoll). Die Dokumentation<br />

kann durch technische Hilfsmittel (Video etc.) unterstützt werden.<br />

Die systematische Beobachtung ist sorgfältig zu planen.<br />

Erste Schritte sind die Definition <strong>und</strong> Beschreibung des zu beobachtenden Verhaltens.<br />

Es empfiehlt sich eine zeitbegrenzte Einteilung in Beobachtungseinheiten, zwischen<br />

denen jeweils die Registrierung der Merkmale erfolgt.<br />

In einem zweiten Schritt sollten Festlegungen über die Anzahl der zu beobachtenden<br />

Verhaltensmerkmale getroffen werden. Faustregel: Beschränkung der Merkmale erleichtert<br />

die Beobachtung!<br />

Der dritte Schritt bezieht sich auf die Gestaltung eines Beobachtungsbogens. Dieser<br />

wird meist nach folgenden Standards konstruiert:<br />

1. Rahmeninformationen (Datum, Zeit, Situation, Beobachter, zu Beobachtender)<br />

2. Beobachtungsgegenstand (Darstellung des zu beobachtenden Verhaltens)<br />

3. Protokollschrift (Auflistung von Codes, Kürzeln etc.)<br />

4. Protokollteil (Er besteht im einfachen Fall aus einer Zeilen-mal-Spalten-Anordnung)<br />

5. Auswertungsteil (Schema für die Auszählung der Beobachtungen etc.)<br />

Der Beobachtungsbogen ist also das Arbeitsmittel des Beobachters. Je nach geforderter<br />

Beobachtungsleistung lassen sie sich untergliedern in<br />

- Zeichensysteme (auswählende Merkmalsbeobachtung)<br />

- Kategoriensysteme (zuordnende Verhaltensbeobachtung) <strong>und</strong><br />

- Einschätzskalen (Ratingskalen; bewertende Verhaltensbeobachtung).<br />

Auf eine nähere Beschreibung der Artenunterschiede wird an dieser Stelle verzichtet.<br />

Interessierte seien auf die entsprechende Fachliteratur verwiesen (z. B. Guthke/Böttcher/Sprung;<br />

Psychodiagnostik Band 2, 1991).<br />

Nachfolgend werden einige in der Literatur angeführte <strong>und</strong> für bestimmte Sachverhalte<br />

entwickelte Verfahren genannt.<br />

- Zeichensystem: Beobachtungsbogen von Kaufmann <strong>und</strong> O´Leary (1972). Er bezieht<br />

sich auf Störverhalten im Unterricht.<br />

- Kategoriensystem <strong>zur</strong> Erfassung des Schülerverhaltens im Unterricht von Krepper<br />

<strong>und</strong> Winther 1978<br />

- Ratingskalen (Schätzskalen)<br />

- Beurteilungshilfen für den Lehrer von Jankowski, Fittkau <strong>und</strong> Rauer (1981)


<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />

Der Praktiker wird sich bei Eigenentwicklungen in der Regel auf die Verwendung einfacher<br />

Zeichensysteme beschränken.<br />

Ausgewählte Fehlerquellen im Beobachtungsprozess:<br />

Halo-Effekt<br />

Der Gesamteindruck einer Person <strong>und</strong> nicht die Spezifik der einzelnen Beobachtungsmerkmale<br />

bestimmen das Urteil des Beobachters.<br />

Logik-Effekt<br />

Er besteht in der Annahme des Beobachters, dass zwischen zwei Merkmalen ein zwingender<br />

Zusammenhang besteht (z. B. zwischen Selbstständigkeit <strong>und</strong> Sorgfalt, zwischen<br />

Intelligenz <strong>und</strong> Fleiß).<br />

Kontrast-Effekt<br />

Der Beobachter empfindet den zu Beurteilenden als sich ähnlich oder unähnlich. Dies<br />

kann zu einer Verschiebung der Merkmalsbewertung zum Positiven oder Negativen<br />

führen.<br />

Sequenz-Effekt<br />

Bei wiederholten Beobachtungen ist mit einer Nachwirkung der vorhergehenden Beobachtung<br />

auf die nachfolgende zu rechnen.<br />

Milde-Effekt<br />

Dieser Effekt kann zum Tragen kommen, wenn der Beobachter zum Probanden in einer<br />

besonderen Beziehung steht.<br />

47


48<br />

<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />

2.1.2 Beispiele für die Protokollierung von Beobachtungen<br />

B 1 Beobachtungsbogen "Offene Verhaltensbeobachtung"<br />

Name: Vorname: Geburtsdatum:<br />

Datum/Zeit:<br />

Schule: Klasse: Unterrichtsst<strong>und</strong>e:<br />

Beobachter:<br />

Situationsbelastung:<br />

Zeit Unterrichtsverlauf Schülerverhalten Lehrerverhalten/Reaktion<br />

Bemerkungen:


<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />

B 2 Beobachtungsbogen "Geschlossene Verhaltensbeobachtung"<br />

(nach Neukäter/Götze)<br />

Name: Vorname: Geburtsdatum:<br />

Schule: Klasse: Unterrichtsst<strong>und</strong>e:<br />

Datum/Zeit: Beobachter:<br />

Kategorie<br />

Selbststimulierung fein<br />

Selbststimulierung grob<br />

Störendes Sozialverhalten<br />

Ablenkbarkeit<br />

Unterrichtsbezogenes<br />

Verhalten<br />

Auswertung der Häufigkeit:<br />

Minuten/Häufung<br />

5 10 15 20 25 30 35 40 45 �<br />

49


50<br />

<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />

Die Verhaltenskategorien sind im Einzelnen folgendermaßen definiert:<br />

Selbststimulierung - fein<br />

a) allgemeine Definition: feinmotorische Reaktion auf innere Reize; Selbststimulierung<br />

kann allein, zusammen mit unterrichtsbezogenem Verhalten oder mit störendem<br />

Sozialverhalten sowie Ablenkbarkeit in beliebiger Kombination auftreten<br />

b) Konkretisierung: am Daumen lutschen, an den Nägeln kauen, in der Nase bohren,<br />

am Kopf kratzen, auf Papier kritzeln, mit Gegenständen herumspielen etc.<br />

Selbststimulierung - grob<br />

a) allgemeine Definition: grobmotorische Reaktion auf innere Reize<br />

b) Konkretisierung: mit dem Stuhl schaukeln, Stühle <strong>und</strong> Bänke rücken, mit den Füßen<br />

scharren, den Kopf rhythmisch hin <strong>und</strong> her bewegen, in der Klasse herumlaufen etc.<br />

Störendes Verhalten<br />

a) allgemeine Definition: physische, verbale <strong>und</strong> mimische Aktivitäten, die das unterrichtsbezogene<br />

Verhalten anderer Schüler unterbrechen<br />

b) Konkretisierung: verbales Verhalten, wie laut singen oder gröhlen, pfeifen oder kreischen,<br />

schreien, schimpfen, beleidigen oder auslachen; nicht unterrichtsbezogenes<br />

Reden mit den Nachbarn, in die Klasse rufen etc.<br />

mimisches Verhalten wie Grimassen schneiden, die Zunge herausstrecken, Vogel<br />

zeigen etc.<br />

physisches Verhalten wie schlagen, stoßen, schieben, kneifen, treten, ohrfeigen; eigene<br />

oder Mitschülern gehörende Gegenstände oder Arbeitsmittel greifen oder<br />

wegnehmen vom Tisch oder durch die Klasse werfen, zerreißen oder zerstören; mit<br />

Büchern oder anderen Gegenständen hörbar auf den Tisch klopfen, gegen Tische<br />

<strong>und</strong> Stühle treten; laut stampfen <strong>und</strong> klatschen, sofern nicht unterrichtsbezogen etc.<br />

Ablenkbarkeit<br />

a) allgemeine Definition: reaktives Verhalten des Schülers auf äußere irrelevante Reize<br />

b) Konkretisierung: sich jedes Mal umsehen, wenn ein erkälteter Schüler sich die Nase<br />

putzt oder hustet, sich häufig umdrehen, wenn der Lehrer einem anderen Schüler<br />

individuelle Arbeitsanweisungen gibt, aus dem Fenster schauen, sobald ein Auto<br />

vorbeifährt, auf das leiseste Geräusch hören etc. (Ablenkbarkeit liegt nicht vor,<br />

wenn die meisten Schüler auf einen bestimmten Störreiz reagieren.)


<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />

Unterrichtsbezogenes Verhalten<br />

a) allgemeine Definition: alle aktiven <strong>und</strong> reaktiven, auf die Unterrichtssituation bezogenen<br />

Verhaltensweisen des Schülers, die Lernprozesse ermöglichen <strong>und</strong> begünstigen<br />

b) Konkretisierung: Lehrer <strong>und</strong> Mitschüler anschauen oder ihnen zuhören, wenn sie<br />

Informationen geben; Meinungsäußerungen durch Handzeichen signalisieren; Antworten<br />

auf Denkanstöße des Lehrers oder der Mitschüler geben, Fragen stellen,<br />

Probleme benennen, Vorschläge machen, Ereignisse bewerten, Gegenstände vergleichen<br />

<strong>und</strong> klassifizieren; Anweisungen des Lehrers befolgen (Bücher aufschlagen,<br />

Texte lesen, Aufgaben ausrechnen, Wörter unterstreichen); verbale oder<br />

schriftlich fixierte Arbeitsanweisungen ausführen, ins Buch schauen, Zeichnungen<br />

anfertigen, Lückentexte ausfüllen, in Lexika oder Wörterbüchern nachschlagen, Silben-<br />

oder Kreuzworträtsel ausfüllen, bei Rückfragen den Lehrer durch Zeichen auf<br />

sich aufmerksam machen <strong>und</strong> von ihm genaue Informationen einholen, fertig gestellte<br />

Aufgaben durchlesen <strong>und</strong> korrigieren, Arbeitsbogen in Ordnern abheften, Zusatzmaterial<br />

holen etc.<br />

Beispiele <strong>zur</strong> Auswertung der systematischen (geschlossenen) Verhaltensbeobachtung<br />

Zur genaueren Überprüfung der diagnostischen Hypothesen wurden zwei systematische<br />

Verhaltensbeobachtungen durchgeführt. Dabei sollte die Häufigkeit bestimmter<br />

Verhaltensweisen in Zeitintervallen erhoben werden.<br />

Musikunterricht<br />

Ablauf:<br />

0 - 10 min Begrüßung/Gesang<br />

11 - 30 min Erarbeitung einer musikalischen Begleitung<br />

31 - 36 min "Schülerkonzert"<br />

37 - 40 min Musikhören<br />

41 - 44 min Lied<br />

44 - 45 min Verabschiedung<br />

Kategorie Gesamt 1. - 15. min 15. - 30. min 30. - 45. min<br />

Selbststimulierung fein 16 7 2 7<br />

Selbststimulierung grob 17 8 9 0<br />

Störendes Sozialverhalten 7 3 0 4<br />

Ablenkbarkeit nicht<br />

beobachtbar<br />

Unterrichtsbezogenes Verhalten<br />

nicht<br />

beobachtbar<br />

Eine Unterrichtsbeteiligung war nicht zu beobachten (bewusst keine Einflussnahme<br />

durch den Lehrer), Philipp scheint mit sich selbst beschäftigt zu sein. Er bewegte stereotyp<br />

seinen Oberkörper <strong>und</strong> manipulierte selbstvergessen mit Gegenständen.<br />

51


Deutschunterricht<br />

Ablauf:<br />

52<br />

<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />

0 - 5 min Begrüßung; Zielorientierung, Motivierung<br />

6 - 15 min Kurzdiktat<br />

16 - 25 min Unterrichtsgespräch<br />

26 - 35 min selbstständige Schülertätigkeit (Arbeit mit Nachschlagewerk)<br />

36 - 45 min Unterrichtsgespräch<br />

Kategorie Gesamt 1. - 15. min 15. - 30. min 30. - 45. min<br />

Selbststimulierung fein 15 5 6 4<br />

Selbststimulierung grob 13 2 6 5<br />

Störendes Sozialverhalten 6 1 3 2<br />

Ablenkbarkeit 11 1 4 6<br />

Unterrichtsbezogenes Verhalten<br />

10 4 3 3<br />

Philipp beteiligte sich aktiv am Unterricht. Trotz fast kontinuierlicher Selbststimulierung<br />

(grob/fein) <strong>und</strong> bemerkbarer Ablenkbarkeit folgte er stets prompt den Anweisungen <strong>und</strong><br />

kam zu guten Ergebnissen.


<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />

B 3 Beobachtungsbogen Hospitation für den Förderschwerpunkt emotionale<br />

<strong>und</strong> soziale Entwicklung<br />

Unterrichtsbesuch vom: __________________________<br />

Schüler: ___________________________________________________________<br />

Schule: ___________________________________________________________<br />

I. Informationen <strong>zur</strong> Klassensituation<br />

Klasse: __________ Klassenstärke: __________<br />

Situationsbelastung: _________________________________________________<br />

II. Lernsituation (++ sehr gut; + gut; 0 ausreichend; - un<strong>zur</strong>eichend)<br />

1. Aufbau der<br />

Unterrichtseinheit<br />

Motivierung<br />

Aktivierung<br />

Individualisierung<br />

Ergebnissicherung <br />

Anschaulichkeit<br />

Situationsbeherrschung<br />

2. Erzieherische<br />

Einflussnahme<br />

3. Lernatmosphäre/Klima<br />

4. Lehrer-<br />

Schüler-<br />

Verhältnis<br />

5. Schüler-<br />

Schüler-<br />

Verhältnis<br />

Lernsituation<br />

1.<br />

Unterrichtsst<strong>und</strong>e:<br />

2.<br />

Unterrichtsst<strong>und</strong>e:<br />

3.<br />

Unterrichtsst<strong>und</strong>e:<br />

4.<br />

Unterrichtsst<strong>und</strong>e:<br />

++ + 0 - ++ + 0 - ++ + 0 - ++ + 0 -<br />

53


54<br />

<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />

III. Situation des Schülers<br />

(+ gut; 0 ausreichend; - gering auffällig; - - deutlich auffällig)<br />

1. Konzentration<br />

2. Ausdauer<br />

3. Belastbarkeit<br />

4. Wahrnehmung<br />

5. Motorik<br />

6. Sprache<br />

7. Leistungen<br />

8. Schüler-<br />

Lehrer-<br />

Verhältnis<br />

9. Reaktion auf<br />

Einflussnahme<br />

10. Stellung in<br />

Gruppe<br />

11. Situations-<br />

beherrschung<br />

12. Selbstständigkeit<br />

13. Pausenverhalten<br />

Kompetenzen/<br />

Probleme<br />

Zusammenfassung:<br />

1.<br />

Unterrichtsst<strong>und</strong>e:<br />

2.<br />

Unterrichtsst<strong>und</strong>e:<br />

3.<br />

Unterrichtsst<strong>und</strong>e:<br />

4.<br />

Unterrichtsst<strong>und</strong>e:<br />

+ 0 - - - + 0 - - - + 0 - -- + 0 - - -<br />

Vorschlag <strong>zur</strong> weiteren Vorgehensweise:<br />

Unterschrift:


<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />

B 4 Überprüfung der Händigkeit<br />

Für die Überprüfung der Händigkeit kann man sich aus alltäglich verwendeten Gegenständen<br />

<strong>und</strong> Spielmaterialien eine eigene Kiste zusammenstellen <strong>und</strong> einen zugehörigen<br />

Protokollbogen anfertigen. Auf diesem wird angekreuzt, welche Hand bei der Ausführung<br />

der Tätigkeit dominierte. So wird z.B. beim Einfädeln mitunter auch das Nadelöhr<br />

auf die Fadenspitze gesteckt. Auf die Beobachtung eingeübter Tätigkeiten wie Malen<br />

<strong>und</strong> Schreiben sollte man verzichten. Manchmal ist jedoch das Unterstreichen bzw.<br />

Zeichnen mit Lineal aufschlussreich. Es bietet sich auch das Durchfahren eines spiegelverkehrt<br />

abgelichteten Labyrinths an: einmal mit der linken Hand, St<strong>und</strong>en oder Tage<br />

später mit der rechten Hand, wobei die dafür benötigte Zeit vom Lehrer gestoppt<br />

wird.<br />

Während der Überprüfung sollte das Kind dem Lehrer gegenüber sitzen. Dieser stellt<br />

das jeweilige Teil in Höhe der Körpermitte auf den Tisch.<br />

Verwendetes <strong>Material</strong>:<br />

1. kleine Holzkiste mit einem Riegel innen liegend eine Figur, die zusammenklappt,<br />

wenn man mit dem Daumen unten drückt<br />

2. Kiste mit Perlen, Nadel, Faden <strong>und</strong> Schere<br />

3. Hammer<br />

4. Linkshänder-Schere<br />

5. Filmdose mit einem Edelstein<br />

6. Mathe-Domino in einer Streichholzschachtel<br />

7. Vogel mit einer Lupe als Auge (aus Ü-Ei)<br />

8. Portmonee mit Fächern, innen etwas Spielzeuggeld (Münzen <strong>und</strong> Scheine)<br />

9. fester Gummi in mittlerer Größe<br />

10. Seifendose mit Seife<br />

11. Handbürste<br />

12. kleine Zahnpastatube <strong>und</strong> eingewickelte Zahnbürste<br />

13. kleine Cremedose mit Schraubverschluss<br />

14. Kamm<br />

15. Streichholzschachtel mit Puppenbesteck <strong>und</strong> Puppengeschirr<br />

16. Ü-Ei-Puzzle im Ü-Ei<br />

17. Schraubdose mit drei Matrjoschkas<br />

18. Jojo<br />

19. Portmonee mit Reißverschluss, innen liegend ein Würfel<br />

20. Fühlsäckchen mit zwei Zugbändern, innen verschiedene Gegenstände, durch die<br />

man auch hindurch sehen kann (Ü-Ei-Kaleidoskop u.ä.)<br />

21. Spielzeugauto mit beweglichen Teilen<br />

22. Spielzeugauto mit Schwungrad<br />

23. Ü-Ei-Figuren, die sich bewegen, wenn man sie über den Tisch schiebt<br />

24. große Sicherheitsnadel <strong>und</strong> Büroklammer in einem kleinen Briefumschlag<br />

55


56<br />

<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />

Protokollbogen <strong>zur</strong> Überprüfung der Händigkeit<br />

Nr. Tätigkeit links rechts<br />

1 Holzkasten öffnen<br />

Figur herausnehmen<br />

Figur bedienen<br />

Kasten verschließen<br />

2 Perlen Kiste öffnen<br />

Faden abschneiden<br />

Faden einfädeln<br />

Perlen auffädeln<br />

3 Hammer nehmen<br />

hämmern<br />

4 Schneiden mit Linkshänderschere<br />

mit Rechtshänderschere<br />

5 Dose mit Stein nehmen<br />

Dose öffnen<br />

Stein an die Wange halten<br />

Dose schließen<br />

6 Mathespiel Schachtel nehmen<br />

Schachtel öffnen<br />

Teile auslegen<br />

Teile aufräumen<br />

7 Lupenvogel nehmen<br />

untersuchen<br />

durch die Lupe schauen<br />

weglegen<br />

8 Portmonee greifen<br />

öffnen<br />

bestimmte Münzen <strong>und</strong> Scheine nehmen<br />

Port. verschließen<br />

9 Gummi greifen<br />

spannen, daran zupfen<br />

Krampe basteln<br />

Krampe wegschießen<br />

10 Seifendose öffnen<br />

daran riechen<br />

schließen<br />

11 Handbürste nehmen<br />

bürsten<br />

12 Zahnpastatube öffnen<br />

Zahnbürste <strong>zur</strong>echtmachen<br />

Zähneputzen<br />

13 Cremedose aufschrauben<br />

eincremen<br />

zuschrauben<br />

14 Haare kämmen Kamm nehmen<br />

kämmen


<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />

Nr. Tätigkeit links rechts<br />

15 Tischdecken Schachtel öffnen <strong>und</strong> ausschütten<br />

Teller <strong>und</strong> Besteck sortieren<br />

Tisch eindecken<br />

aufräumen<br />

Schachtel schließen<br />

16 Puzzle<br />

Filmdose mit<br />

Schachtel öffnen<br />

puzzeln<br />

einräumen<br />

Schachtel schließen<br />

17 Matrjoschka Dose nehmen<br />

klappern<br />

öffnen<br />

Matrj. öffnen<br />

Dose verschließen<br />

18 Jojo nehmen<br />

benutzen<br />

Faden aufwickeln<br />

19 Portmonee nehmen<br />

öffnen<br />

würfeln<br />

Würfel wegstecken<br />

verschließen<br />

20 Fühlsäckchen nehmen<br />

Gegenstände ertasten<br />

hindurch schauen<br />

21 Spielzeugauto nehmen<br />

Teile bewegen<br />

22 Auto nehmen<br />

fahren lassen<br />

23 Ü-Ei-Figur nehmen<br />

schieben<br />

24 Briefumschlag öffnen<br />

Sicherheitsnadel benutzen<br />

Büroklammer anstecken<br />

57


58<br />

<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />

2.1.3 Literaturempfehlungen für weitere Beobachtungsprotokolle<br />

Ingenkamp, K.: Beurteilungsbogen für Erzieherinnen <strong>zur</strong> Diagnose der Schulfähigkeit<br />

(BEDS) Testzentrale Göttingen, Bern 1991<br />

Ledl, V.: Kinder beobachten <strong>und</strong> fördern, J & V; Wien 1994<br />

Mutzeck, W.: <strong>Förderdiagnostik</strong> bei Lern- <strong>und</strong> Verhaltensstörungen, Beltz Verlag; Weinheim<br />

2000<br />

Petermann, U., Menzel, S., Eckert, F.: Verhaltensbeurteilungsbogen Schule (VBS-L),<br />

Universität Dortm<strong>und</strong>, Fakultät Rehabilitationswissenschaften, Zeitschrift Heilpädagogik,<br />

3/2003, S. 99 - 104, 54. Jahrgang<br />

Suhrweier, H., Hetzner, R.: <strong>Förderdiagnostik</strong> für Kinder mit Behinderungen, Luchterhand<br />

Verlag Berlin 1993


<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />

2.2 Exploration <strong>und</strong> Interview<br />

2.2.1 Empfehlungen zum Einsatz von Exploration <strong>und</strong> Interview<br />

Während in der Regel unter Exploration eine mit psychologischer Sachk<strong>und</strong>e vorgenommene<br />

nichtstandardisierte mündliche Befragung einer einzelnen Person verstanden<br />

wird, bezeichnet man alle teil- <strong>und</strong> vollstandardisierten diagnostischen Gespräche<br />

als Interviews.<br />

Diagnostische Gespräche gelten als schwierige diagnostische Methoden. Je geringer<br />

der Grad an Standardisierung ist, desto stärker wirken sich Erfahrungen, berufliches<br />

Wissen des Pädagogen <strong>und</strong> situative Bedingungen auf das Untersuchungsergebnis<br />

aus.<br />

Einige Einflussfaktoren auf dieses seien kurz genannt:<br />

Der Fragende muss über die Fähigkeit verfügen, zwischen sich <strong>und</strong> dem Befragten ein<br />

Vertrauensverhältnis herstellen zu können (z. B. Schaffung einer emotional stimmigen<br />

Atmosphäre, Erläuterung des Untersuchungszwecks u. a. m.). Er sollte sich in den<br />

Befragten einfühlen können <strong>und</strong> von diesem als sachk<strong>und</strong>ig, interessiert <strong>und</strong> verstehend<br />

erlebt werden. Es gilt, das Gespräch zu führen, ohne dabei das Mitteilungsbedürfnis<br />

des Befragten zu unterdrücken. Ebenso muss er sich auf die sprachlichen Möglichkeiten<br />

seines Gegenübers einstellen können (Abstraktionsniveau, Dialekt, typischer<br />

Wortgebrauch).<br />

Eine Befragung ohne Konzept dürfte diagnostisch nicht sehr ergiebig sein. Auch das<br />

scheinbar zwanglose Erk<strong>und</strong>ungsgespräch verfolgt ja eine bestimmte Zielstellung zum<br />

Untersuchungsgegenstand.<br />

Somit ist es notwendig, dass der Gesprächsleiter mit einem verinnerlichten spezifischen<br />

Konzept in das Gespräch geht, um die richtige Frage zum richtigen Zeitpunkt<br />

konkret formulieren zu können.<br />

Beim teilstandardisierten Interview liegt dem Befrager ein Leitfaden vor; die Reihenfolge<br />

der Fragen <strong>und</strong> ihre Formulierung werden jedoch von der Befragungssituation<br />

bestimmt.<br />

Beim vollstandardisierten Interview liegen Reihenfolge <strong>und</strong> Wortlaut der Fragen fest.<br />

Der Befragte ist keineswegs nur als passiver Informant zu sehen, sondern er beeinflusst<br />

durch seine jeweilige Persönlichkeitsstruktur, seine Vorerfahrungen, Motive, Erwartungen,<br />

Vorstellungen usw. mehr oder weniger aktiv das Gespräch. Problematisch<br />

kann die Einschätzung des Wahrheitsgehaltes der Antworten sein. Verhaltensbeobachtungen<br />

während des Gesprächs sind in jedem Falle angezeigt. Werden z. B. Tendenzen<br />

erkennbar, dass die Antworten einen ganz bestimmten Zweck verfolgen? Stimmt<br />

deren zeitliche Abfolge, gibt es Widersprüche in den Schilderungen usw.?<br />

Das Gespräch sollte unter guten Rahmenbedingungen ablaufen. Dazu gehören ein<br />

ansprechender Raum <strong>und</strong> bequeme Sitzmöglichkeiten. Für eine ungestörte Zweiersituation<br />

ist zu sorgen (kein Durchgangszimmer, Telefon abschalten u. a. m.). Keinen Zeitdruck<br />

aufkommen lassen! Über geplante Mitschnitte auf Bild- <strong>und</strong> Tonträgern ist das<br />

59


60<br />

<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />

Einverständnis des Befragten vorher einzuholen. In einzelnen Fällen kann ein eventuell<br />

lückenhaftes Gedächtnisprotokoll sinnvoll sein.<br />

Die Gesprächsführung ist so zu gestalten, dass vorrangig der Befragte spricht, während<br />

der Gesprächsleiter sich auf teilnahmsvolles Zuhören konzentrieren sollte. Berichtigungen<br />

<strong>und</strong> Kritiken hält der Fragende <strong>zur</strong>ück. Über bisherige diagnostische Folgerungen<br />

sind im Gespräch keine Auskünfte statthaft.<br />

Kommt das Gespräch ins Stocken, ist die Beschränkung auf Verbalisierungen bisheriger<br />

Äußerungen oder auf allgemeine Aufforderungen zum Weitersprechen zweckmäßig.<br />

(vgl. Guthke, Böttcher, Sprung in "Psychodiagnostik" Band 2, Berlin 1991).<br />

Die nachfolgenden Interviews enthalten eine Vielzahl von Schwerpunkten. Der Gesprächsleiter<br />

muss entsprechend seiner Zielstellung geeignete davon auswählen.


2.2.3 Beispiele<br />

<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />

B 1 Elterninterview (Leitfaden für ein halbstandardisiertes Interview)<br />

Gesprächsdatum/anwesende Personen<br />

1. Entwicklungsdaten<br />

a) Name des Kindes, Geburtsdatum, Adresse<br />

b) Verlauf der Schwangerschaft, Geburt, Säuglingsentwicklung<br />

c) wichtige Eckdaten: Krabbeln, allein laufen, erste Wörter, Sauberkeit<br />

d) Kleinkindentwicklung: körperlich, geistig, sprachlich, Händigkeit<br />

e) Krankheiten/Unfälle/Operationen<br />

f) Erbkrankheiten in der Familie<br />

g) Ergebnisse der Einschulungsuntersuchung (Schulfähigkeit, Rückstellung, Vorbereitungsklasse)<br />

h) Schulbesuchsverlauf (wann welche Klasse, Klassenleiterwechsel, Fehltage)<br />

i) Sinnesbeeinträchtigungen (Hören, Sehen, Fühlen, Gleichgewicht)<br />

j) telefonische Erreichbarkeit im Notfall<br />

2. Äußerer Lebensrahmen<br />

a) Familienstand/Erziehungsberechtigung/ ...<br />

b) Geschwister (Alter, Geschlecht, Tätigkeit)<br />

c) Weitere im Haushalt lebende Personen<br />

d) Wohnverhältnisse/eigenes Zimmer oder Arbeitsplatz für das Kind<br />

e) Berufstätigkeit von Mutter <strong>und</strong> Vater/Arbeitszeit<br />

f) Wirtschaftliche Lage der Familie<br />

g) Betreuung des Kindes am Nachmittag<br />

h) Konfession<br />

3. Weitere wichtige Faktoren im diagnostischen Bedingungsgefüge<br />

a) Problemlage des Kindes aus Sicht der Eltern<br />

b) Mögliche Symptome für eine Überforderung (Ängste, Schlafstörungen, Einnässen,<br />

Nägelkauen, Stottern u. a.)<br />

c) Bereits in Anspruch genommene psychologische, fachärztliche, therapeutische Beratung<br />

<strong>und</strong>/oder Behandlung<br />

d) Bisherige Fördermaßnahmen (was, wie oft, wie lange, bei wem, mit welchem Erfolg)<br />

e) Stellung des Kindes in der Familie<br />

f) Stärken <strong>und</strong> Schwächen (musisch, sportlich, charakterlich, handwerklich)<br />

g) Stellung des Kindes in der Klasse (Schüler-Schüler- bzw. Lehrer-Schüler-<br />

Beziehung)<br />

h) Freizeitbeschäftigung/Mitgliedschaft in Arbeitsgemeinschaften, Sportvereinen u. Ä.<br />

(was, wie oft, seit wann, mit welchem Erfolg)<br />

i) Sportbefreiung/andere Einschränkungen/Medikamente<br />

j) Ziel der Diagnostik aus Sicht der Eltern<br />

61


62<br />

<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />

B 2 Schülerinterview (Leitfaden für ein halbstandardisiertes Interview)<br />

Gesprächsdatum/Name des Schülers<br />

1. Familiäres Umfeld<br />

a) Geschwister (Name, Alter, Tätigkeit, Verhältnis zu ihnen)<br />

b) Eltern (Name, Berufstätigkeit, wann zu Hause)<br />

c) Andere, für das Kind wichtige Bezugspersonen<br />

d) Haustiere<br />

e) Gemeinsame familiäre Unternehmungen (Feste, Ausflüge, Besuche, Spiele, Arbeiten<br />

...)<br />

f) Tagesablauf/Aufgaben der einzelnen Familienmitglieder<br />

g) Wohnverhältnisse (eigenes Haus, Mietwohnung, eigenes Kinderzimmer bzw. Arbeitsplatz<br />

...)<br />

h) Erziehungsstil des Vaters <strong>und</strong> der Mutter/Reaktion der Eltern bei schlechten Noten,<br />

Einträgen u. Ä.<br />

i) Probleme, die Eltern haben<br />

2. Freizeitgestaltung<br />

a) Hobbys/Arbeitsgemeinschaften/Sportverein/ ... (was, Zeitaufwand dafür)<br />

b) Bevorzugte Spiele/Spielpartner (Rollenverteilung)<br />

c) Fre<strong>und</strong>schaften/Feindschaften (wer, warum)<br />

3. Schulischer Bereich<br />

a) Probleme (in welchem Bereich am größten, warum, Lieblingsfächer <strong>und</strong> -lehrer, unbeliebte<br />

Fächer <strong>und</strong> Lehrer)<br />

b) Reaktionen der Klassenkameraden/Lehrer auf die Probleme des Kindes<br />

c) Fre<strong>und</strong>e/Helfer in der eigenen Klasse<br />

d) Beschäftigung in den kleinen/großen Pausen<br />

e) Feste Aufgaben in der Klasse<br />

f) Fehltage durch Krankheit, Kuraufenthalte, Schwänzen ...<br />

g) HA (allein, wie lange, in welcher Reihenfolge/zusätzliches Üben, Kontrolle durch<br />

wen ...)<br />

4. Sicht auf die eigene Persönlichkeit<br />

a) Ursachen/Entstehungszeitpunkt für die eigenen Probleme<br />

b) Persönliche Zielstellung im Leben (beruflich, familiär ...)<br />

c) Stärken/Schwächen/Angewohnheiten<br />

d) Träume, Wünsche, Vorbilder, Ängste


<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />

B 3 Kombinierte Eltern-Schüler-Exploration<br />

Name des Schülers:<br />

Übersichtsbogen für ein diagnostisches Informationsgespräch<br />

(Anamnese, Exploration)<br />

das Gespräch wurde geführt mit:<br />

am: durch (Testleiter):<br />

Gr<strong>und</strong> der Vorstellung<br />

Eltern Kind<br />

Sorgen <strong>und</strong> Probleme mit dem Kind, Beginn<br />

der Schwierigkeiten, Verlauf, Maßnahmen<br />

sowie Erfolge oder Misserfolge, von wem<br />

wurden die Probleme festgestellt, wie verhalten<br />

sich die Eltern gegenüber den Problemen<br />

...<br />

�<br />

Krankheiten<br />

im Allgemeinen nur Elterngespräch<br />

Wie geht es dem Kind im Moment, wie geht<br />

es ihm allgemein, wie sieht es selbst seine<br />

Problematik, wie denkt es über seine Zukunft,<br />

wie reagieren die Eltern auf das Problem,<br />

welche Hilfen bekommt das Kind ...<br />

Krankheiten, körperliche Auffälligkeiten, Sinnesbehinderungen, Anfallsleiden, chronische<br />

Krankheiten, Einnässen, psychische Auffälligkeiten, Krankenhausaufenthalte <strong>und</strong> Auswirkungen<br />

...<br />

63


64<br />

<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />

Entwicklung des Kindes bis zum augenblicklichen Zustand<br />

nur Eltern<br />

Schwangerschaftsverlauf <strong>und</strong> pränatale Entwicklung, (Krankheiten der Mutter, erblich bedingte<br />

Krankheiten, Medikamente, Drogen, Alkohol, Unfall ...), Geburt <strong>und</strong> Neugeborenenperiode,<br />

erstes Lebensjahr allgemein, frühe Kindheit allgemein, motorische Entwicklung,<br />

Linkshändigkeit, Sprachentwicklung, Sauberkeitserziehung, soziale Bindungen, Vorschulzeit,<br />

Einschulung ...<br />

Familie <strong>und</strong> Umwelt<br />

Eltern Kind<br />

Sozioökonomische Verhältnisse <strong>und</strong> äußere<br />

Lebensumstände(z. B. finanzielle Nöte, beengte<br />

Wohnverhältnisse ...)<br />

Familiensituation (z. B. Familienmitglieder,<br />

Geschwisterzahl, Teilfamilie, spezielle Probleme<br />

des alleinerziehenden Elternteils, zerrüttete<br />

Ehe, belastende Scheidung, Stiefelternteil,<br />

Todesfall in der Familie ...), Erziehungsstil<br />

(z. B. Über-, Untersteuerung, Erziehungshärte,<br />

Überbehütung, Inkonsequenz, Persönlichkeitsmissachtung,<br />

wirklichkeitsfremde<br />

Erziehung), Normen, Beziehungen zu Personen<br />

außerhalb der Kernfamilie, besondere<br />

Ereignisse im Leben des Kindes, Geschwisterprobleme<br />

...<br />

(siehe auch links)<br />

Wer ist hauptsächlich Bezugsperson, Erziehungsmaßnahmen


<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />

Schulsituation<br />

Eltern Kind<br />

Vorschulzeit, Schulbesuch, "schulische Laufbahn",<br />

Zeugnisse, schulische Leistungen,<br />

Verhaltensauffälligkeiten, Verhältnis <strong>zur</strong><br />

Lehrkraft, Stellung in der Klasse, Hausaufgaben,<br />

Einstellungen der Eltern <strong>zur</strong> Schule,<br />

Arbeitsverhalten ...<br />

Interessen <strong>und</strong> Freizeit<br />

Einstellung <strong>zur</strong> Schule, Lieblingsfächer ungeliebte<br />

Fächer, negative Erfahrungen Erlebnisse,<br />

Schulangst oder angstbesetzte Situationen<br />

in der Schule, Wünsche an Lehrer <strong>und</strong><br />

Mitschüler ...<br />

Eltern Kind<br />

Freizeitgestaltung, Hobby, Jugendgruppe,<br />

Sportverein, (außerschulische) Kontakte zu<br />

anderen Kindern ...<br />

Möglichkeiten zum Spielen, Freizeitgestaltung,<br />

Spielsachen, Lieblingsspiel, Kontakte<br />

zu anderen Kindern ...<br />

Sonstige Beobachtungen, z. B. äußeres Erscheinungsbild (Sauberkeit, Pflegezustand, Kleidung)<br />

des Kindes, körperlicher Entwicklungsstand, Kontaktverhalten, Mimik, Gestik, Sprache<br />

...<br />

Quelle: Förderschulmagazin 3/2002, Daniela Höhn, "Das diagnostische Gespräch"<br />

Seiten 5 - 8<br />

65


66<br />

<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />

2.3 Pädagogisches Experiment - Lektion<br />

2.3.1 Empfehlungen zum Einsatz<br />

Zu den pädagogischen Experimenten gehören die Lektionen. Sie finden vor allem Anwendung<br />

in den Förderschwerpunkten Lernen, emotionale <strong>und</strong> soziale Entwicklung<br />

sowie geistige Entwicklung.<br />

Die Lektionen sind überwiegend in drei Teile gegliedert<br />

- Prätest<br />

- Pädagogisierungsphase<br />

- Posttest<br />

<strong>und</strong> dienen der schulfachspezifischen Feststellung von Lernfähigkeit.<br />

Innerhalb einer Lektion ist die Beobachtung ein immanenter Bestandteil, deshalb<br />

kommt den Protokollbögen eine wesentliche Bedeutung zu.<br />

Lektionen sollen möglichst in Kleingruppen in einer unterrichtsähnlichen Situation<br />

gehalten werden. Es ist jedoch auch möglich, diese für die Einzelsituation zu modifizieren.<br />

Einige der nachfolgenden Lektionen entstanden auf der Gr<strong>und</strong>lage der Handreichung<br />

für Kinder mit Schulbesuch <strong>und</strong> wurden von Förderschullehrern in enger Zusammenarbeit<br />

mit den Gr<strong>und</strong>- <strong>und</strong> Mittelschullehrern überarbeitet. Andere entstanden in Eigenregie<br />

von engagierten Lehrern an den ausgewiesenen Förderschulen.


<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />

2.3.2 Beispiele für Lektionen – Gesamtübersicht<br />

Lektionen für den Förderschwerpunkt Lernen<br />

Kinder ohne vorherigen Schulbesuch<br />

(Beschäftigungen aus der "Handreichung für den Hilfsschulpädagogen <strong>zur</strong> Auswahl<br />

von Kindern ohne vorherigen Schulbesuch für die Hilfsschule")<br />

- Die vier Jahreszeiten<br />

- Konstruktionsspiel<br />

- Märchen "Räder groß <strong>und</strong> klein"<br />

- Operationen mit Mengen<br />

- Schreibvorübungen<br />

- Zeichnen einer Schule<br />

Klasse 1 (Überarbeitete Lektionen nach "Handreichung für den Hilfsschulpädagogen<br />

<strong>zur</strong> Auswahl der Kinder für die Hilfsschule")<br />

- Wir zeichnen ein Haus (Zeichnen, 1 Ustd.) *<br />

- Wir lesen <strong>und</strong> schreiben (Deutsch, 1 Ustd.)*<br />

- Die Folge der natürlichen Zahlen von 1 bis 20 (Mathematik, 1 Ustd.)*<br />

- Gr<strong>und</strong>rechenoperationen der Addition <strong>und</strong> der Subtraktion (Mathematik, 1 Ustd.)*<br />

- Räder groß <strong>und</strong> klein (Märchen, 2 Ustd.)*<br />

- Die vier Jahreszeiten (Deutsch/Sachk<strong>und</strong>e 1 Ustd.)*<br />

Klasse 2 (Überarbeitete Lektionen nach Handreichung)<br />

- Star <strong>und</strong> Schwalbe (Lesen/Rechtschreibung/Sachk<strong>und</strong>e, 2½ Ustd.)*<br />

- Addition <strong>und</strong> Subtraktion natürlicher Zahlen (Mathematik, 1 Ustd.)<br />

- Nutzung mathematischer Gesetzmäßigkeiten (Mathematik, 1 Ustd.)<br />

Klasse 3<br />

- Mathematiklektion (1 Ustd.)*<br />

- Deutschlektion (Rechtschreibung/Grammatik, 2 Ustd.)*<br />

Klasse 4<br />

- Deutschlektion (Sprachbetrachtung, 1 Ustd.)*<br />

- Mathematiklektion (2 Ustd.)*<br />

Klasse 5/6 (vds, Sonderausgabe: "<strong>Förderdiagnostik</strong> bei Lernschwierigkeiten", 1997)<br />

1. Lektion Deutsch (Leseanalyse/Sinnerfassung, 1 Ustd.)*<br />

2. Lektion Deutsch (Grammatik, 1 Ustd.)*<br />

3. Lektion Deutsch (Rechtschreibung/Grammatik, 1 Ustd.)*<br />

1. Lektion Mathematik (Arithmetik, 1 Ustd.)*<br />

2. Lektion Mathematik (Sachaufgaben, 1 Ustd.)*<br />

3. Lektion Mathematik (Geometrie, 1 Ustd.)*<br />

* Lektionen sind unter 2.3.3 abgedruckt<br />

67


Klasse 3 - 6<br />

Gedichtlektionen *<br />

Vorschüler - Klasse 6<br />

Sportlektionen*<br />

68<br />

<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />

Lektionen für den Förderschwerpunkt sozial-emotionale Entwicklung<br />

Klassen 5 - 7<br />

- Kontaktst<strong>und</strong>e (1 Ustd.)<br />

- Rollenspiel (1 Ustd.)<br />

- Allgemeinwissen (1 Ustd.)<br />

- Deutsch (2 Ustd. – 1. Ustd. Orthografie/Grammatik, 2. Ustd. Ausdruck)<br />

- Mathematik (2 Ustd.)<br />

- Englisch (2 Ustd.)<br />

- Kunst (1 Ustd.)<br />

- Musik (1 Ustd.)<br />

- Sport (1 Ustd.)<br />

* Lektionen sind unter 2.3.3 abgedruckt


<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />

2.3.3 Beispiele für Lektionen im Förderschwerpunkt Lernen<br />

Lektionen Klasse 1<br />

Frau Petzold<br />

Lektion: Zeichnen<br />

"Wir zeichnen ein Haus"<br />

Klasse 1 (nach Handreichung S. 90)<br />

Ziele <strong>und</strong> Inhalte<br />

Die Lektion soll vor allem die Diagnostizierung der Kinder aus den Klassen 1 der<br />

Gr<strong>und</strong>schule unterstützen. Sie enthält zeichnerische <strong>und</strong> werkk<strong>und</strong>liche Elemente.<br />

Ziel der Lektion ist, die Besonderheiten der Wahrnehmung, der Aufmerksamkeit sowie<br />

der Denkleistungen (besonders Kombinations-, Kritik- <strong>und</strong> Urteilsfähigkeit) <strong>und</strong> der Gedächtnisleistungen<br />

(besonders optisches Gedächtnis) zu beobachten.<br />

Außerdem wird der Lernzuwachs innerhalb der Lektion festgestellt. Entscheidend für<br />

die Einschätzung der Lernfähigkeit sind die pädagogische Unterweisung <strong>und</strong> die Qualität<br />

der Arbeitsergebnisse.<br />

Arbeitsmaterialien<br />

- großes Tafelbild (Anlage 1)<br />

- Arbeitsblatt <strong>zur</strong> Bildergänzung (Anlage 2)<br />

- Bildteile zum Ergänzen (Anlage 3)<br />

- Arbeitsblatt zum Ausmalen der geometrischen Figuren (Anlage 4)<br />

- 10 vorgegebene geometrische Figuren zum Zusammensetzen (Anlage 5)<br />

Hinweise <strong>und</strong> Empfehlungen<br />

Die Lektion ist in vier Arbeitsschritte gegliedert.<br />

Es ist wichtig, dass der Lehrer in jedem Arbeitsschritt Leistungen <strong>und</strong> Fleiß durch Lob<br />

<strong>und</strong> Anerkennung bekräftigt <strong>und</strong> durch entsprechendes Motivieren die Gr<strong>und</strong>lage für<br />

eine bereitwillige Arbeitshaltung schafft. Infolge des Spielcharakters eignet sich die<br />

Lektion gut <strong>zur</strong> Einstimmung der Kinder am ersten Tag der Untersuchungswoche.<br />

Die Arbeitszeiten für die einzelnen Abschnitte wurden in dieser Lektion vorgegeben,<br />

weil diese für die Beurteilung <strong>und</strong> Einschätzung der Leistungen der Kinder eine wichtige<br />

Gr<strong>und</strong>lage bilden (Vergleich zu Gr<strong>und</strong>schülern in Bezug auf Arbeitsweise, Kenntnisse,<br />

Fähigkeiten, Motorik ...). Gleichzeitig sind sie auch eine Richtlinie für den Lehrer. Er<br />

sollte versuchen, sie annährend so einzuhalten <strong>und</strong> sie als Hilfe <strong>und</strong> Empfehlung verstehen!<br />

69


70<br />

<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />

Es kann zum Beispiel passieren, dass bei geringerer Kinderzahl oder bei einer Gruppe<br />

leistungsstärkerer Kinder einzelne Schritte schneller durchlaufen werden können; bei<br />

größerer Kinderzahl oder leistungsschwächeren Kindern einzelne Schritte langsamer<br />

ablaufen.<br />

Hier darf bei fehlender Zeit entweder länger als eine normale Schulst<strong>und</strong>e gearbeitet<br />

werden (Voraussetzung dafür sind allerdings noch vorhandene Konzentrationsfähigkeit<br />

<strong>und</strong> Mitarbeitswille der Schüler – Pause mit Auflockerungsübung) oder der Rest wird<br />

am gleichen Tag zu einem späteren Zeitpunkt nachgeholt. Dies liegt im Bereich der<br />

Möglichkeiten <strong>und</strong> sollte von der jeweiligen Diagnostikgruppe in eigenem Ermessen<br />

beurteilt <strong>und</strong> durchgeführt werden.<br />

Jedoch sollte nicht so lange gewartet werden bis auch der letzte Schüler fertig ist, da<br />

sonst die Zeitplanung durcheinander gerät <strong>und</strong> die sonderpädagogische Auswertung<br />

der Tätigkeiten <strong>und</strong> Leistungen erschwert wird bzw. nicht mehr möglich ist.<br />

Im Arbeitsschritt 3 ist das Arbeitsblatt vom Schüler richtig gelöst, wenn der Schüler eine<br />

geometrische Figur oder mehrere geometrische Figuren findet <strong>und</strong> wie vorgegeben<br />

ausmalt.<br />

Diagnostizierungsziel ist in diesem Schritt die Fähigkeit im Erkennen <strong>und</strong> Unterscheiden<br />

geometrischer Figuren, nicht die Schnelligkeit beim Arbeiten.<br />

Die geometrischen Figuren im Arbeitsschritt 4 (Zusammensetzen des Hauses) müssen<br />

an allen Schulen vorhanden sein, da sie aus der "alten" Zeichenlektion übernommen<br />

wurden <strong>und</strong> analog angewendet werden. An vielen Förderschulen existieren diese Figuren<br />

in Form von Plastik- oder Pappteilen.<br />

Das Arbeitsblatt im Arbeitsschritt 3 wird in A4 vorgegeben, da in diesem Schritt nicht<br />

das leichte Ausmalen im Vordergr<strong>und</strong> steht, sondern zusätzlich <strong>zur</strong> Diagnostizierung<br />

der Kenntnisse auch die Beobachtung der feinmotorischen Fähigkeiten der Kinder<br />

(Mängel, Besonderheiten) einen Schwerpunkt bilden.<br />

Da die Kinder an allgemeinen Maßstäben (Gr<strong>und</strong>schule) gemessen werden müssen,<br />

darf dieses Arbeitsblatt nicht in einem anderen Format bereitgestellt werden (Anpassung<br />

der Lektion an die Fähigkeiten der Kinder hätte Diagnostizierungsfehler <strong>zur</strong> Folge!).


<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />

Lektion: "Wir zeichnen ein Haus"<br />

1. Prüfung themengeb<strong>und</strong>ener zeichnerischer Darstellungsfähigkeit<br />

Zeit Ablauf Methodische Hinweise<br />

4' 1.1 Einführung<br />

In einem kurzen Gespräch sind folgende Merkmale<br />

von Häusern <strong>und</strong> ihre Funktion zu erarbeiten:<br />

- große Tür zum Einlass<br />

- Fenster, damit es in den Räumen hell ist<br />

- zwei Stockwerke, damit viele Menschen<br />

Platz haben<br />

4' 1.2 Zeichnerische Darstellung eines Hauses<br />

- skizzenhafte Darstellung<br />

- keine Verwendung von Lineal <strong>und</strong> Buntstiften<br />

- es wird nur die Zeichnung eines Hauses<br />

gefordert (keine Bäume, kein Zaun, keine<br />

Menschen)<br />

Der Lehrer leitet das Gespräch mit den Worten<br />

ein: "In unserer Stadt (Dorf) gibt es viele Häuser,<br />

<strong>und</strong> es werden auch viele neu gebaut. Wer<br />

kann uns sagen, warum die Menschen Häuser<br />

brauchen?"<br />

Der Lehrer lenkt das Gespräch im weiteren<br />

Verlauf auf die wesentlichsten Merkmale eines<br />

Hauses. Nennen die Kinder die Merkmale nicht<br />

selbst, werden diese vom Lehrer gegeben <strong>und</strong><br />

begründet.<br />

Die Kinder sollen die Zeichnung selbstständig<br />

anfertigen. Die Benutzung des Lineals kann<br />

gestattet werden, wenn die Kinder es fordern.<br />

Der Lehrer beobachtet <strong>und</strong> ermuntert die Kinder,<br />

gibt keine Hilfen, korrigiert die Zeichnungen<br />

nicht.<br />

10' 1.3 Erarbeitung eines Bildinhaltes (großes Tafelbild, Anlage 1)<br />

Bildbetrachtung Die Zeichnungen werden eingesammelt <strong>und</strong> mit<br />

Namen <strong>und</strong> Nr.1 gekennzeichnet.<br />

Benennen <strong>und</strong> zeigen der Teile des Bildes:<br />

Haus, Bäume, Busch, Weg, Himmel mit Wolken<br />

Betrachten des Hauses; nennen <strong>und</strong> zeigen der<br />

Teile des Hauses:<br />

a) Erdgeschoss (ein Viereck), Tür (zwei Teile),<br />

links von der Tür (an der anderen Seite) ein<br />

Fenster<br />

b) 1. Stock (ein Viereck), in der Mitte ein Fenster,<br />

links ein Fenster, rechts ein Fenster<br />

c) Dach, Dachgiebel (ein Dreieck) mit einem<br />

kleinen r<strong>und</strong>en Fenster (Kreis), links ein<br />

Stück Dach (ein Dachstück), rechts ein Stück<br />

Dach (ein Stück Dach ist auch ein Viereck),<br />

Schornstein (ein Viereck)<br />

Festigung durch Wiederholung<br />

Danach leitet der Lehrer die Bildbetrachtung<br />

ein:<br />

"Ich habe euch ein schönes Bild mitgebracht."<br />

"Was seht ihr auf diesem Bild?"<br />

Jeder Schüler nennt <strong>und</strong> zeigt mindestens einen<br />

Bildteil.<br />

Danach leitet der Lehrer <strong>zur</strong> Betrachtung des<br />

Hauses über:<br />

Das Haus wollen wir uns ansehen. Wie viel<br />

Stockwerke hat es?"<br />

Die Schüler zeigen auf die Teile des Hauses<br />

<strong>und</strong> umfahren diese mit dem Zeigestock bzw.<br />

mit dem Finger.<br />

Nachdem alle Teile des Bildes bzw. des Hauses<br />

erarbeitet sind, wird nach der gleichen Systematik<br />

jeder Teil des Bildes <strong>und</strong> danach Teil des<br />

Hauses wiederholt (nennen <strong>und</strong> zeigen).<br />

Die Gegenstände können zählend oder simultan<br />

erfasst <strong>und</strong> genannt werden. Der Lehrer<br />

achtet auf die Reihenfolge der aufgezählten<br />

Teile (gleiche Systematik wie bei der Erarbeitung);<br />

er hilft, wenn ein Schüler versagt; korrigiert<br />

Fehler; lobt gute Leistungen. Nach der<br />

Übung wird das Tafelbild entfernt.<br />

71


72<br />

<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />

Zeit Ablauf Methodische Hinweise<br />

6' 1.4 Kontrolle: Nachzeichnen des Bildes<br />

Aufforderung, das Bild aus dem Gedächtnis<br />

nachzuzeichnen<br />

2. Bildergänzung (Auflegen ausgelassener Bildteile)<br />

Zeit Ablauf Methodische Hinweise<br />

8' Die Schüler erhalten die Arbeitsblätter (Anlage<br />

2) <strong>und</strong> eine Schale, in der sich die aufzulegenden<br />

Bildteile (zusammen mit einigen anderen)<br />

(Anlage 3) befinden.<br />

Der Lehrer erläutert den Arbeitsaufwand.<br />

Die Schüler führen danach die Arbeit aus<br />

(Auswählen der Teile <strong>und</strong> auflegen)<br />

3. Ausmalen der geometrischen Figuren im Bild<br />

Zeit Ablauf Methodische Hinweise<br />

5' Die Schüler erhalten die Arbeitsblätter<br />

(Anlage 4).<br />

Die Kinder erhalten die Weisung, das Bild so zu<br />

zeichnen, wie sie es gesehen haben, ohne Zusätze<br />

<strong>und</strong> Weglassungen<br />

Der Lehrer beobachtet <strong>und</strong> ermuntert die Kinder;<br />

er gibt keine Hilfen, korrigiert die Zeichnungen<br />

nicht.<br />

Der Lehrer fordert die Schüler auf, sich die Arbeitsblätter<br />

anzusehen. Ein Schüler(oder der<br />

Lehrer) stellt fest, dass einige Teile im Bild fehlen.<br />

Der Lehrer erklärt, dass diese Teile (zusammen<br />

mit anderen Teilen, die nicht zu diesem<br />

Bild gehören) sich in der Schale befinden<br />

Danach lässt der Lehrer von allen Kindern das<br />

Fenster in der Mitte des ersten Stockes suchen<br />

<strong>und</strong> auflegen (Kontrolle der Lösung).<br />

Anschließend arbeiten die Schüler selbstständig<br />

weiter.<br />

In diesem Arbeitsschritt sollen die Kinder zeigen,<br />

ob sie Kreis, Dreieck <strong>und</strong> Viereck unterscheiden<br />

können.<br />

Der Lehrer erläutert den Arbeitsauftrag. Der Lehrer gibt allen Kindern folgende Arbeitsaufträge<br />

(nacheinander nach Beendigung<br />

jeweils des vorangegangenen Schrittes):<br />

Die Schüler führen danach die Arbeit aus. 1. Sucht euch auf dem Bild zwei Kreise <strong>und</strong><br />

malt diese blau aus!<br />

2. Sucht euch jetzt zwei Dreiecke auf dem Bild<br />

<strong>und</strong> malt sie rot aus!<br />

3. Sucht euch zum Schluss zwei Vierecke <strong>und</strong><br />

malt diese grün aus!<br />

Findet ein Schüler nur eine geometrische Form<br />

je Auftrag oder auch mehr als zwei geometrische<br />

Formen (Zeit muss aber vom Schüler<br />

eingehalten werden), wird vom Lehrer nichts<br />

gesagt (Lösung ist trotzdem richtig). Die Kinder<br />

erhalten bei der Arbeit keine Hilfen; es wird<br />

nichts korrigiert.


<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />

4. Zusammensetzen des Hauses aus geometrischen Figuren<br />

Zeit Ablauf Methodische Hinweise<br />

8' Der Lehrer erteilt den Arbeitsauftrag <strong>und</strong> erklärt<br />

"Ihr habt in der Schule Dreiecke <strong>und</strong> Vierecke.<br />

Ihr sollt daraus das Haus legen. Für das Haus<br />

braucht ihr aber nicht alle Teile. Sucht die heraus,<br />

die in Farbe <strong>und</strong> Größe passen <strong>und</strong> legt<br />

unser Haus!"<br />

Die Schüler arbeiten selbstständig. Jeder Schüler,<br />

der seine Aufgabe nach der frontalen Anweisung<br />

oder nach einer der drei Hilfestellungen<br />

gelöst hat, kann seine Arbeit beenden. Er<br />

kann entweder das Haus noch einmal zeichnen<br />

oder auch auf dem Arbeitsblatt (Anlage 4) allein<br />

weiterarbeiten<br />

Von den 10 vorgegebenen geometrischen Figuren<br />

(Anlage 5) werden 5 zum Zusammensetzen<br />

des Hauses gebraucht (diese sind in Farbe <strong>und</strong><br />

Form den Teilen des Hauses angepasst).<br />

Die Schüler sollen diese 5 Figuren herausfinden<br />

<strong>und</strong> daraus das Haus zusammensetzen.<br />

Es werden nach Erteilung des Arbeitsauftrages<br />

zunächst keine Hilfen gegeben. Der Lehrer<br />

kontrolliert <strong>und</strong> ermuntert <strong>zur</strong> Arbeit (Der Protokollant<br />

macht sich Notizen zu den Lösungsversuchen.)<br />

Gelangen diese Schüler zu keiner<br />

Lösung, werden folgende Hilfen eingesetzt:<br />

1. Anzeichnen der geometrischen Figuren<br />

(Haus aus den geometrischen Figuren).<br />

2. Schüler zeigen <strong>und</strong> nennen die fünf benötigten<br />

Teile an der Tafel (Lehrer hilft).<br />

3. Auswählen der fünf Teile unter direkter Anleitung<br />

durch den Lehrer.<br />

Gelingt die Lösung nach Hilfe 3 nicht, wird die<br />

Arbeit abgebrochen.<br />

Der Protokollant vermerkt, welche Hilfe benötigt<br />

wurde.<br />

73


Protokollbogen<br />

74<br />

<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />

Lektion: "Wir zeichnen ein Haus" Klasse 1<br />

Name: Datum:<br />

Zeit Arbeitsschritt Beobachtungen Interpretation<br />

4' 1.1 Einführung<br />

4' 1.2 Zeichnerische<br />

Darstellung eines<br />

Hauses (Bild 1)<br />

10' 1.3 Erarbeitung eines<br />

Bildinhaltes<br />

6' 1.4 Kontrolle/Nachzeichnen<br />

des<br />

Bildes (Bild 2)


<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />

Zeit Arbeitsschritt Beobachtungen Interpretation<br />

8' 2. Bildergänzung<br />

5' 3. Ausmalen geometrischer<br />

Figuren im<br />

Bild (Arbeitsblatt)<br />

8' 4. Zusammensetzen<br />

des Hauses aus<br />

geometrischen<br />

Figuren<br />

75


76<br />

<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II


Kerstin Petzold<br />

<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />

Lektion: Deutsch<br />

Lesen/Schreiben<br />

Ziele <strong>und</strong> Inhalte<br />

"Wir lesen <strong>und</strong> schreiben"<br />

Klasse 1 (nach Handreichung S. 84)<br />

Die Lektion dient vorrangig der Erfassung der Kenntnisse <strong>und</strong> der Fertigkeiten im<br />

Schreiben. Es werden die Beherrschung der Gr<strong>und</strong>lagen des Schreibens sowie die<br />

Buchstabensicherheit überprüft.<br />

Gr<strong>und</strong>lagen des Schreibens:<br />

- duktusgerechtes Schreiben<br />

- Erkennen <strong>und</strong> Erfassen der Buchstaben, Silben <strong>und</strong> Wörter<br />

- Zügigkeit des Schriftbildes<br />

Zu den Gr<strong>und</strong>lagen gehört auch ein angemessener Lerneffekt in der rechtschreiblichen<br />

Sicherheit des Mindestwortschatzes.<br />

Arbeitsmaterialien<br />

- großes Tafelbild (Anlage 1)<br />

- 2 Kinderfiguren als Tafelbild (Anlage 2)<br />

- Arbeitsblatt zum Ergänzen der fehlenden Buchstaben (Anlage 3 - in Schreibschrift)<br />

- (Anlage 4 - in Druckschrift)<br />

- Arbeitsblatt <strong>zur</strong> Einzelüberprüfung (Anlage 5)<br />

- Doppelseite eines Schreibheftes mit Lineatur der 1. <strong>und</strong> 2. Klasse für jeden Schüler<br />

Hinweise <strong>und</strong> Empfehlungen<br />

Die Lektion besteht aus einer Unterrichtsst<strong>und</strong>e, sie ist in drei Arbeitsschritte gegliedert.<br />

Die Schüler sollen eingestimmt <strong>und</strong> in einer lernfreudigen Atmosphäre <strong>zur</strong> Mitarbeit<br />

motiviert werden. Bei auftretenden Schwierigkeiten werden die Schüler ermuntert <strong>und</strong><br />

gelobt.<br />

Die Arbeitszeiten für die einzelnen Abschnitte wurden in dieser Lektion vorgegeben,<br />

weil diese für die Beurteilung <strong>und</strong> Einschätzung der Leistungen der Kinder eine sehr<br />

wichtige Gr<strong>und</strong>lage bilden. Gleichzeitig sind sie auch eine Richtlinie für den Lehrer.<br />

77


78<br />

<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />

Er sollte unbedingt versuchen, sie bei der Arbeit mit den Arbeitsblättern <strong>und</strong> bei den<br />

Tätigkeiten Abschreiben, Nachschreiben, Schreiben nach Diktat <strong>und</strong> beim schriftlichen<br />

Reproduzieren einzuhalten, da sonst die Beobachtungs- <strong>und</strong> Diagnostizierungsergebnisse<br />

verfälscht werden bzw. nicht mehr aussagekräftig sind {die Schüler müssen an<br />

den Maßstäben der Gr<strong>und</strong>schule gemessen werden, damit eine objektive Einschätzung<br />

der Schüler (Entscheidung: Gr<strong>und</strong>schüler oder Schüler einer Schule <strong>zur</strong> Lernförderung)<br />

möglich ist!}<br />

Bei der Erarbeitung <strong>und</strong> Übung an der Tafel, bei Gesprächen sowie bei den Leseübungen<br />

<strong>und</strong> Auflockerungen darf je nach Umfang <strong>und</strong> Leistungsstärke der Schülergruppe<br />

die Zeit variiert werden. So kann z. B. die Lektion verlängert werden (Voraussetzung<br />

dafür ist eine noch ausreichende Konzentrationsfähigkeit <strong>und</strong> der Mitarbeitswille der<br />

Schüler, nach Bedarf Auflockerungsübungen) oder der Rest der Lektion wird am gleichen<br />

Tag zu einem späteren Zeitpunkt nachgeholt.<br />

Diese Beispiele liegen im Bereich der Möglichkeiten <strong>und</strong> müssen von den Diagnostikgruppen<br />

selbstständig beurteilt <strong>und</strong> durchgeführt werden. Bei richtiger Durchführung ist<br />

die Lektion in der vorgegebenen Zeit gut zu realisieren.<br />

Die Gr<strong>und</strong>lage für diese Lektion ist die Möglichkeit, dass der Diagnostiklehrer an den<br />

Gr<strong>und</strong>schulen der Schüler zu hospitieren kann, um die Durchführung der Lektion (z. B.<br />

richtige Wahl der Arbeitsblätter) <strong>und</strong> die Auswertung der Arbeitsergebnisse für jeden<br />

Schüler speziell vornehmen zu können.<br />

Bei der Auswertung der Arbeitsergebnisse müssen der Stand der Erarbeitung der<br />

Buchstaben sowie die Lehrmethode bei der Buchstabenerarbeitung in der Gr<strong>und</strong>schulklasse<br />

jedes Kindes unbedingt in Betracht gezogen werden. Das gilt auch für die<br />

Durchführung der Lektion.<br />

Sind Schüler zu diagnostizieren (nur einzelne der Kindergruppe), die den Text nicht<br />

lesen <strong>und</strong> das Diktat nicht mitschreiben können auf Gr<strong>und</strong> zu geringer Buchstabenkenntnisse<br />

(Voraussetzung: die Erarbeitungsmethode des Gr<strong>und</strong>schullehrers ist die<br />

Ursache, nicht Wissenslücken!), so sind verschiedene Arbeitsformen für diese Schüler<br />

möglich.<br />

Eine Form wäre, diese Schüler beim Diktat mitschreiben zu lassen <strong>und</strong> die Arbeitsergebnisse<br />

entsprechend zu bewerten oder sie das Diktat mit der Aufforderung: "Schreibt<br />

die Wörter auf, die ihr schafft!" mitschreiben zu lassen <strong>und</strong> die Bewertung der Ergebnisse<br />

unter Berücksichtigung der ungenügenden Leistungsvoraussetzungen vorzunehmen.<br />

Zulässig wäre auch, diesen Kindern in der Zeit des Diktates (Arbeitsschritt 3) das Arbeitsblatt<br />

<strong>zur</strong> Ermittlung der Buchstabenkenntnisse (Anlage 5) vorzulegen. Hier könnten<br />

die Aufgabenstellungen verschieden sein, z. B.: "Male alle Luftballons aus, deren<br />

Buchstaben du kennst!" oder "Schreibe alle Buchstaben auf, die du schon kennst <strong>und</strong><br />

male ihren Luftballon aus!" (Übertragen von Druck- in Schreibschrift!).<br />

Die hier erzielten Arbeitsergebnisse müssen jedoch in der Einzelüberprüfung noch kontrolliert<br />

werden. Ebenso müssten auch die Leseleistungen dieser Schüler in Einzelüberprüfung<br />

festgestellt werden.


<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />

Sollten aber alle Schüler der Diagnostizierungsgruppe den Anforderungen der Arbeitsschritte<br />

2.2 <strong>und</strong> 2.3 auf Gr<strong>und</strong> ungenügender Buchstabenkenntnisse (Ursache: Lehrmethode<br />

in den Gr<strong>und</strong>schulklassen!) nicht gewachsen sein, müssen die Lehrer dieser<br />

Gruppe den Lese- <strong>und</strong> Übungstext von 2.2 sowie den Diktattext von 3. in eigenverantwortlicher<br />

Arbeit angemessen ändern (günstig: Rücksprache mit den Gr<strong>und</strong>schullehrern).<br />

Im Allgemeinen sind die verwendeten Buchstaben <strong>und</strong> Wörter in Klasse 1 der Gr<strong>und</strong>schule<br />

aber zum Zeitpunkt der Überprüfung erarbeitet (lt. Aussage von Gr<strong>und</strong>schullehrern),<br />

so dass die Lektion den Anforderungen an Schüler der Klasse 1 der Gr<strong>und</strong>schule<br />

entspricht.<br />

Beim Arbeitsschritt 1.3 ist es notwendig, dass das Arbeitsblatt in Druckschrift <strong>und</strong> auch<br />

in Schreibschrift vorliegt, da die Erarbeitung der Buchstaben in der Gr<strong>und</strong>schule sehr<br />

unterschiedlich durchgeführt wird <strong>und</strong> die Schüler dadurch mit unterschiedlichen Leistungsvoraussetzungen<br />

<strong>zur</strong> Diagnostizierung kommen. Empfehlenswert wäre, schon vor<br />

der Lektion zu klären, welches Arbeitsblatt jedes Kind benötigt. Das spart Zeit <strong>und</strong> verhindert<br />

größere Unruhe in der Lektion.<br />

Es ist nicht das Anliegen der Lektion, dass sich die Kinder ein Arbeitsblatt aussuchen,<br />

sondern dass der Leiter der Lektion in Zusammenarbeit mit dem zuständigen Lehrer<br />

des jeweiligen Kindes vor dem Beginn der Lektion die Frage nach dem jeweiligen speziell<br />

notwendigen Arbeitsblatt klärt (Voraussetzung ist die vorherige Hospitation in der<br />

Gr<strong>und</strong>schulklasse des Kindes!).<br />

Beim Arbeitsschritt 2.1 sollen die zwei Kinderfiguren unbedingt an einer Stelle zusammen<br />

in der Nähe des Textes angeheftet werden (nicht einzeln verteilt!), da sie sonst zu<br />

sehr vom Text ablenken <strong>und</strong> die Aufmerksamkeit der Schüler zerteilen würden.<br />

Im Arbeitsschritt 2.2 ist nicht nur die Ergebniskontrolle der Schülerleistungen wichtig,<br />

sondern vor allem auch das Beobachten der Ausführungsqualitäten (z. B.: verbessert<br />

der Schüler ständig; arbeitet der Schüler teilweise nicht nach den Vorgaben des Lehrers,<br />

sondern verbessert zwischendurch seine Arbeit; schreibt der Schüler nur ab, weil<br />

er durch das Verbessern zwangsläufig in Zeitmangel gerät; schreibt der Schüler von<br />

Anfang an ab; wie beherrscht der Schüler die Technik "Selbstkontrolle").<br />

Anhand der Doppelseite des Schreibheftes ist später auch ersichtlich, ob der Schüler<br />

ohne Korrekturen nachschreiben konnte oder ob er oft verbessert hat bzw. verbessern<br />

musste.<br />

Sehr wichtig ist auf jeden Fall, genau zu beobachten, wie der Schüler in diesem Arbeitsschritt<br />

arbeitet, damit die Diagnostizierungsergebnisse so genau wie möglich sind.<br />

Gr<strong>und</strong>schullehrer sagten bezüglich zu diesem Arbeitsschritt 2.2 aus, dass Gr<strong>und</strong>schüler<br />

bei dieser Tätigkeit auf Gr<strong>und</strong> ihres Könnens sauber <strong>und</strong> ohne Korrektur arbeiten.<br />

Das Arbeitsblatt <strong>zur</strong> Überprüfung der Buchstabenkenntnis (Anlage 5) kann auch in der<br />

Einzeldiagnostik bei Unsicherheiten in der Begutachtung sowie <strong>zur</strong> Bekräftigung der<br />

Beobachtungsergebnisse angewandt werden.<br />

Aufgabenstellungen könnten hier z. B. sein:<br />

79


80<br />

<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />

"Zeige mir den Buchstaben ...!"<br />

"Wie heißt dieser Buchstabe in diesem Luftballon?"<br />

oder auch die Aufgabenstellungen, die schon beim Diktatschreiben genannt wurden.


<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />

Lektion: "Wir lesen <strong>und</strong> schreiben"<br />

1. Ermitteln der Fertigkeiten des duktusgerechten Schreibens von Buchstaben<br />

sowie Buchstabenkenntnis<br />

Zeit Ablauf Methodische Hinweise<br />

3' 1.1 Gespräch "Die Kinder lernen"<br />

Der Lehrer heftet das große Tafelbild (Anlage 1) an die Tafel. Die Schüler beschreiben die<br />

Tätigkeiten der Kinder auf dem<br />

Bild, sie berichten aus eigenem<br />

Erleben<br />

Er führt ein kurzes Gespräch zum Bild:<br />

"Was seht ihr?"<br />

"Was tun die Kinder?"<br />

6' 1.2 Arbeit an der Tafel (Tafelbild in Schreibschrift)<br />

M A L G<br />

m n o e u<br />

Lesen der Buchstaben<br />

gemeinsames Ergänzen der<br />

fehlenden Buchstaben<br />

4' 1.3 Arbeit mit dem Arbeitsblatt<br />

vorbereitetes Arbeitsblatt (in Druck oder Schreibschrift)<br />

A K G N<br />

c i I m<br />

Mit den Sätzen: "Wir wollen auch<br />

lesen <strong>und</strong> schreiben. Ich bin<br />

gespannt, wie toll ihr das schon<br />

könnt!" leitet der Lehrer <strong>zur</strong><br />

nächsten Übung über.<br />

Der Lehrer zeigt Buchstaben, die<br />

Schüler lesen einzeln. Danach<br />

zeigt der Lehrer auf die leeren<br />

Buchstabenfenster <strong>und</strong> die Kinder<br />

nennen die fehlenden Buchstaben<br />

<strong>und</strong> tragen sie ein<br />

Wenn von den Schülern nicht<br />

erkannt wird, dass in die oberen<br />

Fenster die großen <strong>und</strong> in die<br />

unteren Fenster die kleinen<br />

Buchstaben gehören, weist der<br />

Lehrer sie darauf hin. Die Buchstabenanzahl<br />

ist so zu wählen,<br />

dass jeder Schüler einmal an der<br />

Tafel arbeitet. Das Tafelbild ist<br />

vor Beginn der Übung 1.3 zu<br />

löschen.<br />

Die Schüler erhalten das Arbeitsblatt<br />

mit der Aufforderung:<br />

"Arbeitet jetzt wie an der Tafel,<br />

tragt die fehlenden Buchstaben<br />

ein!"<br />

81


82<br />

<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />

2. Überprüfen der Arbeitsverfahren Nach- <strong>und</strong> Abschreiben; schriftliche Reproduktion<br />

der aus dem Übungstext gemerkten Wörter<br />

Zeit Ablauf Methodische Hinweise<br />

2' 2.1 Gespräch<br />

kurze Einschätzung der Arbeit<br />

der Schüler (Motivation): "Das<br />

habt ihr schon sehr schön gemacht!"<br />

nochmaliges Betrachten des<br />

großen Tafelbildes (Anlage 1)<br />

unter folgenden Gesichtspunkten:<br />

- Freude beim Lernen<br />

- keine Angst haben<br />

- Lehrer hilft<br />

- gut aufpassen müssen<br />

15' 2.2 Nach- <strong>und</strong> Abschreibübung<br />

(Tafelbild in Schreibschrift)<br />

ca.<br />

3'<br />

"Die Kinder lesen. Sie schreiben<br />

auch gern. Alle Schüler sind<br />

leise. So lernen sie gut."<br />

Lesen des Textes; Nachschreiben<br />

des 1. <strong>und</strong> 2. Satzes<br />

Abschreiben des 3. <strong>und</strong> 4. Satzes<br />

(Nach- <strong>und</strong> Abschreibübung auf<br />

die 2. leere Seite des Doppelblattes<br />

anfertigen)<br />

2.3 Schriftliche Reproduktion<br />

der aus dem Übungstext von<br />

Schülern gemerkten Wörter<br />

Loben der Arbeitsergebnisse allgemein, ohne auf die genauen<br />

Details einzugehen. (Schaffen einer optimalen Lernatmosphäre)<br />

Mit den Bemerkungen: "Ihr müsst bei unserer nächsten Übung<br />

auch gut aufpassen, dann schafft ihr sie gut", leitet der Lehrer<br />

<strong>zur</strong> nächsten Übung über.<br />

Dabei heftet er die 2 Figuren (Anlage 2) an die Tafel (nebeneinander,<br />

mit frei gewählten Namen) <strong>und</strong> sagt: "Die zwei Kinder<br />

wollen euch dabei helfen".<br />

Zuerst werden die Kinder gefragt, ob sie eine Zeile allein vorlesen<br />

können. (Diagnostizierung der Leseleistungen <strong>und</strong> Sinnerfassung)<br />

Anschließend wird der Text vom Lehrer vorgelesen, danach<br />

lesen die Schüler gemeinsam. Beim Lesen durch die Schüler<br />

hilft der Lehrer, indem er auf die Wörter zeigt <strong>und</strong> schwierige<br />

Wörter zeigt <strong>und</strong> schwierige Wörter laut mitliest bzw. vorliest<br />

(gemeinsames Lesen zügig durchführen; einzelne Schüler<br />

vorlesen lassen, wenn sie sich bei der Aufforderung: "Wer<br />

kann eine Zeile allein lesen?" melden)<br />

Der Lehrer lenkt die Nachschreibübung; es wird wortweise<br />

nachgeschrieben: Anschauen – Abdecken – Schreiben – Aufdecken<br />

– Vergleichen – Korrigieren<br />

Zur Abschreibübung erhalten die Schüler den Arbeitsauftrag:<br />

"Schreibe jetzt die nächsten Sätze ab!"<br />

Die Schüler arbeiten ohne Hilfen. Die Doppelseite des<br />

Schreibheftes ist beim Arbeiten so gefaltet, dass immer nur<br />

eine Seite vorliegt.<br />

Diejenigen Schüler, die mit dem Abschreiben fertig sind, werden<br />

aufgefordert, auf die 3. leere Seite des Doppelblattes alle<br />

Wörter aufzuschreiben, die sie sich gemerkt haben.<br />

Die Übung 2.3 sollte aber insgesamt nicht länger als 3 Minuten<br />

dauern <strong>und</strong> dient somit auch dem Ausgleich des unterschiedlichen<br />

Arbeitstempos beim Abschreiben.


<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />

Zeit Ablauf Methodische Hinweise<br />

2' Auflockerung<br />

Lied mit gymnastischer Übung<br />

oder nur gymnastische Lockerung<br />

3. Schreiben eines Diktates<br />

Zeit Ablauf Methodische Hinweise<br />

10' Diktattext<br />

Die Kinder lernen. Sie<br />

lesen <strong>und</strong> malen. Alle<br />

sind leise.<br />

Die Schüler singen ein Lied <strong>und</strong> führen rhythmische Bewegungen<br />

dazu aus oder Fingerspiele <strong>zur</strong> Lockerung mit Aufstehen<br />

der Schüler oder ganzkörperliche Bewegungen am Platz <strong>zur</strong><br />

Lockerung.<br />

Der Lehrer trägt das ganze Diktat vor. Danach wird jeder Satz in Abschnitten<br />

von ein bis zwei Wörtern diktiert <strong>und</strong> von den Kindern geschrieben;<br />

dabei ist der Algorithmus einzuhalten:<br />

Vorsprechen – Nachschreiben – Vorsprechen (Lehrer) Vergleichen –<br />

Korrigieren (Schüler)<br />

83


Protokollbogen<br />

84<br />

<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />

Lektion: "Wir lesen <strong>und</strong> schreiben" Klasse 1<br />

Name: Datum:<br />

Zeit Arbeitsschritt Beobachtungen Interpretation<br />

3' 1.1 Einführung -<br />

Gespräch<br />

6' 1.2 Arbeit an der Tafel<br />

(Tafelbild in<br />

Schreibschrift)<br />

4' 1.3 Arbeit mit dem<br />

Arbeitsblatt<br />

(Druck- oder<br />

Schreibschrift)<br />

2' 2.1 Gespräch


<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />

Zeit Arbeitsschritt Beobachtungen Interpretation<br />

15' 2.2 Nach- <strong>und</strong> Abschreibübung<br />

(Tafelbild in<br />

Schreibschrift)<br />

3' 2.3 Schriftliche<br />

Reproduktion<br />

10' 3. Schreiben eines<br />

Diktates<br />

85


86<br />

<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />


<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />

�<br />

87


88<br />

<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />

Anlage 3 "Wir lesen <strong>und</strong> schreiben" (Schreibschrift)


<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />

Anlage 4 "Wir lesen <strong>und</strong> schreiben" (Druckschrift)<br />

A K G N<br />

e f l m d<br />

89


<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />

Anlage 5 Arbeitsblatt <strong>zur</strong> Einzelüberprüfung der Buchstabensicherheit<br />

90<br />

"Wir lesen <strong>und</strong> schreiben"<br />

M<br />

m<br />

U u<br />

Z z<br />

R<br />

r<br />

E e<br />

O o<br />

P p<br />

H h<br />

G g<br />

V v<br />

D d<br />

A<br />

a<br />

S s<br />

K k<br />

L l<br />

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b<br />

N<br />

n<br />

I i<br />

F<br />

f<br />

T t<br />

W w


<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />

Angela Drößler/Dorothea Götze<br />

Lektion: Mathematik<br />

Ziele <strong>und</strong> Inhalte<br />

"Die Folge der natürlichen Zahlen von 1 bis 20"<br />

Klasse 1 (nach Handreichung S. 29 ff.)<br />

Die Lektion besteht aus einer Unterrichtsst<strong>und</strong>e. In der St<strong>und</strong>e werden die Kenntnisse<br />

über die Folge der natürlichen Zahlen von 1 bis 20 als ein Teil des gr<strong>und</strong>legenden Wissens<br />

<strong>und</strong> Könnens der Schüler in Klasse 1 der Gr<strong>und</strong>schule reaktiviert <strong>und</strong> in vielfältigen<br />

Anwendungsaufgaben ermittelt <strong>und</strong> erweitert.<br />

Das diagnostische Ziel der Lektion besteht in der Prüfung der Lernfähigkeit der Schüler<br />

in diesem speziellen mathematischen Bereich.<br />

Die Lektion ist in drei Arbeitsschritte gegliedert. Der erste Arbeitsschritt beinhaltet eine<br />

Leistungskontrolle <strong>zur</strong> Feststellung vorhandenen Wissens <strong>und</strong> Könnens. Der zweite<br />

Arbeitsschritt dient vorzugsweise der Vermittlung, Übung <strong>und</strong> Anwendung. Im dritten<br />

Arbeitsschritt wird wiederum eine Leistungskontrolle durchgeführt, um den Zuwachs an<br />

Wissen <strong>und</strong> Können festzustellen.<br />

Arbeitsmaterialien<br />

- Ball<br />

- Arbeitsblatt Teil A <strong>und</strong> B<br />

- Mengendarstellungen für die Tafel (auf Pappstreifen gezeichnete Kreise zum Anheften)<br />

- Ziffernkästchen zum Anheften an die Tafel<br />

- Ziffernkärtchen für die Hand des Schülers (1 bis 10, 11 bis 20)<br />

- Ziffernkärtchen zum Umhängen (1 bis 10, 11 bis 20)<br />

Hinweise <strong>und</strong> Empfehlungen<br />

Die überarbeitete Lektion entspricht in der Zielstellung, im Inhalt <strong>und</strong> Aufbau weitgehend<br />

der Darstellung in der Handreichung (S. 29 bis S. 33). Die Beobachtungsschwerpunkte<br />

(S. 33 f), die Einschätzung der Leistungsfähigkeit nach den Stufen I bis V sowie<br />

die Hinweise <strong>zur</strong> Anfertigung <strong>und</strong> Auswertung der Arbeitsblätter Teil A <strong>und</strong> B (S. 37 bis<br />

S. 40) haben weiterhin Gültigkeit. Zur Vervollständigung wurde ein Protokollbogen erstellt.<br />

Die Veränderungen in den Arbeitsschritten 1.1 <strong>und</strong> 2.2 der Lektion sind als Vorschläge<br />

aufzufassen. Der Einsatz eines Balls bei der Zählübung im Arbeitsschritt 1.1 soll als<br />

Auflockerung dienen, die Kinder motivieren <strong>und</strong> vorzeitigem Ermüden vorbeugen. Die<br />

Variante der Übung in Gruppen im Arbeitsschritt 2.2 ermöglicht einen Wechsel der Arbeitsformen<br />

<strong>und</strong> intensiveres Üben für alle Schüler, besonders dann, wenn Arbeitstempo<br />

<strong>und</strong> Leistungsvoraussetzungen sehr unterschiedlich sind. Voraussetzung für die<br />

Arbeit in Gruppen ist jedoch, dass vor Beginn der Lektion die äußeren Bedingungen für<br />

einen schnellen Wechsel der Arbeitsformen geschaffen werden. Es kann in diesem<br />

Arbeitsschritt aber auch frontal gearbeitet werden.<br />

91


92<br />

<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />

Da die Überprüfungsgruppen sowohl in ihrer zahlenmäßigen Stärke als auch in ihrem<br />

Leistungsvermögen immer unterschiedlich sein werden, können sich im Ablauf der Lektion<br />

zeitliche Verschiebungen ergeben, die leichte Reduzierungen der Anzahl der<br />

Übungsaufgaben oder auch zusätzliche Aufgabenstellungen erforderlich machen.<br />

Wichtig ist in jedem Fall, dass konkrete Aussagen <strong>zur</strong> Leistungsfähigkeit eines jeden<br />

Schülers gemacht werden können. Ist das nach den Beobachtungen <strong>und</strong> Ergebnissen<br />

der Lektion noch nicht möglich, sollte unbedingt eine zusätzliche Einzelüberprüfung<br />

erfolgen.


Aufbau der Lektion<br />

<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />

13' Erster Arbeitsschritt<br />

Überprüfen der Kenntnisse, die die Schüler über die Folge der natürlichen Zahlen<br />

1 bis 20 haben<br />

Zeit Ablauf Methodische Hinweise<br />

3' 1.1 Zählübungen<br />

Zahlen von 1 bis 20<br />

Zahlen von 20 bis 1<br />

3' 1.2 Arbeit an der Tafel<br />

Tafelbild<br />

4 3 1 2<br />

1 . . .<br />

4 8 6 1 3<br />

8 . . . .<br />

16 4 18 11<br />

4 . . .<br />

7' 1.3 Arbeit mit dem<br />

Arbeitsblatt<br />

Teil A<br />

Ausgabe der Arbeitsblätter<br />

selbstständiges Lösen der<br />

Aufgaben<br />

Übung soll in aufgelockerter Form erfolgen (Ball), z. B. Schüler stehen<br />

im Kreis, zählen, indem sie den Ball weitergeben bis 20 <strong>und</strong> <strong>zur</strong>ück,<br />

Lehrer wirft den Schülern den Ball zu, nennt eine Zahl <strong>und</strong> lässt<br />

weiterzählen, alle Schüler einbeziehen<br />

Lehrer weist darauf hin, dass die Ziffern ungeordnet sind, fordert die<br />

Schüler auf, sie zu ordnen, gibt den Hinweis, dass die 1. Ziffer anzeigt,<br />

wie geordnet werden soll<br />

Schüler nennen jeweils die nächste Zahl<br />

Lehrer trägt sie ein,<br />

finden die Schüler die Zahl nicht, trägt der Lehrer sie ein<br />

Arbeitsblatt Teil A<br />

Vergleich des Arbeitsblattes mit dem Tafelbild<br />

Löschen des Tafelbildes<br />

Aufforderung, die Aufgaben des Arbeitsblattes zu lösen wie zuvor an<br />

der Tafel<br />

Kontrolle durch den Lehrer, aber keine Hinweise oder Hilfen<br />

93


94<br />

<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />

25' Zweiter Arbeitsschritt<br />

Vermittlung neuen Wissens <strong>und</strong> Könnens <strong>und</strong> ihre Anwendung<br />

Zeit Ablauf Methodische Hinweise<br />

5' 2.1 Ordnen von Zahlen aus der Übung 1.2<br />

in Verbindung mit Mengen<br />

Tafelbild:<br />

oooo ooo o oo<br />

o oo ooo oooo<br />

1 2 3 4<br />

Lösung der Aufgaben 2 <strong>und</strong> 3 aus der Übung<br />

1.2<br />

5' 2.2 Ordnen von Zahlen in individueller<br />

Übung<br />

im Zahlenraum bis 10<br />

Ziffernkärtchen von 1 bis 10 geordnet hinlegen<br />

lassen<br />

Ziffernkärtchen nach Ansage legen lassen<br />

(z. B. Legt die Zahlen 3, 5, 4!) <strong>und</strong> nach der<br />

kleinsten, nach der größten Zahl ordnen lassen<br />

Ordnen aller Ziffernkärtchen<br />

(Beginnt mit der größten Zahl!)<br />

im Zahlenraum von 11 bis 20<br />

Übung erfolgt in gleicher Weise wie im Zahlenraum<br />

bis 10<br />

Mengendarstellungen <strong>und</strong> Ziffernkärtchen zum<br />

Anheften für die Tafel<br />

Lehrer weist auf die Mengendarstellung hin <strong>und</strong><br />

erklärt, dass die Karten mit den Kreisen in der<br />

richtigen Ordnung sind<br />

fordert zum Ordnen auf (die Karte mit den wenigsten<br />

Kreisen zuerst)<br />

nach dem Ordnen der Mengen Zuordnung der<br />

Ziffernkarten<br />

Lesen der Folge der Zahlen<br />

gleiches Vorgehen wie bei Aufgabe (bei Zeitmangel<br />

eventuell 1. Aufgabe weglassen)<br />

Um intensives Üben zu gewährleisten, kann die<br />

Arbeit in Gruppen erfolgen.<br />

(evtl. 3 Schüler, 1 Lehrer)<br />

Schüler erhalten Ziffernkärtchen von 1 bis 10<br />

(Übung wird mit möglichst vielen Zahlengruppen<br />

durchgeführt)<br />

der Lehrer kontrolliert <strong>und</strong> hilft individuell<br />

die Art der notwendigen Hilfen wird erfasst:<br />

1. Hinweise auf Fehler<br />

2. Zeigen des Fehlers<br />

3. Demonstrieren der richtigen Lösung<br />

danach wird der Schüler <strong>zur</strong> Wiederholung der<br />

Aufgabenlösung aufgefordert;<br />

es folgt weiter:<br />

- die Aufforderung zum Zählen<br />

- das Legen der ersten Zahl durch den Lehrer<br />

- das Legen weiterer Zahlen durch den Lehrer<br />

Schüler erhalten Ziffernkärtchen von 11 bis 20<br />

Kontrolle <strong>und</strong> individuelle Hilfen wie bei den<br />

Übungen im Zahlenraum von 1 bis 10<br />

Übung mit möglichst vielen Zahlengruppen


<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />

Zeit Ablauf Methodische Hinweise<br />

7' 2.3 Ordnen von Zahlen in einem Übungs-<br />

spiel<br />

im Zahlenraum von 1 bis 10 wichtige Übung <strong>zur</strong> Auflockerung <strong>und</strong> Anregung<br />

zu weiterem Arbeiten<br />

jeder Schüler erhält eine Ziffernkarte<br />

stellt sich als Zahl vor (Ich bin die ...)<br />

danach stellen sich einige "Zahlen" ungeordnet<br />

vor der Klasse auf<br />

einen Schüler zum Ordnen auffordern (Ordnen<br />

nach der kleinsten nach der größten Zahl)<br />

zum Schluss des Arbeitsschrittes stellen sich<br />

alle "Zahlen" geordnet auf<br />

im Zahlenraum von 11 bis 20<br />

Übung in gleicher Weise wie im Zahlenraum von<br />

1 bis 10<br />

8' 2.4. Ordnen von Zahlen an der Tafel<br />

Tafelbild<br />

I. 3 2 4<br />

2 . .<br />

II. 5 1 4 3<br />

1 . . .<br />

III. 4 5 8 6 1 10<br />

10 . . . . .<br />

IV. 8 16 2 15 10<br />

2 . . . .<br />

V. 10 17 3 20 7<br />

20 . . . .<br />

Schüler auffordern, jeweils die nächste Zahl zu<br />

nennen<br />

Lehrer trägt die Zahlen ein, nachdem evtl. Fehler<br />

durch die Schüler korrigiert wurden<br />

Schüler erhalten Ziffernkärtchen zum Umhängen<br />

(von 1 bis 10)<br />

Kreis auf den Fußboden zeichnen, in den sich<br />

je nach dem Ordnungsprinzip die erste "Zahl"<br />

stellt<br />

Schüler erhalten Ziffernkärtchen zum Umhängen<br />

(von 11 bis 20)<br />

wichtige Übung in Vorbereitung auf die Arbeit<br />

mit dem Arbeitsblatt Teil B<br />

Aufgaben werden der Reihe nach gelöst<br />

Ziffernkärtchen für die Tafel (Einsatz, wenn<br />

dritte Hilfe nötig ist)<br />

bei Schwierigkeiten hilft der Lehrer in folgender<br />

Weise:<br />

1. Welche Zahl steht vorn, ist es die kleinste<br />

oder die größte Zahl? Welche muss nun<br />

folgen?<br />

2. Nennen der nächsten Zahl durch den Lehrer<br />

3. Einsatz der Ziffernkärtchen<br />

95


96<br />

<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />

7' Dritter Arbeitsschritt<br />

Überprüfen der erreichten Kenntnisse<br />

Zeit Ablauf Methodische Hinweise<br />

Schüler erhalten das Arbeitsblatt Teil B Arbeitsblatt Teil B<br />

Vergleich des Arbeitsblattes mit dem Tafelbild<br />

Löschen des Tafelbildes<br />

selbstständige Lösung der Aufgaben Lehrer kontrolliert <strong>und</strong> ermuntert durch Lob<br />

keine Hinweise <strong>und</strong> Hilfen während des<br />

Aufgabenlösens<br />

erst nach Abschluss der Arbeit zeigt der Lehrer<br />

auf falsch gelöste Aufgaben <strong>und</strong> regt <strong>zur</strong> Überprüfung<br />

an


Protokollbogen<br />

<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />

Lektion: Mathematik 1. Klasse<br />

Die Folge der natürlichen Zahlen bis 20 (nach Handreichung, S 29 ff.)<br />

Name: Datum:<br />

Zeit Arbeitsschritt Beobachtungen Interpretation<br />

(13') Erster Arbeitsschritt<br />

3' 1.1 Zählübungen<br />

3' 1.2 Arbeit an der<br />

Tafel<br />

7' 1.3 Arbeit am<br />

Arbeitsblatt<br />

Teil A<br />

(25') Zweiter Arbeitsschritt<br />

5' 2.1 Ordnen von<br />

Zahlen aus der<br />

Übung 1.2 in<br />

Verbindung mit<br />

Mengen<br />

97


98<br />

<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />

Zeit Arbeitsschritt Beobachtungen Interpretation<br />

5' 2.2 Ordnen von<br />

Zahlen in induvidueller<br />

Übung<br />

7' 2.3 Ordnen von<br />

Zahlen in einem<br />

Übungsspiel<br />

8' 2.4 Ordnen von<br />

Zahlen an der<br />

Tafel<br />

(7') Dritter<br />

Arbeitsschritt<br />

7' Arbeit am Arbeitsblatt<br />

Teil B


<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />

Arbeitsblatt für die Hand des Schülers<br />

Name: _________________ Klasse: ____ (Schuljahr: _________ Alter: __________)<br />

A Leistungsstand B Lernzuwachs<br />

I. 1 3 2 2 4 3<br />

1 . . 2 . .<br />

II. 5 3 4 1 5 3 1 2<br />

1 . . . 1 . . .<br />

III. 6 4 9 10 5 3 5 4 7 10 6<br />

10 . . . . 10 . . . . .<br />

IV. 8 16 15 2 13 8 16 11 19 2<br />

2 . . . . 2 . . . .<br />

6 19 12 3 4 18 11 7<br />

19 . . . 18 . . .<br />

V. 10 17 3 20 7 4 10 17 20 11 4 13 3<br />

3 . . . . . 3 . . . . . .<br />

20 . . . . . 20 . . . . . .<br />

Hinweise <strong>zur</strong> Anfertigung <strong>und</strong> Auswertung des Arbeitsblattes in Handreichung S. 39 f.<br />

99


100<br />

<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II


<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />

101


102<br />

<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II


<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />

103


104<br />

<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II


<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />

105


106<br />

<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II


<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />

107


108<br />

<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II


<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />

109


110<br />

<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II


<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />

111


112<br />

<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />

Angela Drößler/Dorothea Götze<br />

Lektion: Mathematik<br />

Ziele <strong>und</strong> Inhalte<br />

"Gr<strong>und</strong>rechenoperationen der Addition <strong>und</strong> Subtraktion"<br />

l. Klasse (nach Handreichung S. 40 ff.)<br />

Die Lektion besteht aus einer Unterrichtsst<strong>und</strong>e <strong>und</strong> ist als Fortsetzung <strong>und</strong> Ergänzung<br />

der vorhergehenden Mathematiklektion aufzufassen. In dieser St<strong>und</strong>e werden die Fertigkeiten<br />

in der Beherrschung der Gr<strong>und</strong>aufgaben der Addition <strong>und</strong> Subtraktion bis 20<br />

ohne Überschreiten der Zahl 10 sowie die Fähigkeit <strong>zur</strong> Anwendung bei der Lösung<br />

weiterer Aufgaben ermittelt.<br />

Die diagnostische Zielsetzung besteht vor allem in einem Beitrag <strong>zur</strong> Ermittlung der<br />

Lernfähigkeit. Die Lektion ist in drei Arbeitsschritte gegliedert. Den ersten Arbeitsschritt<br />

bildet eine Leistungskontrolle <strong>zur</strong> Feststellung des Ausgangsniveaus. Der zweite Arbeitsschritt<br />

dient der Reaktivierung vorhandenen Wissens <strong>und</strong> Könnens sowie der<br />

Vermittlung neuer Kenntnisse in der Anwendung der Gr<strong>und</strong>aufgaben der Addition <strong>und</strong><br />

Subtraktion. Im dritten Arbeitsschritt wird durch eine Leistungskontrolle der Lernzuwachs<br />

im Vergleich zum Ausgangswert ermittelt<br />

Arbeitsmaterialien<br />

- Arbeitsblatt Teil A <strong>und</strong> B<br />

- Ziffernkärtchen für die Hand der Schüler (1 bis 10, 11 bis 20)<br />

- 10 Einzelelemente (Stäbchen oder Rechenplättchen) <strong>und</strong><br />

- eine Zehnermenge (Stäbchenbündel oder Zehnerstreifen) je Schüler<br />

- Ziffernkarten (1 bis 20) <strong>und</strong> Operationszeichen (+; -, =) zum Anheften für die Tafel<br />

- Applikationen (von Kindern o. Ä.) für die Tafel<br />

- Rechenbild<br />

- Ball<br />

Hinweise <strong>und</strong> Empfehlungen<br />

Die Zielstellung sowie die inhaltlichen Anforderungen entsprechen in der überarbeiteten<br />

Lektion der Darstellung in der Handreichung (S. 40 f.). Ebenso sind die Hinweise zu<br />

den Beobachtungsschwerpunkten (S. 46 f.), <strong>zur</strong> Einschätzung nach den Leistungsstufen<br />

I bis V (S. 50 f.) <strong>und</strong> die Hinweise <strong>und</strong> Auswertungskriterien zum Arbeitsblatt Teil A<br />

<strong>und</strong> B (S. 52 f.) weiterhin zu verwenden. Zur Vervollständigung wurde ein Protokollbogen<br />

erstellt<br />

Die Überarbeitung der Lektion war notwendig, um den teilweise veränderten Anforderungen<br />

nach dem neuen Lehrplan der Gr<strong>und</strong>schule zu entsprechen (Rechnen mit Variablen<br />

<strong>und</strong> Begriff Gleichung nicht gefordert). Einzelne Aufgaben des Tafelbildes (in den<br />

Arbeitsschritten 1.1 <strong>und</strong> 2.2) sowie des Arbeitsblattes Teil A <strong>und</strong> B wurden mit Bezug<br />

auf den Lehrplan umgestellt.


<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />

Da die Lektion sehr umfangreich ist, wurde eine Vereinfachung in den Arbeitsschritten<br />

2.1 <strong>und</strong> 2.2 durch das während der Übung entstandene Tafelbild angestrebt.<br />

Der Arbeitsschritt 2.3 erfordert eine sehr straffe, dem Lernen in der Gr<strong>und</strong>schule angepasste<br />

Arbeitsweise sowie vorheriges Bereitstellen aller benötigten Arbeitsmittel.<br />

Infolge der meist un<strong>zur</strong>eichenden Kenntnisse vieler Schüler <strong>zur</strong> Folge der natürlichen<br />

Zahlen bis 20 bedeuten die Anforderungen zu den Operationen der Addition <strong>und</strong> Subtraktion<br />

zwangsläufig eine Überforderung. Dem erhöhten Übungsbedarf kann durch<br />

Reduzierung der Anforderungen oder Ausdehnung der Übungszeit nicht entsprochen<br />

werden, da nur unter Bedingungen, die dem Lernen in der Gr<strong>und</strong>schule weitgehend<br />

entsprechen, eine objektive Ermittlung der Leistungsfähigkeit erfolgen kann. Die Zeit<br />

<strong>zur</strong> Lösung der Aufgaben des Arbeitsblattes Teil B kann für leistungsfähigere Schüler,<br />

nach einer kurzen Entspannungspause verlängert werden.<br />

113


Aufbau der Lektion<br />

114<br />

<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />

Zeit Ablauf Methodische Hinweise<br />

13' Erster Arbeitsschritt<br />

Kenntnisüberprüfung in der Lösung von Additions- <strong>und</strong><br />

Subtraktionsaufgaben<br />

3' 1.1 Vereinigung <strong>und</strong> Differenzbildung von Mengen;<br />

Zuordnung von Gleichungen<br />

Tafelbild<br />

oooo ooo<br />

Schüler vereinigen durch simultanes Erfassen oder Zählen<br />

("Vier rote Kreise <strong>und</strong> drei grüne Kreise sind zusammen<br />

sieben Kreise.")<br />

Zuordnen der Aufgabe in schriftlicher Form<br />

oooo ooo<br />

4 + 3 = 7<br />

mündliche Formulierung der Aufgabe ("Vier plus drei ist<br />

gleich sieben.")<br />

Anwenden der Kommutativität<br />

ooo oooo<br />

3 + 4 = 7<br />

Anwenden der Umkehrbeziehung <strong>und</strong> Lösung der Aufgabe<br />

oooo ØØØ<br />

7 - 3 = 4<br />

3' 1.2 Addition <strong>und</strong> Subtraktion natürlicher Zahlen<br />

Tafelbild:<br />

5 + 3 8 - 3<br />

15 + 3 5 + = 8<br />

- Applikationen oder gezeichnete<br />

Kreise (4 rote, 3 grüne<br />

Kreise) für die Tafel-<br />

- Schüler werden zu Bildung der<br />

Vereinigungsmenge aufgefordert<br />

- (Begriff "Gleichung" noch nicht<br />

gefordert)<br />

- Lehrer hilft, wenn nötig<br />

- Lehrer lässt die Aufgabe nennen,<br />

schreibt sie an die Tafel<br />

- gleiches Vorgehen wie bei<br />

erster Aufgabe<br />

- die zu entfernenden Elemente<br />

bei der Differenzbildung werden<br />

durchgestrichen, um Übereinstimmung<br />

mit dem Arbeitsblatt<br />

zu erhalten<br />

- ist kein Schüler <strong>zur</strong> Lösung<br />

fähig, werden sie vom Lehrer<br />

erläuternd gelöst<br />

Schüler lösen die Aufgaben, Lehrer trägt Zahlen ein - Lehrer erklärt, dass die Aufgaben<br />

des Arbeitsblattes so<br />

gelöst werden sollen wie bei<br />

der Übung an der Tafel<br />

7' 1.3 Arbeit am Arbeitsblatt Teil A<br />

Ausgabe der Arbeitsblätter<br />

Schüler lösen die Aufgaben selbstständig<br />

- Arbeitsauftrag wird nicht wiederholt,<br />

keine Hinweise oder<br />

Hilfen gegeben


<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />

Zeit Ablauf Methodische Hinweise<br />

25' Zweiter Arbeitsschritt<br />

Vermittlung neuen Wissens <strong>und</strong> Könnens <strong>und</strong> seine<br />

Anwendung<br />

8' 2.1 Vereinigung <strong>und</strong> Differenzbildung von Mengen im<br />

Zahlenraum bis 10<br />

a) Bilden von Mengen<br />

"Legt 2 (3, 9, 6) Stäbchen!"<br />

b) Vereinigen von Mengen<br />

"Legt vier Stäbchen <strong>und</strong> zwei Stäbchen; sagt die<br />

Aufgabe <strong>und</strong> die Lösung!"<br />

Nach Lösung der ersten Aufgabe zeichnet der Lehrer die<br />

Stäbchen an die Tafel .<br />

Tafelbild<br />

/ / / / / /<br />

(zu b nur diese zeichnerische Darstellung an der Tafel)<br />

2 bis 3 weitere Aufgaben stellen<br />

c) Differenzbildung von Mengen<br />

("Legt sieben Stäbchen, nehmt zwei Stäbchen weg;<br />

sagt die Aufgabe <strong>und</strong> die Lösung)<br />

- nach Lösung der ersten Aufgabe zeichnet der Lehrer die<br />

Stäbchen an die Tafel/Tafelbild<br />

/ / / / /<br />

(zu c nur diese zeichnerische Darstellung an der Tafel)<br />

- Schüler erhalten 10 Elemente<br />

(Stäbchen, Legeplättchen)<br />

Lehrer beobachtet, wie die<br />

Schüler die Mengen darstellen<br />

bzw. mit ihnen operieren<br />

- wenn nötig, Hilfen geben<br />

- noch keine Zuordnung der<br />

Ziffern <strong>und</strong> der Aufgabe<br />

- noch keine Zuordnung der<br />

Ziffern <strong>und</strong> Aufgabe<br />

2 bis 3 weitere Aufgaben stellen - Schüler erhalten zu den 10<br />

Elementen (Stäbchen, Legeplättchen)<br />

eine Zehnermenge<br />

(Stäbchenbündel, Zehnerstreifen)<br />

im Zahlenraum bis 20<br />

gleiches Vorgehen wie im Zahlenraum bis 10<br />

a) Bilden von Mengen<br />

b) Vereinigen von Mengen<br />

Tafelbild zu einer Aufgabe entsteht<br />

- Lehrer achtet besonders darauf,<br />

wie Schüler mit der Zehnermenge<br />

operieren <strong>und</strong> hilft<br />

bei Notwendigkeit<br />

Tafelbild - noch keine Zuordnung der<br />

Ziffern <strong>und</strong> der Aufgabe<br />

weitere Aufgaben stellen<br />

115


116<br />

<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />

Zeit Ablauf Methodische Hinweise<br />

c) Differenzbildung von Mengen<br />

Tafelbild zu einer Aufgabe entsteht<br />

Tafelbild<br />

weitere Aufgaben stellen<br />

- noch keine Zuordnung der<br />

Ziffern <strong>und</strong> der Aufgabe<br />

4' 2.2. Vereinigung <strong>und</strong> Differenzbildung von Mengen - Lehrer weist auf das Tafelbild<br />

hin <strong>und</strong> fordert die Schüler auf,<br />

die Aufgaben zu bilden <strong>und</strong> zu<br />

lösen<br />

Zuordnen von Gleichungen an der Tafel<br />

Die vier Aufgaben aus Arbeitsschritt 2.1 werden an der<br />

Tafel gelöst.<br />

Tafelbild (entstanden aus Übung 2.1)<br />

/ / / / / /<br />

4 + 2 = 6<br />

/ / / / / / / / /<br />

7 - 2 = 5<br />

= 15<br />

= 11<br />

Vorlesen der Aufgaben zum Abschluss der Übung<br />

- Aufgaben <strong>und</strong> Lösungen nennen<br />

lassen, Lehrer schreibt sie<br />

an die Tafel oder lässt Ziffernkarten<br />

<strong>und</strong> Operationszeichen<br />

anheften<br />

- (das Auffassen der Mengen<br />

sowie das Bilden der Gleichungen<br />

kann durch "Einkreisen"<br />

einzelner Mengen, der Vereinigungs-<br />

bzw. Differenzmenge<br />

unterstützt werden)<br />

8' 2.3. Mündliche Übungen <strong>zur</strong> Addition <strong>und</strong> Subtraktion - Schüler erhalten Stäbchen <strong>und</strong><br />

Ziffernkärtchen (1 bis10)<br />

a) Gr<strong>und</strong>aufgaben der Addition <strong>und</strong> Subtraktion bis 10 - Schüler dürfen, je nach Gewohnheit,<br />

Stäbchen oder Finger<br />

zum Rechnen benutzen<br />

- Lehrer stellt die Aufgaben,<br />

Schüler zeigen die Ergebnisse<br />

durch Hochhalten von Ziffernkärtchen<br />

- es wird beobachtet, wie die<br />

Aufgaben gelöst werden<br />

· gedächtnismäßige Beherrschung


<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />

Zeit Ablauf Methodische Hinweise<br />

b) Anwendungsaufgaben der Addition <strong>und</strong> Subtraktion<br />

(von 1 bis 10, von 10 bis 20 ohne Überschreiten von 10)<br />

z. B. Zähle zu 3<br />

5 dazu! (mehrere Aufgaben)<br />

Nimm von 14<br />

3 weg! (mehrere Aufgaben)<br />

· Verwenden der Finger<br />

· Verwenden der Stäbchen<br />

- (die Übung kann auch mit einem<br />

Ball durchgeführt werden;<br />

der Lehrer sagt eine Aufgabe,<br />

wirft einem Schüler den Ball zu<br />

<strong>und</strong> lässt ihn die Aufgabe lösen)<br />

- Ziffernkärtchen 1 bis 20<br />

- Schüler zeigen die Ergebnisse<br />

durch Hochhalten von Ziffernkärtchen<br />

oder nennen die Ergebnisse<br />

Lösen von Sachaufgaben - Lehrer unterstützt das Auffassen<br />

des Sachverhaltes durch<br />

Anheften von Applikationen,<br />

erzählt die Rechengeschichte<br />

oder lässt Schüler Rechengeschichten<br />

dazu erzählen<br />

- es kann auch ein geeignetes<br />

Rechenbild zum Erzählen von<br />

Rechengeschichten verwendet<br />

werden<br />

5' 2.4. Übung an der Tafel<br />

Tafelbild<br />

I.<br />

den Mengendarstellungen die Gleichungen<br />

(Aufgaben) zuordnen lassen<br />

3 + 6 = 9<br />

9 – 3 = 6<br />

II. 6 + 3<br />

9 - 6<br />

- Ziffernkarten für jeden Schüler<br />

- Schüler zeigen die Ergebnisse<br />

durch Hochhalten der Ziffernkarten<br />

- Lehrer schreibt die Lösungen<br />

an<br />

- alle Schüler einbeziehen, besonders<br />

die, deren Leistungsfähigkeit<br />

schwer einzuschätzen<br />

ist<br />

- Hilfen durch andere Schüler,<br />

wenn ein Schüler die Lösung<br />

nicht findet<br />

117


118<br />

<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />

Zeit Ablauf Methodische Hinweise<br />

III. 13 + 6<br />

19 - 3<br />

IV. 6 + = 9<br />

19 - = 13<br />

- 3<br />

9<br />

V. + 6<br />

13<br />

7' Dritter Arbeitsschritt<br />

Arbeit am Arbeitsblatt Teil B<br />

Vorgehen wie Teil A<br />

- Lehrer demonstriert die Lösungsverfahren,<br />

wenn alle<br />

Schüler bei der Lösung der<br />

Aufgaben versagen, indem er<br />

die Schüler im Rahmen des<br />

Möglichen einbezieht<br />

Arbeitsblatt Teil B<br />

- bei falschen Lösungen, die<br />

Schüler <strong>zur</strong> Korrektur auffordern,<br />

aber keine Hilfen geben<br />

- Zeit für die Lösung der Aufgaben<br />

des Arbeitsblattes kann<br />

nach einer kurzen Entspannungspause<br />

verlängert<br />

werden, wenn bei einem Schüler<br />

der Eindruck weiterer Leistungsfähigkeit<br />

entsteht


Protokollbogen<br />

<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />

Lektion: Mathematik Klasse 1<br />

Gr<strong>und</strong>rechenoperationen Addition <strong>und</strong> Subtraktion<br />

(nach Handreichung, S 40 ff.)<br />

Name: Datum:<br />

Zeit Arbeitsschritt Beobachtungen Interpretation<br />

(13') Erster Arbeitsschritt<br />

3' 1.1 Vereinigung<br />

<strong>und</strong> Differenzbildung<br />

von<br />

Mengen, Zuordnung<br />

von<br />

Gleichungen<br />

3' 1.2 Addition <strong>und</strong><br />

Subtraktion natürlicher<br />

Zahlen<br />

Tafelarbeit<br />

7' 1.3 Arbeit am<br />

Arbeitsblatt<br />

Teil A<br />

(25') Zweiter Arbeitsschritt<br />

8' 2.1 Vereinigung<br />

<strong>und</strong> Differenzbildung<br />

von<br />

Mengen (von 1<br />

bis 10 von 11<br />

bis 20)<br />

119


120<br />

<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />

Zeit Arbeitsschritt Beobachtungen Interpretation<br />

4' 2.2 Vereinigung<br />

<strong>und</strong> Differenzbildung<br />

von<br />

Mengen<br />

Zuordnen von<br />

Gleichungen an<br />

der Tafel<br />

8' 2.3 mdl. Übungen<br />

<strong>zur</strong> Addition<br />

<strong>und</strong> Subtraktion<br />

a) Gr<strong>und</strong>aufgaben<br />

der Addition<br />

<strong>und</strong> Subtraktion<br />

(bis 19)<br />

b) Anwendungsaufgaben<br />

der Addition<br />

<strong>und</strong> Subtraktion<br />

(von 1 bis 10<br />

von 10 bis 20)<br />

5' 2.4 Übung an der<br />

Tafel<br />

(7') Dritter<br />

Arbeitsschritt<br />

7' Arbeit am Arbeitsblatt<br />

Teil B


<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />

Anlage <strong>zur</strong> Lektion "Gr<strong>und</strong>rechenoperationen der Addition <strong>und</strong> Subtraktion"<br />

Arbeitsblatt für die Hand des Schülers<br />

Name: _________________ Klasse: ____ (Schuljahr: _________ Alter: __________)<br />

A Leistungsstand B Lernzuwachs<br />

I. / / / / / / / / / � / / / / / / / / /<br />

5 + 4 7 + 2<br />

00000 Ø Ø Ø Ø 00000 0 0 0 0<br />

9 - 4 9 - 2<br />

II. 4 + 5 2 + 7<br />

9 - 5 9 - 7<br />

III. 14 + 5 12 + 7<br />

19 - 4 19 + 2<br />

IV. 9 - = 5 9 - = 2<br />

+ 5<br />

4<br />

+ 2<br />

7<br />

V. + 14 = 19 + 12 = 19<br />

- 5<br />

19<br />

- 7<br />

19<br />

Hinweise <strong>zur</strong> Anfertigung <strong>und</strong> Bewertung des Arbeitsblattes in Handreichung Seite 52 f.<br />

121


122<br />

<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />

Frau Heinze/Herr Hemmann<br />

Lektion: Deutsch<br />

Märchen<br />

Ziel der Lektion<br />

"Räder groß <strong>und</strong> klein"<br />

Klasse 1 (siehe Handreichung S. 54)<br />

Die Lektion verfolgt das Ziel, <strong>zur</strong> Ermittlung von Gedächtnisleistungen <strong>und</strong> zugleich <strong>zur</strong><br />

Erforschung der Lernfähigkeit beizutragen.<br />

Folgende geistige Tätigkeiten stehen dabei im Vordergr<strong>und</strong>:<br />

- Erfassen von Beziehungen von Teil <strong>und</strong> Ganzem<br />

- Erfassen von Beziehungen von Gegenstand <strong>und</strong> Eigenschaft<br />

- Erfassen von Beziehungen von Personen <strong>und</strong> Verhaltensweisen<br />

- Vergleichen<br />

- Ordnen einer Bilderfolge<br />

- Abstrahieren wesentlicher Merkmale von unwesentlichen<br />

- Verallgemeinern <strong>und</strong> Übertragen<br />

- Konkretisieren<br />

Der Inhalt der Lektion besteht aus einem Märchen von Sutejew, "Räder groß <strong>und</strong><br />

klein", das in Anbetracht seines diagnostischen Einsatzes in einigen Teilen vereinfacht<br />

wurde.<br />

Es ist nicht lehrplangeb<strong>und</strong>en, entspricht in seinem Niveau aber den Anforderungen,<br />

die der Lehrplan der 1. Klasse Gr<strong>und</strong>schule im Fach Deutsch "Mündlicher <strong>und</strong> schriftlicher<br />

Ausdruck" stellt. Der didaktisch-methodische Aufbau der Lektion folgt in seinen<br />

Gr<strong>und</strong>zügen den Prinzipien der Unterrichtsgestaltung in der Gr<strong>und</strong>schule.<br />

Arbeitsmaterialien<br />

- Abbildungen (siehe Anlage), außer Bilder mit dem "spottenden Hasen"<br />

- Vorschlag:<br />

Der Wagen kann aus vier Rädern (Holzscheiben mit Loch in der Mitte) <strong>und</strong> zwei Besenstielen<br />

sowie einer Schülerbank konstruiert werden.<br />

Maße: großes Rad r = 20 cm<br />

2 mittlere Räder r = 15 cm<br />

1 kleines Rad r = 6 cm<br />

Durchmesser der Löcher 2,5 cm<br />

2 Besenstiele 70 cm


Abbildung:<br />

<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />

Hinweise <strong>und</strong> Empfehlungen<br />

Die wesentliche Änderung im Ablauf der Lektion besteht im Herausnehmen des "spottenden<br />

Hasen", da diese Abbildung häufig zu Fehlinterpretationen ("lachender Hase")<br />

führte.<br />

Die Abbildungen für die Hand des Schülers sind farbig gestaltet <strong>und</strong> somit aussagekräftiger<br />

<strong>und</strong> ansprechender. Sie sind im Vorfeld für die zu diagnostizierenden Schüler<br />

auszuscheiden.<br />

123


124<br />

<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />

Lektion: Märchen "Räder groß <strong>und</strong> klein"<br />

Zeit Ablauf Methodische Hinweise<br />

6' Erste Unterrichtsst<strong>und</strong>e<br />

Erster Arbeitsschritt<br />

Zielangabe:<br />

"Wir hören heute ein Märchen. Es kommen<br />

Tiere darin vor. Merkt euch, welche es sind!"<br />

Akzentuierte Darbietung des Märchens<br />

(Anlage)<br />

7 - 8' Zweiter Arbeitsschritt<br />

Wiedererkennen der Tiere<br />

Im Gespräch werden alle Tiere, die im Märchen<br />

erwähnt werden, genannt. Jeder Schüler erhält<br />

einen Satz Tierbilder (Anhang, Abb. 3) in einer<br />

Schale. Auftrag: "Seht euch die Tiere an! Legt<br />

alle Tiere, die im Märchen genannt wurden, vor<br />

euch hin (Die anderen Tierbilder kommen <strong>zur</strong>ück<br />

in die Schale)!"<br />

8' Dritter Arbeitsschritt<br />

Rekapitulieren - Reproduzieren - Interpretieren<br />

des Märchens<br />

Zielangabe:<br />

"Wir erzählen noch einmal gemeinsam das<br />

Märchen."<br />

Im Gespräch wird anhand der Diapositive <strong>zur</strong><br />

Abbildung die Märchenhandlung rekapituliert.<br />

Es wird hervorgehoben, was die Tiere tun <strong>und</strong><br />

weshalb sie es tun. Der Wagen wird beschrieben.<br />

Es wird in der Vorstellung mit bekannten<br />

Wagen verglichen, um seine Unbrauchbarkeit<br />

zu unterstreichen. Dabei wird das Verhalten<br />

des Bären kritisch betrachtet.<br />

10' Vierter Arbeitsschritt<br />

Zeichnung<br />

Zielangabe:<br />

"Zeichnet auf, wie die Tiere die Räder nach<br />

Hause bringen!"<br />

Gleichzeitig werden die Diapositive (Anhang)<br />

an den im Text bezeichneten Stellen demonstriert<br />

Die Schüler werden angehalten, die acht Bilder<br />

ordentlich in einer Reihe oder in zwei<br />

Reihen auf den Tisch zu legen. In die Schale<br />

werden die bestimmten Tierbilder (Igel, Hahn,<br />

Hase, Spinne, Bär) <strong>zur</strong>ückgelegt (Schale<br />

vorher mit dem Namen der einzelnen Schüler<br />

versehen).<br />

Es werden möglichst alle Schüler in das Gespräch<br />

einbezogen.<br />

Analoge Erfahrungen der Schüler (Erleichterung<br />

von Arbeitsvorgängen, Hilfeleistungen,<br />

Situationen unangebrachter Schadenfreude,<br />

schöpferische Gedanken) <strong>und</strong> notwendig<br />

werdende Begriffserklärungen werden eingefügt.<br />

Nach der Zielangabe können Denkanstöße<br />

<strong>zur</strong> Thematik gegeben werden. Auch die Vorschläge<br />

der Schüler sind zu akzeptieren<br />

(Räder rollen, Räder tragen).<br />

Bereitgestelltes Zeichenmaterial (Blätter,<br />

Bleistifte, Buntstifte, Radiergummis) werden<br />

ausgeteilt.


<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />

Zeit Ablauf Methodische Hinweise<br />

5' Fünfter Arbeitsschritt<br />

Ordnen der Situationsbilder<br />

Aufforderung:<br />

"Legt die Bilder (Abb.) so vor euch hin, wie ihr<br />

es aus dem Märchen wisst!"<br />

7' Sechster Arbeitsschritt<br />

Zuordnen der Hasenbilder<br />

Die Handlungsweisen des Hasen werden noch<br />

einmal im Gespräch zum Zwecke des Erkennens<br />

der Zusammenhänge rekapituliert. Dazu<br />

dienen die zwei Hasenbilder (Abb.)<br />

Aufforderung:<br />

"Legt die Hasenbilder in eure Geschichte an die<br />

richtigen Stellen!"<br />

15' Siebenter Arbeitsschritt<br />

Verbale Wiedergabe des Märchens durch die<br />

Schüler<br />

Jeder Schüler erhält die fünf Situationsbilder<br />

in ungeordneter Weise (Anhang, Abb. 1)<br />

Folgende Hilfen dürfen gegeben werden:<br />

- individuelle verbale Aufforderung zum<br />

Überdenken: "Überlege!"<br />

- Erkennt das Kind seinen Fehler nicht, darf<br />

sich die Instruktion unmittelbar auf den entstandenen<br />

Fehler beziehen; z. B. "Fanden<br />

die Tiere zuerst den Wagen oder bauten sie<br />

zuerst die Gegenstände?"<br />

- Kommt durch den verbalen Anreiz keine<br />

Ordnung zustande, darf die Folge vorgelegt<br />

werden <strong>und</strong> der Schüler legt sie erneut<br />

nach.<br />

Zu den zwei Bildern werden noch einmal die<br />

Begriffe "er lacht" <strong>und</strong> "er schämt sich" ins<br />

Gedächtnis gerufen.<br />

Jeder Schüler erhält die zwei Hasenbilder<br />

(Anhang, Abb.) Der Lehrer darf dabei wie<br />

beim fünften Arbeitsschritt Hilfen leisten.<br />

Der siebente Arbeitsschritt kann aber auch zusammen mit den Arbeitsschritten acht <strong>und</strong> neun<br />

zu einer geschlossenen Unterrichtsst<strong>und</strong>e gestaltet werden.<br />

Die Schüler werden <strong>zur</strong> mündlichen Darstellung<br />

von Teilhandlungen aus dem Märchen aufgefordert:<br />

- Erzähle, wie die Tiere den Wagen auf der<br />

Wiese entdecken <strong>und</strong> wie sie den Hasen treffen!<br />

- Erzähle, wie sich die Tiere den Wagen aneignen<br />

wollen <strong>und</strong> wie sich der Hase dabei verhält!<br />

- Erzähle, was die Tiere mit den Rädern anfangen!<br />

- Erzähle vom Besuch des Hasens bei den<br />

Tieren!<br />

Die Schüler werden in einer Einzelsituation<br />

bzw. in der Gruppe <strong>zur</strong> Wiedergabe des Märchens<br />

aufgefordert. (Arbeitet der Lehrer in<br />

Gruppen, lässt er von einzelnen Schülern<br />

nacheinander Teilhandlungen darstellen, die<br />

in Umfang, Niveau <strong>und</strong> Qualität durch die<br />

vorgegebenen Aufgabenstellungen annähernd<br />

übereinstimmen.)<br />

Für eine möglichst objektive Beurteilung der<br />

Wiedergabe des Märchens durch die Schüler<br />

ist die Benutzung eines Diktiergerätes als<br />

Informationsspeicher ratsam.<br />

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126<br />

<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />

Zeit Ablauf Methodische Hinweise<br />

Zweite Unterrichtsst<strong>und</strong>e<br />

(besteht aus den Arbeitsschritten 8 <strong>und</strong> 9,<br />

ggf. auch 7)<br />

15' Achter Arbeitsschritt<br />

Ordnen der gesamten Bilderfolge<br />

Aufforderung:<br />

"Legt noch einmal alle Bilder in der richtigen<br />

Reihenfolge auf euren Tisch!" Die Schüler erhalten<br />

alle fünf Situationsbilder <strong>und</strong> die zwei<br />

Hasenbilder ungeordnet überreicht (Anhang,<br />

Abb. 1 <strong>und</strong> 2)<br />

15' Neunter Arbeitsschritt<br />

Szenische Gestaltung einer Teilhandlung<br />

Zielangabe:<br />

"Wir wollen jetzt spielen, wie die Tiere die Räder<br />

nach Hause bringen <strong>und</strong> was danach geschieht."<br />

"Ich bin der Bär <strong>und</strong> baue jetzt den Wagen.<br />

Hier ist das große Rad, hier ist das Kleine, <strong>und</strong><br />

dort sind die beiden mittelgroßen Räder.<br />

Ach, der Wagen gefällt mir nicht. Ich lasse ihn<br />

hier stehen. Mag ihn nehmen wer will!"<br />

Im Gegensatz zu den Arbeitsschritten fünf<br />

<strong>und</strong> sechs erhalten die Schüler nun keine<br />

individuellen, sondern nur noch frontale Hilfen.<br />

Dieser Vorgang gestaltet sich in folgender<br />

Weise:<br />

Allen Kindern, die die Folge richtig gelegt<br />

haben, werden die Bilder vom Protokollanten<br />

abgenommen. Die Schüler erhalten den Auftrag,<br />

das Märchen noch einmal zeichnerisch<br />

(ähnlich Arbeitsschritt 4) darzustellen. An alle<br />

anderen Schüler ergeht frontal die Aufforderung:<br />

"Überlegt noch einmal!" Daraufhin werden<br />

von den Schülern richtig korrigierte Folgen<br />

ebenfalls abgenommen. Die übrigen<br />

Schüler werden aufgefordert, gemeinsam den<br />

Verlauf der Geschichte zu rekapitulieren.<br />

Gleichzeitig dürfen sie die Bilder legen. Alle<br />

Schüler, die nach diesem gemeinsamen Gespräch<br />

noch zu keiner Leistung gekommen<br />

sind, werden besonders vom Protokollanten<br />

notiert.<br />

Jede gelungene Arbeit ist zu loben. Aber<br />

auch die letzten Schüler erhalten ein fre<strong>und</strong>liches<br />

Wort für ihren Fleiß.<br />

Auf einem Tisch liegen zwei Besenstiele<br />

(Achsen) mit den unterschiedlichen Rädern<br />

(Holz) die abnehmbar sind.<br />

Unter diesen Selbstgesprächen des Bären<br />

baut der Lehrer vor den Schülern den Wagen<br />

zusammen.<br />

Dann werden vier Schüler als Tiere benannt<br />

<strong>und</strong> durch Tierbilder gekennzeichnet (Anhang,<br />

Abb. 4).<br />

Die Tiere werden aufgefordert, sich kurz vorzustellen,<br />

damit ihnen die Rolle, die sie übernehmen,<br />

auch klar wird.<br />

"Ich bin der Hahn." "Ich bin der Igel." ...


<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />

Zeit Ablauf Methodische Hinweise<br />

Details der Spielhandlung:<br />

Vergebliches Bemühen der Tiere, den Wagen<br />

fortzubringen; Reaktion des Hasen. Die<br />

brauchbare Idee des Igels; wieder Reaktion des<br />

Hasen. Welche Räder nehmen die einzelnen<br />

Tiere?<br />

Was fertigt jedes Tier aus einem Rad an?<br />

Wiederholung des Spiels durch andere Schüler<br />

Folgende Hilfen dürften nacheinander durch<br />

den Lehrer gewährt werden: Impulse <strong>zur</strong> Gestaltung;<br />

Impulse durch Fragen <strong>zur</strong> Aufrechterhaltung<br />

des chronologischen Verlaufs; Vorsprechen;<br />

Vormachen.<br />

Heraussuchen der entsprechenden Bilder<br />

(Anhang, Abb. 5)<br />

127


Anhang<br />

128<br />

<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />

Das Märchen von den verschiedenen Rädern<br />

Am Waldrand steht ein Häuschen.<br />

Darin wohnen der Hahn, der Igel <strong>und</strong> die Spinne.<br />

Sie gehen alle Tage in den Wald, um Blumen zu pflücken, Brennholz, Beeren <strong>und</strong> Pilze zu suchen.<br />

(Diapositiv, Abb. 1a)<br />

Einmal kommen sie auf eine Wiese.<br />

Da sehen sie einen ganz sonderbaren Wagen stehen.<br />

(Diapositiv, Abb. 1b)<br />

Die Räder sind verschieden groß.<br />

Eins ist ganz klein.<br />

Zwei sind mittelgroß.<br />

Das vierte Rad ist das größte.<br />

Hahn, Igel <strong>und</strong> Spinne stehen da, gucken <strong>und</strong> w<strong>und</strong>ern sich.<br />

Da springt ein Hase aus dem Gebüsch.<br />

Sie fragen ihn:<br />

"Ist das dein Wagen?"<br />

"Nein, der Wagen gehört dem Bären.<br />

Er hat lange daran gebaut, ihn aber nicht fertiggebaut.<br />

So hat er ihn stehen lassen."<br />

"Wollen wir den Wagen mitnehmen?" fragt der Igel.<br />

"Wir könnten ihn gut gebrauchen!"<br />

"Schön!" sagen die anderen.<br />

Sie beginnen den Wagen zu schieben <strong>und</strong> zu stoßen.<br />

Aber er rührt sich nicht vom Fleck.<br />

Er hat ja verschieden große Räder.<br />

Die Tiere können den Wagen gut gebrauchen.<br />

Aber sie schaffen es nicht.<br />

Sie sind müde.<br />

Da fällt dem Igel wieder etwas ein.<br />

"Wir nehmen nur die Räder!"<br />

"Ja", sagen die Tiere.<br />

(Diapositiv, Abb. 1c)


<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />

Die Spinne nimmt das kleine Rad.<br />

Der Igel trägt die beiden mittelgroßen Räder.<br />

Der Hahn rollt das größte Rad nach Hause.<br />

Da platzt der Hase bald vor Lachen.<br />

"Diese Narren! Rollen verschieden große Räder nach Hause!"<br />

(Diapositiv, Abb. 2a)<br />

Als die Tiere nach Hause kommen, denken sie nach.<br />

"Was fangen wir nun mit den Rädern an?"<br />

Die Spinne weiß Rat.<br />

(Diapositiv, Abb. 1d)<br />

Sie baut aus dem kleinen Rad ein Spinnrädchen.<br />

Der Igel hat auch einen Einfall.<br />

Er baut aus den zwei mittelgroßen Rädern einen Roller.<br />

Der Hahn nimmt das größte Rad <strong>und</strong> baut daraus eine Mühle.<br />

Nun sind alle Räder nützlich.<br />

Die Spinne spinnt auf dem Spinnrad Wolle.<br />

Der Igel fährt mit dem Roller in den Wald <strong>und</strong> schafft Brennholz, Beeren <strong>und</strong> Pilze herbei.<br />

Der Hahn malt in seiner Mühle das Korn zu Mehl.<br />

Eines Tages kommt der Hase zu Besuch <strong>und</strong> will sehen, wie es ihnen geht.<br />

Sie empfangen ihn als lieben Gast.<br />

Die Spinne strickt ihm Handschuhe.<br />

Der Igel bewirtet ihn mit Beeren <strong>und</strong> Pilzen aus dem Wald.<br />

Der Hahn aber setzt ihm süßes Gebäck <strong>und</strong> Kuchen vor.<br />

(Diapositiv, Abb. 1e)<br />

Da schämt sich der Hase.<br />

(Diapositiv, Abb. 2b)<br />

Er sagt zu den Tieren:<br />

"Verzeiht mir! Ich habe euch ausgelacht.<br />

Aber jetzt sehe ich, dass fleißige Hände selbst aus verschieden großen Rädern nützliche Sachen machen<br />

können.<br />

129


Protokollbogen<br />

130<br />

<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />

Lektion: "Räder groß <strong>und</strong> klein" Klasse 1<br />

Name: Datum:<br />

Zeit Arbeitsschritt Beobachtungen Interpretation<br />

6' Erste Unterrichtsst<strong>und</strong>e<br />

1. Arbeitsschritt<br />

Zielangabe<br />

Darbietung des Märchens<br />

7-8' 2. Arbeitsschritt<br />

Wiedererkennen der Tiere<br />

8' 3. Arbeitsschritt<br />

Rekapitulieren - Reproduzieren<br />

- Interpretieren des<br />

Märchens<br />

10' 4. Arbeitsschritt<br />

Zeichnung<br />

5' 5. Arbeitsschritt<br />

Ordnen der Situationsbilder<br />

7' 6. Arbeitsschritt<br />

Zuordnen der Hasenbilder


<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />

Zeit Arbeitsschritt Beobachtungen Interpretation<br />

15' 7. Arbeitsschritt<br />

Verbale Wiedergabe des<br />

Märchens<br />

Zweite Unterrichtsst<strong>und</strong>e<br />

15' 8. Arbeitsschritt<br />

Ordnen der gesamten<br />

Bilderfolge<br />

15' 9. Arbeitsschritt<br />

Szenische Gestaltung einer<br />

Teilhandlung<br />

131


132<br />

<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II


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<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II


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<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II


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<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II


<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />

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140<br />

<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />

Frau Heinze/Herr Hemman<br />

Lektion: Deutsch/Sachk<strong>und</strong>e<br />

Ziele <strong>und</strong> Inhalte<br />

"Die vier Jahreszeiten"<br />

Klasse 1 (siehe Handreichung S. 70)<br />

Die Lektion besteht aus einer Unterrichtsst<strong>und</strong>e. Es wird überprüft, welche heimatk<strong>und</strong>lichen<br />

Kenntnisse die Kinder über die Jahreszeiten, insbesondere über den Frühling<br />

besitzen.<br />

Dem Lesen wurde insgesamt mehr Bedeutung geschenkt (zwei neue Lesetexte). So<br />

kann überprüft werden, wie die Lesetechnik <strong>und</strong> Sinnerfassung der Schüler entwickelt<br />

sind. Die Lektion dient <strong>zur</strong> Beobachtung von Reaktionen der Kinder auf gezielte Übungen<br />

<strong>zur</strong> Reaktivierung sowie <strong>zur</strong> Ermittlung <strong>und</strong> Anwendung ihres Wissens <strong>und</strong> Könnens.<br />

Die diagnostische Zielstellung dieser Lektion soll ein Beitrag <strong>zur</strong> Ermittlung der Lernfähigkeit<br />

sein.<br />

Arbeitsmaterialien (siehe Anhang zum Lektionsvorschlag)<br />

- zwei neue Lesetexte<br />

- Lückentext<br />

- Wortkarten mit Jahreszeiten<br />

- Jahreszeitenbilder<br />

- Baumabbildungen, die farbig gestaltet werden sollten<br />

- Anziehpuppe, die ebenfalls farbig gestaltet werden muss<br />

Hinweise <strong>und</strong> Empfehlungen<br />

- Anziehpuppe muss im Vorfeld für die zu diagnostizierenden Schüler ausgeschnitten<br />

werden<br />

- Protokollbogen ermöglicht das übersichtliche Notieren von Beobachtungen während<br />

der einzelnen Arbeitsschritte


<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />

Lektion: "Vier Jahreszeiten"<br />

Erster Arbeitschritt: Überprüfen der Kenntnisse der Schüler über die<br />

Jahreszeiten, insbesondere den Frühling<br />

Zeit Ablauf Methodische Hinweise<br />

2' 1.1 Einstimmung<br />

Lied: "Es war eine Mutter, die hatte vier Kinder<br />

..."<br />

Nach dem Gesang fordert der Lehrer die Schüler<br />

auf, die vier Jahreszeiten zu nennen (Die<br />

Aufzählung der Jahreszeiten hat mit dem Frühling<br />

zu beginnen.).<br />

Bei der Aufzählung der Jahreszeiten sind die<br />

Schüler aufzufordern, einige charakteristische<br />

Merkmale mit zu nennen.<br />

10' 1.2 Arbeit mit dem Bildmaterial�<br />

- Ordnen der Bilder (Anhang, Abb. 1)<br />

Es wird der Auftrag erteilt, die Bilder nach den<br />

vier Jahreszeiten wie im Lied zu ordnen.<br />

Die Situationsbilder liegen nach den vier Jahreszeiten<br />

"Frühling", "Sommer", "Herbst" <strong>und</strong><br />

"Winter" geordnet auf dem Arbeitsplatz.<br />

Der Lehrer verlangt nun, dass alle Schüler das<br />

Typische jeder Jahreszeit erläutern; es genügt,<br />

wenn nur ein wesentliches Merkmal genannt<br />

wird.<br />

- nach entsprechender Leistungsbestätigung in<br />

Form von Lob <strong>und</strong> Anerkennung erhalten die<br />

Schüler folgende Wortkarten (Anhang, Größe A<br />

5):<br />

2a Frühling 2b Sommer<br />

2c Herbst 2d Winter<br />

Der Auftrag lautet: "Lest euch die Wortkarten<br />

leise durch <strong>und</strong> legt die richtige Wortkarte zu<br />

dem passenden Bild!"<br />

3' 1.3 Selbstständiges Arbeiten am Lesetext�<br />

Die Schüler erhalten den Lesetext 1 (s. Anhang)<br />

als Arbeitsblatt. Sie bekommen den Auftrag,<br />

den Text leise zu lesen. Anschließend<br />

kommt das Kommando vom Lehrer: "Hebt das<br />

passende Bild hoch!"<br />

Die Schüler legen zum Abschluss alle Wortkarten,<br />

die Bilder <strong>und</strong> den Text in eine bereitgestellte<br />

Schale, die auf dem Schülertisch steht.<br />

�<br />

Können Schüler das Lied nicht, führt der Lehrer<br />

ein kurzes Unterrichtsgespräch zu den<br />

vier Jahreszeiten. Die Einstimmung <strong>zur</strong> Unterrichtsst<strong>und</strong>e<br />

ist in aufgelockerter, lustbetonter<br />

Form durchzuführen, damit die Schüler emotional<br />

richtig eingestimmt werden.<br />

Werden von den Schülern keine Merkmale<br />

genannt, besteht der Lehrer nicht darauf.<br />

Die Arbeit wird individuell auf dem jeweiligen<br />

Arbeitsplatz des Schülers durchgeführt.<br />

Der Lehrer kontrolliert <strong>und</strong> gibt der Situation<br />

angepasste Hilfen (Hinweise für den Protokollanten<br />

beachten).<br />

Es muss gesichert werden, dass alle Schüler<br />

die Situationsbilder in der richtigen Reihenfolge<br />

geordnet haben; schaffen dies die Kinder<br />

nicht selbstständig, muss der Lehrer helfen.<br />

Bei den Antworten der Schüler ist zu gewährleisten,<br />

dass jedes Kind von allen vier Jahreszeiten<br />

Aussagen trifft (Antworten ins Ohr<br />

sagen lassen).<br />

Es bleibt dem Lehrer überlassen, ob die Kinder<br />

die Wortkarten über oder auf das Situationsbild<br />

legen. Der Lehrer kontrolliert <strong>und</strong> hilft,<br />

bis alle Wortkarten den richtigen Abbildungen<br />

zugeordnet sind.<br />

Die Kinder arbeiten selbstständig. Sie sollen<br />

die Sätze still lesen.<br />

Mit dem Hochheben des Bildes soll die Sinnerfassung<br />

überprüft werden.<br />

141


142<br />

<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />

Zweiter Arbeitschritt: Erweiterung <strong>und</strong> Vertiefung der Kenntnisse der Schüler<br />

über die vier Jahreszeiten, insbesondere den Frühling<br />

Zeit Ablauf Methodische Hinweise<br />

18' 2.1 Arbeit mit dem Bildmaterial<br />

(Abb. 1, 2, 3)<br />

Bildbetrachtung <strong>und</strong> Bildbeschreibung, Ordnen<br />

<strong>und</strong> Zuordnen von Bildern <strong>und</strong> Wortkarten<br />

Die Bilder <strong>und</strong> die Wortkarten mit den Begriffen,<br />

Frühling, Sommer, Herbst <strong>und</strong> Winter werden<br />

vom Lehrer auf einen Tisch gelegt.<br />

Die Schüler arbeiten nach folgender Aufgabenstellung<br />

vom Lehrer: "Sucht das Bild vom Frühling<br />

(Sommer, Herbst, Winter) heraus!<br />

Ordnet die entsprechenden Wortkarten zu den<br />

Bildern!"<br />

Die Schüler werden aufgefordert, die aktuelle<br />

Jahreszeit zu nennen <strong>und</strong> ein Schüler zeigt das<br />

entsprechende Bild. Die anderen Bilder <strong>und</strong><br />

Wortkarten sind von der Tafel zu entfernen.<br />

Der Baum, der zum Frühling gehört, wird zum<br />

Bild geordnet (Abb. 3).<br />

Anhand des Frühlingsbildes erfolgt ein Unterrichtsgespräch<br />

<strong>zur</strong> Erläuterung des Bildinhaltes,<br />

das sich auf Bildbetrachtung, Bildbeschreibung<br />

<strong>und</strong> Bildinterpretation bezieht.<br />

Entfernen der Bilder <strong>und</strong> der Wortkarten von<br />

der Tafel<br />

Nach Abschluss des Unterrichtsgespräches<br />

wird am Text 2 gearbeitet.<br />

1. Folgender Leseauftrag wird <strong>zur</strong> Sinnerfassung<br />

gestellt: "Passt beim Lesen gut auf! Erzählt<br />

mir dann, was die Kinder unternehmen!"<br />

2. Stilles Lesen<br />

3. Beantworten des Leseauftrages<br />

Lehrer stellt noch Zusatzaufgaben:<br />

- Welche Namen hat das Mädchen, welchen<br />

der Junge?<br />

- Was können sie am Baum sehen?<br />

- Warum wollen sie rasten?<br />

4. Lautes Lesen<br />

Die Arbeit wird frontal mit allen Schülern<br />

durchgeführt. Dazu werden die größeren Bilder<br />

verwendet.<br />

Es entsteht folgendes Tafelbild:<br />

Frühling Sommer Herbst Winter<br />

Alle vier Abbildungen des Baumes liegen auf<br />

dem Tisch. Der Schüler sucht den Baum, der<br />

für den Frühling typisch ist, heraus (s. Abb. 3)<br />

Das Unterrichtsgespräch ist mit denjenigen<br />

Kindern zu beginnen, die sich <strong>zur</strong> Mitarbeit<br />

freiwillig melden. Dabei sind allmählich alle<br />

Schüler am Gespräch zu beteiligen.<br />

Inhalt des Gesprächs:<br />

- Baum hat Knospen (Vorschlag: Zweig aus<br />

Natur zeigen)<br />

- Wiese, Blumen<br />

- Spielen mit Reifen<br />

- Kleidung im Frühling<br />

Lesetext 2 steht an der Tafel<br />

Die Antwort kann dem Protokollanten ins Ohr<br />

geflüstert werden.<br />

Jeder Schüler liest wenigstens einen Satz laut<br />

vor. Sollte er Schwierigkeiten haben, kann<br />

geholfen werden.


<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />

Dritter Arbeitschritt: Überprüfen der Kenntnisse der Schüler über den Frühling<br />

Zeit Ablauf Methodische Hinweise<br />

12' Die Schüler erhalten folgende Aufträge:<br />

"Male einen Baum, wie er im Frühling aussieht!"<br />

"Ergänze die Sätze!"<br />

Dazu dürfen die Schüler ihre vier Wortkarten<br />

verwenden <strong>und</strong> das passende Wort abschreiben.<br />

Die Schüler erhalten nun den Auftrag: "Stell dir<br />

vor, es ist ein warmer Frühlingstag. Zieh die<br />

Puppe passend an!"<br />

Die Schüler verwenden dazu die Anziehpuppe<br />

(Anhang, Abb. 4).<br />

Dafür erhalten die Schüler ein vorbereitetes<br />

Blatt mit den vorgegebenen Sätzen (Anhang<br />

Lückentext).<br />

Der Lesetext bleibt <strong>zur</strong> Unterstützung an der<br />

Tafel<br />

Einsammeln des Arbeitsblattes!<br />

Die Schüler führen die Arbeit individuell auf<br />

ihrem Arbeitsplatz aus.<br />

Die Schüler arbeiten selbstständig. Es werden<br />

keine Hilfen oder Hinweise gegeben.<br />

Protokollant notiert das Ergebnis!<br />

143


Protokollbogen<br />

144<br />

<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />

Lektion: "Die vier Jahreszeiten" Klasse 1<br />

Name: Datum:<br />

Zeit Arbeitsschritt Beobachtungen Interpretation<br />

2' 1. Arbeitsschritt<br />

1.1 Einstimmung<br />

- Lied<br />

- Aufzählung der Jahreszeiten<br />

<strong>und</strong> Nennen der<br />

Merkmale<br />

10' 1.2 Arbeit mit dem<br />

Bildmaterial<br />

3' 1.3 Selbstständige Arbeit<br />

am Lesetext<br />

18' 2. Arbeitsschritt<br />

2.1 Arbeit mit dem<br />

Bildmaterial<br />

- Bildbetrachtung <strong>und</strong><br />

Bildbeschreibung<br />

- Ordnen <strong>und</strong> Zuordnen<br />

von Bildern <strong>und</strong> Wortkarten<br />

- Unterrichtsgespräch<br />

zum Frühlingsbild<br />

- Arbeit am Text 2 (Stilles<br />

Lesen mit Leseauftrag;<br />

Beantwortung der<br />

Fragen; lautes Lesen)<br />

12' 3. Arbeitsschritt<br />

Überprüfen der Kenntnisse<br />

der Schüler über<br />

den Frühling<br />

- Malen eines Baumes<br />

im Frühling<br />

- Ergänzen der Sätze<br />

- Arbeit mit der Anziehpuppe


Lesetext: 1 zu 1.3<br />

<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />

Ein schöner Tag<br />

Tina <strong>und</strong> Peter rennen.<br />

Da ist ein Baum.<br />

Er hat Knospen.<br />

Lesetext: 2 zu 2.2. als Tafeltext<br />

Ein schöner Tag<br />

Tina, Peter <strong>und</strong> Klaus rennen.<br />

Da ist ein Baum.<br />

Er hat Knospen.<br />

Auf der Wiese blühen Blumen.<br />

Hier rennen sie mit dem Reifen.<br />

145


146<br />

<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II


Abbildung 2<br />

Abb. 2a<br />

Abb. 2b<br />

Abb. 2c<br />

Abb. 2d<br />

<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />

Frühling<br />

Sommer<br />

Herbst<br />

Winter<br />

147


148<br />

<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II


<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />

149


150<br />

<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />

Lückentext (zum 3. Arbeitsschritt)<br />

Das ist ein Baum im ___________________.<br />

Er hat ____________________.


<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />

151


152<br />

<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II


<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />

153


Lektionen Klasse 2<br />

154<br />

<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />

Frau Herrmuth/Frau Schob<br />

Lektion: Deutsch/Heimatk<strong>und</strong>e/Sachunterricht<br />

Lesen <strong>und</strong> Rechtschreibung<br />

Ziele <strong>und</strong> Inhalte<br />

"Star <strong>und</strong> Schwalbe"<br />

Klasse 2 (nach Handreichung S. 123)<br />

In dieser Lektion werden die Besonderheiten der Schüler bei der Anwendung des bereits<br />

erworbenen Wissens <strong>und</strong> Könnens (insbesondere Fähigkeiten <strong>und</strong> Fertigkeiten<br />

des Lesens – Sinnentnahme <strong>und</strong> Kenntnisse in der Rechtschreibung) sowie bei der<br />

Aneignung neuen Unterrichtsstoffes ermittelt.<br />

Die Lektion bildet eine Einheit von Leistungsstandanalysen <strong>und</strong> Ermittlung der Fähigkeit<br />

in der Aneignung neuen Wissens, sie stellt demnach einen Beitrag <strong>zur</strong> Lernfähigkeitsermittlung<br />

dar. Die Lektion besteht aus zwei Unterrichtseinheiten von jeweils 45<br />

Minuten <strong>und</strong> einer Unterrichtsst<strong>und</strong>e von 30 Minuten.<br />

Arbeitsmaterialien<br />

- Bildgeschichte Star (6 Bilder A 6 für die Hand des Schülers <strong>und</strong> gleiche Bilder A 4<br />

oder als Tafelbild <strong>zur</strong> Demonstration, siehe Anlage)<br />

- Satzkarten (6 Sätze passend zu den Bildern vom Star, ein sinnwidriger Satz, siehe<br />

Anlage)<br />

- Bildgeschichte Schwalbe (6 Bilder A 6 für die Hand des Schülers oder als Tafelbild<br />

<strong>zur</strong> Demonstration, siehe Anlage)<br />

- Arbeitsblätter mit Leseübung bzw. Lückentext (siehe Anlage)<br />

- Starenbild 2 als Puzzle (siehe Anlage)<br />

Hinweise <strong>und</strong> Empfehlungen<br />

Ein Exemplar von den Anlagen wird <strong>zur</strong> Vervielfältigung mitgeliefert. Nach dem Kopieren<br />

sollte beim Starenbild 2 der Rand abgeschnitten werden, ehe es als 15teiliges<br />

Puzzle auf Pappe aufgezogen wird.<br />

Der vollständige Abdruck der Lektion vermeidet fortwährendes Nachschlagen in anderen<br />

Unterlagen. Durch farbige Gestaltung der Bilder wird die Klarheit der Bildaussagen<br />

unterstrichen. Der unveränderte Lückentext dient der gründlichen Vorbereitung des<br />

Diktates. Zeitliche Überschreitungen sind bei den angegebenen Arbeitschritten möglich.<br />

Der mitgelieferte Protokollbogen erleichtert die Arbeit des Protokollanten zum übersichtlichen<br />

Festhalten aller Beobachtungen.


<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />

Zum Ablauf der Lektion<br />

Erste Unterrichtsst<strong>und</strong>e<br />

Erster Arbeitsschritt: 10 Minuten<br />

Überprüfen von Denkleistungen (Kombinations-, Kritik- <strong>und</strong> Urteilsfähigkeit); lesetechnische<br />

Bewältigung <strong>und</strong> Sinnerfassung einfacher Sätze<br />

Zeit Ablauf Methodische Hinweise<br />

2' 1.1 Einführung<br />

Kurzes Gespräch über den Frühling (Zugvögel<br />

kehren aus dem Süden <strong>zur</strong>ück, z. B. die Stare)<br />

4' 1.2 Die Schüler erhalten die sechs Bilder<br />

A 6 (Bildgeschichte vom Star)<br />

Arbeitsauftrag:<br />

"Ordnet die Bildgeschichte!"<br />

Selbstständige Arbeit der Schüler am Arbeitsplatz<br />

4' 1.3 Die Schüler erhalten die 6 Satzkarten<br />

passend zu den Starbildern<br />

Arbeitsauftrag:<br />

"Ordnet den Bildern die richtigen Sätze zu!"<br />

Selbstständige Arbeit der Schüler:<br />

Lesen<br />

Sinnentnahme<br />

Zuordnen<br />

Der Lehrer führt das Gespräch <strong>und</strong> stellt gezielte<br />

Fragen.<br />

Bei Versagen erhalten die Schüler individuell<br />

Hilfen:<br />

Hilfe 1: Aufforderung <strong>zur</strong> Korrektur <strong>und</strong> legen<br />

des ersten Bildes<br />

Hilfe 2: Zeigen falsch geordneter Bilder <strong>und</strong><br />

legen der ersten 3 Bilder<br />

Hilfe 3: Legen von 4 Bildern<br />

Der Lehrer kontrolliert die Ausführung; er gibt<br />

bei Versagen individuelle Hilfen:<br />

Hilfe 1: Aufforderung <strong>zur</strong> Korrektur, Vorlesen<br />

des Satzes, der zum ersten Bild passt<br />

Hilfe 2: Vorlesen aller Sätze, Zuordnen des<br />

ersten Satzes zum ersten Bild<br />

Hilfe 3: Lehrer <strong>und</strong> Schüler lesen <strong>und</strong> ordnen<br />

gemeinsam zu<br />

Anmerkung:<br />

Der Satz mit dem nicht <strong>zur</strong> Bildgeschichte passenden<br />

Inhalt wird im ersten Arbeitsschritt noch<br />

nicht eingesetzt.<br />

155


156<br />

<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />

Zweiter Arbeitsschritt: 35 Minuten<br />

Erarbeiten des neuen Unterrichtsstoffes<br />

Bildbetrachtung, Bildbeschreibung <strong>und</strong> -interpretation; Lese- <strong>und</strong> Rechtschreibung<br />

Zeit Ablauf Methodische Hinweise<br />

15' 2.1 Einführung<br />

Unterrichtsgespräch, das der Lehrer mit Fragen<br />

zu den einzelnen Bildern einleitet:<br />

Bild 1: "Woher kommen die Stare?"<br />

Bild 2: "Was macht der Star, wenn er <strong>zur</strong>ückkommt?"<br />

Bild 3: "Wie viele Stare wohnen in einem Nistkasten?"<br />

Bild 4: "Warum sitzt ein Star im Netz?"<br />

Bild 5: "Warum brauchen die Stare jetzt viel<br />

Futter?"<br />

Bild 6: "Warum sammeln sich die Stare?"<br />

Anschreiben der Sätze als Bildunterschriften<br />

durch den Lehrer<br />

Anmerkung:<br />

Die Sätze können auch auf Papptafeln angefertigt<br />

<strong>und</strong> unter die Bilder geheftet werden.<br />

10' 2.2 Leseübung mit den vorbereiteten Sätzen<br />

Satz 1: "Die Stare kommen aus dem Süden."<br />

Satz 2: "Der Star sucht sich ein Weibchen."<br />

Satz 3: "Er fliegt zum Nistkasten."<br />

Satz 4: "Die Stare brüten die Eier aus."<br />

Satz 5: "Sie füttern ihre Jungen."<br />

Satz 6: "Im Herbst fliegen die Stare fort."<br />

Es werden die Demonstrationsmodelle A 4 bzw.<br />

Tafelzeichnungen genutzt.<br />

Es ist darauf zu achten, dass alle Schüler am<br />

Gespräch beteiligt werden.<br />

Die in Übung 2.2 geforderten Sätze sollten von<br />

den Schülern als Antwort formuliert <strong>und</strong> durch<br />

Wiederholungen gefestigt werden.<br />

Die Schüler werden aufgefordert, die Sätze<br />

leise mitzulesen.<br />

Werden die Sätze auf Papptafeln den Bildern<br />

zugeordnet, muss den Schülern genügend Zeit<br />

zum Lesen gelassen werden.<br />

Veränderung bei der Satzfolge!<br />

Die Leseübung wird mit allen Schülern durchgeführt.<br />

Zuerst lesen alle Schüler, die sich freiwillig<br />

melden, danach alle nach Aufforderung. Beim<br />

Lesen helfen Lehrer bzw. andere Schüler:<br />

Hilfe 1: Aufforderung <strong>und</strong> Hilfe beim Lautieren<br />

einzelner Wörter<br />

Hilfe 2: Vorlesen eines Wortes, der Schüler<br />

wiederholt den Satz.<br />

Hilfe 3: Vorlesen eines Satzes durch den Lehrer<br />

bzw. einen anderen Schüler<br />

Diejenigen Schüler, deren Leseleistung schwer<br />

feststellbar ist, sollten durch individuelle Arbeit<br />

(leises Lesen mit dem Lehrer bzw. Protokollanten)<br />

aktiviert werden.<br />

Abschluss der Übung:<br />

Gemeinsames Lesen aller Sätze


<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />

Zeit Ablauf Methodische Hinweise<br />

10' 2.3 Abschreiben des um eine Wortgruppe<br />

erweiterten Tafeltextes (vorbereiteter Tafeltext)<br />

"Stare kommen<br />

sucht Weibchen<br />

am Nistkasten<br />

legt Eier<br />

Star brütet<br />

füttert Junge<br />

fliegen weg" (14 Wörter)<br />

Zweite Unterrichtsst<strong>und</strong>e<br />

Dritter Arbeitsschritt: 10 Minuten<br />

Beim Schreiben kontrolliert <strong>und</strong> hilft der Lehrer:<br />

Hilfe 1: Zeigen falsch geschriebener Wörter<br />

Hilfe 2: Zeigen falsch geschriebener Wörter,<br />

langsames Vorsprechen<br />

Hilfe 3: Buchstabieren des Wortes<br />

Schülern mit einem verzögerten Arbeitstempo<br />

wird individuell geholfen <strong>und</strong> Zeit zum Abschreiben<br />

eingeräumt (evtl. einige Minuten<br />

überziehen)<br />

Überprüfen der Fähigkeit, angeeignete Kenntnisse anzuwenden; Besonderheiten der<br />

Wahrnehmung, des Denkens <strong>und</strong> des Gedächtnisses<br />

Zeit Ablauf Methodische Hinweise<br />

4' 3.1 Unterrichtsgespräch <strong>zur</strong> Zusammenfassung<br />

des Inhaltes der ersten St<strong>und</strong>e<br />

6' 3.2 Die Schüler erhalten die sechs Bilder,<br />

Bildgeschichte vom Star <strong>und</strong> die Sätze<br />

Arbeitsauftrag:<br />

"Ordnet die Bilder! Legt die richtigen Sätze unter<br />

die Bilder"!<br />

(Der Satz mit dem sinnwidrigen Inhalt wird eingesetzt!)<br />

"Im Winter bauen sie ein Nest."<br />

Im Wesentlichen ist auf die Aussagen der Satzinhalte<br />

(Bildunterschriften) zu den einzelnen<br />

Bildern einzugehen.<br />

Der Lehrer kontrolliert die Schüler bei der Arbeit<br />

<strong>und</strong> gibt individuelle Hilfen (Hilfen beim Ordnen<br />

der Bildgeschichte <strong>und</strong> beim Zuordnen der Sätze<br />

wie im Arbeitsschritt 1)<br />

Der Protokollant notiert insbesondere die Handlungen<br />

der Schüler (Folge der Bilder, Zuordnung<br />

der Sätze) <strong>und</strong> benötigten Hilfen.<br />

157


158<br />

<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />

Vierter Arbeitsschritt: 14 Minuten<br />

Überprüfen lesetechnischer Bewältigung <strong>und</strong> Sinnentnahme einfacher Sätze (Vergleich<br />

zu den Leseleistungen der ersten Unterrichtsst<strong>und</strong>e)<br />

Zeit Ablauf Methodische Hinweise<br />

6' 4.1 Leseübung wie Übung 2.2 an der Tafel<br />

Es werden die Bilder <strong>und</strong> die 6 Sätze, die zu<br />

den Bildinhalten passen, verwendet. Der Text<br />

kann an die Tafel geschrieben werden, oder es<br />

werden Satzkarten verwendet.<br />

8' 4.2 Leseübung am Arbeitsplatz<br />

Es werden Arbeitsblätter mit dem auf 11 Sätze<br />

erweiterten Lesetext eingesetzt. Die 6 Kernsätze<br />

werden im Hinblick auf orthographische Sicherung<br />

optisch besonders hervorgehoben.<br />

Arbeitsblatt<br />

Die Stare kommen aus dem Süden.<br />

Der Star sucht sich ein Weibchen.<br />

Er fliegt zum Nistkasten.<br />

Dort baut er ein Nest.<br />

Das Weibchen legt Eier in den Nistkasten.<br />

Die Stare brüten die Eier aus.<br />

Bald schlüpfen die Jungen.<br />

Die Stare füttern ihre Jungen.<br />

Nach kurzer Zeit können die Jungen fliegen.<br />

Dann suchen sie sich selbst Futter.<br />

Im Herbst fliegen die Stare fort.<br />

Die Leseübung wird nach den gleichen methodischen<br />

Schritten durchgeführt wie Übung 2.2.<br />

Nach der ersten Übung werden jedoch die Bilder<br />

entfernt, so dass der Text ohne Veranschaulichung<br />

gelesen werden muss. Die Schüler<br />

werden durch Lob (Hinweis auf Verbesserung<br />

gegenüber Übung 2.2) <strong>zur</strong> intensiven Arbeit<br />

angespornt.<br />

Alle Schüler werden in diese Leseübung einbezogen.<br />

Beim Lesen helfen Lehrer bzw. andere<br />

Schüler:<br />

Hilfe 1: Aufforderung <strong>und</strong> Hilfe beim Lautieren<br />

einzelner Wörter<br />

Hilfe 2: Vorlesen eines Wortes, der Schüler<br />

wiederholt das Wort<br />

Hilfe 3: Vorlesen eines Satzes durch den<br />

Lehrer bzw. einen anderen Schüler<br />

Gemeinsames Lesen aller Sätze.


<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />

Fünfter Arbeitsschritt: 6 Minuten<br />

Überprüfen der Denkleistungen (Differenzierungs- <strong>und</strong> Kombinationsfähigkeit); lesetechnische<br />

Bewältigung <strong>und</strong> Sinnerfassung einfacher Sätze<br />

Zeit Ablauf Methodische Hinweise<br />

6' 5. Arbeit an einem Lückentext <strong>zur</strong> gründlichen<br />

Vorbereitung des erweiterten Diktates<br />

in der 3. Unterrichtsst<strong>und</strong>e<br />

Arbeitsblatt: (Lückentext)<br />

"Setze die Wörter in der richten Reihenfolge<br />

ein!"<br />

füttert, legt, fliegen, brütet<br />

Das Weibchen ________ Eier in den<br />

Nistkasten.<br />

Der Star ________ die Eier aus.<br />

Er ______ die Jungen.<br />

Im Herbst _______ die Stare fort.<br />

- Schüler lesen sich leise die Aufgabenstellung<br />

<strong>und</strong> den Lückentext durch<br />

- lautes Lesen des Textes (ohne Lückenwörter)<br />

- selbstständige Arbeit der Schüler am Arbeitsplatz<br />

Hilfen für schwächere Schüler werden erteilt.<br />

159


160<br />

<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />

Sechster Arbeitsschritt: 15 Minuten<br />

Überprüfen der Fähigkeit, angeeignete Kenntnisse in neuen Unterrichtssituationen anzuwenden<br />

(Transfer von Erkenntnissen)<br />

Zeit Ablauf Methodische Hinweise<br />

4' 6.1 Die Schüler erhalten die sechs Bilder<br />

A 6, Bildgeschichte von der Schwalbe<br />

Arbeitsauftrag:<br />

"Ordnet die Bilder wie ihr das beim Star gelernt<br />

habt!"<br />

Selbstständige Arbeit der Schüler am Arbeitsplatz<br />

8' 6.2 Unterrichtsgespräch zum Thema:<br />

Die Schwalben kommen <strong>zur</strong>ück<br />

Fragestellungen des Lehrers:<br />

"Woher kommen die Schwalben?"<br />

"Bleibt eine Schwalbe allein?"<br />

"Warum <strong>und</strong> wo bauen sie ein Nest?"<br />

"Woher kommen die Jungen?"<br />

"Womit werden die Jungen gefüttert?"<br />

Wohin fliegen die Schwalben im Herbst?"<br />

6.3 Wiederholung des Arbeitsauftrages zum<br />

Ordnen der Bildgeschichte von der<br />

Schwalbe<br />

(Nur für Schüler, die den Arbeitsauftrag in der<br />

Übung 6.1 noch nicht gelöst haben)<br />

Nach der Erteilung des Auftrages kontrollieren<br />

<strong>und</strong> beobachten Lehrer <strong>und</strong> Protokollanten die<br />

Schüler bei der Arbeit. Sie machen sich Notizen<br />

zu den Handlungen der Schüler. Hilfen werden<br />

nicht gegeben. Diejenigen Schüler, die den<br />

Arbeitsauftrag 6.1 erfüllen, werden nicht mehr in<br />

die Übung 6.3 einbezogen.<br />

In das Gespräch sind alle Schüler einzubeziehen.<br />

Vor allem sind gehemmte Schüler <strong>und</strong><br />

solche mit einem unklaren Leistungsverhalten<br />

verstärkt am Gespräch zu beteiligen.<br />

Gleiches methodisches Vorgehen wie in Übung<br />

6.1. Diejenigen Schüler, die den Arbeitsauftrag<br />

"Ordnen der Bilder" in der Übung 6.1 erfüllt<br />

haben, erhalten jetzt den Auftrag, eine Schwalbe<br />

zu zeichnen.


<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />

Dritte Unterrichtsst<strong>und</strong>e<br />

Siebenter Arbeitsschritt: 20 Minuten<br />

Überprüfen der orthographischen Fähigkeiten <strong>und</strong> Fertigkeiten, Schreiben eines Diktates<br />

Zeit Ablauf Methodische Hinweise<br />

20' 7. Schreiben eines Diktates<br />

(28 Wörter)<br />

Diktat:<br />

Die Stare kommen.<br />

Der Star sucht sich ein Weibchen.<br />

Es legt Eier in den Nistkasten.<br />

Die Stare brüten.<br />

Sie füttern die Jungen.<br />

Im Herbst fliegen die Stare fort.<br />

Achter Arbeitsschritt: 10 Minuten<br />

Beim Diktieren geht der Lehrer wie folgt vor:<br />

- Vortragen des ganzen Diktates<br />

- Sprechen eines Satzes<br />

- Schüler sprechen Satz nach<br />

- Sprechen einer Wortgruppe<br />

- Schüler schreiben Wortgruppe<br />

- Lehrer wiederholt den ganzen Satz<br />

- Schüler kontrollieren <strong>und</strong> korrigieren<br />

- nochmaliges Vortragen des ganzen Diktates<br />

(Die Zeit kann, wenn nötig, etwas überschritten<br />

werden.)<br />

Überprüfen von Besonderheiten der Wahrnehmung, Interesse, Antrieb sowie Kombinationsfähigkeit<br />

Zeit Ablauf Methodische Hinweise<br />

10' 8. Zum Abschluss der drei Unterrichtsst<strong>und</strong>en<br />

erhalten die Schüler vom<br />

Starenbild 2, A4 ein Puzzle<br />

Nach Erteilen des Auftrages kontrollieren <strong>und</strong><br />

beobachten Lehrer <strong>und</strong> Protokollant die Schüler<br />

bei der Arbeit. Hilfen werden nur bei solchen<br />

Schülern gegeben, die absolut nicht <strong>zur</strong>echtkommen<br />

(evtl. Vorlage benutzen lassen). Die<br />

Zeit kann überzogen werden.<br />

161


Anlagen<br />

Abschrift<br />

Diktat<br />

162<br />

<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />

Die Stare kommen.<br />

Der Star sucht sich ein Weibchen.<br />

Es legt Eier in den Nistkasten.<br />

Die Stare brüten.<br />

Sie füttern die Jungen.<br />

Im Herbst fliegen die Stare fort.<br />

(28 Wörter)<br />

Stare kommen<br />

sucht Weibchen<br />

am Nistkasten<br />

legt Eier<br />

Star brütet<br />

füttert Junge<br />

fliegen weg<br />

(14 Wörter)


Leseübung<br />

<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />

Die Stare kommen aus dem Süden.<br />

Der Star sucht sich ein Weibchen.<br />

Er fliegt zum Nistkasten.<br />

Dort baut er ein Nest.<br />

Das Weibchen legt Eier in den Nistkasten.<br />

Die Stare brüten die Eier aus.<br />

Bald schlüpfen die Jungen.<br />

Die Stare füttern ihre Jungen.<br />

Nach kurzer Zeit können die Jungen fliegen.<br />

Dann suchen sie sich selbst Futter.<br />

Im Herbst fliegen die Stare fort.<br />

163


Lückentext<br />

164<br />

<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />

Setze die Wörter in der richtigen Reihenfolge ein!<br />

füttert, legt, fliegen, brütet<br />

Das Weibchen __________________________ Eier in den Nistkasten.<br />

Der Star ___________________________ die Eier aus.<br />

Er ______________________________ die Jungen.<br />

Im Herbst ____________________________ die Stare fort.


Satzkarten:<br />

<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />

Die Stare kommen aus dem Süden.<br />

Der Star sucht sich ein Weibchen.<br />

Er fliegt zum Nistkasten.<br />

Die Stare brüten die Eier aus.<br />

Die Stare füttern ihre Jungen.<br />

Im Herbst fliegen die Stare fort.<br />

Im Winter bauen sie ein Nest.<br />

165


Protokollbogen<br />

166<br />

<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />

Lektion: "Star <strong>und</strong> Schwalbe" Klasse 2<br />

Name: Datum:<br />

Zeit Arbeitsschritt Beobachtungen Interpretation<br />

2'<br />

4'<br />

4'<br />

15'<br />

10'<br />

10'<br />

4'<br />

6'<br />

1. St<strong>und</strong>e<br />

1.1 Gespräch über den<br />

Frühling (Zugvögel)<br />

1.2 Bildgeschichte ordnen<br />

1.3 Sätze zuorden<br />

2.1 Erarbeitung der Bildinhalte<br />

2.1 Leseübung mit vor-<br />

bereiteten Sätzen<br />

2.2 Abschreiben des Tafeltextes(Wortgruppen)<br />

2. St<strong>und</strong>e<br />

3.1 UG <strong>zur</strong> Zusammenfassung<br />

des Inhaltes<br />

der ersten St<strong>und</strong>e<br />

3.2 Ordnen der Bilder <strong>und</strong><br />

der dazugehörigen<br />

Sätze


<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />

Zeit Arbeitsschritt Beobachtungen Interpretation<br />

6'<br />

8'<br />

4.1 Leseübung wie 2.2<br />

4.4 Leseübung am Platz<br />

(4.4???)<br />

(Arbeitsblatt)<br />

6' 5. Arbeit am Lückentext<br />

4' 6.1 Ordnen der Bilder<br />

(Schwalbe)<br />

8'<br />

3'<br />

6.2 UG zu den Schwalben<br />

6.3 Ordnen der Bilder<br />

(Schwalbe)<br />

20' 3. St<strong>und</strong>e<br />

7. Diktat (Sätze)<br />

10' 8. Puzzle (Star)<br />

167


<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />

Anlage: Star-Bilder <strong>zur</strong> Demonstration<br />

Star 1 - Ankunft<br />

168


Star 2 - Partnersuche<br />

<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />

169


Star 3 - Nestbau<br />

170<br />

<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II


Star 4 - Brut<br />

<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />

171


Star 5 - Fütterung<br />

172<br />

<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II


Star 6 - Abflug<br />

<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />

173


Star - Puzzle<br />

174<br />

<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II


<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />

Schwalbe-Bilder <strong>zur</strong> Demonstration<br />

Schwalbe 1 - Ankunft<br />

175


<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />

Schwalbe 2 - Partnersuche<br />

176


Schwalbe 3 - Nestbau<br />

<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />

177


Schwalbe 4 - Brut<br />

178<br />

<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II


Schwalbe 5 - Fütterung<br />

<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />

179


Schwalbe 6 - Abflug<br />

180<br />

<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II


<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />

Starbilder für die Schülerhand<br />

181


<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />

Schwalbenbilder für die Schülerhand<br />

182


<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />

183


184<br />

<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />

Angela Drößler/Dorothea Götze (FS "J. H. Pestalozzi", Leipzig)<br />

Vorbemerkung<br />

Nach längeren Vorüberlegungen entschlossen wir uns, beide Mathematiklektionen für<br />

die Überprüfung der Schüler der Gr<strong>und</strong>schulklasse 2 nicht gr<strong>und</strong>legend zu verändern.<br />

Sie bestehen weiterhin aus zwei Unterrichtslektionen von jeweils 45 Minuten. Diese<br />

St<strong>und</strong>en sollten möglichst zu Beginn eines Überprüfungstages erteilt werden.<br />

Der Ablauf der überarbeiteten Lektionen orientiert sich stark an den Lektionen der<br />

Handreichung. Der zeitliche Rahmen wurde gelockert. Der Lehrer kann für einige Arbeitsschritte<br />

die Zeitdauer je nach Gruppensituation festlegen, vorgegebene Zeitangaben<br />

sollen nur der Orientierung dienen. Zu nutzende Arbeits- <strong>und</strong> Unterrichtsmittel sind<br />

im Vorspann der Lektion genannt.<br />

In einigen Arbeitsschritten wurden Vorschläge <strong>zur</strong> Durchführung der jeweiligen Übung<br />

gemacht. Der Lehrer sollte bei der Entscheidung für eine Übungsform an die jeweilige<br />

Gruppensituation, an die Besetzung mit Protokollanten sowie an alle Vorbedingungen<br />

der zu überprüfenden Schüler denken.<br />

Die Protokollbögen <strong>zur</strong> Auswertung der Leistungen der Schüler wurden den Lektionen<br />

beigefügt.<br />

Lektion: Mathematik - 1. Lektion<br />

Ziele <strong>und</strong> Inhalte<br />

"Addition <strong>und</strong> Subtraktion natürlicher Zahlen"<br />

Klasse 2 (nach Handreichung S. 99)<br />

Die Lektion leistet einen Beitrag <strong>zur</strong> Ermittlung der Lernfähigkeit; insbesondere soll mit<br />

der Lektion der Entwicklungsstand des mathematischen Wissens <strong>und</strong> Könnens der<br />

Schüler eingeschätzt werden.<br />

In der Lektion werden die Art <strong>und</strong> Weise der Anwendung mathematischer Kenntnisse,<br />

vor allem die Nutzung der Gr<strong>und</strong>aufgaben der Addition <strong>und</strong> Subtraktion bei der Lösung<br />

von Anwendungsaufgaben überprüft.<br />

Arbeitsmaterialien<br />

- Arbeitsblätter für die Hand des Schülers<br />

- didaktisches Arbeitsmaterial für die Hand des Schülers<br />

- Ball oder Zahlenwürfel für das Rechenspiel mit Zahlenflächen 1 bis 10


<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />

Hinweise <strong>und</strong> Empfehlungen<br />

Die Lektion besteht aus einer Unterrichtsst<strong>und</strong>e. Sie ist in drei Arbeitsschritte gegliedert,<br />

der erste <strong>und</strong> dritte Arbeitsschritt sind Leistungskontrollen. Im zweiten Arbeitsschritt<br />

wird vorhandenes Wissen aktiviert <strong>und</strong> neues Wissen erworben.<br />

Der Unterricht ist zielstrebig nach dem Entwurf durchzuführen. Erreichte Leistungen<br />

der Schüler sind durch Lob zu bekräftigen, die Leistungsbereitschaft ist ständig zu aktivieren.<br />

Diese Lektion stellt hohe Ansprüche an die Lernbereitschaft <strong>und</strong> die Konzentrationsfähigkeit<br />

der Schüler, sie sollte sorgfältig in den Ablauf der Untersuchungswoche eingeplant<br />

werden.<br />

Anlagen<br />

- Arbeitsblätter 1, 2 <strong>und</strong> 3<br />

- Protokollbogen<br />

185


186<br />

<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />

Zum Ablauf der 1. Lektion<br />

Erster Arbeitsschritt<br />

Überprüfen der Fähig- <strong>und</strong> Fertigkeiten im Lösen von Gr<strong>und</strong>aufgabengleichungen<br />

Zeit Ablauf Methodische Hinweise<br />

5' 1.1 Kopfrechnen in spielerischer Form<br />

- Lösen von Gr<strong>und</strong>aufgaben (5 + 3; 8 - 4 ...)<br />

- Anwenden der Gr<strong>und</strong>aufgaben im Bereich<br />

der Zahlen von 10 bis 20 (12 + 3; 18 - 4 ...)<br />

- Lösen von Gr<strong>und</strong>aufgaben mit Überschreiten<br />

der 10 (9 + 3; 12 - 4 ...)<br />

- Lösen einfacher Textaufgaben:<br />

Zähle zu 7 die Zahl 4 dazu!<br />

Ziehe von 9 die Zahl 5 ab!<br />

10' 1.2 Individuelle Arbeit am Arbeitsblatt<br />

Die Arbeitsblätter (Anlage, Teil 1) werden ausgegeben,<br />

Rechenhilfen dürfen genutzt werden.<br />

Die Schüler sollen diejenigen Aufgaben lösen,<br />

die sie rechnen können.<br />

Alle Schüler werden in das Spiel einbezogen.<br />

Lehrer oder andere Schüler können bei Rechenschwierigkeiten<br />

helfen. Das Leistungsniveau<br />

der Schüler ist zu beachten.<br />

Vorschläge für Rechenspiele:<br />

1. Die Schüler stehen im Kreis. Der Lehrer wirft<br />

einen Ball zu <strong>und</strong> nennt die zu rechnende<br />

Aufgabe.<br />

2. Die Aufgaben werden "gewürfelt" mit dem<br />

Zahlenwürfel. Der Lehrer oder geeignete<br />

Schüler bilden die Aufgabe.<br />

3. Rechenbeispiel "Bankrutschen" oder ähnliche<br />

Rechenspiele<br />

- Kontrolle der Schüler durch den Lehrer, jedoch<br />

keine unmittelbare Hilfe<br />

- Abbruch der Arbeit nach der angegebenen<br />

Zeit<br />

- die Schüler werden <strong>zur</strong> Selbstkontrolle angeregt<br />

- genutzte Rechenhilfen werden protokolliert


<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />

Zweiter Arbeitsschritt<br />

Anwenden der Gr<strong>und</strong>aufgaben der Addition <strong>und</strong> Subtraktion<br />

Zeit Ablauf Methodische Hinweise<br />

2.1 Lösen von Aufgaben der Addition <strong>und</strong><br />

Subtraktion ohne Verwenden von Variablen<br />

(entsprechend Stufe I <strong>und</strong> II des Arbeitsblattes)<br />

- Gr<strong>und</strong>aufgaben im Zahlenraum 1 bis 20 Vorschläge:<br />

Die Schüler haben Ziffernkarten von 1 bis 20<br />

vorliegen.<br />

Der Lehrer schreibt die gebildeten Subtraktionsaufgaben<br />

hinter die entsprechenden Additionsaufgaben.<br />

Die Schüler sollen den Zusammenhang<br />

der Aufgaben erkennen.<br />

2.2 Arbeit mit dem Arbeitsblatt<br />

(Anlage Teil III)<br />

Vorschläge (je nach Gruppensituation)<br />

1. Erarbeitung des Arbeitsblattes in einer<br />

kleinen Schülergruppe (2 - 3 Schüler)<br />

mit einem Protokollanten<br />

- jedes Kind ist <strong>zur</strong> Erarbeitung heranzuziehen<br />

- Gruppenbildung: Schüler mit jeweils gleichem<br />

oder ähnlichem Entwicklungsstand<br />

des mathematischen Wissens <strong>und</strong> Könnens<br />

2. Erarbeitung eines Teils des Arbeitsblattes<br />

frontal an der Tafel, den anderen Teil erarbeiten<br />

die Schüler in Stillarbeit am Platz.<br />

- genaue Beobachtung durch die Protokollanten<br />

notwendig<br />

1. Ziffernkarten nach Ansage des Lehrers an<br />

die Tafel heften lassen.<br />

4 6 10<br />

3 5 8<br />

9 7 16<br />

18 16 2<br />

a) Bildet Additions- (Plus-)Aufgaben! Die<br />

Schüler schreiben die Rechenzeichen an<br />

die Tafel.<br />

Bei Schwierigkeiten kann die letzte Aufgabe<br />

frontal erarbeitet werden.<br />

b) Bilde Subtraktions- (Minus-)Aufgaben!<br />

Beispiel: 10 - 6 = 4<br />

c) Begründen der Kleiner-als-Beziehung mit<br />

Hilfe von Additionsaufgaben.<br />

Beispiel: 4 < 10<br />

denn: 4 + 6 = 10<br />

Didaktisches Arbeitsmaterial für die Hand des<br />

Schülers ist als Rechenhilfe nutzbar.<br />

Vorschläge für Arbeit am Arbeitsblatt:<br />

a) Additionsaufgaben<br />

Einlegen der Ergebnisse mit Ziffernkarten<br />

b) Umkehroperation Subtraktion<br />

Einlegen der Ergebnisse mit Ziffernkarten<br />

c) Begründen der Kleiner-als-Beziehung mit<br />

Hilfe der Addition<br />

d) Erfinden kleiner Rechengeschichten<br />

e) Lösung einfacher Text- <strong>und</strong> Sachaufgaben<br />

187


188<br />

<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />

Zeit Ablauf Methodische Hinweise<br />

2.3 Frontale Arbeit an der Tafel<br />

Die für diesen Arbeitsschritt erforderliche Zeit ist<br />

abhängig von der Gruppensituation. Auf jeden<br />

Fall sollten die ersten Aufgabengruppen gelöst<br />

werden.<br />

Tafelbild:<br />

+ -<br />

I 5 + 4 9 - 4<br />

II 4 + 5 9 - 5<br />

15 + 4 19 - 4<br />

III 5 + = 9 9 - = 5<br />

+ 4 = 19 - 4 = 15<br />

IV + 4 - 4<br />

5 9<br />

25 39<br />

Zum Abschluss der frontalen Tafelarbeit kann<br />

eine einfache Sachaufgabe, die sich aus den<br />

Gr<strong>und</strong>aufgaben ergibt, gestellt werden.<br />

Diese Aufgabenstellung kann mit Hilfe einer<br />

einfachen, übersichtlichen Rechengeschichte<br />

erfolgen.<br />

Dritter Arbeitsschritt<br />

Bei diesen Aufgaben sollen die Schüler zu der<br />

Erkenntnis kommen, dass alle Aufgaben mit<br />

den Gr<strong>und</strong>aufgaben zusammenhängen <strong>und</strong> mit<br />

Hilfe der Gr<strong>und</strong>aufgaben zu errechnen sind.<br />

Die Schüler sollen die verschiedenen Schreibweisen<br />

erkennen.<br />

Die Übungen sind so zu gestalten, dass alle<br />

Schüler einbezogen werden <strong>und</strong> zu Erfolgserlebnissen<br />

kommen.<br />

Die Schüler lösen die Aufgaben <strong>und</strong> der Lehrer<br />

trägt die Zahlen an der Tafel ein.<br />

- mit farbiger Kreide<br />

- mit Ziffernkarten<br />

Überprüfen der Fähigkeit <strong>zur</strong> Anwendung der Gr<strong>und</strong>aufgaben der Addition <strong>und</strong> Subtraktion<br />

bei der Lösung von Aufgaben<br />

Zeit Ablauf Methodische Hinweise<br />

10' 3.1 Individuelle Arbeit am Arbeitsblatt<br />

Ausgabe der Arbeitsblätter (Anlage, Teil II)<br />

Stillarbeit<br />

Rechenhilfen können genutzt werden<br />

Kontrolle <strong>und</strong> Ansporn durch Lob; Hilfen werden<br />

nicht gegeben.<br />

Nach Abschluss der Arbeiten kann auf Fehler<br />

hingewiesen werden <strong>und</strong> der Schüler zum<br />

Nachrechnen angeregt werden.<br />

Die Arbeitszeit sollte möglichst eingehalten<br />

werden, kann aber bei Bedarf kurzzeitig verlängert<br />

werden.<br />

Genutzte Rechenhilfen werden protokolliert.


Protokollbogen<br />

<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />

Lektion: Mathematik I Klasse 2<br />

"Addition <strong>und</strong> Subtraktion natürlicher Zahlen"<br />

Name: Datum:<br />

Zeit Arbeitsschritt Beobachtungen Interpretation<br />

5'<br />

10'<br />

25'<br />

10'<br />

25'<br />

10'<br />

1. Arbeitsschritt<br />

1.1 Kopfrechnen<br />

1.2 Arbeitsblatt 1<br />

2. Arbeitsschritt<br />

2.1 Lösen der Aufgaben<br />

der Addition <strong>und</strong><br />

Subtraktion<br />

2.2 Arbeit mit Arbeits-<br />

blatt 3<br />

2.3 Frontale Arbeit an<br />

der Tafel<br />

3. Arbeitsschritt<br />

3.1 Individuelle Arbeit<br />

am Arbeitsblatt 2,<br />

Stillarbeit<br />

189


<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />

Arbeitsblatt 1 "<br />

Klasse 2<br />

Name: Datum:<br />

1. 6 + 3 = 9 - 3 =<br />

3 + 6 = 9 - 6 =<br />

2. 16 + 3 = 19 - 3 =<br />

3. 6 + = 9 9 - = 6<br />

+ 6 = 9 - 6 = 3<br />

4.<br />

13 + = 19 19 - = 13<br />

+ 6 = 19 - 3 = 16<br />

+ 6 - 3<br />

� ��3� � � � � � �16�<br />

33 29<br />

5. + 3 - 6<br />

9 13<br />

49 33<br />

190


Arbeitsblatt 2<br />

Klasse 2<br />

<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />

Name: Datum:<br />

1. 7 + 2 = 9 - 2 =<br />

2 + 7 = 9 - 7 =<br />

2. 17 + 2 = 19 - 2 =<br />

3. 7 + = 9 9 - = 7<br />

+ 2 = 9 - 7 = 2<br />

17 + = 19 19 - = 17<br />

+ 12 = 19 - 2 = 17<br />

4. + 7 - 2<br />

________________ _______________<br />

12 9<br />

42 59<br />

5. + 2 - 7<br />

________________ _______________<br />

29 22<br />

69 32<br />

191


192<br />

<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II


<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />

Angela Drößler/Dorothea Götze FS "J. H. Pestalozzi" Leipzig<br />

Lektion: Mathematik 2<br />

Ziele <strong>und</strong> Inhalte<br />

"Nutzung mathematischer Gesetzmäßigkeiten"<br />

Klasse 2 (nach Handreichung S.111)<br />

Mit dieser Lektion soll ein Beitrag <strong>zur</strong> Ermittlung der Lernfähigkeit geleistet werden. In<br />

der Lektion wird das mathematische Wissen <strong>und</strong> Können der Schüler überprüft, es wird<br />

die Art <strong>und</strong> Weise der Nutzung von Rechenvorteilen durch Anwendung der Kommutativität<br />

der Addition durch die Schüler festgestellt.<br />

Dadurch kann ein wichtiger Beitrag <strong>zur</strong> Fähigkeitsvermittlung geleistet werden.<br />

Arbeitsmaterialien<br />

- Arbeitsblätter für die Hand des Schülers<br />

- didaktisches Arbeitsmaterial für die Hand des Schülers (z. B. 20 Stäbchen, 20er Rechengerät)<br />

- Ziffernkarten von 0 bis 10 für die Hand des Schülers (die Ziffer 5 wird in doppelter<br />

Ausführung benötigt)<br />

Hinweise <strong>und</strong> Empfehlungen <strong>zur</strong> Lektion<br />

Die Lektion besteht aus einer Unterrichtsst<strong>und</strong>e. Der erste Arbeitsschritt dient der Ermittlung<br />

vorhandener Kenntnisse <strong>und</strong> Fertigkeiten. Die beiden folgenden Arbeitsschritte<br />

leisten einen wichtigen Beitrag <strong>zur</strong> Ermittlung der Lernfähigkeit der Schüler.<br />

Der didaktisch-methodische Aufbau der Lektion ist dem Unterricht in der Gr<strong>und</strong>schule<br />

angepasst. Die Übungen sind zügig hintereinander durchzuführen.<br />

Anlage<br />

- Arbeitsblatt<br />

- Protokollbogen<br />

193


Erster Arbeitsschritt<br />

<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />

Überprüfung der Fähigkeiten <strong>zur</strong> Nutzung der Assoziativität der Addition natürlicher<br />

Zahlen<br />

Zeit Ablauf Methodische Hinweise<br />

10' 1.1 Die Schüler erhalten das Arbeitsblatt<br />

(Anlage, Teil 1)<br />

194<br />

- Eintragen der Namen<br />

- Aufforderung zum Betrachten der Aufgaben<br />

- Demonstration der Lösung einer Aufgabe an<br />

der Tafel<br />

Tafelaufgabe<br />

8 + 9 + 2 = 8 + 2 + 9<br />

= 10 + 9<br />

= 19<br />

Lehrererklärung:<br />

"Bei der Lösung solcher Aufgaben stelle ich die<br />

Zahlen immer so um, dass ich einen Rechenvorteil<br />

nutzen kann.<br />

Ich schreibe immer die Zahlen hintereinander,<br />

die sich zum vollen Zehner ergänzen. Schaut<br />

her, ich zeige euch das jetzt!"<br />

Nach der Demonstration wird die Aufgabe von<br />

der Tafel gewischt!<br />

Die Schüler lösen selbstständig die Aufgaben<br />

auf dem Arbeitsblatt. Es werden keine Hilfen<br />

angeboten. Bei Frage verweist der Lehrer auf<br />

die Demonstrationsaufgabe.<br />

Zur Lösung der Aufgaben können die angebotenen<br />

Rechenhilfen oder die eigenen Finger<br />

genutzt werden. Die Arbeits- <strong>und</strong> Vorgehensweise<br />

ist zu protokollieren.


2. Arbeitsschritt<br />

<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />

Wiederholung der Gr<strong>und</strong>aufgaben der Addition: Lösen von Additionsaufgaben mit drei<br />

Summanden durch die Nutzung der Assoziativität der Addition natürlicher Zahlen<br />

Zeit Ablauf Methodische Hinweise<br />

5' 2.1 Frontale Arbeit an der Tafel<br />

Vorbereitetes Tafelbild<br />

3 4 7 5<br />

8 1 9 0<br />

6 2 10<br />

Lehrererklärung:<br />

"Wir wollen Aufgaben mit dem Ergebnis 10<br />

bilden!"<br />

Demonstration einer Lösung<br />

3 + 7 = 10<br />

Lösen aller Aufgaben durch die Schüler.<br />

Einprägen der sich ergänzenden Aufgaben<br />

durch wiederholtes Sprechen der Gleichungen.<br />

- im Chor<br />

- einzelne Schüler<br />

5' 2.2 Übungsspiel<br />

"Zahlen suchen sich einen Partner"<br />

Die Ziffernkarten werden an die Schüler ausgeteilt,<br />

bei Bedarf können die Protokollanten einbezogen<br />

werden.<br />

Jeder Mitspieler erhält eine Ziffer.<br />

Achtung: Jeder Schüler benötigt einen Partner!<br />

Spielvorschlag:<br />

a) Eine "Zahl" wird aufgerufen, der "Zahlenpartner"<br />

muss sich erheben.<br />

b) Ein Ball wird einer "Zahl" zugeworfen, sie<br />

sucht sich ihren "Zahlenpartner".<br />

c) Aufruf des Lehrers: "Alle Partner finden<br />

sich!"<br />

d) Die aufgerufene "Zahl" darf eine kleine<br />

Übung vormachen, der "Zahlenpartner"<br />

macht diese Übung nach.<br />

Austauschen der Ziffernkarten <strong>und</strong><br />

Wiederholung, Wechsel der Übung<br />

Jeder Schüler sollte mitarbeiten.<br />

Bei Rechenschwierigkeiten können andere<br />

Schüler mithelfen. Richtige Lösungen werden<br />

gelobt.<br />

Diese Aufgabe verbleibt <strong>zur</strong> Anschauung an der<br />

Tafel. Der 2. Summand ist farbig hervorgehoben.<br />

Nach Fertigstellen aller Aufgaben fordert der<br />

Lehrer die Schüler zum Einprägen aller Aufgaben<br />

auf.<br />

- Spiel dient der Erhöhung der Sicherheit im<br />

Zuordnen der entsprechenden Zahlenpaare<br />

- Auflockerung der Unterrichtssituation<br />

- Zügig arbeiten! Zeitverluste vermeiden!<br />

195


196<br />

<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />

Zeit Ablauf Methodische Hinweise<br />

5' 2.3 Zwischenkontrolle<br />

Arbeit der Schüler am Arbeitsplatz mit dem<br />

Arbeitsblatt (Anlage, Teil II)<br />

5' 2.4 Lösen von Aufgaben unter Nutzung der<br />

Assoziativität der Addition natürlicher<br />

Zahlen<br />

1. Vorschlag:<br />

Vorbereitetes Tafelbild<br />

6 + 7 + 4 2 + 5 + 8<br />

3 + 6 + 7 3 + 2 + 8<br />

9 + 4 + 1 16 + 5 + 4<br />

Der Lehrer erklärt <strong>und</strong> demonstriert:<br />

"Sind bei einer Aufgabe mehrere Summanden<br />

(Glieder) vorhanden, wird umgestellt. Wir suchen<br />

uns die Glieder heraus, die sich <strong>zur</strong> vollen<br />

10 ergänzen <strong>und</strong> schreiben davon den größten<br />

zuerst auf!"<br />

2. Vorschlag:<br />

Vorbereitete Arbeitsblätter<br />

6 + 7 + 4 2 + 5 + 8<br />

3 + 6 + 7 3 + 2 + 8<br />

9 + 4 + 1 16 + 5 + 4<br />

- Einteilung der Schüler in Gruppen<br />

(2 – 3 Kinder)<br />

Erarbeitung der Aufgaben mit dem Protokollanten<br />

Weiterführung der Gruppenarbeit wie im 1. Vorschlag<br />

5' 2.5 Übungsspiel<br />

Das Übungsspiel gleicht dem Ansatz dem der<br />

Übung 2.2<br />

Der Lehrer stellt drei "Zahlen" in Aufgabenform,<br />

ein Schüler stellt die "Zahlen" um. Die Lösung<br />

erfolgt frontal mündlich.<br />

Kontrolle durch den Lehrer<br />

Bei Versagen gibt der Lehrer folgende Hilfen:<br />

1. Angebot der didaktischen Rechenhilfen<br />

2. Demonstration der Lösung am didaktischen<br />

<strong>Material</strong><br />

3. Gemeinsame Erarbeitung einer Aufgabe<br />

(Lehrer <strong>und</strong> Schüler)<br />

Abbruch nach Zeitablauf<br />

- frontale Erarbeitung mit der ganzen Schülergruppe<br />

- gemeinsame Entwicklung der Demonstrationsaufgaben<br />

- Anregung <strong>zur</strong> Kontrolle<br />

- Die Schüler sollten selbst <strong>zur</strong> Lösung kommen,<br />

Hinweise des Lehrers erfolgen nur,<br />

wenn offensichtlich kein Schüler <strong>zur</strong> Lösung<br />

in der Lage ist.<br />

- Besondere Beobachtung finden Schüler, bei<br />

denen Zweifel an der mathematischen Leistungsfähigkeit<br />

vorliegen.<br />

- Gruppenarbeit in homogenen Gruppen<br />

- eine bessere Beobachtung aller Schüler ist<br />

möglich<br />

- alle Schüler werden <strong>zur</strong> intensiven Arbeit<br />

herangezogen<br />

- gleiche Zielstellungen wie in 2.2<br />

- Es soll möglichst jeder Schüler einbezogen<br />

werden. Vorrangig sind jedoch Schüler, bei<br />

denen noch Unklarheiten herrschen, zum<br />

Umstellen der Zahlen <strong>und</strong> Rechnen einzubeziehen.


3. Arbeitschritt<br />

<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />

Überprüfen der Fähigkeit <strong>zur</strong> Nutzung der Assoziativität der Addition natürlicher Zahlen<br />

Zeit Ablauf Methodische Hinweise<br />

10' 3.1 Ausgabe der Arbeitsblätter (Anlage, Teil III)<br />

Lösen aller Aufgaben in Stillarbeit Lehrer <strong>und</strong> Protokollanten kontrollieren gemeinsam<br />

<strong>und</strong> helfen individuell bei Schwierigkeiten.<br />

Die Sachaufgabe kann bei Leseschwierigkeiten<br />

vorgelesen werden. Die gegebenen Hilfen werden<br />

genau protokolliert.<br />

197


Protokollbogen<br />

198<br />

<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />

Lektion: Mathematik 2 Klasse 2<br />

Nutzung mathematischer Gesetzmäßigkeiten<br />

Name: Datum:<br />

Zeit Arbeitsschritt Beobachtungen Interpretation<br />

5' 1. Arbeitsschritt<br />

Überprüfung der Fähigkeiten<br />

<strong>zur</strong> Nutzung der Assoziativität<br />

5' 1.1 Arbeitsblatt I<br />

5'<br />

5'<br />

5'<br />

5'<br />

5'<br />

Demonstration an der<br />

Tafel<br />

2. Arbeitsschritt<br />

2.1 Frontale Arbeit an<br />

der Tafel<br />

2.2 Übungsspiel<br />

2.3 Zwischenkontrolle<br />

2.4 Lösen von Aufgaben<br />

unter Nutzung der<br />

Assoziativität<br />

2.5 Übungsspiel


<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />

Zeit Arbeitsschritt Beobachtungen Interpretation<br />

10' 3. Arbeitsschritt<br />

3.1 Individuelle Arbeit am<br />

Arbeitsblatt Stillarbeit<br />

199


Anlage<br />

Teil I<br />

<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />

Rechne: 6 + 3 + 4<br />

3 + 8 + 7<br />

Teil II<br />

Bestimme die 2. Zahl! 6 + 4 = 10 2 + 8 = 10<br />

3 + = 10 5 + = 10<br />

8 + = 10 + =<br />

1 + = 0 + =<br />

Teil III<br />

Stelle die Zahlen um <strong>und</strong> rechne!<br />

II 8 + 6 + 2 6 + 9 + 4<br />

III 6 + 9 + 1 1 + 8 + 9<br />

IV 3 + 3 + 7 12 + 9 + 8<br />

Uli hat 7 Murmeln, Hans schenkt ihm 5 Murmeln. Ute schenkt ihm 3 Murmeln!<br />

Wie viele Murmeln hat Uli jetzt?<br />

V 7 + 8 + 33 6 + 64 + 5<br />

200


Lektionen Klasse 3<br />

<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />

Schule Grünau<br />

Schule <strong>zur</strong> Lernförderung<br />

Miltitzer Weg 1<br />

04205 Leipzig<br />

Mathematiklektion - Klasse 3<br />

Ziele <strong>und</strong> Inhalte<br />

In dieser Lektion werden mathematische Fähig- <strong>und</strong> Fertigkeiten im Zahlenraum bis<br />

1000 ermittelt. Das Schreiben <strong>und</strong> Lesen von 3-stelligen Zahlen, Zählen, die Orientierung<br />

auf dem Zahlenstrahl <strong>und</strong> das Rechnen mit Vielfachen von 10 stehen im Vordergr<strong>und</strong>.<br />

Die Lektion dient der Leistungsstands- sowie der Lernfähigkeitsermittlung.<br />

Sie besteht aus einer Unterrichtsst<strong>und</strong>e von 45 Minuten. Eine geringe Zeitüberschreitung<br />

ist zulässig.<br />

Arbeitsmaterialien<br />

- 10 Luftballons aus Tonpapier, Magnete<br />

- Zahlenstrahl von 0 bis 1000 für jeden Schüler<br />

- Arbeitsblatt I<br />

- Arbeitsblatt II<br />

- Tafel<br />

Die Luftballons aus Tonpapier werden mit 3-stelligen Zahlen beschrieben.<br />

Ein Zahlenstrahl sollte 105 cm x 4 cm sein. Es sind die Zehner, die 50er Zahlen <strong>und</strong> die<br />

vollen H<strong>und</strong>erter mit unterschiedlichen Markierungen zu versehen. Die vollen H<strong>und</strong>erter<br />

werden durch die entsprechenden Zahlen ergänzt.<br />

Zwei Protokollbögen erleichtern die Arbeit des Protokollierens zum übersichtlichen<br />

Festhalten aller Beobachtungen.<br />

201


202<br />

<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />

Mathematiklektion Klasse 3<br />

Ablauf<br />

Zeit Didaktische Funktion Lehrer-Schüler-Tätigkeit Bemerkungen<br />

3' Einstimmung<br />

ZO/Motivierung<br />

- Arbeit mit Luftballons, lesen der 3-stelligen<br />

Zahlen<br />

- Zählen <strong>und</strong> Rechnen im Zahlenraum bis<br />

1000<br />

Arbeit an der Tafel,<br />

Einsatz der Applikationen<br />

10' Leistungsstandsermittlung - Schüler bearbeiten Arbeitsblatt I Keine Hilfen erteilen!<br />

7' Erarbeitung/Vermittlung a) Übungen mit Zahlenstrahl<br />

- Zählen<br />

o in H<strong>und</strong>erterschritten<br />

(0, 100, 200 ...)<br />

vorwärts<br />

rückwärts<br />

o in Zehnerschritten (Tafelbild)<br />

530 bis 580<br />

420 bis 460<br />

310 bis 340<br />

670 bis 720<br />

850 bis 810<br />

930 bis 880<br />

o in Einerschritten (Tafelbild)<br />

484 bis 492<br />

318 bis 322<br />

621 bis 617<br />

826 bis 819<br />

7' b) Vergleichen von 3-stelligen Zahlen<br />

- Vergleiche! Setze richtig ein � �� !'<br />

(Tafelbild)<br />

60 600<br />

900 400<br />

430 430<br />

770 790<br />

548 584<br />

367 361<br />

Ordne die Zahlen der Größe nach!<br />

Beginne mit der kleinsten Zahl!<br />

60, 900, 430, 770, 548, 367<br />

Beginne mit der größten Zahl!<br />

600, 400, 430, 790, 584, 361<br />

Jeder Schüler erhält<br />

einen Zahlenstrahl!<br />

Individuelle Hilfen<br />

geben!


<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />

Zeit Didaktische Funktion Lehrer-Schüler-Tätigkeit Bemerkungen<br />

3' c) Fortsetzen von Zahlenfolgen<br />

Ergänze! (Tafelbild)<br />

420 � ___, ___, ___, ___, � 470<br />

590 � ___, ___, ___, ___, � 640<br />

5' d) Addition <strong>und</strong> Subtraktion von 3-stelligen<br />

Zahlen <strong>und</strong> 2-stelligen Zahlen, die ein<br />

Vielfaches von 10 sind<br />

- formale Aufgaben<br />

440 + 70 140 - 50<br />

780 + 40 720 - 60<br />

890 + 20 260 - 70<br />

310 + 90 420 - 40<br />

- Tabellen<br />

+ 20 - 50<br />

490 110<br />

280 640<br />

690 320<br />

10' Kontrolle - Schüler bearbeiten Arbeitsblatt II Keine Hilfen!<br />

Ermittlung des Lernzuwachses<br />

203


Protokollbogen<br />

204<br />

<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />

Mathematiklektion Klasse 3<br />

Arbeitsschritt Beobachtungen Interpretation<br />

Einstimmung<br />

Lesen von 3-stelligen Zahlen<br />

(Tafelarbeit)<br />

Arbeitsblatt I<br />

Übungsphase<br />

a) Arbeit mit Zahlenstrahl<br />

(Arbeit am Platz)<br />

Zählen:<br />

- vorwärts<br />

- rückwärts<br />

Übungsphase<br />

b) Vergleichen von<br />

3-stelligen Zahlen<br />

(Tafel)<br />

Schüler nutzen<br />

Zahlenstrahl<br />

c) Fortsetzen von<br />

Zahlenfolgen<br />

(Tafel, Zahlenstrahl)


<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />

Arbeitsschritt Beobachtungen Interpretation<br />

d) Addition <strong>und</strong> Subtraktion<br />

von 3-stelligen<br />

<strong>und</strong> 2-steligen Zahlen,<br />

die ein Vielfaches von<br />

10 sind<br />

(Tafel, Zahlenstrahl)<br />

- formale Aufgaben<br />

- Tabellen<br />

Arbeitsblatt II<br />

205


206<br />

<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II


<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />

207


208<br />

<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />

Schule Grünau<br />

Schule <strong>zur</strong> Lernförderung<br />

Miltitzer Weg 1<br />

04205 Leipzig<br />

Deutsch - Rechtschreibung/Grammatik - Klasse 3<br />

Ziele <strong>und</strong> Inhalte<br />

In dieser Lektion werden vorwiegend orthografische Fähig- <strong>und</strong> Fertigkeiten sowie<br />

Wortartenkenntnisse ermittelt.<br />

Die Lektion dient der Leistungsstands- sowie der Lernfähigkeitsermittlung.<br />

Sie besteht aus zwei Unterrichtsst<strong>und</strong>en von 45 Minuten, wobei die erste St<strong>und</strong>e durch<br />

einen weiteren Teil von 12 Minuten ergänzt wird. Eine geringe Zeitüberschreitung ist<br />

zulässig.<br />

Arbeitsmaterialien<br />

- 3 Seiten liniertes Papier entsprechend der Klassenstufe 3<br />

- Wortkarten, Magnete<br />

- Tafel<br />

- Arbeitsblatt I/II<br />

- Lückentext<br />

Zwei Protokollbögen erleichtern die Arbeit des Protokollierens zum übersichtlichen<br />

Festhalten aller Beobachtungen.


<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />

Deutsch - Rechtschreibung/Grammatik - Klasse 3<br />

1. St<strong>und</strong>e<br />

Ablauf<br />

Zeit Didaktische Funktion Lehrer-Schüler-Tätigkeit Bemerkungen<br />

1' ZO/Motivierung - wollen Diktat schreiben<br />

- keine Angst, keine Zensuren, trotzdem<br />

anstrengen<br />

- Diktierrhythmus erklären<br />

12' Leistungsstandsermittlung<br />

- Schüler schreiben Diktat Keine Hilfen erteilen!<br />

8' Erarbeitung/Vermittlung a) Ordnen der Substantive nach dem ABC<br />

3' b) Verben<br />

8' c) Abschreiben<br />

5' d) Satzbildung<br />

- Wortkarten in ungeordneter Reihenfolge<br />

den Schülern vorlegen<br />

- Schüler lesen<br />

- Schüler ordnen nach dem Alphabet<br />

(Tafelarbeit)<br />

- vervollständigen der Wortgruppen<br />

Beeren im Garten_______ (pflücken)<br />

hinter dem Hasen her ______ (rennen)<br />

Beeren, die süß ________ (schmecken)<br />

die Hände ____________(waschen)<br />

- Wörter lesen<br />

- Schreibe folgende Wörter ab, so wie<br />

sie an der Tafel stehen!<br />

- Tafelbild:<br />

Garten Hase<br />

pflücken Hände<br />

rennen Pfütze<br />

Gewitter schmecken<br />

Beeren waschen<br />

Gras............. Schwester<br />

- Schüler bilden mit den unter c) aufgeführten<br />

Wörtern Sätze<br />

Wortkarten Substantive,<br />

Magnete<br />

Tafeltext<br />

209


210<br />

<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />

Zeit Didaktische Funktion Lehrer-Schüler-Tätigkeit Bemerkungen<br />

8' e) Lückentext<br />

Pause<br />

- Schüler ergänzen Lückentext<br />

(Arbeitsblatt)<br />

Keine Hilfen!<br />

12' Kontrolle - Diktat wiederholen Keine Hilfen!<br />

Ermittlung des Lernzuwachses


<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />

Deutsch - Rechtschreibung/Grammatik Klasse 3<br />

2. St<strong>und</strong>e<br />

Ablauf<br />

Zeit Didaktische Funktion Lehrer-Schüler-Tätigkeit Bemerkungen<br />

3' ZO/Motivierung - wollen uns mit Wortarten beschäftigen<br />

- Nenne Wortarten, die du kennst!<br />

10' Leistungsstandsermittlung - Schüler bearbeiten Arbeitsblatt I<br />

(Klassifizieren nach Wortarten)<br />

10' Erarbeitung/Vermittlung a) Begriffsklärung<br />

- benennen der Termini<br />

- erarbeiten der entsprechenden Merkmale<br />

für die Wortarten<br />

Substantiv<br />

Verb<br />

Adjektiv<br />

- Tafelbild entwickeln<br />

12' b) Tabelle- Einordnen der Wörter<br />

Substantiv Verb Adjektiv<br />

- einsetzen der entsprechenden Wörter<br />

- Wiederholung der Merkmale<br />

10' Kontrolle - Schüler bearbeiten Arbeitsblatt II<br />

(Klassifizieren nach Wortarten)<br />

Keine Hilfen erteilen!<br />

Wortmaterial siehe<br />

Anlage<br />

Keine Hilfen!<br />

Ermittlung des Lernzuwachses<br />

211


Diktat – Klasse 3<br />

Im Garten<br />

212<br />

<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />

Nach dem Gewitter ist das Gras nass.<br />

Ich pflücke einige Beeren.<br />

Meine Schwester hilft mir tüchtig.<br />

Unsere Hände werden sehr schmutzig.<br />

Wir waschen sie richtig ab.<br />

Die Beeren schmecken süß.<br />

Ein Hase rennt durch die Pfütze.<br />

Ich renne hinterher.


<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />

Wortmaterial für Wortkarten<br />

süß Garten<br />

schmutzig<br />

nass Gewitter<br />

tüchtig<br />

Beeren<br />

wischen Gras<br />

rennen Hase<br />

213


214<br />

<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />

pflücken<br />

Hände<br />

schmecken<br />

Pfütze<br />

richtig<br />

Schwester


Lückentext<br />

<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />

wenig fertig schwierig tüchtig richtig<br />

Setze die Wörter ein!<br />

Heute gab uns der Lehrer nur __________________________ Hausaufgaben auf.<br />

Dafür waren sie aber _______________________ .<br />

Ich habe mich _________________ anstrengen müssen, um bald<br />

________________ zu sein.<br />

Zuletzt prüfte ich noch, ob ich alle Aufgaben _____________________ gelöst hatte.<br />

215


Arbeitsblatt I/II<br />

216<br />

<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />

Garten Gewitter Gras nass pflücken<br />

Beere schmecken tüchtig Hase süß<br />

rennen Pfütze schmutzig Rock richtig<br />

wischen<br />

Unterscheide die Wörter!<br />

Ordne in die Tabelle ein!<br />

Substantiv<br />

(Dingwort)<br />

Verb<br />

(Tätigkeitswort)<br />

Adjektiv<br />

(Eigenschaftswort)


<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />

Rechtschreibung/Grammatik - Klasse 3<br />

1. St<strong>und</strong>e<br />

Protokollbogen<br />

Arbeitsschritt Beobachtungen Interpretation<br />

1. Diktat<br />

Übungsphase<br />

a) Ordnen der Substantive<br />

nach dem ABC<br />

b) Wortkarten – Verben<br />

c) Abschreiben<br />

d) Satzbildung<br />

Lückentext<br />

2. Diktat<br />

217


218<br />

<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II


2. St<strong>und</strong>e<br />

Protokollbogen<br />

<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />

Arbeitsschritt Beobachtungen Interpretation<br />

Tabelle<br />

(Arbeitsblatt)<br />

Übungsphase<br />

a) Begriffserklärung<br />

b) Tabelle (Tafel)<br />

Einordnen der Wörter<br />

Tabelle<br />

(Arbeitsblatt)<br />

219


220<br />

<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />

Gutenbergschule Niesky<br />

Schule <strong>zur</strong> Lernförderung<br />

Bautzener Straße 48 a<br />

02906 Niesky<br />

Gedicht – Klassen 3/4 bzw. 5/6<br />

Ziele <strong>und</strong> Inhalte<br />

Die Lektion dient der Überprüfung der Merkfähigkeit, der kognitiven Fähigkeiten <strong>und</strong><br />

der Lesefähigkeiten.<br />

Arbeitsmaterialien<br />

- Arbeitsmaterial mit der Kurz- oder Langform des Gedichts<br />

- evtl. Linienblatt für Teil 5


<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />

Lektionsentwurf Gedicht vom Wecker<br />

Lehrer-Schüler-Tätigkeiten Bemerkungen<br />

1. Zielorientierung<br />

L.: "Unser Gedicht handelt von etwas, was viele Menschen<br />

<strong>und</strong> vor allem Kinder morgens gar nicht gern machen.<br />

Ratet!"<br />

� frühes Aufstehen<br />

L.: "Und wieso seid ihr heute morgen alle ganz pünktlich<br />

hier gewesen?"<br />

� vom Wecker geweckt<br />

L.: "Davon handelt unser Gedicht!"<br />

2. Stilles Erlesen<br />

L.: "Lest euch das Gedicht leise durch <strong>und</strong> achtet dabei<br />

auch auf die äußere Form!"<br />

L.: "Wovon handelt das Gedicht?" (Überprüfung der Sinnerfassung)<br />

"Was ist noch aufgefallen?"<br />

- keine Überschrift<br />

- 2 Strophen zu je 6 (bzw. 10) Zeilen<br />

- es reimen sich jeweils 1./2., 3./4., 5./6. ... Zeile<br />

- Verfasser ist ein Kind (12 Jahre)<br />

3. Erklären unbekannter Wörter<br />

L.: "Hat jemand ein Wort nicht lesen können oder weiß<br />

jemand nicht, was ein bestimmtes Wort bedeutet?"<br />

Umschreiben der Bedeutung der Begriffe: rasselt, prasselt,<br />

Verdruss (mollig, appelliert, außer Rand <strong>und</strong> Band, verpennen)<br />

4. lautes Vorlesen des Gedichts <strong>und</strong> erstes Einprägen<br />

- die Schüler lesen bestimmte Zeilen laut vor <strong>und</strong><br />

sprechen einzeln oder im Chor mit/nach<br />

- Übungen <strong>zur</strong> Betonung<br />

5. Diskussion über die Frage ...<br />

L.: "Wir wollen die Frage beantworten, die in der ersten<br />

Strophe gestellt wurde. Wer liest sie noch einmal vor?"<br />

L.: "Könnte man die Schule verlegen? Ja/nein - begründe<br />

deine Meinung!"<br />

Denkanstöße:<br />

- "Denkt mal daran, aus welchen Städten <strong>und</strong> Dörfern die<br />

Schüler unserer Schule kommen!"<br />

- "Wenn es regnet, regnet es dann überall?"<br />

- "Wenn es früh nur in einigen Orten regnet, was<br />

würde dann passieren?"<br />

Arbeitsmaterial (Kurzform für Klasse 3/4;<br />

lange Form für Klasse 5/6) austeilen<br />

trotzdem Probe machen, ob Wörter bekannt<br />

sind<br />

evtl. Unterstützung durch Handzeichen<br />

Frage evtl. schriftlich beantworten <strong>und</strong><br />

begründen lassen<br />

221


Gedicht (Kurzform)<br />

222<br />

<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />

Morgens, wenn der Wecker rasselt,<br />

draußen laut der Regen prasselt,<br />

bringt es mir sehr viel Verdruss,<br />

dass ich in die Schule muss.<br />

Kann man sie denn nicht verlegen,<br />

auf die Tage ohne Regen?<br />

Ich hasse meinen Wecker sehr,<br />

denn jeden Morgen klingelt er.<br />

Doch darf ich mich von ihm nicht trennen,<br />

sonst würde ich es ganz verpennen.<br />

Denn leider hat der Wecker recht,<br />

drum geht's mir morgens weiter schlecht.<br />

Katrin Ernst<br />

12 Jahre


<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />

Gedicht (lange Form)<br />

Morgens, wenn der Wecker rasselt,<br />

draußen laut der Regen prasselt,<br />

bringt es mir sehr viel Verdruss,<br />

dass ich in die Schule muss.<br />

Kann man sie denn nicht verlegen,<br />

auf die Tage ohne Regen?<br />

Denn drinnen ist es mollig warm –<br />

Nur der Wecker schlägt Alarm.<br />

Schließ ich meine Augen zu,<br />

lässt er mir trotzdem keine Ruh.<br />

Ich hasse meinen Wecker sehr,<br />

denn jeden Morgen klingelt er.<br />

Er appelliert an den Verstand<br />

<strong>und</strong> bringt mich außer Rand <strong>und</strong> Band.<br />

Doch darf ich mich von ihm nicht trennen,<br />

sonst würde ich es ganz verpennen.<br />

Und tu ich mir auch selber leid,<br />

es ist nun einmal Aufstehzeit.<br />

Denn leider hat der Wecker recht,<br />

drum geht's mir morgens weiter schlecht.<br />

Katrin Ernst<br />

12 Jahre<br />

223


Lektionen Klasse 4<br />

<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />

Schule Grünau<br />

Schule <strong>zur</strong> Lernförderung<br />

Miltitzer Weg 1<br />

04205 Leipzig<br />

Lektion Deutsch/Sprachbetrachtung - Klasse 4<br />

Bestimmen von Wortarten, Satzgliedern, Deklination von Substantiven, Zeitformen der<br />

Verben<br />

Ziele <strong>und</strong> Inhalte<br />

In dieser Lektion werden die Besonderheiten der Schüler bei der Anwendung des erworbenen<br />

Wissens <strong>und</strong> Könnens hinsichtlich der grammatischen Fähig- <strong>und</strong> Fertigkeiten<br />

- Wortarten, Satzglieder, Deklination von Substantiven, Zeitformen der Verben sowie<br />

bei der Aneignung neuen Unterrichtsstoffes ermittelt.<br />

Die Lektion bildet eine Einheit von der Analyse des Leistungsstandes <strong>und</strong> der Ermittlung<br />

der Fähigkeit <strong>zur</strong> Aneignung neuen Wissens. Sie stellt einen Beitrag <strong>zur</strong> Lernfähigkeitsermittlung<br />

dar.<br />

Die Lektion besteht aus einer Unterrichtsst<strong>und</strong>e von 45 Minuten.<br />

Arbeitsmaterialien<br />

- Arbeitsblätter A <strong>und</strong> B für die Hand des Schülers<br />

- Tafelbild <strong>zur</strong> Demonstration oder Anschauungstafeln<br />

223


224<br />

<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />

Lektion Deutsch/Sprachbetrachtung - Klasse 4<br />

Ablauf<br />

Zeit Didaktische Funktion Lehrer-Schüler-Tätigkeit Bemerkungen<br />

5' Einstieg<br />

Motivation<br />

10' Leistungsstandsermittlung<br />

Ihr habt in Sprachbetrachtung über Wortarten,<br />

Satzglieder (Subjekt, Prädikat), über die Beugung<br />

von Substantiven <strong>und</strong> die Zeitformen der<br />

Verben gesprochen.<br />

Heute wollen wir sehen, was ihr davon behalten<br />

habt.<br />

Strengt euch an! Es gibt aber keine Zensuren.<br />

Die Schüler lösen selbstständig Arbeitsblatt<br />

Teil A<br />

20' Vermittlung/Erarbeitung a) Welche Wortarten kennst du?<br />

Nenne ein Beispiel!<br />

Substantiv, Verb, Adjektiv, Artikel, Pronomen,<br />

Numerale<br />

b) Ich schreibe euch einen Satz an <strong>und</strong> ihr<br />

bestimmt das Subjekt <strong>und</strong> das Prädikat.<br />

Wie fragen wir nach den Satzgliedern?<br />

Schüler unterstreichen an der Tafel.<br />

c) Ihr habt die vier Fälle des Substantivs<br />

behandelt. Dekliniere (beuge) das Wort:<br />

Baum<br />

Igel<br />

Schule<br />

Kind<br />

Wer? Wessen? Wem? Wen?<br />

Die dazugehörigen Fragewörter werden<br />

genannt.<br />

d) Nun wollen wir Zeitformen von Verben<br />

bilden. Wie heißt das Präteritum von:<br />

ich fahre<br />

ich spiele<br />

Bilde das Futur von den beiden Verben!<br />

10' Kontrolle Die Schüler lösen selbstständig Arbeitsblatt<br />

Teil B<br />

Leistungsstand wird<br />

ermittelt.<br />

Keine Hilfen!<br />

Vermittlung des Wissens<br />

Tafelbild:<br />

Die Kinder lernen in der<br />

Schule.<br />

Unterstreichen von<br />

Subjekt <strong>und</strong> Prädikat<br />

Anschauungstafeln<br />

Keine Hilfen!<br />

Ermittlung des Lernzuwachses


<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />

Arbeitsblatt Deutsch/Sprachbetrachtung - Klasse 4<br />

Teil A<br />

Name: Datum:<br />

1. Ordne nach Wortarten!<br />

Nuss, schwierig, tragen, Hügel, nützlich, die, wir, Herr, spielen, den, nehmen, die, acht,<br />

Pfütze, dreizehn, finden, kalt, baden, ihr<br />

Substantiv Verb Adjektiv Artikel Pronomen Numerale<br />

2. Bestimme Subjekt <strong>und</strong> Prädikat! Unterstreiche!<br />

Im Frühjahr blühen die ersten Blumen.<br />

3. Setze das Wort "Garten" in die 4 Fälle <strong>und</strong> schreibe das jeweilige Fragewort<br />

dahinter!<br />

4. Setze die vorgegebenen Verben (Tuwörter) von der Vergangenheit (Präteritum) in<br />

die Gegenwart (Präsens) <strong>und</strong> in die Zukunft (Futur)!<br />

Vergangenheit Gegenwart Zukunft<br />

wir sangen<br />

wir fanden<br />

wir gingen<br />

wir blieben<br />

wir rannten<br />

wir trugen<br />

wir stiegen<br />

225


226<br />

<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />

Arbeitsblatt Deutsch/Sprachbetrachtung - Klasse 4<br />

Teil B<br />

Name: Datum:<br />

1. Setze die vorgegebenen Verben (Tuwörter) von der Vergangenheit (Präteritum) in<br />

die Gegenwart (Präsens) <strong>und</strong> in die Zukunft (Futur)!<br />

Gegenwart Vergangenheit Zukunft<br />

wir schwimmen<br />

wir laufen<br />

wir baden<br />

wir kommen<br />

wir wandern<br />

wir schreiben<br />

2. Bestimme Subjekt <strong>und</strong> Prädikat! Unterstreiche!<br />

Die Bäume bekommen im Frühjahr grüne Blätter.<br />

3. Setze das Wort "Wald" in die 4 Fälle <strong>und</strong> schreibe das jeweilige Fragewort dahinter!<br />

4. Ordne nach Wortarten!<br />

rufen, Pelz, heizen, laufen, den, hoch, sie, kalt, ihr, neun, Netz, Glück, laut, wir, elf,<br />

Tanne, springen, vierzehn, schön, der<br />

Substantiv Verb Adjektiv Artikel Pronomen Numerale


Protokollbogen<br />

<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />

Deutsch/Sprachbetrachtung - Klasse 4<br />

Name: Datum:<br />

Zeit Inhalte der Lektion Beobachtung des Verhaltens<br />

227


228<br />

<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />

Schule Grünau<br />

Schule <strong>zur</strong> Lernförderung<br />

Miltitzer Weg 1<br />

04205 Leipzig<br />

Lektion Mathematik - Klasse 4<br />

Rechenoperationen: Addition, Subtraktion, Multiplikation, Division im Zahlenraum bis<br />

1 000 000<br />

Ziele <strong>und</strong> Inhalte<br />

Die Lektionen dienen der Ermittlung des Leistungsstandes des mathematischen Wissens<br />

<strong>und</strong> Könnens der Schüler.<br />

Es werden die Art <strong>und</strong> Weise der Anwendung mathematischer Kenntnisse, vor allem<br />

die Rechenoperationen Addition, Subtraktion, Multiplikation, Division in Form von Sach-<br />

<strong>und</strong> Textaufgaben überprüft.<br />

Nach Vermittlung <strong>und</strong> Festigung von Kenntnissen wird die Lernfähigkeit ermittelt.<br />

Die Lektionen bestehen aus zwei Unterrichtsst<strong>und</strong>en von jeweils 45 Minuten an zwei<br />

aufeinanderfolgenden Tagen.<br />

Hinweis<br />

Die St<strong>und</strong>en stellen hohe Ansprüche an die Lernbereitschaft <strong>und</strong> Konzentrationsfähigkeit<br />

der Schüler. Sie müssen deshalb in den Ablauf des Feststellungsverfahrens sorgfältig<br />

eingeplant werden. Ferner sollte im Vorfeld erk<strong>und</strong>igt werden, ob die schriftliche<br />

Division den Schülern bereits vermittelt wurde.<br />

Arbeitsmaterialien<br />

- Arbeitsblätter A <strong>und</strong> B für die Hand des Schülers<br />

- Tafelbild <strong>zur</strong> Demonstration <strong>und</strong> Anschauungstafeln


<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />

1. Lektion Mathematik - Klasse 4<br />

Ablauf<br />

Zeit Didaktische Funktion Lehrer-Schüler-Tätigkeit Bemerkungen<br />

5' Einstieg Wiederholung der Termini Addition, Subtraktion,<br />

Multiplikation, Division<br />

30' Leistungsstandsermittlung<br />

Summand + Summand = Summe<br />

Minuend – Subtrahend = Differenz<br />

Faktor � Faktor = Produkt<br />

Dividend : Divisor = Quotient<br />

Zuordnungsübungen zu diesen Begriffen<br />

Die Schüler lösen selbstständig Arbeitsblatt<br />

Teil A<br />

10' Vermittlung/Erarbeitung Wie musst du rechnen, wenn die Summe<br />

gesucht ist?<br />

Schüler kommen an die Tafel <strong>und</strong> rechnen.<br />

Auf das richtige Untereinanderschreiben<br />

wird hingewiesen.<br />

Wie können wir die Differenz berechnen?<br />

Schüler rechnen an der Tafel.<br />

Wie berechnen wir das Produkt?<br />

z. B.:<br />

1. Bilde die Summe aus den Zahlen 305,<br />

23 <strong>und</strong> 7335!<br />

2. Gesucht ist die Differenz aus den Zahlen<br />

6714, 314 <strong>und</strong> 12!<br />

3. Berechne das Produkt aus 42 <strong>und</strong> 12!<br />

4. Multipliziere 27305 mit 5!<br />

Leistungsstand wird<br />

ermittelt.<br />

Keine Hilfen!<br />

Vermittlung von Kenntnissen<br />

Beispiele werden an<br />

der Tafel gerechnet!<br />

Jeder Schüler kommt<br />

einmal an die Tafel.<br />

Es erfolgt jeweils die<br />

Korrektur.<br />

229


230<br />

<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />

2. Lektion Mathematik - Klasse 4<br />

Ablauf<br />

Zeit Didaktische Funktion Lehrer-Schüler-Tätigkeit Bemerkungen<br />

15' Einstieg<br />

Reaktivierung von<br />

Wissen<br />

Vermittlung/Erarbeitung<br />

Aufgaben werden mündlich gestellt:<br />

1. 8 � 6 – 20<br />

2. 5 � 4 : 2<br />

3. 7 � 9 – 13<br />

4. 6 � 7 + 18<br />

5. 4 � 4 � 2<br />

6. 5 � 5 � 5<br />

7. 72 : 9 + 20<br />

8. 56 : 7 � 4<br />

9. (18 – 6) �5<br />

10. 3fache von 15<br />

11. 4. Teil von 40<br />

12. 8. teil von 72<br />

Tafelbild Sachaufgabe:<br />

In einer Woche werden in der Schule 915<br />

Portionen Essen ausgegeben.<br />

Berechne die täglichen Portionen!<br />

Wie könnte die Gleichung heißen?<br />

Gleichung: 915 : 5 = x<br />

Rechnung: 915 : 5<br />

183<br />

Lösung: 183 Portionen werden täglich ausgegeben.<br />

30' Kontrolle Die Schüler lösen selbstständig Arbeitsblatt<br />

Teil B<br />

Sachaufgabe wird an<br />

der Tafel vorgerechnet,<br />

d. h. gemeinsam gelöst.<br />

Keine Hilfen!<br />

Ermittlung des Lernzuwachses


<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />

Arbeitsblatt Lektion Mathematik - Klasse 4<br />

Teil A<br />

Name: Datum:<br />

1. Gesucht ist die Summe der Zahlen 23431, 181916, 1439 <strong>und</strong> 38214!<br />

2. Bilde die Differenz der Zahlen 97413, 18194, 6419 <strong>und</strong> 42109!<br />

3. Multipliziere 27418 mit 3!<br />

4. Bilde das Produkt aus 223 <strong>und</strong> 175!<br />

5. Frau Heisel macht mit 3 Fre<strong>und</strong>innen Urlaub an der Ostsee. Zusammen zahlen sie<br />

1696 €.<br />

Rechne mit Überschlag <strong>und</strong> Kontrolle!<br />

231


232<br />

<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />

Arbeitsblatt Lektion Mathematik - Klasse 4<br />

Teil B<br />

Name: Datum:<br />

1. Schreibe die Zahlen 16417, 9382, 52 untereinander <strong>und</strong> addiere sie!<br />

2. Gesucht ist die Differenz aus den Zahlen 92547, 43966 <strong>und</strong> 5108!<br />

3. Ein Faktor ist 423, der andere 74. Bilde das Produkt!<br />

4. Multipliziere <strong>zur</strong> Probe 13468 : 7!<br />

5. Die neun Mitglieder eines Kegelclubs zahlen für einen Ausflug an die Elbe 1125 €.


Protokollbogen<br />

Mathematik - Klasse 4<br />

<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />

Name: Datum:<br />

Zeit Inhalte der Lektion Beobachtung des Verhaltens<br />

233


Lektionen Klasse 5/6<br />

234<br />

<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />

Die folgenden Lektionen für die Klassen 5/6 wurden im vds-Fachverband für Behindertenpädagogik:<br />

<strong>Förderdiagnostik</strong> bei Lernschwierigkeiten, Zusammenfassung einer<br />

Fortbildungsveranstaltung vom März 1997 in Leipzig. In: Mitteilungen aus dem Landesverband<br />

Sachsen e. V., Sonderheft, März 1997, S. 27 - 44 veröffentlicht.<br />

Petra Heinze/Katrin Thiel<br />

1. Lektion: Deutsch<br />

Leseanalyse/Sinnerfassung<br />

"Merkwürdige Geschichten"<br />

Klasse 5/6<br />

So berichtet der Freiherr von Münchhausen über seinen "Ritt auf der Kanonenkugel":<br />

Zu gern hätte ich einen Blick in die feindliche <strong>und</strong> von uns belagerte Festung geworfen.<br />

Aber es war nicht leicht, den einfachsten <strong>und</strong> kürzesten Weg zu entdecken. Da wurde<br />

neben mir unsere größte Kanone geladen. Die Kugel lag schon im Rohr <strong>und</strong> das Pulver<br />

auf dem Zündloch. Schon hob der Kanonier die glimmende Lunte, da stellte ich mich<br />

neben die Mündung, aus der im nächsten Augenblick die Kugel heraussausen musste.<br />

Richtig, das Pulver zischte auf, etwas Schwarzes sauste heraus, <strong>und</strong> ich sprang im Hui<br />

auf die abgefeuerte Kugel, ritt mit ihr im hohen Bogen feindwärts <strong>und</strong> sah in der Ferne<br />

schon die belagerte Festung.<br />

Doch unterwegs kamen mir einige Bedenken. "Hinein kommst du wohl", sagte ich mir,<br />

"aber wie kommst du wieder heraus? Man wird dich sogleich als einen Spion erkennen<br />

<strong>und</strong> an den nächsten Galgen hängen." Da bemerkte ich, wie im selben Augenblick eine<br />

Kanone auf unser Lager abgefeuert wurde. Die Mündung schaute gerade auf mich,<br />

<strong>und</strong> richtig, die Kugel, die mir entgegen kam, flog ganz nah an mir vorbei. Blitzschnell<br />

wandte ich mich um, sprang von meiner Kugel auf die andere hinüber <strong>und</strong> kam auf diese<br />

Weise wieder wohlbehalten in unserem Lager an.


Protokoll<br />

<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />

"Merkwürdige Geschichten"<br />

1. Lektion: Deutsch, Klasse 5/6<br />

Sinnerfassung/Leseleistungskontrolle<br />

mündlich:<br />

schriftlich:<br />

Stufe:<br />

So berichtet der Freiherr von<br />

Münchhausen über seinen<br />

"Ritt auf der Kanonenkugel":<br />

Zu gern hätte ich einen Blick<br />

in die feindliche <strong>und</strong> von uns<br />

belagerte Festung geworfen.<br />

Aber es war nicht leicht, den<br />

einfachsten <strong>und</strong> kürzesten Weg<br />

zu entdecken.<br />

Da wurde neben mir unsere<br />

größte Kanone geladen.<br />

Die Kugel lag schon im Rohr <strong>und</strong><br />

das Pulver auf dem Zündloch.<br />

Schon hob der Kanonier die<br />

glimmende Lunte, da stellte ich<br />

mich neben die Mündung, aus<br />

der im nächsten Augenblick<br />

die Kugel heraussausen musste.<br />

Verw.<br />

v. Bu.<br />

Hinzuf.<br />

v. Bu.<br />

Wegl.<br />

v. Bu.<br />

Hinzuf.<br />

v. Wö.<br />

Ausl.<br />

v. Wö<br />

Der Rest des Textes wird selbstständig gelesen.<br />

Endg.<br />

Weggel.<br />

Endg.<br />

Hinzuf.<br />

Uml. Sp / st<br />

Satzzeichen <br />

Silbenweise<br />

Wörter-<br />

weise<br />

235


236<br />

<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />

Mündlich beantworten:<br />

1. Worüber berichtet der Freiherr?<br />

2. Welchen Wunsch hat der Freiherr?<br />

3. Was bereitete Schwierigkeiten?<br />

4. Was wurde neben Münchhausen geladen?<br />

5. Beschreibe, wie Münchhausen auf die Kugel gelangte.<br />

Schriftlich beantworten:<br />

Beantworte folgende Fragen! Lies zuvor den Text zu Ende!<br />

6. Worauf ritt er?<br />

7. Was konnte er dabei sehen?<br />

8. Welche Befürchtungen hatte Münchhausen plötzlich?<br />

9. Wovor hatte er Angst?<br />

10. Wie gelang es ihm, wohlbehalten in dem eigenen Lager anzukommen?<br />

11. Äußere dich zu der Geschichte. Entspricht sie der Wahrheit? Begründe deine Meinung!<br />

12. Male zu dieser Geschichte ein Bild!


<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />

Sinnerfassung sachbezogener Texte<br />

Ein neues Bild von der Welt entsteht<br />

Mit Seefahrern aus Portugal war auch der Nürnberger Kaufmann Martin Behaim nach<br />

Afrika gefahren. Als er <strong>zur</strong>ückkehrte, berichtete er von seinen Erfahrungen. Er erzählte,<br />

dass Afrika ganz anders aussieht, als man bisher geglaubt hat <strong>und</strong> dass man auch auf<br />

dem Seeweg um diesen Erdteil herum das W<strong>und</strong>erland Indien erreichen kann. "Meiner<br />

Ansicht nach sieht die Welt ganz anders aus, als wir seither meinten", sagte er. "Ich bin<br />

sicher, dass die Erde einer Kugel <strong>und</strong> keiner Scheibe gleicht." Viele seiner Zeitgenossen<br />

wollten ihm jedoch nicht glauben. Diesen wollte er zeigen, wie sie sich die Gestalt<br />

der Erde vorstellen müssten. Er ließ sich dazu eine Holzkugel mit einem halben Meter<br />

Durchmesser anfertigen. Diese beklebte er mit Pergament. Darauf zeichnete er alle<br />

Länder <strong>und</strong> Meere ein, die man damals kannte. Die Formen mancher Küsten waren<br />

bekannt, weil Seefahrer sie aufgezeichnet hatten. Aus der Dauer der Reisen schätzte<br />

Behaim die Größe der Landflächen. Vieles musste er jedoch selbst ergänzen <strong>und</strong> auf<br />

Vermutung einzeichnen. Es ist deshalb kein W<strong>und</strong>er, dass die Eintragungen auf diesem<br />

ersten Globus noch nicht genau stimmten.<br />

Martin Behaim erklärt seinen ersten Erdglobus.<br />

Nach einem Gemälde von Chr. Max Baer<br />

237


Fragen zum Text:<br />

238<br />

<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />

1. Wer fertigte den ersten Globus an?<br />

2. Aus welchem Gr<strong>und</strong> tat der Kaufmann das?<br />

3. Wie <strong>und</strong> woraus stellte er ihn her?<br />

4. Weshalb stimmten die Eintragungen auf dem Globus nicht?<br />

Protokoll Leseanalyse:<br />

�� Leseleistungsstufe:<br />

�� Fehlerschwerpunkte:<br />

�� mündliche Sinnerfassung:<br />

�� schriftliche Sinnerfassung:<br />

Kritikfähigkeit:<br />

Konzentration:<br />

Arbeitsweise:<br />

Ausdrucksweise:<br />

Fantasie:<br />

Sachtext:<br />

�� schriftliche Sinnerfassung<br />

�� Fähigkeit, Sachverhalte mündlich wiederzugeben<br />

Rätsel-Kombinationsfähigkeit:<br />

1. Welches Häuschen hat kein Dach?<br />

2. Welche Mühle hat keinen Bach?<br />

3. Welche Rose ist ohne Laub?<br />

4. Welches Glöckchen klingelt nicht?<br />

5. Welche Uhr hat keine Räder?<br />

6. Welches Bein kann niemals gehen?<br />

7. Welcher Mann hat kein Gehör?<br />

(Schneckenhaus, Windmühle, Windrose, Schneeglöckchen, Sonnenuhr, Tischbein,<br />

Schneemann)


<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />

2. Lektion: Deutsch/Grammatik<br />

Ablauf Arbeitsmaterial<br />

1. Kontrolle<br />

(Wiederholung – Merkfähigkeit 1. Lektion)<br />

Zuordnungsübungen/Wortkarten: Wortarten/Merkmal<br />

2. Kontrolle<br />

(Ausgangsniveau)<br />

Satzglieder - Überprüfung durch die Analyse der Sätze<br />

auf Arbeitsblatt 1<br />

3. Erarbeitungsphase<br />

(Beobachtung Lernverhalten)<br />

Übungssatz: Peter trägt die schwere Tasche<br />

seiner Mutter.<br />

Subjekt: Wie erfragen wir das Subjekt? Wer oder Was<br />

(tut etwas)? Sucht das Subjekt! Unterstreicht es!<br />

Prädikat: Wie werden Prädikate erfragt?<br />

Was passiert/passierte?<br />

Sucht alle Prädikate <strong>und</strong> unterstreicht sie!<br />

Welche Wortart bilden Prädikate?<br />

Objekte: In welchem Fall kann ein Objekt stehen?<br />

Wie erfrage ich ein Objekt im:<br />

2. Fall<br />

3. Fall<br />

4. Fall<br />

Zur Festigung des Erarbeiteten noch 1 bis 2<br />

Sätze gemeinsam an der Tafel erarbeiten.<br />

Wortarten/Merkmale<br />

Arbeitsblatt 1<br />

Tafel<br />

Wortkarten für Tafel<br />

anfertigen<br />

Wer oder Was?<br />

Was passiert/<br />

passierte?<br />

2. Fall<br />

3. Fall<br />

4. Fall<br />

Wessen?<br />

Wem?<br />

Wen/Was?<br />

4. Kontrollphase (Lernzuwachs) Arbeitsblatt 2<br />

239


240<br />

<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />

2. Lektion: Deutsch/Grammatik<br />

Arbeitsblatt 1<br />

Name: ................................................. Datum: ..............................<br />

Klaus setzt sich auf sein Fahrrad.<br />

Ein Autorfahrer schaut ihn ärgerlich an.<br />

Er zählt zehn Wagen.<br />

An der nächsten Straße beginnt ein Fahrradweg.<br />

Unterstreiche folgende Satzglieder!<br />

�� Subjekte (rot)<br />

�� Prädikate (blau)<br />

�� Objekte (grün)<br />

Arbeitsblatt 2<br />

Name: ................................................. Datum: ..............................<br />

Der Erfinder Karl Benz baute 1885 das erste Automobil.<br />

Er erhielt die Fahrerlaubnis dafür.<br />

Ein schnelleres Tempo als 6 St<strong>und</strong>enkilometer hielt die Polizei für zu gefährlich.<br />

Zur Probefahrt lud Benz einige Herren von der Regierung ein.<br />

1. Unterstreiche folgende Satzglieder!<br />

�� Subjekte (rot)<br />

�� Prädikate (blau)<br />

�� Objekte (grün)<br />

2. Bestimme von jedem Objekt den Fall!<br />

3. Bestimme die Wortart!<br />

Erfinder = ................................. Herren = . ...............................<br />

baute = ................................. von = .................................<br />

das = ................................. gefährlich = .................................<br />

erhielt = ................................. schnelleres = .................................<br />

für = ................................. ein = .................................


Arbeitsblatt 3<br />

<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />

Substantive Verben Adjektive<br />

Großschreibung Artikel Deklination<br />

bilden Singular <strong>und</strong> Plural<br />

Kleinschreibung Konjugation<br />

Kleinschreibung werden gesteigert<br />

können Präfixe erhalten<br />

bilden Zeitformen erklären Substantive näher<br />

Zusammensetzungen<br />

241


Protokoll 2. Lektion<br />

Deutsch/Grammatik<br />

242<br />

<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />

Name: ............................................... Klasse: .......................................<br />

Datum: .......................................<br />

1. Kontrolle<br />

Merkmale der Hauptwortarten<br />

Substantive Artikel<br />

Großschreibung Deklination<br />

Zusammensetzungen bilden<br />

Singular <strong>und</strong> Plural<br />

Verben Kleinschreibung Konjugation<br />

können Präfixe erhalten bilden<br />

Zeitformen<br />

Adjektive Kleinschreibung<br />

werden gesteigert<br />

erklären Substantive näher<br />

2. Überprüfung grammatischer Kenntnisse<br />

Satzanalysen: Erkennen der Subjekte, Prädikate, Objekte<br />

Subjekt<br />

1.Satz 2. Satz 3. Satz 4. Satz<br />

1. Lektion 2. Lektion<br />

Tempo:<br />

Prädikat Konz./Wille:<br />

Objekt<br />

2. Fall<br />

3. Fall<br />

4. Fall<br />

3. Erarbeitungsphase<br />

Wissen über:<br />

�� Subjekte<br />

�� Prädikate<br />

�� Objekte


Mitarbeit:<br />

Aufgabenverständnis:<br />

Konzentration/Wille:<br />

4. Kontrolle<br />

<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />

Erkennen der Satzglieder:<br />

Subjekt<br />

Prädikat<br />

Objekt<br />

2. Fall<br />

3. Fall<br />

4. Fall<br />

Bestimmen der Wortart<br />

Substantiv<br />

Verb<br />

Adjektiv<br />

5. Vergleich<br />

Erkannte Satzglieder<br />

Subjekt<br />

Prädikat<br />

Objekte<br />

2. Fall<br />

3. Fall<br />

4. Fall<br />

1. Satz 2. Satz 3. Satz 4. Satz<br />

vor <strong>und</strong> nach der Erarbeitungsphase<br />

243


244<br />

<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />

3. Lektion: Deutsch<br />

Grammatik/Rechtschreibung<br />

Ablauf Arbeitsmaterial<br />

1. Wortgruppendiktat (Erfassung des Ausgangsniveaus)<br />

Wortgruppen von Arbeitsblatt II diktieren, Wortarten unterstreichen<br />

lassen<br />

2. Erarbeitungsphase (Reaktivierung vorhandenen Wissens<br />

<strong>und</strong> Könnens)<br />

Wortarten<br />

Wortgruppen stehen an der Tafel (drei Beispiele)<br />

2.1 Sucht die Merkmale der Substantive heraus!<br />

Unterstreicht die Substantive an der Tafel (rot)!<br />

Begründet eure Entscheidung!<br />

2.2 analog Verben<br />

2.3 analog Adjektive<br />

3. Kontrollphase zu Wortarten<br />

4. Erarbeitungsphase (Beobachtung des Lernverhaltens)<br />

Wörter mit langem Vokal<br />

Wir wollen uns einige Wörter aus unserem Wortgruppendiktat<br />

genauer ansehen. Es soll dabei um Wörter mit langem<br />

Vokal gehen.<br />

�� Nennt mir alle Vokale!<br />

�� Welche Möglichkeit hat die deutsche Sprache, um lange<br />

Vokale im Schriftbild zu kennzeichnen?<br />

�� Hilfe 1: Hört <strong>und</strong> nennt den langen Vokal!<br />

- Bootsmann, Seeweg<br />

- fliegen, biegen<br />

- Frühstück, Gefahr<br />

- Hilfe 2: Wörter anschreiben<br />

�� Lange Vokale können wir durch:<br />

- die Verdopplung des Vokals<br />

- -ie oder<br />

- Dehnung durch -h darstellen<br />

�� Fasst noch einmal zusammen:<br />

Arbeitsblatt 1<br />

Wortkarten analog<br />

der Karten für<br />

Schüler für Tafel<br />

anfertigen <strong>und</strong> anheften<br />

Arbeitsblatt II


<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />

Ablauf Arbeitsmaterial<br />

5. Kontrollphase (zu orthographischem Gr<strong>und</strong>wissen)<br />

Herausschreiben der Wörter mit langem Vokal<br />

6. Diktat (Kontrolle des Lernzuwachses)<br />

Diktat 76 Wörter<br />

Auf dem Schulweg<br />

Arbeitsblatt II<br />

Noch ziemlich verschlafen setzt sich Klaus wie jeden Morgen auf sein Fahrrad. Schon<br />

an der ersten Kreuzung steht eine lange Autoschlange. Klaus zählt zehn Wagen. Er<br />

fängt an, sich an den Autos entlangzuschlängeln, jetzt hat er die rote Ampel fast erreicht.<br />

Ein Autofahrer schaut ihn ärgerlich an.<br />

Klaus hat nämlich beinahe seine Tür berührt. Endlich schaltet die Ampel. Klaus radelt<br />

los.<br />

An der nächsten Straße beginnt ein Fahrradweg. Die restliche Strecke ist weniger gefährlich.<br />

245


246<br />

<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />

3. Lektion: Deutsch Grammatik/Rechtschreibung<br />

Arbeitsblatt I<br />

Name: ................................................. Datum: ..............................<br />

Schreibe folgende Wortgruppen auf!<br />

Unterstreiche folgende Wortarten:<br />

�� Substantive (rot)<br />

�� Verben (blau)<br />

�� Adjektive (grün)<br />

Arbeitsblatt II<br />

Name: ................................................. Datum: ..............................<br />

3. Kontrollphase/Wortarten<br />

- ziemlich verschlafen<br />

- an der ersten Kreuzung<br />

- die rote Ampel<br />

- an der nächsten Straße<br />

Unterstreiche folgende Wortarten:<br />

�� Substantive (rot)<br />

�� Verben (blau)<br />

�� Adjektive (grün)<br />

- wie jeden Morgen<br />

- steht eine lange Autoschlange<br />

- schaut ihn ärgerlich an<br />

- beginnt ein Fahrradweg<br />

- auf sein Fahrrad<br />

- zählt zehn Wagen<br />

- beinahe seine Tür berührt<br />

- weniger gefährlich


<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />

Protokoll 3. Lektion Deutsch<br />

Grammatik/Rechtschreibung<br />

Name: ................................ Klasse: .................................<br />

Datum: .................................<br />

1. Wortgruppendiktat<br />

�� Schreibtempo:<br />

�� Schriftbild:<br />

�� Konzentration:<br />

�� siehe Diktatanalyse!<br />

2. Erarbeitung/Wortarten<br />

�� Kenntnisse - Merkmale<br />

a) des Substantivs:<br />

�� Deklination<br />

�� Zusammensetzungen<br />

�� Großschreibung<br />

�� Artikel<br />

�� Singular <strong>und</strong> Plural<br />

b) des Verbs:<br />

�� Konjugation<br />

�� Kleinschreibung<br />

�� Präfix<br />

�� bilden Zeitformen<br />

c) des Adjektivs:<br />

�� erklären Substantiv näher<br />

�� werden gesteigert<br />

�� Kleinschreibung<br />

�� Aufgabenverständnis<br />

�� Konzentration<br />

247


248<br />

<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />

3. Kontrollphase/Merkmale der Wortarten<br />

�� Erkennen der Wortarten:<br />

a) Substantiv<br />

b) Verb<br />

c) Adjektiv<br />

�� Arbeitstempo:<br />

�� Arbeitsweise:<br />

�� Konzentration:<br />

4. Erarbeitung / Wörter mit langem Vokal<br />

�� Begriffe:<br />

�� Arbeitstempo:<br />

�� Aufgabenverständnis:<br />

�� Konzentration:<br />

5. Kontrollphase<br />

�� Anzahl der Wörter<br />

6. Diktatanalyse<br />

Arbeitsblatt 1 Arbeitsblatt 2


Mathematik Klasse 5/6<br />

<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />

1. Lektion: Fachbegriffe zu den Gr<strong>und</strong>rechenarten, Aufgaben zu den<br />

schriftlichen Rechenverfahren, Zahlenverständnis <strong>und</strong><br />

Orientierung im Zahlenraum bis 1 Million<br />

1. Gr<strong>und</strong>rechenarten, Rechenzeichen, Rechenglieder (Wiederholung)<br />

1.1 Mündliche Wiederholung (6 ' )<br />

1.2 Selbstständiges Ordnen vorgegebener Begriffe (5') (<strong>Material</strong> anfertigen)<br />

1.3 Finden von Beispielaufgaben nach den Vorgaben des Arbeitsblattes<br />

Aufgabe 1 (4')<br />

2. Schriftliche Rechenverfahren [Anwendung vorhandener Kenntnisse](15')<br />

Lösen der Aufgaben 2.1 - 2.4<br />

3. Zahlenverständnis <strong>und</strong> Orientierung im Zahlenraum [Übung] (15')<br />

3.1 Zahlendiktat<br />

3.2 Ordnen von Zahlen<br />

3.3 Ordnen von Größen<br />

3.4 Ergänzen von logischen Reihen<br />

3.5 Zerlegen von Zahlen<br />

Arbeitsmaterial<br />

Addition + Summand Summand = Summe<br />

Subtraktion = Minuend Subtrahend = Differenz<br />

Multiplikation • Faktor Faktor = Produkt<br />

Division : Dividend Divisor = Quotient<br />

Kopieren (evtl. Vergrößern) Zerschneiden in Briefumschläge<br />

249


250<br />

<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />

Arbeitsblatt 1 Name: ......................................<br />

Datum: .....................................<br />

1. Finde je eine Beispielaufgabe! Löse sie!<br />

Addition: Subtraktion:<br />

Division: Multiplikation:<br />

2.1 Bilde die Summe aus den Zahlen 138; 4998 <strong>und</strong> 89384!<br />

2.2 Berechne die Differenz! (Rechenzeichen einsetzen!)<br />

236410 € 81326 kg 98340<br />

12200 € 47908 kg 1284<br />

2.3 Errechne das Produkt aus den Zahlen 3,8 cm <strong>und</strong> 42!<br />

2.4 Dividiere!<br />

3.1<br />

51126 6 = k:<br />

3.2 Ordne! Beginne mit der kleinsten Zahl!<br />

861; 186; 207; 11120; 2111; 124316<br />

3.3 Ordne! Beginne mit der größten Massenangabe!<br />

185 g; 4 kg; 48 g; 8 g; 2 kg; 1 t<br />

3.4 Finde die fehlenden Zahlen!<br />

2 4 6 8 6 49 41 33 25<br />

1 3 4 6 7


<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />

3.5 Zerlege die Zahlen:<br />

Beispiel: 435 = 3 H + 3 Z + 5 E<br />

28<br />

2142<br />

913<br />

254287<br />

12346<br />

1722975<br />

251


Protokoll<br />

Mathematik, Kl. 5/6<br />

252<br />

<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />

Name: ................................ Klasse: .................................<br />

Datum: .................................<br />

1. Lektion: Fachbegriffe, Gr<strong>und</strong>rechenarten, Zahlenverständnis <strong>und</strong><br />

Orientierung im Zahlenraum bis 1 Million<br />

1. Fachtermini zu den Gr<strong>und</strong>rechenarten<br />

Addition<br />

Subtraktion<br />

Multiplikation<br />

Division<br />

mündlich<br />

ohne Hilfen<br />

mit Anschauung<br />

ohne weitere<br />

individuelle Hilfen<br />

trotz Anschauung<br />

nur mit weiteren<br />

individuellen Hilfen<br />

Bemerkungen,<br />

Tempo, Aufmerksamkeit<br />

u. a.<br />

2. Lösen von Gr<strong>und</strong>aufgaben/Anwendung der Fachtermini <strong>und</strong> Rechenverfahren<br />

2.1 Addition<br />

2.2 Subtraktion<br />

2.3 Multiplikation<br />

2.4 Division<br />

3. Zahlenverständnis<br />

3.1 Zahlendiktat<br />

3.2 Ordnen von<br />

natürlichen Zahlen<br />

Ordnen von Größen<br />

selbstständig,<br />

ohne Hilfen,<br />

zielstrebig<br />

Hilfe ist nötig,<br />

dann relativ selbstständig<br />

Lösung gelingt nicht,<br />

Hilfe wird/wird nicht<br />

gefordert<br />

weitere Beobachtungen<br />

Rechenverfahren bekannt Rechenverfahren wird nicht beherrscht<br />

richtige Lösungen Fehler Hilfen Beobachtungen


Mathematik, Kl. 5/6<br />

<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />

2. Lektion: Sachaufgaben (Aufgabenverständnis, logisches Denken, Anwenden<br />

der schriftlichen Rechenverfahren, Rechnen mit Einheiten)<br />

1. Mündliche Wiederholung der schriftlichen Multiplikation <strong>und</strong> Division (5')<br />

2. Lösen von Knobelaufgaben (4')<br />

3. Sachaufgaben<br />

3.1 Selbstständiges Lösen der Wahlaufgaben A oder B (5')<br />

3.2 Inhaltliches Erarbeiten der Sachaufgaben C <strong>und</strong> D (6')<br />

3.3 Selbstständiges Lösen der Sachaufgaben C <strong>und</strong> D (10')<br />

4. Umrechnen von Einheiten verschiedener Größen (6')<br />

(Umrechnungshilfen anbieten)<br />

5. Selbstständiges Lösen der Sachaufgaben E<br />

Arbeitsblatt 2 Name: ................................<br />

Datum: ...............................<br />

Wähle eine Aufgabe aus! Löse sie!<br />

A Frau Alt kauft 8 Lineale. Sie zahlt mit einem 50-€-Schein <strong>und</strong> erhält 38,00 €<br />

<strong>zur</strong>ück. Wie viel kostet ein Lineal?<br />

B Von einem 10,0 m langen Brett werden 8 Stücke von je 60 cm Länge abgesägt.<br />

Bei jedem Schnitt sind 5 mm Abfall. Wie lang ist das restliche Brett?<br />

253


254<br />

<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />

C Frau Meier fährt in der St<strong>und</strong>e 85,5 km. Wie weit kommt sie in 3 St<strong>und</strong>en?<br />

D Bei einer Geschäftsreise benötigte Herr Müller 8 St<strong>und</strong>en reine Fahrzeit.<br />

Er legte dabei 432 km <strong>zur</strong>ück. Wie viel km ist er durchschnittlich in der St<strong>und</strong>e<br />

gefahren?<br />

Umrechnen von Einheiten<br />

3,0 km = m 820 cm = m<br />

4,6 km = m 350 min = Std.<br />

7 Std. = min 4 Std. 20 min = min<br />

3,00 € = Ct 1406 Ct = €<br />

4,50 € = Ct<br />

E Für eine vierzehntätige Urlaubsreise verbrauchte Familie Müller 882,00 €.<br />

Wie viel Geld konnte die Familie pro Urlaubstag ausgeben?


<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />

Protokoll Name: ...............................<br />

Datum: ..............................<br />

Mathematik, Kl. 5/6<br />

2. Lektion: Sachaufgaben (Aufgabenverständnis, logisches Denken,<br />

anwenden der schriftlichen Rechenverfahren, Rechnen mit<br />

Einheiten)<br />

Umrechnen von Einheiten<br />

1. Wiederholung<br />

schriftliche Multiplikation<br />

schriftliche Division<br />

2. Knobelaufgaben<br />

Kombinationsfähigkeit:<br />

Erkennen der Fehler:<br />

geistige Beweglichkeit:<br />

3. Sachaufgaben<br />

Rechenverfahren<br />

bekannt<br />

3.1 Lösen der Wahlaufgabe<br />

Schwierigkeitsgrad:<br />

(B/A)<br />

Vorgehensweise:<br />

Lösungsansatz/Rechnung:<br />

Arbeitstempo:<br />

Rechenverfahren<br />

unbekannt, auch mit<br />

Hilfe nicht reaktiviert<br />

Rechenverfahren mit<br />

Hilfe reaktiviert<br />

255


3.2/3.3 Sachaufgaben<br />

C<br />

gemeinsames<br />

Erarbeiten<br />

D<br />

teilweise<br />

selbstständiges<br />

Erarbeiten<br />

Mitarbeit:<br />

Konzentration:<br />

Arbeitstempo:<br />

256<br />

<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />

Analyse des Sachverhaltes/Schlussfolgerungen<br />

Analyse des Sachverhaltes/Schlussfolgerungen<br />

4. Umrechnen von Einheiten<br />

km, m, cm, h, min, €, Ct gesicherte Kenntnisse<br />

sind vorhanden<br />

Konzentration:<br />

Arbeitstempo:<br />

5. Selbstständiges Lösen der Sachaufgabe E<br />

Rechenweg/<br />

Lösungsansatz<br />

Übertragung <strong>und</strong><br />

Anwendung der<br />

Rechenverfahren<br />

Lösungsansatz Rechenverfahren Antwortsatz<br />

geübte Sachverhalte<br />

werden selbstständig<br />

übertragen/angewandt<br />

Orientierung am Tafelbild<br />

nötig, Schwierigkeiten<br />

bei Übertragen <strong>und</strong><br />

Anwenden


Mathematik, Kl. 5/6<br />

<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />

3. Lektion: Geometrie (Gr<strong>und</strong>kenntnisse, Begriffe, Anwendung)<br />

1. Selbstständiges Zeichnen verschiedener geometrischer Figuren (15')<br />

2. Zusammensetzen eines Quaders (Auswahl der richtigen Teile nach Form<br />

<strong>und</strong> Anzahl) (8') [Modellbausatz Quader, Würfel, Pyramide bereitstellen]<br />

3. Wiederholung der Begriffe Oberfläche <strong>und</strong> Volumen am Modell <strong>und</strong><br />

selbstständiges Lösen der Aufgabe 3 des Arbeitsblattes 3 (10')<br />

4. Volumenberechnung (12')<br />

Arbeitsblatt 3 Name: ................................<br />

Datum: ..............................<br />

Benutze die entsprechenden Zeichengeräte! Arbeite gewissenhaft <strong>und</strong> genau!<br />

1.<br />

a) Zeichne einen Strahl!<br />

b) Zeichne die Strecke AB = 65 mm!<br />

c) Zeichne zwei Geraden, die parallel zueinander liegen!<br />

d) Zeichne ein Quadrat! Wähle die Maße selbst!<br />

e) Zeichne einen spitzen, einen stumpfen <strong>und</strong> einen rechten Winkel!<br />

f) Konstruiere ein gleichseitiges Dreieck!<br />

2. Setze einen Quader zusammen! Überlege dir vorher, welche <strong>und</strong> wie viele Teile du<br />

dir holen musst!<br />

3. Was muss <strong>zur</strong> Lösung der jeweiligen Aufgabe berechnet werden? Oberfläche oder<br />

Volumen? Entscheide dich! Unterstreiche den richtigen Begriff!<br />

3.1 Eine Baugrube wird ausgehoben. Oberfläche oder Volumen?<br />

3.2 Ein Kanister soll gefüllt werden. Oberfläche oder Volumen?<br />

3.3 Ein Öltank wird gestrichen. Oberfläche oder Volumen?<br />

3.4 In ein Schwimmbecken wird Wasser eingelassen. Oberfläche oder Volumen?<br />

257


<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />

4. Berechne das Volumen dieses Containers! Gib die Formel für die Berechnung des<br />

Volumens an!<br />

258<br />

b = 12,0 m<br />

h = 4,0 m<br />

t = 3,0 m


<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />

Protokoll Name: ...............................<br />

Datum: ..............................<br />

Mathematik, Kl. 5/6<br />

3. Lektion: Geometrie (Gr<strong>und</strong>kenntnisse, Begriffe, Anwendung)<br />

1. Gr<strong>und</strong>kenntnisse/Begriffe in der Geometrie<br />

Strahl<br />

Strecke<br />

Gerade, parallel<br />

Quadrat<br />

Winkel<br />

gleichseitiges Dreieck<br />

Arbeitsweise:<br />

Konzentration/Wille:<br />

2. Zusammensetzen eines Quaders<br />

sicheres, selbstständiges Auswählen<br />

<strong>und</strong> Zusammenfügen<br />

Beobachtung <strong>zur</strong> Motorik:<br />

Begriffe sicher Begriffe unsicher,<br />

mit Hilfen<br />

Probierverhalten mit Irrtumserkennung,<br />

Anzahl, Größe der<br />

Flächen<br />

Begriffe nicht vorhanden<br />

Aufbau eines Würfels<br />

259


260<br />

<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />

3. Oberfläche/Volumen<br />

begriffliche Klarheit:<br />

gedankliche Übertragung auf den beschriebenen Sachverhalt:<br />

Entscheidungsfreudigkeit:<br />

4. Berechnung des Volumens<br />

Formel:<br />

Einsetzen der Zahlenwerte:<br />

Berechnung:<br />

Einheit:


Sportlektionen<br />

<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />

Schule Grünau<br />

Schule <strong>zur</strong> Lernförderung<br />

Miltitzer Weg<br />

04205 Leipzig<br />

1. Lektion: Vorschule/1. Klasse<br />

Teil 1<br />

Rhythmisches Gehen <strong>und</strong> Laufen nach Taktvorgabe (Tamburin)<br />

- verschiedene Ausführungen nach Aussetzung des Schlages<br />

z. B. Hochstellung<br />

Bauchlage<br />

Rückenlage<br />

Orientierung im Raum (Laufen <strong>zur</strong> Sprossenwand; Laufen <strong>zur</strong> Turnbank)<br />

usw.<br />

Teil 2<br />

Staffelspiel<br />

- Laufen über die Turnbank bis <strong>zur</strong> Sprossenwand <strong>und</strong> <strong>zur</strong>ück<br />

- Hockwende über die Turnbank, die Sprossenwand erklimmen (bis zum "Fenster")<br />

- auf dem Bauch ziehend über die Bank, einen Ball aufnehmen <strong>und</strong> ca. 3 m prellen,<br />

- Ball in das "Fenster" der Sprossenwand werfen u. Ä.<br />

Teil 3<br />

Spiel (Auswahl)<br />

- "Feuer – Wasser – Sturm"<br />

- "Ein Schiff geht unter"<br />

- Fangspiele<br />

261


262<br />

<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />

2. Lektion: Klassen 2 bis 4<br />

Teil 1<br />

Rhythmisches Gehen <strong>und</strong> Laufen nach Taktvorgabe (Tamburin)<br />

- verschiedene Ausführungen nach Aussetzung des Schlages<br />

z. B. Hockstellung<br />

Bauchlage<br />

Rückenlage<br />

Springen mit dem rechten oder linken Bein<br />

Orientierung im Raum (Laufen <strong>zur</strong> Sprossenwand mit Hochklettern;<br />

Laufen zu den Kletterstangen usw.)<br />

Teil 2<br />

Schlängellauf (nach Zeit) > Bewertung nach den Kriterien der Regelschule<br />

Teil 3<br />

Hindernisstaffeln<br />

- Überwindung eines Kastens, Laufen über die Turnbank, Erklimmen der Sprossenwand<br />

(3. <strong>und</strong> 4. Klasse durch das "Fenster" klettern lassen)<br />

- Überwindung eines Kastens, Hockwende über die Bank, Ball im Slalom um Hindernisse<br />

prellen, Ball in das "Fenster" der Sprossenwand werfen<br />

- Überwindung eines Kastens, durch die Turnbank kriechen, Ball mit dem Fuß um<br />

Hindernisse führen u. Ä.<br />

Teil 4<br />

Spiel (Auswahl)<br />

- "Ball über die Leine"<br />

- "Zwei-Felder-Ball" (3. <strong>und</strong> 4. Klasse)<br />

- "Hase <strong>und</strong> Jäger"


<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />

3. Lektion: Klassen 5 bis 7<br />

Teil 1<br />

Ablaufübungen z. B.<br />

- Kurzsprints<br />

auf dem linken bzw. rechten Bein springen<br />

Hockstrecksprünge u. Ä.<br />

- auf Kommando verschiedene Körperlagen einnehmen (Bauchlage, Rückenlage<br />

usw.)<br />

- auf Kommando zu verschiedenen Geräten laufen (Sprossenwand, Kasten, Kletterstangen,<br />

Matten usw.)<br />

Teil 2<br />

Schlängellauf (nach Zeit) > Bewertung nach den Regeln der Regelschule<br />

Teil 3<br />

Hindernisstaffeln<br />

263


Anlage Sportlektion<br />

264<br />

<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />

keine Reaktion, kein<br />

Aufgabenverständnis<br />

reagiert, aber nicht<br />

nach Aufgabenstellung<br />

reagiert nach Vorbild<br />

leicht verzögert<br />

sofort<br />

Reaktion<br />

keine Raumorientierung<br />

schwach entwickelt<br />

eingeschränkt<br />

gut entwickelt<br />

Orientierung<br />

schwach entwickelt,<br />

disharmonisch<br />

leicht eingeschränktes<br />

Rhythmusverständnis<br />

schnell, kräftig,<br />

rhythmisch<br />

Motorik/Rhythmus<br />

unkoordiniert<br />

steuerungsunfähig<br />

schwach entwickelte<br />

Koordination, Unsicherheit<br />

im Gleichgewichtsverhalten<br />

leichte Koordinationsfehler<br />

koordiniert<br />

Koordination<br />

nicht altersgemäß<br />

zu langsam<br />

normgerecht<br />

(Note 2 bis 3)<br />

sehr schnell<br />

Schnelligkeit<br />

keine Anstrengungsbereitschaft <br />

Anstrengungsbereitschaft<br />

vorhanden,<br />

aber eingeschränkte<br />

Belastungsfähigkeit<br />

eingeschränkte Anstrengungsbereitschaft,Belastungsfähigkeit<br />

aber vorhanden<br />

anstrengungsbereit,<br />

belastungsfähig<br />

Anstrengungsbereitschaft


<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />

2.4 Testverfahren <strong>zur</strong> Feststellung des Sonderpädagogischen Förderbedarfs<br />

2.4.1 Empfehlungen <strong>und</strong> Voraussetzungen für den Einsatz von Tests<br />

Ein Test ist ein Prüfverfahren, bei dem in standardisierten Situationen Verhaltensmerkmale<br />

(Verhaltensstichproben) von Personen erfasst werden, die als Indikatoren für<br />

bestimmte Personeneigenschaften dienen sollen, <strong>und</strong> dessen Resultat eine Einordnung<br />

der Untersuchten in eine Klassifikation ermöglicht, die an einer Gruppe vergleichbarer<br />

Personen gewonnen wurde (Guthke 1972).<br />

Standardisierte Tests unterliegen den Gütekriterien der Objektivität, Reliabilität (Zuverlässigkeit)<br />

<strong>und</strong> Validität (Gültigkeit) <strong>und</strong> stellen somit eine bedeutsame Ergänzung allgemein<br />

üblicher informeller diagnostischer Methoden (Beobachtung, Exploration usw.)<br />

dar. Nicht in jedem Einzelfall wird dem untersuchenden Sonderpädagogen ein psychologisches<br />

Gutachten vorliegen. In diesem Fall kann es für die Wissenschaftlichkeit seiner<br />

Aussage notwendig sein, außer den auch für die Hand des Pädagogen entwickelten<br />

Schultests weitere psychodiagnostische Verfahren einzusetzen.<br />

Unter Beachtung nachfolgender Kriterien ist dies auch verantwortbar.<br />

Die im Handwerkskoffer angebotenen Prüfverfahren sind als Auswahlangebot gedacht<br />

<strong>und</strong> erscheinen uns für die Hand des qualifizierten Diagnostiklehrers geeignet. Die Liste<br />

bedarf der jährlichen Überarbeitung, denn je älter ein Test wird, desto größer ist die<br />

Gefahr, dass seine Validität sich mindert <strong>und</strong> seine Normen nicht mehr repräsentativ<br />

sind. Es erfolgt dann eine neue Normierung, oder das Verfahren wird nicht mehr angeboten.<br />

Bei Schulleistungstests ist zu prüfen, ob die Testinhalte nach Art <strong>und</strong> Umfang dem<br />

Lehrplan des Freistaates Sachsen entsprechen. Bei der Differenziertheit der Lehrpläne<br />

in den einzelnen Ländern der B<strong>und</strong>esrepublik Deutschland ist dies nicht in jedem Fall<br />

gewährleistet.<br />

Der Nutzen eines Tests <strong>und</strong> die Verantwortbarkeit seines Einsatzes sind unmittelbar<br />

abhängig von seiner sach- <strong>und</strong> fachgerechten Durchführung <strong>und</strong> Interpretation. Dementsprechend<br />

hoch sind die Anforderungen an den Anwender.<br />

Im Testkatalog der Testzentrale Göttingen (Ausgabe 2002/03) wird darauf hingewiesen,<br />

dass die diagnostische Anwendung von Testverfahren gr<strong>und</strong>sätzlich nur in der<br />

Hand eines in seinem Fachgebiet qualifizierten Diplompsychologen bzw. unter dessen<br />

Supervision sinnvoll <strong>und</strong> verantwortbar ist.<br />

Für jeden Diagnostiklehrer, der Testverfahren anwenden möchte, ergibt sich die Notwendigkeit<br />

einer nachgewiesenen Qualifikation. Sofern einzelne Kollegen diese noch<br />

nicht anderweitig erworben haben, können entsprechende Kurse, zum Beispiel an der<br />

SALF, genutzt werden. Sie beinhalten eine Einführung in die Testtheorie <strong>und</strong> die Vorstellung<br />

einzelner Verfahren inklusive praktischer Übungen. Die Erstdurchführung einiger<br />

ausgewählter Tests sollte unbedingt unter Supervision des territorial zuständigen<br />

Schulpsychologen erfolgen. Komplexe persönlichkeits- <strong>und</strong> intelligenzdiagnostische<br />

Verfahren bleiben die Domäne des gutachterlich tätigen Schulpsychologen.<br />

265


<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />

2.4.2 Gesamtübersicht zum Einsatz standardisierter Testverfahren<br />

Diagnostische Verfahren<br />

SCHUL- UND LEISTUNGS-<br />

TESTS<br />

AST 2 (Allgemeiner Schulleistungstest<br />

für 2. Klasse)<br />

AST 3 (Allgemeiner Schulleistungstest<br />

für 3. Klasse)<br />

AST 4 (Allgemeiner Schulleistungstest<br />

für 4. Klasse)<br />

ASVT (Anweisungs- <strong>und</strong> Sprachverständnistest)<br />

BISC (Bielefelder Screening <strong>zur</strong><br />

Früherkennung Lese- <strong>und</strong> Rechtschreibschwierigkeiten)<br />

d2-Test (Aufmerksamkeits-<br />

Belastungstest)<br />

DLF 1 - 2 (Diagnostischer Lesetest<br />

<strong>zur</strong> Frühdiagnose von Lesestörungen)<br />

DRE 3 (Diagnostischer Rechentest<br />

für Klasse 3)<br />

DRT 1 (Diagnostischer Rechtschreibtest<br />

für Klasse 1)<br />

DRT 2 (Diagnostischer Rechtschreibtest<br />

für Klasse 2)<br />

DRT 3 (Diagnostischer Rechtschreibtest<br />

für Klasse 3)<br />

DRT 4 (Diagnostischer Rechtschreibtest<br />

für Klasse 4)<br />

DRT 5 (Diagnostischer Rechtschreibtest<br />

für Klasse 5)<br />

266<br />

Lernen<br />

Emotionale-soziale<br />

Entwicklung<br />

Förderschwerpunkte<br />

Sprache<br />

Körperliche <strong>und</strong><br />

motorische<br />

Entwicklung<br />

x x x x<br />

x x x x<br />

x x x x<br />

x x x x<br />

x x<br />

x x x x<br />

x x x x<br />

x<br />

x x<br />

x x<br />

x x<br />

x x<br />

x x<br />

Geistige Entwicklung<br />

Hören<br />

Sehen


<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />

Diagnostische Verfahren<br />

DP 1 (Differenzierungsprobe-<br />

Verfahren <strong>zur</strong> Diagnose sprachbezogenerWahrnehmungsleistungen<br />

von älteren Vorschulkindern<br />

<strong>und</strong> Schülern mit Lernschwierigkeiten)<br />

DTD 4 - 6 (Diagnostischer Test<br />

Deutsch)<br />

DVET (Duisburger Vorschul- <strong>und</strong><br />

Einschulungstest)<br />

EAS (Erfassungsbogen für<br />

aggressives Verhalten in<br />

konkreten Situationen)<br />

FKW 4 - 8 (Fragebogen Kooperation<br />

<strong>und</strong> Wettbewerb für 4. - 8.<br />

Klassen)<br />

GSS (Göppinger sprachfreier<br />

Schuleignungstest)<br />

KEV (Kieler Einschulungsverfahren)<br />

KT 3 - 4 (Konzentrationstest für<br />

3. <strong>und</strong> 4. Klassen)<br />

LCST (Low Contrast Sensitivity<br />

Test nach Buser)<br />

LKS (Leipziger Kompetenzscreening<br />

im Schulbereich)<br />

MSD (Mannheimer Schuleingangsdiagnostikum)<br />

SBL I (Schulleistungstestbatterie<br />

für 1. Klassen)<br />

SBL II (Schulleistungstestbatterie<br />

für 2. Klassen)<br />

SET (Gruppentest für die soziale<br />

Einstellung)<br />

Lernen<br />

Emotionale-soziale<br />

Entwicklung<br />

Förderschwerpunkte<br />

Sprache<br />

Körperliche <strong>und</strong><br />

motorische<br />

Entwicklung<br />

x x x x<br />

x x x x<br />

x x x<br />

x<br />

x<br />

x x x x<br />

x x x x<br />

x x<br />

x x<br />

x x x<br />

x<br />

x<br />

x<br />

Geistige Entwicklung<br />

Hören<br />

Sehen<br />

267


<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />

Diagnostische Verfahren<br />

Test zum Messen des Vergrößerungsbedarfs<br />

für Kinder<br />

TPK (Testreihe <strong>zur</strong> Prüfung der<br />

Konzentrationsfähigkeit)<br />

WTA (Weilburger Testaufgaben<br />

für Schulanfänger)<br />

ENTWICKLUNGSTESTS<br />

Lernen<br />

Emotionale-soziale<br />

Entwicklung<br />

x x<br />

x x<br />

AFS (Angstfragebogen) x x x<br />

AVAK (Analyseverfahren <strong>zur</strong><br />

Aussprachestörung von Kindern)<br />

AVT (Anstrengungsvermeidungstest)<br />

AWST 3 - 6 (Aktiver Wortschatztest<br />

für 3- bis 6jährige Kinder)<br />

CBCL (Elternfragebogen über<br />

das Verhalten von Kindern <strong>und</strong><br />

Jugendlichen)<br />

+ TRF<br />

+ YSR<br />

ESGRAF (Evozierte Sprachdiagnose<br />

grammatischer Fähigkeiten)<br />

FEW (Frostigs Entwicklungstest<br />

der visuellen Wahrnehmung)<br />

FTM (Frostig Test der motorischen<br />

Entwicklung)<br />

HSET (Heidelberger Sprachentwicklungstest<br />

KISTE (Kindersprachtest für das<br />

Vorschulalter)<br />

LBT (Lautbildungstest für Vorschulkinder)<br />

LOS KF18 (Lincoln-Oseretzky-<br />

Skala, Kurzform)<br />

268<br />

x<br />

x<br />

Förderschwerpunkte<br />

Sprache<br />

x<br />

x<br />

x<br />

Körperliche <strong>und</strong><br />

motorische<br />

Entwicklung<br />

Geistige Entwicklung<br />

Hören<br />

x x x x x<br />

x x x<br />

x<br />

x<br />

x<br />

x x x x<br />

Sehen<br />

x


<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />

Diagnostische Verfahren<br />

LUT (Lautbildungsunterscheidungstest<br />

für Vorschulkinder)<br />

MZT (Mann-Zeichentest nach<br />

Ziler bzw. Suhrweier)<br />

PAC (Pädagogische Analyse <strong>und</strong><br />

Curriculum der sozialen <strong>und</strong> persönlichen<br />

Entwicklung)<br />

PFK 9 - 14 (Persönlichkeitsfragebogen<br />

für Kinder zwischen<br />

9 <strong>und</strong> 14)<br />

POD (Prüfung optischer Differenzierungsleistungen)<br />

Lernen<br />

Emotionale-soziale<br />

Entwicklung<br />

Förderschwerpunkte<br />

Sprache<br />

x<br />

Körperliche <strong>und</strong><br />

motorische<br />

Entwicklung<br />

Geistige Entwicklung<br />

x x x x x<br />

x<br />

x x<br />

Teddy-Test x<br />

VSRT (Visuomotorischer Schulreifetest)<br />

INTELLIGENZTESTS<br />

BBT 4 - 6 (Bildungs-<br />

Beratungstest [konvergentes<br />

Denken] für Klasse 4 bis 6)<br />

CFT 1 (Gr<strong>und</strong>intelligenztest<br />

Skala 1)<br />

CFT 20 (Gr<strong>und</strong>intelligenztest<br />

Skala 2 mit Wortschatz- <strong>und</strong><br />

Zahlentest)<br />

CMM - LB (Gruppenintelligenztest<br />

für Lernbehinderte)<br />

CPM (Coloured Progressive<br />

Matrices)<br />

HNT (Heidelberger nonverbaler<br />

Test)<br />

K-ABC (Kaufmann Assessment<br />

Battery)<br />

KFT-K (Kognitiver Fähigkeitstest<br />

- Kindergartenform)<br />

x x x<br />

x x<br />

x x x<br />

x x<br />

x<br />

x x<br />

x x<br />

x<br />

x<br />

Hören<br />

x<br />

Sehen<br />

269


<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />

Diagnostische Verfahren<br />

KFT 1 - 3 (Kognitiver Fähigkeitstest<br />

für 1. bis 3. Klassen)<br />

KFT 4 - 12 + R (Kognitiver<br />

Fähigkeitstest für 4. bis 12.<br />

Klassen, Revision)<br />

KLI 4 - 5 (Kombinierter Lern-<br />

<strong>und</strong> Intelligenztest)<br />

Lernen<br />

Kugler-Test x<br />

TBGB (Testbatterie für geistig<br />

behinderte Kinder)<br />

Emotionale-soziale<br />

Entwicklung<br />

x x<br />

Förderschwerpunkte<br />

Sprache<br />

x x x<br />

x<br />

Körperliche <strong>und</strong><br />

motorische<br />

Entwicklung<br />

Geistige Entwicklung<br />

x x<br />

In den folgenden Tabellen im Punkt 2.4.3 sind die Tests jeweils nur unter einem Förderschwerpunkt<br />

genauer erläutert.<br />

270<br />

Hören<br />

Sehen


<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />

2.4.3 Empfehlungen zum Einsatz standardisierter Testverfahren nach Förder-<br />

schwerpunkten<br />

Förderschwerpunkt Lernen<br />

Empfehlungen zum Einsatz von Schultests<br />

Verfahren Autoren Überprüfung folgender<br />

Bereiche/Zielfelder<br />

AST 2<br />

Allgemeiner<br />

Schulleistungstest<br />

AST 3<br />

Allgemeiner<br />

Schulleistungstest<br />

AST 4<br />

Allgemeiner<br />

Schulleistungstest<br />

ASVT<br />

Anweisungssprachverständnistest<br />

DLF 1-2<br />

Diagnostischer<br />

Lesetest <strong>zur</strong><br />

Frühdiagnose<br />

von Lesestörungen<br />

DP 1<br />

Schuleingangsdiagnostik(Differenzierungsprobe)<br />

DRE 3<br />

Diagnostischer<br />

Rechentest<br />

DTD<br />

Diagnostischer<br />

Test Deutsch<br />

4 - 6<br />

DVET<br />

Duisburger Vorschul-<br />

<strong>und</strong> Einschulungstest<br />

Ingenkamp Überprüfung von Schulleistungen<br />

in Deutsch, Sachk<strong>und</strong>e,<br />

Mathematik<br />

Ingenkamp Überprüfung der Schulleistungen<br />

in Deutsch, Sachk<strong>und</strong>e,<br />

Mathematik<br />

Ingenkamp Überprüfung der Schulleistungen<br />

in Deutsch, Sachk<strong>und</strong>e,<br />

Mathematik<br />

Kleber/<br />

Fischer<br />

Überprüfung des Anweisungs-<br />

<strong>und</strong> Sprachverständnisses<br />

Müller Wortlesetest <strong>zur</strong> zuverlässigen<br />

Früherfassung von Lesestörungen<br />

Breuer/<br />

Weuffen<br />

Überprüfung der graphomotorischen,akustisch-phonematischen,kinästhetischartikulatorischen<br />

<strong>und</strong> rhythmischen<br />

Differenzierungsfähigkeit<br />

Ingenkamp Überprüfung von Rechenfertigkeiten<br />

<strong>und</strong> Rechenverständnis<br />

Nauck/Otte Überprüfung von Lese- <strong>und</strong><br />

Instruktionsverständnis, Textstrukturierung<br />

Mais/<br />

Poerschke/<br />

Lehmann<br />

Feststellung kognitiver Fähigkeiten<br />

<strong>und</strong> feinmotorischer<br />

Fertigkeiten<br />

Dauer<br />

(min)<br />

EinzeloderGruppentest<br />

2 x 45 beides<br />

möglich<br />

2 x 45 beides<br />

möglich<br />

50 beides<br />

möglich<br />

2 - 5 beides<br />

möglich<br />

ohne Zeitangabe<br />

90 beides<br />

möglich<br />

Einsatz in<br />

Vorschule/<br />

Klasse/Alter<br />

Ende Kl. 2,<br />

Beginn Kl. 3<br />

Ende Kl. 3,<br />

Beginn Kl. 4<br />

Vorschule bis<br />

Kl. 2 (einsetzbar<br />

für<br />

Migrantenkinder)<br />

Mitte Kl. 1 bis<br />

Mitte Kl. 2<br />

Einzeltest Vorschule,<br />

Kl. 1<br />

beides<br />

möglich<br />

35 - 55 beides<br />

möglich<br />

Ende Kl. 3,<br />

Beginn Kl. 4<br />

Kl. 4 - 6<br />

Vorschule,<br />

Beginn Kl. 1<br />

271


<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />

Verfahren Autoren Überprüfung folgender<br />

Bereiche/Zielfelder<br />

GGS<br />

Göppinger<br />

KEV<br />

Kieler Einschulungsverfahren<br />

MSD<br />

Mannheimer<br />

Schuleingangsdiagnostikum<br />

SBL I<br />

Schulleistungstestbatterie<br />

SBL II<br />

Schulleistungstestbatterie<br />

WTA<br />

Weilburger Testaufgaben<br />

für<br />

Schulanfänger<br />

Kleiner/<br />

Poerschke/<br />

Lehmann<br />

Fröse/<br />

Mölders/<br />

Wallrodt<br />

Jäger/<br />

Beetz/<br />

Erler/<br />

Walter<br />

Überprüfung der Formenauffassung,Unterscheidungsvermögen,<br />

Feinmotorik, Erfassung<br />

von Größen-, Mengen- <strong>und</strong><br />

Ordnungsverhältnissen, Beobachtungsfähigkeit,Konzentrationsfähigkeit,<br />

Merkfähigkeit,<br />

Gegenstands- <strong>und</strong> Situationserfassung,<br />

Sprach- <strong>und</strong> Inhaltserfassung,<br />

allgemeiner Entwicklungsstand<br />

Schulreifetest <strong>zur</strong> Diagnostik<br />

der Schulfähigkeit<br />

Dauer<br />

(min)<br />

EinzeloderGruppentest<br />

40 - 45 beides<br />

möglich<br />

20<br />

45<br />

15<br />

beides<br />

möglich<br />

UnterrichtsspielElterngespräch<br />

Überprüfung der Schulfähigkeit 45 - 50 beides<br />

möglich<br />

Kautter/Storz Erfassung des Lernstandes in<br />

Mathematik, Lesen <strong>und</strong> Schreiben<br />

Kautter/<br />

Storz/<br />

Munz/<br />

Ingenkamp<br />

Hetzer/Tent/<br />

Ingenkamp<br />

Erfassung des Lernstandes in<br />

Mathematik, Lesen <strong>und</strong> Schreiben<br />

Vorauswahl nicht schulfähiger<br />

Schulanfänger<br />

Empfehlungen zum Einsatz von Entwicklungstests<br />

Verfahren Autoren Überprüfung folgender<br />

Bereiche/Zielfelder<br />

AFS<br />

Wieczer-<br />

*<br />

Angstfragebogen kowski/<br />

Nickel/<br />

Fittkau/<br />

Janowski/<br />

Rauer<br />

FEW<br />

Frostigs Entwicklungstest<br />

der<br />

visuellen Wahrnehmung<br />

*<br />

272<br />

Diagnostik von: Prüfungsangst<br />

(Leistungsangst),<br />

manifestierter Angst,<br />

Schulunlust, soziale Erwünschtheit<br />

Frostig Überprüfung von Gr<strong>und</strong>funktionen<br />

der Wahrnehmung: Formenkonstanz,<br />

Lage-Raum-<br />

Beziehungen, Auge-Hand-<br />

Koordination<br />

Zu diesem Test liegt eine computergestützte Fassung vor.<br />

Ma: 90<br />

Schr: 45<br />

Le: 20 - 30<br />

Ma: 90<br />

Schr: 45<br />

Le: 30 - 40<br />

beides<br />

möglich<br />

beides<br />

möglich<br />

2 x 45 Gruppentest<br />

Dauer<br />

(min)<br />

EinzeloderGruppentest<br />

Einsatz in<br />

Vorschule/<br />

Klasse/Alter<br />

Vorschule<br />

Vorschule<br />

Vorschule<br />

Ende Kl. 1,<br />

Beginn Kl. 2<br />

Ende Kl. 2,<br />

Beginn Kl. 3<br />

5 - 7 Jahre<br />

Einsatz in<br />

Vorschule/<br />

Klasse/Alter<br />

10 - 25 Einzeltest 3. - 9. Kl.<br />

35 - 45 beides<br />

möglich<br />

4,0 - 9 Jahre


<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />

Verfahren Autoren Überprüfung folgender<br />

Bereiche/Zielfelder<br />

FTM<br />

Frostigs Test der<br />

motorischen<br />

Entwicklung<br />

MZT<br />

Mann-Zeichen-<br />

Test<br />

MZT<br />

Mann-Zeichen-<br />

Test<br />

POD<br />

Prüfung optischer<br />

Differenzierung<br />

VSRT<br />

Visuomotorischer<br />

Schulreifetest<br />

Frostig Überprüfung der sensomotorischen<br />

Entwicklung: Koordination,<br />

Beweglichkeit, Gelenkigkeit,<br />

Kraft <strong>und</strong> Gleichgewicht<br />

Suhrweiher Kenntnisse über eigenen Körper<br />

als Gr<strong>und</strong>lage für räumliche<br />

Orientierung, Wahrnehmung,<br />

Vorstellungen, Gedächtnis,<br />

Begriffswelt, Handgeschicklichkeit<br />

Ziler Kenntnisse über eigenen Körper<br />

als Gr<strong>und</strong>lage für räumliche<br />

Orientierung, Wahrnehmung,<br />

Vorstellungen, Gedächtnis,<br />

Begriffswelt, Handgeschicklichkeit<br />

Sauter Einschulungstest,<br />

Analyse der optischen<br />

Differenzierungsleistungen<br />

Esser/Stöhr Überprüfung visuomotorischer<br />

Koordination mit Rückschlüssen<br />

auf die allgemeine Intelligenz<br />

Empfehlungen zum Einsatz von Intelligenztests<br />

Verfahren Autoren Überprüfung folgender<br />

Bereiche/Zielfelder<br />

BBT 4 - 6<br />

Bildungs-<br />

Beratungs-Test<br />

(konvergentes<br />

Denken)<br />

CFT 1<br />

Intelligenztest *<br />

CFT 20<br />

Gr<strong>und</strong>intelligenztest*<br />

Skala mit Wortschatz<br />

Zahlenfolgentest<br />

(ZF)<br />

CMP<br />

Coloured<br />

Progressive<br />

Matrices*<br />

Ingenkamp/<br />

Wolf/<br />

Christmann/<br />

Knapp/<br />

Haenisch<br />

Überprüfung intellektueller<br />

Fähigkeiten, die für sprachliche<br />

<strong>und</strong> mathematische Lernprozesse<br />

relevant sind<br />

Catell/Weiß Überprüfung der Gr<strong>und</strong>intelligenz<br />

Weiß Überprüfung der Gr<strong>und</strong>intelligenz<br />

Umfang des Wortschatzes,<br />

verbale Verarbeitungskapazität<br />

Erkennen von Regeln <strong>und</strong> Gesetzmäßigkeiten<br />

bei mathematischen<br />

Aufgabenstellungen<br />

Raven Erfassung des allgemeinen<br />

Intelligenzpotenzials (sprachfrei)<br />

* Zu diesem Test liegt eine computergestützte Fassung vor.<br />

Dauer<br />

(min)<br />

EinzeloderGruppentest<br />

25 beides<br />

möglich<br />

ohne Zeit-<br />

begrenzung<br />

ohne Zeitbegrenzung<br />

beides<br />

möglich<br />

beides<br />

möglich<br />

15 beides<br />

möglich<br />

3 - 5 beides<br />

möglich<br />

Dauer<br />

(min)<br />

EinzeloderGruppentest<br />

2 x 45 Gruppentest<br />

30<br />

45 - 60<br />

20 - 55<br />

8<br />

20 - 25<br />

ohne Zeitbegrenzung<br />

Einzeltest<br />

Gruppentest<br />

beides<br />

möglich<br />

beides<br />

möglich<br />

Einsatz in<br />

Vorschule/<br />

Klasse/Alter<br />

5,9 - 9,8<br />

Jahre<br />

6 - 14 Jahre<br />

6 - 14 Jahre<br />

5,0 - 7,7<br />

Jahre<br />

5,6 - 6,11<br />

Jahre<br />

Einsatz in<br />

Vorschule/<br />

Klasse/Alter<br />

2. Hälfte Kl. 4<br />

-<br />

6. Kl.<br />

5,3 - 9,5<br />

Jahre<br />

8,7 - 18 Jahre<br />

8,7 - 15,6<br />

Jahre<br />

8,7 - 15,6<br />

Jahre<br />

4,9 - 11 Jahre<br />

273


<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />

Verfahren Autoren Überprüfung folgender<br />

Bereiche/Zielfelder<br />

KFT - K<br />

Kognitiver Fähigkeitstest<br />

-<br />

Kindergartenform<br />

KFT 1 - 3<br />

Kognitiver Fähigkeitstest<br />

KFT 4 - 12 + R<br />

Kognitiver Fähigkeitstest<br />

KLI 4 - 5<br />

Kombinierter<br />

Lern- <strong>und</strong> Intelligenztest<br />

Heller/<br />

Geisler<br />

Heller/<br />

Geisler<br />

Heller/<br />

Perleth<br />

Ermittlung kognitiver Lernfähigkeit,<br />

Erfassen schulisch relevanter<br />

Lern- <strong>und</strong> Leistungsvoraussetzungen<br />

Erfassung schulisch relevanter<br />

intellektueller Lern- <strong>und</strong> Leistungsvoraussetzungen<br />

Differentielle Bestimmung<br />

kognitiver Fähigkeitsdimensionen,<br />

die für schulisches<br />

Lernen relevant sind<br />

Schröder Überprüfung der Lern- <strong>und</strong><br />

Denkfähigkeit<br />

Kugler-Test Kugler Überprüfung von Wahrnehmung,<br />

Kognition, zeichnerische<br />

Fähigkeiten<br />

Empfehlungen zum Einsatz von Leistungstests<br />

Verfahren Autoren Überprüfung folgender<br />

Bereiche/Zielfelder<br />

Test d2 *<br />

Aufmerksamkeits-Belastungs-<br />

Test<br />

KT 3 - 4<br />

Konzentrationstest<br />

für 3. <strong>und</strong> 4.<br />

Klassen<br />

TPK<br />

Testreihe <strong>zur</strong><br />

Prüfung der Konzentrationsfähigkeit<br />

Brickenkamp Aufmerksamkeits- <strong>und</strong> Konzentrationsleistungen<br />

Heck-<br />

Möhling/<br />

Reinhard/<br />

Boehle<br />

Kurth/<br />

Büttner<br />

Überprüfung der Konzentrationsfähigkeit<br />

(Genauigkeit,<br />

Arbeitstempo, Art der Fehler)<br />

Prüfung der Konzentrationsfähigkeit<br />

* Zu diesem Test liegt eine computergestützte Fassung vor.<br />

274<br />

Dauer<br />

(min)<br />

ohne Zeitbegrenzung <br />

EinzeloderGruppentest<br />

beides<br />

möglich<br />

45 - 60 beides<br />

möglich<br />

3 - 45 beides<br />

möglich<br />

135 beides<br />

möglich<br />

ohne Zeitbegrenzung<br />

Dauer<br />

(min)<br />

beides<br />

möglich<br />

EinzeloderGruppentest<br />

8 beides<br />

möglich<br />

45 beides<br />

möglich<br />

45 beides<br />

möglich<br />

Einsatz in<br />

Vorschule/<br />

Klasse/Alter<br />

5 - 6 Jahre<br />

1. - 3. Kl.<br />

4. - 12. Kl.<br />

4. - 5. Kl.<br />

10 - 11 Jahre<br />

5,0 - 14,11<br />

Jahre<br />

Einsatz in<br />

Vorschule/<br />

Klasse/Alter<br />

9,0 - 60,0<br />

Jahre<br />

3. - 4. Kl.<br />

2. - 6. Kl.


<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />

Förderschwerpunkt emotionale soziale Entwicklung<br />

Verfahren Autoren Überprüfung folgender<br />

Bereiche/Zielfelder<br />

AFS<br />

Angstfragebogen<br />

*<br />

AVT*<br />

Anstrengungs-<br />

vermeidungstest<br />

CBCL (4 - 18)<br />

Elternfragebogen<br />

über das Verhalten<br />

von Kindern<br />

<strong>und</strong> Jugendlichen<br />

TRF<br />

Lehrerfragebogen<br />

über das<br />

Verhalten von<br />

Kindern <strong>und</strong><br />

Jugendlichen<br />

YSR<br />

Fragebogen für<br />

Jugendliche<br />

EAS*<br />

Erfassungsbogen<br />

für aggressives<br />

Verhalten in<br />

konkreten Situationen<br />

FKW 4 - 8<br />

Fragebogen<br />

Kooperation <strong>und</strong><br />

Wettbewerb für<br />

4. - 8. Klassen<br />

LKS<br />

Leipziger Kompetenzscreening<br />

im Schulbereich<br />

PFK 9 - 14*<br />

Persönlichkeitsfragebogen<br />

für<br />

Kinder zwischen<br />

9 <strong>und</strong> 14 Jahren<br />

Wieczerkowski/<br />

Nickel/<br />

Fittkau/<br />

Janowski/<br />

Rauer<br />

Rollet/<br />

Bartram<br />

Arbeitsgruppe<br />

Kinder-,<br />

Jugendlichen-<br />

<strong>und</strong><br />

Familiendiagnostik <br />

Arbeitsgruppe<br />

Kinder-,<br />

Jugendlichen-<br />

<strong>und</strong><br />

Familiendiagnostik <br />

Arbeitsgruppe<br />

Kinder-,<br />

Jugendlichen-<br />

<strong>und</strong><br />

Familiendiagnostik<br />

Petermann/<br />

Petermann<br />

Littig/<br />

von Saldern<br />

Prof. Mutzeck<br />

Seitz/<br />

Rausche<br />

Diagnostik von: Prüfungsangst<br />

(Leistungsangst), manifestierter<br />

Angst, Schulunlust, soziale<br />

Erwünschtheit<br />

Erfassung der schulbezogenen<br />

Anstrengungsvermeidung<br />

Erfassung der Einschätzung<br />

von Eltern hinsichtlich der<br />

Kompetenzen <strong>und</strong> Probleme<br />

ihrer Kinder<br />

Erfassung der Schulsituation,<br />

Lehrer-Schüler-Verhältnis<br />

Erfassung von sozialer Erwünschtheit<br />

Erfassung des Merkmals<br />

Aggression in verschiedenen,<br />

konkret dargestellten Alltagssituationen<br />

Erfassung relevanter Persönlichkeitsmerkmale<br />

hinsichtlich<br />

der Kooperations- <strong>und</strong> Wettbewerbsbereitschaft<br />

Erfassung von Kompetenzen<br />

im Sozial-, Emotional- <strong>und</strong><br />

Arbeitsverhalten, systematische<br />

<strong>und</strong> umfassende Erfassung<br />

von Fähigkeiten<br />

Früherkennung von potentiellen<br />

Verhaltensauffälligkeiten<br />

* Zu diesem Test liegt eine computergestützte Fassung vor.<br />

Dauer<br />

(min)<br />

EinzeloderGruppentest<br />

Einsatz in<br />

Vorschule/<br />

Klasse/Alter<br />

10 - 25 Einzeltest 3. - 9. Kl.<br />

10 - 20 beides<br />

möglich<br />

ohne<br />

Zeitangabe<br />

ohne<br />

Zeitangabe<br />

ohne<br />

Zeitangabe<br />

10 - 15 Jahre<br />

Einzeltest 4 - 18 Jahre<br />

Einzeltest 5 - 18 Jahre<br />

Einzeltest 11 - 18 Jahre<br />

20 - 30 Einzeltest 9,0 - 12,8<br />

Jahre<br />

20 beides<br />

möglich<br />

keine Angaben beides<br />

möglich<br />

45 beides<br />

möglich<br />

4. - 8. Kl.<br />

VorschulbereichErwachsenenalter<br />

9 - 14 Jahre<br />

275


<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />

Verfahren Autoren Überprüfung folgender<br />

Bereiche/Zielfelder<br />

SET<br />

Gruppentest für<br />

die soziale Einstellung<br />

Joerger Aussagen über soziale Reife<br />

<strong>und</strong> soziale Erwünschtheit der<br />

Einstellungen<br />

Förderschwerpunkt Sprache<br />

Empfehlungen zum Einsatz von Schultests<br />

Verfahren Autoren Überprüfung folgender<br />

Bereiche/Zielfelder<br />

BISC<br />

Bielefelder<br />

Screening <strong>zur</strong><br />

Früherkennung<br />

von Lese- <strong>und</strong><br />

Rechtschreibschwierigkeiten<br />

DLF 1 - 2<br />

Diagnostischer<br />

Lesetest <strong>zur</strong><br />

Frühdiagnose<br />

DRT<br />

Diagnostischer<br />

Rechtschreibtest<br />

DRT 1<br />

für Klasse 1<br />

DRT 2<br />

für Klasse 2<br />

DRT 3<br />

für Klasse 3<br />

DRT 4<br />

für Klasse 4<br />

DRT 5<br />

für Klasse 5<br />

DP 1<br />

Schuleingangsdiagnostik(Differenzierungsprobe)<br />

276<br />

Jansen/<br />

Marx/<br />

Mannhaupt/<br />

Skowronek<br />

Identifizierung von Schulkindern<br />

mit einem Risiko <strong>zur</strong><br />

Ausbildung von LRS<br />

Müller Wortlesetest <strong>zur</strong> verlässlichen<br />

Früherfassung von<br />

Lesestörungen<br />

Müller/<br />

Ingenkamp<br />

Müller/<br />

Ingenkamp<br />

Müller/<br />

Ingenkamp<br />

Gr<strong>und</strong>/Haug/<br />

Naumann/<br />

Ingenkamp<br />

Gr<strong>und</strong>/Haug/<br />

Naumann/<br />

Ingenkamp<br />

Breuer/<br />

Weuffen<br />

Früherfassung <strong>und</strong> -behandlung<br />

von Lese-Rechtschreibstörungen<br />

Überprüfung der graphomotorischen,akustischphonematischen,kinästhetisch-artikulatorischen<br />

<strong>und</strong><br />

rhythmischen Differenzierungsfähigkeit<br />

Dauer<br />

(min)<br />

EinzeloderGruppentest<br />

15 beides<br />

möglich<br />

Dauer<br />

(min)<br />

EinzeloderGruppentest<br />

Einsatz in<br />

Vorschule/<br />

Klasse/Alter<br />

8 - 15 Jahre<br />

Einsatz in<br />

Vorschule/<br />

Klasse/Alter<br />

20 - 25 Einzeltest Vorschule,<br />

Beginn bis<br />

Mitte des<br />

letzten Vorschuljahres<br />

2 - 5 Einzeltest Ende 1. Kl. -<br />

Mitte 2. Kl.<br />

beides<br />

möglich<br />

30 - 45 Ende der Kl.<br />

1 - Anfang<br />

der Kl. 2<br />

20 - 45 Ende der Kl.<br />

2 - Anfang<br />

der Kl. 3<br />

25 - 45 Ende der Kl.<br />

3 - Anfang<br />

der Kl. 4<br />

40 - 45 Anfang bis<br />

Mitte der Kl. 4<br />

40 - 45 Mitte der 5.<br />

Kl.<br />

keine<br />

Zeitangabe<br />

beides<br />

möglich<br />

Vorschule, Kl.<br />

1


<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />

277


<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />

Empfehlungen zum Einsatz von Entwicklungstests<br />

Verfahren Autoren Überprüfung folgender<br />

Bereiche/Zielfelder<br />

AVAK<br />

Analyseverfahren<br />

zu Aussprachestörungen<br />

bei<br />

Kindern<br />

AWST 3 - 6<br />

aktiver Wortschatztest<br />

für<br />

3- bis 6jährige<br />

Kinder<br />

ESGRAF<br />

Evozierte<br />

Sprachdiagnose<br />

grammatischer<br />

Fähigkeiten<br />

HSET<br />

Heidelberger<br />

Sprachentwicklungstest<br />

KISTE<br />

Kindersprachtest<br />

für das Vorschulalter<br />

LBT<br />

Lautbildungstest<br />

für Vorschulkinder<br />

LUT<br />

Lautunterscheidungstest<br />

für<br />

Vorschulkinder<br />

Hacker/<br />

Wilgermein<br />

Kiese/<br />

Kozielski<br />

Erkennen <strong>und</strong> Analyse von<br />

Aussprachestörungen<br />

Individualtest <strong>zur</strong> Messung des<br />

aktiven Wortschatzes<br />

Motsch Überprüfung des grammatischen<br />

Grimm/<br />

Schöler<br />

Häuser/<br />

Kasielke/<br />

Scheidereiter<br />

Differenzierte Erfassung<br />

sprachlicher Fähigkeiten<br />

Diagnose sprachlicher Defizite<br />

im semantischen, grammatischen<br />

<strong>und</strong> kommunikativen<br />

Bereich<br />

Fried Überprüfung der Lautbildungsfähigkeit,<br />

Ausprägungsgrad der<br />

Lautbildungsschwäche<br />

Fried Überprüfung der Lautunterscheidungsfähigkeit<br />

Teddy-Test Friedrich Erfassung der verbalen Verfügbarkeit<br />

semantischer Relationen<br />

278<br />

Dauer<br />

(min)<br />

keine<br />

Zeitangabe<br />

EinzeloderGruppentest<br />

Einsatz in<br />

Vorschule/<br />

Klasse/Alter<br />

Einzeltest Vorschule,<br />

Kl. 1 - 6<br />

15 Einzeltest 3 - 6 Jahre<br />

60 Gruppentest<br />

40 - 80 beides<br />

möglich<br />

3 - 9 Jahre<br />

35 - 50 Einzeltest 3,3 - 6,11<br />

Jahre<br />

5/12 Einzeltest 4 - 7 Jahre<br />

12 beides<br />

möglich<br />

4 - 7 Jahre<br />

20 - 30 Einzeltest 3 - 6 Jahre


<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />

Förderschwerpunkt körperliche <strong>und</strong> motorische Entwicklung<br />

Empfehlungen zum Einsatz von einem Entwicklungstest<br />

Verfahren Autoren Überprüfung folgender<br />

Bereiche/Zielfelder<br />

LOS KF 18<br />

Lincolm-<br />

Oseretzky-Skala<br />

Kurzform<br />

Eggert Ermittlung des motorischen<br />

Entwicklungsstandes<br />

Förderschwerpunkt geistige Entwicklung<br />

Dauer<br />

(min)<br />

EinzeloderGruppentest<br />

30 beides<br />

möglich<br />

Empfehlungen zum Einsatz von Intelligenz- <strong>und</strong> Entwicklungstests<br />

Verfahren Autoren Überprüfung folgender<br />

Bereiche/Zielfelder<br />

K-ABC<br />

Kaufmann<br />

Assessment<br />

Battery<br />

TBGB<br />

Testbatterie für<br />

geistig behinderte<br />

Kinder<br />

PAC *<br />

Pädagogische<br />

Analyse <strong>und</strong><br />

Curriculum der<br />

sozialen <strong>und</strong><br />

persönlichen<br />

Entwicklung<br />

Kaufmann/<br />

Kaufmann<br />

Bondy/<br />

Cohen/<br />

Eggert/<br />

Luer<br />

Messung von Intelligenz <strong>und</strong><br />

Fertigkeit<br />

Zusammenstellung von Intelligenz-,<br />

Leistungs- <strong>und</strong> Entwicklungstests,<br />

die Aussagen über<br />

verschiedene Persönlichkeitsmerkmale<br />

geben<br />

Günzburg Systematische Beobachtung<br />

<strong>und</strong> objektive Berichterstattung<br />

über das Sozialverhalten<br />

* Zu diesem Test liegt eine computergestützte Fassung vor.<br />

Dauer<br />

(min)<br />

richtet sich<br />

nach dem Alter<br />

des Kindes<br />

2,5 h -<br />

4 h<br />

EinzeloderGruppentest<br />

keine Angaben keine<br />

Angaben<br />

Einsatz in<br />

Vorschule/<br />

Klasse/Alter<br />

5 - 13 Jahre<br />

Einsatz in<br />

Vorschule/<br />

Klasse/Alter<br />

Einzeltest 2,6 - 12,5<br />

Jahre<br />

Einzeltest 7 - 12 Jahre<br />

Vorschulbereich<br />

- Erwachsenenalter<br />

279


<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />

Förderschwerpunkt Hören<br />

Empfehlungen zum Einsatz eines Intelligenztests<br />

Verfahren Autoren Überprüfung folgender<br />

Bereiche/Zielfelder<br />

HNT<br />

Heidelberger<br />

Nonverbaler Test<br />

Förderschwerpunkt Sehen<br />

Kratzmeier Erfassung der konvergenten<br />

<strong>und</strong> divergenten Intelligenz<br />

Empfehlungen zum Einsatz eines Entwicklungstests<br />

Verfahren Autoren Überprüfung folgender<br />

Bereiche/Zielfelder<br />

LOS KF 18<br />

Lincoln-Oseretzki-Skala<br />

Kurzform<br />

Eggert Ermittlung des motorischen<br />

Entwicklungsstandes<br />

Empfehlungen zum Einsatz von Leistungstests<br />

Verfahren Autoren Überprüfung folgender<br />

Bereiche/Zielfelder<br />

LCST<br />

Low Contrast<br />

Sensitivity test<br />

Test zum Messen<br />

des Vergrößerungsbedarfs<br />

für<br />

Kinder<br />

Buser Einsatz bei vermuteter geringfügiger<br />

Veränderung der Sehschärfe<br />

Buser Erfassen des Vergrößerungsbedarfs<br />

für Kinder mit Sehproblemen<br />

Hinweis: Bezug über die Fachstelle für optische Hilfsmittel CH-4600 Olten<br />

280<br />

Dauer<br />

(min)<br />

EinzeloderGruppentest<br />

50 beides<br />

möglich<br />

Dauer<br />

(min)<br />

EinzeloderGruppentest<br />

30 beides<br />

möglich<br />

Dauer<br />

(min)<br />

keine<br />

Zeitangabe<br />

keine<br />

Zeitangabe<br />

EinzeloderGruppentest<br />

Einsatz in<br />

Vorschule/<br />

Klasse/Alter<br />

ab 14 Jahre<br />

Einsatz in<br />

Vorschule/<br />

Klasse/Alter<br />

5 - 13 Jahre<br />

Einsatz in<br />

Vorschule/<br />

Klasse/Alter<br />

Einzeltest Vorschule<br />

Einzeltest


<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />

2.5 Diagnostische Verfahren <strong>zur</strong> Erfassung sprachlicher Fähigkeiten<br />

(Tollkühn/Spreer)<br />

Die folgenden Übersichten der diagnostischen Verfahren <strong>zur</strong> Erfassung sprachlicher<br />

Fähigkeiten wurden erstellt von Dr. St. Tollkühn <strong>und</strong> M. Spreer <strong>und</strong> sind entnommen<br />

aus: Tollkühn, S./Spreer, M.: Handbuch der diagnostischen Verfahren für die pädagogische<br />

<strong>und</strong> sprachheilpädagogische Arbeit. Leipzig: Leipziger Universitätsverlag, 2004.<br />

Dort werden diese sowie weitere diagnostische Verfahren für die Bereiche der allgemeinen<br />

Entwicklung, Motorik, Einschulung <strong>und</strong> Schulleistung ausführlich in Bezug auf<br />

Zielsetzung, Inhalte <strong>und</strong> Anwendung beschrieben.<br />

Diagnostische Verfahren <strong>zur</strong> komplexen Überprüfung sprachlicher Fähigkeiten auf verschiedenen<br />

sprachlichen Ebenen<br />

Kurzname<br />

Titel<br />

Autor/en<br />

ADST Allgemeiner Deutscher Sprachtest<br />

Steinert, J.<br />

BÄR *<br />

Bärenstark – Berliner Sprachstandserhebung<br />

Senatsverwaltung für Bildung, Jugend <strong>und</strong> Sport (Hrsg.)<br />

BBK* Beobachtungshilfe <strong>zur</strong> Beschreibung der Kommunikation in Kindergarten<br />

<strong>und</strong> Schule<br />

Kolonko, B./Krämer, I.K.<br />

BSE* Beobachtungsbogen zum sprachlichen Status von Erstklässlern<br />

Tollkühn, S.<br />

CCC Children's Communication Checklist<br />

Spreen-Rauscher, M.<br />

DDS* Diagnose des Sprachstatus<br />

Odreitz, H.<br />

DBES* Diagnosebogen <strong>zur</strong> Erfassung von Sprachstörungen<br />

Grunewald, A.<br />

DTD Diagnostischer Test Deutsch<br />

Nauck, J./Otte, R.<br />

ELFRA Elternfragebögen für die Früherkennung von Risikokindern<br />

Grimm, H./Doil, H.<br />

FP* Fitness-Probe<br />

Günther, H.<br />

HSET Heidelberger Sprachentwicklungstest<br />

Grimm, H./Schöler, H.<br />

IDIS Inventar diagnostischer Informationen bei Sprachentwicklungsauffälligkeiten<br />

Schöler, H.<br />

KIDZ* Kenntnisse in Deutsch als Zweitsprache erfassen<br />

Hölscher, P.<br />

*<br />

von Tollkühn/Spreer (2004) gewählte Abkürzung<br />

Zielgruppe<br />

3. - 10. Klasse<br />

Vorschüler <strong>und</strong><br />

Schulanfänger<br />

Vor- <strong>und</strong> Gr<strong>und</strong>schüler<br />

Schulanfänger<br />

Kinder<br />

Kinder<br />

5 - 6 Jahre<br />

4. - 6. Klasse<br />

12 - 24 Monate<br />

Schulanfänger<br />

3 - 9 Jahre<br />

Vorschulkinder<br />

Schulanfänger<br />

(Zweitsprache<br />

deutsch)<br />

281


Kurzname<br />

<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />

Titel<br />

Autor/en<br />

KISTE Kindersprachtest für das Vorschulalter<br />

Häuser, D./Kasielke, E./Scheidereiter, U.<br />

KSGS *<br />

Komplexes Sprachprüfmaterial aus ganzheitlicher Sicht<br />

Sani, B. (Hrsg. Grazer Sprachheilschule)<br />

KVS I Kurzverfahren <strong>zur</strong> Überprüfung des lautsprachlichen Niveaus für<br />

fünf- bis sechsjährige Kinder<br />

Breuer, H./Weuffen, M.<br />

KVS II Kurzverfahren <strong>zur</strong> Überprüfung des lautsprachlichen Niveaus bei<br />

Schülern der 1. Klasse<br />

Breuer, H./Weuffen, M.<br />

LSV Landauer Sprachentwicklungstest für Vorschulkinder<br />

Götte, G.<br />

MSS Marburger Sprach-Screening für 4- bis 6-jährige Kinder<br />

Holler-Zittlau, I./Dux, W./ Berger, R.<br />

PDSS* Patholinguistische Diagnostik bei Sprachentwicklungsstörungen<br />

Kauschke, C./Siegmüller, J.<br />

PET Psycholinguistischer Entwicklungstest<br />

Angermaier, M.<br />

PSST Psycholinguistischer Sprachverständnis- <strong>und</strong> Sprachentwicklungstest<br />

Wettstein, P.<br />

SDDS **<br />

Stettener Deskriptionsdiagnostik des Sprachentwicklungsstandes<br />

von Menschen mit geistiger Behinderung<br />

Baumgart, E.<br />

SES** Sprachentwicklungsskalen<br />

Reynell, J.K. (dt. von Sarimski, K.)<br />

SETK 2 Sprachentwicklungstest für 2jährige Kinder<br />

Grimm, H.<br />

SETK 3-5 Sprachentwicklungstest für drei- bis fünfjährige Kinder<br />

Grimm, H.<br />

SEV Screeningverfahren <strong>zur</strong> Erfassung von Sprachentwicklungsverzögerungen<br />

Heinemann, M./ Höpfner, C.<br />

SFD 1 Sprachstandsüberprüfung <strong>und</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> für Ausländer- <strong>und</strong><br />

Aussiedlerkinder<br />

Hobusch, A. /N. Lutz, N./West, U.<br />

SFD 2 Sprachstandsüberprüfung <strong>und</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> für Ausländer- <strong>und</strong><br />

Aussiedlerkinder<br />

Hobusch, A. /N. Lutz, N./West, U.<br />

SFD 3/4 Sprachstandsüberprüfung <strong>und</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> für Ausländer- <strong>und</strong><br />

Aussiedlerkinder<br />

Hobusch, A. /N. Lutz, N./West, U.<br />

*<br />

von Tollkühn/Spreer (2004) gewählte Abkürzung<br />

** Abkürzung des Zentrums für Psychologische Information <strong>und</strong> Dokumentation (zpid)<br />

282<br />

Zielgruppe<br />

3; 3 - 6; 11 Jahre<br />

Vor- <strong>und</strong> Gr<strong>und</strong>schulkinder<br />

5 - 6 Jahre<br />

1. Klasse<br />

4 - 6; 6 Jahre<br />

4 - 6 Jahre<br />

Vorschulkinder<br />

3 - 9; 11 Jahre<br />

4 - 8 Jahre<br />

geistig Behinderte<br />

Vorschulkinder<br />

2; 0 - 2; 11 Jahre<br />

3; 0 - 5; 11 Jahre<br />

3; 6 - 4 Jahre<br />

1. Klasse<br />

2. Klasse<br />

3./4. Klasse


Kurzname<br />

<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />

Titel<br />

Autor/en<br />

SLT 4 Sprach-Leistungs-Test für 4. Klassen<br />

Beck, O./Hofen, N.<br />

SPKK Sprachprüfung für Kleinkinder<br />

Zimermann, I. L./Steiner, V. G./Evatt, R. L. (dt. Bearb. Wurst, F.)<br />

SSM-SA** Sprachstandsmessung bei Schulanfängern<br />

Fliegner, J. u. a./Päd. Institut der Landeshauptstadt Düsseldorf<br />

(Hrsg.)<br />

SSV Sprachscreening für das Vorschulalter<br />

Grimm, H. unter Mitarbeit von Aktas, M./Kießig, U.<br />

UDAS Ulmer Diagnostikum <strong>zur</strong> Analyse von Sprachbehinderungen<br />

Holtz, A.<br />

ZMD Zwei-Minuten-Diagnose<br />

Rutte, V./Ballinger, E.<br />

Diagnostische Verfahren <strong>zur</strong> Überprüfung grammatischer Fähigkeiten<br />

Kurzname<br />

AT *<br />

Titel<br />

Autor/en<br />

Anni <strong>und</strong> Toni - ein Sprachprüfsystem<br />

Meixner, F.<br />

BST II* Bilder-Sprachtest II<br />

Sulser, H.<br />

DPM **<br />

Dysgrammatiker - Prüfmaterial<br />

Frank, G./Grziwotz, P.<br />

ESGRAF Evozierte Sprachdiagnose grammatischer Fähigkeiten<br />

Motsch, W.<br />

MSA* Morphologisch-syntaktische Analyse<br />

Schrey-Dern, D.<br />

PA** Profilanalyse (COPROF)<br />

Clahsen, H./Hansen, D.<br />

PFA* Prüfmaterial für Agrammatiker<br />

Fiege, A.<br />

PFD* Protokollbogen für Dysgrammatiker<br />

Deutsche Gesellschaft für Sprachheilpädagogik (Hrsg.)<br />

SFSG* Screeningverfahren <strong>zur</strong> Feststellung von Störungen in der Grammatik<br />

Penner, Z.<br />

SL 6 +** Satzlehre 6 +<br />

Wendeler, J.<br />

*<br />

von Tollkühn/Spreer (2004) gewählte Abkürzung<br />

** Abkürzung des Zentrums für Psychologische Information <strong>und</strong> Dokumentation (zpid)<br />

Zielgruppe<br />

4. <strong>und</strong> Beginn<br />

5. Klasse<br />

1; 6 - 7 Jahre<br />

ausländische<br />

Schulanfänger<br />

3; 0 - 5; 11 Jahre<br />

Vorschüler <strong>und</strong><br />

Schulanfänger<br />

Vorschulkinder<br />

Zielgruppe<br />

Schulkinder<br />

Kinder<br />

5 - 7; 6 Jahre<br />

4 - 10 Jahre<br />

Kinder<br />

Vorschulkinder<br />

4 - 8 Jahre<br />

Kinder<br />

ab 2; 6 Jahre<br />

6. Klasse<br />

283


Kurzname<br />

<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />

Titel<br />

Autor/en<br />

TGK Testbatterie grammatische Kompetenz<br />

Tewes, U./Thurner, F.<br />

ÜASK *<br />

WL 4 **<br />

Überprüfung agrammatisch sprechender Kinder<br />

Staps, H.<br />

Wortlehre 4<br />

Wendeler, J.<br />

ZDA* Zur Diagnose des Agrammatismus<br />

Schüler, S./Kienitz, R./Hilbert, R.<br />

Zielgruppe<br />

10 - 12 Jahre<br />

Kinder<br />

4. Klasse<br />

4 - 7 Jahre<br />

Diagnostische Verfahren <strong>zur</strong> Überprüfung lexikalisch-semantischer Fähigkeiten<br />

Kurzname<br />

Titel<br />

Autor/en<br />

AWST 3 - 6 Aktiver Wortschatztest für 3- bis 6jährige Kinder<br />

Kiese, C./Kzoielski, P.-M.<br />

ASVT Anweisungs- <strong>und</strong> Sprachverständnistest<br />

Kleber, E.W./Fischer, R.<br />

APNO* Aufgaben <strong>zur</strong> Prüfung des Niveaus der Oberbegriffbildung<br />

Probst, H.<br />

FTF-W Frankfurter Test für Fünfjährige Wortschatz<br />

Raatz, U./Möhling, R./Ruchti, K.<br />

IVÜS Informelles Verfahren <strong>zur</strong> Überprüfung von Sprachverständnisleistungen<br />

Endres, R./Baur, S.<br />

MSVK Marburger Sprachverständnistest für Kinder<br />

Ev Elben, C./Lohaus, A.<br />

PPVT Peabody Picture Vocabulary Test<br />

Duhn, L.M./dt. Bearbeitung Bondy, C. u. a.<br />

PIZZA* PIZZAMIGLIO-Sprachverständnis-Test für 4- bis 8-jährige Kinder<br />

Zollinger, B.<br />

SLA* Semantisch-Lexikalische Analyse<br />

Dickmann, C./Klasen, R.<br />

SemLexKrit Semantisch-Lexikalische Analysekriterien<br />

Glück, C.<br />

TT** Teddy-Test<br />

Friedrich, G.<br />

WSS 1 Wortschatztest für Schulanfänger<br />

Kamratowski, J./Kamratowski, I.<br />

*<br />

von Tollkühn/Spreer (2004) gewählte Abkürzung<br />

** Abkürzung des Zentrums für Psychologische Information <strong>und</strong> Dokumentation (zpid)<br />

284<br />

Zielgruppe<br />

3 - 6 Jahre<br />

6 - 7 Jahre,<br />

1./2. Klasse GS<br />

4 - 12 Jahre<br />

5 Jahre<br />

4 - 8 Jahre<br />

ab 5 Jahre,<br />

1. Klasse<br />

GB, LB<br />

4 - 8 Jahre<br />

4 - 6 Jahre<br />

keine Angaben<br />

3 - 6 Jahre<br />

ab 5 Jahre


Kurzname<br />

WST Sb<br />

4 - 9<br />

<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />

Titel<br />

Autor/en<br />

Wortschatztest für Sehbehinderte - Großdruckausgabe<br />

Heller, K./Schirmer, B.<br />

WST 5 - 6 Wortschatztest WST 5 - 6. Begabungstest für 5. <strong>und</strong> 6. Klassen<br />

Anger, H./Bargmann, R./Hylla, E.<br />

WST 7 - 8 Wortschatztest WST 7 - 8. Begabungstest für 7. <strong>und</strong> 8. Klassen<br />

Anger, H./Bargmann, R./Hylla, E.<br />

WSU 4 - 6 Wortschatzuntersuchung für 4. - 6. Klassen<br />

Raatz, U./Schwarz, E.<br />

Diagnostische Verfahren <strong>zur</strong> Überprüfung schriftsprachlicher Fähigkeiten<br />

Kurzname<br />

Titel<br />

Autor/en<br />

BAKO 1 - 4 Basiskompetenzen für Lese-Rechtschreibleistungen<br />

Stock, C./Marx, P./Schneider, W.<br />

BBLDP Bremer Buchstabenlese- <strong>und</strong> Diktatprobe<br />

Niemeyer, W.<br />

BISC Bielefelder Screening <strong>zur</strong> Früherkennung von Lese-Rechtschreibschwierigkeiten<br />

Jansen, H./Mannhaupt, G./Marx, H./Skowronek, H.<br />

BLDP 2 Bremer Lese- <strong>und</strong> Diktatprobe für 2. Klassen<br />

Niemeyer, W.<br />

BLDP 3 Bremer Lese- <strong>und</strong> Diktatprobe für 3. Klassen<br />

Niemeyer, W.<br />

DBS 1 Diagnostische Bausteine 1<br />

Wettstein, P.<br />

DBS 2 Diagnostische Bausteine 2<br />

Wettstein, P.<br />

DBS 3 Diagnostische Bausteine 3<br />

Wettstein, P.<br />

GFF-LR *<br />

Analyse/Diagnose von Lernschwierigkeiten - Gr<strong>und</strong>legende Fähigkeiten<br />

<strong>und</strong> Fertigkeiten - Lesen/Rechtschreiben<br />

Redaktion Gr<strong>und</strong>schule (Hrsg.)<br />

RDH* Der R<strong>und</strong>gang durch Hörhausen: Erhebungsverfahren <strong>zur</strong> phonologischen<br />

Bewusstheit<br />

Martschinke, S./Kirschhock, E.-M./Frank, A.<br />

SLRT Salzburger Lese- <strong>und</strong> Rechtschreibtest<br />

Landerl, K./Wimmer, H./Moser, E.<br />

TESS* Testaufgaben zum Einstieg in die Schriftsprache<br />

Probst, H.<br />

*<br />

von Tollkühn/Spreer (2004) gewählte Abkürzung<br />

Zielgruppe<br />

4. - 9. Klasse<br />

5./6. Klasse<br />

7./8. Klasse<br />

4. - 6. Klasse<br />

Zielgruppe<br />

Ende 1. - Ende<br />

4. Klasse<br />

keine Angaben<br />

Vorschulkinder<br />

2. Klasse<br />

3. Klasse<br />

1. Klasse<br />

2. Klasse<br />

3. Klasse<br />

1. - 6. Klasse<br />

Vorschulkinder,<br />

Schulanfänger<br />

Ende 1. - Ende<br />

4. Klasse<br />

Schulanfänger,<br />

Schüler Klasse 1<br />

285


Kurzname<br />

SSK 1/2 **<br />

Lesen<br />

Kurzname<br />

<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />

Titel<br />

Autor/en<br />

Prozessdiagnose der Schriftsprachkompetenz in den Schuljahren<br />

1 <strong>und</strong> 2<br />

Kretschmann, R./Dobrindt, Y./Behring, K.<br />

Titel<br />

Autor/en<br />

AP-LLV** Aufgaben <strong>zur</strong> Prüfung der Lese-Lernvoraussetzung<br />

Probst, H.<br />

BILT 1 + Bremer Informeller Lesetest für die Primarstufe<br />

Niemeyer, W.<br />

BLP 3 - 4 Bremer Leseprobe für 3. <strong>und</strong> 4. Klassen<br />

Niemeyer, W.<br />

BLT 1 - 2 Bremer Lesetest für 1. <strong>und</strong> 2. Klassen<br />

Niemeyer, W.<br />

BLT 4 + Normierte Lesetexte für 4. <strong>und</strong> höhere Klassen<br />

Wiest, U.<br />

BSLT 2 + Bremer Satzlesetest für 2. <strong>und</strong> höhere Klassen<br />

Wiest, U.<br />

DL* Diagnosebogen Lesen<br />

Ledl, V.<br />

DLF 1 - 2 Diagnostischer Lesetest <strong>zur</strong> Frühdiagnose von Lesestörungen<br />

Müller, R.<br />

DLT 1 - 2 Diagnostischer Lesetest für 1. <strong>und</strong> 2. Klassen<br />

Weyermüller, F./Zlabinger, E.<br />

DLT 2 - 3 Diagnostischer Lesetest für 2. <strong>und</strong> 3. Klassen<br />

Geuß, H./Schlevoigt, G.<br />

FKL *<br />

HAMLET<br />

3 - 4<br />

Fehleranalytische Kategorien für Leseproben (Probst) bei<br />

türkischen Kindern<br />

Abele, T./Kornmann, R./Seith, C.<br />

Hamburger Lesetest für 3. <strong>und</strong> 4. Klassen<br />

Lehmann, R.H./Peek, R./Poerschke, J.<br />

HLP 1 - 4 Hamburger Lese-Probe<br />

May, P./Arntzen, H.<br />

KNUSPEL<br />

- L<br />

Knuspels Leseaufgaben<br />

Marx, H.<br />

L 3** LESEN 3<br />

Wendeler, I./Stark, G.<br />

*<br />

von Tollkühn/Spreer (2004) gewählte Abkürzung<br />

** Abkürzung des Zentrums für Psychologische Information <strong>und</strong> Dokumentation (zpid)<br />

286<br />

Zielgruppe<br />

1./2. Klasse<br />

Zielgruppe<br />

Vorschulalter bis<br />

1. Klasse<br />

1. Klasse<br />

3./4. Klasse GS<br />

1./2. Klasse GS<br />

Ende 4., Anfang<br />

5. Klasse<br />

2. Klasse<br />

Gr<strong>und</strong>- <strong>und</strong> Förderschüler<br />

6 - 8 Jahre<br />

2. Hälfte 1. - Ende<br />

2. Klasse<br />

2./3. Klasse<br />

türkische Gr<strong>und</strong>schüler,<br />

2. Klasse<br />

Ende 3. <strong>und</strong> Ende<br />

4. Klasse<br />

Mitte 1. - Ende<br />

9. Klasse<br />

Ende 1. - 4. Klasse<br />

3. Klasse


Kurzname<br />

L 4 **<br />

<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />

Titel<br />

Autor/en<br />

LESEN 4<br />

Wendeler, I./Stark, G.<br />

LLP Limburger Lese-Probe<br />

Hessisches Institut für Lehrerfortbildung Fuldatal (HILF)<br />

LT 2 Lesetest für 2. Klassen<br />

Samtleben, E./Biglmaier, F./Ingenkamp, K.<br />

LTS** Lesetest Serie<br />

Biglmaier, F. <strong>und</strong> Müller, R.<br />

LUV - D Lesen <strong>und</strong> Verstehen – Diagnose<br />

Kalb, G./Rabenstein, R./Rost, D.H.<br />

SLS 1 - 4 Salzburger Lese-Screening für die Klassenstufen 1 - 4<br />

Mayringer, H./Wimmer, H.<br />

STOLLE Stolperwörter Lesetest<br />

Metze, W.<br />

SVL 3 Sinnverstehendes Lesen<br />

Müller, H.A.<br />

VL 5 - 6 Verständiges Lesen 5 - 6<br />

Anger, H./Bargmann, R./Voigt, M.<br />

VL 7 - 9 Verständiges Lesen 7 - 9<br />

Anger, H./Bargmann, R./Voigt, M.<br />

WLLP Würzburger Leise Leseprobe<br />

Küspert, P./Schneider, W.<br />

WLP *<br />

Wiener Leseprobe I <strong>und</strong> II<br />

Schenk-Danzinger, L.<br />

ZLT Züricher Lesetest<br />

Linder, M./Grissemann, H.<br />

ZLVT Züricher Leseverständnistest für das 4. - 6. Schuljahr<br />

Grissemann, H./Baumberger, W.<br />

*<br />

von Tollkühn/Spreer (2004) gewählte Abkürzung<br />

** Abkürzung des Zentrums für Psychologische Information <strong>und</strong> Dokumentation (zpid)<br />

Zielgruppe<br />

4. Klasse<br />

Gr<strong>und</strong>schüler<br />

Ende 2. bis Anfang<br />

3. Klasse<br />

6 - 11 Jahre<br />

1. - 2. Klasse<br />

1. - 4. Klasse<br />

1. - 4. Klasse<br />

Ende 2. - Anfang<br />

3. Klasse<br />

5./ 6. Klasse HS<br />

8./ 9. Klasse HS<br />

1. - 4. Klasse<br />

2. Klasse<br />

2. - 6. Klasse<br />

4. - 6. Klasse<br />

287


Rechtschreiben<br />

Kurzname<br />

<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />

Titel<br />

Autor/en<br />

80-W-T 80-Wort-Test<br />

Burgstaller, F.<br />

CT - D4 Schulleistungstest Deutsch für 4. Klasse<br />

Raatz, U./Klein-Braley, Ch.<br />

DBL-1 Die Diagnostischen Bilderlisten - Liste 1<br />

Dummer-Smoch, L.<br />

DBL-2 Die Diagnostischen Bilderlisten - Liste 2<br />

Dummer-Smoch, L.<br />

DBL-F Die Diagnostischen Bilderlisten - Frühform<br />

Dummer-Smoch, L.<br />

DOM Diagnostik orthographisch-morphologischen Wissens<br />

Walter, J./Uplegger, K<br />

DR *<br />

Diagnosebogen Rechtschreiben<br />

Ledl, V.<br />

DRP Diagnostische Rechtschreibproben mit Worttrainer<br />

Biglmaier, F.<br />

DRT 1 Diagnostischer Rechtschreibtest für 1. Klassen<br />

Müller, R.<br />

DRT 2 Diagnostischer Rechtschreibtest für 2. Klassen<br />

Müller, R.<br />

DRT 3 Diagnostischer Rechtschreibtest für 3. Klassen<br />

Müller, R.<br />

DRT 4 Diagnostischer Rechtschreibtest für 4. Klassen<br />

Gr<strong>und</strong>, M./Haug, G./Naumann, C. L.<br />

DRT 5 Diagnostischer Rechtschreibtest für 5. Klassen<br />

Gr<strong>und</strong>, M./Haug, G./Naumann, C. L.<br />

GRT 4 + Gr<strong>und</strong>wortschatz Rechtschreib-Test für 4. <strong>und</strong> 5. Klasse<br />

Birkel, P.<br />

HSP 1 + Hamburger Schreib-Probe<br />

May, P.<br />

HSP 2 Hamburger Schreib-Probe<br />

May, P.<br />

HSP 3 Hamburger Schreib-Probe<br />

May, P.<br />

HSP 4/5 Hamburger Schreib-Probe<br />

May, P.<br />

HSP 5 - 9 Hamburger Schreib-Probe<br />

May, P.<br />

* von Tollkühn/Spreer (2004) gewählte Abkürzung<br />

288<br />

Zielgruppe<br />

4./5. Klasse<br />

4. Klasse<br />

Ende Klasse 1<br />

Mitte Klasse2<br />

Mitte Klasse 1<br />

Schulalter<br />

1. - 4. Klasse<br />

Ende 1. Klasse<br />

<strong>und</strong> Erwachsene<br />

1./2. Klasse GS,<br />

3./4. Klasse LB<br />

2./3. Klasse GS,<br />

4./5. Klasse LB<br />

3./4. Klasse GS,<br />

5./6. Klasse LB<br />

4. Klasse GS,<br />

ab 6. Klasse FS<br />

Mitte 5. Klasse<br />

Ende 4. <strong>und</strong> Anfang<br />

5. Klasse<br />

Mitte 1. - Ende<br />

1. Klasse<br />

Ende 2. Klasse<br />

Ende 3. Klasse<br />

Mitte 4. - Anfang<br />

5. Klasse<br />

Ende 5. Ende<br />

9. Klasse


Kurzname<br />

<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />

Titel<br />

Autor/en<br />

IiR Inventar impliziter Rechtschreibregeln<br />

Probst, H.<br />

LD Lerntherapeutisches Diagnostikum<br />

Ramacher-Faasen, N.<br />

LGT 1 - 4 Limburger Gr<strong>und</strong>wortschatz-Test 1 - 4<br />

Hessisches Institut für Lehrerfortbildung (HILF)<br />

LWOV Das Lautwortoperationsverfahren<br />

Kossow, H.-J.<br />

M-R-T Mannheimer Rechtschreib-Test<br />

Jäger, R./J<strong>und</strong>t, E.<br />

RS 3 Rechtschreibung 3<br />

Portmann, R./Stark, G.<br />

RS 4 **<br />

Rechtschreibung 4<br />

Möhling, R./Portmann, R. /Stark, G.<br />

RST Rechtschreibtest - Neue Rechtschreibung<br />

Bulheller, S./Häcker, H.O.<br />

RST 1 Rechtschreibtest für 1. Klassen<br />

Rathenow, P./Raatz, U.<br />

RST 4 + Rechtschreibtest 4 +<br />

Hylla, E./Süllwold, F./Wicht, G.<br />

RST 6 - 7 Rechtschreibtest für 6. - 7. Klassen<br />

Rieder, O.<br />

RST 8 + Rechtschreibtest (Schulleistungstest für 8. <strong>und</strong> höhere Klassen)<br />

Damm, H./Hylla, E./Schäfer, K.<br />

R-T Rechtschreibungstest<br />

Althoff, K./Greif, S./Henning, G./Hess, H./Röber, J.<br />

RT GS2 *<br />

Rechtschreib-Testserie "Gr<strong>und</strong>schule 2"<br />

Glogauer, W.<br />

TGR 1 - 2 Test Gr<strong>und</strong>anforderungen Rechtschreibung für 1. <strong>und</strong> 2. Klassen<br />

Peh, D./Rathenow, P.<br />

WRT 1 + Weingartener Gr<strong>und</strong>wortschatz Rechtschreibtest für 1. <strong>und</strong><br />

2. Klassen<br />

Birkel, P.<br />

WRT 2 + Weingartener Gr<strong>und</strong>wortschatz Rechtschreibtest für 2. <strong>und</strong><br />

3. Klassen<br />

Birkel, P.<br />

WRT 3 + Weingartener Gr<strong>und</strong>wortschatz Rechtschreibtest für 3. <strong>und</strong><br />

4. Klassen<br />

Birkel, P.<br />

WRT 4/5 Westermann Rechtschreibtest 4/5<br />

Rathenow, P.<br />

* von Tollkühn/Spreer (2204) gewählte Abkürzung<br />

** Abkürzung des Zentrums für Psychologische Information <strong>und</strong> Dokumentation (zpid)<br />

Zielgruppe<br />

1. - 4. Klasse GS,<br />

auch FS<br />

Kinder <strong>und</strong><br />

Jugendliche<br />

Gr<strong>und</strong>schüler<br />

2. - 4. Klasse GS,<br />

FS<br />

ab 13 Jahre<br />

(außer FS)<br />

3. Klasse<br />

4. Klasse<br />

ab 14 Jahre<br />

Ende 1. <strong>und</strong><br />

Beginn 2. Klasse<br />

ab 4. Klasse<br />

6./7. Klasse<br />

ab 8. Klasse<br />

ab 13 Jahre<br />

3./4. Klasse<br />

Ende 1. bis Mitte<br />

2. Klasse<br />

Ende 1. bis Mitte<br />

2. Klasse<br />

Ende 2., Anfang<br />

3. Klasse<br />

Ende 3., Anfang<br />

4. Klasse<br />

Mitte 4., Anfang<br />

5. Klasse<br />

289


Kurzname<br />

<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />

Titel<br />

Autor/en<br />

WRT 6 + Westermann Rechtschreibtest 6 +<br />

Rathenow, P./Laupenmühlen, D./Vöge, J.<br />

Zielgruppe<br />

Ende 5. - Anfang<br />

8. Klasse<br />

Diagnostische Verfahren <strong>zur</strong> Überprüfung der Fähigkeiten <strong>zur</strong> Artikulation <strong>und</strong> Lautbildung<br />

Kurzname<br />

Titel<br />

Autor/en<br />

ADD Aachener Dyslalie Diagnostik<br />

Stiller, U./Tockuss, C.<br />

AT *<br />

AVAK<br />

<strong>und</strong><br />

SVA<br />

Artikulationstest<br />

Palmy-Sulser, U.<br />

Analyseverfahren zu Aussprachestörungen bei Kindern <strong>und</strong><br />

Screeningverfahren <strong>zur</strong> Ausspracheuntersuchung<br />

Hacker, D./Wilgermein, H.<br />

BAT Bremer Artikulationstest<br />

Niemeyer, W.<br />

HLPV Hamburger Lautprüfverfahren<br />

Graumann-Brunt, S.<br />

LBH* Lautbildungshilfen<br />

Brunner, M./Dupuis, G./Heese, G./Nufer, H.<br />

LBT <strong>und</strong><br />

DLBT<br />

Lautbildungstest für Vorschulkinder <strong>und</strong><br />

Diagnostischer Lautbildungstest<br />

Fried, L.<br />

LFS* Lautprüfbogen für Stammler<br />

Deutsche Gesellschaft für Sprachheilpädagogik (Hrsg.)<br />

LOGO LOGO - Ausspracheanalyse <strong>zur</strong> differenzierten Analyse von<br />

Dyslalien<br />

Wagner, I.<br />

LPB **<br />

Lautprüfbogen<br />

Frank, G./Grziwotz, P.<br />

LPBS* Lautprüfung mit einer Bildserie<br />

Wulff, H.<br />

LPK* Lautprüfkasten<br />

Kluge, E./Kluge, G.<br />

LPM* Lautprüfmittel in Bildern<br />

Becker, R. u. a. (Autorenkollektiv)<br />

*<br />

von Tollkühn/Spreer (2204) gewählte Abkürzung<br />

** Abkürzung des Zentrums für Psychologische Information <strong>und</strong> Dokumentation (zpid)<br />

290<br />

Zielgruppe<br />

Kinder<br />

ab 5 Jahren<br />

Vorschul- <strong>und</strong><br />

Schulkinder<br />

alle Altersstufen<br />

4 - 6 Jahre<br />

Kinder<br />

4 - 7 Jahre<br />

Vor- <strong>und</strong> Gr<strong>und</strong>schüler<br />

Kinder<br />

Kinder<br />

Kinder<br />

ab 2; 6 Jahre<br />

5 - 10 Jahre


Kurzname<br />

<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />

Titel<br />

Autor/en<br />

LP Lautprüfscheibe<br />

Aschenbrenner, H.<br />

LPT *<br />

Lautprüfungstabelle<br />

Führing, M./Lettmayer, O./Elstner, W./Lang, H.<br />

LPW* Lautprüfung Vor- <strong>und</strong> Nachsprechen von Wörtern<br />

Wulff, H.<br />

LS* Lautstreifen (A-Streifen)<br />

Lüking, P.<br />

LT **<br />

Lauttreppe<br />

Möhring, H.<br />

PAPP Pyrmonter Analyse Phonologischer Prozesse<br />

Babbe, T.<br />

PBW** Phonetisches Bilder- <strong>und</strong> Wörterbuch<br />

Cerwenka, M./Demmer, H.<br />

PFL* Prüfsätze <strong>zur</strong> Feststellung von Lautbildungsfehlern<br />

Wulff, H.<br />

PLAKSS Psycholinguistische Analyse kindlicher Sprechstörungen<br />

Fox, A. V.<br />

PLP Prüfmittel für Lautbildung <strong>und</strong> Phonemgehör<br />

Stoyke, R./Orthmann, W.<br />

PPA* Phonetisch-phonologische Analyse<br />

Dickmann, C. et al.<br />

SEPP Sprachproben-Erhebung nach Phonetischem Plan<br />

Kotten-Sederqvist, A.<br />

SPB* Stammler-Prüfbogen<br />

Metzker, H.<br />

UMF* Untersuchung metaphonologischer Fähigkeiten im Kindesalter<br />

Kreuz, A.<br />

WLPÜ* Werscherberger Lautprüf- <strong>und</strong> Übungsmappe<br />

Gey, M.<br />

* von Tollkühn/Spreer (2204) gewählte Abkürzung<br />

** Abkürzung des Zentrums für Psychologische Information <strong>und</strong> Dokumentation (zpid)<br />

Zielgruppe<br />

Vorschulkinder<br />

Kinder<br />

6 - 12 Jahre<br />

Vorschul- <strong>und</strong><br />

Schulkinder<br />

Vorschul- <strong>und</strong><br />

Schulkinder<br />

Kinder<br />

ab 3 Jahren<br />

ältere Kinder <strong>und</strong><br />

Erwachsene<br />

Kinder<br />

ab 3 Jahre<br />

ab 3 Jahre<br />

ab Vorschulalter<br />

Kinder<br />

3 - 6 Jahre<br />

291


<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />

Diagnostische Verfahren <strong>zur</strong> Überprüfung der Lautdiskrimination <strong>und</strong> der phonematischen<br />

Differenzierungsfähigkeit<br />

Kurzname<br />

BWS *<br />

Titel<br />

Autor/en<br />

Bildwortserie <strong>zur</strong> Lautagnosieprüfung <strong>und</strong> <strong>zur</strong> Schulung des<br />

phonematischen Gehörs<br />

Schäfer, H.<br />

BLDT Bremer Lautdiskriminationstest für 2. Klassen<br />

Niemeyer, W.<br />

DIAS Diagnostisches Inventar auditiver Alltagshandlungen<br />

Thomas, P./Eggert, D.<br />

HHBT Heidelberger Hörprüf-Bild-Test für Schulanfänger<br />

Löwe, A./Heller, K.<br />

HVT Hörverstehenstest 4 - 7<br />

Urban, K. K.<br />

KAUD-S Kontrollprogramm zum auditiven Differenzierungsvermögen im<br />

sprachlichen Bereich für Vorschulkinder<br />

Schenk, C.<br />

LUT <strong>und</strong><br />

DLUT<br />

Lautunterscheidungstest für Vorschulkinder<br />

Fried, L.<br />

MT* Mottier-Test<br />

Mottier, G. (Linder, M./Grissemann, H.)<br />

* von Tollkühn/Spreer (2204) gewählte Abkürzung<br />

292<br />

Zielgruppe<br />

ab 6 Jahre<br />

Ende 2. Klasse<br />

Gr<strong>und</strong>schule<br />

Vor- <strong>und</strong> Gr<strong>und</strong>schüler<br />

Schulanfänger<br />

4. - 7. Klasse<br />

4 - 5 Jahre<br />

4 - 7 Jahre<br />

6; 6 - 10; 5 Jahre


<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />

2.6 Arbeitsblätter <strong>und</strong> andere <strong>Material</strong>ien<br />

2.6.1 Empfehlungen zum Einsatz von Arbeitsblättern <strong>und</strong> <strong>Material</strong>ien<br />

Die Empfehlungen zum Einsatz von Arbeitsblättern <strong>und</strong> <strong>Material</strong>ien wurden für die Förderbereiche<br />

Kognition, Sprache, Wahrnehmung <strong>und</strong> Motorik zusammengestellt.<br />

Bei der Bearbeitung der Arbeitsblätter durch den Schüler sollte das Lern- <strong>und</strong> Arbeitsverhalten<br />

des Schülers immer mit Berücksichtigung finden. (Herangehen an die Arbeit,<br />

Durchführung der Arbeit, Umgang mit den Arbeitsmitteln, Verhalten bei auftretenden<br />

Problemen ...)<br />

Diese Sammlung entstand durch die engagierte Mitarbeit von Förderschulen in Sachsen.<br />

Ihnen gilt ein besonderer Dank.<br />

Nicht alle uns <strong>zur</strong> Verfügung gestellten <strong>Material</strong>ien konnten jedoch in die <strong>Material</strong>sammlung<br />

aufgenommen werden, da die Quellen entweder nicht bekannt waren oder<br />

das Urheberrecht nicht geklärt werden konnte.<br />

Sollten Sie bei den aufgenommenen <strong>Material</strong>ien feststellen, dass angegebene Quellen<br />

nicht korrekt benannt oder genannt wurden, möchten wir Sie bitten, uns entsprechend<br />

zu informieren. Wir werden dann die entsprechende Berichtigung veranlassen.<br />

292


<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />

2.6.2 Beispiele für den Einsatz von Arbeitsblättern <strong>und</strong> <strong>Material</strong>ien<br />

Übersicht über die Arbeitsblätter<br />

Quelle Nummer Jahr Titel Förderbereich<br />

Flohkiste 31 1996 Hier ist fünfmal Quatsch versteckt. Wo? Denken<br />

Flohkiste 14 2003 Bring die Bilder in die richtige Reihenfolge! Denken<br />

Flohkiste 14 2003 Kreise die 13 Gefahren ein! Denken<br />

Flohkiste 3 2003 Geheimschrift Denken<br />

Flohkiste 24 2002 Hier ist zwölfmal Unsinn versteckt Denken<br />

Förderschulmagazin <br />

Förderschulmagazin<br />

7/8 2001 Wo sind die Tiere? Sprache<br />

7/8 2001 Alle meine Tiere Sprache<br />

Flohkiste 15 2003 Feurige Wörter Sprache<br />

Flohkiste 9/10 2003 Wie heißen die Hasen? Sprache<br />

Flohkiste 30 2001 Mara Sprache<br />

Flohkiste 9/10 2003 Was sagt Floh? Mathematik<br />

Flohkiste 12 2002 Hier ist eine Redewendung versteckt.<br />

Verbinde die Zahlen von 1 bis 100!<br />

Mathematik<br />

Flohkiste 12 2002 Puzzle Subtraktion im ZR bis 100 Mathematik<br />

unbekannt Wie kommt Stefan in die Schule? Motorik<br />

unbekannt Welche Baumfrucht gehört zu welchem Blatt? Motorik<br />

BergedorferKopiervorlagen<br />

Bd. 169 1995 Herbst Motorik<br />

Flohkiste 31 1996 Suche den richtigen Schatten! Wahrnehmung<br />

Flohkiste 23 2001 Findest du die zwölf Unterschiede? Wahrnehmung<br />

Flohkiste 18 2003 In jeder Reihe sieht nur ein Gegenstand aus wie<br />

der erste. Welcher?<br />

Wahrnehmung<br />

Flohkiste 23 2002 Zwei Dinge sind in jeder Reihe anders. Kreuze an! Wahrnehmung<br />

Flohkiste 15 2003 Finde 15 Unterschiede im unteren Bild! Wahrnehmung<br />

Flohkiste 3/4 2002 Wer erwischt Peter beim Blindekuh-Spielen Wahrnehmung<br />

Flohkiste 13 2003 Gärtner Li-Guster hat schon vier Heckenscheren<br />

verlegt. Findest du sie?<br />

Förderschulmagazin<br />

Wahrnehmung<br />

5 2001 Spannen von Figuren Teil 1 <strong>und</strong> Teil 2 Wahrnehmung<br />

293


<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />

Quelle Nummer Jahr Titel Förderbereich<br />

Flohkiste 15 2001 Wo ist Heini? Wahrnehmung<br />

Flohkiste 26 2002 Welcher Leuchtturm sieht ganz genauso aus<br />

wie dieser?<br />

Flohkiste 15 2001 Dieser Hahn bringt die Mauer zum Einstürzen.<br />

Wie viele Mauersteine müssen wieder eingesetzt<br />

werden?<br />

Flohkiste 7 2003 Welche Tangramfiguren bestehen aus den<br />

vorgegebenen Teilen?<br />

Wahrnehmung<br />

Wahrnehmung<br />

Wahrnehmung<br />

Flohkiste 18 2002 Bring die Streifen in die richtige Reihenfolge! Wahrnehmung<br />

Flohkiste 26 2002 Aus der Vogelperspektive Wahrnehmung<br />

Flohkiste 9/10 2003 Welche Teile gehören zusammen? Wahrnehmung<br />

294


Denken<br />

<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />

Quelle: Flohkiste Nr. 31, 1996<br />

295


296<br />

<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />

Quelle: Flohkiste Nr. 14, 2003


<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />

Quelle: Flohkiste Nr. 14, 2003<br />

297


298<br />

<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />

Quelle: Flohkiste Nr. 3, 2003


<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />

Quelle: Flohkiste Nr. 24, 2002<br />

299


Sprache<br />

300<br />

<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />

Wo sind die Tiere?<br />

Schreibe die Sätze richtig:<br />

der Wiese Kuh die ist auf<br />

Ente ist dem Bach auf die<br />

Wald ist im Hase der<br />

Katze die ist dem auf Ast<br />

im Haus der ist H<strong>und</strong><br />

Nest der ist Vogel im<br />

im Maus ist die Gras<br />

Quelle: Förderschulmagazin Teil 7 - 8, 2001


Alle meine Tiere<br />

<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />

auf der Wiese ist<br />

auf dem Bach ist<br />

im Haus ist<br />

auf dem Ast ist<br />

im Wald ist<br />

wo ist<br />

Setze die fehlenden Satzteile ein:<br />

im Nest ist<br />

ein Maus ein H<strong>und</strong> ein Hase eine Katze<br />

ein Vogel eine Ente eine Kuh<br />

Quelle: Förderschulmagazin Teil 7 – 8, 2001<br />

301


302<br />

<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />

Quelle: Flohkiste Nr. 15, 2003


<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />

Quelle: Flohkiste Nr. 9/10, 2003<br />

303


304<br />

<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />

Quelle: Flohkiste Nr. 30, 2001


Rechnen<br />

<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />

Quelle: Flohkiste 9/10, 2003<br />

305


306<br />

<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />

Quelle: Flohkiste Nr. 12, 2002


<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />

Quelle: Flohkiste Nr. 12, 2002<br />

307


Motorik<br />

308<br />

<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />

Quelle unbekannt


<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />

Quelle unbekannt<br />

309


310<br />

<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />

Quelle: Bergedorfer Kopiervorlagen, Bd. 169


Wahrnehmung<br />

<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />

Quelle: Flohkiste Nr. 31, 1996<br />

311


312<br />

<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />

Quelle: Flohkiste Nr. 23, 2001


<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />

Quelle: Flohkiste Nr. 18, 2003<br />

313


314<br />

<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />

Quelle: Flohkiste Nr. 23, 2002


<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />

Quelle: Flohkiste Nr. 15, 2003<br />

315


316<br />

<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />

Quelle: Flohkiste Nr. 3/4, 2002


<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />

Quelle: Flohkiste Nr. 13, 2003<br />

317


318<br />

<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />

Quelle: Förderschulmagazin Nr. 5, 2001


<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />

Quelle: Förderschulmagazin Nr. 5, 2001<br />

319


320<br />

<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />

Quelle: Flohkiste Nr. 15, 2001


<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />

Quelle: Flohkiste Nr. 26, 2002<br />

321


322<br />

<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />

Quelle: Flohkiste Nr. 15, 2001


<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />

Quelle: Flohkiste Nr. 7, 2003<br />

323


324<br />

<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />

Quelle: Flohkiste Nr. 18, 2002


<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />

Quelle: Flohkiste Nr. 26, 2002<br />

325


326<br />

<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />

Quelle: Flohkiste Nr. 9/10, 2003


<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />

Bildgeschichten des Graphikers Richard Hambach<br />

Bildgeschichte "Das neue Fahrrad" - ungeordnet<br />

Schneide die Bilder ganz sauber aus <strong>und</strong> lege sie in der richtigen Reihenfolge ab!<br />

327


<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />

Bildgeschichte "Das neue Fahrrad" - geordnet<br />

328


<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />

Bildgeschichte "Der Recke am Reck - ungeordnet<br />

329


<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />

Bildgeschichte "Der Recke am Reck" - geordnet<br />

330


<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />

Bildgeschichte "Vorsicht" - ungeordnet<br />

331


<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />

Bildgeschichte "Vorsicht" - geordnet<br />

332


<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />

Bildgeschichte "Ein Unglück kommt selten allein"<br />

Schneide die Bilder ganz sauber aus <strong>und</strong> lege sie in der richtigen Reihenfolge ab!<br />

Erzähle, wie alles kam!<br />

333


<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />

2.6.3 Literaturempfehlungen für den Einsatz von Arbeitsblättern <strong>und</strong> anderen<br />

<strong>Material</strong>ien<br />

Verlag Autor Titel Bereich<br />

AOL Grimm ABC mit allen Sinnen alle Bereiche<br />

AOL W<strong>und</strong>erlich 1 x 1 mit allen Sinnen alle Bereiche<br />

AOL W<strong>und</strong>erlich 1, 2, 3 mit allen Sinnen alle Bereiche<br />

Auerverlag Hitzler/Koller So lerne ich richtig alle Bereiche<br />

Auer Sattler Übungen für Linkshänder Schreiben <strong>und</strong><br />

Hantieren mit links<br />

Auer Sattler Übungsheft für Linkshänder<br />

Auer Sattler Das linkshändige Kind in der Gr<strong>und</strong>schule<br />

Wahrnehmung,<br />

Motorik<br />

Betzold Stähle Rechenspaß mit dem Schulwürfel Kognition, Wahrnehmung,<br />

e./s. Entwickl.<br />

Compactverlag<br />

München<br />

Riedel Lern- <strong>und</strong> Spielspaß mit Foto Kognition, Wahrnehmung,<br />

Feinmotorik<br />

Delto Verlag Farben, Formen, Zahlen - die Maus kann<br />

es dir zeigen (Zahlenraum 1- 6)<br />

Diesterweg Englbrecht/<br />

Weigert<br />

Domino<br />

Verlag<br />

Wahrnehmung,<br />

Kognition<br />

Lernbehinderungen verhindern alle Bereiche<br />

"Floh-Kiste" Zeitschrift für Schüler der<br />

Klassen 1, 2, 3 <strong>und</strong> 4<br />

alle Bereiche<br />

Don Bosco Löscher Hörspiele auditive<br />

Wahrnehmung<br />

Don Bosco Löscher Riech- <strong>und</strong> Schmeckspiel olfaktorische <strong>und</strong><br />

gustatorische Wahrnehmung<br />

Eigenverlag<br />

Hans-Peter<br />

Katz<br />

Katz Schülerspielpaket Wahrnehmung,<br />

Sprache<br />

Ensslinverlag Fechner Logikspiele für das 1./2. <strong>und</strong> 3./4. Gr<strong>und</strong>schuljahr<br />

Ensslinverlag Konzentrationsspiele 1./2. <strong>und</strong> 3./4.<br />

Gr<strong>und</strong>schuljahr<br />

alle Bereiche<br />

Kognition,<br />

Konzentration<br />

Finken Winzen Pfiffikus der Sprachgestalter Sprache<br />

Finken Schneider Logico Maximo - Auge <strong>und</strong> Hand<br />

Schauen <strong>und</strong> bauen - Orientierung im<br />

Raum<br />

Finken Schneider Logico Maximo - Auge <strong>und</strong> Hand<br />

Spiegeln <strong>und</strong> drehen<br />

Finken Schneider Logoco Maximo - Auge <strong>und</strong> Hand<br />

Wege finden - Wegen folgen<br />

334<br />

Wahrnehmung,<br />

Kognition<br />

Wahrnehmung,<br />

Kognition<br />

Wahrnehmung,<br />

Kognition


<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />

Verlag Autor Titel Bereich<br />

Finken Schneider Logico Maximo - Auge <strong>und</strong> Hand<br />

Verschieben <strong>und</strong> bewegen<br />

Finken Schneider Logico Piccolo - Auge <strong>und</strong> Hand<br />

Spuren<br />

Finken Schneider Logico Piccolo - Auge <strong>und</strong> Hand<br />

Gestalten<br />

Finken Schneider Logico Piccolo - Startklar<br />

Beobachten, Entdecken, Erzählen<br />

Finken Schneider Logico Piccolo - Startklar<br />

Schauen, Denken<br />

Finken Schneider Logico Piccolo - Deutsch -<br />

Basisfunktionen 1<br />

Finken Schneider Logico Piccolo - Deutsch - Basis-<br />

funktionen 2, Wortschatzerweiterung,<br />

Begriffsbildung<br />

Finken Kleinert Illustrierte Übungen zum sinnerfassenden<br />

Lesen 1 (Natur)<br />

Finken Frenzl Illustrierte Übungen zum sinnerfassenden<br />

Lesen 4 (Verhalten)<br />

Wahrnehmung,<br />

Kognition<br />

Wahrnehmung,<br />

Kognition<br />

Wahrnehmung,<br />

Kognition<br />

Wahrnehmung,<br />

Kognition<br />

Wahrnehmung,<br />

Kognition<br />

Wahrnehmung,<br />

Kognition<br />

Wahrnehmung,<br />

Kognition, Sprache<br />

alle Bereiche<br />

alle Bereiche<br />

Finken Suchsel 1/2 Wahrnehmung,<br />

Motorik<br />

Gabal Birkenbihl Stroh im Kopf alle Bereiche<br />

Hogrefe Verlag Cierpka FAUSTLOS (Curriculum <strong>zur</strong> Prävention<br />

von aggressivem <strong>und</strong> gewaltbereitem<br />

Verhalten bei Kindern der Klassen 1 bis 3<br />

emotionale/soziale<br />

Entwicklung, Sprache<br />

J & V Ledel Kinder beobachten <strong>und</strong> fördern alle Bereiche<br />

Kamp Fackelmann/<br />

Holzapfel<br />

Lesetraining - Gr<strong>und</strong>schule Kognition, Sprache<br />

Kohl Kohl/Kohl Lesetraining 1./2. Schuljahr Kognition, Sprache,<br />

Wahrnehmung<br />

modernes<br />

lernen - Dortm<strong>und</strong><br />

Heuer Beurteilen - Beraten - Fördern alle Bereiche<br />

Nathan Levy Klanggeschichten auditive Wahrnehmung,<br />

Sprache<br />

Oldenbourg Förderschulmagazin alle Bereiche<br />

Persen El-Khalafawi Kniffeln, Knobeln, Rätsel lösen,<br />

3./4. Schuljahr<br />

Wahrnehmung,<br />

Kognition<br />

Persen Guggenbühl Wort-Ketten-Karussell Wahrnehmung,<br />

Kognition<br />

Persen Guggenbühl Mit Rätseln durch das Schuljahr Wahrnehmung,<br />

Kognition<br />

Persen Müller Sachrechenpuzzels 3./4. Schuljahr Wahrnehmung,<br />

Kognition<br />

335


<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil II<br />

Verlag Autor Titel Bereich<br />

Persen Müller Lesespaß mit Selbstkontrolle,<br />

2./3. Schuljahr<br />

Persen Melzian/<br />

Krämer<br />

Verlag an der Ruhr Willmeroth/<br />

Rösgen<br />

Verlag an der Ruhr Willmeroth/<br />

Rösgen<br />

Verlag an der Ruhr Willmeroth/<br />

Rösgen<br />

Verlag an der Ruhr Schulte-Ren-<br />

trop<br />

Wahrnehmung,<br />

Kognition,<br />

Sprache<br />

Lesehefte zum Selbermachen alle Bereiche<br />

Die Winterwerkstatt alle Bereiche<br />

Die Frühlingswerkstatt alle Bereiche<br />

Die Kartoffelwerkstatt alle Bereiche<br />

Lernzirkel: Bruchrechnen aktiv Kognition<br />

Verlag an der Ruhr Schmidt Prozent- <strong>und</strong> Zinsrechnung Kognition<br />

Verlag an der Ruhr Stücke Konzentrationstraining im 1. <strong>und</strong><br />

2. Schuljahr<br />

Verlag an der Ruhr Stücke Konzentrationstraining im 3. <strong>und</strong><br />

4. Schuljahr<br />

Wahrnehmung,<br />

Kognition<br />

Wahrnehmung,<br />

Kognition<br />

Volk & Wissen Spielemappe, (Anfangsunterricht) alle Bereiche<br />

Volk & Wissen Schlabitz Lehrerband- Rechentraining Kognition,<br />

Wahrnehmung<br />

Volk & Wissen Schlabitz/<br />

Karsch<br />

Lehrerband-Analyse/Diagnose von Lernschwierigkeiten<br />

alle Bereiche<br />

Volk & Wissen Starthilfe 1 <strong>und</strong> 2 alle Bereiche<br />

Westermann LÜK (Lernspiele), Lernschlüssel alle Bereiche<br />

im Buchhandel (verschiedene) Bandolos alle Bereiche<br />

336


<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil III<br />

Inhaltsverzeichnis Teil III<br />

Seite<br />

3 Förderplanung <strong>und</strong> Förderplan 338<br />

3.1 Vom Bedarf zum Förderplan 339<br />

3.2 Förderplanung <strong>und</strong> Förderplan (1) [Erstellung <strong>und</strong> Inhalte] 339<br />

3.3 Förderplanung <strong>und</strong> Förderplan (2) [Anforderungen] 339<br />

3.4 Qualitätskriterien für Förderplanarbeit 340<br />

3.5 Literaturempfehlungen 341<br />

3.6 Beispielmaterialien 342<br />

3.6.1 Erfassungsbogen <strong>zur</strong> Analyse der Lern- <strong>und</strong> Entwicklungsbedingungen<br />

als Entscheidungshilfe zum Förderort für den<br />

Förderschwerpunkt körperliche <strong>und</strong> motorische Entwicklung 342<br />

3.6.2 Beispielförderplan - Förderschwerpunkt Lernen (1) 346<br />

3.6.3 Beispielförderplan - Förderschwerpunkt Lernen (2) 350<br />

3.6.4 Beispielförderplan - Förderschwerpunkt emotionale <strong>und</strong><br />

soziale Entwicklung (Auszug) 352<br />

3.6.5 Beispielförderplan - Förderschwerpunkt Sprache, Teil 1 353<br />

3.6.6 Beispielförderplan - Förderschwerpunkt Sprache, Teil 2 354<br />

3.6.7 Beispielförderplan – Förderschwerpunkt körperliche <strong>und</strong><br />

motorische Entwicklung 356<br />

337


<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil III<br />

3 Förderplanung <strong>und</strong> Förderplan<br />

"In der gemeinsamen Arbeit (am Handbuch <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong>) wurde immer wieder<br />

deutlich, dass <strong>Förderdiagnostik</strong> eine möglichst umfassende <strong>und</strong> genaue Darstellung<br />

der höchst subjektiven Lebens- <strong>und</strong> Lernsituationen ist <strong>und</strong> die veränderbaren Entwicklungs-<br />

<strong>und</strong> Lernbereiche eines Kindes finden muss." (Handbuch S. 6)<br />

Die vorangegangenen Kapitel wenden sich an die Lehrer der allgemein bildenden<br />

Schulen, wenn es um die Entscheidung geht, einen Schüler <strong>zur</strong> Feststellung des sonderpädagogischen<br />

Förderbedarfs einer Förderschule zu melden <strong>und</strong> zeigen Hilfen bei<br />

der Auswahl geeigneter diagnostischer Methoden für Diagnostiklehrer auf.<br />

In dem folgenden Abschnitt wird die Förderplanung in den Prozess der <strong>Förderdiagnostik</strong><br />

einbezogen. Er wendet sich damit sowohl an Förderschullehrer als auch zunehmend<br />

an Lehrer von Gr<strong>und</strong>- <strong>und</strong> Mittelschulen sowie Gymnasien, wenn sie Schüler mit sonderpädagogischem<br />

Förderbedarf integrativ unterrichten, da die Förderschulordnung<br />

<strong>und</strong> die Schulintegrationsverordnung die Förderplanarbeit als verbindliche Aufgabe des<br />

Lehrers ausweisen. Ansatzpunkte <strong>und</strong> Anregungen für ihre tägliche Arbeit werden insbesondere<br />

auch Gr<strong>und</strong>schullehrer entnehmen können, wenn sie Entwicklungspläne für<br />

ihre Schüler entsprechend den Richtlinien für die Verbesserte Schuleingangsphase<br />

erstellen.<br />

Durch eine praxisorientierte Zusammenstellung wissenschaftlicher Erkenntnisse, Erläuterung<br />

von Begriffen <strong>und</strong> Beispielen soll das folgende Kapitel allen Beteiligten Anregung<br />

für die Förderplanarbeit geben.<br />

338


<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil III<br />

3.1 Vom Bedarf zum Förderplan<br />

<strong>Förderdiagnostik</strong> wird vor allem dadurch charakterisiert, dass sie nicht bei der Erhebung<br />

eines individuellen Förderbedarfs, d. h. bei der Beschreibung von Ressourcen<br />

<strong>und</strong> Potenzen, Defiziten <strong>und</strong> Problemlagen stehen bleibt, sondern auf die individuelle<br />

Förderung, auf eine Entwicklung des Schülers zielt. Der im Förderpädagogischen Gutachten<br />

festgestellte Förderbedarf stellt mithin eine Anzeige des Bedarfs an Hilfen <strong>und</strong><br />

Unterstützung dar, die in einem Förderplan konkretisiert <strong>und</strong> für die praktische Umsetzung<br />

im Unterricht mit konkreten Zielen <strong>und</strong> Maßnahmen unterlegt werden.<br />

Förderplanung als Prozess der Planung der Förderung <strong>und</strong> der Förderplan als sein materialisiertes<br />

Ergebnis bedeuten die konsequente Fort- <strong>und</strong> Umsetzung des förderpädagogischen<br />

Prozesses <strong>und</strong> des Gutachtens <strong>und</strong> sind mit diesen in untrennbarem Zusammenhang<br />

zu verstehen.<br />

Der Förderplan stellt für den betroffenen Schüler das eigentliche Hilfeangebot dar - er<br />

entwirft Angebote für ihn <strong>und</strong> schlägt Bedingungsarrangements vor, die einer Entwicklung<br />

der Persönlichkeit in die gewünschte Richtung <strong>und</strong> der Verminderung individueller<br />

Problemlagen dienlich sein könnten. Er besitzt eine immense Bedeutung für die pädagogische<br />

Arbeit. Als Plan schafft er für den Fördernden die Möglichkeit des zielgerichteten,<br />

strategischen Handelns über einen längeren Zeitraum <strong>und</strong> antizipiert angestrebte<br />

Entwicklungen. Darüber hinaus gibt er handelnden Pädagogen eine notwendigkeitsbezogene<br />

Orientierung in der Vielfalt der Handlungsmöglichkeiten, die sich aus dem Förderpädagogischen<br />

Gutachten ergeben.<br />

Es im Rahmen des Verfahrens <strong>zur</strong> Feststellung sonderpädagogischen Förderbedarfs<br />

bei der "reinen" Begutachtung zu belassen, auf einen Förderplan verzichten, hieße Potenzen<br />

verschenken, Angebote vorenthalten <strong>und</strong> Diagnostik als Selbstzweck betreiben.<br />

Förderplanung, Förderplan <strong>und</strong> letztlich Förderung sind genauso individuell wie der<br />

Schüler <strong>und</strong> seine Bedürfnisse. Sie orientieren sich am (im Förderpädagogischen Gutachten<br />

festgestellten) individuellen Förderbedarf <strong>und</strong> den konkreten Rahmenbedingungen<br />

in denen die Förderung erfolgt. Es kann also trotz gr<strong>und</strong>sätzlicher Vorgehensweisen<br />

<strong>und</strong> inhaltlicher Vorgaben keine allgemein gültigen Regeln geben, sondern Vorschläge<br />

innerhalb einer Vielzahl von Gestaltungsmöglichkeiten. Unabhängig von persönlicher<br />

Sichtweise <strong>und</strong> theoretischem Zugang stehen das Wohl des Kindes <strong>und</strong> die<br />

Befriedigung aktueller Förderbedürfnisse in der (förder-)pädagogischen Arbeit an<br />

oberster Stelle. Der Förderplan stellt dafür ein wesentliches Instrument dar.<br />

3.2 Förderplanung <strong>und</strong> Förderplan (1) Link PowerPoint-Präsentation<br />

Hinweise <strong>zur</strong> Planung der Förderung <strong>und</strong> zum Inhalt des Förderplans<br />

3.3 Förderplanung <strong>und</strong> Förderplan (2) Link PowerPoint-Präsentation<br />

Hinweise zu Anforderungen an einen Förderplan<br />

339


<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil III<br />

3.4 Qualitätskriterien für Förderplanarbeit<br />

(Vgl. Förderplanung <strong>und</strong> Gestaltung der Förderung, ZfH Sachsen, Ausgabe 2/2003.)<br />

Die Qualität von <strong>Förderdiagnostik</strong> insgesamt <strong>und</strong> mithin auch für den Prozess der Förderplanung<br />

bezieht sich auf drei Ebenen:<br />

Strukturqualität: Sie benennt die Rahmenbedingungen, die erfüllt sein müssen, um<br />

die beabsichtigten Leistungen zu erbringen; z.B. räumliche, sächliche <strong>und</strong> personelle<br />

Voraussetzungen; das Vorhandensein eines rechtlichen Rahmens, von Handreichungen<br />

(z. B. das Handbuch der <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen) oder die Sicherstellung von<br />

Aus- <strong>und</strong> Fortbildung.<br />

Prozessqualität: Diese bezieht sich auf die Planung, Strukturierung <strong>und</strong> den Ablauf<br />

der beabsichtigten Leistungserbringung. Die Verfahrensschritte sind systematisch aufeinander<br />

abgestimmt <strong>und</strong> schriftlich vereinbart; z. B. individuelle Förderpläne, Vereinbarungen<br />

zum Vorgehen in den einzelnen Schulen. Die Prozessplanung orientiert sich<br />

vor allem am möglichen Sonderpädagogischen Förderbedarf des Schülers.<br />

Ergebnisqualität: Sie beschreibt den Zielerreichungsgrad. Dabei wird das tatsächliche<br />

Ergebnis aus den Entwicklungsprozessen in der <strong>Förderdiagnostik</strong> mit dem angestrebten<br />

Ziel verglichen. Neben einer Selbstkontrolle der Lehrerinnen <strong>und</strong> Lehrer spielt die<br />

Einschätzung der Schüler, Eltern <strong>und</strong> der Mitarbeiter der Einrichtungen bzw. Institutionen<br />

im Netzwerk eine wichtige Rolle. Die Überprüfung findet kontinuierlich statt <strong>und</strong><br />

dient der Weiterentwicklung der <strong>Förderdiagnostik</strong>.<br />

340<br />

Qualitätskriterium Qualitätsstandard<br />

Förderplanung<br />

Förderplan<br />

Gestaltung der Förderung<br />

� Die Erarbeitung des Förderplanes, seine Umsetzung <strong>und</strong> seine<br />

Überprüfung sind kooperative Prozesse - der Schüler ist einzubeziehen.<br />

� Mit Hilfe der Förderplanung werden die Förderung in der Schule<br />

<strong>und</strong> im familiären Umfeld koordiniert.<br />

� Er beinhaltet konkrete Ziele der Förderung für dieses Kind <strong>und</strong><br />

für einen überschaubaren Zeitraum ausgehend von seinem aktuellen<br />

Entwicklungsstand.<br />

� Aufgeführt werden die vorgesehenen Maßnahmen für die Förderung,<br />

die beteiligten Personen <strong>und</strong> Zeitpunkte für Zwischenbilanzen.<br />

� Er verknüpft die schulischen mit den außerschulischen Fördermaßnahmen<br />

für dieses Kind.<br />

� Der Förderplan ist ein Arbeitsinstrument der Lehrer, die den<br />

Schüler in ihrem Unterricht fördern. Er muss für sie realistisch,<br />

überschaubar, handhabbar <strong>und</strong> flexibel sein <strong>und</strong> er begleitet<br />

den Schüler.<br />

� Die Förderung unterstützt die Entwicklung des Kindes ausgehend<br />

von seinen Stärken in Richtung der Förderziele.<br />

� Die Förderung nutzt die Potenziale des Unterrichts <strong>und</strong> die<br />

sozialen Bedingungen in der Klasse.<br />

� Die Förderung beinhaltet gleichzeitig eine prozessimmanente<br />

Diagnostik, die es erlaubt, das weitere Vorgehen so zu bestimmen,<br />

dass das Kind in die Zone der nächsten Entwicklung gelangt.<br />

� Der Schüler hat einen aktiven Anteil an seiner Förderung.


<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil III<br />

3.5 Literaturempfehlungen<br />

Boban, I., Hinz, A. (2000): Förderpläne - für integrative Erziehung überflüssig!? Aber<br />

was dann?? In: Mutzeck, W. (Hrsg.): Förderplanung. Gr<strong>und</strong>lagen - Methoden - Alternativen.<br />

Weinheim: Deutscher Studien Verlag<br />

B<strong>und</strong>schuh, K. (2000): Differenzierte Begutachtung <strong>und</strong> Kompetenzorientierung. Anforderungen<br />

an eine heilpädagogische Diagnostik im 21. Jahrh<strong>und</strong>ert. Zeitschrift für Heilpädagogik,<br />

51. Jahrgang, Heft 8, S. 321 - 326<br />

Eberwein, H. (1996): <strong>Förderdiagnostik</strong> als Lernprozessdiagnostik. In:<br />

http://bidok.uibk.ac.at/texte/eberwein-diagnostik.html (Vortragsmanuskript)<br />

Jogschies, P. (2000): Tätigkeitsorientierte Planung der sonderpädagogischen Förderung.<br />

In: Mutzeck, W. (Hrsg.): Förderplanung. Gr<strong>und</strong>lagen - Methoden - Alternativen.<br />

Weinheim: Deutscher Studien Verlag<br />

Kretschmann, R., Arnold, K.-H. (1999): Leitfaden für Förder- <strong>und</strong> Entwicklungspläne.<br />

In: Zeitschrift für Heilpädagogik. 50. Jahrgang, Heft 9, S. 410 - 420<br />

Matthes, G. (1998): Modellierung der individuellen Lernsituation <strong>und</strong> Individueller Entwicklungsplan<br />

(IEP). Die Sonderschule. 1998, S. 102 - 111<br />

Mutzeck, W. (2000): Kooperative Förderplanung. In: Mutzeck, W. (Hrsg.): Förderplanung.<br />

Gr<strong>und</strong>lagen - Methoden - Alternativen. Weinheim: Deutscher Studien Verlag<br />

Mutzeck, W. (2000): Förderplanschemata <strong>und</strong> abschließende Bemerkungen. In: Mutzeck,<br />

W. (Hrsg.): Förderplanung. Gr<strong>und</strong>lagen - Methoden - Alternativen. Weinheim:<br />

Deutscher Studien Verlag<br />

Sander, A. (2000): Zu Theorie <strong>und</strong> Praxis individueller Förderpläne für Kinder mit sonderpädagogischem<br />

Förderbedarf. In: Mutzeck, W. (Hrsg.): Förderplanung. Gr<strong>und</strong>lagen-<br />

Methoden - Alternativen. Weinheim: Deutscher Studien Verlag<br />

Vernooij, M. A. (1996) Diagnostik - <strong>Förderdiagnostik</strong> - <strong>und</strong> was dann? In: Neukäter, H.<br />

(Hrsg.): Erziehungshilfe bei Verhaltensstörungen, Vernetzung der sozialen, pädagogischen<br />

<strong>und</strong> medizinischen Dienste. Oldenburg: Zentrum für pädagogische Berufspraxis.<br />

341


<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil III<br />

3.6 Beispielmaterialien<br />

3.6.1 Erfassungsbogen <strong>zur</strong> Analyse der Lern- <strong>und</strong> Entwicklungsbedingungen als<br />

Entscheidungshilfe zum Förderort für den Förderschwerpunkt körperliche<br />

<strong>und</strong> motorische Entwicklung<br />

1. Organisatorische Bedingungen<br />

Bedingungen notwendig Bemerkung<br />

Schulwegsicherung<br />

Art der Beförderung<br />

(Schulbus, Taxi, Spezialfahrzeug)<br />

Benutzung öffentlicher Verkehrsmittel<br />

ohne Verkehrsmittel: zu Fuß, Fahrrad,<br />

Dreifahrrad<br />

mit Begleitung<br />

ohne Begleitung<br />

Schulraumgestaltung<br />

Einsatz von Rampen<br />

Fahrstuhlbenutzung<br />

Treppenbenutzung (Tragerollstuhl usw.)<br />

Pausenhofgestaltung<br />

Sicherheitsaspekte<br />

Klassenraumgestaltung<br />

Bestimmung des Raums (z. B. Erdgeschoss)<br />

übersichtliche Klassenraumgestaltung<br />

reizarme Lernumgebung<br />

zentrale Positionierung (z. B. vorn, vor der<br />

Tafel)<br />

Vermeidung von Blendung durch Lichteinfall<br />

unterfahrbares Waschbecken<br />

Möglichkeiten <strong>zur</strong> Lagerung/Ruhe<br />

Fachraumsituation<br />

Erreichbarkeit der Fachräume<br />

adäquate Ausstattung der Fachräume<br />

Psychohygienische Bedingungen<br />

behindertengerechtes WC<br />

abrufbereite Person (feste Bezugsperson) für<br />

den Toilettengang<br />

342


<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil III<br />

Bedingungen notwendig Bemerkung<br />

Entsorgungsmöglichkeit hygienischer <strong>und</strong><br />

medizinischer Artikel (Windeln)<br />

Wickelraum, Wickelliege, Spiegelvorrichtung<br />

Zeitliche Bedingungen<br />

Gewährung zusätzlicher Ruhephasen<br />

Gewährung zusätzlicher Zeiten für Klassenarbeiten<br />

Gewährung von Teilaufgaben<br />

2. Sächliche Bedingungen<br />

Bedingungen notwendig Bemerkung<br />

Einsatz von Hilfsmitteln<br />

Elektrischer Rollstuhl<br />

Rollstuhl<br />

Sportrollstuhl<br />

Rollator<br />

Dreipunkt-/Vierpunktstützen<br />

Rollbrett<br />

Stehständer<br />

Computer/Note Book<br />

gestützte Kommunikation (Schreibhilfe,<br />

Sprachcomputer)<br />

Esshilfen<br />

Bleigewichte, -manschetten<br />

Kopfstützen<br />

Sitzposition<br />

sitzt während des Unterrichts nicht im Rollstuhl<br />

Stuhl ist der Körpergröße angepasst<br />

Stuhl bietet seitlichen Halt<br />

zusätzlicher Einsatz eines Stehständers<br />

zusätzlicher Einsatz eines Sitzballs<br />

zusätzlicher Einsatz einer Reitsitzbank<br />

Spezialstuhl<br />

343


<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil III<br />

Bedingungen notwendig Bemerkung<br />

Keilkissen<br />

Vakuum-Lagerungskissen<br />

Tischposition<br />

Rollstuhlunterfahrbarkeit<br />

- auch in Fachräumen<br />

Schräg- <strong>und</strong> Höhenverstellbarkeit<br />

Fixierungsmöglichkeit für Medien<br />

rutschfeste Unterlage<br />

zusätzlicher Computertisch<br />

Spezielle Unterrichtsmedien<br />

Linkshänderschere, Spezialschere<br />

Spezialstifte<br />

vergrößerte Schriftbilder<br />

Leselupe<br />

Fixierungshilfen, Griffhalter<br />

3. Personelle Bedingungen<br />

Bedingungen notwendig Bemerkung<br />

Einsatz von Lehrkräften<br />

Regelschullehrer<br />

Förderschullehrer<br />

Stützlehrer/Zweitlehrer<br />

Einsatz von Assistenten<br />

pädagogische Unterrichtshilfe<br />

Zivildienstleistender<br />

Therapeut<br />

Therapeut im Unterricht<br />

Therapeut im außerschulischen Bereich<br />

344


<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil III<br />

4. Pädagogisch-therapeutische Bedingungen<br />

Bedingungen notwendig Bemerkung<br />

Nachteilsausgleich<br />

im Zeitumfang<br />

im Aufgabenumfang<br />

in der Variation der Aufgabenpräsentation<br />

in Form von Hilfeleistungen<br />

Unterstützungsmaßnahmen<br />

Handling<br />

materialisierte Unterstützungsmaßnahmen<br />

personalisierte Unterstützungsmaßnahmen<br />

Alltagshandlungen, die ohne Unterstützung<br />

durchgeführt werden sollen<br />

Förderung/Therapie<br />

außerunterrichtliche Therapiemaßnahmen<br />

unterrichtsintegrierte Therapiemaßnahmen<br />

Spezielle Behinderungsaspekte (bezogen<br />

auf Schädigungsbilder, z. B. Epilepsie)<br />

Sportunterricht<br />

Ausschluss (mit Begründung)<br />

Teilbefreiung<br />

Sicherheitsvorkehrungen<br />

Schwimmunterricht<br />

Schwimmlehrbefähigung der Lehrperson<br />

Zusatzqualifikation "Schwimmen mit behinderten<br />

Menschen"<br />

Spezialschwimmbekleidung<br />

Beachten der Wassertemperatur<br />

345


<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil III<br />

3.6.2 Beispielförderplan - Förderschwerpunkt Lernen (1)<br />

346<br />

Schule <strong>zur</strong> Lernförderung – Förderplan<br />

Name: Rudi Wer fördert? Klassenleiter/Förderlehrer<br />

Schuljahr: 2003/2004 Ist/Soll: 1/1<br />

Was habe ich erreicht?<br />

Zeitraum<br />

Absprachen<br />

Fördermaßnahmen/Methoden<br />

Was will ich erreichen?<br />

Ist-Zustand<br />

(Stärken/<br />

Schwächen)<br />

Förderbereich<br />

1. Schulhalbjahr<br />

immer mittwochs 5. St<strong>und</strong>e<br />

Entwicklung von:<br />

Motorik/FeinmotorikHandbeweglichkeit<br />

Verbesserung Hand<strong>und</strong>Fingerbeweglichkeit<br />

erkennbar<br />

Absprachen mit<br />

allen unterrichtenden<br />

Lehrern<br />

(monatlich)<br />

Fingerlockerungsübung<br />

Greifen, Loslassen, Drücken,<br />

Ziehen, Drehen, Werfen ...<br />

Förderschulmagazin 7/8 2000<br />

Hand- <strong>und</strong> Fingerbeweglichkeit<br />

(Kraft Geschwindigkeit, Genauigkeit)<br />

als Gr<strong>und</strong>lage für das<br />

Malen <strong>und</strong> Schreiben<br />

starke Verkrampfungen<br />

der Finger<br />

Verkrampfungen müssen<br />

noch teilweise<br />

abgebaut werden<br />

Information an Eltern<br />

(kleine Aufträge<br />

mit Kontrolle)<br />

Lied: "Daumen, wo bist du?"<br />

geringe Kraft in<br />

den Fingern<br />

wendet Druck auf<br />

Daumen <strong>und</strong> Zeigefinger<br />

an, nicht mehr auf<br />

die ganze Hand<br />

Wechsel von Anspannung<br />

<strong>und</strong> Entspannung<br />

Förderschulmagazin 7/8 2000<br />

Handgelenk- <strong>und</strong> Fingerlockerungsübungen<br />

Ledl: Kinder beobachten <strong>und</strong><br />

fördern, J & V 1994, S. 153 ff.


Was habe ich erreicht?<br />

Zeitraum<br />

Absprachen<br />

Fördermaßnahmen/Methoden<br />

Was will ich erreichen?<br />

Ist-Zustand<br />

(Stärken/Schwächen)<br />

Förderbereich<br />

gewinnt Freude am Malen<br />

Kräftigungsübungen<br />

Förderschulmagazin<br />

7/8 2000<br />

visuomotorischer Koordination<br />

unkoordinierte Abläufe<br />

Handgelenk-Finger-<br />

Differenzierung<br />

<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil III<br />

Fortschritte beim Ausmalen<br />

erkennbar (versucht Begrenzungen<br />

einzuhalten)<br />

Malübungen<br />

feinmotorischer Koordination<br />

(Umgang mit den Schulsachen)<br />

Absprachen mit den Eltern<br />

gestalten sich schwierig<br />

(unzuverlässig)<br />

Übungen <strong>zur</strong> Handhabung<br />

der Schreibgeräte<br />

Engelbrecht/Weigert: Lernbehinderungen<br />

verhindert,<br />

Verlag Dieserweg 1991,<br />

S. 196 ff.<br />

Zusammenarbeit mit Eltern<br />

verbessern (ein Pendelheft<br />

für Förderbereiche Motorik,<br />

Sprache, Kognition anlegen)<br />

Nutzung der Diagnostikwerkstatt<br />

an der Schule<br />

Stärken:<br />

gut motivierbar<br />

Termine im Voraus festlegen<br />

1. Schulhalbjahr<br />

immer montags 5. St<strong>und</strong>e<br />

Entwicklung von:<br />

Teilerfolge erkennbar:<br />

nutzt Hilfen <strong>zur</strong> Lautbildung<br />

Absprachen mit<br />

allen unterrichtenden<br />

Lehrern<br />

(monatlich)<br />

Übungen <strong>zur</strong> korrekten Lautbildung:<br />

bewusster Anbildung der<br />

Laute<br />

fehlerhafte Lautbildung<br />

(d, t, g, k, m, n)<br />

Sprache/<br />

Sprachfähigkeit<br />

Lautbildung, Artikulation,<br />

Wortschatz,<br />

Satzbildung<br />

Einsatz von Hilfen <strong>und</strong> Verstärkern<br />

Informationen an<br />

die Eltern<br />

Jussen: Kölner Lernspiele,<br />

Verlag g. Holdau<br />

Spiegel als Hilfe<br />

<strong>zur</strong> Anbildung von<br />

Lauten <strong>und</strong> <strong>zur</strong><br />

Kontrolle<br />

Ledl: Kinder beobachten <strong>und</strong><br />

fördern, J & V 1994, S. 205 ff.<br />

Sedlak/Sindelar: Hurra, ich<br />

kann's, öbv & hpt Wien<br />

347


Was habe ich erreicht?<br />

Zeitraum<br />

Absprachen<br />

Fördermaßnahmen/Methoden<br />

Was will ich erreichen?<br />

Ist-Zustand<br />

(Stärken/Schwächen)<br />

Förderbereich<br />

348<br />

kennt seine Sprechwerkzeuge,<br />

aber kein durchgängiger<br />

Einsatz<br />

Atemübungen<br />

Blasübungen<br />

Kieferübungen<br />

Zungenübungen<br />

Artikulationsmotorik<br />

(Bewusstmachen der Sprechwerkzeuge)<br />

sehr <strong>und</strong>eutliche <strong>und</strong><br />

unartikulierte Sprache<br />

<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil III<br />

Förderschulmagazin: 7/8 1998,<br />

S. 17 - 19<br />

Jussen: Kölner Spiele, Verlag<br />

G. Holdau<br />

Ledl: Kinder beobachten <strong>und</strong><br />

fördern, J & V 1994, S. 206<br />

Wortschatz ansatzweise<br />

erweitert<br />

Wortfindungsübungen:<br />

altersgerechtem Wortschatz/Wortfindung<br />

nicht angemessene altersgerechte<br />

Verständigung<br />

(Wortschatz)<br />

bedarf weiterhin Hilfen<br />

(Bilder) für Wortfindungen<br />

Auswahl der Wörter aus der<br />

unmittelbaren Umwelt in Beziehung<br />

zu Unterrichtsinhalten<br />

Jussen: Kölner Lernspiele,<br />

Verlag G. Holdau<br />

Ledl: Kinder beobachten <strong>und</strong><br />

fördern, J & V 1994, S. 208 ff.<br />

Wortgruppenbildung erweitert<br />

Wortgruppen- <strong>und</strong> Satzbildungsübungen:<br />

umfangreicheren Wortgruppen<br />

bis zu einfachen Sätzen<br />

spricht nicht in Sätzen<br />

(Wortgruppen/Satzteilen)<br />

Satzbildung nur nach direkter<br />

Aufforderung<br />

Wortgruppen/Sätze nachsprechen<br />

Sätze Bildern zuordnen<br />

Sedlak/Sindelar: Hurra, ich<br />

kann's, öbv & hpt Wien<br />

Jussen: Kölner Lernspiele,<br />

Verlag G. Holdau<br />

Stärken:<br />

gute Gesprächs- <strong>und</strong><br />

Kontaktbereitschaft<br />

Ledl: Kinder beobachten <strong>und</strong><br />

fördern, J & V 1994, S. 208/209<br />

Nutzung der Diagnostikwerkstatt<br />

an der Schule


Was habe ich erreicht?<br />

Zeitraum<br />

Absprachen<br />

Fördermaßnahmen/Methoden<br />

Was will ich erreichen?<br />

Ist-Zustand<br />

(Stärken/Schwächen)<br />

Förderbereich<br />

1. Schulhalbjahr<br />

freitags 1. St<strong>und</strong>e<br />

Entwicklung von:<br />

Kognition/<br />

mathematisches<br />

Denken<br />

erfasst Mengen bis <strong>zur</strong><br />

Zahl 3 sicher<br />

<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil III<br />

Absprachen mit<br />

allen unterrichtenden<br />

Lehrern (monatlich)<br />

Information an Eltern<br />

(u. a. differenzierteHausaufgaben)<br />

Übungen zum simultanen<br />

Erfassen:<br />

Anschauung (Originale, Legematerial)<br />

simultanem Erfassen der<br />

Menge bis 5<br />

Schwierigkeiten bei simultaner<br />

Mengenerfassung<br />

(bis 2 möglich)<br />

Ledl: Kinder beobachten <strong>und</strong><br />

fördern, J & V 1994, S. 210/214<br />

W<strong>und</strong>erlich: 1, 2, 3 mit allen<br />

Sinnen, AOL Verlag<br />

bedarf bei den Zahlen 6<br />

<strong>und</strong> 9 noch konkrete Anschauung<br />

bzw. Hilfen<br />

Zuordnungsübungen<br />

Originale > Bild > Zahl<br />

W<strong>und</strong>erlich: 1, 2, 3 mit allen<br />

Sinnen, AOL Verlag<br />

Engelbrecht/Weigert: Lernbehinderungen<br />

verhindern, Verlag<br />

Disterweg 1991, S. 201 ff.<br />

Förderschulmagazin 7 - 9 2000,<br />

S. 41 - 43<br />

Beziehungen zwischen einer<br />

Menge <strong>und</strong> der entsprechenden<br />

Zahl<br />

Zuordnen von Mengen zu<br />

einer Zahl fehlerhaft<br />

setzt Handlungsschritte mit<br />

Hilfe von Piktogrammen ein<br />

Training von Handlungsschritten<br />

Handlungsschritte zum<br />

Sortieren von Mengen<br />

Sortieren von Mengen<br />

Hören/Wiederholen � Sehen �<br />

Tun � Kontrolle<br />

keine sicheren Fähigkeiten<br />

<strong>und</strong> Fertigkeiten bei Figur-<br />

Gr<strong>und</strong>-Unterscheidung<br />

<strong>und</strong> Formenkonstanz<br />

Schulung der visuellen<br />

Wahrnehmungsfähigkeit<br />

Figur-Gr<strong>und</strong>-Unterscheidung<br />

Formenkonstanz<br />

Biermann: Spiele <strong>zur</strong> Wahrnehmungsförderung,<br />

Verlag<br />

Herder Freiburg<br />

Förderschulmagazin 7 - 8 2000,<br />

S. 11 - 12<br />

Sonderschulmagazin 10 1992,<br />

S. 13<br />

Nutzung der Diagnostikwerkstatt<br />

an der Schule<br />

Stärken:<br />

lernwillig, gut motivierbar<br />

349


<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil III<br />

3.6.3 Beispielförderplan - Förderschwerpunkt Lernen (2)<br />

Schule/Ort:<br />

350<br />

Förderplan<br />

Förderplan erstellt am:<br />

Schüler:<br />

Förderplan erstellt von:<br />

Klasse:<br />

Förderschwerpunkt<br />

Lernen<br />

Besonderheiten während der<br />

Durchführung (Beobachtungen)<br />

Organisation der Förderung<br />

Fördermaßnahmen/Förderansätze<br />

Förderziele<br />

Neuer IST-Zustand<br />

Wer? Wo? (auch externe<br />

Förderung) Wann?<br />

Ausgangssituation in den Förderbereichen<br />

(Stärken <strong>und</strong><br />

Schwächen des Schülers)<br />

im mündlichen Sprachgebrauch<br />

erreicht - schriftlich noch nicht<br />

ausreichend<br />

Verlängerung bis Februar<br />

�� Klassenlehrer (Deutsch)<br />

�� in allen Unterrichtsfächern<br />

�� im Förderunterricht<br />

�� Beteiligung der Eltern<br />

(Spiele)<br />

�� Therapie außerhalb der<br />

Schule (Logopädie)<br />

�� August bis Oktober<br />

�� Anlegen eines Merkheftes<br />

�� besonderes Kennzeichnen von Merkmalen<br />

(Farben)<br />

�� kommentierendes Schreiben<br />

�� auf bekannte Wörter <strong>zur</strong>ückgreifen<br />

�� Wortfindungsübungen (Wortfelder suchen,<br />

Wortfamilien bilden, Überbegriffe, Synonyme,<br />

Lückentexte, Kreuzworträtsel, Scrabble)<br />

�� Wortspiele (Wortschatzübungen)<br />

�� Arbeit mit Legekasten o. Ä.<br />

Wortschatzerweiterung<br />

(Wortfamilien)<br />

Sprache<br />

Wortschatz nicht altersgerecht<br />

orthographisches <strong>und</strong> grammatisches<br />

Regelwissen vertiefen<br />

<strong>und</strong> festigen<br />

Schriftsprache<br />

�� Häufung von orthographisch/grammatischen<br />

Fehlern (s-Laute, Dehnung,<br />

Groß-/Kleinschreibung


Besonderheiten während der<br />

Durchführung (Beobachtungen)<br />

Organisation der Förderung<br />

Fördermaßnahmen/Förderansätze<br />

Förderziele<br />

Neuer IST-Zustand<br />

Wer? Wo? (auch externe<br />

Förderung) Wann?<br />

Ausgangssituation in den Förderbereichen<br />

(Stärken <strong>und</strong><br />

Schwächen des Schülers)<br />

<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil III<br />

angemessene Interaktion beim<br />

Partnerlernen<br />

nach gemeinsamer Vorbereitung<br />

mit Lehrer <strong>und</strong> Stichwortzettel<br />

gelingt Bildbeschreibung<br />

�� s. o.<br />

�� Fachlehrer (Fallbesprechung,<br />

abgestimmtes<br />

Vorgehen)<br />

�� Erziehungsberatungsstelle(Trainingsprogramm)<br />

�� offener Unterricht<br />

Verlängerung bis Mai<br />

�� Wertung von Teilerfolgen (konsequente Erfolgsrückmeldung)<br />

�� Lob <strong>und</strong> Zuspruch auch schon bei Teilerfolgen<br />

(Arbeit an nur einem Fehlerschwerpunkt)<br />

�� Hilfen <strong>zur</strong> sozialen Integration (Feedback,<br />

Gruppenzusammensetzung, Selbst- <strong>und</strong><br />

Fremdeinschätzung der Leistungen durch<br />

Schüler)<br />

�� gezielte Erteilung von lllllllll-Aufgaben, z. B.<br />

in Kleingruppen<br />

�� Aneignen von Arbeitstechniken (Stichwortzettel,<br />

mindmaps, Schülervortrag)<br />

Stärkung des Selbstvertrauens<br />

bei mündlichen Anforderungen<br />

Sozialverhalten<br />

Selbstwertgefühl<br />

Abbau der Angst beim Sprechen<br />

�� zeigt Angst bei Leistungsdruck<br />

<strong>und</strong> bei mündlichen<br />

Arbeiten<br />

Stärken<br />

�� ist gut motivierbar<br />

�� leistungswillig<br />

Unterschrift Klassenlehrer/Förderlehrer: ................................................................................. Datum: .......................................<br />

Unterschrift der beteiligten Kollegen: ......................................................................................<br />

Kenntnisnahme durch Eltern: .................................................................................................. Datum: .......................................<br />

Kenntnisnahme durch Schüler: ............................................... ............................................... Datum: .......................................<br />

Hinweise/Informationen<br />

keine regelmäßige Teilnahme am Förderunterricht<br />

Elterngespräche am (Datum)<br />

Beginn/Ende außerschulischer Fördermaßnahmen (Medikation;<br />

Therapie ...)<br />

351


<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil III<br />

3.6.4 Beispielförderplan - Förderschwerpunkt emotionale <strong>und</strong> soziale Entwick-<br />

lung (Auszug)<br />

Name, Vorname: Unruhig, Uwe Alter: 10,9 Klasse: 4<br />

Klassenlehrer: Herr Lempel PUH: Frau Bolte Andere: FL, Eltern, SPZ<br />

Klassensituation: Förderschule für Erziehungshilfe, stabile soziale Gruppe<br />

Förderbedarf: entspricht der Symptomatik einer ADS mit Hyperaktivität<br />

Stärken/Ressourcen: motiviert <strong>und</strong> emotional erreichbar, Freude am Lernen, kooperatives Elternhaus<br />

Förderbereiche<br />

"Ist-Zustand"<br />

a) Verhaltenssteuerung<br />

(Impulsivität)<br />

+ beteiligt sich rege<br />

+ zeigt Interesse<br />

+ will nicht "stören"<br />

- antwortet ohne<br />

nachzudenken<br />

- kann nicht abwarten<br />

- ist unruhig<br />

b) Konzentration/<br />

Aufmerksamkeit<br />

+ stellt sich auch<br />

komplexen Aufgaben<br />

+ arbeitet selbstständig<br />

+ nimmt Hilfe an<br />

- ist schnell abgelenkt,<br />

reizoffen<br />

- kann sich nur<br />

kurzzeitig mit Aufgabe<br />

beschäftigen<br />

c) ...<br />

352<br />

Förderziele<br />

"Soll-Zustand"<br />

�� nachdenken<br />

�� abwarten können<br />

�� sich selbst steuern<br />

können<br />

�� planvoll handeln<br />

�� Erhöhung der<br />

Aufmerksamkeit<br />

�� bewusste Aufmerksamkeit<br />

(Ausblendung von<br />

Reizen)<br />

Fördermaßnahmen Zeit Förderergebnisse<br />

�� individuelle, anspruchsvolle<br />

Aufgabenstellungen (Fortschritte<br />

erlebbar machen)<br />

�� Verhaltensmodifikation (formelhafte<br />

Vorsätze auf Platz):<br />

"Ich denke gründlich nach."<br />

"Ich warte bis ich dran bin."<br />

�� Einsatz von Signalkarten<br />

�� Möglichkeiten <strong>zur</strong> Befriedigung<br />

des Aktivitätsbedürfnisses<br />

(flexible Sitzhaltung,<br />

Knetball)<br />

�� Strukturierung der Unterrichtsst<strong>und</strong>e<br />

in Intervalle -<br />

15 min (Uhr)<br />

�� hohe Anschaulichkeit <strong>und</strong><br />

Strukturierung des <strong>Material</strong>s<br />

(Arbeitsblätter)<br />

�� Konzentrationstraining<br />

(Puzzles, Förderst<strong>und</strong>en,<br />

Therapie SPZ)<br />

1. HJ + nonverbale Hinweise<br />

(Signalkarten) reichen oft<br />

aus<br />

- antwortet meist spontan/unüberlegt<br />

-<br />

Fortsetzung VM (Eltern<br />

einbeziehen)<br />

- Einsatz Sitzball schafft<br />

zu viel Unruhe<br />

...


<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil III<br />

3.6.5 Beispielförderplan - Förderschwerpunkt Sprache, Teil 1<br />

Förderplan für<br />

Mustermann, Norman geboren: 09.09.1994<br />

Anschrift: Musterstraße 19<br />

01919 Musterstadt<br />

Heimatgr<strong>und</strong>schule: Gottfried-Muster-Gr<strong>und</strong>schule<br />

Musterfraustraße 21<br />

01919 Musterstadt<br />

Beginn der Förderplanung: September 2001<br />

Abschluss der Förderplanung: ..........................<br />

bei Anschriftenwechsel:<br />

Schuljahr Klasse Klassenleiter(in) Förderlehrer(in)<br />

2001/2002 1 m Frau Probe Frau Probe/Frau Lauf<br />

................ ........ ........................ ...................................<br />

................ ........ ........................ ...................................<br />

................ ........ ........................ ...................................<br />

................ ........ ........................ ...................................<br />

................ ........ ........................ ...................................<br />

Was Normen besonders gut kann:<br />

Wofür sich Normen interessiert:<br />

�� Normen sagt sehr gut Gedichte auf.<br />

�� Norman kann gut singen.<br />

�� Norman ist sehr fleißig <strong>und</strong> hilfsbereit.<br />

�� Er malt <strong>und</strong> bastelt gern.<br />

�� Er mag die Natur.<br />

�� Er arbeitet gern allein.<br />

353


<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil III<br />

3.6.6 Beispielförderplan - Förderschwerpunkt Sprache, Teil 2<br />

354<br />

abgeleitete Maßnahmen<br />

Verlaufskontrolle<br />

abgeleitete Maßnahmen<br />

Ausgangsdiagnose<br />

Mustermann, Normen<br />

Festigung <strong>und</strong> neu: dr/tr, kl, kn<br />

(ui + Fö)<br />

ge- sowie sch- <strong>und</strong> st- sind deutlich<br />

gefestigt<br />

Festigung ge- (Partizip II)<br />

Multiple Dyslalie<br />

(dr/tr, kl/gl, kn, str, ge)<br />

I. Sprache<br />

deutliches Sprechen fördern<br />

(Hinweise ui + Fö)<br />

Bemühen um deutliches Sprechen<br />

auf Lautstärke <strong>und</strong> Deutlichkeit<br />

achten<br />

(unterrichtsimmanent <strong>und</strong> Fö)<br />

insgesamt leise <strong>und</strong> verwaschen<br />

Artikulation<br />

konsequente Fortführung (Fö)<br />

Arbeitet gern mit Verbesserung,<br />

aber noch Förderbedarf<br />

myofunktionelle Therapie<br />

(Förderunterricht)<br />

träge, ungeschickt, unterspannt<br />

M<strong>und</strong>motorik<br />

Wortschatzerweiterung unter<br />

Einbeziehung v. Sachk<strong>und</strong>e (ui<br />

+ Fö)<br />

Festigung einfacher Sätze, systematische<br />

Einführung von erweiterten<br />

Satzmodellen (ui + Fö)<br />

langsames Vorwärtskommen<br />

Ober- <strong>und</strong> Unterbegriffe zuordnen<br />

(Ui + Fö)<br />

nach KVS: gering (-)<br />

Wortschatz<br />

Fortschritte erkennbar (besonders<br />

EZ/MZ, Artikel) aber noch<br />

Förderbedarf<br />

Strukturierung einfacher Sätze<br />

Artikelsetzung<br />

Einzahl - Mehrzahl<br />

(ui + Fö)<br />

nach Grzywotz:<br />

mittlerer Dysgrammatismus<br />

(Konjunktion, Syntax, Dativ/Akkusativ)<br />

Grammatik<br />

keine Auffälligkeiten<br />

Redefluss<br />

Nachsprechtraining mit systematischer<br />

Erhöhung der Silbenanzahl<br />

(Fö)<br />

größere Einheiten ohne Reim<br />

<strong>und</strong> erkennbaren Rhythmus<br />

werden kaum wiedergegeben<br />

Nutzung seiner Vorliebe für Gedichte<br />

<strong>und</strong> Reime<br />

nach KVS: (-)<br />

Sprachgedächtnis<br />

nach KVS: (+)<br />

Sprachverständnis<br />

Schaffen von Sprechanlässen<br />

Kommunikationsregeln beachten<br />

(ui)<br />

bemüht sich sehr um Einhaltung<br />

der Regeln, kann Äußerung der<br />

Partner abwarten<br />

Erarbeitung <strong>und</strong> Einführung von<br />

Kommunikationsregeln<br />

insgesamt sehr redselig<br />

wirkt trotzdem z. T. verunsichert<br />

Verständlichkeit durch SES<br />

Kommunikationsfähigkeit<br />

sehr gute Fortschritte in allen<br />

Bereichen, allerdings fallen im<br />

phonematischen Bereich Unsicherheiten<br />

bei der Lokalisation<br />

von Lauten auf<br />

II. Wahrnehmung<br />

(nach Breuer/Weuffen)


abgeleitete Maßnahmen<br />

Verlaufskontrolle<br />

abgeleitete Maßnahmen<br />

Ausgangsdiagnose<br />

Mustermann, Normen<br />

Differenzierungsübungen in allen<br />

Bereichen (ui + Fö)<br />

permanente Lautlokalisation im Prozess<br />

des Lesen- <strong>und</strong> Schreibenlernens<br />

(ui)<br />

Laut- <strong>und</strong> Geräuschdifferenzierung<br />

(ui + Fö)<br />

(+)<br />

phonematisch<br />

<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil III<br />

Fehlersuchübungen (ui + Fö)<br />

(-)<br />

optisch<br />

Myofunkt. Therapie (Fö)<br />

(-)<br />

kinästhetisch<br />

(Übungen in BE, Mu, Fö)<br />

(-)<br />

rhythmisch<br />

(Übungen in BE, Mu, Fö)<br />

(-)<br />

melodisch<br />

III. Motorik<br />

(nach Osseretzky)<br />

rechts<br />

Lateralität<br />

Balance <strong>und</strong> Gesamtkörperkoordinationsübungen<br />

(BE, Sport, Fö)<br />

Balance gelingt deutlich besser,<br />

aber schnelle Ermüdung bei<br />

Bewegung<br />

Gleichgewichtsübungen – Seilbalance,<br />

Einbeinstand, Einbeinhüpfen<br />

(BE + Fö)<br />

Balanceprobleme<br />

(bes. statische)<br />

Grobmotorik<br />

Schwerpunkt: Fein- <strong>und</strong> Graphomot.<br />

"Entkrampfung"<br />

fällt nach wie vor schwer<br />

Labyrinth, Schneiden, Falten<br />

(ui + Fö)<br />

wirkt verkrampft<br />

Feinmotorik<br />

fällt nach wie vor schwer<br />

Kombination verschiedener<br />

Übungen (BE + ui + Fö)<br />

Koordination v. Bewegungen<br />

fällt schwer<br />

Körperschema<br />

Verbesserung der Kontakte zu Elternhaus<br />

– Mitarbeit notwendig<br />

(Arbeitsmittel fehlen häufig)<br />

regelmäßige Förderabsprachen mit<br />

Mutti<br />

Verbesserung sind erkennbar –<br />

besonders bei Orientierung in<br />

Heft <strong>und</strong> Buch<br />

Konzentrationsübungen<br />

Übungen <strong>zur</strong> Merkfähigkeit<br />

Orientierungsübungen im Raum<br />

<strong>und</strong> auf einer Ebene<br />

(ui + BE + Fö)<br />

Arbeitstätigkeit etwas verlangsamt<br />

ist um Sorgfältigkeit bemüht<br />

Gedächtnisleistungen herabgesetzt<br />

Orientierung im Heft/Buch<br />

fällt schwer<br />

Ein- <strong>und</strong> Unterordnung in der<br />

Gruppe gelingt<br />

IV. Lern-, Arbeits<strong>und</strong><br />

Sozialverhalten<br />

355


<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil III<br />

3.6.8 Beispielförderplan – Förderschwerpunkt körperliche <strong>und</strong> motorische<br />

Entwicklung<br />

Förderplan für Kevin Geburtsdatum:<br />

Schuljahr: 20../ .. erstellt durch:<br />

Klasse Soll/ Ist: 2 Frau ………… (Klassenleiterin)<br />

Bildungsgang: Gr<strong>und</strong>schule Frau ………… (Pädag. Unterrichtshilfe)<br />

1 Diagnose<br />

��Hirntumor (Zustand nach Operation)<br />

��Spastische Tetraparese, rechts betont<br />

2 kurze Anamnese<br />

Frau ………… (Physiotherapeutin)<br />

Kevin wurde altersgerecht in die allgemein bildende Gr<strong>und</strong>schule eingeschult. Zu Beginn<br />

des zweiten Schuljahres wurde bei ihm ein Gehirntumor diagnostiziert., welcher im<br />

Oktober 20.. operativ entfernt wurde. Als Folgeerscheinung trat eine spastische Tetraparese<br />

auf. Kevins Gehfähigkeit ist seitdem erheblich eingeschränkt, er ist weitestgehend<br />

auf einen Rollstuhl angewiesen. Seine rechte Hand ist nur bedingt einsatzfähig.<br />

Es fällt eine Kopfschiefhaltung auf. Die geschädigte Seite aktiviert er von sich aus<br />

kaum. In allen Handlungsabläufen ist er stark verlangsamt. Gegenüber Erwachsenen<br />

zeigt er sich liebebedürftig <strong>und</strong> mitteilsam.<br />

3 Pädagogisch-therapeutische Unterstützungsmaßnahmen<br />

3.1 Hilfsmittel<br />

Hilfsmittel für die Positionierung:<br />

��Unterschenkelschienen für die Positionierung<br />

��Lagerungsschienen (nachts)<br />

��Horizontal <strong>und</strong> höhenverstellbarer Tisch (Ausrichtung mittig <strong>zur</strong> Tafel)<br />

��Stuhl mit hoher Rückenlehne <strong>und</strong> Seitenlehnen sowie rutschfester Unterlage<br />

Hilfsmittel <strong>zur</strong> Fortbewegung:<br />

��Orthopädische Schuhe<br />

��Rollator<br />

��Aktivrollstuhl<br />

��Elektrorollstuhl<br />

356


<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil III<br />

Hilfsmittel für Unterrichtshandlungen:<br />

��Rutschfestes, schweres Lineal mit Fixierungsgriff<br />

��Linkshänderscher<br />

��Antirutschfolie<br />

Hilfsmittel für Alltagsverrichtungen:<br />

��Spezialtrinkbecher<br />

��Griffveränderungen am Besteck<br />

��Antirutschfolie<br />

3.2 Unterstützungsmaßnahmen durch andere Personen<br />

Gewährleistung der Arbeits- <strong>und</strong> Lernbereitschaft:<br />

��Reichen von Arbeitsmitteln, die sich nicht unmittelbar am Arbeitsplatz befinden<br />

��Zurechtrücken von Ranzen/ Rollator<br />

��Aufheben heruntergefallener Gegenstände<br />

Hilfen für den Positionswechsel:<br />

��beim Wechsel Rollstuhl � Rollator oder Stuhl � Rollator Festhalten des Rollators<br />

��beim Zurücklegen kürzerer Strecken im Klassenraum werden die Unterarme des<br />

Erwachsenen <strong>zur</strong> Führung genutzt (Erwachsener geht rückwärts)<br />

��beim Zurücklegen längerer Strecken (Unterrichtsgänge, Wandertage), falls die Benutzung<br />

des E-Rollis nicht möglich ist, muss Kevin geschoben werden<br />

Hilfen bei Alltagsverrichtungen:<br />

��Esseneinnahme � Frühstück: Öffnen der Brotbüchse <strong>und</strong> Trinkflasche<br />

Platzdeckchen wird durch Mitschüler (Robert)<br />

gebracht <strong>und</strong> wieder weggeräumt<br />

��Toilettengang<br />

� Mittagessen: Teller <strong>und</strong> Besteck werden Kevin gebracht <strong>und</strong><br />

wieder weggeräumt<br />

� Absicherung im Sinne einer Sicherheitsstellung durch zweite Person<br />

� Eventuell kleine Hilfeleistungen (z.B. beim Öffnen <strong>und</strong> Schließen von Kleidungsstücken)<br />

��An- <strong>und</strong> Ausziehen/Umziehen (Sport/Schwimmen)<br />

� eventuell kleine Hilfeleistungen (siehe oben)<br />

357


<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil III<br />

4 Förderbereich: Motorik<br />

Ist-Stand-Analyse Förderziele Fördermaßnahmen Organisation<br />

Kevins Geh- <strong>und</strong> Stehfähigkeit<br />

ist erheblich<br />

eingeschränkt. Er verlagert<br />

das Gewicht stark<br />

auf die linke Seite. Beim<br />

Laufen bleibt das rechte<br />

Bein <strong>zur</strong>ück. Der medizinische<br />

Bef<strong>und</strong> weist<br />

auf einen momentan<br />

beginnenden Muskelabbau<br />

hin.<br />

Kevin benutzt das Fahrrad<br />

täglich beim Zurücklegen<br />

von Wegen innerhalb<br />

des Schulhauses.<br />

Beim Auf- <strong>und</strong> Absteigen<br />

ist er dauerhaft auf Hilfe<br />

angewiesen.<br />

358<br />

��Aufbau der Muskulatur<br />

��Förderung der Beweglichkeit<br />

der Gelenke<br />

��Vermeidung von Kontrakturen<br />

��Förderung der Durchblutung<br />

Kevin erhält einen Stehständer<br />

<strong>und</strong> ein Therapiefahrrad<br />

� Einleitung der Verordnungsmaßnahmen/Gespräch<br />

mit den Eltern<br />

Kevin erlernt das Aufsteigen<br />

auf das Fahrrad <strong>und</strong> das<br />

Absteigen vom Fahrrad<br />

sowie die Fortbewegung<br />

damit<br />

Kevin steht täglich 20 Minuten<br />

im Stehständer<br />

� Zeitplan aufstellen<br />

� Hilfestellung beim Positionswechsel<br />

Kevin benutzt das Therapiefahrrad<br />

beim Zurücklegen<br />

von Wegen innerhalb des<br />

Schulhauses<br />

� Hilfestellung beim Auf-<br />

<strong>und</strong> Absteigen<br />

Maßnahme in Punkt 3.2<br />

übernehmen<br />

V.: Physiotherapeut<br />

Termin/Elterngespräch:<br />

15.09.<br />

Termin der Realisierung:<br />

voraussichtlich Anfang<br />

November<br />

V.: Physiotherapie<br />

T.: Mitte/Ende November<br />

V.: PU<br />

V.: alle


<strong>Material</strong>- <strong>und</strong> <strong>Methodensammlung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Förderdiagnostik</strong> in Sachsen - Teil III<br />

5. Arbeits- <strong>und</strong> Lernverhalten (einschließlich motorischer Komponente)<br />

Ist-Stand-Analyse Förderziele Fördermaßnahmen Organisation<br />

Bei allen Lernhandlungen<br />

benötigt Kevin überdurchschnittlich<br />

viel<br />

Zeit, das trifft auf das<br />

Denken, die Sprache<br />

<strong>und</strong> das manuelle Handeln<br />

zu. Lässt man ihm<br />

<strong>zur</strong> Vollziehung von<br />

geistigen <strong>und</strong> sprachlichen<br />

Tätigkeiten ausreichend<br />

Zeit, so kommt er<br />

zu richtigen Arbeitsergebnissen.<br />

Da er seine<br />

behinderte Hand ignoriert<br />

(lässt sie herunterhängen)<br />

bewältigt er<br />

manuelle Tätigkeiten<br />

nicht nur langsam, sondern<br />

auch in qualitativ<br />

schlechter Form. Er<br />

äußert seine Unzufriedenheit,<br />

immer der Letzte<br />

zu sein, fordert aber<br />

auch schnell Hilfe ein.<br />

Die unterstützenden<br />

Maßnahmen <strong>zur</strong> Absicherung<br />

der Lern- <strong>und</strong><br />

Arbeitsbereitschaft reichen<br />

zum gegenwärtigen<br />

Zeitpunkt aus. Seine<br />

rechte Hand setzt er von<br />

sich aus selten ein. Im<br />

Fach Werken ist auf<br />

Gr<strong>und</strong> der motorischen<br />

Behinderung die Lehrplanerfüllung<br />

nicht möglich<br />

Trotz seiner Verlangsamung<br />

erreicht Kevin die<br />

Lehrplanziele der Klasse 2<br />

Mobilitätsverbesserung,<br />

Ausgleich, Kompensation,<br />

Selbstkonzept<br />

Verbesserung der manuellen<br />

Fähigkeiten<br />

Beibehaltung des Ziels 2<br />

Reduzierung des Schreibumfanges<br />

durch differenzierte<br />

Arbeitsblätter (Lückentexte)<br />

Zeitzugabe bei Klassenarbeiten<br />

<strong>und</strong> Leistungskontrollen<br />

Separates Schreiben von<br />

Diktaten (langsames Diktiertempo)<br />

ausreichend Zeit für<br />

Sprachhandlungen ermöglichen<br />

(Verständnis der Mitschüler<br />

einfordern; Kevins<br />

Mitteilungsbedürfnis nutzen)<br />

Hilfestellung beim Aufsuchen<br />

der Seite, Zeichnen<br />

von Tabellen usw.<br />

Kevin nutzt seine rechte<br />

Hand zu Festhaltefunktionen<br />

� Lagerung der Hand auf<br />

Buch <strong>und</strong> Heft beim Schreiben<br />

oder Lesen<br />

� beim Herausnehmen der<br />

Arbeitsmaterialien aus dem<br />

Ranzen<br />

� beim Ordnen der Arbeitsmaterialien<br />

auf dem<br />

Arbeitsplatz<br />

Fortsetzung der Maßnahmen<br />

Bewusstmachen der richtigen<br />

Handhaltung (Karteikarte,<br />

Sonnenstempel)<br />

Werken<br />

Modifizierte Lehrplanerfüllung<br />

Moderate Bewertung (Abstriche<br />

in der Genauigkeit<br />

<strong>und</strong> im Umfang)<br />

Einsatz einer Ergotherapeutin<br />

im Unterricht<br />

V.: alle Fachlehrer<br />

V.: Klassenleiter<br />

(unterrichtet die Fächer<br />

Deutsch <strong>und</strong> Mathematik)<br />

V.: PU<br />

V.: Klassenleiter, PU,<br />

Fachlehrer<br />

V.: PU, Fachlehrer<br />

Kontrolle, Evaluation:<br />

Dezember, Teamberatung<br />

V.: Kontrolle <strong>und</strong> Korrektur<br />

der Handhaltung durch<br />

PU; Erschließung ähnlicher<br />

fachspezifischer<br />

Komponenten durch alle<br />

Fachlehrer<br />

Kontrolle: Dezember,<br />

Teamberatung<br />

Kontrolle: Februar<br />

V.: Werkenlehrer<br />

� Beschluss - Klassenkonferenz,<br />

Februar<br />

V.: Klassenleiter (Absprache<br />

mit Eltern <strong>und</strong> Therapeutin)<br />

359

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