Haushaltsordnung des Landes Oberösterreich - Regio13

Referenzdokument VB 09 V1.1
Haushaltsordnung
des Landes Oberösterreich
Stammfassung: Beschluss der Oö. Landesregierung vom 18. Mai 1998,
Fin-010000/138
1. Änderung: Beschluss der Oö. Landesregierung vom 23. Juli 2001,
Fin-010000/225
2. Änderung: Beschluss der Oö. Landesregierung vom 19. November 2001,
Fin-010000/247
3. Änderung: Beschluss der Oö. Landesregierung vom 6. Dezember 2004,
Fin-010000/290
4. Änderung: Beschluss der Oö. Landesregierung vom 26. September 2005,
Fin-010000/299
5. Änderung: Beschluss der Oö. Landesregierung vom 3. März 2008,
FinD-010000/313
6. Änderung: Beschluss der Oö. Landesregierung vom 15. Dezember 2008,
FinD-010000/334
7. Änderung: Beschluss der Oö. Landesregierung vom 15. März 2010,
FinD-010000/375

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I n h a l t s ü b e r s i c h t
Seite
I. Hauptstück: Voranschlag
1. Abschnitt: Erstellung des Voranschlages
§ 1 Einjährigkeit des Voranschlages ....................................................................... 1
§ 2 Vollständigkeit des Voranschlages.................................................................... 1
§ 3 Bruttoveranschlagung........................................................................................ 2
§ 4 Ausmaß und Ermittlung der Voranschlagsbeträge............................................ 2
§ 5 Trennung der Personal- und Sachausgaben....................................................... 3
§ 6 Veranschlagung der Personalausgaben sowie
der Pensionen und sonstigen Ruhebezüge......................................................... 3
§ 7 Deckungsfähige Ausgaben ................................................................................ 4
§ 8 Zweckgebundene Einnahmen............................................................................ 4
§ 9 Einordnung der Ausgaben und Einnahmen....................................................... 5
§ 10 Ordentlicher und außerordentlicher Haushalt ................................................... 5
§ 11 Zusammenfassung der Haushaltsausgaben und -einnahmen,
Haushaltsausgleich ............................................................................................ 5
§ 12 Form und Gliederung des Voranschlages.......................................................... 6
§ 13 Verfahren der Genehmigung des Voranschlages .............................................. 7
§ 14 Budgetprovisorium............................................................................................ 7
§ 15 Nachtragsvoranschlag........................................................................................ 7
2. Abschnitt: Ausführung des Voranschlages
§ 16 Rechtliche Bedeutung des Voranschlages......................................................... 8
§ 17 Verwendung der Ausgabenbeträge.................................................................... 8
§ 18 Verwendungsdauer der Ausgabenbeträge; Auslaufmonat ................................ 9
§ 19 Überplanmäßige und außerplanmäßige Ausgaben............................................ 9
§ 19a Flexibilisierung der Gebarungsführung.............................................................11
§ 20 Einziehung der Einnahmen................................................................................11
§ 21 Verwendung der Einnahmen .............................................................................13
§ 22 Maßnahmen zur Sicherung des Gebarungsablaufes..........................................14
§ 23 Ermächtigung zur Ausführung des Voranschlages ...........................................14
§ 24 Zahlungs-, Verrechnungs- oder Umbuchungsaufträge......................................15
§ 25 Inhalt und Form der Zahlungsaufträge..............................................................15
§ 26 Allgemeine Anordnungsvorschriften ................................................................16
§ 27 Anordnung der Personalausgaben .....................................................................18
§ 28 Empfangs-, Verrechnungs- oder Umbuchungsaufträge ....................................19
§ 29 Gebarungssicherung ..........................................................................................19

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II. Hauptstück: Verrechnung
§ 30 Führung der Verrechnung..................................................................................20
§ 31 Anordnungskontrolle.........................................................................................20
§ 32 Gegenstand und Verfahren der Verrechnung....................................................21
§ 33 Umfang der Verrechnung..................................................................................21
§ 34 Voranschlagswirksame Verrechnung im Allgemeinen.....................................22
§ 35 Bruttoverrechnung.............................................................................................22
§ 36 Verrechnung nach Verwaltungsjahren ..............................................................23
§ 37 Durchlaufende Verrechnung .............................................................................23
§ 38 Zeitliche Abgrenzung der Verrechnung ............................................................23
§ 39 Vermögensnachweisung....................................................................................24
§ 40 Verrechnung von Hinterlegungen .....................................................................24
III. Hauptstück: Zahlungsvollzug
§ 41 Arten der Kassen ...............................................................................................24
§ 42 Aufgaben der Kassen.........................................................................................25
§ 43 Art des Zahlungsvollzuges ................................................................................25
§ 44 Rechnungsführung der Kassen..........................................................................26
§ 45 Kassenabrechnung.............................................................................................26
§ 46 Kassenprüfung...................................................................................................26
IV. Hauptstück: Rechnungslegung
§ 47 Erstellung des Rechnungsabschlusses...............................................................26
§ 48 Umfang des Rechnungsabschlusses ..................................................................27
§ 49 Verfahren der Erstellung und Genehmigung
des Rechnungsabschlusses ................................................................................27
V. Hauptstück: Vermögensverwaltung
§ 50 Landesvermögen................................................................................................27
§ 51 Rücklagen..........................................................................................................28
§ 52 Veranlagung von Kassenbeständen...................................................................28
§ 53 Fremdvermögen.................................................................................................28

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VI. Hauptstück: Allgemeine Bestimmungen
§ 54 Führung der Aufschreibungen...........................................................................29
§ 55 Aufbewahrung der Aufschreibungen und Belege .............................................29
§ 56 Ausführungsbestimmungen...............................................................................30
§ 57 Erläuterung der Fachausdrücke .........................................................................30
§ 58 Wirksamkeitsbeginn..........................................................................................30
Anlage

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I. Hauptstück: Voranschlag
1. ABSCHNITT:
E r s t e l l u n g d e s V o r a n s c h l a g e s
Einjährigkeit des Voranschlages
§ 1. Der Voranschlag ist für das Kalenderjahr als Verwaltungsjahr (Haushaltsjahr,
Finanzjahr, Rechnungsjahr) zu erstellen.
Vollständigkeit des Voranschlages
§ 2. (1) Zu veranschlagen sind alle Einnahmen und Ausgaben, die im Laufe des
Verwaltungsjahres voraussichtlich fällig werden, sofern sie endgültig solche
des Landes sind (voranschlagswirksame Gebarung). Als Einnahmen oder
Ausgaben in diesem Sinne sind auch zu veranschlagen Vorschüsse gegen
Ersatz, Zuführungen an und Entnahmen aus Rücklagen, Einnahmen aus
Schuldaufnahmen sowie deren Rückersätze, Einnahmen aus der Veräußerung
von Vermögen, Sachbezüge der Bediensteten, Tauschvorgänge.
(2) Vergütungen zwischen Verwaltungszweigen sind jedenfalls dann zu veranschlagen,
wenn es sich um Entgelte für tatsächlich erbrachte Leistungen von
wirtschaftlichen Unternehmungen, für die keine eigenen Wirtschaftspläne
aufgestellt werden, sowie von betriebsähnlichen Einrichtungen oder an solche
handelt. Die Vergütungen sind als solche ersichtlich zu machen. Ebenso
können Verwaltungskostenbeiträge und Erstattungen veranschlagt werden.
(3) Überschüsse und Abgänge aus Vorjahren sind spätestens im Voranschlag des
zweitnächsten Verwaltungsjahres zu veranschlagen.
(4) Zur Deckung von überplanmäßigen ordentlichen Ausgaben (§ 19 Abs. 1)
können Verstärkungsmittel veranschlagt werden.
(5) Nach Maßgabe des Bedarfes können Verfügungsmittel veranschlagt werden.
(6) Einnahmen, die nicht endgültig für das Land angenommen werden, sondern
an Dritte weiterzuleiten sind, und Ausgaben, die nicht in Erfüllung von
Aufgaben des Landes, sondern für Rechnung eines Dritten vollzogen werden,
sind nicht zu veranschlagen (durchlaufende, voranschlagsunwirksame
Gebarung).

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Bruttoveranschlagung
§ 3. (1) Einnahmen und Ausgaben sind getrennt voneinander und ungekürzt, das ist
mit dem Gesamt-(Brutto-)betrag, zu veranschlagen. Bei Feststellung der
Voranschlagsbeträge ist daher jede Vorwegabrechnung der bei den einzelnen
Einnahmezweigen bestehenden Verwaltungsausgaben oder der bei den
einzelnen Aufwandszweigen bestehenden Einnahmen unzulässig.
(2) Auch die Voranschläge der betriebsähnlichen Einrichtungen und
wirtschaftlichen Unternehmungen sind in Bruttobeträgen aufzustellen. Doch
kann bei diesen auch nur die Gesamtsumme der Einnahmen und Ausgaben in
den Voranschlag selbst aufgenommen werden, wobei die Untergliederung der
Einnahmen und Ausgaben aber in einer Beilage zum Voranschlag (Untervoranschlag)
zu erfolgen hat.
(3) Wirtschaftliche Unternehmungen können mit ihrem kassenmäßigen
Überschuss in Form einer Ablieferung oder ihrem kassenmäßigen Abgang in
Form eines Zuschusses in den Voranschlag aufgenommen werden. In diesem
Falle ist die Gebarung in einer Beilage zum Voranschlag (Wirtschaftsplan) zu
zergliedern, in der unter anderem anzugeben ist, in welchem Verhältnis der
Aufwand zum Ertrag steht (Erfolgsplan) und wie der Finanzbedarf für
Investitionen und einen allfälligen Verlust aufgebracht werden soll
(Finanzplan).
Ausmaß und Ermittlung der Voranschlagsbeträge
§ 4. (1) Dem Voranschlag ist nur das sachlich begründete, einer sparsamen
Wirtschaftsführung entsprechende, unabweisliche Erfordernis des
Verwaltungsjahres zugrundezulegen; dies ohne Rücksicht darauf, ob und
welche Beträge in den unmittelbar vorangegangenen Verwaltungsjahren für
den gleichen Verwendungszweck veranschlagt waren, oder ob die für den
gleichen Verwendungszweck im Vorjahr bewilligten Beträge überhaupt nicht
oder nicht zur Gänze aufgebraucht werden konnten oder durften.
(2) Die Voranschlagsbeträge sind, soweit Unterlagen hiefür vorhanden,
nachweisbar zu errechnen, sonst gewissenhaft und sorgfältig zu schätzen. Bei
gleichbleibenden Verhältnissen sind der Schätzung die tatsächlichen
Ergebnisse der unmittelbar vorangegangenen Jahre und des laufenden Jahres
zugrundezulegen. Sonst sind die Entwicklung und mittlerweile eingetretene
Änderungen der Rechtslage bzw. Änderungen in den Verwaltungseinrichtungen
zu berücksichtigen.
(3) Die Ermittlung der Voranschlagsbeträge ist entsprechend zu dokumentieren.
Für die Veranschlagung von Ausgaben für Vorhaben größeren Umfanges,
insbesondere baulicher Art, sind gegebenenfalls auch Unterlagen über
Umfang und Art der Ausführung, Gesamtkosten, Folgekosten unter

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Berücksichtigung allfälliger Einnahmen sowie Finanzierung anzuschließen,
gleichgültig ob es sich um in der Trägerschaft des Landes geführte, oder um
vom Land geförderte Maßnahmen handelt.
(4) Bei Vorhaben, deren Finanzierung und Ausführung sich voraussichtlich über
mehrere Jahre erstreckt, ist im Voranschlag jeweils nur jener Teilbetrag zu
veranschlagen, der im betreffenden Verwaltungsjahr voraussichtlich fällig
wird. Den Voranschlagsunterlagen gemäß Abs. 3 sind bei solchen Vorhaben
Übersichten anzuschließen, welche Ausgaben- bzw. Einnahmenbeträge bisher
veranschlagt und tatsächlich ausgegeben bzw. vereinnahmt wurden oder als
unverbrauchte Mittel noch zur Verfügung stehen; darüber hinaus ist
anzugeben, in welchen Jahresraten die restlichen Kreditmittel bereitgestellt
werden sollen bzw. die restlichen Beiträge erwartet werden können. Mit der
Bereitstellung von Mitteln in einem Voranschlag ist keinerlei Verpflichtung
des Landes ableitbar, in künftigen Verwaltungsjahren Mittel für denselben
Zweck bereitzustellen. Zur Übernahme solcher Verpflichtungen bedarf es
unter Vorlage der Unterlagen gemäß Abs. 3 eines gesonderten
Landtagsbeschlusses über die Genehmigung dieser Vorhaben (§ 26 Abs. 8).
(5) Die Voranschlagsbeträge sind in durch hundert teilbaren Euro-Beträgen
festzusetzen.
Trennung der Personal- und Sachausgaben
§ 5. (1) Bei der Veranschlagung der Ausgaben sind die Ausgaben, welche Leistungen
für Personal betreffen, von den Sachausgaben zu trennen.
(2) Zu den Leistungen für Personal gehören:
1. Geld- und Sachbezüge für die Beamtinnen und Beamten,
Vertrags- und sonstigen Bediensteten
2. Nebengebühren und Geldaushilfen
3. Dienstgeberbeiträge und freiwillige Sozialleistungen
(3) Innerhalb der Sachausgaben sind die Amtssachausgaben, die Ausgaben für
Anlagen, die Förderungsausgaben und die sonstigen Sachausgaben gesondert
zu veranschlagen.
Veranschlagung der Personalausgaben sowie der Pensionen und sonstigen Ruhebezüge
§ 6. (1) Die Grundlage für die Veranschlagung der Ausgaben für die Dienstbezüge der
Beamtinnen und Beamten, der Vertragsbediensteten und der ständigen
sonstigen Bediensteten hat der Dienstpostenplan zu bilden. Die Bezüge dieser
Bediensteten sind in der gesetzlichen, vertragsmäßigen oder durch sonstige
Bestimmungen festgesetzten Höhe zu veranschlagen.

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(2) Die formale Gliederung des Dienstpostenplanes, der einen Teil des
Voranschlages bildet, hat in Anpassung an den Voranschlag zu erfolgen.
(3) Die Pensionen und sonstigen Ruhebezüge sind grundsätzlich
zusammengefasst als Sachausgaben zu veranschlagen. Für betriebsähnliche
Einrichtungen und wirtschaftliche Unternehmungen können die Pensionen
und sonstigen Ruhebezüge als Ausgaben dieser Einrichtungen veranschlagt
werden.
Deckungsfähige Ausgaben
§ 7. (1) Ausgaben, zwischen welchen nach ihrer Zweckbestimmung ein sachlicher
oder verwaltungsmäßiger Zusammenhang besteht, können zur besseren
wirtschaftlichen Verwendung der Mittel durch besondere Darstellung oder
entsprechenden Vermerk als gegenseitig oder einseitig deckungsfähig erklärt
werden. Ausgaben, die in Sammelnachweisen zusammengefasst sind, sind
gegenseitig deckungsfähig, soweit es sich um die gleiche Zweckbestimmung
handelt.
(2) Die Personalausgaben können als gegenseitig deckungsfähig erklärt werden.
(3) Ausgabenbeträge, deren Verwendung an Einnahmen gebunden ist, mit denen
sie aufgerechnet werden sollen, sind bereits im Voranschlag entsprechend
kenntlich zu machen.
Zweckgebundene Einnahmen
§ 8. (1) Einnahmen dürfen zur Verwendung für bestimmte Zwecke nur beschränkt
werden, wenn dies durch Gesetz oder durch Beschluss des Landtages
angeordnet ist, oder wenn die Entgegennahme von Beträgen an eine
ausdrückliche Zweckwidmung gebunden ist.
(2) Bei Voranschlagstellen, welche mit zweckgebundenen Einnahmen im
Zusammenhang stehen, dürfen die Ausgaben nur bis zur Höhe der tatsächlich
einfließenden Einnahmen geleistet bzw. die veranschlagten Beträge im
Ausmaß von Mehreinnahmen überschritten werden. Zweckgebundene
Einnahmen, die am Schluss des Verwaltungsjahres ihrem Zweck nicht
zugeführt werden konnten, sind, soferne dieser Zweck fortdauert, in das
nächste Verwaltungsjahr zu übertragen.
(3) Soweit eine Aufstockung von Ausgabenbeträgen, die mit zweckgebundenen
Einnahmen in Verbindung stehen, durch betragsmäßig festgesetzte
Landesmittel vorgesehen ist, kann über die Landesmittel unabhängig von den
zweckgebundenen Einnahmen verfügt werden.

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Einordnung der Ausgaben und Einnahmen
§ 9. (1) Die Voranschlagsbeträge sind den, auf der Grundlage von Richtlinien gemäß
§ 12 einzurichtenden, Ausgaben- bzw. Einnahmenvoranschlagstellen zuzuordnen.
Ausnahmen sind nur für solche Ausgaben und Einnahmen zulässig,
deren Veranschlagung im Einzelnen wegen ihrer Geringfügigkeit nicht
zweckmäßig wäre (vermischte Ausgaben und vermischte Einnahmen).
(2) Nach dem Entstehungsgrund gleichartige Einnahmen und Ausgaben für
denselben Verwendungszweck sind in einer Einnahmen- oder Ausgabenvoranschlagstelle
zusammenzufassen, soferne nicht berechtigte Gründe für
eine gesonderte Darstellung im Voranschlag bestehen. Verfügungsmittel und
Verstärkungsmittel sind als je einem Verwendungszweck dienend gesondert
zu veranschlagen.
Ordentlicher und außerordentlicher Haushalt
§ 10. (1) Der Voranschlag kann sich in einen solchen des ordentlichen und des außerordentlichen
Haushaltes teilen. Außerordentliche Einnahmen und außerordentliche
Ausgaben sind als solche besonders zu kennzeichnen.
(2) In den ordentlichen Haushalt gehören solche Einnahmen und Ausgaben, die
der Art nach regelmäßig oder in kürzeren Zeitabschnitten wiederkehren,
Zuführungen zum außerordentlichen Haushalt, Zuführungen zu und
Entnahmen aus Rücklagen sowie Darlehen, die zur Bedeckung des ordentlichen
Haushaltes bestimmt sind.
(3) Ausgaben sind nur dann als außerordentliche zu behandeln, wenn sie der Art
nach im Landeshaushalt lediglich vereinzelt vorkommen oder der Höhe nach
den normalen Rahmen erheblich überschreiten. Die Veranschlagung als
außerordentliche Ausgaben ist jedoch nur insoweit zulässig, als sie ganz oder
teilweise durch außerordentliche Einnahmen (z.B. durch Einnahmen aus
Kreditaufnahmen, Einnahmen aus der Veräußerung von Vermögen,
Entnahmen aus Rücklagen, die für einen außerordentlichen Bedarf
angesammelt worden sind, u.dgl.) gedeckt werden sollen.
Zusammenfassung der Haushaltsausgaben und -einnahmen, Haushaltsausgleich
§ 11. (1) Zur Ermittlung des Ergebnisses des Gesamthaushalts sind die voranschlagswirksamen
Einnahmen und Ausgaben, getrennt nach ordentlichem und
außerordentlichem Haushalt, zusammenzufassen. Ein Unterschiedsbetrag
zwischen den voranschlagswirksamen Einnahmen und Ausgaben zuzüglich
einer Ausgabenermächtigung ohne Zuordnung zu einer
Ausgabenvoranschlagstelle ergibt den Haushaltsüberschuss oder -abgang
(Bruttoüberschuss bzw. -abgang).

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(2) Für eine finanzwirtschaftliche Beurteilung der Gesamthaushaltsziffern sind in
den voranschlagswirksamen Einnahmen enthaltene, den Finanzschulden des
Landes zuzurechnende Einnahmen, etwa aus Darlehensaufnahmen, oder in
den voranschlagswirksamen Ausgaben enthaltene, die Finanzschulden des
Landes vermindernde Ausgaben, etwa für Darlehenstilgungen, auszuscheiden.
Ein um derartige Gebarungen bereinigter Haushaltsüberschuss oder -abgang
gemäß Abs. 1 stellt den Nettoüberschuss oder -abgang dar.
(3) Im Rahmen der Bestimmungen des Gemeinschaftsrechts bzw. diesbezüglicher
innerösterreichischer Stabilitätsvereinbarungen ist für die Ermittlung des
öffentlichen Defizits der Saldo der laufenden Gebarung zu ermitteln und
dieser Saldo den Einnahmen und Ausgaben der Vermögensgebarung ohne
Finanztransaktionen gegenüberzustellen; für die ländereinheitliche
Darstellung sind die Richtlinien gemäß § 12 anzuwenden.
(4) Zwischen den Ausgaben- und den Einnahmenbeträgen des Voranschlages ist
der Haushaltsausgleich zu suchen. Unter Bedachtnahme auf die
Bestimmungen des § 4 Abs. 1 hat sich das Ausmaß der zu veranschlagenden
Ausgaben nach den Bedeckungsmöglichkeiten zu richten.
(5) Für die Veranschlagung der Ausgaben ist nachstehende, nach der
Dringlichkeit bestimmte Rangfolge maßgebend:
1. Ausgaben zur Erfüllung gesetzlicher, vertraglicher oder sonstiger
rechtlicher Verpflichtungen;
2. Ausgaben zur Fortsetzung der in vorangegangenen Verwaltungsjahren
begonnenen Vorhaben des Landes;
3. Ausgaben für im freien Ermessen gelegene Maßnahmen, wenn und
soweit ihre Abweisung im allgemeinen öffentlichen Interesse oder aus
sonstigen wichtigen Gründen nicht vertretbar erscheint;
4. sonstige im freien Ermessen gelegene Ausgaben.
(6) Zum Haushaltsausgleich sind Ausgaben gemäß Abs. 5 Z. 4 und, soweit
erforderlich, auch Ausgaben gemäß Abs. 5 Z. 3 im entsprechenden Ausmaß
zurückzustellen.
Form und Gliederung des Voranschlages
§ 12. (1) Form und Gliederung des Voranschlages (auch Beilagen, Maßnahmen zur
statistischen Auswertung usw.) richten sich nach den vom Bundesministerium
für Finanzen auf Grund des Finanz-Verfassungsgesetzes erlassenen
Richtlinien.
(2) Sofern solche Richtlinien nicht bestehen oder den Erfordernissen des Landes
nicht genügen, ergehen diesbezüglich gesonderte Ausführungsbestimmungen.

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Verfahren der Genehmigung des Voranschlages
§ 13. (1) Der Entwurf des Voranschlages ist nach den Dispositionen der
Landesfinanzreferentin bzw. des Landesfinanzreferenten von der nach den
Organisationsvorschriften des Landes zuständigen Direktion Finanzen zu
erstellen. Zu diesem Zweck haben die bewirtschaftenden Stellen (§ 23 Abs.
2) die nach den bezüglichen Anordnungen verfassten und begründeten
Anträge mit den erforderlichen Nachweisungen fristgerecht vorzulegen. Für
die sachliche und rechnerische Richtigkeit dieser Anträge sind die
bewirtschaftenden Stellen verantwortlich. Im Zuge der Bearbeitung der
Anträge können diese nötigenfalls auch abgeändert, ergänzt oder
zurückgestellt werden.
(2) Die Landesfinanzreferentin bzw. der Landesfinanzreferent hat den
Voranschlagsentwurf der Landesregierung zur Beschlussfassung vorzulegen,
die die Vorlage so rechtzeitig dem Landtag zuzuleiten hat, dass die
Genehmigung des Voranschlages noch vor Beginn des Verwaltungsjahres
erfolgen kann.
Budgetprovisorium
§ 14. Wird der Voranschlag nicht vor Beginn des folgenden Jahres beschlossen, so
ist die Landesregierung ermächtigt, den Landeshaushalt unter sinngemäßer
Anwendung des Voranschlages für das letzte Finanzjahr zu führen. Dabei
dürfen Ausgaben, sofern ihre Höhe nicht durch Gesetze oder sonstige
generelle Normen zwingend vorgeschrieben ist, für einen Monat ein Zwölftel
der veranschlagten entsprechenden Ausgabenbeträge des vorangegangenen
Jahres nicht übersteigen. Spätestens nach Ablauf von drei Monaten des
folgenden Finanzjahres hat der Landtag durch Beschluss Vorkehrungen für
die Haushaltsführung zu treffen.
Nachtragsvoranschlag
§ 15. (1) Wenn sich während des Verwaltungsjahres erhebliche Abweichungen vom
Voranschlag oder unvorhergesehene und unabweisbare Erfordernisse ergeben,
ist unter Berücksichtigung der näheren Bestimmungen des § 19 ein Nachtragsvoranschlag
zu erstellen.
(2) Bei der Erstellung des Nachtragsvoranschlages sind die Vorschriften für die
Erstellung des Voranschlages sinngemäß anzuwenden.

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2. ABSCHNITT:
A u s f ü h r u n g d e s V o r a n s c h l a g e s
Rechtliche Bedeutung des Voranschlages
§ 16. (1) Bindende Grundlage für die Gebarung des Landeshaushaltes ist der vom
Landtag genehmigte Voranschlag samt Nachträgen. Bis zur Genehmigung des
Voranschlages bildet das Budgetprovisorium (§ 14) die Grundlage für die
Gebarung.
(2) Durch die Genehmigung des Voranschlages bilden
1. dessen Ausgabenbeträge die Höchstgrenze, bis zu der die
bewirtschaftenden Stellen nach Maßgabe des Bedarfes während des
Verwaltungsjahres Zahlungsverpflichtungen eingehen dürfen,
2. die Einnahmenbeträge die Mindestgrenze, die im Verwaltungsjahr erzielt
werden soll.
(3) Durch die Genehmigung des Voranschlages werden Ansprüche Dritter oder
Verbindlichkeiten Dritter weder begründet noch aufgehoben.
Verwendung der Ausgabenbeträge
§ 17. (1) Die Ausgabenbeträge sind wirtschaftlich und sparsam zu verwenden und so
zu verwalten, dass sie für alle bei den betreffenden Voranschlagstellen
vorgesehenen Zweckbestimmungen ausreichen. Sie dürfen nach Maßgabe des
nachweislichen Bedarfes nur zu dem angegebenen Zweck und nicht eher und
nur insoweit und insolange in Anspruch genommen werden, als dies
unbedingt erforderlich ist und der Zweck, zu dessen Erreichung die Ausgaben
bestimmt sind, noch andauert sowie die Voraussetzungen, die zur
Veranschlagung geführt haben, noch bestehen. Eine Ausgabe hat unbedingt
dann zu unterbleiben, wenn sie infolge einer inzwischen eingetretenen
Änderung der Verhältnisse den öffentlichen Interessen widerspräche.
(2) Die Landesregierung kann eine zeitliche Einschränkung der Verfügbarkeit
anordnen.
(3) Für den gleichen Einzelzweck dürfen Ausgaben nicht zu Lasten
verschiedener Voranschlagstellen geleistet werden.
(4) Die Ausgabenbeträge des außerordentlichen Haushaltes dürfen nur insoweit
in Anspruch genommen werden, als ihre Bedeckung im einzelnen gesichert
ist.

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Verwendungsdauer der Ausgabenbeträge; Auslaufmonat
§ 18. (1) Über die Ausgabenbeträge des ordentlichen Haushaltes darf, sofern nicht für
einzelne Voranschlagstellen ausdrücklich die Übertragbarkeit auf
nachfolgende Verwaltungsjahre festgelegt ist, nur bis zum Ablauf des
Verwaltungsjahres verfügt werden. Beträge, über welche am Schluss des
Verwaltungsjahres durch Anordnungen gemäß § 24 Abs. 1 noch nicht verfügt
ist, gelten als erspart.
(2) Die im außerordentlichen Haushalt veranschlagten Ausgabenbeträge sind
grundsätzlich auf die nachfolgenden Verwaltungsjahre übertragbar.
(3) Ersparte Ausgabenbeträge bei den mit Mittelübertragbarkeit
gekennzeichneten Voranschlagstellen des ordentlichen Haushalts sowie bei
den Voranschlagstellen des außerordentlichen Haushalts können zur
weiteren Inanspruchnahme in Folgejahren unter der Voraussetzung
übertragen werden, dass der Verwendungszweck andauert und sich eine
Übertragung im Sinne einer sparsamen, wirtschaftlichen oder zweckmäßigen
Wirtschaftsführung empfiehlt. Die Übertragung der ersparten
Ausgabenbeträge sowie eine weitere Übertragung von in Vorjahren ersparten
Ausgabenbeträgen erfolgt mit Genehmigung der Landesfinanzreferentin bzw.
des Landesfinanzreferenten durch Rücklagenzuführung, getrennt nach
ordentlichem und außerordentlichem Haushalt. Durch eine Rücklagenbehebung
im Folgejahr kann nach Maßgabe der Freigabe durch die
Landesfinanzreferentin bzw. den Landesfinanzreferenten über diese
übertragenen Mittel zusätzlich zu den im Voranschlag vorgesehenen
Ausgabenbeträgen verfügt werden. Eine kassenmäßige Bedeckung solcher
Rücklagen ist aus finanzwirtschaftlichen Gründen nicht erforderlich.
(4) Einnahmen und Ausgaben, deren Rechts- oder Entstehungsgrund (§ 26 Abs.
4) noch im abgelaufenen Verwaltungsjahr gelegen ist, dürfen - ohne
Rücksicht darauf, ob sie für dieses Jahr auch noch kassenmäßig vollzogen
werden - nach Maßgabe entsprechender Ausführungsbestimmungen für
Rechnung des abgelaufenen Verwaltungsjahres angeordnet werden
(Auslaufmonat).
Es ist aber unzulässig, kurz vor Ende des Verwaltungsjahres noch verfügbare
Ausgabenbeträge für einen künstlich herbeigeführten Bedarf zu verwenden
oder Rechnungen über nicht erbrachte Lieferungen oder Leistungen zur
Zahlung anzuweisen, um restliche Ausgabenbeträge auszuschöpfen.
Überplanmäßige und außerplanmäßige Ausgaben
§ 19. (1) Ausgaben, die eine Überschreitung von Ausgabenansätzen des Voranschlages
erfordern (überplanmäßige Ausgaben) und Ausgaben, die der Art nach im
Voranschlag nicht vorgesehen sind (außerplanmäßige Ausgaben), bedürfen,

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sofern nicht die Bestimmungen der folgenden Absätze anzuwenden sind, der
vorherigen Genehmigung des Landtages in einem Nachtragsvoranschlag (§
15).
(2) Über- oder außerplanmäßige Ausgaben des ordentlichen Haushaltes können
von der Landesfinanzreferentin bzw. vom Landesfinanzreferenten genehmigt
werden, wenn deren Bedeckung durch Minderausgaben der selben Direktion
erfolgt, außerdem bis zu einer vom Landtag vorgegebenen Höhe auch bei
einer Bedeckung durch Minderausgaben einer anderen Direktion, oder wenn
diese durch Beiträge Dritter oder korrespondierende sonstige Einnahmen
bedeckt sind. Überplanmäßige Ausgaben können von der
Landesfinanzreferentin bzw. vom Landesfinanzreferenten auch durch
Heranziehung von Verstärkungsmitteln genehmigt werden. Weiters kann die
Landesfinanzreferentin bzw. der Landesfinanzreferent über- oder
außerplanmäßige Ausgaben bei betriebsähnlichen Einrichtungen genehmigen,
wenn sie durch entsprechende Mehreinnahmen der betreffenden Einrichtung
bedeckt sind.
(3) Sollen über- oder außerplanmäßige Ausgaben des ordentlichen Haushaltes
durch Minderausgaben einer anderen Direktion bedeckt werden, ist die
Genehmigung der Landesregierung einzuholen, sofern nicht der Landtag bis
zu einer bestimmten Höhe die Genehmigung der Landesfinanzreferentin bzw.
dem Landesfinanzreferenten überträgt.
(4) In dringenden Fällen, wenn es das Interesse des Landes offensichtlich
erfordert oder Gefahr im Verzuge ist, können, sofern Maßnahmen nach Abs. 2
und 3 nicht möglich sind, bei gleichzeitiger Sicherstellung der Bedeckung
gegen nachträgliche Genehmigung des Landtages von der Landesregierung im
Rahmen einer vom Landtag erteilten Ermächtigung unabweisbare über- oder
außerplanmäßige Ausgaben genehmigt werden.
(5) Die bewirtschaftenden Stellen haben den begründeten Antrag auf
Genehmigung überplanmäßiger Ausgaben in dem Zeitpunkt zu stellen, in dem
bei Beobachtung der gebotenen Sorgfalt erkannt werden kann, dass mit dem
veranschlagten Betrag bis zum Ende des Verwaltungsjahres das Auslangen
nicht gefunden werden kann. Anträge auf Genehmigung von
außerplanmäßigen Ausgaben dürfen nur gestellt werden, wenn die
Dringlichkeit und das offensichtliche Interesse des Landes an diesen
Ausgaben feststeht. Die Anträge haben in beiden Fällen jene Ausgabenbeträge
oder Mehreinnahmen zu bezeichnen, die zur Bedeckung dieser Ausgaben
gebunden werden können.
(6) Wenn in den Fällen der Abs. 2 bis 4 über- oder außerplanmäßige Ausgaben
durch Einsparungen oder Mehreinnahmen bedeckt werden, so müssen
gleichzeitig mit der diese Ausgaben genehmigenden Verfügung die zur
Bedeckung herangezogenen Ausgaben- oder Einnahmenbeträge genau
bestimmt und gebunden werden.

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(7) Die vorstehenden Bestimmungen finden sinngemäß Anwendung auf wirtschaftliche
Unternehmungen des Landes Oberösterreich, die einen eigenen
Wirtschaftsplan aufstellen, wenn durch unvermeidliche Mehrausgaben oder
Mindereinnahmen die im Voranschlag vorgesehenen Zuschüsse überschritten
werden müssen.
(8) Die in den vorstehenden Bestimmungen aufgezeigten Möglichkeiten zur
Überschreitung einzelner Ausgabenbeträge dürfen auf Verfügungsmittel und
Verstärkungsmittel nicht angewendet werden.
Flexibilisierung der Gebarungsführung
§ 19a. Mit Genehmigung der Landesfinanzreferentin bzw. des Landesfinanzreferenten
können für einzelne geeignete betriebsähnliche Einrichtungen
sowie Verwaltungseinrichtungen, die im Rahmen der Voranschlagsgliederung
des ordentlichen Haushalts in einem geschlossenen Gebarungskreis
veranschlagt sind, für einen mehrjährigen Zeitraum, der auf die Eigenart und
die Aufgabenstellungen dieser Einrichtungen abzustimmen ist, Ausnahmen
von den Bestimmungen der §§ 7 Abs. 2, 18 Abs. 1, 19 Abs. 1 und 21 Abs.1
zum Zweck einer Flexibilisierung der Gebarungsführung festgelegt werden,
wenn dadurch insbesondere eine bessere Umsetzung der Grundsätze der
Sparsamkeit, Wirtschaftlichkeit und Zweckmäßigkeit erwartet werden kann
und die Ordnungsmäßigkeit der Haushaltsführung sichergestellt ist. Hiezu
sind von der Landesregierung gesonderte Richtlinien zu erlassen.
Einziehung der Einnahmen
§ 20. (1) Die Einnahmen des Landes sind rechtzeitig und vollständig einzuziehen.
Insbesondere sind für Lieferungen und Leistungen, die vom Land und seinen
Einrichtungen an Dritte erbracht werden, soweit hiefür nicht öffentliche
Abgaben oder Gebühren einzuheben sind, unverzüglich kostendeckende
Ersätze oder gegebenenfalls entsprechende Beiträge geltendzumachen. Die
Landesfinanzreferentin bzw. der Landesfinanzreferent kann aus Gründen der
Verwaltungsökonomie Bagatellgrenzen festsetzen, bis zu denen die Geltendmachung
bzw. Einziehung von Forderungen sowie deren Vorschreibung bei
der Landesbuchhaltung unterbleiben kann. Ausgenommen von einer
Nichtgeltendmachung bleiben alle, durch Gesetz, durch
verwaltungsbehördliche oder gerichtliche Entscheidungen bzw. Verfügungen
begründeten Ansprüche, weiters Forderungen im Rahmen von
wiederkehrenden Zahlungen sowie alle sonstigen Gebühren, Ersätze oder
Beiträge, die ihrem Wesen nach bar eingehoben werden bzw. bei denen aus
der Art der Einhebung dem Land kein zusätzlicher Verwaltungsaufwand
erwächst, oder deren Geltendmachung aus grundsätzlichen Überlegungen
erforderlich erscheint.

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Für die Einzahlung der Beträge ist, soweit dies nicht anderweitig festgelegt
ist, eine vertretbare Frist festzusetzen. Für nicht termingerecht erbrachte
Einzahlungen sind - soweit hiefür nichts anderes bestimmt ist oder nicht
besondere Vereinbarungen getroffen sind - Mahnspesen und Verzugszinsen
einzuheben. Nur in besonderen Härtefällen kann der Zinssatz ermäßigt, oder
von einer Verzinsung gänzlich abgesehen werden. Jeder Verzicht auf eine
Verzinsung ist aktenkundlich zu begründen.
(2) Es ist durch geeignete Maßnahmen sicherzustellen, dass Forderungen des
Landes nicht verjähren.
(3) Forderungen des Landes dürfen nur gestundet werden, soweit ihre Erfüllung
nicht gefährdet wird und die Stundung durch besondere Umstände
gerechtfertigt erscheint. Gestundete Beträge sind zu verzinsen. Unter den
gleichen Voraussetzungen können Ratenzahlungen eingeräumt werden. In
besonderen Härtefällen kann der Zinssatz ermäßigt, oder von einer
Verzinsung gänzlich abgesehen werden. Jeder Verzicht auf eine Verzinsung
ist aktenkundlich zu begründen.
(4) Abschreibungen von Forderungen des Landes ohne schuldnachlassende
Wirkung nach außen genehmigt
a) die Landesfinanzreferentin bzw. der Landesfinanzreferent, wenn
1. alle Möglichkeiten der Einziehung erfolglos versucht worden sind
oder
2. Einziehungsmaßnahmen wegen der wirtschaftlichen Verhältnisse der
Schuldnerin oder des Schuldners offenkundig aussichtslos sind und
nicht angenommen werden kann, dass diese Maßnahmen zu einem
Erfolg führen werden, oder
3. die Kosten der Einbringung in keinem wirtschaftlichen Verhältnis zu
den einzubringenden Beträgen stehen würden, es sei denn, dass wegen
der grundsätzlichen Bedeutung des Falles eine Einziehung geboten ist.
b) die Landesregierung über Antrag der Landesfinanzreferentin bzw. des
Landesfinanzreferenten, wenn die Bedingungen gemäß lit. a Z. 1 bis 3
nicht erfüllt sind.
Die bewirtschaftenden Stellen haben die Voraussetzungen für eine
Abschreibung genauestens und erschöpfend zu prüfen. Für Abschreibungen
von Forderungen gemäß lit. a kann von der Landesfinanzreferentin bzw. vom
Landesfinanzreferenten eine Betragsgrenze festgesetzt werden, innerhalb der
die bewirtschaftenden Stellen selbsttätig Abschreibungen verfügen dürfen.
Innerhalb der vom Landtag bestimmten Schranken kann die Zuständigkeit zur
Abschreibung gemäß lit. b der Landesfinanzreferentin bzw. dem
Landesfinanzreferenten eingeräumt werden.
(5) Nachlässe von Forderungen, das ist der endgültige Verzicht auf den
Anspruch, sind der Landesregierung über Antrag der Landesfinanzreferentin
bzw. des Landesfinanzreferenten vorbehalten, sofern nicht der Landtag

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innerhalb von ihm bestimmter Schranken die Zuständigkeit der
Landesfinanzreferentin bzw. dem Landesfinanzreferenten einräumt.
(6) Abschreibungen von Forderungen, die von Gesetzes wegen erloschen sind,
und Berichtigungen offensichtlicher Fehlvorschreibungen sind von der
bewirtschaftenden Stelle selbst zu verfügen.
(7) Abschreibungen ohne schuldnachlassende Wirkung nach außen gemäß Abs. 4
bedeuten nur den Verzicht auf Eintreibung eines fälligen Anspruches ohne
Verzicht auf den Anspruch selbst. Sie sind aber neuerdings vorzuschreiben
und einzuziehen, wenn es amtsbekannt wird, dass die Voraussetzungen, die
seinerzeit zur Abschreibung geführt haben, weggefallen sind.
(8) Die Direktion Finanzen und im Einvernehmen mit der Direktion Finanzen die
die Forderung begründende bewirtschaftende Stelle können, wenn ein
Rechtsanspruch auf diese Forderung vom Gericht festgestellt wird, einem
Vergleichsangebot im zivilgerichtlichen Verfahren oder im Ausgleichsverfahren
nach der Konkursordnung mit der Wirkung eines teilweisen
Verzichtes auf die Forderung gemäß Abs. 5 zustimmen, sofern nicht durch die
Annahme eines bedingten Vergleiches im zivilgerichtlichen Verfahren oder
im Ausgleichsverfahren nach der Konkursordnung die rechtzeitige Herbeiführung
einer Entscheidung im Sinne des Abs. 5 möglich ist. Von einem
solchen Verzicht sind die im Sinne des Abs. 5 zuständigen Organe umgehend
unter Angabe der Gründe für die nicht erfolgte vorherige Befassung
nachträglich in Kenntnis zu setzen.
(9) Soweit für öffentliche Abgaben keine besonderen Vorschriften bestehen,
gelten die vorstehenden Bestimmungen sinngemäß.
Verwendung der Einnahmen
§ 21. (1) Alle Einnahmen des ordentlichen Haushaltes dienen zur Bedeckung der
gesamten Ausgaben desselben, soweit nicht besondere Zweckwidmungen für
einzelne Einnahmen bestehen.
(2) Die Einnahmen des außerordentlichen Haushaltes dürfen nur für Ausgaben
dieses Haushaltes verwendet werden. Unverbrauchte Einnahmen des
außerordentlichen Haushaltes sind bei den korrespondierenden Ausgabe-
Voranschlagstellen in das nächste Verwaltungsjahr zu übertragen.
(3) Einnahmen, die endgültig solche des Landes sind und deren voranschlagswirksame
Zuordnung feststeht, sind bei den entsprechenden
Voranschlagstellen zu vereinnahmen.
(4) Einnahmen, die endgültig nicht solche des Landes sind (fremde Gelder) oder
deren voranschlagswirksame Zuordnung nicht feststeht, sind als

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Verwahrgelder zu behandeln. Es ist ohne unnötigen Aufschub das
Erforderliche zu unternehmen, dass fremde Gelder den Empfangsberechtigten
ausgefolgt und die übrigen als Verwahrgelder behandelten Einzahlungen
voranschlagswirksam vereinnahmt werden.
Maßnahmen zur Sicherung des Gebarungsablaufes
§ 22. Zur Sicherung des Gebarungsablaufes, insbesondere wenn sich während des
Verwaltungsjahres herausstellt, dass die Einnahmen nicht die veranschlagte
Höhe erreichen, oder wenn es aus sonstigen Gründen die Finanzlage des
Landes erfordert, hat die Landesregierung zu gegebener Zeit die vorgesehenen
Ausgaben entsprechend einzuschränken.
Ermächtigung zur Ausführung des Voranschlages
§ 23. (1) Die Ausführung des Voranschlages obliegt der Landesregierung. Nach
Maßgabe der Geschäftsverteilung der Oö. Landesregierung sind die
Mitglieder der Landesregierung in ihrem Zuständigkeitsbereich ermächtigt,
Anordnungen im Rahmen des Voranschlages zu treffen.
(2) Unter der Leitung des zuständigen Mitglieds der Landesregierung sind die
nach der Geschäftseinteilung des Amtes der Oö. Landesregierung zur
Besorgung der Geschäfte zuständigen Abteilungen für die in ihren
Zuständigkeitsbereich fallenden Voranschlagstellen anordnungsbefugt. In
Ausübung der Anordnungsbefugnis tragen die zuständigen Abteilungen die
Verantwortung für ihre Tätigkeit und führen die Bezeichnung
"Bewirtschaftende Stelle".
(3) Die Landesfinanzreferentin bzw. der Landesfinanzreferent kann sich -
unbeschadet der nach Abs. 1 und 2 gegebenen Zuständigkeit - die
Anordnungsbefugnis für bestimmte Voranschlagstellen vorbehalten.
(4) Im Falle der Übertragung der Bewirtschaftung gemäß Abs. 2 auf
nachgeordnete Einrichtungen oder Verwaltungsstellen außerhalb des Amtes
der Landesregierung liegt die Anordnungsbefugnis und Verantwortung bei
den nach der Organisationsstruktur dieser Stellen hiezu bestimmten Organen.
Die Bestimmungen über die Ausführung des Voranschlages in den §§ 16 bis
29 sowie allgemein für die bewirtschaftenden Stellen gelten sinngemäß.
(5) Die Erteilung der Anordnungsbefugnis für Ausgaben und Einnahmen, die
nicht voranschlagswirksam zu verrechnen sind, ist der Landesfinanzreferentin
bzw. dem Landesfinanzreferenten vorbehalten.
(6) Die bewirtschaftenden Stellen haben der mit der Verrechnung und dem
Zahlungsvollzug der angeordneten Gebarung befassten Stelle ein Verzeichnis

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mit der eigenhändigen Unterschrift (Unterschriftsprobe) derjenigen Personen
aufzustellen, die berechtigt sind, in ihrem Zuständigkeitsbereich Anordnungen
zu treffen (anordnungsbefugte Organe). Zusätzlich zu den Unterschriftsproben
sind für den Fall einer elektronischen Signatur jene Daten, die der Feststellung
der Identität des Signators dienen, bekannt zu geben.
Zahlungs-, Verrechnungs- oder Umbuchungsaufträge
§ 24. (1) Für jede Ausgabe, die eine Minderung des Geldbestandes herbeiführt, muss
von der zuständigen bewirtschaftenden Stelle ein Zahlungsauftrag erteilt
werden. Für kassenunwirksame Ausgaben ist anstelle eines Zahlungsauftrages
ein Verrechnungsauftrag zu erteilen. Ein Umbuchungsauftrag ist zu erlassen,
wenn Ausgaben mit Einnahmen aufgerechnet werden oder sich die Zuordnung
von Ausgabenanordnungen zu Voranschlagstellen nachträglich verändert; eine
kassenmäßige Gebarung ist damit nicht verbunden.
Zahlungs-, Verrechnungs- oder Umbuchungsaufträge dürfen im Rahmen der
voranschlagswirksamen Gebarung nur erteilt werden, wenn Beträge für den
beabsichtigten Zweck im Voranschlag vorgesehen sind oder hiefür die Voraussetzungen
gemäß §§ 18 Abs. 3 oder 19 vorliegen.
(2) Zahlungsaufträge sind so rechtzeitig zu erteilen, dass die Ausnützung von
Zahlungsbegünstigungen gewährleistet ist und Fälligkeiten eingehalten
werden können.
(3) Die bewirtschaftende Stelle hat die formgerechte Beschaffenheit sowie die
sachliche und rechnerische Richtigkeit der eine Anordnung begründenden
Unterlagen (z.B. Rechnungen) zu gewährleisten. Mit der Erteilung der
Anordnung durch das anordnungsbefugte Organ wird daher auch die sachliche
und rechnerische Richtigkeit bestätigt.
(4) Der Anordnung sind die begründenden Belege (Rechnungen udgl.)
anzuschließen.
Inhalt und Form der Zahlungsaufträge
§ 25. (1) Die Zahlungsaufträge haben insbesondere zu enthalten:
1. Namen und Anschrift bzw. Bankverbindung der Zahlungsempfängerin
oder des Zahlungsempfängers (Kreditors);
2. den zu leistenden Betrag in Ziffern, die Währung und die Weisung über
allfällige Abzüge;
3. Fälligkeit bzw. nähere Zahlungsbedingungen;
4. den Zahlungsgrund unter Bezugnahme auf zugrunde liegende Unterlagen
(Rechnungen udgl.);
5. bei voranschlagswirksamer Gebarung die Voranschlagstelle sowie das
Verwaltungsjahr; bei einer durchlaufenden Gebarung das entsprechende

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Vorschuss- bzw. Verwahrgeldkonto sowie das Verwaltungsjahr und
allenfalls die Genehmigung zur Zahlung des Betrages;
6. den Tag der Ausstellung;
7. die eigenhändige oder elektronische Unterschrift eines anordnungsbefugten
Organs der zuständigen bewirtschaftenden Stelle; die Verwendung
von Namensstampiglien ist unzulässig.
(2) Bei einer nachträglichen Änderung von Anordnungen ist die Genehmigung
bzw. Bestätigung durch ein anordnungsbefugtes Organ der zuständigen
bewirtschaftenden Stelle unter Beifügung der eigenhändigen oder
elektronischen Unterschrift zum Ausdruck zu bringen.
(3) Form und Inhalt der Zahlungsaufträge haben den diesbezüglichen Vorgaben
der Landesfinanzreferentin bzw. des Landesfinanzreferenten zu entsprechen.
(4) Für Zahlungen gleicher Art an verschiedene Personen ist unter Einhaltung der
allgemeinen Grundsätze eine Zusammenfassung in einem Zahlungsauftrag
(Sammelanweisung) zulässig.
(5) Für regelmäßig wiederkehrende Zahlungen für Rechnung eines Verwaltungsjahres
aus dem gleichen Zahlungsgrund an die selbe Empfängerin bzw. den
selben Empfänger kann ein Zahlungsauftrag auch als Daueranweisung unter
Angabe der jeweiligen Fälligkeit und Höhe der anfallenden Teilbeträge
erlassen werden.
(6) Anzahlungen und Teilzahlungen sind zu Lasten des Ausgabenkredites der
entsprechenden Voranschlagstelle anzuordnen. Sie sollen nur vereinbart und
geleistet werden, soweit dies im allgemeinen Verkehr üblich oder wegen
besonderer Umstände gerechtfertigt erscheint.
Allgemeine Anordnungsvorschriften
§ 26. (1) Ohne Verrechnung auf eine Voranschlagstelle dürfen voranschlagswirksame
Ausgaben als Vorschüsse nur angeordnet werden, wenn die Verpflichtung zur
Leistung zwar feststeht, die sofortige voranschlagswirksame Verrechnung
aber trotz gewissenhafter Prüfung nicht möglich ist. Solche Vorschüsse sind
längstens bis zum Ende des Verwaltungsjahres voranschlagswirksam zu
verrechnen. Sind für derartige Ausgaben Mittel im Voranschlag nicht
vorgesehen, so finden die Bestimmungen des § 19 über über- und
außerplanmäßige Ausgaben Anwendung. Es ist unzulässig, Vorschüsse nur
deshalb zu leisten, weil veranschlagte Mittel nicht zur Verfügung stehen.
Eine Anordnung von Vorschüssen für den Fall, dass Mittel erst im folgenden
Voranschlag zur Verfügung stehen (Haushaltsvorgriff), ist mit Ausnahme der
im § 38 Abs. 2 getroffenen Übergangsregelung nur mit Genehmigung des
Landtages möglich.

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(2) Außer in den Fällen des Abs. 1 ist die Erteilung eines Zahlungsauftrages zu
Lasten der Kassenmittel ohne gleichzeitige Belastung einer Voranschlagstelle
unstatthaft, sofern es sich nicht um eine gemäß § 37 durchlaufend zu
verrechnende Gebarung handelt.
(3) Die vorschussweise Auszahlung von Beträgen zu Lasten einer
Voranschlagstelle darf nur erfolgen, wenn es nach gewissenhafter Prüfung die
besondere Art der Ausgabenleistung erfordert. Solche Vorschüsse sind
ehestens, spätestens jedoch bis zum Ende des Verwaltungsjahres abzurechnen.
(4) Für die gebarungsmäßige Zuordnung zu einem Verwaltungsjahr ist unter
Berücksichtigung der Bestimmungen des § 18 Abs. 4 grundsätzlich der
Zeitpunkt maßgebend, in dem die Einnahmen und Ausgaben
voranschlagswirksam angefallen sind. Ein Rechts- oder Entstehungsgrund für
den Anfall und die Anordnung voranschlagswirksamer Einnahmen und
Ausgaben liegt vor, wenn
1. aufgrund gesetzlicher Bestimmungen, verwaltungsbehördlicher oder
gerichtlicher Entscheidungen oder Verfügungen, oder durch erbrachte
entgeltliche Leistungen finanzielle Ansprüche des Landes auf den
Empfang von Geldleistungen unmittelbar begründet werden;
2. aufgrund gesetzlicher Bestimmungen, verwaltungsbehördlicher oder
gerichtlicher Entscheidungen oder Verfügungen, oder durch Erfüllung
des Rechtsgeschäftes die Pflicht des Landes zur Erbringung einer
Geldleistung unmittelbar begründet wird.
Die vorzeitige Anordnung von erst im Nachjahr voranschlagswirksam fällig
werdenden Ausgaben, das Unterlassen der Anordnung voranschlagswirksam
fälliger Einnahmen und Ausgaben, die Abhebung von Beträgen vor ihrer
endgültigen Verwendung, insbesondere zur fruchtbringenden Anlage, sowie
jede andere Gebarung, die zum Zwecke der Vorwegnahme oder Verschiebung
der Inanspruchnahme von veranschlagten Beträgen vorgenommen wird, ist
unstatthaft.
(5) Ausgaben zulasten von Förderungskrediten, das sind Ausgaben im Rahmen
der Gebarungsgruppen (finanzwirtschaftliche Gliederung) 4 bis 7, bedürfen,
soferne der Landtag nicht Förderungen bis zu einer bestimmten Betragshöhe
davon ausnimmt, eines vorherigen Beschlusses der Landesregierung. Die
Vergabe solcher Förderungsausgaben hat im Rahmen von Förderungsrichtlinien,
die von der Landesregierung zu beschließen sind, zu erfolgen.
(6) Beiträge des Landes zu Konkurrenzvorhaben dürfen grundsätzlich nur mit
dem gesetzlichen Mindestmaß festgelegt und erst dann geleistet werden, wenn
deren Finanzierung und insbesondere auch im Rahmen der einzelnen
Vorhaben die Beitragsleistung anderer Gebietskörperschaften oder privater
Interessenten sichergestellt bzw. erfolgt ist.
Die sinngemäße Anwendung dieser Bestimmung hat auch bei gemeinsamen
gemeinschaftlichen Förderungsaktionen im Rahmen der EU für kofinanzierte
Beiträge des Landes zu gelten.

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(7) Investitionsvorhaben des Landes, die im außerordentlichen Haushalt
veranschlagt sind, dürfen erst dann in Angriff genommen werden, wenn die
Landesregierung die zugrundeliegenden Planungsunterlagen und
Kostenberechnungen, aus denen die Gesamtkosten und die Folgekosten zu
ersehen sind, genehmigt hat. Änderungen solcher bereits genehmigter
Vorhaben, dazu zählen auch die Änderungen der Baukosten, jedoch ohne
Baukostenindexsteigerungen, sind der Genehmigung bzw. der Kenntnisnahme
der Landesregierung vorbehalten.
(8) Rechtsverbindliche Verpflichtungen, welcher Art immer, zur Leistung von
Ausgaben, die das Land über das laufende Verwaltungsjahr hinaus belasten,
dürfen nur mit Genehmigung des Landtages eingegangen werden. Das
Gleiche gilt für den Abschluss von Verträgen, deren Erfüllung die
veranschlagten Ausgaben übersteigen würde. Zusagen zur Leistung von
Ausgaben für im freien Ermessen gelegene Maßnahmen in den dem
Verwaltungsjahr folgenden Jahren dürfen nur abgegeben werden, wenn die
Förderung der betreffenden Maßnahme vom Landtag auch für die
kommenden Jahre ausdrücklich genehmigt worden ist.
(9) Von der Genehmigung des Landtages gemäß Abs. 8 sind Verträge mit ihrer
Natur nach regelmäßig wiederkehrenden Leistungen, insbesondere
Dauerschuldverhältnisse, ausgenommen.
(10) Zahlungsverpflichtungen des Landes gemäß Abs. 8 sind von den
bewirtschaftenden Stellen der Landesbuchhaltung zur Evidenthaltung und
Aufnahme in den Nachweis über die noch nicht fälligen Verwaltungsschulden
zu melden. Dies gilt auch für Zahlungsverpflichtungen des Landes gemäß
Abs. 9, wenn die von der Landesfinanzreferentin bzw. vom Landesfinanzreferenten
vorgegebenen Kriterien zutreffen.
Anordnung der Personalausgaben
§ 27. (1) Die Personalausgaben dürfen nur in dem gesetzlich, vertragsmäßig oder auf
Grund besonderer Bestimmungen für die jeweiligen Fälligkeitstermine
gebührenden Ausmaß mittels diesem Zweck entsprechenden Festsetzungen
angeordnet werden; § 24 Abs. 4 gilt sinngemäß.
(2) Personalausgaben sind in der Regel zu Lasten des Haushaltsansatzes jenes
Tätigkeitsbereiches anzuordnen, für dessen Zwecke die betreffenden
Bediensteten ausschließlich oder vorwiegend verwendet werden. Hierbei ist es
gleichgültig, ob die Bediensteten dem organisationsmäßigen Personalstand
dieses Tätigkeitsbereiches angehören oder nicht und ob die Bezüge bei
demselben veranschlagt sind oder nicht.

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Empfangs-, Verrechnungs- oder Umbuchungsaufträge
§ 28. (1) Die Einziehung von Einnahmen hat grundsätzlich auf Grund von Empfangsaufträgen
zu erfolgen. Für kassenunwirksame Einnahmen ist anstelle eines
Empfangsauftrages ein Verrechnungsauftrag zu erteilen. Ein Umbuchungsauftrag
ist zu erlassen, wenn Einnahmen mit Ausgaben aufgerechnet werden
oder sich die Zuordnung von Einnahmenanordnungen zu Voranschlagstellen
nachträglich verändert; eine kassenmäßige Gebarung ist damit nicht
verbunden.
(2) Für die Ausstellung von Empfangs-, Verrechnungs- bzw. Umbuchungsaufträgen
sowie für die Meldung nicht fälliger Verwaltungsforderungen gelten
die Bestimmungen der §§ 24 bis 26 sinngemäß.
Gebarungssicherung
§ 29. (1) Anordnungen durch das gemäß § 23 Abs. 6 anordnungsbefugte Organ in
Angelegenheiten, die eigene Person betreffend, sind unzulässig; dies gilt auch,
wenn sonstige wichtige Gründe vorliegen, die geeignet sind, die volle
Unbefangenheit in Zweifel zu ziehen. Ist in solchen Fällen bei einer
bewirtschaftenden Stelle eine andere Zeichnungsberechtigte oder ein anderer
Zeichnungsberechtigter nicht erreichbar, ist diese Anordnung der Direktion
Finanzen unter Anschluss der die Anordnung begründenden Geschäftsstücke
zur Mitzeichnung vorzulegen.
(2) Die Anordnung der voranschlagswirksamen Gebarung und deren
Verrechnung bzw. Vollzug dürfen nicht bei ein- und derselben Stelle vereinigt
sein.
(3) Die zuständigen bewirtschaftenden Stellen haben im Rahmen einer laufenden
Überwachung dafür zu sorgen, dass die zur Verfügung stehenden
Voranschlagskredite (unter Einbeziehung deckungsfähiger Kredite und aus
Vorjahren übertragener Mittel, zuzüglich bzw. abzüglich allfälliger
Krediterweiterungen bzw. –kürzungen sowie auch unter Berücksichtigung
allenfalls gegebener Bindungen an Einnahmen sowie zeitlicher Einschränkungen
in der Verfügbarkeit) durch die zu deren Lasten getroffenen
Anordnungen und eingegangenen Verpflichtungen (aufgrund von
Bestellungen, Vergaben, vorbereiteten Regierungssitzungsanträgen usw.) im
Sinne des § 16 Abs. 2 Z. 1 nicht überschritten werden und die Höhe der
jeweiligen Restkredite jederzeit ersichtlich ist. Sie haben auch Vorkehrungen
zu treffen, dass im betreffenden Verwaltungsjahr budgetierte Einnahmen
geltend gemacht und hereingebracht werden und dies im Sinne des § 16 Abs.
2 Z. 2 laufend zu überwachen.

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(4) Für wirtschaftliche Unternehmungen, betriebsähnliche Einrichtungen und den
bewirtschaftenden Stellen nachgeordnete Verwaltungsstellen gilt Abs. 1
sinngemäß mit dem Unterschied, dass die Mitzeichnung von der
übergeordneten Organisationseinheit einzuholen ist. Abs. 2 gilt nur insoweit,
als die personelle Besetzung und die Größe und Eigenart dieser Einrichtungen
die Einhaltung dieser Gebarungssicherungsvorschriften sinnvoll und
zweckmäßig erscheinen lassen. Es ist jedoch auch bei diesen Einrichtungen
auf eine den jeweiligen Umständen angepasste größtmögliche Sicherheit
Bedacht zu nehmen. Ausnahmen von der Bestimmung des Abs. 2 bedürfen
allerdings der ausdrücklichen schriftlichen Genehmigung der Landesfinanzreferentin
bzw. des Landesfinanzreferenten.
II. Hauptstück: Verrechnung
Führung der Verrechnung
§ 30. (1) Die Verrechnung der Gebarung des Landes besorgt die Landesbuchhaltung,
die personenbezogene Verrechnung der Leistungen für Personal besorgt die
Personalverrechnung.
(2) Wenn es der Umfang und die Art der Gebarung erfordern, können zur
Verrechnung Nebenbuchhaltungen eingerichtet werden.
(3) Die Errichtung von Nebenbuchhaltungen, die funktionell Teile der
Landesbuchhaltung sind, bedarf der Genehmigung der Landesfinanzreferentin
bzw. des Landesfinanzreferenten.
(4) Für wirtschaftliche Unternehmungen sind Sonderbuchhaltungen zulässig.
Abs. 3 gilt sinngemäß.
(5) Im Rahmen des Gebarungsvollzuges obliegt der zuständigen Buchhaltung
neben der Verrechnung die Prüfung der Anordnungen gemäß § 31, die
Einleitung und Kontrolle des Zahlungsvollzuges sowie die Rechnungslegung.
Im Rahmen der Personalverrechnung obliegt die Prüfung der Anordnungen
gemäß § 31 der Personalverrechnung.
Prüfungen im Gebarungsvollzug
§ 31. (1) Die Prüfungen im Gebarungsvollzug haben durch die gemäß § 30 zuständigen
Stellen zu erfolgen. Sie haben die diesbezüglichen Anordnungen dahingehend

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zu prüfen, ob sie nach Form und Inhalt den Haushaltsvorschriften und den
sonstigen Vorschriften entsprechen.
(2) Anordnungen, bei denen festgestellt wurde, dass sie in Form und Inhalt nicht
den Vorschriften entsprechen, dürfen erst ausgeführt werden, wenn die
bewirtschaftende Stelle die Anordnung berichtigt hat oder sie aufrecht erhält.
Trägt die bewirtschaftende Stelle den Einwendungen nicht oder nicht zur
Gänze Rechnung, so ist dies von der bewirtschaftenden Stelle auf der
Anordnung festzuhalten (Beharrungsvermerk). Derartige Fälle sind von der
für die Prüfung im Gebarungsvollzug zuständigen Stelle der Direktion
Finanzen sowie der jeweils zuständigen Direktion mitzuteilen.
(3) Unabhängig von den Bestimmungen der Abs. 1 und 2 dürfen
voranschlagswirksame Ausgaben-Anordnungen, für die eine Bedeckung im
Rahmen des Voranschlages nicht gegeben ist, nicht ausgeführt werden.
(4) Das Nähere über Prüfungen im Gebarungsvollzug gemäß Abs. 1 ist in einer
Dienstanweisung für die Landesbuchhaltung und die Personalverrechnung zu
regeln.
Gegenstand und Verfahren der Verrechnung
§ 32. (1) Die Verrechnung hat sämtliche Einnahmen und Ausgaben zu umfassen. Sie
ist so einzurichten und zu führen, dass sie die für die Aufstellung des
Rechnungsabschlusses erforderlichen Gebarungsgrößen in einem
geschlossenen Verfahren zu liefern vermag.
(2) Die Verrechnung erfolgt im Allgemeinen nach den Grundsätzen der
Kameralistik, bei den wirtschaftlichen Unternehmungen in der Regel nach den
Grundsätzen der Doppik.
(3) Jeder Verrechnungsvorgang muss durch Unterlagen, welche die Buchung
begründen, belegt sein.
(4) Die Bestimmungen der Abs. 1 bis 3 gelten für Sondervermögen, Stiftungen
und Fonds sinngemäß mit der Maßgabe, dass auf deren Bedürfnisse und
Eigenart Bedacht zu nehmen ist.
Umfang der Verrechnung
§ 33. (1) Die Verrechnung umfasst:
1. die voranschlagswirksame Verrechnung,
2. die durchlaufende Verrechnung.
(2) Die Verrechnung hat zeitgeordnet und sachgeordnet zu erfolgen.

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(3) Die Abrechnung von Verlägen als Kreditteilen sowie die sonstigen, von nachgeordneten
Verwaltungsstellen zu führenden Aufzeichnungen werden durch
besondere Vorschriften geregelt, die nach den Grundsätzen der Haushaltsordnung
zu erstellen sind.
Voranschlagswirksame Verrechnung im Allgemeinen
§ 34. (1) Die voranschlagswirksame Verrechnung hat zu umfassen:
1. alle Ausgaben und Einnahmen, die in Vollziehung des Voranschlages
anfallen,
2. alle überplanmäßigen und außerplanmäßigen Ausgaben und den
Voranschlag überschreitende bzw. im Voranschlag nicht vorgesehene
Einnahmen, die endgültig solche des Landes sind,
3. Überschüsse und Abgänge aus Vorjahren (§ 2 Abs. 3).
(2) Die voranschlagswirksame Verrechnung hat dem Voranschlag zu folgen.
(3) Die voranschlagswirksamen Ausgaben und Einnahmen sind stets bei der
hiefür vorgesehenen Voranschlagstelle zu verrechnen bzw. bei jener
Voranschlagstelle, der sie ihrer Natur oder ihrem Rechtstitel nach zugehören.
(4) Überplanmäßige Ausgaben und den Voranschlag überschreitende Einnahmen
sind in voller Höhe bei derjenigen Voranschlagstelle zu verrechnen, die sie
überschreiten. Überplanmäßige Ausgaben und Einnahmen, für deren
Verrechnung geeignete Voranschlagstellen nicht bestehen und
außerplanmäßige Ausgaben sind auf neue Voranschlagstellen zu verrechnen,
die nach Maßgabe der vom Landtag vorgegebenen Ermächtigung die
Landesregierung bzw. die Landesfinanzreferentin oder der
Landesfinanzreferent eröffnet.
Bruttoverrechnung
§ 35. (1) Die Verrechnung hat grundsätzlich ungekürzt (brutto) zu erfolgen.
(2) Absetzungen sind zulässig, wenn es sich um nicht veranschlagte Rückersätze
von Einnahmen oder Ausgaben handelt und der Rückersatz in demselben
Verwaltungsjahr wie die dazugehörige Einnahme oder Ausgabe erfolgt
(bedingt absetzbare Gebarungen). Bei Rückersätzen von Abgaben und von
Ausgaben für Leistungen für Personal ist die Absetzung ohne zeitliche
Beschränkung zulässig (unbedingt absetzbare Gebarungen).
(3) In allen übrigen Fällen ist eine Absetzung nur auf Grund besonderer
Anordnung der Landesfinanzreferentin bzw. des Landesfinanzreferenten
zulässig.

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Verrechnung nach Verwaltungsjahren
§ 36. Die voranschlagswirksame Verrechnung ist für jedes Verwaltungsjahr
gesondert zu führen und abzuschließen. Sie umfasst
1. die Verrechnung von Ausgaben und Einnahmen, die in Vollziehung des
laufenden Voranschlages angeordnet werden;
2. die Verrechnung von Ausgaben, die auf übertragene Ausgabenbeträge
aus Vorjahren angeordnet werden.
Durchlaufende Verrechnung
§ 37. (1) Die durchlaufende Verrechnung umfasst alle Ausgaben und Einnahmen, die
nicht voranschlagswirksam zu verrechnen sind. Hiezu gehören:
1. Geldverkehrsgebarungen,
2. Abrechnungskonten der Nebenkassen,
3. Ausgaben und Einnahmen, die endgültig nicht solche des Landes sind,
4. Einnahmen, deren Bestimmungszweck im Zeitpunkt des Vollzuges nicht
festgestellt werden kann,
5. Ausgaben und Einnahmen, deren voranschlagswirksame Verrechnung im
Zeitpunkt des Vollzuges mangels Kenntnis der Voranschlagstelle nicht
erfolgen kann (§ 26 Abs. 1),
6. Hinterlegungsgebarungen (Kautionen, Haftrücklässe, Hinterlegungen)
sowie Gebarungen vorübergehend treuhändig verwalteten Vermögens,
7. Rechnungsabgrenzungsposten,
8. Bereinigungen von Fehlbuchungen,
9. Umschuldungen.
(2) Andere Ausgaben und Einnahmen dürfen nur dann durchlaufend verrechnet
werden, wenn hiedurch weder eine unwirtschaftliche Gebarung begünstigt
noch eine Verschleierung der Rechnungslegung herbeigeführt werden kann
und die Landesfinanzreferentin bzw. der Landesfinanzreferent die
durchlaufende Verrechnung für den einzelnen Fall oder hinsichtlich gewisser
wiederkehrender Gebarungsfälle ausdrücklich zulässt.
(3) Innerhalb der durchlaufenden Verrechnung sind korrespondierende Einnahmen
und Ausgaben nicht von derselben Person anzuordnen.
Zeitliche Abgrenzung der Verrechnung
§ 38. (1) Für die zeitliche Zugehörigkeit einer Ausgabe oder Einnahme zur Rechnung
eines Verwaltungsjahres ist das auf der jeweiligen Buchungsanordnung angegebene
Verwaltungsjahr maßgeblich.

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(2) Auszahlungen, die zur zeitgerechten Vollziehung bereits in dem der voranschlagswirksamen
Fälligkeit vorangehenden Verwaltungsjahr flüssiggemacht
werden sowie Einzahlungen, die das folgende Verwaltungsjahr betreffen, sind
im Wege der durchlaufenden Verrechnung in die voranschlagswirksame
Verrechnung des folgenden Verwaltungsjahres überzuführen.
Vermögensnachweisung
§ 39. Die Verrechnung sämtlicher Ausgaben und Einnahmen hat derart zu erfolgen,
dass jederzeit die ordnungsgemäße Erstellung von Vermögensnachweisungen
im Sinne der vom Bundesministerium für Finanzen auf Grund des
Finanz-Verfassungsgesetzes erlassenen Richtlinien möglich ist. Sofern solche
Richtlinien nicht bestehen oder den Erfordernissen des Landes nicht genügen,
ergehen diesbezüglich gesonderte Ausführungserlässe. Soweit sich die
erforderlichen Daten nicht zwangsläufig aus der Verrechnung ergeben, sind
zusätzlich geeignete Aufzeichnungen zu führen.
Verrechnung von Hinterlegungen
§ 40. Für die Verrechnung von Hinterlegungen gelten die Bestimmungen dieses
Hauptstückes sinngemäß.
III. Hauptstück: Zahlungsvollzug
Arten der Kassen
§ 41. (1) Den Zahlungsvollzug für die Gebarung des Landes besorgt die Landesbuchhaltung.
Sie hat die Kassengeschäfte und die ihr sonst übertragenen Geschäfte
als Landeskasse im Rahmen des Buchhaltungsdienstes zu erledigen.
(2) Wenn es der Umfang und die Art der Gebarungen erfordert, können zur
Führung der Kassengeschäfte Nebenkassen eingerichtet werden.
(3) Nebenkassen bilden funktionell Teile der Landesbuchhaltung. Ihre Errichtung
bedarf der Genehmigung der Landesfinanzreferentin bzw. des Landesfinanzreferenten.
(4) Für wirtschaftliche Unternehmungen sind Sonderkassen zulässig. Abs. 3 gilt
sinngemäß.

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(5) Zahlungsmittel dürfen nur von den zuständigen und hiezu befugten Organen
der Kasse entgegengenommen oder geleistet werden. Bei Bedarf können für
bestimmte Gebarungen mit Genehmigung der Landesfinanzreferentin bzw.
des Landesfinanzreferenten außerhalb der unter Abs. 1, 2 und 4 angeführten
Einrichtungen Zahlungsvollzugsgeschäfte auch durch andere Organe
erfolgen, und zwar
1. durch Erteilung einer Inkassovollmacht zur unmittelbaren Einhebung
von Geldleistungen (Inkassostellen);
2. bei Genehmigung eines Verlages als Kreditteil (Verlagsstellen);
3. durch dienstlich zur Verfügung gestellte Kreditkarten oder diesen
gleichgestellten Entrichtungsformen, um damit bestimmte
Zahlungsverpflichtungen des Landes zu erfüllen.
Die Landesbuchhaltung ist davon in Kenntnis zu setzen.
Hinsichtlich der von den Neben- und Sonderkassen gemäß Abs. 2 und 4 zu
vollziehenden Gebarungen kann die jeweilige Dienststellenleitung im
unbedingt notwendigen Ausmaß Zahlungsvollzugsgeschäfte entsprechend
Punkt 1. und 2. unter Beachtung der Buchhaltungsorganisationsvorschrift
genehmigen. Derartige Kasseneinrichtungen werden einheitlich als
Subkassen bezeichnet. Die Direktion Finanzen ist über die Einrichtung bzw.
Auflassung solcher Zahlungsvollzugsstellen, gegebenenfalls im Wege der
aufsichtsführenden Organisationseinheit, in Kenntnis zu setzen.
(6) Die näheren Bestimmungen über die Besorgung der Aufgaben der Kassen und
über Kassensicherungsmaßnahmen sind in der Buchhaltungsorganisationsvorschrift
enthalten.
Aufgaben der Kassen
§ 42. Die Kassen haben für ihren Wirkungsbereich
1. die Einnahmen einzuziehen und die Ausgaben zu leisten;
2. Zahlungsmittel nach den näheren Anordnungen der Landesfinanzreferentin
bzw. des Landesfinanzreferenten zu verwalten bzw. zu
verwahren;
3. auf Grund besonderer Anordnung weitere Geschäfte zu besorgen;
4. die erforderlichen Aufschreibungen zu führen.
Art des Zahlungsvollzuges
§ 43. (1) Die Einzahlungen und Auszahlungen sind vorzugsweise im bargeldlosen
Verkehr zu vollziehen.
(2) Unter bargeldlos sind auch Zahlungen mittels Schecks, Bankomat- und
Kreditkarten oder diesen gleichgestellten Entrichtungsformen zu verstehen.
Die Entgegennahme bzw. Aushändigung solcher Zahlungsmittel ist nur

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Kassen oder mit Vollzugsaufgaben gemäß § 41 betrauten Organen gestattet.
Die Entgegennahme von Wechseln zur Leistung von Einzahlungen ist
unzulässig.
Rechnungsführung der Kassen
§ 44. (1) Über die vollzogenen Einnahmen und Ausgaben haben die Kassen
fortlaufende Aufschreibungen nach den Grundsätzen der zeitgeordneten
Verrechnung zu führen.
(2) Die Aufschreibungen sind entsprechend zu belegen.
(3) Die Belege sind nach Zahlungsvollzug zu entwerten.
Kassenabrechnung
§ 45. Die im § 41 angeführten Kassen bzw. Vollzugsstellen haben entsprechend den
näheren Anordnungen der Landesfinanzreferentin bzw. des
Landesfinanzreferenten oder den anlässlich der Genehmigung der Kasse bzw.
Vollzugsstelle getroffenen Vorgaben, zumindest jedoch am Jahresende
abzurechnen.
Kassenprüfung
§ 46. (1) Die Kassen sind regelmäßig zu prüfen und gegebenenfalls einer unvermuteten
örtlichen Prüfung zu unterziehen.
(2) Das Nähere über Kassenprüfungen bestimmt die Buchhaltungsorganisationsvorschrift.
IV. Hauptstück: Rechnungslegung
Erstellung des Rechnungsabschlusses
§ 47. (1) Nach Ablauf des Verwaltungsjahres (einschließlich des Auslaufmonates) ist
über die gesamte Gebarung auf Grund der Verrechnung der
Rechnungsabschluss nach der Gliederung des Voranschlages zu erstellen.

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(2) Hinsichtlich der Form, der Beilagen und allfälliger Maßnahmen zur
statistischen Auswertung usw. gelten die vom Bundesministerium für
Finanzen auf Grund des Finanz-Verfassungsgesetzes erlassenen Richtlinien.
(3) Sofern solche Richtlinien nicht bestehen oder den Erfordernissen des Landes
nicht genügen, ergehen diesbezüglich gesonderte Ausführungsbestimmungen.
Umfang des Rechnungsabschlusses
§ 48. (1) Der Rechnungsabschluss setzt sich zusammen
1. aus dem Kassenabschluss,
2. aus der Haushaltsrechnung.
(2) Die Rechnungslegung der wirtschaftlichen Unternehmungen hat durch eine
Vermögensbilanz und eine Gewinn- und Verlustrechnung zu erfolgen.
Verfahren der Erstellung und Genehmigung des Rechnungsabschlusses
§ 49. (1) Der Rechnungsabschluss ist von der Landesbuchhaltung bis spätestens 31.
Mai zu erstellen und im Wege der nach den Organisationsvorschriften des
Landes zuständigen Direktion Finanzen der Landesfinanzreferentin bzw. dem
Landesfinanzreferenten vorzulegen.
(2) Die Landesfinanzreferentin bzw. der Landesfinanzreferent hat den Rechnungsabschluss
der Landesregierung zur Vorlage an den Landtag zuzuleiten.
V. Hauptstück: Vermögensverwaltung
Landesvermögen
§ 50. (1) Das Landesvermögen ist von den Organisationseinheiten, die dieses oder
Teile desselben verwalten, in geeigneter Form evident zu halten.
(2) In den bezüglichen Aufschreibungen ist das Sachvermögen vom übrigen
Vermögen zu trennen.
(3) Eine Bewertung des Sachvermögens hat im Allgemeinen zu unterbleiben.
(4) Bei Veränderungen im Landesvermögen, die gleichzeitig eine
voranschlagswirksame Verrechnung bedingen, ist die Beziehung zum
Landeshaushalt herzustellen.

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(5) Das Nähere über die Verwaltung des Landesvermögens wird durch besondere
Ausführungsbestimmungen geregelt.
Rücklagen
§ 51. (1) Sind Rücklagen aufgrund gesetzlicher oder sonstiger Bestimmungen
gesondert auf nicht den allgemeinen Geldbeständen zuzuordnenden Konten zu
veranlagen, ist bei deren Veranlagung gemäß § 52 vorzugehen.
(2) Für die übrigen Rücklagen sind gesonderte Veranlagungen im Rahmen der
allgemeinen Geldbestände nur unter Bedachtnahme auf die Zielsetzung der
Rücklagenzuführung vorzunehmen (Vorgangsweise bei der Veranlagung
entsprechend § 52).
(3) Sofern Rücklagen nicht ausdrücklich auf Grund entsprechender
Bestimmungen gesondert zu veranlagen sind, ist eine kassenmäßige
Bedeckung nur nach Maßgabe der finanziellen Situation des Landes
erforderlich. Gemäß § 18 Abs. 3 ist auch für Rücklagen zur Übertragung von
Ausgabekrediten eine kassenmäßige Bedeckung nicht erforderlich.
Veranlagung von Kassenbeständen
§ 52. Bei der Veranlagung von Kassenbeständen (einschließlich in diesen
enthaltener Rücklagen) ist dem Aspekt der Sicherheit und der Liquidität
(Verfügbarkeit der Mittel für den Zahlungsverkehr) oberste Priorität
einzuräumen. Unter Wahrung dieser Prämissen ist ein möglichst hoher Ertrag
anzustreben.
Wo bzw. in welcher generellen Form die Mittel veranlagt werden, ist von der
Direktion Finanzen im Einvernehmen mit der Landesfinanzreferentin bzw.
dem Landesfinanzreferenten festzulegen.
Fremdvermögen
§ 53. (1) Fremdvermögen ist in geeigneter Form getrennt vom Landesvermögen
evident zu halten und gesichert zu verwahren.
(2) Das Nähere über die Verwaltung des Fremdvermögens ist im Bedarfsfall
durch besondere Ausführungsbestimmungen zu regeln.

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VI. Hauptstück: Allgemeine Bestimmungen
Führung der Aufschreibungen
§ 54. (1) Die Aufschreibungen sind entsprechend den Grundsätzen ordnungsgemäßer
Buchführung (GoB) zu führen. Dabei gilt der Grundsatz des systematischen
Aufbaus der Buchführung, der Grundsatz der Vollständigkeit und der
Grundsatz der Ordnungsmäßigkeit des Belegwesens und der
Belegaufbewahrung.
(2) Die Verrechnungsaufzeichnungen sind in der Regel getrennt nach
Verwaltungsjahren zu führen.
(3) Beim Einsatz der EDV muss durch die verwendeten Programme sichergestellt
sein, dass die Aufzeichnungen lückenlos und nicht nachträglich veränderbar
erfolgen.
Aufbewahrung der Aufschreibungen und Belege
§ 55. (1) Aufschreibungen und Belege sind zweckmäßig geordnet und sicher aufzubewahren.
(2) Aufschreibungen und Belege sind mindestens sieben Jahre aufzubewahren.
Die Frist läuft vom Tag der Entlastung an, das ist der Tag des
Landtagsbeschlusses zum jeweiligen Rechnungsabschluss. Die
Aufbewahrungsfrist von sieben Jahren gilt nicht, wenn aus Gründen der
Beweissicherung, insbesondere zur Sicherung wichtiger dinglicher oder
obligatorischer Rechte (z.B. Pfandbestellungsurkunden, Bankgarantien), eine
längere Aufbewahrung geboten ist. Dies gilt auch dann, wenn gegen
Bedienstete oder gegen sonstige Personen (z.B. Empfangsberechtigte) eine
Untersuchung anhängig ist und die damit im Zusammenhang stehenden
Belege und Aufschreibungen bis zur Erledigung des Verfahrens benötigt
werden. Ist eine verlängerte Belegaufbewahrung aus den vorgenannten
Gründen erforderlich, so ist die Landesbuchhaltung hievon von der
bewirtschaftenden Stelle in Kenntnis zu setzen.
(3) Für die Ausscheidung und Vernichtung von Aufschreibungen und Belegen
gelten die allgemeinen Bestimmungen der Skartierungsordnung des Amtes
der Landesregierung sinngemäß.

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Ausführungsbestimmungen
§ 56. Ausführungsbestimmungen zur Haushaltsordnung erlässt die Landesfinanzreferentin
bzw. der Landesfinanzreferent. Soweit nach der Haushaltsordnung
des Landes Oberösterreich oder sonstigen einschlägigen Vorschriften und
Erlässen die Zustimmung bzw. Genehmigung der Landesregierung oder der
Landesfinanzreferentin bzw. des Landesfinanzreferenten erforderlich ist, ist
diese, sofern nicht ausdrücklich eine bestimmte Zuständigkeit festgelegt ist,
im Wege der Direktion Finanzen einzuholen.
Erläuterung der Fachausdrücke
§ 57. Bei Anwendung der Haushaltsordnung sind die in der Anlage
zusammengefassten und erläuterten Begriffe zugrundezulegen.
Wirksamkeitsbeginn
§ 58. Die vorstehenden Bestimmungen der §§ 1 bis 57 ersetzen mit dem Zeitpunkt
ihrer Beschlussfassung durch die Oö. Landesregierung die bisherige
Haushaltsordnung des Landes Oberösterreich vom 15. Juli 1963, Fin-3086/1-
Schö-1963, in der Fassung der 10. Änderung vom 18. Jänner 1993, Fin-
010000/36-I/Ni-1993.
Anlage

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Anlage - 1-
zur Haushaltsordnung des Landes Oberösterreich (§ 57)
Abgang
Der Mehrbetrag der Ausgaben gegenüber den Einnahmen.
Ablieferung
Beträge, welche von wirtschaftlichen Unternehmungen, soweit ihre Gebarung in einem
Wirtschaftsplan dargestellt wird, an den Landeshaushalt abzuführen sind.
Abrechnungskonten
In der durchlaufenden Gebarung geführte, korrespondierende Konten zur Abwicklung des
Zahlungsverkehrs zwischen zwei Kassen.
Absetzung
Die rechnungsmäßige Verkürzung einer Ausgabe oder Einnahme um zugehörige Ersätze.
Amtssachausgaben
Alle Ausgaben, die erforderlich sind, um ein Amt verwaltungstechnisch einzurichten,
betriebsfähig zu erhalten und zu betreiben (Investitionen in das Verwaltungsvermögen
gehören zu den Ausgaben für Anlagen).
Anordnungsbefugnis
Die Befugnis, Zahlungs-, Empfangs-, Verrechnungs- und Umbuchungsaufträge zu erteilen.
Ansatz
Funktionelle Gliederung der Einnahmen und Ausgaben in der ersten bis fünften Dekade,
finanzwirtschaftliche Gliederung in der sechsten Dekade eines sechsstelligen Ansatzes.
Ausgaben für Anlagen
Investitionen in das Verwaltungsvermögen, in das öffentliche Gut und in das
Finanzvermögen.
Betriebsähnliche Einrichtungen
Einrichtungen zur Besorgung öffentlicher Aufgaben, bei denen die wirtschaftlichen Aufgaben
jene der Hoheitsverwaltung überwiegen, und die möglichst eine Kostendeckung anstreben.
Dauerschuldverhältnis
Rechtsverhältnisse, bei denen der Umfang der zu erbringenden Leistung zwingend von der
Dauer des Schuldverhältnisses abhängt (z.B. Dienstverträge, Bestandsverträge).

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Anlage - 2-
zur Haushaltsordnung des Landes Oberösterreich (§ 57)
Deckungsfähigkeit der Ausgaben
Ausgaben sind deckungsfähig, wenn Ersparungen bei einer Voranschlagstelle ohne
besonderes Genehmigungsverfahren zum Ausgleich eines Mehrerfordernisses bei einer
anderen Voranschlagstelle herangezogen werden dürfen. Es gibt gegenseitige
Deckungsfähigkeit, das heißt unbeschränkte Deckungsfähigkeit, und einseitige
Deckungsfähigkeit, bei der zwischen deckungsfähigen (passiven) und deckungsberechtigten
(aktiven) Ausgabenbeträgen unterschieden wird.
Dienstpostenplan
Der Dienstpostenplan legt die Anzahl der für die Erfüllung der Aufgaben der
Landesverwaltung benötigten Dienstposten fest. Diese sind den Ansätzen des Voranschlages
zugeordnet und werden in Funktionsgruppen dargestellt, wobei je fünf Funktionslaufbahnen in
einer Gruppe zusammengefasst sind. Zusätzlich erfolgt eine Trennung in Beamtinnen und
Beamte, Vertragsbedienstete I, Vertragsbedienstete II, Lehrpersonen und sonstige Bedienstete.
Empfangsauftrag
Belegbarer Auftrag zur Einziehung von Einnahmen.
Förderungsausgaben
Ausgaben für Maßnahmen Dritter, die zur Erfüllung kultureller, sozialer, wirtschaftlicher,
sowie sonstiger staatspolitischer und gesellschaftspolitischer Aufgaben getroffen werden,
soweit hiefür keine unmittelbare Gegenleistung erfolgt.
Fremdvermögen
Unter Fremdvermögen ist jener Vermögensteil zu verstehen, welcher nicht dem Land gehört,
sondern von ihm nur verwaltet oder verwahrt wird.
Gebarung
Jede Tätigkeit, die Einnahmen zum Zweck oder Ausgaben zur Folge hat. In Bezug auf die
Veranschlagung und Verrechnung wird begrifflich zwischen voranschlagswirksamer
Gebarung (siehe auch den Begriff „Haushalt“) und durchlaufender Gebarung unterschieden.
Gebarungsgruppen
Gliederung der Einnahmen und Ausgaben nach finanzwirtschaftlichen Gesichtspunkten und
damit deren Zuordnung zu näher umschriebenen Gebarungsgruppen in der 6. Dekade eines
Voranschlagsansatzes.
Geldverkehrsgebarungen
Durchlaufend zu verrechnende Gebarungen, die im Geldverkehr zwischen der Landeskasse,
den Nebenkassen und Zahlstellen anfallen.
Haushalt
Ausgaben und Einnahmen, die Gegenstand der Veranschlagung sind.

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Anlage - 3-
zur Haushaltsordnung des Landes Oberösterreich (§ 57)
Innere Schulden
Liquides Finanzvermögen, das zur vorübergehenden Finanzierung eines Budgetdefizits
herangezogen werden kann.
Kassenabschluss
Bestandteil des Rechnungsabschlusses, der die Kassengebarungen darstellt.
Konkurrenzgebarung
Gebarung eines Vorhabens, das von mehreren Gebietskörperschaften - mit oder ohne
Beteiligung von Interessenten- gemeinsam finanziert wird. Eine solche Konkurrenz hat
öffentlich-rechtlichen Charakter; es kommt ihr Rechtspersönlichkeit zu.
Landesvermögen
Hiezu gehören alle Sachen, die im Eigentum des Landes stehen, und alle Rechte, deren Träger
das Land ist. Das Landesvermögen besteht aus dem öffentlichen Gut, dem Verwaltungs- und
Finanzvermögen.
Personalausgaben (Leistungen für Personal)
Alle Geld- und Sachbezüge für die Beamten, Vertrags- und sonstigen Bediensteten,
Nebengebühren und Geldaushilfen, Dienstgeberbeiträge und freiwilligen Sozialleistungen.
Unter Vertragsbediensteten und sonstigen Bediensteten sind ständige und nicht ständige
Bedienstete zu verstehen.
Alle übrigen Ausgaben- wie beispielsweise auch Ausgaben für Abgeordnete zum Landtag,
Mitglieder der Landesregierung und sonstige politische Funktionäre, oder Ausgaben für
Pensionen (Ruhe- und Versorgungsbezüge sowie Leistungen nach der Dienst- und Provisionsordnung
für unkündbare Vertragsbedienstete des Landes Oberösterreich - DPO 1966)
sowie auch Bezugsvorschüsse - zählen nicht zu den Personalausgaben und gehören demnach
zu den Sachausgaben.
Rechnerische Richtigkeit
Die Gewährleistung durch die bewirtschaftende Stelle hat sich, etwa bei einer der Anordnung
zugrunde liegenden Rechnung, insbesondere darauf zu beziehen, dass die Rechnung
• im Original vorliegt,
• den Empfangsberechtigten oder die Empfangsberechtigte enthält,
• rechnerisch richtig ist und die Berechnungen den zugrunde liegenden Zahlenangaben
(u.a. Zeitraum, Maßzahl, Gewicht, Einheitssatz, Entfernung), den maßgebenden
Vorschriften, besonderen Verfügungen, Verträgen udgl. entsprechen,
dass weiters die angebotenen oder vereinbarten Zahlungsbegünstigungen (Skonti, Rabatte)
ausgenützt worden bzw. bei Schlussrechnungen die in einem Vermerk festzuhaltenden
Abschlagszahlungen richtig abgezogen worden sind.
Im Falle anderer, nicht in Form von Rechnungen vorliegender Unterlagen, die eine
Anordnung begründen, ist im Sinne der vorstehenden Kriterien vorzugehen.

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Anlage - 4-
zur Haushaltsordnung des Landes Oberösterreich (§ 57)
Rechnungsabgrenzungsposten
Auszahlungen, die zur zeitgerechten Vollziehung noch in dem der voranschlagswirksamen
Fälligkeit vorangehenden Verwaltungsjahr flüssiggemacht werden, und Einzahlungen, die
bereits das folgende Verwaltungsjahr betreffen. Solche Auszahlungen und Einzahlungen
werden im Wege der durchlaufenden Verrechnung in die voranschlagswirksame Verrechnung
des folgenden Verwaltungsjahres übergeführt.
Rechnungsabschluss
Die geordnete Nachweisung der Gebarungsergebnisse eines Verwaltungsjahres. Er ist
Rechenschaftsbericht der für die Wirtschaftsführung des Landes verantwortlichen Organe und
bildet die Grundlage für deren Entlastung durch den Landtag.
Sachausgaben
Alle voranschlagswirksamen Ausgaben, die nicht zu den Leistungen für Personal zählen.
Sachgeordnete Verrechnung
Aufzeichnung der Gebarungsfälle nach der Gliederung des Voranschlages.
Sachliche Richtigkeit
Die Gewährleistung durch die bewirtschaftende Stelle hat sich insbesondere darauf zu
beziehen, dass
• die Lieferung oder Leistung entsprechend der zugrunde liegenden Vereinbarung oder
Bestellung gut und zweckentsprechend ausgeführt ist und dass die Angaben über Zahl,
Maß und Gewicht richtig sind (vereinbarungsgemäße Lieferung und Leistung),
• die beschafften Gegenstände und Materialien in das Inventar- bzw. Materialverzeichnis
eingetragen sind,
• die Rechnungslegerin oder der Rechnungsleger alle ihm obliegenden Verpflichtungen
erfüllt hat; auf bautechnischem Gebiet, dass die erbrachten Leistungen fachlich richtig
sind.
Die Beziehung zwischen dem Buchungsbeleg und dem Inventar- bzw. Materialverzeichnis ist
herzustellen. Sind die gelieferten Materialien zum sofortigen Verbrauch bestimmt, so ist es
ausdrücklich auf dem Buchungsbeleg zu bescheinigen.
Sammelnachweis
Sammelnachweise enthalten ordentliche Einnahmen oder Ausgaben, die sachlich eng
zusammenhängen und deshalb – ohne Rücksicht darauf, bei welchen Ansätzen sie
veranschlagt sind – gemeinsam bewirtschaftet werden können.
Sonstige Sachausgaben
Ausgaben, die nach Ausscheidung der Personalausgaben, der Amtssachausgaben, der
Ausgaben für Anlagen und der Förderungsausgaben verbleiben.
Überschuss
Der Mehrbetrag der Einnahmen gegenüber den Ausgaben.

Referenzdokument VB 09 V1.1
Anlage - 5-
zur Haushaltsordnung des Landes Oberösterreich (§ 57)
Übertragene Ausgabenbeträge
Bedeckte, in einem Verwaltungsjahr aber nicht verbrauchte Ausgabenbeträge, über die in den
Nachjahren verfügt werden kann, ohne dass sie neuerlich zu veranschlagen sind.
Umbuchungsauftrag
Belegbarer Auftrag, durch den - unter Ausschaltung des Geldverkehrsa)
bereits durchgeführte Buchungen von einem Konto auf ein anderes übertragen werden,
b) Ausgaben und Einnahmen verschiedener Konten aufgerechnet werden.
Verfügungsmittel
Beträge für Zwecke, welche weder im Voranschlag einzeln darzustellen, noch in der
Rechnung gesondert nachzuweisen sind.
Verläge als Kreditteile
Nachgeordneten Dienststellen nach besonderen Vorschriften zur Bestreitung laufender
Ausgaben gegen Rechnungslegung flüssiggemachte Teile veranschlagter Ausgabenbeträge.
Verrechnung
Buchmäßige Aufzeichnung der einzelnen Gebarungsfälle.
Verrechnungsauftrag
Belegbarer Auftrag zur Buchung von grundsätzlich fälligen Ausgabenverbindlichkeiten oder
Einnahmenansprüchen im Landeshaushalt, die nicht einen Geldfluss unmittelbar zur Folge
haben.
Verstärkungsmittel
Ein zum Ausgleich von Überschreitungen im Voranschlag vorgesehener zweckfreier
Ausgabenbetrag, der bei Inanspruchnahme lediglich im entsprechenden Ausmaß gebunden
wird, während hinsichtlich der erfolgten Überschreitung lediglich auf die Bedeckung im
Rahmen der Verstärkungsmittel verwiesen wird.
Verwaltungskostenbeiträge
Beträge, die einem Verwaltungszweig als Entgelt dafür angelastet werden, dass er aus den
Aufwendungen eines anderen Verwaltungszweiges Nutzen zieht.
Voranschlag
Der Voranschlag ist Auftrag und Ermächtigung des Landtages, die Wirtschaft des Landes zu
führen. Er ist die Gegenüberstellung der voraussichtlich fälligen Einnahmen und Ausgaben
des Landes für einen bestimmten Zeitraum.

Referenzdokument VB 09 V1.1
Anlage - 6-
zur Haushaltsordnung des Landes Oberösterreich (§ 57)
Voranschlagstelle
Zusammenfassende Bezeichnung für die Gliederungselemente des Voranschlages
Haushaltshinweis/Ansatz/Post. Die Gliederung und Zuordnung der Einnahmen und Ausgaben
des Voranschlages zu diesen Elementen ist in der Voranschlags- und
Rechnungsabschlussverordnung des Bundesministers für Finanzen (VRV) festgelegt.
Ergänzend dazu besteht hinsichtlich der postenweisen Gliederung das Postenverzeichnis des
Landes Oberösterreich.
Vorschüsse gegen Ersatz
Rückzahlbare Ausgaben des Landes, die etwa unter der Bezeichnung "Vorschuss" (z.B.
Bezugsvorschuss) geleistet werden, rechtlich jedoch als Darlehen zu werten sind.
Wirtschaftliche Unternehmungen
Einrichtungen, die nach erwerbswirtschaftlichen Grundsätzen geführt werden.
Zahlungsauftrag
Belegbarer Auftrag zur Auszahlung oder Überweisung von Geldbeträgen.
Zahlungsrückstände
Zur Gebühr erhobene, noch nicht abgestattete Gebarungen.
Zeitgeordnete Verrechnung
Die Aufzeichnung der Gebarungsfälle in der Reihenfolge ihres zeitlichen Anfalles.
Zuschuss
Beträge, welche aus dem Landeshaushalt an wirtschaftliche Unternehmungen, soweit deren
Gebarung in einem Wirtschaftsplan dargestellt wird, zu leisten sind.