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Streitkräfte, Fähigkeiten und Technologien im 21. Jahrhundert ...

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ausgeglichen werden kann, dem stehen jedoch sowohl die hohen Produktionskosten als<br />

auch die Belastungen für die Umwelt gegenüber.<br />

Jede Substitution <strong>und</strong> auch fast jede Einsparungsmaßnahme ist zunächst mit technologischem<br />

Aufwand <strong>und</strong> Investitionen verb<strong>und</strong>en. Investitionen unter Unsicherheit laufen<br />

<strong>im</strong>mer Gefahr, nicht in einem ausreichenden Ausmaß getätigt zu werden. Dies könnte <strong>im</strong><br />

Falle des Peak Oil auch für teure <strong>Technologien</strong> <strong>und</strong> Infrastrukturen gelten, auf die bisweilen<br />

<strong>im</strong> Bereich der Förderung nicht-konventionellen Öls so große Hoffnungen gesetzt<br />

werden. Zumindest besteht die ernstzunehmende Gefahr, dass es mehrere Jahre oder<br />

sogar Jahrzehnte dauern könnte, bis die notwendigen Investitionen in ausreichendem<br />

Umfang zum Tragen kommen könnten. 129<br />

Ein weiteres Argument der Kritiker des Peak Oil ist, dass bei einem Anstieg des Ölpreises<br />

zusätzliche Reserven verfügbar werden, weil sich dann ihr Abbau lohnt. Wenn der Ölpreis<br />

auf dem Weltmarkt unter den Förderkosten für ein best<strong>im</strong>mtes Feld liegt lohnt sich der<br />

Abbau nicht. Es wird dann auch nicht zu den förderbaren Ressourcen gezählt. Übersteigt<br />

der Ölpreis jedoch die Förderkosten wird eine Förderung wirtschaftlich tragbar. Bei fallender<br />

Ölproduktion <strong>und</strong> steigendem Preis würde zusätzliches Öl verfügbar. Diesem Argument<br />

kann nur mit starker Einschränkung zugest<strong>im</strong>mt werden, denn es wird die Tatsache<br />

ignoriert, dass dieses neue Öl kein billiges Öl mehr ist. Der Preis wird hoch bleiben<br />

<strong>und</strong> noch weiter ansteigen. Damit werden auch Elektrizität, Brenn- <strong>und</strong> Treibstoffe,<br />

Kunststoffe oder Nahrungsmittel teurer. Die Folgen sind Rezession, steigende Arbeitslosigkeit<br />

<strong>und</strong> der Zusammenbruch des Finanzsystems. Bei der drohenden Gefahr geht es<br />

nicht um das Ende des Öls, sondern das Ende des billigen Öls, <strong>und</strong> damit gleichzeitig um<br />

das Ende unserer Gesellschaft, die auf der Verwendung billigen Öls beruht. Viele Kritiker<br />

verweisen auch <strong>im</strong>mer wieder auf frühere nicht eingetretene Vorhersagen, dass bereits<br />

Ende des 20. Jahrh<strong>und</strong>erts die Ölvorräte erschöpft sein würden. Allerdings beruht diese<br />

Kritik auf einer verkürzten Betrachtung. In den 70ern gab es zum einen Prognosen, dass<br />

die Ölvorräte gegen Ende des 20. Jahrh<strong>und</strong>erts oder bereits vorher erschöpft sein würden.<br />

Aber zum anderen auch weitverbreitete Prognosen, die besagen, dass die Ölproduktion<br />

gegen Ende des Jahrh<strong>und</strong>erts nicht am Ende sein, sondern ihr Max<strong>im</strong>um erreichen<br />

würde. Diese Einschätzung teilte die Vielzahl der seriösen Organisationen. Es scheint sogar,<br />

dass diese Vorhersage eingetroffen wäre, hätte die Ölkrise in den 70er Jahren nicht<br />

zu einem zwischenzeitlichen Rückgang der Produktion geführt. Viele Leute berufen sich<br />

auf die erst genannte Behauptung der Erschöpfung der Ölvorräte, weil sie sich des Unterschieds<br />

zwischen dem Ölfördermax<strong>im</strong>um <strong>und</strong> der Erschöpfung der Ölvorräte nicht bewusst<br />

sind. Deshalb gehen sie davon aus, dass allgemein eine Erschöpfung der Weltvorräte<br />

bis zum Jahr 2000 vorhergesagt wurde. In Tabelle 1 sind verschiedene Quellen aufgeführt,<br />

deren Vorhersagen bis zu 20 Jahre auseinander liegen. Jedoch wurde mehrheitlich<br />

ein Fördermax<strong>im</strong>um für konventionelles Öl für den Zeitraum nach dem Jahr 2000 vor-<br />

129<br />

Vgl. Hirsch, Robert L. (2005): Peaking of World Oil Production: Impacts, Mitigation, & Risk Management.<br />

URL: http://www.netl.doe.gov/publications/others/pdf/Oil_Peaking_NETL.pdf (abgerufen: <strong>21.</strong> April<br />

2010)<br />

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