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Streitkräfte, Fähigkeiten und Technologien im 21. Jahrhundert ...

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– womit aufwendige Transporte in den Einsatzraum vermieden werden könnten. 120 Ein<br />

weitreichender Einsatz von Biotreibstoffen hätte den Vorteil, dass die Antriebe einer Vielzahl<br />

von Transport- <strong>und</strong> Waffensystemen – von Flugzeugen über Schiffen bis hin zu<br />

Kampf- <strong>und</strong> Schützenpanzern, nicht gr<strong>und</strong>sätzlich geändert, sondern lediglich weiterentwickelt<br />

werden müssten. 121<br />

Die postfossile Transformation der Streitkräfte kann auch <strong>und</strong> gerade an den Standorten<br />

vorangetrieben werden <strong>und</strong> ist in Pilotprojekten schon angelaufen. Gerade hier dürfte die<br />

Nutzung erneuerbarer Energien (neben Wind- <strong>und</strong> Solarkraft auch Geothermie <strong>und</strong> Biomasse<br />

oder Biogas) stetig zunehmen <strong>und</strong> auch kurzfristig nutzbare Potenziale bieten.<br />

Damit könnte auch die weitere Diversifizierung der Energiequellen der deutschen bzw.<br />

europäischen Volkswirtschaft zielgerichtet unterstützt <strong>und</strong> weiter forciert werden. Prinzipiell<br />

ist auch die stärkere Nutzung von Wind- <strong>und</strong> Sonnenenergie an den Einsatzorten<br />

(Base-Camps) denkbar, die den „ökologischen Fußabdruck“ der Einsätze reduzieren<br />

kann. Gr<strong>und</strong>sätzlich ist jedoch eine postfossile Transformation der Streitkräfte nicht nur<br />

ein technologischer, sondern ein ganzheitlicher Prozess, in den auch radikal neue Systemansätze<br />

<strong>und</strong> Nutzungskonzepte werden einfließen müssen.<br />

Weltweit haben Streitkräfte einen hohen Anteil am Verbrauch fossiler Treibstoffe –<br />

auch <strong>und</strong> gerade <strong>im</strong> Einsatz. Neben dem technologischen Vorhalten fossiler Ersatzlösungen<br />

<strong>und</strong> der Vergrößerung der strategischen Reserven ist die mittel- bis langfristige<br />

Transformation hin zu postfossilen Streitkräften unabdingbar.<br />

Für die B<strong>und</strong>eswehr <strong>und</strong> die deutsche <strong>und</strong> europäische Rüstungsindustrie kommt es<br />

darauf an, die postfossilen zivilen <strong>Technologien</strong> schnell zu adaptieren <strong>und</strong> wichtige<br />

Entwicklungen, die so nur in militärischen Kontexten auftreten (etwa bei Schiffen, U-<br />

Booten <strong>und</strong> Flugzeugen) sowohl eigenständig als auch in internationalen Kooperationen<br />

voranzutreiben. Die stärkere Nutzung erneuerbarer Energien an den Standorten<br />

könnte ein Einstieg sein. Angesichts der Transformation der Energiesysteme <strong>und</strong> der<br />

Kl<strong>im</strong>aschutzmaßnahmen <strong>im</strong> zivilen Sektor erscheint auch die Entwicklung einer<br />

„green forces roadmap 2050“ denkbar, die diesen Transformationsprozess für die<br />

Streitkräfte operationalisiert. Langfristiges Ziel sollte die vollständige Umstellung der<br />

Streitkräfte auf erneuerbare Energien mit geringstem CO2-Ausstoss bis zum Jahr<br />

2100 sein.<br />

120<br />

Dazu wären robuste, skalierbare <strong>und</strong> verlegbare Systeme zur Treibstoffproduktion über Algen erforderlich.<br />

121<br />

Etwa Biotreibstoffverträglichkeit der Motoren bzw. Turbinen, Qualität <strong>und</strong> Langzeitstabilität der Treibstoffe<br />

selbst etc.<br />

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