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Streitkräfte, Fähigkeiten und Technologien im 21. Jahrhundert ...

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4.5. Hilfe bei der Stabilisierung fragiler Förderländer<br />

Durch die vielfachen Herausforderungen des Peak Oil wird die Leistungsfähigkeit<br />

von Staaten geschwächt. Dies wird tendenziell zu mehr schwachen Staaten führen, die<br />

durch Instabilität gefährdet sind. Die Förderung <strong>und</strong> der Export von Öl setzten jedoch ein<br />

weitgehend stabiles staatliches Umfeld voraus. Können Regierungen dies nicht gewährleisten,<br />

erhöht sich die Wahrscheinlichkeit der Erfüllung politischer <strong>und</strong> administrativer<br />

Aufgaben inklusive Gewalteinsatz durch Dritte. Die relevanten Akteure können dabei<br />

nicht-staatliche oder sub-staatliche wie auch staatliche Akteure sein. Die Bandbreite der<br />

Konsequenzen umfasst daher die Verdrängung oder Dominanz schwacher staatlicher<br />

Strukturen durch private oder halbstaatliche Akteur, aber auch staatliche Interventionen<br />

fremder Mächte.<br />

Implikationen für Deutschland: Deutschlands Öl- <strong>und</strong> Gasversorgung wird mittelbis<br />

langfristig zu einem erheblichen Teil aus traditionell volatilen Regionen des Nahen<br />

<strong>und</strong> Mittleren Ostens, Zentralasiens <strong>und</strong> Nordafrikas kommen. Innerstaatliche oder<br />

transnationale Konflikte <strong>und</strong> Instabilitäten in den betreffenden Liefer- <strong>und</strong> Transitländern<br />

nehmen vor dem Hintergr<strong>und</strong> eines generell l<strong>im</strong>itierten Erdölangebots <strong>und</strong> möglicher<br />

Funktionseinschränkungen des Erdölmarktes potenziell bedrohliche Ausmaße für<br />

das deutsche Wirtschaftssystem <strong>und</strong> die staatliche Aufgabenwahrnehmung an. Daher hat<br />

Deutschland ein Interesse an stabilen nationalen, aber auch regionalen Umfeldern insbesondere<br />

in den Lieferländern. Eine Unterstützung der dortigen Gesellschaften kann dabei<br />

unter Umständen zur Vermeidung direkter negativer Konsequenzen für Deutschland<br />

notwendig werden.<br />

Gerade in schwachen Staaten ist davon auszugehen, dass andere Akteure in die Konflikte<br />

der jeweiligen Länder involviert sind. Eine Berücksichtigung dieser Akteure muss daher<br />

zur Aufrechterhaltung oder Wiederherstellung stabiler Umfelder eingeplant werden. Dies<br />

gilt besonders <strong>im</strong> Falle bewaffneter Auseinandersetzungen mit bewaffneten Gruppen <strong>und</strong><br />

privaten Militärdienstleistern, deren Status <strong>und</strong> Behandlung aus heutiger Sicht rechtlich<br />

noch nicht hinreichend geklärt ist.<br />

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