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Streitkräfte, Fähigkeiten und Technologien im 21. Jahrhundert ...

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4.4. Gestaltungskraft <strong>und</strong> Bedeutung westlicher Industrienationen<br />

nehmen ab<br />

Zwischen großen Schwellenländern <strong>und</strong> ressourcenreichen Entwicklungsländern<br />

entstehen neue strategische Bündnisse <strong>und</strong> Partnerschaften. Innerhalb internationaler<br />

Organisationen kommt es vermehrt zu politischem Klientelismus. Die Position westlicher<br />

Industrienationen in den internationalen Beziehungen wird unter den Vorzeichen des<br />

Peak Oil weiter geschwächt.<br />

Implikationen für Deutschland: Die schwächere Position westlicher Industrienationen<br />

als Nachfrager des knappen Gutes Öl führt zu einem Bedeutungsverlust Deutschlands,<br />

aber auch seiner engsten Partner <strong>und</strong> der EU. Durch handlungsfähige Bündnisse,<br />

die ein gemeinschaftliches Auftreten erlauben, kann dies jedoch partiell aufgefangen <strong>und</strong><br />

eine den großen Schwellenländern vergleichbare Position errungen oder erhalten werden.<br />

Als Instrument bietet sich zur Überwindung mangelnder quantitativer Bedeutung eine<br />

gemeinsame Energiepolitik der EU oder eines Teils ihrer Mitglieder an.<br />

Zusätzlich gewinnen unter dem Anpassungsdruck die <strong>Technologien</strong> zur Umstellung der<br />

Energiewirtschaft sowie energieeffiziente Verfahren <strong>und</strong> <strong>Technologien</strong> an Bedeutung. Das<br />

technologische Wissen, das an dem Wirtschaftsstandort Deutschland <strong>und</strong> in den europäischen<br />

Partnerstaaten zur Verfügung steht, erlaubt daher ebenfalls eine Einflussnahme auf<br />

die weitere Entwicklung bilateraler <strong>und</strong> allgemein internationaler Beziehungen. Allerdings<br />

besitzen die westlichen Industrienationen keineswegs ein Monopol auf energieeffiziente<br />

<strong>und</strong> ölunabhängige <strong>Technologien</strong>, so dass sich auch hier eine Konkurrenzsituation<br />

ergibt. Abhängig von der weiteren Entwicklung <strong>und</strong> Investitionen in Forschung <strong>und</strong> Entwicklung<br />

ist aus heutiger Sicht nicht zu beantworten, wie sich die Lage zum Zeitpunkt des<br />

nicht zu prognostizierenden Peak Oil darstellen würde.<br />

Wichtiger ist jedoch die Frage der Ausrichtung der Politik zur zumindest teilweisen Rückgewinnung<br />

geschw<strong>und</strong>ener Gestaltungskraft. Die sich heute schon abzeichnende Konkurrenz<br />

um die Deutungshoheit angemessener <strong>und</strong> „richtiger“ Politik <strong>und</strong> Entwicklungszusammenarbeit<br />

wird sich voraussichtlich weiter verschärfen. Die von westlichen Staaten<br />

eher präferierte werteorientierte Außenpolitik <strong>und</strong> Zusammenarbeit gerät dabei durch die<br />

tendenziell schwächere deutsche <strong>und</strong> westliche Position in eine nachrangige Position.<br />

Dies würde zur Herstellung einer wettbewerbsfähigen eigenen Position in dem Streben<br />

nach festen, verlässlichen Verbindungen mit ölexportierenden Staaten eine Annäherung<br />

eigener Vorstellungen an die konkurrierenden Modelle erfordern <strong>und</strong> eine pragmatische<br />

Politik zur Ressourcensicherung notwendig machen.<br />

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