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Streitkräfte, Fähigkeiten und Technologien im 21. Jahrhundert ...

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Ebene fossile Mobilität eine Gr<strong>und</strong>voraussetzung von Wirtschaftskreisläufen. Eine Einschränkung<br />

dieser Mobilität hat unmittelbare Auswirkungen auf den Handel <strong>und</strong> das<br />

Preisgefüge.<br />

Nahrungsmittelsicherheit gefährdet<br />

Mittelfristig sind vor allem zwei Konsequenzen von Interesse. Zum einen können Engpässe<br />

bei der Versorgung mit existenziell wichtigen Gütern auftreten. Hierzu gehören vor<br />

allem Nahrungsmittel, deren Import sich prohibitiv stark verteuern kann <strong>und</strong> Länder mit<br />

hohen Nahrungsmittel<strong>im</strong>portquoten gefährdet. 70 Mögliche Folgen liegen auf der Hand<br />

<strong>und</strong> konnten schon häufig beobachtet werden. Beispielhaft sei hier auf die sogenannte<br />

Tortilla-Krise Anfang 2006 in Mexiko verwiesen, die durch einen Boom von Biofuels ausgelöst<br />

worden war.<br />

Dennoch gäbe es nach einem Peak Oil wichtige Unterschiede zu vergangenen Nahrungsmittelkrisen:<br />

- Die Krise beträfe alle über größere Entfernungen gehandelten Nahrungsmittel,<br />

nicht nur einzelne Regionen oder Produkte. Strukturell bereits heute gefährdete<br />

Regionen wären allerdings überproportional betroffen (siehe Abbildung 4).<br />

Hilfsmaßnahmen müssten entsprechend umfassend ausfallen.<br />

- Die Preissteigerung ist nachhaltig <strong>und</strong> nicht durch eine einmalige Missernte o.ä.<br />

hervorgerufen.<br />

- Die Anreize zur Nutzung von Agrarflächen zum Anbau von Biofuel-Pflanzen nehmen<br />

zu. 71<br />

- Ernteerträge hängen ebenfalls vom Erdöl ab. Der Verzicht auf den Einsatz von<br />

Maschinen oder ölbasierten Düngemitteln <strong>und</strong> anderen Chemikalien zur Ertragssteigerung<br />

wirkt sich somit negativ auf die Ernten aus. 72<br />

des Schienennetzes voraussetzen, wie sie in der Mitte des 20. Jahrh<strong>und</strong>erts einmal vorhanden war, bevor sie<br />

zugunsten des flexibleren Güterverkehrs über die Strasse ausgedünnt wurde. Zudem ist die mögliche Steigerung<br />

des Güterverkehrs schon heute begrenzt. Auch Kombiverkehre, d.h. die Verbindung von Schienen- <strong>und</strong><br />

Strassentransport, sind nicht ohne weiteres extrem auszuweiten.<br />

70<br />

Zu einer ausführlichen Klassifizierung von Ländern bezogen auf ihre Nahrungsmittelsicherheit vgl. Bingxin,<br />

Y./You, L./Fan, S. (2009): A Typology of Food Security in Developing Countries <strong>und</strong>er High Food Prices.<br />

URL: http://ageconsearch.umn.edu/bitstream/51043/2/IAAE%20food% 20security%20typology.pdf<br />

(abgerufen: 12. Mai 2010).<br />

71<br />

Zu den Auswirkungen von Biofuels auf Nahrungsmittelsicherheit vgl. auch Abschnitt 3.1.2., sowie Food and<br />

Agriculture Organization of the United Nations (2008): The State of Food and Agriculture – Biofuels: Prospects,<br />

Risks and Opportunities. URL: http://books.google.de/books?id=AJNaYDP5uoYC&lpg (abgerufen:<br />

19. Mai 2010), S. 72 ff..<br />

72<br />

Vgl. dazu auch Abschnitt 3.1.2. Die UdSSR verhalf Nordkorea nach dem Koreakrieg zu einer modernen <strong>und</strong><br />

produktiven Landwirtschaft. Mit dem Zusammenbruch der UdSSR versiegte plötzlich der Zufluss billigen<br />

Erdöls. Zwischen 1989 <strong>und</strong> 1998 fielen die Ernteerträge um mehr als die Hälfte (vgl. auch Noland, M. (2003):<br />

Famine and Reform in North Korea. IIE Working Paper 03-5. Peterson Institute for International Economics,<br />

Washington, DC., S. 5).<br />

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