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Streitkräfte, Fähigkeiten und Technologien im 21. Jahrhundert ...

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3.1.4. Der Übergang zu post-fossilen Gesellschaften führt zu ökonomischen<br />

<strong>und</strong> politischen Krisen<br />

Moderne Volkswirtschaften haben sich auf der Basis billiger fossiler Rohstoffe, insbesondere<br />

des Erdöls ausdifferenziert. Sowohl der Individualverkehr als auch der Gütertransport<br />

sind erdölbasiert. In beiden Bereichen wird ein stark erhöhter Ölpreis massive<br />

Auswirkungen haben. Die sicherheitspolitischen Folgen bestehen in einer Fragmentierung<br />

besonders betroffener Gesellschaften sowie ökonomischen <strong>und</strong> politischen Systemkrisen.<br />

Einschränkungen <strong>im</strong> Individual- <strong>und</strong> Güterverkehr<br />

Die starke Verteuerung <strong>und</strong> teilweise massive Einschränkung des motorisierten Individualverkehrs<br />

hat unmittelbare Wirkung auf die Funktionsmechanismen <strong>und</strong> Lebensgewohnheiten<br />

moderner industrialisierter Gesellschaften. Wenngleich kurzfristige Engpässe<br />

über regulatorische oder freiwillige Maßnahmen gemildert werden könnten („Mobilitätsgutscheine“,<br />

„autofreier Sonntag“ etc.), begrenzen insbesondere die Siedlungsstrukturen<br />

67 in den entwickelten Ländern (Leben in der Vorstadt, Arbeiten in der Innenstadt;<br />

suburbane Strukturen) eine beschleunigte Transformation <strong>im</strong> Individualverkehr. Alle<br />

damit zusammenhängenden Wirtschaftssektoren würden <strong>im</strong> Falle starker Einschränkungen<br />

in einen Abschwung geraten – von der Automobilindustrie über das Baugewerbe bis<br />

hin zum Tourismus. Die „Mobilitätskrise“ würde zu einer neuen Ausprägung der Wirtschaftskrise.<br />

Noch ernstere Auswirkungen kann die Verteuerung des Güterverkehrs haben. Die internationale<br />

Arbeitsteilung in ihrer heutigen Ausprägung globaler Prozess- <strong>und</strong> Güterketten<br />

von Waren aller Art wurde maßgeblich durch technische Fortschritte <strong>im</strong> Frachtverkehr<br />

(Containerschiffe, Lastkraftwagen, Kühlsysteme) ermöglicht, 68 der <strong>im</strong> Kern auf fossilen<br />

Treibstoffen basiert. Im Unterschied zum Individualverkehr ist eine Elektrifizierung des<br />

Güterverkehrs mit den heute üblichen Verkehrsmitteln <strong>und</strong> in ausreichendem Umfang<br />

technisch noch nicht möglich. 69 Daher bleibt insbesondere auf regionaler <strong>und</strong> lokaler<br />

67<br />

Vgl. Brown, L. (2006): Plan B 2.0 Rescuing a Planet Under Stress and a Civilization in Trouble. URL:<br />

http://www.earth-policy.org/<strong>im</strong>ages/uploads/book_files/pb2ch02.pdf (abgerufen: 18. Mai 2010). S.36 f.<br />

68<br />

Zu der These, dass die „Marit<strong>im</strong>e Transport Revolution“ die Globalisierung wegen stark gesunkener Transportkosten<br />

verursacht hat, gibt es unterschiedliche Ansichten (vgl. Jacks, D./Meissner, C.M./ Novy, D.<br />

(2008): Globalisation and the costs of international trade from 1870 to the present. URL:<br />

http://www.voxeu.org/index.php?q=node/1545 (abgerufen: 19. Mai 2010) oder auch Jacks, D./Pendakur, K.<br />

(2008): Global Trade and the Marit<strong>im</strong>e Transport Revolution. NBER Working Paper No. 14139. National<br />

Bureau of Economic Research, Camebridge.)). Dass die Transportkosten – insbesondere be<strong>im</strong> Transport<br />

kleinerer Gütermengen über Land – von den Erdölpreisen determiniert werden ist jedoch nicht zu bestreiten.<br />

69<br />

Komplett elektrisch fahrende LKWs sind aus heutiger Sicht weder ökologisch noch wirtschaftlich effizient.<br />

Die stärkere Abwicklung des Güterverkehrs über die Schiene, die per se elektrifiziert ist, würde eine Dichte<br />

38

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