Kind

sie herum scheinen sich in Schuldlosigkeit einzuhüllen, doch hinter einer
Maske glaubt Lisa Gewalttätigkeit zu entdecken. Sie fühlt sich machtlos
ausgeliefert, da sie die wahrgenommene Aggressivität nicht beweisen
kann. Im Endeffekt geht es bei ihr darum, den Taburahmen der
Aggressionen ihrer Umwelt zu sprengen und sich ihres Machtwillens
bewusst zu werden - das ist allerdings ein weiter Entwicklungsweg!
Schattenbilder und Verdrängungen: Solange für Lisa die Schatten der
Aggressionsbilder in ihrem Umfeld nicht erkennbar werden, wird sie sich
in ihrer Hilflosigkeit unbewusst darum bemühen, diese Aggressionen
sichtbar zu machen: Sie provoziert Gewalt! Sie kann mit ihrem Verhalten
ihre Mitmenschen an die Grenze ihrer Geduld bringen und in ihnen
Affekte hervorrufen, über die sie dann erschrecken. Sie kann einen
Mitmenschen so lange reizen, bis ihm die Hand ausrutscht. Damit zeigt
Lisa demjenigen dessen Schatten, nämlich seine
Aggressionsbereitschaft, die dieser aber sicherlich nicht wahrhaben will.
Über ihr Unbewusstes kann Lisa an alte Wunden ihrer Mitmenschen
rühren, ohne es zu beabsichtigen. Sie bringt Erwachsene leicht auf die
Palme, wobei diese sich fragen müssten, welche frühkindlichen
Verletzungen Lisa in ihnen wohl wachgerufen hat. Lisa braucht Schutz!
Der Schutz liegt in diesem Falle nicht im Behüten und Vermeiden von
Gefahren, sondern in der Ehrlichkeit ihrer Betreuer, den Schatten der
Gewalt auch in sich zu sehen. Die Betreuer sollten sich von ihren
Schuldzuweisungen gegenüber anderen Menschen frei machen und sich
für das, was geschieht, selbst verantwortlich fühlen.
Durchsetzungskraft: Lisa verfügt über ein immenses Quantum an Kraft
und Durchhaltevermögen, das an Besessenheit grenzt. Wenn sie etwas
will, dann gibt es für sie kein Aufhalten mehr. Sie zieht ihre Sachen
durch! Damit beweist sie ihren Überlebenswillen, mit dem sie alle
Bedrohungen, Gefahren und schwere Zeiten meistern kann. Um sich
ihren Mut beweisen zu können, kann sie manchmal waghalsige
Unternehmungen starten. So braucht man sich nicht zu wundern, wenn
sie in waghalsiger Weise über ein Brückengeländer balanciert. Sie liebt
die Gefahr und entschärft auch gern Gefahren, sodass sie durchaus den
Mut aufbringt, sich als Schlichter zwischen zwei Rowdys zu stellen.
Erziehung: Lisa ist ungeduldig, nervös und leicht reizbar. Man kann ihr
als Elternteil mehr Verständnis entgegenbringen, wenn man bei ihren
impulsiven Ausbrüchen ihre innere Bedrohung wahrnimmt, die hinter
allem steckt. Sie braucht ganz einfach Liebe und Sicherheit. Wenn sie
eher Angst davor hat, ihre Angriffslust offen zu zeigen, kann sie
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