Text - Freiheit ist selbst bestimmtes Leben ohne Angst
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und dort herrschen. Was uns zusagt,das wollen wir behalten, das andere aber zerstören, die<br />
Bew<strong>ohne</strong>r zu Sklaven machen und IL <strong>selbst</strong> an den Baum des <strong>Leben</strong>s heften, daß ihn jeder<br />
verspotte!' Und einige der Anhänger des Jaho riefen: 'Ja, laßt uns so tun!'<br />
17.16 Als Bel dies hörte, schauderte ihn. Und er sprach: 'Wir sind ausgezogen aus Gottes Reich, um<br />
aus eigener Kraft ein Eigenes uns zu bauen und eine uns gemäße <strong>Freiheit</strong> zu finden. Wir sind aber<br />
nicht ausgezogen in Feindschaft gegen Gott! Sprecht also nicht weiter solch' törichtes Zeug und<br />
übeles Wort! Tragt lieber tüchtig und arbeitet.'<br />
17.17 Wie der Jaho dies hörte, wurde er zornig, stellte sich Bel in den Weg und schrie: 'Du b<strong>ist</strong> nicht<br />
anders von Rang als ich! Darum werde ich fortan der Oberste hier sein. Ich werde sogleich das<br />
Reich Gottes erobern, ILs Thron dort verwüsten und alle Herrlichkeit gewinnen. Denn ich bin seit<br />
jeher derjenige, der eigentlich Gott sein müsste!' Und einige von Jahos Anhängern tobten und<br />
riefen: 'Jaho muß unser Gott werden!'<br />
17.18 Da ließ Bel den Blick schweifen über das ganze Heer und rief fragend: 'Wer von euch will<br />
statt meiner den El Jaho zum Führer haben?' Da tönte wie ein gewaltiger Sturm das Rufen der<br />
Mehrheit: 'Bel <strong>ist</strong> unser Führer! Bel sei unser König! Der Jaho soll schweigen!'<br />
17.19 Dies erfüllte den Jaho mit verbissener Wut, so daß er seinen Anhängern ein Zeichen gab und<br />
schrie: 'Dann sollen alle die mit mir kommen, die meinen Weg gehen wollen! Ich werde mehr und<br />
Größeres bewirken, als <strong>selbst</strong> IL es vermöchte! Wer an sein Wohlergehen denkt, der folge mir,<br />
seinem neuen Gott, und bete mich allein an!'<br />
17.20 Es waren auch wirklich manche, die sich jetzt um den Jaho scharten. Und bald zog etwa der<br />
sechste Teil des Heeres auf Jahos Seite. Bel gestattete jenen, ihren Anteil an der Beute von<br />
Kuthagracht mit sich zu nehmen. Die Abtrünnigen begannen auch sogleich, an Ort und Stelle ein<br />
Lager aufzuschlagen, von dem aus sie das Reich Gottes angreifen und erobern wollten. Und weil<br />
die Verräter so dachten, bauten sie nicht mit Sorgfalt, sondern <strong>ohne</strong> viel Mühe aufzuwenden.<br />
17.21 Als Bel fragte, ob er die Gefährtinnen der Abtrünnigen, die noch im Mittelreich weilten, zu<br />
diesen schicken solle, sagte der Jaho, das Mittelreich möge die Weiber behalten, denn er brauche<br />
bloß Krieger.<br />
17.22 Und wie nun die beiden Gruppen sich trennten, rief der Jaho, von Haß erfüllt, dem Bel nach:<br />
'Du sei verflucht!'<br />
17.23 Und seither herrscht Feindschaft zwischen dem Mittelreich und Jahos Pfuhl, welcher<br />
inzwischen die Hölle <strong>ist</strong>.<br />
17.24 Während das Mittelreich-Heer weiterzog, der neuen Heimat entgegen, bauten die Anhänger<br />
Jahos ihre Höllenwelt notdürftig aus; denn noch meinten sie, bald das Gottesreich einnehmen zu<br />
können, was doch ganz unmöglich war.<br />
17.25 Bald schon entstand deshalb Unfriede unter den Abtrünnigen, denn Jaho hatte schlecht<br />
gerechnet. Zwischen dieser Hölle und dem Mittelreich bestand nun keine Verbindung mehr. Alle<br />
Anhänger des Jaho blieben verdammt in ihrem Pfuhl.<br />
ACHTZEHNTES KAPITEL<br />
18.1 Des Mittelreiches Weiterbau ging zügig voran, seine Bew<strong>ohne</strong>r waren fleißig, zufrieden und<br />
hoffnungsfroh, obschon ihr nunmehriges Dasein ein ganz anderes und mühseligeres war, als<br />
einstmals im Gottesreich.<br />
18.2 Vieles hätte aber noch besser werden können im Mittelreich, wäre seine Einw<strong>ohne</strong>rschaft<br />
zahlreicher gewesen. Deshalb beschloß Bel, an die Grenzen des Gottesreiches zu ziehen, dort zu<br />
berichten und zu fragen, wer womöglich sich noch berufen fühle, auszuwandern in das Mittelreich;<br />
denn er wußte aus früherer Zeit, daß mancher zurückgeblieben war, der die Sehnsucht wohl kannte.<br />
18.3 Dies blieb aber auch dem Jaho nicht lange verborgen. Und so machte sich dieser mit einer