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Text - Freiheit ist selbst bestimmtes Leben ohne Angst

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und Klügeren wirkten mit für die Kleineren; und die Kleineren freuten sich über das, was die<br />

Größeren schaffen konnten - <strong>ohne</strong> ein Kennen von Neid und <strong>ohne</strong> sich <strong>selbst</strong> zu verkennen;<br />

14.12 und keiner empfand höheren oder geringeren Wert, sondern einjeder hatte seinen eigenen<br />

Platz, jeder Stamm gar seine eigene Welt, die nach seinem Besonderen gestaltet war.<br />

14.13 Unter den El und Igigi einiger Stämme aber mehrte sich die Sehnsucht nach dem<br />

Unbekannten, von dem sie nicht wußten. Und wie Gott dies gewahrte, schuf er neue Möglichkeiten<br />

für diese. Doch war dies wiederum so eingepaßt in den allgültigen Rahmen des lichten Ge<strong>ist</strong>es<br />

Gottes, daß es die fremde Sehnsucht jener nicht aufzuheben vermochte.<br />

14.14 Die Stämme der Treumütigen und Einfältigen hatten nun weitere Spielwiesen, auf denen sie<br />

sich fröhlich ergingen. Auch manche kluge Sinnierer hatten ihre Freude daran. Die Stämme<br />

unruhigen Ge<strong>ist</strong>es indes fanden bald, daß dies abermals nicht ihrem Wesen gemäß sei. Viele von<br />

ihnen verfielen in Traurigkeit, Sehnsucht bohrte in ihnen, nach neuen Ufern zu suchen. Und doch<br />

wußten sie nicht, wie das geschehen mochte, noch wie es wäre, fände es statt."<br />

14.15 Da unterbrach der König die lrini und rief aus: "Wahrlich! Ich fühle es nach! Zu forscher Tat<br />

drängt unser Wesen. Kampfesge<strong>ist</strong> herrscht, die Luft des Sturms und die Stunde des Feuers! Kein<br />

Vorwärts scheuen wir. Wenn der Mond auch die Sterne auffräße und die Sonne den Mond, wenn das<br />

Meer über den Himmel stiege und die Sonne ertränkte - wir ertrügen auch dies! Und nun, lrini,<br />

berichte mir weiter."<br />

14.16 Die lrini sprach also weiter: "Es war aber auch so, daß überall ein Zusammenklingen des<br />

Männlichen und des Weiblichen stattfand, wenn gleich nicht in jener Weise, wie in der Erdenwelt.<br />

Denn dort im göttlichen himmlischen Reich <strong>ist</strong> kein Werden und kein Vergehen, Geschlechtlichkeit<br />

gibt es da nicht. Das Männliche meint dort bloß Aussehen und Ge<strong>ist</strong>esart, und ebenso meint das<br />

Weibliche dort bloß Anblick und Wesen. So <strong>ist</strong> aber eben dieser Unterschied zwischen den<br />

männlichen El und Igigi und den weiblichen El und Igigi schon rein äußerlich ein noch<br />

auffallenderer als zwischen Mann und Weib der Erdenwelt. Das Weibliche hat dort im Gottesreich<br />

noch mehr an Anmut und Zartheit, das Männliche hingegen noch mehr an Größe und Kraft. So <strong>ist</strong><br />

die Weise, wie Männer und Frauen auf der Erde sich geben, ein Abglanz davon.<br />

14.17 Einen Unterschied aber an Wert und Würde gibt es nicht; einejede Natur hat ihren eigenen<br />

Wert und ihre eigene Würde von selbem Maß.<br />

14.18 Also hat alles dort im himmlischen Gottesreich Paarsamkeit, der Gefährte die Gefährtin, die<br />

Gefährtin den Gefährten, obgleich Geschlechtliches es nicht gibt und auch keine Vermehrung, da<br />

alles in allem auf ewig belebt <strong>ist</strong> und lebt. Die traute Paarsamkeit liegt tief im Wesen der Igigi und<br />

El - wie in dem der Menschen, welche aus ihnen kamen.<br />

14.19 Die El und Igigi der verschiedenen Stämme aber vermischten sich nie, getreu der ewigen<br />

Ordnung. Wohl trafen sie einander, wie auf Erden die Menschen verschiedener Völker sich treffen,<br />

doch bloß auf Zeit.<br />

14.20 Die Verschiedenheit der Stämme <strong>ist</strong> deutlich auch dort. Es gibt weise und einfältige, starke<br />

und schwache, und viele haben unterschiedliche Farbe und Form. Und also wiewohl die Stämme<br />

miteinander verkehrten, blieben sie doch stets unter sich, um das Gefüge der Allmacht zu wahren.<br />

14.21 Dies war so geordnet, weil der reine Frieden allein dort herrschen kann und erhalten bleiben,<br />

wo Einklang <strong>ist</strong>.<br />

14.22 Was zueinander paßt, zeugt Frieden; was verschieden <strong>ist</strong>, zeugt Streit.<br />

14.23 Wer den Schwachen unter die Starken versetzt, befördert des Schwachen Neid und des<br />

Starken Verachtung. Deshalb hat Gott weise getrennt. Was Gott geschieden hat, der Allschauende,<br />

soll nicht zusammengefügt werden; wo Gott für Einklang Sorge trug, soll nicht hineingegriffen<br />

werden. Das <strong>ist</strong> das Gesetz des himmlischen Friedens.<br />

14.24 Wie dann der abfallende Großengel diese Ordnung zerbrach - wovon noch zu hören sein wird

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