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DIALOG – Das individuelle, alljährliche, leistungsorientierte Gespräch

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<strong>DIALOG</strong> – <strong>Das</strong> <strong>individuelle</strong>, alljährliche,<br />

<strong>leistungsorientierte</strong> Gespräch<br />

Für die Beurteilung<br />

der Schulleiterinnen und Schulleiter der Volksschule<br />

Departement<br />

Bildung, Kultur und Sport<br />

Abteilung Volksschule<br />

1


Inhaltsverzeichnis<br />

1. <strong>DIALOG</strong> – <strong>Das</strong> Wichtigste auf einen Blick 3<br />

2. Was ist <strong>DIALOG</strong>? 4<br />

3. Ziele des <strong>DIALOG</strong> 5<br />

4. Übersicht über den <strong>DIALOG</strong>-Prozess 6<br />

4.1 Vorbereitung des Ziel vereinbarungsgesprächs 6<br />

4.2 Gespräch zur Vereinbarung von Sach- und Verhaltenszielen 7<br />

4.3 Realisierung der Ziele und Aufgabenerfüllung – Sammeln von Beurteilungsgrundlagen 11<br />

4.4 Vorbereitung des Be urteilungsgesprächs 11<br />

4.5 Beurteilungsgespräch 12<br />

5. Beurteilung 13<br />

5.1 Beurteilung der Aufgaben erfüllung 13<br />

5.2 Beurteilung der Fähigkeiten 14<br />

5.3 Beurteilung der Sach- und Verhaltensziele 14<br />

5.4 Gesamtbeurteilung 14<br />

6. Beurteilungsmassstab und Beschreibung der Einstufung 15<br />

7. Dokumentation – Umgang mit dem Ziel vereinbarungs- und Beurteilungsbogen 17<br />

8. Die Bestandteile des <strong>DIALOG</strong>-Instruments 18<br />

9. Anhang 19<br />

9.1 Beschreibung der Aufgaben der Schulleitung 19<br />

9.2 Beschreibung der Fähigkeiten 21<br />

2


1. <strong>DIALOG</strong> – <strong>Das</strong> Wichtigste auf einen Blick<br />

——<br />

<strong>DIALOG</strong> ist ein Instrument zur Beurteilung<br />

und zur Anerkennung und Wertschätzung der<br />

<strong>individuelle</strong>n Leistungen der Schulleiterin/des<br />

Schulleiters.<br />

——<br />

Beurteilt werden die Aufgabenerfüllung und<br />

die Fähigkeiten resp. Kompetenzen sowie die<br />

Erreichung von vorab definierten Zielen.<br />

——<br />

<strong>DIALOG</strong> besteht aus zwei Teilen, dem Gespräch<br />

zur Zielvereinbarung und dem Beurteilungsgespräch.<br />

——<br />

<strong>DIALOG</strong> ist eine Grundlage für die persönliche<br />

und berufliche Weiterentwicklung und für die<br />

Förderung der Schulleiterin oder des Schulleiters.<br />

——<br />

Der Ablauf des <strong>DIALOG</strong> gliedert sich in folgende<br />

Schritte:<br />

z.B. Oktober/<br />

November<br />

Vorbereitung<br />

Beurteilungsgespräch<br />

Beurteilungsgespräch<br />

Einführung<br />

und Vorbereitung<br />

Zielvereinbarungsgespräch<br />

Zielvereinbarungsgespräch<br />

——<br />

Im Zielvereinbarungsgespräch werden Sachund<br />

Verhaltensziele festgelegt.<br />

——<br />

Im Beurteilungsgespräch werden die vereinbarten<br />

Ziele überprüft und die Aufgabenerfüllung<br />

sowie die Fähigkeiten der Schulleitungsperson<br />

gewürdigt und bewertet.<br />

——<br />

Es müssen nicht jedes Jahr sämtliche Tätigkeiten<br />

und alle Fähigkeiten bewertet werden. Es<br />

können Schwerpunkte bei einzelnen Aufgaben<br />

oder Aufgabenbereichen oder bei einzelnen<br />

Fähigkeiten oder Fähigkeitsbereichen gesetzt<br />

werden. Hingegen sollen in der Regel alle vereinbarten<br />

Ziele beurteilt werden.<br />

——<br />

Diejenigen Tätigkeiten oder Fähigkeiten, welche<br />

in die Beurteilung einfliessen, können wie die<br />

Ziele vorgängig mit der Schulleitungsperson<br />

vereinbart werden.<br />

——<br />

Die Schulleiterin/der Schulleiter hat Gelegenheit,<br />

sich auf dem Zielvereinbarungs- und<br />

Beurteilungsbogen zum Ablauf des Beurteilungsgesprächs,<br />

zur Arbeitssituation, zur Zusammenarbeit<br />

mit der vorgesetzten Stelle oder<br />

zu anderen Anliegen zu äussern.<br />

——<br />

<strong>Das</strong> gegenseitig unterzeichnete Original des<br />

Zielvereinbarungs- und Beurteilungsbogens<br />

bleibt bei der vorgesetzten Schulpflegeperson,<br />

eine Kopie geht zur Schulleiterin/zum Schulleiter.<br />

evtl. Anpassen<br />

der Zeile<br />

Realisierung<br />

der Ziele und<br />

Aufgaben<br />

erfüllung<br />

z.B. Januar/<br />

Februar<br />

3


2. Was ist <strong>DIALOG</strong>?<br />

<strong>DIALOG</strong> in geleiteten Schulen ist ein Instrument<br />

für das Personalgespräch mit der Schulleitung 1 . Es<br />

wird vom Kanton zur Verfügung gestellt und kann<br />

von den Schulen freiwillig genutzt werden.<br />

<strong>Das</strong> <strong>individuelle</strong>, alljährliche, <strong>leistungsorientierte</strong><br />

Gespräch – kurz <strong>DIALOG</strong> – beinhaltet zwei wesentliche<br />

Aspekte:<br />

——<br />

<strong>DIALOG</strong> ist ein Instrument, in welchem die Ziele<br />

wertschätzend und partnerschaftlich festgelegt<br />

und mit Daten belegt überprüft werden.<br />

——<br />

<strong>DIALOG</strong> ist ein Beurteilungssystem, das der<br />

Förderung und Entwicklung der Schulleiterinnen<br />

und Schulleiter dient.<br />

Im <strong>DIALOG</strong> – das heisst im Gespräch – wird über<br />

die persönliche und berufliche Entwicklung, über<br />

Erwartungen und Anforderungen, über Leistung<br />

und Aufgabenerfüllung gesprochen. <strong>Das</strong> Gemeinsame<br />

und Gegenseitige, das <strong>DIALOG</strong> auszeichnet,<br />

erfordert Vertrauen, Respekt und Akzeptanz auf<br />

beiden Seiten.<br />

tung unterstützt das vorgesetzte Schulpflegemitglied<br />

in der Anwendung von <strong>DIALOG</strong> und enthält<br />

Hinweise zur Beurteilung.<br />

<strong>DIALOG</strong> ist die Beurteilung einer Arbeitsleistung.<br />

<strong>Das</strong> ist eine ernstzunehmende Aufgabe, die sorgfältig<br />

angegangen werden soll. Es wird deshalb<br />

dem Schulpflegemitglied, welches die Beurteilung<br />

vornimmt, empfohlen, eine entsprechende Weiterbildung<br />

zu besuchen. 2<br />

<strong>DIALOG</strong> kann auch für andere Personen mit Führungsaufgaben<br />

genutzt werden, beispielsweise für<br />

Leiterinnen/Leiter von Projekten. Mit <strong>DIALOG</strong> soll<br />

insbesondere die Führungsfunktion beurteilt werden.<br />

Ist eine Schulleitungsperson an der gleichen<br />

Schule ebenfalls als Lehrperson tätig, soll für die<br />

Funktion als Lehrperson ein anderes passendes<br />

Instrument verwendet werden. 3<br />

<strong>DIALOG</strong> besteht aus zwei Teilen, dem Gespräch<br />

zur Zielvereinbarung und dem Beurteilungsgespräch.<br />

Im Gespräch zur Zielvereinbarung werden<br />

Sach- und Verhaltensziele festgelegt. Nach ca. 8<br />

bis 10 Monaten werden im Beurteilungsgespräch<br />

die vereinbarten Ziele überprüft und die Aufgabenerfüllung<br />

sowie die Fähigkeiten der Schulleiterin<br />

bzw. des Schulleiters bewertet. Die Ergebnisse<br />

dieser beiden Gespräche werden im Zielvereinbarungs-<br />

und Beurteilungsbogen festgehalten und<br />

dieser wird unterzeichnet. Die vorliegende Weglei-<br />

1<br />

<strong>Das</strong> Instrument kann für alle Mitglieder der Schulleitung (Gesamtschulleitungen,<br />

Stufenleitungen, Schulhausleitungen usw.) angewendet<br />

werden. Aus Gründen der Lesbarkeit wird der Begriff Schulleiterin<br />

und Schulleiter verwendet.<br />

2<br />

Die Vereinigung aargauischer Schulpflegepräsidentinnen und Schulpflegepräsidenten<br />

(VASP) bietet Weiterbildungen zum Gebrauch des<br />

<strong>DIALOG</strong> an. Informationen gibt es unter: www.vasp-aargau.ch.<br />

3<br />

Vgl. Handreichung Personalführung an der Aargauer Volksschule<br />

unter http://www.ag.ch/personalfuehrung-volksschule<br />

4


3. Ziele des <strong>DIALOG</strong><br />

<strong>DIALOG</strong> dient der Anerkennung und Wertschätzung<br />

der <strong>individuelle</strong>n Leistungen der Schulleiterin/<br />

des Schulleiters. Schulleitungspersonen haben Anrecht<br />

auf Rückmeldungen zu ihrer Arbeit in einem<br />

Klima von Respekt und Vertrauen. Die Kommentare<br />

und Beurteilungen werden schriftlich festgehalten,<br />

um bei Bedarf darauf zurückkommen zu können.<br />

<strong>DIALOG</strong> steht für die partnerschaftliche Vereinbarung<br />

von Sach- und Verhaltenszielen. Ziele sollen<br />

nicht vorgegeben, sondern zwischen dem beurteilenden<br />

Schulpflegemitglied und der Schulleiterin/<br />

dem Schulleiter einvernehmlich ausgehandelt<br />

werden. <strong>Das</strong> Festhalten von Zielen schafft Transparenz<br />

über gegenseitige Erwartungen und schafft<br />

Handlungsspielräume zugunsten der Schulleitung,<br />

die es ihr erlauben, kreativ, selbständig und zielorientiert<br />

zu handeln.<br />

Grundlagen der Zielformulierung und<br />

Beurteilung:<br />

Sowohl bei der Formulierung als auch bei der<br />

Beurteilung der Sach- und Verhaltensziele, der<br />

Aufgabenerfüllung und Fähigkeiten sind zu<br />

berücksichtigen:<br />

——<br />

Ziele, Strategien und Vorgaben des Kantons<br />

——<br />

Ziele und Strategien der Gemeinde respektive<br />

der Schule (Leitbild, Mehrjahresplanung,<br />

Schulprogramm)<br />

——<br />

Anforderungen an die Schulleitung (Stellenbeschreibung,<br />

Anforderungsprofil)<br />

<strong>DIALOG</strong> unterstützt die Vorgesetzten in der Beurteilung<br />

der Zielerreichung, der Aufgabenerfüllung<br />

sowie der Fähigkeiten der Schulleiterin/des<br />

Schulleiters und ist eine Basis für die Mitarbeitendenförderung.<br />

Zielformulierung und Beurteilung<br />

bilden den Ausgangspunkt für die Planung der<br />

persönlichen Weiterentwicklung der Schulleiterin/<br />

des Schulleiters, z.B. mittels Weiterbildung. Ziel ist,<br />

dass die Anforderungen der aktuellen Stelle erfolgreich<br />

bewältigt werden können.<br />

<strong>DIALOG</strong> kann zur Sicherung und Entwicklung der<br />

Schulqualität beitragen, wenn die Ziele gemeinsam<br />

durch Schulpflege und Schulleitung festgelegt<br />

werden.<br />

5


4. Übersicht über den <strong>DIALOG</strong>-Prozess<br />

Der Ablauf des <strong>DIALOG</strong> gliedert sich in folgende<br />

Schritte:<br />

4.1 Vorbereitung des Zielvereinbarungsgesprächs<br />

4.4<br />

evtl. Anpassen<br />

der Zeile<br />

z.B. Oktober/<br />

November<br />

4.5<br />

Vorbereitung<br />

Beurteilungsgespräch<br />

Beurteilungsgespräch<br />

4.3<br />

Realisierung<br />

der Ziele und<br />

Aufgaben<br />

erfüllung<br />

4.1<br />

Einführung<br />

und Vorbereitung<br />

Zielvereinbarungsgespräch<br />

4.2<br />

Zielvereinbarungsgespräch<br />

z.B. Januar/<br />

Februar<br />

Damit <strong>DIALOG</strong> seinen<br />

vollen Nutzen entfalten<br />

4.5<br />

4.1<br />

kann, ist eine klare und<br />

transparente Kommunika-<br />

4.4<br />

tion durch die beurteilende<br />

4.2<br />

Schulpflegeperson über<br />

4.3<br />

Inhalt, Sinn und Zweck<br />

unabdingbar. Die Einführung<br />

des <strong>DIALOG</strong> ist umsichtig zu planen und offen<br />

zu kommunizieren. Die Beantwortung folgender<br />

Fragen 4 kann dabei hilfreich sein:<br />

— Warum wird <strong>DIALOG</strong> durchgeführt?<br />

— Wie gliedert sich der <strong>DIALOG</strong>-Prozess?<br />

— Welche Konsequenzen hat <strong>DIALOG</strong>?<br />

— Was passiert mit den Zielvereinbarungs- und<br />

Beurteilungsbogen?<br />

— Wie sind die Gespräche inhaltlich und methodisch<br />

aufgebaut?<br />

— Wem werden die Ziele kommuniziert?<br />

— Wer hat welchen Nutzen von der Zielerreichung?<br />

— …<br />

Zur Vorbereitung auf das Gespräch zur Zielvereinbarung<br />

empfiehlt es sich, dass sich sowohl das<br />

beurteilende Mitglied der Schulpflege wie auch die<br />

Schulleiterin/der Schulleiter mit dem Zielvereinbarungs-<br />

und Beurteilungsbogen auseinandersetzen,<br />

um im Gespräch mögliche Fragen zu klären. Als<br />

Grundlage für die partnerschaftliche Vereinbarung<br />

von Sach- und Verhaltenszielen bringen beide Parteien<br />

Vorschläge für Ziele in das Gespräch mit.<br />

4<br />

Antworten auf diese Fragen werden weiter unten gegeben.<br />

6


4.2 Gespräch zur Vereinbarung von Sach- und Verhaltenszielen<br />

Damit die Sach- und<br />

4.5<br />

Verhaltensziele im Beurteilungsgespräch<br />

reflektiert<br />

4.1<br />

und bewertet werden können,<br />

müssen die Aufgaben<br />

4.4<br />

4.2 und Erwartungen bezüg-<br />

4.3<br />

lich der vereinbarten Ziele<br />

für beide Seiten klar sein.<br />

Was ist die Definition, welches der Zweck einer<br />

Zielvereinbarung?<br />

Unter Zielvereinbarung versteht man das gemeinsame<br />

schriftliche Festlegen von Ergebnissen, die<br />

in einem bestimmten Zeitraum angestrebt werden.<br />

Führen durch Zielvereinbarung bedingt eine partizipative<br />

Kommunikationskultur. <strong>Das</strong> gemeinsame<br />

Festlegen von Zielen hat zur Folge, dass die Schulpflege<br />

und die Schulleitung zusammen die Schulentwicklung<br />

steuern. Die Schulleitenden erhalten<br />

so abgestützte Frei- und Gestaltungsräume, um die<br />

Ziele der Schule umzusetzen. <strong>Das</strong> stärkt die Motivation<br />

und Identifikation mit der Schule respektive<br />

der Gemeinde. Ein weiterer Vorteil besteht darin,<br />

dass die berufliche Weiterentwicklung der Schulleiterin/des<br />

Schulleiters einbezogen werden kann.<br />

Ziele leiten die Aufmerksamkeit und die Handlungen,<br />

mobilisieren Energien, erhöhen die Ausdauer<br />

und fördern die Suche nach angemessenen Handlungsstrategien.<br />

5<br />

Wann findet das Gespräch statt?<br />

<strong>Das</strong> Gespräch zur Zielvereinbarung findet am Anfang<br />

der Beurteilungsperiode statt, beispielsweise<br />

im Januar oder Februar. Es kann auch gleichzeitig<br />

mit dem Beurteilungsgespräch stattfinden. Allenfalls<br />

ist der Termin auf den Budgetprozess der Gemeinde<br />

abzustimmen. <strong>Das</strong> macht z.B. Sinn, wenn<br />

unsicher ist, ob eine geplante Weiterbildung der<br />

Schulleiterin/des Schulleiters durch den Gemeinderat<br />

bewilligt wird.<br />

Wie viele Ziele sind zu vereinbaren?<br />

In der Regel sollen maximal 3 bis 5 Jahresziele vereinbart<br />

werden. Es ist möglich, Zwischenziele zu<br />

formulieren oder Ziele während des Jahres anzupassen.<br />

Dies ist zum Beispiel dann nötig, wenn<br />

sich Rahmenbedingungen ändern, auf welche die<br />

Schulleiterin/der Schulleiter keinen Einfluss hat.<br />

Wie kommen Schulleitung und Schulpflege zu<br />

sinnvollen Zielen?<br />

Individuelle Ziele, wie sie allgemein in der Personalführung<br />

definiert werden, stehen immer in<br />

einem Zusammenhang mit übergeordneten Zielen<br />

der Organisation oder des Umfelds. Bei der Formulierung<br />

der Sach- und Verhaltensziele sowie der<br />

Aufgabenerfüllung sind deshalb die Grundlagen<br />

der Zielformulierung und Beurteilung (vgl. Kapitel<br />

3) zu berücksichtigen. Mögliche Fragen als Unterstützung<br />

für die Zielformulierung:<br />

— Welches sind die Ziele, Strategien und Vorgaben<br />

des Kantons?<br />

— Welches sind die schulspezifischen Ziele der<br />

Schulpflege resp. der Gemeinde?<br />

— Gibt es Ziele, die sich aus dem Schulleitbild,<br />

der Mehrjahresplanung oder dem Schulprogramm<br />

ableiten lassen?<br />

— Gibt es Ziele, die sich aus der Stellenbeschreibung<br />

der Schulleitung ableiten lassen?<br />

— Gibt es Ziele, die sich aus dem Anforderungsprofil<br />

der Schulleitung ableiten lassen?<br />

— Gibt es Ziele, die sich aus der internen Schulevaluation<br />

ergeben (z.B. aus Lehrpersonen-,<br />

Schüler/innen-, Eltern-Umfragen)?<br />

— Gibt es Ziele, die sich aus der externen Schulevaluation<br />

ableiten lassen?<br />

— Gibt es Ziele, die sich aus Wünschen oder Vorstellungen<br />

der Schulleitung, der Lehrpersonen,<br />

der Schüler/innen, der Eltern ableiten lassen?<br />

— Gibt es Entwicklungsbedarf bei der Aufgabenerfüllung,<br />

den Fähigkeiten?<br />

— …<br />

5<br />

Semmer, Norbert und Udris, Ivars (2004). Bedeutung und Wirkung<br />

von Arbeit. In: Heinz Schuler (Hrsg.), Lehrbuch Organisationspsychologie,<br />

Bern: Hans Huber.<br />

7


Wie werden Ziele formuliert?<br />

Gute Ziele müssen gewisse Anforderungen erfüllen,<br />

damit sie ihren Zweck erfüllen können. Die<br />

folgenden sogenannten SMART-Kriterien können<br />

dabei unterstützen, die ausgewählten Zielideen in<br />

Ziele umzuformulieren.<br />

——<br />

Spezifisch: Es ist klar, was wo wie erreicht<br />

werden soll.<br />

——<br />

Messbar: Es werden messbare Kriterien (Indikatoren)<br />

definiert, an denen sichtbar wird, dass<br />

das Ziel erreicht wurde. So kann die Zielerreichung<br />

auch wirklich überprüft werden. Als<br />

Indikatoren können quantifizierte Angaben (z.B.<br />

Anzahl Termine, Kontakte etc.) oder gewünschte<br />

Veränderungen, Wirkungen festgelegt<br />

werden.<br />

——<br />

Anspruchsvoll und attraktiv: Ziele dürfen nicht<br />

so hoch angesetzt sein, dass sie unerreichbar<br />

sind, sie sollen aber anspruchsvoll und attraktiv<br />

sein. So motivieren sie und stellen eine Herausforderung<br />

für die Beteiligten dar.<br />

——<br />

Realistisch und relevant: Ziele müssen einen<br />

klaren Bezug zum Alltag der Schulleitungspersonen<br />

aufweisen und für die Beteiligten eine<br />

Bedeutung haben.<br />

——<br />

Terminiert: Es werden Termine für die Erreichung<br />

des Ziels (und allfälliger Zwischenziele)<br />

festgelegt.<br />

8


Sach- und Verhaltensziele<br />

In der Zielvereinbarung wird zwischen Sach- und<br />

Verhaltenszielen unterschieden. Sachziele beziehen<br />

sich auf die Schule und weisen Bezüge zur<br />

Stellenbeschreibung, zum Leitbild, der Mehrjahresplanung<br />

oder dem Schulprogramm auf. Wichtige<br />

Rahmenbedingungen müssen in der Zielvereinbarung<br />

festgehalten werden.<br />

Beispiele von Sachzielen Beispiele von Indikatoren 6<br />

Die Schulleitungsperson besucht<br />

periodisch den Unterricht aller<br />

Lehrpersonen.<br />

Die Schulleiterin/der Schulleiter<br />

unterstützt und berät Lehrpersonen<br />

bei Fragen des Unterrichts,<br />

des Schulteams und der Schulorganisation,<br />

in der Elternarbeit,<br />

bei Konflikten zwischen Schülerinnen,<br />

Schülern einerseits und<br />

Lehrpersonen andererseits oder<br />

bei schwierigen Situationen aller<br />

Art.<br />

Es finden regelmässig thematische<br />

(d.h. pädagogische, organisatorische<br />

oder Informations-)<br />

Sitzungen mit dem Lehrpersonenteam<br />

statt.<br />

Die Sitzungen mit Lehrpersonen<br />

sind effizient und effektiv.<br />

Die Schulleiterin/der Schulleiter<br />

erarbeitet mit dem Lehrer/innen-<br />

Team ein Leitbild.<br />

Die Schulleitungsperson setzt<br />

das Leitbild um.<br />

Die Planung der Mitarbeitendengespräche<br />

(MAGs) erfolgt<br />

rechtzeitig und unter Einbezug<br />

der Lehrpersonen.<br />

——<br />

Die Schulleitungsperson besucht jährlich jede Lehrperson.<br />

——<br />

Sie besucht jeweils unterschiedliche Fächer.<br />

——<br />

An den Unterrichtsbesuch schliesst eine Besprechung an.<br />

——<br />

Wichtige Beobachtungen werden schriftlich festgehalten.<br />

——<br />

Es bestehen Zeitgefässe für die Unterstützung der Lehrpersonen.<br />

——<br />

Die Schulleitung bietet sich für Krisengespräche an.<br />

——<br />

Die Lehrpersonen nutzen das Beratungs- und Unterstützungsangebot<br />

der Schulleitung.<br />

——<br />

Die Schulleitung holt Rückmeldungen in geeigneter Form bezüglich<br />

Beratung und Unterstützung ein.<br />

——<br />

Mindestens einmal im Monat finden Teamsitzungen zu organisatorischen<br />

oder pädagogischen Themen statt.<br />

——<br />

Ein Jahresplan weist die Sitzungen aus.<br />

——<br />

Die Sitzungen sind klar strukturiert und zielgerichtet geleitet.<br />

Die Traktanden sind gut geplant und im Voraus bekannt.<br />

——<br />

Von zwei Sitzungen pro Jahr ist ein Feedback der Teilnehmenden<br />

eingeholt.<br />

——<br />

<strong>Das</strong> Leitbild wird partizipativ erarbeitet.<br />

——<br />

Die Erarbeitung erfolgt innerhalb eines Jahres.<br />

——<br />

<strong>Das</strong> Leitbild wird kommuniziert; es wird bspw. auf der Website<br />

der Schule publiziert.<br />

——<br />

<strong>Das</strong> Schulteam bestimmt einen Leitsatz, der umgesetzt wird.<br />

——<br />

Nach spätestens einem Jahr nach Verabschiedung des Leitbildes<br />

findet eine Umfrage dazu bei den Lehrpersonen sowie<br />

Schüler/innen und Eltern statt.<br />

——<br />

Die Planung der MAGs mit den Lehrpersonen liegt bis Ende<br />

Februar vor.<br />

——<br />

Die Schulleitung führt eine Liste über die MAGs.<br />

——<br />

Inhalt und Ziele der MAGs sind der Lehrperson bekannt.<br />

——<br />

Die Lehrpersonen erhalten die Vorbereitungsbogen frühzeitig.<br />

6<br />

6<br />

An den Indikatoren wird sichtbar, wie das gesetzte Ziel erreicht werden kann.<br />

9


Im Gegensatz zu den Sachzielen sind Verhaltensziele<br />

persönliche Ziele zur Kompetenzerhaltung<br />

bzw. -entwicklung. Sie weisen Bezüge zum Anforderungsprofil<br />

auf.<br />

Beispiele von Verhaltenszielen<br />

Die Schulleiterin/der Schulleiter<br />

sorgt für ein lern- und lehrförderndes<br />

Arbeitsklima.<br />

Die vereinbarten Sach- und Verhaltensziele<br />

werden bewusst und<br />

konsequent verfolgt.<br />

Die Schulleitungsperson ist für<br />

eine optimale Gestaltung der<br />

Arbeitsprozesse besorgt.<br />

Persönliche Verantwortung wird<br />

an Mitarbeitende aus dem Lehrpersonenteam<br />

delegiert.<br />

Beispiele von Indikatoren<br />

——<br />

Die Schulleiterin/der Schulleiter geht offen auf andere zu und<br />

ist an ihnen interessiert.<br />

——<br />

Die Schulleitungsperson sorgt für einen respektvollen und<br />

angemessenen Umgangston in den Teamsitzungen.<br />

——<br />

Die Schulleitung holt zum Arbeitsklima regelmässig Rückmeldungen<br />

ein.<br />

——<br />

Die Schulleiterin/der Schulleiter informiert die vorgesetzte<br />

Schulpflegeperson nach einem halben Jahr über den Stand der<br />

Umsetzung der vereinbarten Ziele.<br />

——<br />

Es besteht eine verbindliche Planung zur Umsetzung der Ziele.<br />

——<br />

Die Lehrpersonen sind angemessen informiert und werden bei<br />

der Umsetzung bei Bedarf einbezogen.<br />

——<br />

Beschlüsse werden verbindlich festgelegt.<br />

——<br />

Aufwand und Ertrag stehen in einem vernünftigen Verhältnis.<br />

——<br />

In der Jahresplanung sind Meilensteine festgehalten.<br />

——<br />

Erkenntnisse aus pädagogischen Prozessen werden verschriftlicht.<br />

——<br />

Von zwei Sitzungen pro Jahr wird ein Feedback der Teilnehmenden<br />

eingeholt.<br />

——<br />

Die Schulleitung wählt geeignete und interessierte Mitarbeitende<br />

aus und fördert diese speziell.<br />

——<br />

Es werden Aufgaben mit Handlungsspielraum übertragen.<br />

——<br />

Mitarbeitende, an welche spezifische Aufgaben delegiert werden,<br />

verfügen über die dafür notwendigen Kenntnisse.<br />

——<br />

Mitarbeitende, an welche spezifische Aufgaben delegiert<br />

werden, besuchen – falls nötig – eine entsprechende Weiterbildung.<br />

Neben zahlreichen Vorteilen, welche Zielvereinbarungen<br />

mit sich bringen wie z.B. eine motivierende<br />

Wirkung, kann die Beurteilung mit Zielvereinbarungen<br />

auch den Nachteil haben, dass eine<br />

ganzheitliche Beurteilung zu kurz kommt, wenn<br />

ausschliesslich auf die vereinbarten Ziele fokussiert<br />

wird. Indem auch die Aufgabenerfüllung und die<br />

Fähigkeiten beurteilt werden, kann eine ausgewogene<br />

Beurteilung stattfinden.<br />

Werden das Zielvereinbarungs- und Beurteilungsgespräch<br />

getrennt geführt, werden Aufgabenerfüllung<br />

und Fähigkeiten im Gespräch zur Zielvereinbarung<br />

nicht oder nur im Zusammenhang mit den<br />

Zielen diskutiert. Allenfalls wird im Zielvereinbarungsgespräch<br />

festgelegt, welche Aufgabenbereiche<br />

oder Aufgaben oder welche Fähigkeitsbereiche<br />

oder Fähigkeiten im kommenden Jahr beurteilt<br />

werden.<br />

Die vereinbarten Sach- und Verhaltensziele werden<br />

auf dem Zielvereinbarungs- und Beurteilungsbogen<br />

mit den jeweiligen Indikatoren beschrieben. Am<br />

Ende des Gesprächs zur Zielvereinbarung unterschreiben<br />

sowohl die vorgesetzte Schulpflegeperson<br />

als auch die Schulleitungsperson den Zielvereinbarungs-<br />

und Beurteilungsbogen.<br />

10


4.3 Realisierung der Ziele und<br />

Aufgabenerfüllung – Sammeln<br />

von Beurteilungsgrundlagen<br />

Gespräche sollten generell immer möglich sein.<br />

So können beispielsweise allfällige Vorkommnisse<br />

oder zugetragene Informationen (evtl. Gerüchte) in<br />

direktem Kontakt jeweils sofort bereinigt werden.<br />

Die Beurteilung der<br />

4.5<br />

Arbeitsleistung muss<br />

4.1 begründet und so gut als<br />

möglich belegt werden.<br />

4.4<br />

Es stellt sich einerseits die<br />

4.2 Frage, wie die beurteilende<br />

Person zu den not-<br />

4.3<br />

wendigen Informationen<br />

kommt, um die Arbeit der Schulleiterin oder des<br />

Schulleiters beurteilen zu können. Die Schulpflege<br />

kommt beispielsweise zu Informationen durch<br />

folgende Massnahmen:<br />

— Erfahrungen und Eindrücke aus Besuchen vor<br />

Ort,<br />

— schriftlich festgehaltene, relevante Ereignisse,<br />

beispielsweise in der Art eines Journals,<br />

— regelmässige Gespräche mit der Schulleitungsperson,<br />

— interne Evaluationen, die von Zeit zu Zeit zu Aspekten<br />

der Schulqualität durchgeführt werden,<br />

— Einbezug der Ergebnisse der externen Schulevaluation,<br />

— Einholen von 360°-Feedbacks bei Lehrpersonen,<br />

Schülerinnen und Schülern, Eltern zum<br />

Führungshandeln der Schulleitungsperson,<br />

— …<br />

4.4 Vorbereitung des Beurteilungsgesprächs<br />

Als Schulleitungsperson<br />

ist es von Vorteil,<br />

4.5<br />

4.1<br />

sich vorgängig selbst zu<br />

beurteilen. Anhand des<br />

4.4<br />

Zielvereinbarungs- und<br />

4.2<br />

Beurteilungsbogens kann<br />

4.3<br />

die Schulleiterin/der Schulleiter<br />

eine Selbsteinschätzung<br />

vornehmen und diese im Gespräch mit der<br />

Beurteilung der vorgesetzten Person vergleichen<br />

und diskutieren. Die Schulleitenden bleiben nach<br />

dem Gespräch im Besitz des selbst ausgefüllten<br />

Bogens.<br />

Die Vorbereitung hilft, sich über die persönliche<br />

Situation, die eigenen Anliegen und mögliche Entwicklungen<br />

klar zu werden. Diese Einschätzungen<br />

können in das Beurteilungsgespräch eingebracht<br />

werden.<br />

Andererseits empfiehlt es sich, auch für die Schulleiterin/den<br />

Schulleiter, Belege für die geleistete<br />

Arbeit zu sammeln, damit diese ins Beurteilungsgespräch<br />

einfliessen können. Die Schulleitung 7<br />

kommt zu Informationen, indem sie<br />

— Belege über Ereignisse, positive Rückmeldungen<br />

etc. während der Beurteilungsperiode aufhebt,<br />

— sich regelmässig mit der vorgesetzten Schulpflegeperson<br />

austauscht,<br />

— von Zeit zu Zeit interne Evaluationen zu Aspekten<br />

der Schulqualität durchführt,<br />

— Rückmeldungen aus der externen Schulevaluation<br />

dokumentiert,<br />

— 360°-Feedbacks bei Lehrpersonen, Schülerinnen<br />

und Schülern, Eltern zu ihrem Führungshandeln<br />

einholt,<br />

— …<br />

7<br />

Vgl. Dimension 15, in: Instrumente zur Schulevaluation und zur<br />

Schulentwicklung. Bewertungsraster zur Schulführung an der Aargauer<br />

Volksschule, www.schulevaluation-ag.ch, Januar 2008.<br />

11


4.5 Beurteilungsgespräch<br />

<strong>Das</strong> Beurteilungsgespräch<br />

4.5<br />

findet einmal jährlich<br />

4.1<br />

statt, in der Regel gegen<br />

Ende des Kalenderjahrs im<br />

4.4<br />

Oktober oder November.<br />

4.2<br />

Es dient der Standortbe-<br />

4.3<br />

stimmung, der Überprüfung<br />

der Ziele sowie der<br />

Förderung und Entwicklung der Schulleiterin/des<br />

Schulleiters.<br />

Ob ein Beurteilungsgespräch positive Auswirkungen<br />

auf Leistungen und Verhalten hat, entscheidet<br />

nicht so sehr das gewählte Beurteilungssystem,<br />

sondern die Art und Weise der Gesprächsführung.<br />

So kann ein Beurteilungsgespräch, in welchem<br />

das vorgesetzte Schulpflegemitglied die persönlichen<br />

Leistungen der Schulleiterin/des Schulleiters<br />

würdigt und sich beide Parteien mit Respekt<br />

begegnen, Grundlage für eine gewinnbringende<br />

Zusammenarbeit sein.<br />

Mit dem Beurteilungsgespräch ist der Prozess des<br />

<strong>DIALOG</strong> abgeschlossen bzw. beginnt wieder von<br />

vorne. Folgende Schritte wurden unternommen<br />

respektive stehen bevor:<br />

4.4<br />

evtl. Anpassen<br />

der Zeile<br />

z.B. Oktober/<br />

November<br />

4.5<br />

Vorbereitung<br />

Beurteilungsgespräch<br />

Beurteilungsgespräch<br />

4.3<br />

Realisierung<br />

der Ziele und<br />

Aufgaben<br />

erfüllung<br />

4.1<br />

Einführung<br />

und Vorbereitung<br />

Zielvereinbarungsgespräch<br />

4.2<br />

Zielvereinbarungsgespräch<br />

z.B. Januar/<br />

Februar<br />

Im Beurteilungsgespräch soll die vorgesetzte Person<br />

konkret informieren, wie sie die Schulleiterin/<br />

den Schulleiter fachlich, persönlich und leistungsmässig<br />

beurteilt und, welche Stärken und Schwächen<br />

sie wahrnimmt.<br />

Die vorgesetzte Person und die Schulleiterin/der<br />

Schulleiter unterzeichnen das Beurteilungsgespräch<br />

auf dem Zielvereinbarungs- und Beurteilungsbogen.<br />

In den Kapiteln 5 und 6 steht der Inhalt des Beurteilungsgesprächs,<br />

nämlich die Beurteilung selbst<br />

im Zentrum, bevor dann schliesslich im Kapitel 7<br />

der Umgang mit dem Zielvereinbarungs- und Beurteilungsbogen<br />

thematisiert wird.<br />

12


5. Beurteilung<br />

Damit eine Beurteilung erfolgen kann, müssen die<br />

Aufgaben und Erwartungen für beide Seiten klar<br />

sein.<br />

5.1 Beurteilung der Aufgabenerfüllung<br />

Die Beurteilung der Schulleitungsperson erfolgt<br />

durch einen Soll-Ist-Vergleich. Auf der Soll-Seite<br />

stehen die Stellenbeschreibungen, das Anforderungsprofil<br />

und die vereinbarten Ziele; auf der<br />

Ist-Seite die eingebrachten Fähigkeiten und die<br />

erbrachten Leistungen.<br />

Der Zielvereinbarungs- und Beurteilungsbogen<br />

muss nicht zwingend vollständig ausgefüllt werden.<br />

Die vorgesetzte Person bewertet<br />

——<br />

einzelne Tätigkeiten aller 5 Aufgabenbereiche<br />

oder<br />

——<br />

einzelne Tätigkeiten ausgewählter Aufgabenbereiche<br />

——<br />

einzelne Fähigkeiten aus den beschriebenen 6<br />

Bereichen oder<br />

——<br />

einzelne Fähigkeiten ausgewählter Bereiche<br />

——<br />

die Erfüllung aller vereinbarter Ziele.<br />

Es muss also nicht jede Tätigkeit oder jede Fähigkeit<br />

beurteilt werden. Je nach Schule kann für die<br />

Schulleiterin/den Schulleiter eine Arbeitsleistung<br />

oder Fähigkeit wichtiger sein als eine andere. Es<br />

können Schwerpunkte gesetzt werden, was bei der<br />

Beurteilung entsprechend berücksichtigt, d.h. gewichtet<br />

wird. Diejenigen Tätigkeiten oder Fähigkeiten,<br />

welche in die Beurteilung einfliessen, können<br />

wie die Ziele vorgängig der Schulleitungsperson<br />

mitgeteilt oder mit ihr vereinbart werden.<br />

Die Schulpflege muss der Schulleitung gegenüber<br />

bei der Anstellung transparent machen, was sie<br />

von ihr erwartet. Sie ist gemäss VALL 8 § 33 Abs.<br />

2 verpflichtet, den Berufsauftrag der Schulleitung<br />

in einem Pflichtenheft darzulegen, welches ein<br />

Bestandteil des Anstellungsvertrags bildet. <strong>Das</strong><br />

<strong>DIALOG</strong>-Instrument enthält ein Formular «Stellenbeschreibung<br />

Schulleitung», das zu diesem Zweck<br />

verwendet werden kann.<br />

Die Beurteilung der Aufgabenerfüllung geschieht<br />

auf Grundlage der Stellenbeschreibung bzw. des<br />

Berufsauftrags der Schulleitung (vgl. VALL § 5 Abs.<br />

1; VALL § 33 Abs. 1).<br />

Im Anhang unter Kapitel 9.1 ist ein Beispiel einer<br />

Aufgabenbeschreibung einer Schulleitung dargestellt.<br />

Im <strong>DIALOG</strong>-Formular «Stellenbeschreibung<br />

Schulleitung» ist dieses Beispiel vorausgefüllt.<br />

Die Aufgabenbeschreibung kann aus der Stellenbeschreibung<br />

exportiert und in den Zielvereinbarungs-<br />

und Beurteilungsbogen importiert werden,<br />

wo sie dann für die Beurteilung zur Verfügung<br />

steht. Wenn nur eine Auswahl der Aufgaben aus<br />

der Stellenbeschreibung beurteilt werden soll,<br />

können die nicht benötigten Elemente nach dem<br />

Importieren gelöscht werden.<br />

Die Beurteilung erfolgt einzeln und insgesamt. Die<br />

Beurteilung der Aufgabenerfüllung fliesst in die<br />

Gesamtbeurteilung ein.<br />

8<br />

VALL ist die Verordnung über die Anstellung und Löhne der Lehrpersonen.<br />

13


5.2 Beurteilung der Fähigkeiten<br />

5.4 Gesamtbeurteilung<br />

Grundlage für die Beurteilung der Fähigkeiten resp.<br />

Kompetenzen ist ein Anforderungsprofil für die<br />

Schulleitungsstelle. <strong>Das</strong> <strong>DIALOG</strong>-Instrument stellt<br />

ein Formular «Anforderungsprofil Schulleitung»<br />

zur Verfügung. Dieses enthält das Beispiel eines<br />

umfassenden Anforderungsprofils, das bei Bedarf<br />

als Grundlage für ein spezielles Anforderungsprofil<br />

verwendet werden kann. Die darin enthaltenen<br />

Fähigkeiten bzw. Kompetenzen sind auch im Anhang<br />

unter Kapitel 9.2 aufgeführt. Zudem sind hier<br />

mögliche Indikatoren (beobachtbares Verhalten)<br />

beschrieben, die für die Beurteilung nützlich sein<br />

können. Passende Indikatoren können im «Zielvereinbarungs-<br />

und Beurteilungsbogen» im Kommentar<br />

zu den Fähigkeiten aufgenommen werden.<br />

<strong>Das</strong> Anforderungsprofil kann exportiert und in den<br />

Zielvereinbarungs- und Beurteilungsbogen importiert<br />

werden. Wenn nur ein Teil der Fähigkeiten und<br />

Kompetenzen beurteilt werden soll, so können die<br />

anderen nach dem Import gelöscht werden.<br />

Die Gesamtbeurteilung ist eine zusammenfassende<br />

Einschätzung der Zielerreichung, der Aufgabenerfüllung<br />

und der Fähigkeiten. Die einzelnen Teile<br />

werden zwar je einzeln beurteilt. Die Gesamtbeurteilung<br />

entspricht aber nicht zwingend dem Durchschnitt<br />

aller einzelnen Teile.<br />

Bei der Beurteilung der Aufgaben, Fähigkeiten und<br />

Ziele sind die Rahmenbedingungen zu berücksichtigen:<br />

Wenn eine Schulleiterin/ein Schulleiter ihre/<br />

seine Aufgaben nicht optimal erfüllt, so kann dies<br />

auch an hinderlichen Arbeitsbedingungen oder am<br />

persönlichen Umfeld liegen. Dies ist bei der Gesamtbeurteilung<br />

entsprechend zu berücksichtigen.<br />

<strong>Das</strong> heisst, dass bei erschwerten Rahmenbedingungen<br />

die Gesamtbeurteilung unter Umständen<br />

besser ausfällt als der Durchschnitt der beurteilten<br />

Teile. Zudem müssen die Rahmenbedingungen im<br />

darauf folgenden Gespräch zur Zielvereinbarung<br />

bei der Suche nach geeigneten Massnahmen berücksichtigt<br />

werden.<br />

Die Beurteilung erfolgt einzeln und insgesamt. Die<br />

Beurteilung der Fähigkeiten fliesst in die Gesamtbeurteilung<br />

ein.<br />

Die Gesamtbeurteilung wird von der vorgesetzten<br />

Person kommentiert und begründet.<br />

5.3 Beurteilung der Sach- und<br />

Verhaltensziele<br />

Im Beurteilungsgespräch ist zu überprüfen, ob die<br />

vereinbarten Ziele erfüllt worden sind und ob die<br />

vereinbarten Massnahmen zum angestrebten Ziel<br />

geführt haben. Die Beurteilung der Zielerreichung<br />

erfolgt anhand der vereinbarten Ziele durch Angabe<br />

des Grades der Zielerreichung «erreicht», «teilweise<br />

erreicht» oder «nicht erreicht». Sowohl die<br />

Sach- als auch die Verhaltensziele werden zusammenfassend<br />

beurteilt. Diese Beurteilung fliesst in<br />

die Gesamtbeurteilung ein. Konnten die vereinbarten<br />

Ziele nicht oder nur teilweise realisiert werden,<br />

ist zu entscheiden, ob und welche Massnahmen zu<br />

treffen sind.<br />

14


6. Beurteilungsmassstab und Beschreibung<br />

der Einstufung<br />

Der Beurteilungsmassstab orientiert sich an fünf klar definierten Stufen, die folgendermassen<br />

beschrieben sind:<br />

A B1 B2 C D<br />

Einstufung A<br />

Ausgezeichnete, hervorragende<br />

Leistung, Anforderungen regel -<br />

mässig übertroffen<br />

Leistet regelmässig mehr als die vorgegebenen Anforderungen<br />

und Ziele. Durch eine aussergewöhnliche Leistung wird<br />

wesentlich zum Erfolg beigetragen. Bringt wertvolle Vorschläge<br />

und erreicht Ergebnisse von höchster Qualität.<br />

Einstufung B1<br />

Sehr gute Leistung, Anforderungen<br />

oft übertroffen<br />

Die Anforderungen der Stelle werden wiederholt und deutlich<br />

übertroffen. Der Einsatz ist überdurchschnittlich. Anspruchsvolle<br />

Ziele werden regelmässig erreicht und häufig<br />

übertroffen.<br />

Einstufung B2<br />

Gute Leistung, Anforderungen erfüllt<br />

Sämtliche Anforderungen der Stelle werden kompetent<br />

erfüllt. Die Erwartungen werden gelegentlich übertroffen.<br />

Die Arbeitsergebnisse sind konstant von guter Qualität, vollständig<br />

und zeitgerecht.<br />

Einstufung C<br />

Genügende Leistung, Anforderungen<br />

oft erfüllt, Entwicklungsmassnahmen<br />

angebracht<br />

Die Anforderungen der Stelle werden auf den meisten<br />

Gebieten erfüllt und die erwartete Leistung erbracht. Erfordert<br />

ge legentlich vermehrte Kontrolle und Führung, um die<br />

gesteckten Arbeitsergebnisse und Ziele zu erreichen. Die<br />

Arbeitsqualität lässt manchmal zu wünschen übrig.<br />

Einstufung D<br />

Ungenügende Leistung, intensive<br />

Entwicklung nötig<br />

Die Leistung ist ungenügend und die Anforderungen der<br />

Stelle werden auf den meisten Gebieten nicht oder nur<br />

un zureichend erfüllt. Die Qualität der Arbeitsergebnisse ist<br />

häufig unbefriedigend.<br />

15


Je nach Beurteilung der einzelnen Ziele, Aufgaben<br />

und Fähigkeiten stellen sich für das Gespräch zur<br />

Zielvereinbarung im folgenden Jahr diese Fragen:<br />

——<br />

Was ist zu fördern? In welchen Bereichen soll<br />

die Schulleiterin/der Schulleiter das erreichte<br />

Niveau halten, wo soll sie/er weiter gefördert<br />

werden?<br />

——<br />

Wie lautet die Zielsetzung? Welches sind Ziel<br />

und Zweck der erwogenen Massnahmen?<br />

——<br />

Wer unternimmt was bis wann? Welche Massnahmen<br />

sind angezeigt (z.B. Weiterbildung<br />

on-the-job/off-the-job, gezielte Unterstützung<br />

durch die vorgesetzte Person am Arbeitsplatz,<br />

bessere technische Hilfsmittel etc.)? Wer plant<br />

die Massnahmen? Bis wann müssen sie umgesetzt<br />

sein? Dabei gelten folgende Überlegungen:<br />

a) Bei A- und B1-Einstufungen soll das Leistungsniveau<br />

gehalten werden. Zusätzlich<br />

sind Entwicklungsmassnahmen im Rahmen<br />

der aktuellen Funktion, eventuell die Übernahme<br />

einer neuen Funktion in Betracht zu<br />

ziehen.<br />

b) Bei B2-Einstufungen soll die Leistung auf<br />

dem Niveau gehalten, weiter entwickelt und<br />

gefördert werden.<br />

c) Bei C-Einstufungen sind Massnahmen einzuleiten,<br />

damit die Leistung vollumfänglich<br />

den Anforderungen der Stelle entspricht.<br />

d) Bei D-Einstufungen muss die Leistung<br />

innert nützlicher Frist unbedingt verbessert<br />

werden. Wenn eingeleitete Entwicklungsmassnahmen<br />

nicht greifen, müssen weitere<br />

angemessene Schritte eingeleitet werden<br />

wie Anpassung der Aufgaben, Versetzung<br />

bis hin zur Entlassung.<br />

16


7. Dokumentation – Umgang mit dem<br />

Ziel vereinbarungs- und Beurteilungsbogen<br />

Am Ende des Zielvereinbarungsgesprächs und<br />

nach dem Beurteilungsgespräch unterschreiben<br />

sowohl die beurteilende Schulpflegeperson als<br />

auch die Schulleiterin bzw. der Schulleiter auf dem<br />

Zielvereinbarungs- und Beurteilungsbogen den entsprechenden<br />

Gesprächsteil (Phase 1: Gespräch zur<br />

Zielvereinbarung; Phase 2: Beurteilungsgespräch).<br />

Die Schulleitungsperson bestätigt mit ihrer Unterschrift<br />

nicht das Einverständnis mit der Beurteilung,<br />

sondern lediglich, dass die vorerwähnten<br />

Gespräche stattgefunden haben.<br />

<strong>Das</strong> Original bleibt bei der vorgesetzten Schulpflegeperson,<br />

eine Kopie davon wird der Schulleitungsperson<br />

ausgehändigt. Die Daten dürfen nicht<br />

an Dritte oder an andere Behörden herausgegeben<br />

werden (vgl. § 16 GAL, § 22 VALL). Bei einem<br />

Wechsel der vorgesetzten Schulpflegeperson werden<br />

die Personaldaten, zu denen auch der Zielvereinbarungs-<br />

und Beurteilungsbogen gehört, sowie<br />

sämtliche Notizen des Zielvereinbarungs- bzw.<br />

Beurteilungsgesprächs vernichtet, ausser wenn<br />

eine formelle Mahnung ausgesprochen wurde oder<br />

ein Kündigungsverfahren hängig ist.<br />

17


8. Die Bestandteile des <strong>DIALOG</strong>-Instruments<br />

<strong>Das</strong> <strong>DIALOG</strong>-Instrument besteht neben dieser<br />

Wegleitung aus den folgenden Formularen:<br />

——<br />

Stellenbeschreibung Schulleitung<br />

——<br />

Anforderungsprofil Schulleitung<br />

——<br />

Zielvereinbarungs- und Beurteilungsbogen<br />

Die Formulare können als PDF-Dateien von<br />

www.ag.ch/schulqualitaet > Schulführung heruntergeladen<br />

und elektronisch ausgefüllt werden.<br />

Der Zielvereinbarungs- und Beurteilungsbogen<br />

bildet das Herzstück. Er kann auch alleine verwendet<br />

und manuell ausgefüllt werden. Die Stellenbeschreibung<br />

und das Anforderungsprofil sind mit<br />

den in dieser Wegleitung beschriebenen Beispielen<br />

vorausgefüllt. Sie können so verwendet oder nach<br />

Belieben angepasst werden. Die Stellenbeschreibung<br />

und das Anforderungsprofil enthalten einen<br />

Funktionsbutton, mit dem die Aufgaben und die<br />

Fähigkeiten exportiert werden können. Es wird<br />

eine TXT-Datei erstellt (Dateiendung .txt), die an<br />

einem geschützten Ort gespeichert werden kann.<br />

Am besten wird sie in demselben Ordner gespeichert,<br />

in dem auch der Zielvereinbarungs- und<br />

Beurteilungsbogen liegt. Im Zielvereinbarungs- und<br />

Beurteilungsbogen ist ein entsprechender Import-<br />

Button zu finden. Mit diesem kann man sich zu der<br />

soeben abgelegten Datei durchklicken. Auf diese<br />

Weise können die Aufgaben aus der Stellenbeschreibung<br />

und die Fähigkeiten aus dem Anforderungsprofil<br />

in den Zielvereinbarungs- und Beurteilungsbogen<br />

importiert werden. Anschliessend<br />

können die Angaben nach Bedarf geändert oder<br />

nicht Benötigtes gelöscht werden.<br />

Für diese Funktionen ist ein gängiger Adobe Reader<br />

(kostenlos) ab Version 9 nötig, der auch für das<br />

Ausfüllen der PDF-Formulare benötigt wird.<br />

18


9. Anhang<br />

Die Beschreibung der Aufgaben- und Fähigkeitsbereiche<br />

in diesem Kapitel sind ein Angebot zur<br />

Unterstützung der Schulpflegeperson für die Beurteilung<br />

der Schulleiterin bzw. des Schulleiters.<br />

9.1 Beschreibung der Aufgaben<br />

der Schulleitung<br />

Die Beurteilung der Aufgabenerfüllung geschieht<br />

auf Grundlage der Stellenbeschreibung resp. des<br />

Berufsauftrags der Schulleitung (vgl. VALL § 5 Abs.<br />

1; VALL § 33 Abs. 1). In der Stellenbeschreibung<br />

werden die einzelnen Aufgabenbereiche, welche<br />

im Berufsauftrag genannt werden, konkretisiert.<br />

In diesem Kapitel sind die Aufgaben einer Schulleitung<br />

dargestellt. Die beschriebenen Tätigkeiten der<br />

einzelnen Aufgabenbereiche geben Anhaltspunkte<br />

für die Beurteilung der Aufgabenerfüllung. <strong>Das</strong><br />

beiliegende Formular «Stellenbeschreibung Schulleitung»<br />

ist mit diesen Angaben vorausgefüllt. Sie<br />

können verwendet oder nach Belieben angepasst<br />

werden.<br />

Aufgabenbereich 1<br />

Personelle Führung<br />

——<br />

Verantwortung für das gesamte Personalmanagement<br />

(Konzeption, Implementierung<br />

und Controlling) wahrnehmen<br />

——<br />

Gestaltung der Rekrutierungsprozesse für neue<br />

Lehrpersonen und Mitarbeitende<br />

——<br />

neue Lehrpersonen und Mitarbeitende einführen<br />

——<br />

Lehrpersonen und Mitarbeitende unterstützen<br />

und beraten<br />

——<br />

Aufgabenerfüllung der Lehrpersonen und<br />

Mitarbeitenden unter Berücksichtigung des<br />

Berufsauftrags sicherstellen<br />

——<br />

Unterrichtsbesuche und Mitarbeitergespräche<br />

führen<br />

——<br />

Personalentwicklung und Weiterbildung gestalten<br />

——<br />

Konflikte bearbeiten<br />

Aufgabenbereich 2<br />

Gestaltung und Entwicklung der Schule (Pädagogische<br />

Führung)<br />

——<br />

Leitbild, Schul- und Jahresprogramm mit dem<br />

Kollegium erarbeiten und umsetzen<br />

——<br />

Schul- und Unterrichtsentwicklung initiieren,<br />

unterstützen und evaluieren<br />

——<br />

schulinterne Weiterbildung planen und umsetzen<br />

19


Aufgabenbereich 3<br />

Qualitätsentwicklung und -sicherung<br />

——<br />

für ein umfassendes Qualitätsentwicklungsund<br />

Qualitätssicherungskonzept sorgen<br />

——<br />

ein schulinternes Qualitätshandbuch führen<br />

——<br />

ein Frühwarnsystem zur Feststellung von Qualitätsdefiziten<br />

einrichten<br />

——<br />

neue Mitarbeitende in die Qualitätsarbeit der<br />

Schule einführen<br />

——<br />

Qualitätsdefizite feststellen und wirkungsvoll<br />

beheben<br />

Aufgabenbereich 4<br />

Organisation und Administra tion<br />

——<br />

Prozesse definieren und entwickeln<br />

——<br />

Budget der Schule zuhanden der Schulbehörde<br />

erstellen<br />

——<br />

Mitteleinsatz überwachen<br />

——<br />

Schulordnung erarbeiten und durchsetzen<br />

——<br />

Schülerinnen und Schüler, Pensen und Räume<br />

zuteilen<br />

——<br />

Prozessverantwortung für Therapien, Stützund<br />

Fördermassnahmen<br />

——<br />

Material bewirtschaften<br />

Aufgabenbereich 5<br />

Information und Kommunika tion<br />

——<br />

Zusammenarbeit und Kommunikation innerhalb<br />

der Schule und mit Aussenstehenden konzipieren<br />

und gewährleisten<br />

——<br />

<strong>individuelle</strong>s und organisationales Wissen verteilen<br />

und vernetzen<br />

——<br />

Öffentlichkeit über das Schulgeschehen informieren<br />

——<br />

Entscheidungsprozesse gestalten<br />

——<br />

Kommunikation und Information in kritischen<br />

Situationen und bei ausserordentlichen Vorkommnissen<br />

regeln<br />

——<br />

Zusammenarbeit mit externen Stellen<br />

(z.B. Behörden und Fachstellen)<br />

20


9.2 Beschreibung der Fähigkeiten<br />

Die Beurteilung der Fähigkeiten resp. Kompetenzen<br />

beruht auf dem Anforderungsprofil der Schulleitung.<br />

In diesem Kapitel sind die Fähigkeitsbereiche,<br />

die im Anforderungsprofil sowie im Zielvereinbarungs-<br />

und Beurteilungsbogen genannt werden,<br />

konkretisiert. 9 Die beschriebenen Fähigkeiten oder<br />

Kompetenzen der einzelnen Fähigkeitsbereiche ge-<br />

ben Anhaltspunkte für die Beurteilung der Fähigkeiten<br />

und stimmen mit den Fähigkeitsbereichen<br />

auf dem Zielvereinbarungs- und Beurteilungsbogen<br />

überein. <strong>Das</strong> Formular «Anforderungsprofil Schulleitungen»<br />

ist mit diesem Beispiel vorausgefüllt. Es<br />

kann eine Basis für das Anforderungsprofil bilden<br />

und nach Belieben abgeändert oder ergänzt werden.<br />

Modell der Fähigkeiten für Führungskräfte<br />

Fähigkeitsbereiche<br />

(Arten von Fähigkeiten)<br />

1. Fachkompetenz,<br />

Kenntnisse, Erfahrungen,<br />

Spezialwissen<br />

2. Wirkungsorientiert<br />

führen<br />

(Dazugehörige) Fähigkeiten / Kompetenzen<br />

Berufliches Wissen<br />

Fachübergreifendes Wissen<br />

Projektmanagement-Wissen<br />

Analytische Fähigkeit<br />

Konzeptionsstärke<br />

IT-Kenntnisse<br />

Fremdsprachen<br />

Ziel-/Ergebnisorientierung<br />

Entscheidungs- und Umsetzungsfähigkeit<br />

Gestaltungswille<br />

Kundenorientierung<br />

3. Mitarbeitende führen Führen mit Zielen<br />

Planen<br />

Kontrollieren, steuern<br />

Delegieren<br />

Mitarbeitende fördern (z.B. initiieren und organisieren von Weiterbildung<br />

im Kollegium (WIK) oder Coaching)<br />

Integrationsfähigkeit/Diversity-Kompetenz<br />

Wertschätzung<br />

4. Sozialkompetenz –<br />

mit anderen konstruktiv<br />

umgehen<br />

5. Selbstkompetenz –<br />

mit sich selbst konstruktiv<br />

umgehen<br />

Kommunikationsfähigkeit<br />

Feedback geben und entgegennehmen<br />

Beratungs- und Coachingkompetenz<br />

Verhandlungsgeschick<br />

Kritik- und Konfliktfähigkeit<br />

Teamfähigkeit<br />

Gewandtheit im schriftlichen Ausdruck<br />

Selbstreflexion und Selbststeuerung<br />

Eigenverantwortung/Selbstständigkeit<br />

Ganzheitlich/vernetzt denken und handeln<br />

Belastbarkeit/Gesundheitsorientierung<br />

6. Den Wandel gestalten Zielorientiert und langfristig denken und im Alltag umsetzen<br />

Kreativitäts-/Innovationsfähigkeit<br />

Lern- und Veränderungsbereitschaft<br />

OE-Projekte umsetzen<br />

9<br />

In diesem Kapitel wird als Beispiel das «Modell der Fähigkeiten für<br />

Führungskräfte» und die «Beschreibung der Fähigkeiten» aus der Verwaltung<br />

des Kantons Aargau aufgeführt. Sie wurden aus folgendem<br />

Dokument entnommen: «Kanton Aargau. Erläuterungen zu den Kompetenzen<br />

für Führungskräfte. Personal und Organisation, August 2010».<br />

21


Beschreibung der einzelnen Fähigkeiten<br />

1. Fachkompetenz, Kenntnisse, Erfahrungen, Spezialwissen<br />

Fachkompetenz ist die Fähigkeit, berufstypische Aufgaben und Sachverhalte den organisatorischen Anforderungen<br />

entsprechend selbständig und eigenverantwortlich zu bewältigen. 10<br />

Fähigkeiten Beschreibung Indikatoren (beobachtetes Verhalten)<br />

Analytische Fähigkeit<br />

Konzeptionsstärke<br />

Analytische Fähigkeit ist das Vermögen<br />

einer Person, ein komplexes<br />

System gedanklich in seine Elemente<br />

zu zerlegen, diese zu klassifizieren,<br />

sowie zwischen ihnen kausale und<br />

finale Zusammenhänge herzustellen.<br />

Hinzu kommt die Fähigkeit, die für<br />

die Arbeitstätigkeit unumgängliche<br />

Informationsflut zu verdichten und<br />

i.S. einer Beurteilung, Klassifizierung<br />

und Synthese schnell auf den Punkt<br />

zu bringen.<br />

Konzeptionsstärke bezeichnet die<br />

Fähigkeit, neue Dienstleistungen und<br />

Produkte zu entwerfen sowie praktisch<br />

zu realisieren. <strong>Das</strong> setzt einerseits<br />

ein hohes fachliches Wissen<br />

voraus, um schlüssige, überzeugende<br />

Lösungen anzubieten. Es erfordert<br />

zugleich die nötige Tatkraft, um die<br />

gefundenen Lösungen auch umzusetzen.<br />

Besitzt eine rasche Auffassungsgabe,<br />

beherrscht Methoden des abstrakten<br />

Denkens, kann Wesentliches von<br />

Unwesentlichem unterscheiden, die<br />

Informationsflut verdichten, Sachverhalte<br />

schnell auf den Punkt bringen,<br />

Tendenzen und Zusammenhänge erkennen<br />

und daraus richtige Schlüsse<br />

ableiten. Kann sich klar ausdrücken.<br />

Besitzt die nötige fachlich-methodische<br />

Basis, um systematisch neues<br />

Wissen zu generieren. Verfügt über<br />

die Tat kraft, gefundene Lösungen zu<br />

realisieren. Gibt sich nicht mit Teillösungen<br />

zufrieden, sondern sucht den<br />

systematischen Zusammenhang von<br />

Lösungs möglichkeiten. Ist beharrlich<br />

bei der Umsetzung, gleichzeitig flexibel,<br />

neue Anregungen und Ideen ins<br />

eigene Konzept zu integrieren.<br />

10<br />

Zum Fähigkeitsbereich 1 gibt es keine weiteren Beschreibungen.<br />

Berufliches Wissen, etc. sind individuell und können nicht allgemein<br />

umschrieben werden. Zudem wurde die Kompetenz «Handlungsfähigkeit<br />

im Umfeld Politik und Verwaltung» hier weggelassen.<br />

22


2. Wirkungsorientiert führen<br />

Wirkungsorientiert zu führen ist die Fähigkeit einer<br />

Führungskraft, eine Organisationseinheit auf Ziele<br />

hin auszurichten, und diese zusammen mit den<br />

Mitarbeitenden unter Wahrung der ökonomischen<br />

Erfordernisse zu erreichen, um die Effektivität und<br />

die Effizienz ihres Bereiches zu optimieren.<br />

Wirkungsorientiert führen setzt sich aus folgenden Fähigkeiten zusammen:<br />

Fähigkeiten Beschreibung Indikatoren (beobachtetes Verhalten)<br />

Ziel- und<br />

Ergebnisorientierung<br />

Entscheidungs-<br />

und<br />

Umsetzungsfähigkeit<br />

Gestaltungswille<br />

Kundenorientierung<br />

Ziel-/ergebnisorientiert handeln ist eine<br />

Aktivität, die auf solidem fachlich-methodischem<br />

Wissen, Können sowie Erfahrung<br />

beruht und der Erreichung vorgegebener<br />

oder selbst gesetzter Ziele dient.<br />

Ergebnisorientierung kann am Verhalten<br />

der Führungskraft in Arbeitssituationen<br />

abgelesen werden, in denen sie alleine<br />

oder gemeinsam mit anderen bestrebt<br />

ist, vereinbarte Ergebnisse zu erreichen.<br />

Entscheidungs- und Umsetzungsfähigkeit<br />

ist das Vermögen einer Person, aufgrund<br />

gegebener Informationen Handlungsmöglichkeiten<br />

zu erkennen, diese<br />

auf ihre Umsetzbarkeit und der daraus<br />

resultierenden Konsequenzen hin einzuschätzen,<br />

eine bewusste und begründbare<br />

Wahl zu treffen, ein angemessenes<br />

Vorgehen zu planen und die gesteckten<br />

Ziele konsequent zu verfolgen.<br />

Gestaltungswille ist die Fähigkeit einer<br />

Person, aktiv und unter Überwindung<br />

von Widerständen und Belastungen neue<br />

Vorhaben zu gestalten.<br />

Gestaltungswille ist die Voraussetzung,<br />

um zwischen Wesentlichem und weniger<br />

Wesentlichem zu unterscheiden und eigene<br />

Aktivitäten nach dem Wesentlichen<br />

auszurichten.<br />

Kundenorientierung ist die Fähigkeit<br />

und Bereitschaft einer Person, für<br />

unterschiedliche Anspruchsgruppen<br />

spezifischen Nutzen zu stiften. Kundenorientierung<br />

setzt ein umfang reiches<br />

Fachwissen, soziale Erfahrungen sowie<br />

soziale Aktivität voraus.<br />

Verfolgt und realisiert Ziele bewusst mit<br />

Überzeugung, Beharrlichkeit und Aktivität.<br />

Nimmt auf alle Teilaspekte des zum<br />

Ziel führenden Handelns aktiv Einfluss.<br />

Gibt sich erst zufrieden, wenn klare<br />

Ergebnisse vorliegen. Wird durch die<br />

Erreichung von konkreten Ergebnissen<br />

motiviert.<br />

Holt die nötigen Informationen ein, trifft<br />

rasche und sorgfältige Entscheidungen<br />

und schafft die Voraussetzungen für ihre<br />

Umsetzung, trifft Entscheidungen mit<br />

Rücksicht auf die Auswirkungen auf das<br />

relevante Umfeld bzw. andere Organisationseinheiten,<br />

arbeitet effizient, hält das<br />

Zeitmanagement ein, trifft auch harte<br />

und unpopuläre Entscheidungen und<br />

fordert ihre Umsetzung ein.<br />

Gestaltet aktiv und auch unter Überwindung<br />

von Widerständen und Belastungen<br />

neue Produkte bzw. Dienstleistungen.<br />

Erträgt Unbestimmtheit und<br />

Widersprüche, die sich bei der Realisierung<br />

ergeben und hält auch unter komplizierten<br />

Bedingungen an Vorhaben fest.<br />

Orientierung auf Kunden und Anspruchsgruppen,<br />

Wahrnehmung und<br />

Wertschätzung der Anliegen und Bedürfnisse<br />

anderer, sucht zusammen mit dem<br />

Gegenüber nach wirksamen Lösungen<br />

und überprüft die Nachhaltigkeit der<br />

Problemlösung, vermittelt Beziehungen<br />

zu «hilfreichen» Dritten, sucht nach<br />

Alternativen, wenn der Bedarf nicht<br />

direkt befriedigt werden kann, versetzt<br />

das Gegenüber in die Lage, sich künftig<br />

selbst zu helfen.<br />

23


3. Mitarbeitende führen<br />

Mitarbeitende zu führen bedeutet, die richtigen<br />

Mitarbeitenden am richtigen Platz einzusetzen und<br />

auf das Verhalten von Einzelpersonen Einfluss zu<br />

nehmen mit dem Ziel, bestimmte Ergebnisse zu<br />

erreichen. Im Vordergrund stehen dabei die Anstrengungen<br />

der Führungskraft, möglichst gute<br />

Bedingungen für die Entfaltung der Fähigkeit aller<br />

Mitarbeitenden zu schaffen.<br />

Mitarbeitende führen setzt sich aus folgenden Fähigkeiten zusammen:<br />

Fähigkeiten Beschreibung Indikatoren (beobachtetes Verhalten)<br />

Führen mit<br />

Zielen<br />

Planen<br />

Kontrollieren,<br />

steuern<br />

Führen mit Zielen ist die Fähigkeit einer<br />

Führungskraft, klare Ziele zu formulieren<br />

und in transparenten Strukturen und<br />

Verantwortlichkeiten umzusetzen. <strong>Das</strong><br />

eigene Handeln auf beschriebene Ziele<br />

und Ergebnisse zu richten. Mitarbeitende<br />

bei der Zielerreichung zu unterstützen<br />

und dafür zu motivieren.<br />

Planen bezieht sich auf die gedankliche<br />

Vorwegnahme des Handelns durch<br />

Abwägen verschiedener Handlungsalternativen<br />

und Entscheidungen für den<br />

situationsadäquatesten Weg. Planung<br />

bedeutet demnach die sachgemässe Vorbereitung<br />

zukunftsgerichteter Entscheidungen,<br />

durch die der betriebliche Prozessablauf<br />

fest gelegt wird. <strong>Das</strong> schliesst<br />

die Auf nahme, Auswahl und die Umsetzung<br />

von Wissen und Methoden ein.<br />

Kontrollieren ist die Fähigkeit einer<br />

Führungskraft, einen IST-Zustand festzulegen,<br />

einen SOLL-Zustand zu definieren<br />

oder zu vereinbaren, die Prozesse, die<br />

zur Leistungserbringung ablaufen zu<br />

überwachen, sich abzeichnende Abweichungen<br />

möglichst frühzeitig zu erkennen<br />

und entsprehende Korrekturmassnahmen<br />

einzuleiten.<br />

Richtet das eigene Wirken auf klar<br />

beschriebene Ziele und Ergebnisse und<br />

nicht auf spontane Reaktionen aus.<br />

Vermittelt den Mitarbeitenden die Ziele<br />

plausibel und achtet darauf, dass diese<br />

die Ziele kennen, verstehen und unterstützt<br />

sie bei der Umsetzung.<br />

Verfügt über das zur Zielvereinbarung<br />

notwendige Fach- und Methodenwissen<br />

und setzt dieses aktiv um.<br />

Analysiert Entwicklungen und das Handeln<br />

im Umfeld. Leitet aus der Vorausschau<br />

konkrete Massnahmen ab. Geht<br />

systematisch und planmässig vor. Teilt<br />

die vorhandenen Ressourcen optimal<br />

ein. Berücksichtigt Schnittstellen. Kann<br />

rechtzeitig Veränderungen am Arbeitsprozess<br />

vornehmen, um Ziele zu erreichen.<br />

Stellt einen Zeitplan auf und setzt<br />

Meilensteine.<br />

Wendet Methoden der systematischen<br />

Situationsanalyse an. Beachtet Situationen<br />

aus verschiedenen Blickwinkeln.<br />

Entwickelt massgeschneiderte sowie adäquate<br />

Lösungen unter Berücksichtigung<br />

der vorhandenen Ressourcen.<br />

Definiert die Kontrollkriterien. Weiss wie<br />

Arbeitsprozesse gestaltet sein müssen,<br />

um einen optimalen Ertrag zu bringen.<br />

Überprüft das Erreichen der Ziele. Verstärkt<br />

vorhandene Stärken und ergreift<br />

gezielte Massnahmen zur Vermeidung<br />

von Schwächen.<br />

Analysiert Fehler im eigenen Arbeitsbereich<br />

und leitet Verbesserungsmassnahmen<br />

daraus ab. Geht mit Fehlern sachlich<br />

um. Lernt aus Misserfolgen.<br />

24


Fähigkeiten Beschreibung Indikatoren (beobachtetes Verhalten)<br />

Delegieren<br />

Mitarbeitende<br />

fördern<br />

(z.B. initiieren<br />

und organisieren<br />

im Kollegium<br />

(WIK)<br />

oder Coaching)<br />

Integrationsfähigkeit/Diversity-Kompetenz<br />

Wertschätzung<br />

Delegieren beschreibt die gezielte Übertragung<br />

persönlicher Verantwortung auf<br />

andere mit dem Ziel die Zusammenarbeit<br />

und die Eigeninitiative zu fördern.<br />

Delegieren basiert auf der Einsicht, als<br />

Führungskraft in erster Linie Zeit für die<br />

Führung zu sichern, Sachbearbeitungsaufgaben<br />

an den zuständigen Stellen zu<br />

belassen sowie das eigenverantwortliche<br />

Handeln der Mitarbeitenden bewusst zu<br />

stärken.<br />

Mitarbeitende fördern ist die Fähigkeit<br />

und die Bereitschaft einer Führungskraft,<br />

die fachliche und persönliche Entwicklung<br />

der Mitarbeiterinnen bzw. Mitarbeiter<br />

zu unterstützen und sie in ihrer<br />

Vielfalt zu fördern.<br />

Integrationsfähigkeit ist das Vermögen<br />

einer Führungsperson, institutionelle Bedingungen,<br />

Prozesse und Entscheide für<br />

die Integration der Vielfalt menschlicher<br />

Ressourcen zu schaffen, Mitarbeitende<br />

gleichberechtigt zu behandeln sowie<br />

diskriminierungsfreie Arbeitsbedingungen<br />

und ein Klima des gegenseitigen<br />

Respekts zu fördern.<br />

Wertschätzung ist die Haltung einer Führungskraft,<br />

die Person und die Gesundheit<br />

der Mitarbeitenden zu achten, mit<br />

anderen vertrauensvoll und mit Respekt<br />

zusammenzuarbeiten und erbrachte Leistungen<br />

anzuerkennen.<br />

Gewährt Handlungsspielräume. Überträgt<br />

persönliche Verantwortung gezielt<br />

auf andere. Bindet andere in die<br />

Verantwortung ein und beteiligt sich<br />

an Entscheidungen. Regt an, ermutigt<br />

zur Selbstständigkeit. Unterweist<br />

die Mitarbeitenden kontinuierlich und<br />

verständlich, erhöht damit die Delegationsmöglichkeit.<br />

Potenziale erkennen, erhalten, fordern<br />

und fördern, Repertoire der Förderungsmassnahmen<br />

kennen, SOLL-IST-Vergleich<br />

durchführen. Ermöglicht den Mitarbeitenden,<br />

ihr Wissen ihre Fähigkeiten<br />

sowie ihr Können wirkungsvoll einzubringen<br />

und ihr Potenzial zu erweitern.<br />

Respektiert die unterschiedlichen Sichtweisen<br />

von Mitarbeitenden und führt<br />

ihre vielfältigen Ressourcen, Bestrebungen<br />

und Handlungen zielorientiert<br />

zusammen. Ermöglicht chancengleiche<br />

Personalauswahl und Anstellungsverfahren,<br />

Aufgabenzuteilung und<br />

Personalentwicklung. Setzt sich aktiv für<br />

den beruflichen Wiedereinstieg und die<br />

Massnahmen zur Vereinbarkeit von Beruf<br />

und Familie ein.<br />

Erkennt erbrachte Leistungen der Mitarbeitenden<br />

an und äussert seine Wertschätzung.<br />

Gibt seinen Gesprächspartnerinnen und<br />

-partnern angemessene und entwicklungsfördernde<br />

Rückmeldungen. Sorgt<br />

für ein Klima der gegenseitigen Achtung<br />

und des gegenseitigen Respekts. Gestaltet<br />

die Arbeit und die Arbeitsbedingungen<br />

so, dass die Würde sowie die Gesundheit<br />

der Mitarbeitenden geschützt<br />

sind.<br />

25


4. Sozialkompetenz – mit anderen konstruktiv umgehen<br />

Sozialkompetenz ist die Fähigkeit einer Mitarbeiterin<br />

bzw. eines Mitarbeiters, mit anderen konstruktiv dinnen und Kunden aufzubauen und situationsgeleginnen<br />

und -kollegen, Vorgesetzten sowie Kun-<br />

umzugehen, tragfähige Beziehungen zu Arbeitskolrecht<br />

zu gestalten.<br />

Sozialkompetenz setzt sich aus folgenden Fähigkeiten zusammen:<br />

Fähigkeiten Beschreibung Indikatoren (beobachtetes Verhalten)<br />

Kommunikationsfähigkeit<br />

Feedback<br />

geben und<br />

entgegennehmen<br />

Beratungssowie<br />

Coa chingkompetenz<br />

Verhandlungsgeschick<br />

Konflikt- und<br />

Kritikfähigkeit<br />

Kommunikations- und Kontaktfähigkeit<br />

ist die Fähigkeit einer Person, mit einer<br />

oder mehreren Personen mündlich<br />

oder schriftlich in Kontakt zu treten, ein<br />

Gespräch konstruktiv aufzubauen und<br />

aufrecht zu erhalten.<br />

Führen bedeutet in erster Linie kommunizieren.<br />

Feedback geben ist ein wichtiges<br />

Führungsinstrument, um Mitteilungen<br />

über die Leistung und das Verhalten<br />

der Mitarbeitenden sachlich begründet<br />

zu übermitteln.<br />

Beratungs- und Coachingskompetenz ist<br />

die Fähigkeit einer Person, mit anderen<br />

Personen eine tragfähige, ziel- sowie lösungsorientierte<br />

Be ziehung aufzubauen,<br />

aufrecht zu erhalten und diese Personen<br />

bei der Zielerreichung zu unterstützen.<br />

Verhandlungsgeschick ist die Fähigkeit<br />

und die Bereitschaft einer Person, sich in<br />

Verhandlungssituationen unter Wahrung<br />

der eigenen Interessen, zielführend und<br />

konstruktiv zu ver halten.<br />

Konflikt- und Kritikfähigkeit ist die<br />

Fähigkeit einer Person, sich als Funktionsträger<br />

bzw. Funktionsträgerin und als<br />

Individuum in schwierigen sowie konflikthaften<br />

Situationen einzubringen und<br />

aktiv zu einer konstruktiven Bewältigung<br />

des Konfliktes beizutragen.<br />

Geht offen auf andere zu, kommt mit<br />

Menschen unterschiedlicher Art und<br />

Charakter zurecht, kann aufmerksam<br />

und aktiv zuhören, lässt andere ausreden,<br />

zeigt sich anderen gegenüber leicht<br />

zugänglich, geht mit anderen respektvoll<br />

und offen um. Kommu niziert und informiert<br />

klar und verständlich. Tritt überzeugend<br />

und glaubwürdig auf.<br />

Kennt die Feedbackregeln und wendet<br />

diese konsequent an. Gibt und holt<br />

Feedback. Spricht in «Ich-Botschaften».<br />

Erachtet Feedback als ein wichtiges Führungsinstrument<br />

und als eine Möglichkeit,<br />

die Kommunikation zu verbessern.<br />

Interesse an anderen, Einfühlungsvermögen,<br />

Reflexions- und Kommunikationsfähigkeit,<br />

Kenntnis und Anwendung der<br />

Coaching-Methode(n).<br />

Verhandlungsgeschick kann abgelesen<br />

werden an Verhaltens- und Argumentationsmustern<br />

der Mitarbeiterin bzw.<br />

des Mitarbeiters in Verhandlungssituationen,<br />

an ihrer bzw. seiner Kompromissfähigkeit,<br />

an ihrem bzw. seinem Umgang<br />

mit festgefahrenen Situationen bzw. mit<br />

unfairen Verhandlungspartnern.<br />

Erkennt alltägliche Konflikte frühzeitig<br />

und ergreift vorbeugende Massnahmen,<br />

ist aktiv im Umgang mit Konflikten und<br />

geht auch latente Konflikte an, verhält<br />

sich lösungsorientiert, sucht nach winwin-Lösungen,<br />

bezieht klare Position und<br />

ist bereit, sich dafür zu exponieren, geht<br />

konstruktiv mit Kritik um, spricht Anerkennung<br />

aus, ist zur Selbstkritik bereit.<br />

26


Fähigkeiten Beschreibung Indikatoren (beobachtetes Verhalten)<br />

Teamfähigkeit<br />

Gewandtheit<br />

im schriftlichen<br />

Ausdruck<br />

Teamfähigkeit ist die Fähigkeit und die<br />

Bereitschaft einer Person, sich in Arbeitsteams<br />

/Projektgruppen einzufügen,<br />

und einen konstruktiven Beitrag zur gemeinsamen<br />

Zielerreichung zu leisten.<br />

Gewandtheit im schriftlichen Ausdruck<br />

ist die Fähigkeit einer Führungsperson,<br />

Wissen/Konzepte sprachlich klar zu<br />

formulieren sowie adressatengerecht zu<br />

kommunizieren.<br />

Kooperationsfähigkeit, Fähigkeit zur<br />

Teambildung, Fähigkeit mit anderen<br />

gemeinsame Spielregeln auszuhandeln,<br />

Umgang mit Unterschieden im Team<br />

(Leistung, Geschlecht, Alter, Nationalität<br />

usw.), Fähigkeit sich zu integrieren,<br />

eigene Ideen einzubringen und sich mit<br />

den Ideen anderer auseinandersetzen.<br />

Gestaltet die eigene Rolle aktiv.<br />

Fähigkeit, die eigenen Ideen, Konzepte,<br />

Innovationen verständlich darzulegen.<br />

27


5. Selbstkompetenz – mit sich selbst konstruktiv umgehen<br />

Selbstkompetenz Ist die Fähigkeit einer Führungskraft, ihre eigene Person zu steuern sowie selbstverantwortlich,<br />

flexibel und effektiv einen Beitrag zur Aufgabenerfüllung der Organisation zu leisten.<br />

Selbstkompetenz setzt sich aus folgenden Fähigkeiten zusammen:<br />

Fähigkeiten Beschreibung Indikatoren (beobachtetes Verhalten)<br />

Selbstreflexion<br />

und Selbststeuerung<br />

Selbstreflexion und Selbststeuerung ist<br />

die Fähigkeit einer Führungskraft, die<br />

eigenen Stärken und Schwächen sowie<br />

Handlungsmöglichkeiten und Grenzen zu<br />

kennen, sich immer wieder damit auseinander<br />

zu setzen und respektvoll damit<br />

umzugehen.<br />

Holt sich regelmässig Feedback ein und<br />

nimmt dieses ernst, sucht Möglichkeiten,<br />

die eigenen Erfahrungen und das<br />

eigene Wissen zu überprüfen, handelt<br />

selbstkritisch, geht achtsam mit sich um.<br />

Eigenverantwortung<br />

/<br />

Selbständigkeit<br />

Ganzheitlich /<br />

vernetzt<br />

denken und<br />

handeln<br />

Belastbarkeit /<br />

Gesundheitsorientierung<br />

Eigenverantwortung/Selbstständigkeit ist<br />

die Fähigkeit einer Person, sich eigenständig<br />

ohne Rückgriff auf fremde Autorität<br />

ein Urteil zu bilden und konsequent<br />

danach zu handeln. Es geht um Loyalität<br />

und Integrität zu leben, Selbstvertrauen<br />

und Souveränität zu zeigen, Initiative zu<br />

ergreifen und Zuständigkeiten zu übernehmen.<br />

Vernetzt denken und handeln ist die<br />

Fähigkeit einer Person, Situationen und<br />

Sachverhalte in ihrer Komplexität und<br />

Vernetztheit zu erkennen und adäquat zu<br />

behandeln.<br />

Belastbarkeit ist die Fähigkeit einer<br />

Person, auch in Zeiten erhöhter physischer,<br />

sozialer oder psychischer Beanspruchung<br />

arbeits- und leistungsfähig<br />

zu bleiben sowie sich weiterhin um die<br />

Zusammenarbeit zu kümmern. Geht mit<br />

der eigenen Gesundheit sorgfältig um.<br />

Ist gewissenhaft, gründlich, umsichtig,<br />

zeigt Initiative, lebt Loyalität und Integrität,<br />

vertraut in die eigene Kompetenz, ist<br />

bereit Verantwortung zu übernehmen.<br />

Kann komplexe Aufgabenstellungen<br />

bearbeiten, erkennt Zusammenhänge,<br />

berücksichtigt übergreifende Zusammenhänge,<br />

erkennt und nutzt Synergien mit<br />

anderen Organisationseinheiten.<br />

Ist fähig unter Druck die nötige Ruhe<br />

und Übersicht zu behalten, nützt effektive<br />

Arbeitsmethoden, um die zur Verfügung<br />

stehenden Ressourcen optimal zu<br />

nutzen, setzt angemessene Prioritäten,<br />

um Druck abzubauen, verkraftet Misserfolge,<br />

achtet auf ausreichende Erholung,<br />

um langfristig arbeitsfähig zu bleiben,<br />

setzt Kräfte und Energien zielgerichtet<br />

ein. Scheut Belastungen nicht.<br />

28


6. Den Wandel gestalten<br />

Den Wandel zu gestalten ist die Bereitschaft einer<br />

Führungskraft, Veränderungen als Motor für die<br />

Entwicklung des Unternehmens/der Organisationseinheit<br />

zu begreifen. Es ist die Fähigkeit, den stetigen<br />

Wandel zu initiieren, Beharrungstendenzen zu<br />

überwinden, kreative Unruhe zu stiften, Dinge und<br />

Verhältnisse von Zeit zu Zeit zu überprüfen und in<br />

Frage zu stellen.<br />

Den Wandel zu gestalten setzt sich aus folgenden Fähigkeiten zusammen:<br />

Fähigkeiten Beschreibung Indikatoren (beobachtetes Verhalten)<br />

Zielorientiert<br />

und langfristig<br />

denken und im<br />

Alltag umsetzen<br />

Kreativität/<br />

Innovationsfähigkeit<br />

Strategisch denken und handeln ist die<br />

Fähigkeit einer Führungskraft, Visionen<br />

zu entwickeln, eine proaktive Haltung zu<br />

zeigen, komplizierte, vernetzte Systeme<br />

zu verstehen, Trends und Entwicklungen<br />

frühzeitig zu erkennen, eine langfristige<br />

Strategie für den eigenen Organisationsbereich<br />

zu entwerfen, auf veränderte<br />

Ausgangslagen flexibel zu reagieren,<br />

neue Möglichkeiten zur Bewältigung<br />

künftiger Herausforderungen zu suchen,<br />

Innovationen zu initiieren und voranzutreiben.<br />

Kreativität und Innovationsfähigkeit<br />

ist das Vermögen einer Führungskraft,<br />

eigenständig unkonventionelle und<br />

zugleich praktikable Lösungen für Situationen<br />

zu finden, in denen herkömmliche<br />

Lösungsmuster nicht möglich oder<br />

sinnvoll waren. Innovati onsfähigkeit setzt<br />

eine aktive Auseinandersetzung mit dem<br />

Umfeld voraus.<br />

Führt mit Visionen. Denkt und handelt<br />

ganzheitlich sowie langfristig und<br />

berücksichtigt die komplexen Vernetzungen<br />

mit anderen Bereichen. Ist<br />

innovationsfreudig und äussert Ideen,<br />

wie Dienstleistungen, Strukturen und<br />

Prozesse in der Zukunft beschaffen sein<br />

könnten. Verfolgt übergeordnete Ziele<br />

auch im Alltagsgeschäft und kann diese<br />

kommunizieren. Setzt Prioritäten und<br />

kommuniziert diese adressatengerecht.<br />

Setzt Ressourcen (Mitarbeitende, Finanzen,<br />

Zeit) optimal ein; nutzt Führungsinstrumente<br />

zur Unterstützung relevanter<br />

Geschäftsprozesse. Verfügt über das<br />

zum strategisch Denken und Handeln<br />

notwendige Fach- und Methodenwissen<br />

und setzt dieses aktiv ein.<br />

Ist Neuem gegenüber aufgeschlossen<br />

und setzt Neuerungen aktiv um. Sucht<br />

und realisiert aktiv neue Wege und<br />

Ansätze zur Entwicklung und Umsetzung<br />

von Dienstleistungen, Organisationsentwicklungen,<br />

Kundenbeziehungen,<br />

übergreifende Vernetzungen usw. Begleitet<br />

das gemeinsame Handeln durch<br />

Ermunterungen und Anstösse.<br />

29


Fähigkeiten Beschreibung Indikatoren (beobachtetes Verhalten)<br />

Lern- und<br />

Veränderungsbereitschaft<br />

OE-Projekte<br />

umsetzen<br />

Lern- und Veränderungsbereit schaft/<br />

Lernwille sowie Flexibilität ist die Fähigkeit<br />

einer Person, veränderten Anforderungen<br />

mit einer Erweiterung der eigenen<br />

Qualifikationen, Denkweisen und<br />

Aktivitäten zu begegnen.<br />

OE-Projekte planen und umsetzen ist die<br />

Fähigkeit einer Führungskraft, Veränderungen<br />

in ihrer Organisationseinheit so<br />

zu gestalten, dass diese unter Bedingungen<br />

von Dynamik und Komplexität zu<br />

dauerhaften Ergebnissen mit möglichst<br />

wenig unerwünschten Nebeneffekten<br />

führen.<br />

Hinterfragt gewohnte Verhaltensmuster<br />

und Vorgehensweisen. Reflexionsbereitschaft,<br />

entwickelt das eigene Wissen<br />

und Verhalten beständig weiter, weiss<br />

neue Erfahrungen positiv zu nutzen<br />

und erweitert das eigene Handeln. Hat<br />

Interesse an ständiger Verbesserung,<br />

besitzt Erneuerungskraft. Zeigt sich im<br />

Arbeitsalltag flexibel.<br />

Kennt die Schritte des Veränderungsmanagements<br />

und setzt diese um. Treibt<br />

die Weiterentwicklung von Strukturen<br />

und Prozessen voran, kennt die Auswirkungen<br />

von Veränderungen auf das<br />

Zusammenspiel von «Aufgabe – Struktur/Prozesse-Kultur»,<br />

wirkt aktiv auf das<br />

für die Organisationseinheit wichtige<br />

Umfeld ein.<br />

30


Herausgeber<br />

Departement<br />

Bildung, Kultur und Sport<br />

Abteilung Volksschule<br />

5001 Aarau<br />

www.ag.ch/schulqualitaet > Schulführung<br />

Umsetzung<br />

Grafikatelier M. Schmid<br />

5073 Gipf-Oberfrick<br />

Copyright<br />

© 2012 Kanton Aargau<br />

Januar 2012<br />

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