Nachhaltig Bauen im Kanton Zürich 3/2010 - Gerber Media
Nachhaltig Bauen im Kanton Zürich 3/2010 - Gerber Media
Nachhaltig Bauen im Kanton Zürich 3/2010 - Gerber Media
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DAS FACHJOURNAL 32 | <strong>2010</strong> 2009<br />
N A C H H A L T I G<br />
BAUEN<br />
IM KANTON ZÜRICH<br />
MINERGIE-P-ECO WOHNÜBERBAUUNG SUNNYWATT 13<br />
MINERGIE-P-ECO GESCHÄFTSHAUS «ESSLINGER DREIECK» 23<br />
MINERGIE-P MODERNISIERUNGEN 52 / 60 / 63<br />
SOLARSTROM VOM EIGENEN DACH 56<br />
EIN PRODUKT DER GERBER MEDIA, ZÜRICH
Inhalt<br />
Titelbild:<br />
Minergie-P-ECO<br />
Geschäftshaus «Esslinger Dreieck»<br />
Impressum<br />
Herausgeber<br />
<strong>Gerber</strong> <strong>Media</strong><br />
Rütihofstrasse 9, 8049 Zürich<br />
Telefon 044 341 16 41<br />
www.gerbermedia.ch<br />
Grafik /Layout<br />
Andreas Merz<br />
Ahornstrasse 15, 5442 Fislisbach<br />
Telefon 056 535 01 48<br />
amerz@com-merz.ch<br />
Redaktion<br />
<strong>Gerber</strong> <strong>Media</strong><br />
www.gerbermedia.ch<br />
Gastautoren<br />
Markus Kägi<br />
Regierungsrat, Vorsteher der<br />
Baudirektion <strong>Kanton</strong> Zürich<br />
Präsident BPUK<br />
Franz Beyeler<br />
Geschäftsführer MINERGIE<br />
Fotos<br />
Fotostudio André Huber<br />
Klosterstrasse 40, 5430 Wettingen<br />
www.fotohuber.ch<br />
Druck<br />
EFFINGERHOF AG<br />
Storchengasse 15, 5201 Brugg<br />
www.effingerhof.ch<br />
Gedruckt auf FSC Papier<br />
(Rohstoff: Frischfasern aus<br />
nachhaltiger Forstwirtschaft)<br />
Bleichung: efc<br />
Einzelverkaufspreis CHF 14.–<br />
Rechte: Copyrights bei <strong>Gerber</strong> <strong>Media</strong>,<br />
8049 Zürich.<br />
Nachdruck, auch auszugsweise, bedarf der<br />
ausdrücklichen Genehmigung des Verlages.<br />
Fachbeiträge<br />
4 Mehr Wohnkomfort und Lebensqualität<br />
56 Solarstrom vom eigenen Dach<br />
72 Entwicklung Minergie <strong>im</strong> <strong>Kanton</strong> Zürich<br />
Objektvorstellungen<br />
6 Minergie-P DEFH Kilchberg<br />
13 Minergie-P-ECO<br />
Wohnüberbauung SunnyWatt<br />
23 Minergie-P-ECO<br />
Bürogebäude «Esslinger Dreieck»<br />
28 Minergie-P MFH Speerstrasse Zürich<br />
34 Minergie-P EFH Ettenhausen (Wetzikon)<br />
42 Minergie-P EFH Andelfingen<br />
46 Minergie-P EFH Wildberg<br />
52 Minergie-P Modernisierung Bertschikon<br />
60 Minergie-P Modernisierung<br />
Segantinistrasse Zürich<br />
63 Minergie-P Modernisierung<br />
Birmensdorferstrasse Zürich<br />
68 Minergie Neubau Kleintierklinik Zürich<br />
Rubriken<br />
40 Innovationen, Redaktionelle Partner<br />
76 Innovationen, Ingenieure und Planer<br />
77 Führende Unternehmen <strong>im</strong> <strong>Kanton</strong> Zürich<br />
NACHHALTIG BAUEN | 3 | <strong>2010</strong> 1
KANTON ZÜRICH<br />
«Im nachhaltigen<br />
<strong>Bauen</strong> steckt ein<br />
Gedanke, der aufs<br />
Ganze gerichtet ist.»<br />
Markus Kägi<br />
Regierungsrat, Vorsteher der<br />
Baudirektion <strong>Kanton</strong> Zürich<br />
Präsident BPUK<br />
Der <strong>Kanton</strong> Zürich macht<br />
seinem Ruf als «Millionenkanton»<br />
wieder einmal alle Ehre: In<br />
den ersten neun Monaten des<br />
laufenden Jahres sind bei uns<br />
über eine Million Quadratmeter<br />
beheizteNutzfläche in Minergie-<br />
Qualität zertifiziert worden. Damit<br />
wird eine Erfolgsgeschichte<br />
weitergeschrieben, die nicht nur von beeindruckenden<br />
Zahlen berichtet, sondern auch von einer bemerkenswerten<br />
Entwicklung in qualitativer Hinsicht. Das Erlebnis des<br />
guten Wohnens ist für den Menschen zweifellos auch eine<br />
Frage von Kilowattstunden und Franken und Rappen, entscheidender<br />
ist aber wohl der Komfort und das Leben in<br />
einer gesunden Umgebung. Dazu kommt die Gewissheit,<br />
mit seinem Entscheid für Minergie etwas für die Umwelt<br />
und die Zukunft zu tun. Minergie gewährt ein Behagen, das<br />
nicht auf der Verneinung der Umweltprobleme und einer<br />
Abschottung von der Wirklichkeit beruht, sondern <strong>im</strong><br />
Gegenteil auf der entschlossenen Haltung, etwas gegen<br />
Kl<strong>im</strong>aerwärmung und Energieverschleiss tun zu müssen<br />
und tun zu können. Werineinem Minergie-Gebäude wohnt<br />
oder arbeitet, lebt nicht auf einer Insel, sondern offenen<br />
Auges mitten in unserer heutigen Welt mit ihren ganz spezifischen<br />
Herausforderungen.<br />
Anhand des Erfolgs des Minergie-Standards lässt sich<br />
zeigen, dass nachhaltiges <strong>Bauen</strong> mehr bedeutet als eine<br />
Summe von Einzelmassnahmen und einen Katalog von<br />
Vorteilen –soeindrücklich dieser Katalog auch sein mag.<br />
Im nachhaltigen <strong>Bauen</strong> steckt ein Gedanke, der aufs Ganze<br />
gerichtet ist. Das ist ein riesiger Fortschritt gegenüber einer<br />
Vergangenheit, in der mit der Überzeugung gebaut<br />
wurde, die Ressourcen seien unerschöpflich und es sei<br />
statthaft, Lebensqualität einseitig auf der Basis der Verschwendung<br />
zu realisieren. Nun wäreesaber verfehlt, das<br />
nachhaltige <strong>Bauen</strong> nur als Konzept der Zukunft zu verstehen.<br />
Vor den besagten verschwenderischen Zeiten lagen<br />
andere, in denen das Wissen um die Beschränktheit der<br />
Ressourcendurchaus vorhanden war und das <strong>Bauen</strong> prägte.Nur<br />
dassdieses Bewusstsein zu gänzlich anderen baulichen<br />
Lösungen führte: kleinen geheizten Kammern etwa,<br />
die an eiskalte Säle grenzten –für jede heutige Energiefachperson<br />
ein Gräuel, aber <strong>im</strong>merhin ein Konzept, das<br />
mit vergleichsweise wenig Energie auskam.<br />
Manche Zeugen jener Zeiten stehen noch, und sie stelleneinen<br />
beträchtlichen kulturellen Wert dar.Wenn wir ihnen<br />
zugestehen, auf ihre Weise <strong>im</strong> Sinn und Geist des<br />
nachhaltigen <strong>Bauen</strong>s realisiert worden zu sein, dann<br />
schulden wir ihnen auch deswegen Respekt. Von Ersatzneubauten<br />
zu reden, schliesst sich in diesen Fällen von<br />
selbstaus. Wenn wir mit unserer heutigen Auffassung von<br />
<strong>Nachhaltig</strong>keit auf ein Gebäude wie das Kloster Rheinau<br />
mit seinen fünfhundert Zellen zugehen, um es einer neuen<br />
Nutzung zuzuführen, dann stehen wir vor einer grossen<br />
Herausforderung. Wir können aber davon ausgehen, dass<br />
das Bekenntnis zur <strong>Nachhaltig</strong>keit keineswegs bedeutet,<br />
dasswir alles einreissen und neu bauen müssen –und dabei<br />
auch noch gleich eine neue Gesellschaft erfinden –,<br />
sondern vielmehr, dass wir an Vergangenes anschliessen<br />
und unsereKritik auf jene Epochen konzentrieren können,<br />
in denen der Sinn für die Ganzheit der Lebenszusammenhänge<br />
und die Verantwortung für die Zukunft von geringer<br />
Bedeutung waren.<br />
■<br />
NACHHALTIG BAUEN | 3 | <strong>2010</strong> 3
EDITORIAL<br />
Mehr Wohnkomfort<br />
und Lebensqualität<br />
Franz Beyeler,<br />
Geschäftsführer<br />
MINERGIE<br />
Der <strong>Kanton</strong> Zürich ist sozusagen<br />
die He<strong>im</strong>at des fortschrittlichen<br />
Baustandards Minergie:<br />
Seine «Väter», Ruedi Kriesi<br />
und Heinz Uebersax, stammen<br />
beide aus dem <strong>Kanton</strong> Zürich. Es<br />
kann daher nicht erstaunen, dass<br />
Minergie <strong>im</strong> <strong>Kanton</strong> Zürich besonders<br />
gut vertreten ist: Allein<br />
<strong>im</strong> laufenden Jahr <strong>2010</strong> wurden<br />
hier bereits eine Million Quadratmeter<br />
nach Minergie zertifiziert.<br />
Insgesamt stehen <strong>im</strong> <strong>Kanton</strong> Zürich<br />
4453 Gebäude, die das Minergie-Zertifikat<br />
tragen –und es werden <strong>im</strong>mer mehr. Dazu<br />
trägt insbesonderedie guteund enge Zusammenarbeit von<br />
Minergie mit der Baudirektion des <strong>Kanton</strong>s Zürich bei.<br />
Im zürcherischen Opfikon steht mit dem «Portikon» das<br />
derzeit grössteMinergie-P-Geschäftsgebäude. Nur gerade<br />
500 Meter weiter findet sich das Geschäftsgebäude Leonardo,<br />
seinerzeit grösstesMinergie-Gebäude. Auch punkto<br />
Minergie-Modernisierungen schrieb der <strong>Kanton</strong> Zürich Geschichte:<br />
Im Jahr 2002 erhielt das ehemalige Swissair-<br />
Gebäude auf dem Balsbergnach umfassender Modernisierung<br />
das Minergie-Zertifikat. Ein viel beachtetes Projekt ist<br />
auch die Ersatzneubausiedlung Brunnenhof be<strong>im</strong> Bucheggplatz:<br />
Sie wurde vom Architektenbüro Gigon/Guyer<br />
als erste Minergie-Eco-Wohnsiedlung der Stadt Zürich<br />
realisiert –<strong>im</strong>Auftrag einer Wohnbaugenossenschaft, die<br />
Wohnungen für kinderreiche Familien anbietet.<br />
Letzteres ist ein gutes Beispiel dafür, dass Minergie <strong>im</strong><br />
wahrsten Sinne des Wortes für alle daist: Esist weder ein<br />
exotischer Baustandard für Öko-Freaks noch ein Luxus für<br />
gut Betuchte. Minergie lässt sich mit relativ wenig zusätzlichem<br />
(finanziellem) Aufwand realisieren, ganz besonders<br />
<strong>im</strong> Neubau. Oft berichten Bauherren und Architekten gar,<br />
dass Förderbeiträge die Mehrkosten für den Standard aufgewogen<br />
hätten. Schützenhilfe erhalten Bauherren derzeit<br />
insbesondere durch das Gebäudeprogramm, das Anfang<br />
<strong>2010</strong> vonBund und <strong>Kanton</strong>en lanciert wurde.<br />
V.l.n.r.:<br />
Franz Beyeler,<br />
Geschäftsführer MINERGIE<br />
übergibt das Minergie-P<br />
Zertifikat ZH-036-P an<br />
die Macher des «Portikon»:<br />
Kai Bender,<br />
Geschäftsführer Acron AG,<br />
Dr.Ralf Bellm,<br />
VR-Präsident, Hochtief<br />
Development Schweiz AG und<br />
Daniel Moll, CEO Erne AG.<br />
4 NACHHALTIG BAUEN | 3 | <strong>2010</strong>
Die Wohnsiedlung Brunnenhof in Zürich wurde<br />
nach dem fortschrittlichen und ökologischen Baustandard<br />
MINERGIE-ECO neu erstellt. Die 72 Wohnungen<br />
der «Stiftung Wohnungen für kinderreiche<br />
Familien» bieten mehrköpfigen Familien viel Raum<br />
und Komfort bei tiefem Energieverbrauch.<br />
MINERGIE-ECO ZH-004.<br />
Ein Minergie-Gebäude bietet mehr Lebensqualität bei<br />
deutlich tieferem Energieverbrauch, verglichen mit einem<br />
konventionell erstellten Gebäude (Baujahr älter als 2008).<br />
Es zeichnet sich aus durch bessere Werterhaltung und<br />
Wirtschaftlichkeit und ist langfristig günstiger <strong>im</strong> Betrieb,<br />
vor allem wegen des effizienten Heizsystems und der fortschrittlichen<br />
Gebäudetechnik. Vom Standard profitieren<br />
Besitzer und Bewohner der Gebäude gleichermassen wie<br />
die Umwelt. Zudem ist Minergie auch Wirtschaftsförderung:<br />
Dank dem Standardwurden innerhalb vonzwölf Jahren<br />
rund 2,1 Milliarden Franken zusätzlich investiert –notabene<br />
in die <strong>Nachhaltig</strong>keit und den Wohn- und Arbeitsplatzkomfort.<br />
Auch <strong>im</strong> <strong>Kanton</strong> Zürich verdienen Gewerbetreibende mit<br />
Minergie gutes Geld: Hier gibt es schweizweit die meisten<br />
Minergie-Fachpartner, nämlich rund 250 von insgesamt<br />
zirka 1300 Betrieben. Architekten, Planer, Bauausführende<br />
und Hersteller profilieren sich dank Minergie als fortschrittliche<br />
Unternehmer und sprechen eine anspruchsvolle,<br />
aufgeschlossene und qualitätsbewusste Kundschaft<br />
an. In Zukunft erst recht.<br />
■<br />
ZH-036-P Bürogebäude Portikon in Opfikon.<br />
Den Namen «PORTIKON» erhielt das MINERGIE-P Gebäude<br />
in Abwandlung des Ortsnamens «Opfikon» und «Port».<br />
Das rührt von historischen Plänen her,einen Zeppelin-Hafen,<br />
oder Port, zu erreichen. Für rund 800 Arbeitsplätze wurde auf<br />
einer Nutzfläche von 16 790 Quadratmetern ein ebenso angenehmer<br />
wie nachhaltig gestalteter Arbeitsraum geschaffen.<br />
NACHHALTIG BAUEN | 3 | <strong>2010</strong> 5
KILCHBERG<br />
Luxuriös<br />
und<br />
ökologisch<br />
wohnen<br />
Die Lage in Kilchbergist fantastisch: Am<br />
Rande des Baugebietes, unverbaubar am<br />
Ende einer Moräne, welche der Linth-Gletscher<br />
liegen liess, mit See- und Alpenpanorama.<br />
Der Neubau ersetzt ein bescheidenes<br />
Einfamilienhausaus den dreissiger<br />
Jahren.<br />
6 NACHHALTIG BAUEN | 3 | <strong>2010</strong>
MINERGIE-P<br />
Die Bauträgerin, Frau AnitaIlse Geiger, die Jahrzehnte<br />
in diesem Haus gelebt hat, entschlosssich vordreiJahren<br />
ins Altershe<strong>im</strong> zu ziehen und beauftragte ihren Sohn Thomas<br />
Geiger einen Neubau zu organisieren, der zeitgemässen,<br />
familienfreundlichen Wohnraum bietet. Thomas Geiger<br />
wählte die Zusammenarbeit mit archipel –Planung<br />
und Innovation für das Projekt.<br />
Das Grundstück erlaubte eine Verdichtung. Der<br />
Wunsch der Bauträgerschaft, hohe Wohnqualität mit einem<br />
min<strong>im</strong>alen ökologischen Fussabdruck zu schaffen,<br />
führte zum Programm: zwei Wohnungen mit einer nicht<br />
verschwenderischen Grösse, die vomGarten und der Aussicht<br />
profitieren, dauerhaftewertige Materialien, eine ausgefeilte<br />
Gebäudetechnik mit min<strong>im</strong>alen Verbräuchen –<br />
NACHHALTIG BAUEN | 3 | <strong>2010</strong> 7
KILCHBERG<br />
MINERGIE-P<br />
luxuriös und ökologisch wohnen an der Nidelbadstrasse.<br />
Das Doppelhausvermittelt mit seiner Geometrie zwischen<br />
den verschiedenen Richtungen des heterogenen baulichen<br />
Umfelds. Die Reihenhäuser treten zugunsten einer grosszügigen<br />
Gestalt nicht als solche in Erscheinung. Eine geschindelte,<br />
geschwungene Holzfassade umfasst sie. Eine<br />
Lasur mit einem gold-metallischen Pigment überzieht die<br />
Schindeln und verweist mit einem Augenzwinkern auf das<br />
Privileg der Lage an der Silberküste.<br />
■<br />
<strong>Nachhaltig</strong> bauen<br />
Die hohen ökologischen Anforderungen best<strong>im</strong>mten die<br />
Konzeption, Detaillierung und technische Ausstattung des Projekts.<br />
Das kompakteVolumen, ohne Vorsprünge fügt sich mit min<strong>im</strong>alemAushub<br />
ins Gelände. Der betonierteSockel istrundum<br />
gedämmt (XPS-Per<strong>im</strong>eterdämmung). Die oberirdischen Aussenwände<br />
sind vorfabrizierteHolzelemente. IhreFertigung <strong>im</strong> Werk<br />
ermöglichtedie schwierige Geometrie mit unterschiedlichen Radien.<br />
Sie dienten geschossweise als «verlorene Schalung» für die<br />
betonierten Decken.<br />
Die Holz-Metall-Fenstersind dreifach verglastund mit einem<br />
textilen Sonnenschutz beschattet.<br />
Die zweischalige Trennwand aus Beton teilt die beiden Häuser;<br />
die restlichen inneren Wände sind nichttragende Leichtbauwände.<br />
Grosse zentraleSchachtzonen erschliessen Bäder und Küchen.<br />
Die Zuluft und das thermoaktiveBauteilsystem(TABS) sind in den<br />
Decken einbetoniert. Die dicken Decken (26 cm) haben keine Unterlagsböden.<br />
Sie dienen als Speichermasse und führen <strong>im</strong> Winter die<br />
benötigteWärmeenergie ins Gebäude und kühlen es <strong>im</strong> Sommer.<br />
In den Untergeschossen und Bädern bildet ein fugenloser,<br />
eingefärbter Hartbetonboden <strong>im</strong> Verbund mit der Betondecke<br />
den Fertigbelag. In den Obergeschossen istesein Eichenparkett.<br />
Die Einbauten, Tür- und Fenstereinfassungen, Sockel und<br />
Abdeckungen sind aus dauerhaften und natürlichen Materialien:<br />
massiver Eiche und Kunststein.<br />
Jedes Haus verfügt über eine autonome Haustechnik, Erdwärmesonden<br />
liefern das ganze Jahr ein konstantes Temperaturniveau.<br />
Im Sommer kühlt es über die TABS <strong>im</strong> Free Cooling (kein<br />
Betrieb der Wärmepumpe) das Gebäude, <strong>im</strong> Winter sichert eine<br />
Wärmepumpe das Temperaturniveau der TABS und des Warmwassers.<br />
In die Attikawand eingelassene Vakuumröhrenkollektoren<br />
unterstützen das Systembei der Erzeugung des Warmwassers.<br />
Die Häuser sind jeweils mit einer individuell bedienbaren Lüftung<br />
mit Wärmerückgewinnung ausgestattet.<br />
Eine Fotovoltaikanlage auf dem Dach deckt <strong>im</strong> Jahresverlauf<br />
den gesamten Stromverbrauch der haustechnischen Anlagen,<br />
der Heizung, Lüftung und der Warmwasserproduktion. Die Null-<br />
Heizenergiehäuser sind Minergie-P-zertifiziert.<br />
Bauherrschaft<br />
Thomas Geiger<br />
Hardturmstrasse 269<br />
8005 Zürich<br />
Architektur<br />
archipel -Planung und Innovation GmbH<br />
Hardturmstrasse 261<br />
8005 Zürich<br />
Tel: 044 563 86 80<br />
www.archipel.ch<br />
HLK-Ingenieur<br />
hässig sustech gmbh<br />
Ingenieurbüro<br />
Weiherallee 11a<br />
8610 Uster<br />
Tel. 044 940 74 15<br />
www.sustech.ch<br />
8 NACHHALTIG BAUEN | 3 | <strong>2010</strong>
NACHHALTIG BAUEN | 3 | <strong>2010</strong> 9
ELEKTRIZITÄTSWERKE DES KANTONS ZÜRICH<br />
Mehr Stromeffizienz<br />
<strong>im</strong><br />
Mehrfamilienhaus<br />
Mehrfamilienhaus-Eigentümer und -Bewohner<br />
profitieren vomneuen EKZ Umwelt-Förderprogramm<br />
«Stromeffizienz <strong>im</strong> Mehrfamilienhaus». Ausgangslage<br />
isteine energetische Beurteilung der an den Allgemeinstromangeschlossenen<br />
elektrischen Verbraucher.<br />
Förderaktionen motivieren zum Ersatz ineffizienter<br />
Geräte und Installationen.<br />
In der Schweiz werden jährlich rund 60 Terawattstunden<br />
oder 60 Milliarden Kilowattstunden (KWh) Strom verbraucht,<br />
Tendenz steigend. Der zunehmende Verbrauch<br />
hebt die Stromkosten. Direkten Einflussdarauf hat jeder<br />
<strong>im</strong> Privaten, etwa in der eigenen Wohnung. Man kann<br />
Standby-Betrieb vermeiden, Elektrogeräteclevernutzen<br />
oder energieeffizienteLeuchtmittel einsetzen. In Mehrfamilienhäusern<br />
wirdneben dem privaten auch sogenannter<br />
Allgemeinstrom verbraucht. Er fliesst beispielsweise in<br />
die Treppenhausbeleuchtung, den Heizungsraum oder<br />
die Waschküche. In diesen Bereichen isthäufig nicht die<br />
energieeffizienteste technische Lösung <strong>im</strong> Einsatz –das<br />
bedeutetunnötig hohe Nebenkostenfür alleBewohner.<br />
10 NACHHALTIG BAUEN | 3 | <strong>2010</strong>
PUBLIREPORTAGE<br />
Ineffizienz aufspüren<br />
Mit dem EKZ Stromcheck erhält der Hauseigentümer<br />
für 100 Franken proLiegenschaft eine energetische Bewertung<br />
der an den Allgemeinstrom angeschlossenen<br />
Verbraucher.Ein EKZ Energieberater erfasst vorOrt den<br />
Istzustand der Anlagen und überprüft die Einstellwerteder<br />
Steuergeräte. Speziell die Beleuchtungseinrichtungen,<br />
zum Beispiel <strong>im</strong> Treppenhaus, werden genau unter die<br />
Lupe genommen. Die möglichen Massnahmen zur Verbesserung<br />
der Stromeffizienz werden in einem Bericht festgehalten.<br />
VomStromcheck profitieren auch die Bewohner des<br />
Hauses. An alleHaushalteeiner teilnehmenden Liegenschaft<br />
wirdeine EKZ Stromsparboxverteilt. Diese enthält<br />
neben einer modernen, stromsparenden LED-Lampe<br />
wertvolleTipps, wie jeder Mieter ohne Komfortverlustseinen<br />
Stromverbrauch senken kann.<br />
Wenn der Hauseigentümer einen<br />
EKZ Stromcheck bestellt,<br />
erhält jeder Mieter vonden EKZ<br />
eine solche Stromsparbox.<br />
Stromeffizienz <strong>im</strong> grossen Stil<br />
Um die «Stromeffizienz <strong>im</strong> Mehrfamilienhaus» zu<br />
steigern, haben die Elektrizitätswerkedes <strong>Kanton</strong>s Zürich<br />
(EKZ) ein gleichnamiges Umwelt-Förderprogramm lanciert.<br />
FinanzielleAnreize motivieren die Eigentümer von<br />
Mehrfamilienhäusern, Stromfresser in ihren Liegenschaftenaufzufinden<br />
und ineffizienteBeleuchtungsanlagen<br />
sowie Haushaltsgrossgerätezuersetzen. Der Einstieg<br />
in das Förderprogramm istder EKZ Stromcheck, eine<br />
vergünstigteEnergieberatung.<br />
EKZ Stromcheck als Zugang zu Förderaktionen<br />
Die Durchführung des EKZ Stromchecks berechtigt zur<br />
Teilnahme an verschiedenen Förderaktionen. Finanzielle<br />
Beiträge werden für den Ersatz alter, zur Liegenschaft gehörender<br />
Haushaltsgrossgeräteund für die energetische<br />
Modernisierung der allgemeinen Beleuchtungsanlagen<br />
gezahlt.<br />
Für die Haushaltsgrossgerätegilt: Es werden ausschliesslich<br />
neue Geräteder höchstenEnergieeffizienzklasse<br />
gefördert, welche bei Topten (www.topten.ch)<br />
aufgeführt sind. Wäschetrockner und Waschmaschinen<br />
fördern die EKZ proGerät mit bis zu 500 Franken. Bei<br />
effizientestenKühl- und Gefriergeräten profitieren die<br />
Hauseigentümer vonmax<strong>im</strong>al 450 Franken Förderung<br />
proGerät.<br />
Im Bereich der Beleuchtungsanlagen werden der<br />
Leuchtenersatz sowie der Einbau einer Lichtsteuerung<br />
gefördert. Be<strong>im</strong> Leuchtenersatz werden Leuchten mit<br />
eingebautem elektronischen Vorschaltgerät mit max<strong>im</strong>al<br />
75 Franken proLeuchteunterstützt. Bei der Lichtsteuerung<br />
wirddie Installation vonBewegungsmeldern mit<br />
75 Franken proGerät und der Einbau einer Minuterie mit<br />
200 Franken proAnlage gefördert.<br />
Wie weiter?<br />
Förderberechtigt sind Eigentümer vonMehrfamilienhäusern<br />
mit mindestens drei Wohneinheiten, die vonden<br />
EKZ mit Strom versorgt werden. Das Anmeldeformular für<br />
den EKZ Stromcheck und weitereInformationen können<br />
unter www.ekz.ch/umwelt-foerderprogramm abgerufen<br />
oder telefonisch unter der Nummer 058 359 11 13 angefragt<br />
werden.<br />
■<br />
Elektrizitätswerkedes <strong>Kanton</strong>s Zürich<br />
Energieberatung<br />
Dreikönigstrasse 18<br />
Postfach 2254<br />
8022 Zürich<br />
Telefon058 359 11 13<br />
www.ekz.ch/umwelt-foerderprogramm<br />
umwelt-foerderprogramm@ekz.ch<br />
NACHHALTIG BAUEN | 3 | <strong>2010</strong> 11
12 NACHHALTIG BAUEN | 3 | <strong>2010</strong>
WOHNÜBERBAUUNG SUNNYWATT<br />
MINERGIE-P-ECO<br />
Leben<br />
<strong>im</strong><br />
Einklang<br />
mit der<br />
Sonne<br />
Carmen Eschrich<br />
SunnyWatt –sobetitelte Architekt<br />
Kämpfen sein jüngstes Pilotprojekt der<br />
Solararchitektur.Sonne liefert kostenlose<br />
Energie, man musssie nur in «Watt»<br />
umrechnen können und nutzbar machen.<br />
Die Minergie-P-ECO Wohnüberbauung in<br />
Watt, Nähe Zürich, macht genau dies:<br />
Die Häuser brauchen keine Energie von<br />
aussen –die Nullenergieüberbauung<br />
setzt neue Massstäbe …<br />
Es wirdvielgebaut in Watt, so auch um die Nullenergiesiedlung<br />
SunnyWatt. Doch sie unterscheidet sich von den<br />
Nachbarn mit einem einfachen und logischen Konzept –<br />
sie «baut» auf Solararchitektur. Der sonnige, leicht geneigte<br />
Südhang scheint wie geschaffen für die «kluge»<br />
Siedlung. Sie setzt sich prinzipiell aus zwei parallelen Gebäudereihen<br />
zusammen. Die hintere und somit höher am<br />
Hang stehende Häuserreihe wurde 4-stöckig erstellt, die<br />
vordere nur 2-stöckig. Dazwischen liegt ein Innenhof, der<br />
dem Sonnenertrag der Wohnungen max<strong>im</strong>ierend proportioniert<br />
ist –soerreichen auch die flach geneigten Sonnenstrahlen<br />
<strong>im</strong> Winter die «ungünstigste»Lage <strong>im</strong> Grundriss,<br />
das Erdgeschossder hinteren Gebäudezeile.<br />
NACHHALTIG BAUEN | 3 | <strong>2010</strong> 13
WOHNÜBERBAUUNG SUNNYWATT<br />
Verschiedene Wohnformen für unterschiedlichste<br />
Nutzer<br />
Unterschiedliche Wohnformen sprechen eine breite<br />
Nutzerschaft an und versprechen gute Durchmischung.<br />
Entsprechend setzteman auf ein breites Angebot: Die obere<br />
Grundstücksgrenze markierend sitzt eine Landmarke<br />
mit vier übereinanderliegenden Geschosswohnungen.<br />
Daran schliessen, mit einem offenen, jedoch witterungsgeschützten<br />
Treppenraum, zweigeschossige Attika –und<br />
Maisonettwohnungen an. Die vordere Gebäudezeile setzt<br />
sich aus sieben Reihenhäusern zusammen. Die Grundstücksgrösse<br />
wurde wirtschaftlich ausgenützt, wobei bei<br />
der hohen Dichtenoch viel Raum für Grün und Privatsphäre<br />
bleibt. Gemäss diesem Konzept hat jeder Bewohner –<br />
wie in einem Einfamilienhaus –seine eigene Eingangstüre,<br />
die er über Laubengänge oder den halböffentlichen Raum<br />
vonaussen erreicht.<br />
Freiraum, Aussenraum und Natur<br />
<strong>Nachhaltig</strong>keit endet nicht hinter den eigenen vier<br />
Wänden, SunnyWatt lässt den Innenraum in den Aussenraum<br />
fliessen und bietet so Anreiz, sich in der Natur aufzuhalten.<br />
So liegen die Kellerfenster nicht vor betonierten<br />
Schächten, sondern blicken auf eine begrünte Böschung,<br />
die dunklen, speicherfähigen Bodenplatten gehen praktisch<br />
nahtlos in die Terrasse über.Der Bezug zum Aussenraum<br />
istüber cleverpositionierteFensteröffnungen allgegenwärtig,<br />
so kann man beispielsweise be<strong>im</strong> Abspülen in<br />
die Küche die spielenden Kinder <strong>im</strong> Hof beobachten. Geschützt<br />
können die Kinder am Spielplatz toben, der Innenhof<br />
lädt aber auch Erwachsene zum Verweilen ein. Innerhalb<br />
der Siedlung gibt es keine Autos, diese werden bereits<br />
vonder Strasse in die Tiefgarage geleitet.<br />
<strong>Nachhaltig</strong>e Energiequellen<br />
Solare Architektur und entsprechende Grundrissaufteilung<br />
nutzen die Sonne passiv.Demnach sind die Aufenthaltsbereiche<br />
wie Wohnen nach Süden orientiert. Kernzone<br />
bilden die Sanitär- und Erschliessungsblöcke, Nebenräume<br />
oder auch die Küche mit Blick zum Innenhof<br />
bzw. die Anliegerstrasse befinden sich <strong>im</strong> Norden. Auch<br />
aktiv wird die Sonnenenergie genutzt; das eine Dach des<br />
Geschosswohnbaues liefert über Solarkollektoren Warmwasser<br />
und die mit Photovoltaik ausgerüsteten übrigen<br />
Dächer der Wohnhäuser und Reihenhäuser versorgen mit<br />
Strom. Zusammen erwirtschaften die aktiven Dachflächen<br />
14 NACHHALTIG BAUEN | 3 | <strong>2010</strong>
MINERGIE-P-ECO<br />
NACHHALTIG BAUEN | 3 | <strong>2010</strong> 15
WOHNÜBERBAUUNG SUNNYWATT<br />
genug Energie, um die Siedlung autark zu machen. Die<br />
Komfortlüftung sorgt mit einem Lüftungsgerät pro Wohnung<br />
für Frischluft und gewinnt Wärme aus der Abluft. Die<br />
Wärmepumpe mit den fünf Erdsondenbohrungen liefert<br />
Energie für die Fussbodenheizung. Alles in allem bezieht<br />
die Siedlung nicht mehr Energie, als <strong>im</strong> Jahresdurchschnitt<br />
verbraucht wirdund darf sich daher als «Nullenergiesiedlung»<br />
bezeichnen.<br />
Architekt<br />
kämpfen für architektur ag<br />
Badenerstrasse571<br />
8048 Zürich<br />
Tel. 044 344 46 20<br />
www.kaempfen.com<br />
Energietechnik<br />
naef energietechnik<br />
Jupiterstrasse26<br />
8032 Zürich<br />
Tel. 044 380 36 88<br />
www.naef-energie.ch<br />
Fenster<br />
1a hunkeler<br />
Bahnhofstrasse 20<br />
6030 Ebikon<br />
Tel. 041 444 04 40<br />
www.1a-hunkeler.ch<br />
Ökologie in der Materialwahl<br />
Nicht nur das Minergie-P zertifizierte Energiekonzept<br />
ist zukunftsweisend, auch die Materialwahl gestaltet sich<br />
nachhaltig. Wände, Decken und Dächer sind durchgängig<br />
aus Holz konstruiert. Lediglich die Holzraster- Geschossdecken<br />
wurden aufgrund der hohen akustischen Anforderungen<br />
<strong>im</strong> Wohnungsbau mit Beton beschwert. Holz ist<br />
CO 2 neutral und zudem atmungsaktiv, seine wichtige Rolle<br />
<strong>im</strong> Gesamtkonzept solltenicht verborgen bleiben. So blieb<br />
die statisch wirksame Dreischichtplatte inWänden und<br />
Decken sowie <strong>im</strong> Treppenturm sichtbar –nur auf Käuferwunsch<br />
wurden einzelne Wohnobjektemit Glasfasertapete<br />
ausgestattet. Die vorfabrizierten Holzelementewurden vor<br />
Ort mit unbehandelten, horizontalen Holzlatten verschalt.<br />
Warm gehalten werden die kompakten Baukörper durch<br />
40 cm Wärmedämmung <strong>im</strong> begrünten Dach und 36 cm<br />
Steinwolle inden Wänden. Ökologie, Ökonomie und <strong>Nachhaltig</strong>keit<br />
vereinen sich hier zu einem gelungenen Gesamtkonzept,<br />
aus dem zufriedene Bewohner herausgehen.<br />
■<br />
16 NACHHALTIG BAUEN | 3 | <strong>2010</strong>
MINERGIE-P-ECO<br />
Kenndaten:<br />
Standard:<br />
bilanzierte<br />
Nullenergiesiedlung<br />
Energiekennzahl:<br />
12 kWh/m 2 a<br />
Geschossfläch GF: 5900 m 2<br />
Kubatur nach SIA 416: 17 500 m 3<br />
Beheiztes Volumen:<br />
Haus Atotal 771 m 2 2188 m 3<br />
Haus Btotal 1530 m 2 4483 m 3<br />
Haus Ctotal 705 m 2 2046 m 3<br />
Haus D 531m 2 1541 m 3<br />
TotalHauptbauten 3537 m 2 10 258 m 3<br />
NACHHALTIG BAUEN | 3 | <strong>2010</strong> 17
ERDGAS ZÜRICH AG, ENERGIEDIENSTLEISTUNGEN<br />
Innovatives<br />
Gemeinschaftswerk<br />
als die bisherigen dezentralen Anlagen. Neben dem Kranken-<br />
und Altershe<strong>im</strong> werden auch die in der Nähe befindliche<br />
Schulanlage Untermosen inklusivedem benachbarten<br />
Hallenbad sowie die Gebäude des Kinderhe<strong>im</strong>s der Stiftung<br />
Bühl und ein Kindergarten an das 1,1 Kilometer lange<br />
Verbundnetz angeschlossen.<br />
In enger Zusammenarbeit bauen die Stadt Wädenswil<br />
und Erdgas Zürich als Energiedienstleister derzeit den<br />
Wärmeverbund Untermosen-Frohmatt. Dank einer Holzschnitzelheizung<br />
mit integrierter Wärmerückgewinnung<br />
wirdder neue Verbund den CO 2 -Ausstossum567 Tonnen<br />
proJahr senken können.<br />
Seit Mai <strong>2010</strong> gehört Wädenswil zum Kreis der Energiestädte.<br />
Diesen Titel hat die Stadt erhalten, da sie seit<br />
mehreren Jahren eine nachhaltigeEnergie-, Verkehrsund<br />
Umweltpolitikverfolgt. Einen Schwerpunkt bildet die<br />
Senkung des Energieverbrauchs und des CO 2 -Ausstosses<br />
der stadteigenen Liegenschaften. Ein weiterer wichtiger<br />
Schritt in diese Richtung istdie anstehende Sanierung des<br />
Kranken- und Altershe<strong>im</strong>s Frohmatt. Durch die Sanierung<br />
des Gebäudes nach Minergiestandardund durch die<br />
Schaffung eines Wärmeverbundnetzes in Zusammenarbeit<br />
mit Erdgas Zürich als Energiedienstleisterkönnen der<br />
Energieverbrauch und der CO 2 -Ausstoss der städtischen<br />
Liegenschaften auf einen Schlag stark gesenkt werden.<br />
Denn der Wärmeverbund Untermosen-Frohmatt stellt die<br />
Energie effizienter und umweltfreundlicher zur Verfügung<br />
Holzschnitzel als opt<strong>im</strong>aleLösung<br />
Viel Gewicht legtedie Stadt Wädenswil auf die Wahl des<br />
passenden Energieträgers. Gewünscht war einerseits eine<br />
Anlage, die möglichstwenig CO 2 ausstösst,zum anderen<br />
müssen in den Altbauten aber Vorlauftemperaturen von<br />
bis zu 70 Grad erreicht werden. Die Evaluation zeigte, dass<br />
eine Heizanlage mit einem grossen Holzschnitzelofen den<br />
Anforderungen am bestengerecht wird. «Durch diese Anlage<br />
können wir auch minderwertige Holzabfälleaus den<br />
umliegenden Forstbetrieben verwenden, die heutenur<br />
wenig genutzt werden», sagt Rolf Baumbach, Leiter der<br />
Werkeder Stadt Wädenswil. Die Zusammenarbeit mit einem<br />
Energiedienstleisterlag für ihn auf der Hand. Denn<br />
mit einer geplanten Jahresenergiemenge von3,75 Gigawattstunden<br />
und der Belieferung vonfünf Abnehmern<br />
übersteigt die Anlage die betrieblichen Möglichkeiten der<br />
Stadt: «Uns fehlt noch die Erfahrung mit solch grossen Infrastrukturanlagen,<br />
deshalb haben wir uns entschlossen,<br />
einen Energiedienstleisterbeizuziehen», sagt Rolf Baumbach.<br />
Auf die entsprechende Ausschreibung hin reichten<br />
drei Anbieter ein Angebot ein. Das Rennen machtedie Offertevon<br />
Erdgas Zürich. Den Ausschlag gaben unter anderemder<br />
Fixpreis, der über 15 JahreLaufzeit ohne Teuerungsanpassung<br />
garantiert wirdsowie die Qualität der Offerte.<br />
Enge Zusammenarbeit<br />
Endgültig grünes Licht für die Realisierung der Anlage<br />
gaben die Wädenswiler St<strong>im</strong>mbürger <strong>im</strong> März <strong>2010</strong> mit einem<br />
klaren Ja zum Wärmeverbund und zur Sanierung des<br />
Kranken- und Altershe<strong>im</strong>s Frohmatt. Die Planung und die<br />
derzeit laufende Realisierung der Anlage erfolgen in enger<br />
Zusammenarbeit zwischen der Stadt Wädenswil und Erdgas<br />
Zürich: «Wir entwickeln und realisieren als Energiedienstleisterkeine<br />
Standardlösungen, sondern richten unser<br />
Angebot <strong>im</strong>mer so aus, dassesden Bedürfnissen des<br />
Kunden entspricht», sagt Ingo Siefermann, Bereichsleiter<br />
Energiedienstleistungen bei Erdgas Zürich. Im Fall des<br />
Wädenswiler Wärmeverbundes baut beispielsweise die<br />
Stadt das Gebäude für die HeizzentraleinklusiveVorrats-<br />
18 NACHHALTIG BAUEN | 3 | <strong>2010</strong>
PUBLIREPORTAGE<br />
bunker für die Schnitzel selber sowie die Schächtefür die<br />
Fernwärmeleitungen. Erdgas Zürich wiederum erstellt die<br />
gesamten technischen Anlagen. Eng wirddie Zusammenarbeit<br />
auch nach der Inbetriebnahme des kompletten Verbundes<br />
<strong>im</strong> Juli 2011 sein: Den Pikettdienstund die täglichen<br />
Kontrollen in der Technikzentraleübernehmen Mitarbeiter<br />
der Werkeder Stadt Wädenswil <strong>im</strong> Auftrag von<br />
Erdgas Zürich. Dort, wo das entsprechende Knowhow vor<br />
Ort bereits vorhanden ist, macht eine solche Zusammenarbeit<br />
viel Sinn», sagt Ingo Siefermann. Erdgas Zürich<br />
wiederum sorgt für den reibungslosen Betrieb und Unterhalt<br />
der Anlagen während der 15-jährigen Vertragsdauer<br />
und kauft das Brennmaterial ein. Ein Arrangement, mit<br />
dem die Stadt Wädenswil gut fährt: «Der Wärmepreis wird<br />
gemässunseren Berechnungen zwar zwei Rappen über<br />
dem liegen, was es uns mit einer eigenen Anlage kosten<br />
würde, dafür müssen wir keine betrieblichen Risiken übernehmen»,<br />
rechnet Rolf Baumbach vor.<br />
Energiedienstleistungen vonErdgas Zürich<br />
Seit 2008 istErdgas Zürich als Energiedienstleister<br />
tätig. In dieser Funktion plant, baut und betreibt das<br />
Unternehmen <strong>im</strong> Auftrag Dritter Energieversorgungsanlagen<br />
für Gebäude in der ganzen Schweiz. Um die<br />
Bedürfnisse der Kunden möglichstopt<strong>im</strong>al zu erfüllen,<br />
istErdgas Zürich eine enge, partnerschaftliche<br />
Zusammenarbeit wichtig. Im Vordergrund steht die<br />
Suche nach möglichstökonomischen Lösungen, die<br />
spezifisch auf die Wünsche und Anforderungen des jeweiligen<br />
Kunden zugeschnitten sind. Die Art der Zusammenarbeit,<br />
die Verteilung der Aufgaben in Planung,<br />
Bau und Betrieb sowie die Wahl des Energieträgerserfolgen<br />
dabei individuellund projektbezogen.<br />
15 Prozent höhereEffizienz<br />
Kern des neuen Verbundnetzes istdie Energiezentrale,<br />
direkt neben dem Schulhaus Untermosen. Darin wirddie<br />
neue Holzschnitzelheizung mit einer Leistung von850 Kilowatt<br />
installiert. Sie trägt die Hauptlastund wirdüber das<br />
Jahr 80 Prozent der Wärme erzeugen. Zur Abdeckung von<br />
Spitzenlasten, als Rückfallebene und zur Versorgung in<br />
Schwachlastzeiten –beispielsweise wenn das Hallenbad<br />
<strong>im</strong> Sommergeschlossen ist–dienen die zwei bestehenden<br />
Gaskessel <strong>im</strong> Schulhaus mit einer Leistung vonje350 Kilowatt.<br />
Erdgas Zürich baut in Wädenswil aber nicht nur einen<br />
Wärmeverbund mit Holzschnitzelheizung auf Wunsch<br />
des Kunden, sondern geht auf eigenes Risikonoch einen<br />
Schritt weiter: Die Heizung wirdzusätzlich mit einer Wärmerückgewinnungsanlage<br />
gekoppelt. Sie entzieht –analogeiner<br />
Gasheizung –den Abgasen durch Kondensation<br />
die darin enthaltene Energie. Die dafür nötige Feuchtefällt<br />
bei einer Holzschnitzelheizung reichlich an, enthält das<br />
Brenngut doch 35 bis 50 Prozent Wasser.«Die Energieeffizienz<br />
der Anlage erhöht sich durch die Kondensationum<br />
15 Prozent», erklärt Bernd Rupflin, Projektleiter bei Erdgas<br />
Zürich. Voraussetzung für die opt<strong>im</strong>aleWärmerückgewinnung<br />
istaber, dassdie Rücklauftemperaturen des Netzes<br />
möglichsttief liegen. Dies erfordert ausgefeilte, hydraulische<br />
Schaltungen und eine Kontrolleder Wassermengen.<br />
Die Effizienzsteigerung durch die Wärmerückgewinnung<br />
wirkt sich mehrfach positiv aus: Die Anlage benötigt<br />
weniger Holzschnitzel, arbeitet wirtschaftlicher, verfügt<br />
über Leistungsreserven für den Anschlussweiterer<br />
Gebäude und entlastetdie Umwelt zusätzlich. Und nicht<br />
zuletzt geht auch für den Energiedienstleisterdie Rechnung<br />
auf: «Ziel istes, dassdurch die Einsparungen auf der<br />
Energieseitedie Mehrinvestitionen gedeckt sind», sagt<br />
Projektleiter Bernd Rupflin. Neben der Wärmerückgewinnung<br />
wirdder Holzschnitzelheizung auf Wunsch des Kunden<br />
zusätzlich noch eine Entschwadungsanlage nachgeschaltet.<br />
Diese sorgt dafür, dassbei Temperaturen über<br />
dem Gefrierpunkt die Abgase der Heizanlage kaum zu sehen<br />
sein werden –aus Rücksicht auf die Nachbarschaft.<br />
Inbetriebnahme<br />
Wenn <strong>im</strong> Juli 2011 der Wärmeverbund in Betrieb geht,<br />
erhält Wädenswil –dank des innovativen Zusammenarbeitsmodells<br />
mit Erdgas Zürich –die Energie für die angeschlossenen<br />
Gebäude nicht nur zu einem attraktiven<br />
Preis, sondern die Stadt entlastetauch die Umwelt: Durch<br />
den Einsatz der Holzschnitzelheizung sinkt der CO 2 -Ausstossder<br />
angeschlossenen Liegenschaften um 80 Prozent<br />
–ein Resultat, das zu einer Energiestadt passt.Doch damit<br />
istdas Max<strong>im</strong>um an Effizienz des Verbundes noch nicht<br />
ausgeschöpft: Durch die bereits angedachtewärmetechnische<br />
Sanierung der Gebäude vonSchuleund Hallenbad,<br />
die aus den siebziger Jahren stammen, wirdder Energiebedarf<br />
weiter sinken. Das ermöglicht es, künftig weitere<br />
Liegenschaften anzuschliessen und die Umweltbilanz<br />
nochmals zu verbessern. ErsteInteressenten für einen<br />
Anschlusshaben sich bereits gemeldet.<br />
■<br />
Erdgas Zürich AG,Energiedienstleistungen<br />
Aargauerstr. 182, Postfach 805, 8010 Zürich<br />
Tel. 043 317 24 29, Fax043 317 20 25<br />
contracting@erdgaszuerich.ch, www.erdgaszuerich.ch<br />
NACHHALTIG BAUEN | 3 | <strong>2010</strong> 19
ERDGAS ZÜRICH AG, ENERGIEDIENSTLEISTUNGEN<br />
INTERVIEW<br />
«Die Zukunft gehört Unternehmen,<br />
die Energie smart<br />
einsetzen und verteilen.»<br />
Kurt Lüscher (53)<br />
ist seit 2008 CEO von<br />
Erdgas Zürich.<br />
Zuvor arbeitete er in leitenden<br />
Positioneninder<br />
IT und <strong>im</strong> Telekommunikationsbereich,<br />
unter anderem<br />
bei UBS, Swisscom<br />
und Sunrise.<br />
Der Markt für Energiedienstleistungen hat sich in den<br />
vergangenen Jahren stark verändert. Die <strong>im</strong>mer komplexerwerdenden<br />
Anlagen für Heizung, Kühlung und Luftbehandlung<br />
vonGebäuden sowie der Wunsch nach einer<br />
möglichstökonomischen und ökologischen Produktion<br />
vonKälteund Wärme haben zu einer eigentlichen Spezialisierung<br />
geführt. Entsprechend hat die Nachfrage nach<br />
Energiedienstleistungen aus professioneller Hand stark<br />
zugenommen. Längstbieten nicht mehr nur reine Contracting-Unternehmen<br />
die Planung sowie den Bau, Betrieb<br />
und Unterhalt vonEnergieversorgungsanlagen für<br />
Liegenschaften an, sondern auch Unternehmen, die einst<br />
nur auf die Lieferung einer best<strong>im</strong>mten Energie fokussiert<br />
waren. Die vonden neuen Anbietern erstellten Anlagen<br />
werden ohne Bevorzugung des Energieträgersdes einstigen<br />
Kerngeschäftes geplant und realisiert. Doch was bewegt<br />
die Energieversorger zum Einstieg in den Markt für<br />
Energiedienstleistungen? Wasunterscheidet sie vonanderenMitbewerbern?<br />
Ein Energielieferant, der solche Energiedienstleistungen<br />
anbietet, istErdgas Zürich. Kurt Lüscher,<br />
CEO vonErdgas Zürich, n<strong>im</strong>mt gerne Stellung dazu.<br />
In Wädenswil startet Ihr Unternehmen <strong>im</strong> Frühling 2011<br />
mit dem Betrieb eines Wärmverbundnetzes,dessen<br />
Grundlastdurch eine Holzschnitzelheizung abgedeckt<br />
wird. Istdas für einen Gaslieferanten kein Widerspruch?<br />
Überhaupt nicht. Als innovativer und moderner Energiedienstleisterbieten<br />
wir unseren Kunden diejenige<br />
Energieversorgung an, die für sie am wirtschaftlichsten<br />
und ökologischstenist sowie ihren Wünschen entspricht.<br />
Deshalb fiel in Wädenswil der Entscheid für die Verwendung<br />
vonHolzschnitzeln. Zudem istErdgas ein Brennstoff,<br />
der sich bestens mit erneuerbaren Energien wie Sonne,<br />
Erdwärme, Biogas oder eben Holz kombinieren lässt.Dafür<br />
istauch Wädenswil ein gutes Beispiel. Dort stehen für<br />
Spitzenzeitenund als Rückfallebene weiterhin Gaskessel<br />
zur Verfügung.<br />
Warum sucht Erdgas Zürich nach neuen<br />
Betätigungsfeldern?<br />
Der Energiemarkt wirdsich in den nächstenJahren<br />
stark verändern. Daraus ergeben sich neue Chancen, die<br />
wir gerne wahrnehmen. Dazu gehören insbesondereerneuerbareEnergien<br />
und Energiedienstleistungen. Erdgas,<br />
als idealeBrückenenergie, wirdzwar noch vieleJahreerfolgreich<br />
eingesetzt werden. Neue, praktische CO 2 -neutraleKonzeptewerden<br />
sich aber vermehrt durchsetzen.<br />
Da wollen wir an der Spitze mit dabei sein.<br />
Wassind die Gründe für einen Einstieg in den Bereich<br />
Energiedienstleistungen?<br />
Die Zukunft <strong>im</strong> Energiemarkt wirdUnternehmen gehören,<br />
die nicht einfach Energie liefern oder produzieren,<br />
sondern die Energie smart einsetzen, messen, steuern<br />
und verteilen. UnsereVision geht dahin, dassmittel- bis<br />
langfristig dezentral –insbesondereauch durch Immobilien<br />
selbst–viel Energie produziert wird. Dies erfolgt aber<br />
nicht <strong>im</strong>mer zur richtigen Zeit, in der richtigen Menge und<br />
in der richtigen Form. Im Zentrum werden also <strong>im</strong>mer öftermoderne,<br />
gesamtheitlich zu betrachtende Energiesysteme<br />
stehen. Das Anbieten und Erbringen vonEnergiedienstleistungen<br />
istfür uns deshalb ein erster logischer<br />
Schritt in diese Richtung.<br />
Weshalb eignen sich traditionelleEnergielieferanten<br />
wie Erdgas besondersgut als Energiedienstleister?<br />
Wir planen, bauen und betreiben seit vielen Jahren eine<br />
komplexeEnergieinfrastruktur und kennen den Umgang<br />
mit den entsprechenden Risiken. In allen Bereichen arbeitenmotivierteund<br />
erfahrene Fachleute. Das sind die wichtigstenRessourcenvon<br />
Erdgas Zürich. Auch in den Geschäftsfeldern<br />
erneuerbareEnergien und Erdgas sind wir<br />
innovativ und kundenorientiert unterwegs.<br />
■<br />
20 NACHHALTIG BAUEN | 3 | <strong>2010</strong>
GLAS TRÖSCH AG<br />
PUBLIREPORTAGE «SILVERSTAR E-LINIE»<br />
Novum in der Isolierglastechnik:<br />
Bei der SILVERTSTAR E-Linie sind<br />
U- und g-Werte nach Massmöglich.<br />
Seit über 20 Jahren sorgen<br />
Silberbeschichtungen, die<br />
kaum sichtbar sind, für eine<br />
ausgezeichnete Wärmedämmung<br />
<strong>im</strong> Isolierglas und<br />
erlauben damit eine transparente<br />
und lichtdurchflutete<br />
Bauweise.<br />
Mit einer Verglasung möchteman jedoch neben Licht<br />
und Sicht, in der kalten Jahreszeit auch die Gratisenergie, die<br />
uns die Sonne in einem Übermasszur Verfügung stellt, in die<br />
Innenräume bringen. Massgebend für diese Zusatznutzung<br />
istder Gesamtenergiedurchlassgrad (g-Wert) einer Verglasung.<br />
Je höher der g-Wert desto mehr Sonnenenergie gelangt<br />
in den Innenraum. Zwischen der Wirksamkeit einer<br />
Wärmedämmbeschichtung und dem g-Wert besteht ein Zusammenhang.<br />
Bis anhin blieb daher oft nur die Wahl zwischen einem<br />
opt<strong>im</strong>alen U-Wert mit reduziertem g-Wert oder einem opt<strong>im</strong>alen<br />
g-Wert mit höherem U-Wert.<br />
Mit der SILVERSTAR E-Linie bringt Glas Trösch erstmals<br />
3-fach-Isoliergläser auf den Markt, bei denen sich U- und<br />
g-Werteineinem grossen Bereich opt<strong>im</strong>al den jeweiligen Anforderungen<br />
anpassen lassen. Die U-Wertereichen von<br />
1.0 W/m 2 Kbis 0.4 W/m 2 Kund die g-Wertevon 49%bis 69%.<br />
U-Wert und g-Wert der Verglasung lassen sich damit objektbezogen,<br />
massgeschneidert auf die Gebäudetechnik und bauphysikalischen<br />
Erfordernisse abst<strong>im</strong>men.<br />
Modernste Isoliergläser vonGlas Trösch <strong>im</strong> Einsatz<br />
Wirtschaftlichkeit nach Mass.<br />
Voraussetzung für guteU-Wertesind entsprechende Wärmedämmbeschichtungen.<br />
Mit Gasfüllungen in den Zwischenräumen<br />
lässt sich der U-Wert noch weiter verfeinern. Durchgesetzt<br />
haben sich Füllungen mit dem Edelgas Argon. Mit Argonfüllungenwirdeine<br />
namhafteVerbesserung des U-Wertes<br />
erreicht, ohne nennenswerteMehrkosten. Demgegenüber<br />
sind Argon/Krypton-Mischungen oder reine Kryptonfüllungen,<br />
die insbesonderebei kleinen Scheibenzwischenräumen<br />
noch wirksamer sind, erheblich teurer.Wer eine besonders<br />
ökonomische Lösung wünscht, gibt daher argongefüllten<br />
Isolierglaslementen den Vorzug.<br />
Ein Gewinn für jedes Fenster –SILVERSTAR Emit ACSplus<br />
Isoliergläser der SILVERSTAR E-Linie sind mit ACSplus,<br />
dem neuen wärmedämmenden Randverbundsystemvon Glas<br />
Trösch ausgerüstet. Dies bedeutet eine zusätzliche Verbesserung<br />
des Fenster-U-Wertes um bis zu 0.3 W/m 2 K. Zudem wird<br />
die Kondensatanfälligkeit <strong>im</strong> Randbereich auf ein absolutes<br />
Min<strong>im</strong>um reduziert, ein Vorteil der insbesonderebei Räumen<br />
mit hoher Luftfeuchtigkeit entscheidend ist.<br />
■<br />
Funktionsweise<br />
SILVERSTAR E-Linie<br />
Hoher Durchlassvon Tageslicht<br />
SolareEnergiegewinne<br />
Wärmedämmbeschichtungen<br />
Wärmereflexion<br />
Glas Trösch AG<br />
Industriestrasse 29<br />
CH-4922 Bützberg<br />
Tel. +41 (0)62 958 52 52<br />
Fax+41 (0)62 958 52 55<br />
info@glastroesch.ch<br />
www.glastroesch.ch<br />
NACHHALTIG BAUEN | 3 | <strong>2010</strong> 21
22 NACHHALTIG BAUEN | 3 | <strong>2010</strong>
«ESSLINGER DREIECK», NEUBAU GESCHÄFTSHAUS C<br />
MINERGIE-P-ECO<br />
Neue<br />
D<strong>im</strong>ension<br />
für die<br />
Energienutzung<br />
Stücheli Architekten<br />
Das noch weitgehend unbebaute Areal<br />
«Esslinger Dreieck» bietet zwischen Löwen-,<br />
Uster- und Forchstrasse Dank seiner zentralenLage<br />
zum Bahnhof das notwendige Entwicklungspotential<br />
und befindet sich in<br />
einem stetigen Wandel. Der Gestaltungsplan<br />
aus dem Jahre1991, welcher 2002 vom<br />
Architekturbüroagps überarbeitet wurde,<br />
sieht auf rund 24000 m 2 ein Zentrum für das<br />
heute 1600 Einwohner zählende Dorf Esslingen<br />
mit Bürohäusern, Läden, Autoeinstellhallen,<br />
Dorfwiese und Wohnbauten vor.<br />
Derzeit bestehen bereits Bauten wie die Endstation der<br />
Forchbahn, die Post, ein Dorfladen und zwei Geschäftshäuser<br />
für das Ingenieurbüro Basler &Hofmann, welche<br />
durch das Architekturbüro agps erstellt wurden. Als Bauherr<br />
für das gesamte Gebiet zeichnet die Rehalp-Verwaltungs<br />
AG, ein Unternehmen der Basler &Hofmann Gruppe.<br />
Für die Erstellung des dritten Geschäftshauses wurde<br />
die Verlegung des durch das Areal verlaufenden Vollikerbaches<br />
notwendig. Bei dieser Gelegenheit wurde der Bach<br />
renaturiert und hochwassersicher ausgestaltet. Die neu<br />
angelegte Bachpromenade bietet Raum zum Verweilen<br />
und Begegnen. Langfristig sieht der Gestaltungsplan den<br />
Bau von zwei weiteren Geschäftshäusern vergleichbarer<br />
Grösse vor. Nördlich der insgesamt fünf Geschäftshäuser<br />
werden Wohnungsbauten die Bebauung ergänzen.<br />
NACHHALTIG BAUEN | 3 | <strong>2010</strong> 23
«ESSLINGER DREIECK», NEUBAU GESCHÄFTSHAUS C<br />
Aufgabe und Zielsetzung<br />
St'A wurden <strong>im</strong> April 2008 vonder Rehalp-Verwaltungs<br />
AG mit dem Neubau des dritten Bürogebäudes, des Geschäftshauses<br />
CinEsslingen beauftragt. Beordert wurde<br />
eine Weiterführung des Projektes vonagps, welche zu diesem<br />
Zeitpunkt bereits eine Baubewilligung bei der Gemeinde<br />
Egg eingereicht hatte. Die Planung stand durch<br />
den Architektenwechsel unter einem grossen Termin- und<br />
Kostendruck.<br />
Das neue Geschäftshaus setzt, wie auch schon die beiden<br />
bestehenden Bürogebäude, in Bezug auf Energienutzung<br />
neue Massstäbe. Als Planungsprinzip gilt «Lowtech<br />
statt Hightech» –möglichsteinfache, aber intelligenteLösungen.<br />
Nutzung<br />
Das Geschäftshaus Cwirdmit einer flexiblen Raumaufteilung<br />
verschiedenen Nutzungsansprüchen gerecht und<br />
entspricht dem Wunsch nach <strong>Nachhaltig</strong>keit. Im Erdgeschoss<br />
werden 500 m 2 externe Vermietungsflächen für öffentliche<br />
Nutzung wie Ladenlokale, Praxen oder stilles Gewerbe<br />
bereitgestellt. Die beiden Obergeschosse werden<br />
als Bürofläche vonder Basler &Hofmann AG genutzt, wohingegen<br />
<strong>im</strong> Dachgeschoss Büros zur Fremdvermietung<br />
vorgesehen sind. Insgesamt wird eine Geschossfläche von<br />
2900 m 2 erstellt. So werden ab Mitte <strong>2010</strong> in Esslingen 60<br />
zusätzliche Arbeitsplätze angeboten.<br />
Konzept und Architektur<br />
Das bestehende Projekt von agps wurde dahingehend<br />
überarbeitet, dass die zahlreichen Anforderungen mit Hilfe<br />
der Gebäudetechnik in das Konzept integriert werden<br />
konnten. Das Zusammenspiel zwischen Gebäudetechnik,<br />
Energie, Ökologie, Ökonomie und Architektur wurde mittels<br />
einer Hülle, welche sich über das Gebäude faltet, architektonisch<br />
ausformuliert. Dadurch gelingt es, komplexe<br />
Problemstellungen <strong>im</strong> Zusammenspiel der verschiedenen<br />
Interessen und Anforderungen zu entflechten.<br />
Technische Lösungen<br />
Mittels gebäudeintegrierter Photovoltaik wird das Gebäude<br />
zum Kraftwerk. Die hochgedämmte innereHolzelementfassade,<br />
welche für das Erreichen des MINERGIE-P-<br />
Standards entscheidendist,wirdnach Süden hin voneiner<br />
Energiefassade überspannt. In ihr sind Photovoltaik-Elementezur<br />
Stromerzeugung und Solarthermie-Kollektoren<br />
für die Erhitzung von Warmwasser integriert. Im Bereich<br />
der Fenster erlaubt die grossflächige Verglasung vollen<br />
24 NACHHALTIG BAUEN | 3 | <strong>2010</strong>
MINERGIE-P-ECO<br />
Ausblick. Diese Lösung wurde in intensiver Zusammenarbeit<br />
mit den Fachplanern von Basler &Hofmann entwickelt.<br />
Die Neigungswinkel der PV-Elemente inden Bereichen<br />
der Brüstungen wurden opt<strong>im</strong>al auf die Ansprüche<br />
an Energieertrag und Verschattung ausgerichtet.<br />
Die südorientierten Dach- und Fassadenflächen werden<br />
sowohl mit über 200 m 2 PV-Paneelen als auch mit ca.<br />
95 m 2 Solarthermie-Kollektoren bestückt. Die Energie der<br />
Solaranlage wird inerster Priorität zum Heizen des Gebäudes<br />
und in zweiter Priorität für das Vorwärmen des<br />
Brauchwarmwassers eingesetzt. Die Heizenergie wird in<br />
einem neuartigen Erdspeicher unter dem Gebäude<br />
zwischengespeichert.<br />
Dadurch wirdermöglicht, Sonnenenergie vomSommer<br />
in den Winter zu verlagern. Dieser Erdspeicher besteht<br />
aus 33 ca.35mtiefen konzentrisch angeordneten Erdwärmesonden.<br />
Basler &Hofmann konntesich für den gewonnen<br />
Solarstromeine Einspeisevergütung sichern.<br />
Die Grundfeuchte des Gebäudes wird ausschliesslich<br />
durch die Feuchterückgewinnung in der Lüftung sichergestellt.<br />
Der intensive Einsatz von Lehmbauplatten mit<br />
Lehmputz <strong>im</strong> Grundausbau (Bürowände und Kernzonen)<br />
trägt zusätzlich zur Opt<strong>im</strong>ierung des Feuchtehaushalts<br />
bei.<br />
NACHHALTIG BAUEN | 3 | <strong>2010</strong> 25
«ESSLINGER DREIECK», NEUBAU GESCHÄFTSHAUS C<br />
MINERGIE-P-ECO<br />
Bauherrschaft<br />
Rehalp-Verwaltungs AG<br />
Bachweg 1<br />
8133 Esslingen<br />
Tel. 044 387 15 16<br />
www.rehalp-verwaltung.ch<br />
Architektur<br />
Stücheli Architekten<br />
Binzstrasse 18<br />
8045 Zürich<br />
Tel. 044 465 86 86<br />
www.stuecheli.ch<br />
<strong>Nachhaltig</strong>keit/Bauphysik<br />
Gebäudetechnik/PV/Bauingenieur<br />
Basler &Hofmann AG<br />
Ingenieure, Planer und Berater<br />
8032 Zürich<br />
Tel. 044 387 11 22<br />
www.baslerhofmann.ch<br />
Bauleitung<br />
ECKERT ARCHITEKTEN GmbH<br />
Torgasse 6<br />
8001 Zürich<br />
Tel. 043 268 02 18<br />
Materialisierung<br />
Kriterien der <strong>Nachhaltig</strong>keit und Ökologie, liegen auch<br />
der Wahl der Materialien <strong>im</strong> Innenausbau zu Grunde. Die<br />
ausgewählten Materialien sollen möglichst inihrer natürlichen<br />
Farbigkeit und Haptik eingesetzt werden.<br />
In den Zirkulations- und Bürozonen wirdein braun maserierter<br />
Linoleumbelag verlegt. Die zentralen Kern- und<br />
die seitlichen Stirnwände sind als Sichtbetonoberfläche<br />
aus Recycling-Beton ausgeführt. Aus konzeptionellen<br />
Gründen wurden, mit Ausnahme der Betonfertigteile, alle<br />
Betonarbeiten aus Recycling-Beton angefertigt. Auf Grund<br />
der sehr günstigen feuchteregulierenden Eigenschaften<br />
von Lehm wurden sämtliche Bürotrennwände und die<br />
Wände der beiden Kerne damit verputzt.<br />
■<br />
26 NACHHALTIG BAUEN | 3 | <strong>2010</strong>
AIR-ON AG<br />
PUBLIREPORTAGE<br />
NACHHALTIG BAUEN | 3 | <strong>2010</strong> 27
ERSATZNEUBAU MFH SPEERSTRASSE ZÜRICH<br />
Visionäres<br />
Energiekonzept<br />
Getreu dem Grundsatz der <strong>Nachhaltig</strong>keit<br />
und der Schonung unserer natürlichen<br />
Ressourcen, wurde der Minergie-P Ersatzneubau<br />
mitten <strong>im</strong> Stadtgebiet vonZürich<br />
realisiert.<br />
Die Aufgabenstellung der Bauherrschaft<br />
war vonBeginn an evident und die Vorgaben<br />
ambitioniert. Als Zielwert galten die<br />
Passivhaus Anforderungen, mindestens<br />
80% weniger Heizenergieverbrauch<br />
gegenüber den heute geltenden gesetzlichenGrenzwerten<br />
für Neubauten.<br />
Um die adäquaten Ansprüche andie aussergewöhnlichen<br />
Eigentumswohnungen zu erfüllen, durften architektonisch<br />
keine Kompromisse eingegangen werden. Die<br />
Fenster auf der Nordseite des Gebäudes mussten gleichermassen<br />
wie auf der Südseite angeordnet werden. Grosse<br />
Fensterflächen und teilweise auch Balkone, welche an<br />
der Ost- und West Fassade örtlich eine Verschattung verursachen,<br />
stellten planerisch eine komplexeAufgabe dar.<br />
Jede Eigentumswohnung sollte über eine dezentrale,<br />
eigenständige und autonome Energie- und Wärmeversorgung<br />
verfügen. Der Lösungsansatz war ein dezidiertes<br />
Energiekonzept und der Einsatz von Spitzentechnologie in<br />
allen Disziplinen.<br />
Bauphysikalischen Massnahmen<br />
Neben den hochwertigsten Baumaterialien für den<br />
Wärmedämm- und Luftdichtigkeitsper<strong>im</strong>eter wurde konsequent<br />
auf die Vermeidung von Wärmebrücken geachtet.<br />
Sämtliche an der Fassade befestigten Bauteile sind mit<br />
speziell konzipierten Einlageelementen wärmetechnisch<br />
vomBaukörper abgetrennt.<br />
Die Bauleitung war mit dem konsequenten Durchsetzen<br />
dieser Vorgaben gefordert. Planer und handwerkliche<br />
Betriebe verfügen generell über fragmentarisches Knowhow,<br />
um diese Massnahmen auf Anhieb richtig umzusetzen.<br />
28 NACHHALTIG BAUEN | 3 | <strong>2010</strong>
MINERGIE-P<br />
Für die Gebäudebeschattung wurden vorgesetzte Fensterzargenelemente<br />
mit <strong>im</strong> Holsturz integrierten Lamellenstorenentwickelt<br />
und eingesetzt.<br />
Die repräsentativen XL Minergie-Modul-Kunststofffenster<br />
von EgoKiefer erreichen bei einem Ug-Wert von 0,5<br />
W/m 2 Kdurch Dreifachverglasung mit doppelter Beschichtung<br />
einen g-Wert von 60%.Bei den Türelementen wurde<br />
pr<strong>im</strong>är auf die Luftdichtigkeit geachtet. Die geprüfte Minergie-Holztüre<br />
mit Dreifachdichtung von RWD Schlatter<br />
erfüllt allegeforderten Eigenschaften.<br />
Dezentrales Energie- und Gebäudekonzept<br />
Jede Wohnung verfügt über eine eigene kompakte<br />
Wärmepumpenheizungs- und Lüftungsanlage vom Typ<br />
Aerosmart X 2 der Firma Drexel und Weiss. Für die Wärmeversorgung<br />
wurden zwei Erdsonden in eine Tiefevon 160 m<br />
gebohrt. Die Aussenluft wird durch ein Erdregister unter<br />
der Bodenplatte <strong>im</strong>Winter vorgewärmt und <strong>im</strong> Sommer<br />
vorgekühlt. Die Wärmeabgabe erfolgt parallel zur Komfortlüftung<br />
auch über eine Niedrigtemperatur-Bodenheizung.<br />
Die Küchenabluft wirdmittels Umlufthaubenmit Aktivkohlefilter<br />
gereinigt.<br />
Thermische Solarenergie<br />
Zur Warmwasser Vorwärmung wurden spezielle Xinox<br />
Vakuum-Röhrenkollektore der Firma Conergy mit hervor-<br />
ragendem Wirkungsgrad eingesetzt. Die Kollektorenfelder<br />
sind auf dem Flachdach und an der Fassade des Dachaufbaus<br />
angeordnet.<br />
Photovoltaik (PV) Anlage<br />
Die direkteUmwandlung von Licht in elektrische Energie<br />
aufgrund des physikalischen Photoeffekts faszinierte<br />
die Bauherrschaft vonAnbeginn. Die Nutzung der Sonnenenergie<br />
zum Zwecke der Stromerzeugung wurde durch<br />
eine Solaranlage der Firma Muntwyler realisiert. Die Sola-<br />
NACHHALTIG BAUEN | 3 | <strong>2010</strong> 29
ERSATZNEUBAU MFH SPEERSTRASSE ZÜRICH<br />
MINERGIE-P<br />
re Netzeinspeisung erfolgt mit zehn SANYO-Solarmodulen<br />
auf dem Flachdach und erreicht eine Spitzenleistung von<br />
2300 Wp. Die Anlage erspart jährlich ca. 1500 kg CO 2 <strong>im</strong><br />
EU-Strommix.<br />
Abwasser Wärmerückgewinnung<br />
Eine weitere energieeffiziente Lösung zur Raumheizung<br />
wurde durch die Nutzung der Abwasserwärme realisiert.<br />
Das warme Abwasser der Bade- und Duschwannen<br />
wird durch ein separat geführtes Ablaufsystem einem<br />
Edelstahltank zugeführt. Die Wärmerückgewinnung erfolgt<br />
passiv über die Tankoberfläche. Dadurch kann die gemeinsam<br />
genutzte Räumlichkeit <strong>im</strong> Gartengeschoss temperiertwerden.<br />
Luftdichtigkeit der Gebäudehülle«Blower-door»<br />
Die Minergie-P Zertifizierungsstelle verlangt in Mehrfamilienhäusern,<br />
dass jede einzelne Wohnung den Luftdichtigkeitstest<br />
mit dem Grenzwert von 0,6 bestehen<br />
muss.<br />
Frühzeitig bei Projektbeginn wurden die Spezialisten<br />
der Firma Clicon AG beigezogen. Die Planung der Luftdichtigkeitsper<strong>im</strong>eter,<br />
<strong>im</strong> speziellen der Steigzonen und<br />
der unzähligen wohnungsübergreifenden Haustechnikinstallationen,<br />
musste minuziös durchgeführt werden. Um<br />
Leckagen vorzubeugen, wurden die ausführenden Monteure<br />
von der Bauleitung fortlaufend angewiesen und<br />
überwacht.<br />
Elektroanlage<br />
Die eingesetzten Elektrogeräte entsprechen vorwiegend<br />
der Energieeffizienzklasse A+ und A++.<br />
Energieeffizienz mit behaglich warmem Licht war die<br />
klare Forderung der Bauherrschaft betreffend Evaluation<br />
der Beleuchtungskörper. Mit der NIMBUS Aufbauleuchte<br />
und den breit strahlenden ATLAS Einbauspots wurde eine<br />
perfekteLösung gefunden. Dieser Standardentspricht der<br />
neusten Generation der LED Technologie. Die Stromersparnis<br />
gegenüber normalen Glühlampen liegt bei 90 %<br />
und die längereLebensdauerist ein weiterer Vorteil.<br />
Fazit<br />
Das Mehrfamilienhaus dient als Beispiel einer zukunftsorientierten<br />
Bauweise. Von den theoretischen Ansätzen<br />
konntedas Energiekonzept erfolgreich in die Praxis<br />
umgesetzt werden. Die Investitionen (BKP 2) gegenüber<br />
einer konventionellen Bauweise liegen gut 30 %höher und<br />
die Bauzeit verlängert sich um ca. 1 / 2 Jahr. Längerfristig<br />
bietet diese Bauweise jedoch einen opt<strong>im</strong>alen Investitionsschutz<br />
und einen Beitrag an unsere Umwelt. Minergie-P-<br />
Zertifikat Nr.ZH-038-P<br />
■<br />
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NACHHALTIG BAUEN | 3 | <strong>2010</strong> 31
ZENTRUM MITTIM WALLISELLEN<br />
Wallisellen setzt<br />
energetische und<br />
städtebauliche Akzente<br />
Noch bis vorwenigen Jahren präsentierte sich das Areal<br />
be<strong>im</strong> Bahnhof Wallisellen als städtebaulich wenig überzeugendes<br />
Konglomerat aus Wohn- und Bürogebäuden,<br />
leerstehenden Hallen und Parkplätzen. Mit der Einweihung<br />
einer neuen Überbauung hat sich dieses Bild grundlegend<br />
verändert. Das neue Zentrum Mitt<strong>im</strong> Wallisellen<br />
basiert auf einem klaren, durchdachten Konzept: verdichtetes<br />
Wohnen und Arbeiten in energetisch innovativen<br />
Bauten mit opt<strong>im</strong>aler Anbindung an den öffentlichen Verkehr.Die<br />
vonewz erstellte Energiezentrale, welche die<br />
Überbauung mit Wärme und Kälte versorgt, spielt dabei<br />
eine Schlüsselrolle.<br />
5400 m 2 Verkaufsfläche, 6000 m 2 Bürofläche, 7000 m 2<br />
Wohnfläche –das sind die Eckwerteder neuen Überbauung<br />
Zentrum Mitt<strong>im</strong> Wallisellen, die unmittelbar neben<br />
dem markanten neuen Bahnhofsgebäude Ende Mai <strong>2010</strong><br />
eingeweiht wurde. Herzstück der Überbauung istdie auf<br />
zwei Ebenen angesiedelte,halböffentliche Halle, die <strong>im</strong><br />
unteren Geschossnahtlos an den Bahnhofplatzanschliesst<br />
und der Wallisellener Bevölkerung einen pulsierenden<br />
Begegnungsort bietet.<br />
FruchtbarePartnerschaft<br />
Das Zentrum Mitt<strong>im</strong> Wallisellen wurde vonder Firma<br />
Hänseler Immokonzept AG erstellt. Energieeffizienz und<br />
nachhaltige Energieversorgung standen vonAnfang an zu-<br />
oberst auf der Prioritätenliste der Projektentwicklerin.<br />
Aus diesem Grund haben diese bereits <strong>im</strong> Frühstadium<br />
der Entwicklung das Gespräch mit ewz gesucht.<br />
Basierend auf dem Leistungsauftrag der Stadt Zürich<br />
konzipiert und entwickelt ewz <strong>im</strong> Rahmen des Energie-<br />
Contracting zusammen mit seinen Kundinnen und Kunden<br />
massgeschneiderteLösungen für die Energieversorgung<br />
vonGebäuden. Dabei plant, finanziert und baut ewz die<br />
Energieversorgungsanlagen und stellt deren Betrieb sicher.Für<br />
diese Dienstleistung zahlen die Kundinnen und<br />
Kunden einen vertraglich festgelegten Preis. Die Verträge<br />
laufen in der Regel 15 bis 30 Jahre. Den Bedürfnissen der<br />
Kundinnen und Kunden nach Wirtschaftlichkeit, Versorgungssicherheit,<br />
einem effizientem Betrieb und kalkulierbaren<br />
Kostenwirdebenso Rechnung getragen wie ökologischen<br />
Aspekten. Wie fruchtbar die Zusammenarbeit <strong>im</strong><br />
Falleder Zentrumsüberbauung Mitt<strong>im</strong> Wallisellen war,<br />
zeigt sich unter anderem auch daran, dassdie Projektentwicklerin<br />
während der Realisierung das eigene Energielabel<br />
«HAE-Energy» für ihreÜberbauungen entwickelte;<br />
dieses soll künftig auch bei weiteren Überbauungender<br />
Hänseler Immokonzept AG angewendet werden.<br />
Abwärme undErdwärmeals zentrale Pfeiler<br />
der Energieversorgung<br />
Die Zentrumsüberbauung Mitt<strong>im</strong> Wallisellen wurde <strong>im</strong><br />
Minergie-Standarderstellt und erfüllt damit die Anforde-<br />
32 NACHHALTIG BAUEN | 3 | <strong>2010</strong>
PUBLIREPORTAGE<br />
rungen an energiesparende Bauten. Sie wirddurch eine<br />
Energiezentralemit Wärme und Kälteversorgt. ewz war<br />
nicht nur für die Erstellung dieser Energiezentralezuständig,<br />
sondern istauch nach der Übernahme der Überbauung<br />
durch die Firma Allreal für deren Betrieb verantwortlich.<br />
ErneuerbareEnergien spielen eine tragende Rolle:<br />
Zum Heizen und zur Aufbereitung des BrauchwarmwasserswirdErdwärme<br />
genutzt. Diese wirddurch 34 Sonden<br />
gewonnen, die bis zu 250 Meter tief in die Erde führen. Die<br />
Erdsonden werden als Energiespeichereingesetzt und sowohl<br />
für die Wärmeentnahme als auch für die Wärmerückgabe<br />
genutzt. Eine Wärmepumpe erzeugt die benötigte<br />
Wärme auf dem geforderten Temperaturniveau. Ebenso<br />
wirddie Abwärme aus der Kälteanlage des eingemieteten<br />
Grossverteilersgenutzt. Einzig die Spitzenlastwirddurch<br />
einen Gasheizkessel abgedeckt. Insgesamt summiert sich<br />
der Wärmebedarf auf 1635 MWh proJahr.Auch der jährlich<br />
Kältebedarf von445 MWh wirddurch eine eleganteLösung<br />
gedeckt: In der Übergangszeit wirdzum Kühlen der<br />
Räume die Kältegenutzt, welche be<strong>im</strong> Betrieb der Wärmepumpe<br />
anfällt. Die nicht weiter verwertbareAbwärme<br />
kann über die Erdsonden an das Erdreich abgegeben wird.<br />
Für Spitzenlastenstehen Kältemaschinen zur Verfügung.<br />
Erfreuliche Energiebilanz<br />
Die Bilanz dieses Energiekonzepts lässt sich sehen:<br />
Dank des Einsatzes erneuerbarer Energien können jährlich<br />
1390 MWh fossileBrennstoffeeingespart werden, was einer<br />
CO 2 -Reduktion von275 Tonnen proJahr entspricht. Das bedeutet:<br />
Der Wärme- und Kältebedarf der Zentrumsüberbauung<br />
Wallisellen kann zu 85 %mit erneuerbarer Energie<br />
gedecktwerden.<br />
■<br />
ewz<br />
Energiedienstleistungen<br />
Tramstrasse 35<br />
8050 Zürich<br />
Telefon058 319 47 12<br />
Telefax058 319 43 93<br />
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NACHHALTIG BAUEN | 3 | <strong>2010</strong> 33
EFH RINGWILERSTRASSE WETZIKON<br />
Naturgerecht<br />
für die<br />
Zukunft<br />
Michael Graf<br />
Im Weiler Ettenhausen, in der Kernzone<br />
am östlichen Dorfeingang, steht das neue<br />
Einfamilienhaus <strong>im</strong> Minergie-P Standard.<br />
Ein Ersatzbau für ein altes, baufälliges<br />
Wohnhaus, umgeben vonBauernhöfen mit<br />
Scheunen, Weiden und vomLändenbach.<br />
Wie kann man ein Einfamilienhaus mit dem modernsten<br />
Minergie-P Standard mit Sonnenkollektoren in eine<br />
vonTraditionen geprägteUmgebung eines ländlichen Weilers<br />
integrieren? Die gültigen Bauvorschriften, welche das<br />
Giebeldach und die Abmessungen für Dachaufbauten in<br />
der Kernzone genau festlegen, widersprechen ja eigentlich<br />
dem modernen neuen Bautypus.<br />
So darf die Gebäudehülle nur wenige Vor- und Rücksprünge<br />
aufweisen, das Volumen /Oberflächenverhältnis<br />
istopt<strong>im</strong>al zu wählen. Die Fassade selbstgenügt mit 25 cm<br />
mineralisch verputzter Kompaktfassade (atmungs-aktiver<br />
Baumit Dämmung) und Fenstern mit 3-fach Isoliervergla-<br />
34 NACHHALTIG BAUEN | 3 | <strong>2010</strong>
MINERGIE-P<br />
sungen den höchsten Anforderungen der Dämmtechnik.<br />
Sie wird somit zu einem Aussen- und Innenwelt trennenden<br />
Hightech-Bauteil.<br />
Die Nordfassade ohne Sonnenenergie-Nutzung ist zugleich<br />
auch die Strassenfassade und typologisch die Rückseite<br />
des Hauses. Sie enthält nur min<strong>im</strong>ale Fensterausschnitte,<br />
die vom Grundriss her gedacht sind und so auch<br />
Wärmeverluste möglichstvermeidet.<br />
Natürlich entstandene Zwischenzonen, die man vonaltenGebäuden<br />
her kennt wie Windfang, Loggia, grosse Vordachzonen<br />
von alten Scheunen und die Zwischenräume<br />
bei alten Kastenfenstern, lassen etwas vom Wohnleben<br />
nach aussen hervortreten. Bei einem Minergie-P Haus<br />
drohen solch qualitativ wertvollen Bereiche verloren zu<br />
gehen, weil Energieverluste in der Fassade unbedingt vermieden<br />
werden müssen. Ein Dialog mit der Aussenwelt<br />
wird aber gerade über solche Zwischenzonen erreicht, sie<br />
integrieren ein Gebäude in seiner Umgebung.<br />
Es wird für dieses Projekt ein geeignetes architektonische<br />
Mittel gefunden, welches auch zur Dorfeingangsstrasse<br />
(Norden) hin trotz dem «Rücken» eine einladende<br />
Gestik ermöglicht und wertvolle Zwischenzonen wieder<br />
aufleben lassen: eine feine Holzlattenhülle, die grosszügig<br />
um das kompakte Haus gelegt wird. Diese zweite Fassade<br />
NACHHALTIG BAUEN | 3 | <strong>2010</strong> 35
EFH RINGWILERSTRASSE WETZIKON<br />
MINERGIE-P<br />
hat einen ganz anderen Ausdruck mit ihren grossen Öffnungen<br />
und «blinden» Reihenfenstern als die thermische<br />
Fassade und sie ermöglicht vieleZwischenzonen (Loggien)<br />
als unbeheizten Wohnbereich des Hauses. Es entsteht ein<br />
Verdeckspiel des Innenhauses mit seinen energetischen<br />
Anforderungen zum Aussenhaus, welches so ungezwungen<br />
seinem Standort in der Umgebung gerecht werden<br />
kann. Bewusste Material- und Formwahl dieser zwei Hüllen<br />
bilden gerade in der Differenz zueinander, in der nicht<br />
deckungsgleichen Begegnung, freie Zonen, die vom Wohnen<br />
belebt, nach aussen wahrnehmbar in Besitz genommen<br />
werden können.<br />
Die Nordfassade mit den «blinden» Reihenfenstern<br />
wurde teilweise nicht mit Holzlatten belegt, so dassnur die<br />
vertikale Grundlattung erscheint. Dieses Bild fördert den<br />
Gedanken an Spaliere, die das Einwachsen-Lassen des<br />
Hauses ermöglichen, ein Grundmotiv der Urhütte. Das<br />
Wohnhaus wirdsomit der Natur wieder versöhnt.<br />
Ein Familienhaus für einen Geologen und eine Landschaftsarchitektin<br />
mit ihren drei Kindern.<br />
■<br />
Energiekennzahlen<br />
Energiebezugsfläche EBF: 370 m 2<br />
Heizwärmebedarf Qh: 63 MJ/m 2<br />
Heizwärmebedarf Raumheizung<br />
und Warmwasser:<br />
11 600 kWh<br />
Solar:<br />
4100 kWh<br />
Stückholz:<br />
7500 kWh<br />
Jährlicher Stückholzbedarf: 2200 kg =5Ster<br />
Minergie-P:<br />
Pr<strong>im</strong>äranforderung<br />
an Gebäudehülle: 27.3 kWh/m 2<br />
Grenzwert: 30.0 kWh/m 2<br />
EFH Ringwilerstrasse60:<br />
Pr<strong>im</strong>äranforderung<br />
an Gebäudehülle: 26.7 kWh/m 2<br />
Grenzwert: 19.6 kWh/m 2<br />
Bauherrschaft<br />
Familie M. und Th. Schirmer-Abegg<br />
Ringwilerstrasse 60<br />
8620 Wetzikon<br />
Architekt<br />
Michael Graf Architekt FH SIA STV<br />
Architektur +Baurealisation<br />
Waserstrasse 16<br />
8032 Zürich<br />
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Tösstalstrasse 12<br />
8400 Winterthur<br />
Tel. 052 213 08 05<br />
Fenster<br />
1a hunkeler<br />
Bahnhofstrasse 20<br />
6030 Ebikon<br />
Tel. 041 444 04 40<br />
www.1a-hunkeler.ch<br />
36 NACHHALTIG BAUEN | 3 | <strong>2010</strong>
LIEBI LNC AG<br />
PUBLIREPORTAGE «ASPIRO TLH»<br />
Energie aus dem<br />
nahegelegenen Wald<br />
Bei den alternativen, erneuerbaren Energieträgern gilt Holz,<br />
neben dem Wasser und der Sonne, als der wichtigste.Holz steht<br />
nicht nur in grossen Mengen zur Verfügung, sondern istauch<br />
innert kurzer Fristnutzbar.Der einhe<strong>im</strong>ische Wald bietet eine<br />
grosse, ungenutzteEnergieholzmenge, die problemlos eine Verdoppelung<br />
des heutebenötigten Volumens ermöglicht.<br />
Der Natur zuliebe<br />
Im Gegensatz zu den Öl- und Gas-Heizungen istHolz an der<br />
Anreicherung der Atmosphäremit CO 2 ,dem sogenannten Treibhauseffekt,<br />
nicht beteiligt. Be<strong>im</strong> richtigen Verbrennen des Holzes wirdnur<br />
das Kohlendioxid freigesetzt, das der Baum während seinem Wachstum<br />
der Atmosphäreentzogen hat. Deshalb spricht man be<strong>im</strong> Holz,<br />
<strong>im</strong> Gegensatz zu fossilen Brennstoffen, voneinem umweltneutralen<br />
CO 2 -Energieträger.Wer mitHolz heizt, leisteteinen wichtigen Beitrag<br />
zur Entlastung unserer Atmosphäre.<br />
ASPIRO TLH mit Lambda-Sonde –<br />
der Massstab für die Heizung der Zukunft<br />
GenialeFunktionalität<br />
Der ASPIRO TLH istein Heizkessel, derdie moderne Holzvergasungstechnologie<br />
in opt<strong>im</strong>aler Weise ausnützt. Bei der Verbrennung<br />
des Holzes wirdeine grösstmögliche thermische Leistung erreicht<br />
und gleichzeitig werden die Rauch- und Schadstoffemissionen verringert.<br />
Ein grosser Füllraum ermöglicht ein bequemes Beschicken<br />
des Heizkessels mit Halbmeterspälten. Nach dem Anfeuern erfolgt<br />
die Austrocknung und Vergasung des Holzes. Bei einer Temperatur<br />
von1200°C werden in der hochhitzebeständigen, speziallegierten<br />
Stahlbrennkammer die Holzgase nachverbrannt. Diese moderne<br />
Technologie ermöglicht ein fast aschenfreies Verbrennen des Holzes.<br />
Elektronische Leistungsregulierung<br />
Die <strong>im</strong> Heizkessel erzeugteWärme gelangt als heisses Wasser<br />
entweder direkt in das Heizsystemoder wirdineinem Speicher<br />
zwischengelagert. Dank der<br />
elektronischen Leistungsregulierung<br />
und Verbrennungsopt<strong>im</strong>ierung<br />
kann die Anlage auch<br />
mit einem kleinen Speicher betrieben<br />
werden. Mit der Wahl<br />
eines grösseren Speichers<br />
kann aber der Komfort gesteigertwerden.<br />
Mit einer Lambda-Sonde<br />
wirdder Restsauerstoff der Verbrennungsabgase<br />
gemessen.<br />
Genau geregelteLuftklappen<br />
führen die notwendige Menge<br />
Pr<strong>im</strong>är- und Sekundärluft zu.<br />
So kann während des gesamten Abbrandes ein Opt<strong>im</strong>um an<br />
Verbrennungsqualität mit äusserst geringen Emissionswerten erzielt<br />
werden und es istkein Einstellen der Holzart erforderlich.<br />
Die Mikroprozessorsteuerung LNCcomb<strong>im</strong>atic regelt mittels<br />
der Lambda-Sonde die Holzverbrennung, steuert und überwacht<br />
sämtliche Betriebsabläufeund bietet höchstentwickelteTechnologie<br />
für die Holzvergasungstechnik.<br />
Die kompletteVerteilergruppe mit den Abgängen auf den Energiespeicher,<br />
auf die Heizung und bei Bedarf auf den Wassererwärmer,<br />
istfertig am Heizkessel montiert und elektrisch verdrahtet.<br />
■<br />
LIEBI LNC AG<br />
Burgholz<br />
3753 Oey-Diemtigen<br />
Tel: 033 /681 27 81<br />
Fax: 033 /681 27 85<br />
E-Mail: info@liebilnc.ch<br />
NACHHALTIG BAUEN | 3 | <strong>2010</strong> 37
SWISSPOR<br />
An ihren Früchten<br />
sollt ihr sie erkennen<br />
Der neue, erweiterte Prüfstand bietet die Möglichkeit, beliebige<br />
Testszenarien zu definieren und neu auch mittels Laser-Scannern<br />
die Oberfläche abzutasten und auf feinste Veränderungen<br />
zu untersuchen. Damit werden wertvolle Erkenntnisse zum<br />
Langzeitverhalten unter wechselnder Temperaturbelastung gewonnen.<br />
Eine tolle Zusammenarbeit lässt sich <strong>im</strong>mer an<br />
konkreten Resultaten und Erfolgen messen. Seit längererZeit<br />
arbeitet die swisspor AG intensiv mit der HochschuleLuzern<br />
zusammen. Mit Erfolg, denn die steten<br />
Opt<strong>im</strong>ierungen und Verbesserungen <strong>im</strong> Detail bringen<br />
<strong>im</strong>mer wieder grosse Vorteile. Nochmals bessere<br />
Dämmwerte und eine nochmals vereinfachte Verarbeitung<br />
gibt es jetzt bei unseren neuen Fassadenplatten<br />
swissporLAMBDAPlus /Light.<br />
Sonne, Regen, Hitze und Kälte, aber auch unterschiedlich<br />
beschaffene, nicht ebene Untergründe gehören zum<br />
Alltag auf einer Baustelle. Bei den heutigen Dämmstärken<br />
gilt es, mehr denn je, die komplexen Zusammenhänge bei<br />
der Verarbeitung näher zu untersuchen und entsprechende<br />
Opt<strong>im</strong>ierungen an den Produkten vorzunehmen. Ziel ist<br />
es, dassVerarbeiter bei jeder Witterung schnell und sicher<br />
arbeiten können.<br />
Neues Design für swissporLAMBDAPlus/Light<br />
Fassadenplatten bis 200 mm.<br />
Die bereits bekannten Entlastungsschlitze vonswisspor<br />
haben nun eine neue D<strong>im</strong>ensionierung und geometrische<br />
Anordnung erhalten. Diese sind jetzt asymetrisch angeordnet.<br />
Eine Verbesserung die dem Verarbeiter auf der<br />
Baustellemehr Sicherheit und kürzereVerlegezeiten<br />
bringt. Jede Plattekann verbaut werden, so wie sie in der<br />
Hand liegt. Eine spezielleBezeichnung«Wandseite» ist<br />
nicht zu beachten. Diese neuen Platten verfügen über opt<strong>im</strong>aleVerarbeitungseigenschaften<br />
bei jeder Witterung,<br />
auch bei direkter Sonneneinstrahlung.<br />
38 NACHHALTIG BAUEN | 3 | <strong>2010</strong>
PUBLIREPORTAGE LAMBDA PLUS /LIGHT<br />
«Magische Schlitze»<br />
gegen den Kräfteaufbau<br />
bei Sonneneinstrahlung.<br />
Die von<br />
den swissporLAMBDA<br />
Plus /Light Fassadenplatten<br />
bereits bekannten,<br />
innovativen «Entlastungsschlitze»<br />
sind<br />
neu asymetrisch angeordnet.<br />
Das Handling<br />
be<strong>im</strong> Verarbeiten wird<br />
dadurch nochmals einfacher<br />
und sicherer.<br />
Mit nochmals verbesserten D-Werten vonnur 0.030<br />
W/(m·K) für swissporLAMBDAPlus und 0.032 W/(m·K)<br />
für swissporLAMBDALight.<br />
Fassadenaufbauten sollten <strong>im</strong>mer bessereDämmwerte<br />
erreichen, dabei aber so schlank wie möglich bleiben.<br />
Diese Forderung vonPlanern und Architekten istverständlich.<br />
Mit dieser Vorgabe wurden die Hochleistungsdämmplatten<br />
aus der Familie swissporLAMBDAPlus /<br />
Light für möglichstschlankeverputzteFassaden entwickelt.<br />
Die neuen Platten eignen sich damit bestens für alle<br />
hochwertigen und leistungsstarken Systemaufbauten.<br />
Der neue Prüfaufbau vonder HochschuleLuzern bringt<br />
neue Erkenntnisse während der Produktentwicklung<br />
hervor.<br />
Mit dem neu entwickelten Prüfaufbau, einer Spezialanfertigung<br />
die in Zusammenarbeit mit der swisspor AG entwickelt<br />
wurde, können verschiedene thermische Zustände<br />
und Abläufes<strong>im</strong>uliert werden. UnterschiedlicheOberflächentemperaturen,<br />
schneller Temperaturanstieg, langsame<br />
Abkühlung –alles kein Problem, der Prüfstand lässt<br />
sich entsprechend programmieren. Kraftsensoren in zwei<br />
Ebenen und mehrereLasersensoren registrieren kleinste<br />
Veränderungen. Verschiedene Temperaturfühler messen<br />
an unterschiedlichen Stellen die Temperaturverteilung <strong>im</strong><br />
innern einer Dämmplatte. AlleDaten werden aufgezeichnet,<br />
protokolliert und können anschliessend ausgewertet<br />
werden.<br />
Derharte Alltag aufeiner Baustellewirdauf diese<br />
Weise, auf relativ kleinem Raum, quasi in einem Zeitraffer<br />
s<strong>im</strong>uliert. Dies erlaubt es, eine beliebige Anzahl an Exper<strong>im</strong>enten<br />
und Prüfzyklen vollautomatisch durchzuführen.<br />
Ein komplettes Sort<strong>im</strong>ent –für jede Anwendung.<br />
Vonder einfachen swissporEPS Fassadenplattebis zur<br />
HochleistungsdämmplatteswissporLAMBDAPlus mit einer<br />
intelligenten Plattenrandlösung, swisspor bietet ein<br />
volles Sort<strong>im</strong>ent für jede Anwendung. Dabei gibt es keine<br />
Kompromisse bei der Herstellung und be<strong>im</strong> Service. Welches<br />
Produkt auch <strong>im</strong>mer zur Anwendung kommt, swisspor<br />
steht für Schweizer Qualität besterGüte.<br />
■<br />
Weitereund ausführliche Informationen und<br />
Auskünfte sind erhältlich unter www.swisspor.ch<br />
oder Telefon056 678 98 98<br />
NACHHALTIG BAUEN | 3 | <strong>2010</strong> 39
t i o n e n . . . I n n o v a t i o n e n . . . I n n o v a<br />
Wie Sie ihreKunden schnell und perfekt beraten.<br />
Clevere Planungs-Software:<br />
Der Wärmepumpen-Navigator<br />
Der Wärmepumpen-Navigator bringt<br />
Sie schnell und mobil ans Ziel. Jeder Kunde<br />
ist anders. Aber für jeden Kunden finden<br />
Sie mit Stiebel Eltron die Lösung, die passt.<br />
Den Weg zudieser Lösung ebnet ihnen der<br />
Wärmepumpen-Navigator schnell und einfach.<br />
Im Dialog mit dem Kunden entwickeln<br />
Sie individuelle Angebote, zeigen Varianten<br />
auf, erstellen Grobbudgets. Auf dem Laptop<br />
haben Sie den Navigator stets bei sich und beraten effizient vor Ort.<br />
Nachdem Sie <strong>im</strong> Meeting mit dem Kunden dank dem Navigator bereits<br />
vieleDetails besprochen haben, istdie nachfolgende individuelleOfferte<br />
mit geringem Aufwand erstellt. Ihr Kunde wirddie speditiveund präzise<br />
Beratung schätzen.<br />
So funktioniert Ihr Navigator<br />
Der Wärmepumpen-Navigator vereinfacht die Konfiguration und<br />
Planung einer kompletten Wärmepumpenanlage mit Stiebel-Eltron-<br />
Systemen. Aus über 30 000 Varianten wird eine Lösung für das individuelleBauvorhaben<br />
geliefert –auf Wunsch inklusiveeventueller Optionen.<br />
Die benutzerfreundliche Oberfläche und die gradlinige Führung<br />
durch den Prozess ermöglichen ein problemloses<br />
Arbeiten mit der Software.<br />
Alle relevanten Daten zur Systemempfehlung<br />
werden als Ergebnis grafisch dargestellt<br />
– zusätzlich ausgegeben werden Materialstückliste,<br />
Schaltpläne und Wirtschaftlichkeitsbetrachtung.<br />
Dafür notwendige Daten<br />
können aus Vorschlagswerten vomSystemeigenständig<br />
generiert oder auf Wunsch vom<br />
Nutzer selbst den Gegebenheiten angepasst<br />
werden. Die Software steht den Fachpartnern<br />
der Stiebel Eltron (Schweiz) AG in den drei<br />
Landessprachen Deutsch, Französisch und<br />
Italienisch zur Verfügung.<br />
STIEBEL ELTRON AG<br />
Netzibodenstrasse 23c<br />
4133 Pratteln<br />
www.stiebel-eltron.ch<br />
REDAKTIONELLE PARTNER<br />
Archipel –<br />
Planung und Innovation GmbH<br />
Hardturmstrasse 261<br />
8005 Zürich<br />
www.archipel.ch<br />
GerhardCatrina<br />
ArchitekturbüroAG<br />
Grundstrasse 16a<br />
8712 Stäfa<br />
www.catrina.ch<br />
Bauatelier Metzler GmbH<br />
Lussistrasse 7a<br />
8536 Hüttwilen<br />
www.bauatelier-metzler.ch<br />
Swissolar<br />
David Stickelberger<br />
Neugasse 6<br />
8004 Zürich<br />
www.swissolar.ch<br />
AWEL<br />
Abteilung Energie<br />
Stampfenbachstrasse 12<br />
Postfach<br />
8090 Zürich<br />
www.energie.zh.ch<br />
Michael Graf<br />
Architekt FH SIA STV<br />
Waserstrasse16<br />
8032 Zürich<br />
www.atelier-graf.ch<br />
Renokonzept<br />
Bauleitungs AG<br />
Schaffhauserstrasse333<br />
8050 Zürich<br />
www.renokonzept.ch<br />
Baumann Roserens Architekten<br />
L<strong>im</strong>matstrasse 285<br />
8005 Zürich<br />
www.brarch.ch<br />
Kämpfen für Architektur AG<br />
Badenerstrasse571<br />
8048 Zürich<br />
www.kaempfen.com<br />
Stücheli Architekten<br />
Binzstrasse 18<br />
8045 Zürich<br />
www.stuecheli.ch<br />
40 NACHHALTIG BAUEN | 3 | <strong>2010</strong>
NACHHALTIG BAUEN | 3 | <strong>2010</strong> 41
EFH ANDELFINGEN<br />
Langhaus<br />
tankt<br />
Sonne<br />
Das «Langhaus» –sobezeichnet der<br />
Architekt das Wohnhaus mit knapp 23 m<br />
Länge und nur 7mBreite. Der lange,<br />
schmaleGrundriss, kombiniert mit dem<br />
leicht geneigtem, schlichtem Giebeldach<br />
geben dem Haus eine elegante Form.<br />
Farben geben dem klaren Kubus spannende<br />
Akzente. Das Haus n<strong>im</strong>mt traditionelle<br />
Gebäudeformen auf, auch die Unterteilung<br />
in Wohnbereich und Ökonomiebereich mit<br />
Carport, Atelier und Laubengang istaus<br />
Südfassade mit Ausblick<br />
Die Haupt- und Aussichtsseiteorientiert sich nach Süden<br />
und liegt somit parallel zur Quartierstrasse. Die Fassade<br />
spielt mit verschiedenen Oberflächen und Formelementen.<br />
Grundfarbe- und struktur ist eine feine, speziell<br />
angefertigte graue Stülpschalung. Das Farbkonzept ist<br />
wohlbedacht; die Fensterlaibungen sind grün herausgearbeitet,<br />
<strong>im</strong> Carport, <strong>im</strong> Laubengang und am Eingangs-<br />
ländlich-traditionellen Bauten bekannt.<br />
Die Formensprache integriert sich gut,<br />
wobei sie sich nicht «anbiedernd», sondern<br />
eigenständig und in Form und Konstruktion<br />
zeitgemässzeigt.<br />
42 NACHHALTIG BAUEN | 3 | <strong>2010</strong>
MINERGIE-P<br />
NACHHALTIG BAUEN | 3 | <strong>2010</strong> 43
EFH ANDELFINGEN<br />
MINERGIE-P<br />
Minergie-P Kennzahlen<br />
Minergie-P bedingt ein eigenständiges, am niedrigen Energieverbrauch<br />
orientiertes Gebäudekonzept. Um die Zertifizierung zu erhalten,<br />
müssen u. a. folgende Anforderungen eingehalten werden:<br />
Energiebezugsfläche: 280 m 2<br />
Pr<strong>im</strong>äranforderungen an Gebäudehülle:<br />
Dieser Grenzwert gilt als Mittelwert über das ganze Gebäude.<br />
Haus Hallauer Griesser: Anforderung 33.4, erreicht 25.3 kWh/m 2<br />
GrenzwertMinergie-P:<br />
Der Energiebedarf für Heizung, Wassererwärmung, Komfortlüftung.<br />
Haus Hallauer Griesser: Anforderung 30.0, erreicht 27.0 kWh/m 2<br />
Luftdichtigkeit der Gebäudehülle:<br />
N50 Drucktestgemessen vorOrt. Anforderung 06, erreicht 0.4<br />
bereich entschied man sich ebenfalls für olivgrün. Die<br />
Farbgestaltung markiert wichtige Bereiche wie den Eingang,<br />
das Vordach über diesem Bereich, ost- und westseitig<br />
durch eine markanteBlende abgeschlossen, unterstützt<br />
diese Idee. An der Süd–West Ecke wählte man<br />
grosszügig raumhohe Fenster. Diesen vorgestellt mindert<br />
ein anthrazitfarbenes Rankegrüst (Stahl) den Einblick –<br />
bewachsen dient es als Sicht-, aber auch als Sonnenschutz.<br />
Raumprogramm und Konstruktionsart<br />
UG:<br />
Technik, Waschen, Keller, Betonbodenplatteund Betonwände<br />
EG:<br />
Wohnen, Essen, Kochen, Sep. WC,Gästez<strong>im</strong>mer, Arbeitsz<strong>im</strong>mer<br />
Holzelementbau U-Wert 0.1<br />
OG:<br />
3Schlafz<strong>im</strong>mer, 2Bäder<br />
Holzelementbau, Dach und Wände U-Wert 0.1<br />
Raue Bretter gegen Osten und Westen<br />
An der Ostseite entschied man sich für eine grün gestrichene<br />
Holzschalung, die vertikal, in roh gesägten,<br />
unterschiedlich breiten und dicken Fichtenbrettern angebracht<br />
wurde. Die unebene Struktur erzeugt ein wunderschönes<br />
Licht- und Schattenspiel auf der Fassade. Das<br />
Grün ist speziell vom Architekten für dieses Haus abgemischt<br />
und von der Farbenmanufaktur KT Color hergestellt<br />
worden. Die Fassade, hinter der sich Carport, Veloraum<br />
und Laubengang verbergen, wurde ohne Fenster<br />
ausgeführt; lediglich der Zugang zum Veloraum ist bündig<br />
eingelassen. Die Westfassade gleicht vonder Oberflächenstruktur<br />
der Ostfassade, besonderer Blickfang sind<br />
hier die eckübergreifenden Fenster <strong>im</strong>Obergeschoss die<br />
<strong>im</strong> Innenraum den Abschlussdes Flurskennzeichnen sowie<br />
den Essbereich <strong>im</strong> Erdgeschossmarkieren.<br />
Nordfassade mit Laubengang<br />
An der Nordfassade dominiert der dem Atelier vorgelagerte<br />
Laubengang. Der Ausblick ins Zürcher Weinland<br />
richtig Schaffhausen lädt zum Vrweilen ein. Der «Ökonomieteil»<br />
trägt die selbe grüne Vertikalschalung wie die<br />
Ostfassade.<br />
■<br />
Bauherrschaft<br />
Maja Griesser und<br />
Walter Hallauer<br />
Altweg 14<br />
8450 Andelfingen<br />
Architekt<br />
Bauatelier Metzler GmbH<br />
Lussistrasse 7a<br />
8536 Hüttwilen<br />
Tel. 052 740 08 81<br />
www.bauatelier-metzler.ch<br />
Haustechnik<br />
Neukom Installationen AG<br />
Bahnhofstrasse 5<br />
8197 Rafz<br />
Tel. 044 879 14 14<br />
www.neukom.com<br />
44 NACHHALTIG BAUEN | 3 | <strong>2010</strong>
Wirgratulieren der<br />
Bauherrschaftund<br />
dem Architekten zur<br />
innovativen Bauweise.<br />
Markus Zehnder<br />
und Team<br />
Schlanke Haustechnik spart Kosten.<br />
Das Minergie-P-ECO-Gebäude besticht durch seine schlanke Haustechnik. Ein hocheffizientes<br />
Kompaktgerät vom Typaerosmart XLS der Firma Drexel und Weiss dient zum Lüften,<br />
Heizen und Warmwassererzeugen. Als Wärmequelle für die Kleinstwärmepumpe<br />
sorgt ein <strong>im</strong> Erdreich verlegter Solekreis (oder Erdsonde), welcher zusätzlich die Aussenluft<br />
vorwärmt und <strong>im</strong> Sommer angenehm kühlt. Die Wärmeabgabe erfolgt in den Z<strong>im</strong>mern<br />
über die Zuluft, <strong>im</strong> Wohn- und Badbereich zusätzlich über eine Fussbodenheizung.<br />
Diese Art von Kompaktgeräten mit zentraler Steuerung weisen gegenüber modularen<br />
Systemen (Wärmepumpe und Komfortlüftung getrennt) betriebliche und energetische<br />
Vorteile auf und werden vermehrt in Minergie- und Minergie-P-Gebäuden eingesetzt.<br />
Vertrieb Schweiz:<br />
Gasser Passivhaustechnik, Zürich /St.Gallen, www.gasser.ch<br />
NACHHALTIG BAUEN | 3 | <strong>2010</strong> 45
EFH WILDBERG<br />
Ehrlicher<br />
Holzkubus<br />
Grosszügig Wohnen istLebensqualität<br />
Herz des Gebäudes ist der überdurchschnittlich grosszügige<br />
Wohn-Ess-Kochbereich.<br />
Hier dominieren kräftige Farb- und Materialakzente<br />
den Innenraum: die Wände erscheinen in gebrochenem<br />
Weiss, die EG Decke zeigt die Holzbalken und OSB (Grobspanplatte),<br />
als Kontrast dazu wählte man schwarze Fensterrahmen,<br />
Leibungen und Türen.<br />
Eine Treppe aus Schwarzstahl führt durch einen hohen,<br />
magentagefärbten Raum. Wände und Decke leuchten in<br />
der kräftigen Farbe, man taucht förmlich in ein Farbmeer<br />
ein. Die übrigen Bauteile wurden roh belassenen, wie die<br />
formaldehydfreien OSB Platten, das Schwarzblech an Ofen<br />
und Treppe oder der eingefärbteAnhydritboden.<br />
Weniger istmehr<br />
Im Aussenbereich entschied man sich für eine unaufdringliche<br />
Materialisierung und Farbgebung. Für die Fassade<br />
wählte man eine Schalung aus Fichtenbrettern, die<br />
natur und sägeroh, aber raffiniert strukturiert montiert<br />
wurde: Einzelne Bretter wurden weggelassen, darunter ist<br />
die Lattung diagonal angebracht. Diese wird anden offenen<br />
Fassadenstellen sichtbar und gibt dem kubischen<br />
Baukörper ein interessant strukturiertes Kleid. Mit 12 m<br />
Gebäudelänge auf 12 mGebäudetiefe plus 1.0 mLaubengang<br />
und Vordach gegen Süden und Westen wurde ein<br />
kompaktes Volumen erstellt. Die quadratische Grundform<br />
unterstützt die energieeffizienteBauweise.<br />
Die Bauherrschaft wünschte sich ein<br />
grosszügiges, schnörkelloses, funktionellesGebäude<br />
mit wohlproportionierten,<br />
hohen Räumen –eine Bauaufgabe, die<br />
die Philosophie der Planeraus dem «Bauatelier»<br />
widerspiegelt und daher motiviert<br />
angegangen wurde. Als Ergebnis zeigt sich<br />
ein kubischer Holzbau, der auf einem Betonsockel<br />
thront. Die Hanglage generierte<br />
eine dreigeschossige Westfassade, nach<br />
Osten schmiegt sich das Bauwerk an den<br />
Hang. Im Vordergrund stand die Ehrlichkeit<br />
zum Material, konstruktiveBauteile<br />
wurden daher sichtbar und ohne zusätzliche<br />
Verkleidungen ausgeführt.<br />
Sonne und Schatten für Süd- und Westfassade<br />
Werdie Sonne für Wärme- und Lichtquellenutzen will,<br />
der möchtesie an heissen Tagen auch ausschliessen können.<br />
Zur Beschattung auf Süd- und Westseite dienen bei<br />
diesem Projekt einerseits das Vordach sowie der 1mtiefe<br />
Balkon. Zusammen ergeben sie –seitlich durch eine Blende<br />
abgeschlossenen –einen geschützten Aussenraum. Er<br />
istdem Wohnen, Essen und der Küche bzw.<strong>im</strong>OGdem Arbeits-<br />
und Schlafz<strong>im</strong>mer vorgelagert. Betont werden sollte,dassessich<br />
um einen privaten Bereich handelt. Diesen<br />
Gedanken unterstützt auch die in diesem Bereich be-<br />
Minergie-P Kennzahlen Haus Oberländer<br />
Minergie-P bedingt ein eigenständiges, am niedrigen Energieverbrauch<br />
orientiertes Gebäudekonzept. Um die Zertifizierung zu erhalten,<br />
müssen u. a. folgende Anforderungen eingehalten werden:<br />
Energiebezugsfläche: 253m 2<br />
Pr<strong>im</strong>äranforderungen an Gebäudehülle:<br />
Dieser Grenzwert gilt als Mittelwert über das ganze Gebäude.<br />
Haus Oberländer: Anforderung 31.4, erreicht 23.1kWh/m 2<br />
GrenzwertMinergie-P:<br />
Der Energiebedarf für Heizung,<br />
Wassererwärmung, Komfortlüftung.<br />
Haus Oberländer: Anforderung 30.0, erreicht 27.7 kWh/m 2<br />
Luftdichtigkeit der Gebäudehülle:<br />
N50 Drucktestgemessen vorOrt.<br />
Haus Oberländer: Anforderung 06, erreicht 0.2<br />
46 NACHHALTIG BAUEN | 3 | <strong>2010</strong>
MINERGIE-P<br />
sonders fein gehobelte Fassadenschalung. Gegen Westen<br />
dient das Dach des Sockelgeschosses mit Keller und Garagenräumen<br />
ausserdem als Sitzplatz, hier geniesst man<br />
ungehinderten Fernblick.<br />
Kleine Fenster an Nord- und Ostfassade<br />
Auf der Nord- sowie der Ostseite ist das Sockelgeschoss<br />
praktisch uneinsehbar und äusserst privat gestaltet.<br />
Das Gebäude zeigt sich kubisch geschlossen, was die<br />
kleinen, in die Fassade geschnittenen Fenstern betonen.<br />
Die Fassadenschalung ist ineiner groben, sägerohen Art<br />
ausgeführt, speziell zu erwähnen ist der Hauszugang:<br />
Vom Sockelbereich gelangt man über eine Aussentreppe,<br />
die zwischen Kellerwand und einer zusätzlichen Betonwand<br />
errichtet wurde, zum Eingangsbereich. Sanft fällt<br />
das Tageslicht auf die Stufen, das transparenteDach, ausgeführt<br />
in Holz- Fieberglaskonstruktion filtert dezent. ■<br />
Bauherrschaft<br />
Sabine und Frank Oberländer<br />
Sunnhalderstrasse 19<br />
8489 Wildberg<br />
Architekt<br />
Bauatelier Metzler GmbH<br />
Lussistrasse 7a<br />
8536 Hüttwilen<br />
Tel. 052 740 08 81<br />
www.bauatelier-metzler.ch<br />
Haustechnik<br />
E. Fuchs AG<br />
Kieswerkstrasse 4<br />
8355 Aadorf<br />
Tel. 052 368 03 03<br />
www.efuchs-ag.ch<br />
NACHHALTIG BAUEN | 3 | <strong>2010</strong> 47
DAS NEUE BÜROGEBÄUDE DER AXPO AG IN BADEN<br />
<strong>Nachhaltig</strong> gebaut und<br />
dafür ausgezeichnet<br />
Die Axpo AG konnte ihr neues Bürogebäude an der Verenastrasse<br />
in Baden beziehen. Nebsteiner aufwändigen<br />
Fassadengestaltung die neue Akzente setzt, zeichnet sich<br />
das Gebäude durch eine vorbildliche Energiebilanz aus. Im<br />
Vergleich zu einem konventionell erstellten Gebäude sind<br />
Energieeinsparungen vonbis zu 50 Prozent möglich.<br />
Die Bauherrschaft –die Axpo AG (vormals NOK)<br />
Die Axpo AG engagiert sich als Energieversorgungsunternehmen<br />
entlang der gesamten Wertschöpfungskette,<br />
in der Stromproduktion, der Stromübertragung sowie <strong>im</strong><br />
Handel und Vertrieb. Den Strom für ihreKunden produziert<br />
die Axpo AG aus Kernenergie, Wasserkraft und erneuerbarenEnergien.<br />
Die 1914 gegründeteAxpo AG beschäftigt<br />
heuteüber 1600 Mitarbeitende und istzu100 Prozent <strong>im</strong><br />
Besitz der Axpo Holding AG,die ihrerseits vollständig den<br />
Nordostschweizer <strong>Kanton</strong>en gehört.<br />
Das Gebäude<br />
Das neue Bürogebäude der Axpo AG in Baden entspricht<br />
hohen Energiestandards und widerspiegelt damit die <strong>Nachhaltig</strong>keitspolitik<br />
des Unternehmens. Der Neubau stellt das<br />
erste nachhaltig gebauteBürohaus dieser Grösse <strong>im</strong> <strong>Kanton</strong>Aargau<br />
dar.Das Amt für Hochbauten der Stadt Zürich<br />
liessunter drei Dutzend verschiedenen Bauten zehn auswählen,<br />
die den Anforderungen des nachhaltigen <strong>Bauen</strong>s<br />
am bestengerecht werden. Der Neubau an der Verenastrasse<br />
gehört zu diesen TopTen.<br />
Das neue Bürogebäude erfüllt die Anforderungen der<br />
Standards Minergie, Minergie Ecound SIA Effizienzpfad<br />
Energie, teilweise übertrifft es diese sogar klar.Dazu tragen<br />
nebstder hohen Wärmedämmung unter anderem die Wärmeerzeugung<br />
bzw.Kühlung mittels Grundwasserwärmepumpen<br />
und eine volumenstromgeregelteLüftungsanlage<br />
mit Wärmerückgewinnung bei. Beispielsweise kommt das<br />
Gebäude mit einer Heizenergie von48MJ/m 2 und Jahr aus,<br />
das Minergie-Label erlaubt bis zu 110 MJ. Insgesamt kann<br />
die Betriebsenergie des neuen Bürobaus <strong>im</strong> Vergleich zum<br />
Bedarf eines konventionellen Gebäudes halbiert werden.<br />
Erstes Bürogebäude <strong>im</strong> <strong>Kanton</strong> Aargau mit Minergie-Eco-<br />
Standard<br />
Opt<strong>im</strong>iert wurde das Gebäude nicht nur bei der Betriebsenergie,<br />
sondern auch bezüglich der Herstellungsenergie.<br />
Be<strong>im</strong> Bau wurden nur gut verfügbareRohstoffe<br />
und ein hoher Anteil an Recyclingbaustoffen eingesetzt, so<br />
48 NACHHALTIG BAUEN | 3 | <strong>2010</strong>
PUBLIREPORTAGE 4B<br />
zum Beispiel ausschliesslich Recyclingbeton. Zudem stammen<br />
mindestens 20 Prozent der Heizenergie aus erneuerbaren<br />
Quellen und auch die gesundheitlichen Kriterien wie<br />
opt<strong>im</strong>aleTageslichtnutzung, geringe Lärmemissionen und<br />
Schadstoffbelastung der Raumluft wurden umgesetzt. Damit<br />
istesdas erste Bürogebäude <strong>im</strong> <strong>Kanton</strong> Aargau mit Minergie-Eco-Standard.<br />
Dieser erfordert nebstEnergieeffizienz<br />
auch eine gesunde und ökologische Bauweise. Die<br />
werkvertraglich vereinbarteNachweisdokumentation über<br />
die «Deklaration ökologischer Merkmalevon Bauprodukten»<br />
nach SIA493, umfasste allein <strong>im</strong> Bereich Fassadenbau<br />
über 110 Seiten.<br />
«Axpo istsich der Bedeutung nachhaltigen Verhaltens<br />
bewusst und handelt danach», sagt Manfred Thumann, CEO<br />
Axpo AG.«Mit diesem Gebäude setzen wir höchste umwelttechnische<br />
Standards bezüglich eines Ressourcenschonenden<br />
Baus und Betriebs um. Wir werden uns auch weiterhin<br />
für die effizienteNutzung vonEnergie einsetzen.»<br />
Das neue Bürogebäude besteht aus einem viergeschossigen<br />
Hauptteil und einem zweigeschossigen Verbindungsbau<br />
zum bestehenden Hauptgebäude. Vonaussen besticht<br />
die vorgehängteFassade aus Glas, durch das eine farbige<br />
Folie durchsch<strong>im</strong>mert. Sie sorgt zusammen mit dem begrünten<br />
Dach und den Garteninseln für eine opt<strong>im</strong>aleEingliederung<br />
in die Umgebung. Der Neubau bietet Raum für<br />
rund 150 Mitarbeitende sowie moderne Sitzungsz<strong>im</strong>mer<br />
und ein grosszügiges Personalrestaurant.<br />
■<br />
4B Fassaden AG<br />
an der Ron 7<br />
CH-6281 Hochdorf<br />
Tel. +41 (41) 914 57 57<br />
www.4-b.ch<br />
NACHHALTIG BAUEN | 3 | <strong>2010</strong> 49
FLUMROC<br />
Steinwolle<br />
für Schallschutz<br />
und Optik<br />
Direkt am Bahngleis in Dietikon steht eine neue Zentrumsüberbauung.<br />
Flumroc-Steinwollplatten schützen<br />
die exponierten Gebäude vorLärm. Die gedämmte<br />
Fassade überzeugt auch optisch.<br />
Einundzwanzig, zweiundzwanzig –und schon liegt der<br />
in der Sonne sch<strong>im</strong>merndeGebäudekomplex weit zurück.<br />
Wermit dem Intercity an der Überbauung Trio in Dietikon<br />
vorbeifährt, kann das unmittelbar an den Gleisen gelegene<br />
Bauwerk kaum genau betrachten. Es umfasst 112 Wohnungen,<br />
1650 Quadratmeter Bürofläche, 4000 QuadratmeterVerkaufsfläche<br />
sowie ein Parking mit 150 Kundenparkplätzen<br />
und gehört zu den interessantestenBauprojekten<br />
der Region –viel zu schade, um achtlos daran vorbeizufahren.<br />
Herausforderung Schallschutz<br />
In Sachen Schallschutzwar die exponierteLage der<br />
Überbauung zwischen Bahnlinie und <strong>Kanton</strong>sstrasse<br />
eine Herausforderung für das Planungsteam. Auf der<br />
Bahnseiteentschieden sich die Planer für eine vorgehängte<br />
Glasfassade in leichter, transparenter Optik. Trotz<br />
160 Mill<strong>im</strong>eter dicker Dämmung umhüllt sie die fünf Gebäude<br />
scheinbar schwerelos. Die verwendeteFlumroc-<br />
DämmplatteDECO eignet sich besondersfür durchschei-<br />
Das Lichtspiel der Glasfassade wirddurch spezielle<br />
Steinwollplatten vonFlumroc ermöglicht. Bild: Karl Steiner AG<br />
Die Überbauung Trio in Dietikon bietet Raum<br />
für Wohnungen, Läden und Büros. Bild: Karl Steiner AG<br />
50 NACHHALTIG BAUEN | 3 | <strong>2010</strong>
PUBLIREPORTAGE<br />
Vordem Zuglärm schützen Flumroc-Dämmplatten.<br />
nende Fassaden (siehe Kasten). Neben dem Schallschutz<br />
und den optischen Vorzügen dient die Steinwolleauch dem<br />
vorbeugenden Brandschutz –sie istnicht brennbar und<br />
weisteinen Schmelzpunkt vonüber 1000 Grad Celsius auf.<br />
Schwierige Rahmenbedingungen<br />
Auch bei der Organisation der Bauarbeiten war die<br />
Lage der Gebäude für den Generalunternehmer Karl Steiner<br />
AG ein Thema. Für den Güterumschlag blieb den Berufsleuten<br />
nur eine schmalePiste zwischen den Gleisen<br />
und dem Baukörper.Eine Belieferung per Bahn war aus<br />
technischen Gründen nicht möglich. Und auf der Vorderseiteder<br />
Überbauung war der Verlad nicht erlaubt, weil<br />
die <strong>Kanton</strong>sstrassezustark befahren ist.<br />
Minergie-zertifiziert<br />
Die fünf Trio-Gebäude präsentieren sich hell, frisch<br />
und grosszügig. Die Überbauung istMinergie-zertifiziert<br />
und mit einer Wärmepumpe ausgerüstet. Diese bezieht<br />
Wärme aus der L<strong>im</strong>mat und versorgt sowohl Bodenheizung<br />
als auch Warmwasseraufbereitung.<br />
■<br />
DekorativeDämmplatte<br />
Die Flumroc-DämmplatteDECO wirdnach der Montage<br />
grundiert und zwe<strong>im</strong>al<strong>im</strong>gewünschten Farbton gestrichen.<br />
Sie eignet sich deshalb opt<strong>im</strong>al für Aussenwände mit<br />
durchscheinenden, vorgehängten Fassaden.<br />
Der bewährte zweischichtige Aufbau und die Wellfaserstruktur<br />
auf der harten Aussenseiteerleichtern die Arbeit<br />
auf der Baustelle. Die Innenseiteder Steinwollplatteist geschliffen.<br />
Die Flumroc-DämmplatteDECO ist<br />
ideal für durchscheinende Fassaden.<br />
Die Flumroc AG in Kürze<br />
Die Flumroc AG istdie landesweit führende Herstellerin von<br />
Mineralwolleprodukten zur Wärmedämmung sowie für den<br />
Schall- und Brandschutz. Sie beschäftigt 290 Mitarbeitende<br />
(inkl. 24 Lernende) und gehört damit zu den grösstenArbeit–<br />
gebern <strong>im</strong> Sarganserland. Die Flumroc AG engagiert sich<br />
seit Jahren aktiv für energieeffizienteLösungen und ganzheitliche<br />
Energiekonzepte. Sie weist<strong>im</strong>mer wieder auf das<br />
grosse Energiesparpotenzial <strong>im</strong> Baubereich hin und fördert<br />
Energiestandards wie Minergie, Minergie-P und Passivhaus.<br />
Flumroc AG<br />
Industriestrasse 8<br />
8890 Flums<br />
Tel. 081 734 11 11<br />
www.flumroc.ch<br />
NACHHALTIG BAUEN | 3 | <strong>2010</strong> 51
UMBAU BAUERNHAUS BERTSCHIKON<br />
Altes<br />
Haus <strong>im</strong><br />
neuen<br />
Kleid<br />
Gerhard Catrina<br />
Der Bauherr eröffnete mir seinen Wunsch,<br />
das Elternhaus –ein 150-jähriges Bauernhaus<br />
in der Landwirtschaftszone –inein<br />
Minergie-P Haus umzubauen und dabei<br />
auch den Wohnraum zu vergrössern. Dank<br />
unserer engen und sehr konstruktiven<br />
Zusammenarbeit konnte ich ein Konzept<br />
entwickeln, welches in allen Punkten den<br />
Wünschen der Bauherrschaft entsprach<br />
und auch bewilligungsfähig war.<br />
Selbstverständlich hat der Umbau des alten Bauernhauses<br />
in ein Minergie-P Haus einige harte Knacknüsse<br />
mit sich gebracht: Selbst noch während der Bauzeit mussten<br />
Änderungen am Konzept vorgenommen werden, weil<br />
die alte Bausubstanz den Anforderungen der modernen<br />
Technik nicht genügte. So wurde z. B. die <strong>im</strong> Dachgeschoss<br />
geplante Wärmepumpe inkl. Speicher in den ehemaligen<br />
Kuhstall verlegt, weil die Belastung für die bestehenden<br />
Balken zu grossgewesen wären.<br />
52 NACHHALTIG BAUEN | 3 | <strong>2010</strong>
MINERGIE-P<br />
Die Lüftungsführung wurde laufend den vorgefundenen<br />
Gegebenheiten angepasst,damit diese sich opt<strong>im</strong>al in den<br />
Baukörper einfügt. Der Blower-Door-Test (Test für die<br />
Luftdichtigkeit des Hauses, unabdingbar für das Minergie-<br />
P-Zertifikat) stellte sehr hohe Anforderungen an alle<br />
Handwerker, was Sorgfalt und Präzision bei den Abdichtungen<br />
der alten Bauteileerforderte.<br />
Die Konstruktion des Stalldachs wurde völlig neu konzipiert,<br />
um einen stützenfreien Anbau zu realisieren.<br />
Selbstredend gibt es Sonnenkollektoren, Wärmepumpe<br />
und kontrollierte Lüftung in allen Räumen, sowie einen<br />
Grauwassertank für WC-Spülung, und Gartenbewässerung.<br />
Architektur<br />
Das Haus präsentiert sich gegen aussen optisch fast<br />
unverändert, nur der vor ca. 100 Jahren gemachte Anbau<br />
wurde entfernt, und auf dem Dach befindet sich ein Son-<br />
NACHHALTIG BAUEN | 3 | <strong>2010</strong> 53
UMBAU BAUERNHAUS BERTSCHIKON<br />
nenkollektor.Gut sichtbar sind die <strong>im</strong> neuen Scheunenteil<br />
untergebrachten Wohnräume.<br />
Die grossen Fenstersind geschickt mit mobilen, lamellenartigen<br />
Holzwänden als Sonnenschutz versehen.<br />
Die Küche und der Essraum befinden sich neu auf dem<br />
Niveau des ehemaligen Stalls, 80 cm tiefer als der angrenzende<br />
Wohnraum <strong>im</strong> alten Teil.<br />
Beide Niveaus sind in der ganzen Breite offen sichtbar<br />
und mit einer raffinierten mobilen Treppe verbunden, die<br />
je nach Bedürfnissen verschoben werden kann.<br />
Die Familie Peter wohnt nun seit Juli <strong>2010</strong> <strong>im</strong> neuen altenHaus<br />
und wie sie mir versichert hat, fühlt sie sich dabei<br />
wohl und zufrieden. Wie viel raffinierte und ausgeklügelte<br />
Technik, verbunden mit subtiler Renovation vonalter Bausubstanz<br />
und neuer Architektur sich darin verbirgt, wird<br />
vonaussen wohl niemand erahnen können<br />
■<br />
Kennzahlen<br />
Bauernhaus alt:<br />
145 m 2 inkl. Anbau<br />
Bauernhaus mit Erweiterung<br />
<strong>im</strong> ehemaligen Stall: 233 m 2<br />
Raumprogramm:<br />
UG:<br />
Waschküche, Keller<br />
EG: Neuer Teil: Eingang, WC/Dusche, Küche,<br />
Wohnessraum<br />
EG: Alter Teil: Wohnz<strong>im</strong>mer, Gastz<strong>im</strong>mer,<br />
Treppenhaus<br />
OG: Neuer Teil: 2grosseZ<strong>im</strong>mer, àca. 25 m 2<br />
OG Alter Teil: 2Z<strong>im</strong>mer àca15m 2 ,Bad,<br />
Dusche/ WC<br />
Estrich kalt: Lüftungszentrale<br />
Stall:<br />
Technikzentrale<br />
Bauherrschaft<br />
Familie Peter<br />
Benklen 11<br />
8614 Bertschikon<br />
Architekt<br />
Gerhard Catrina<br />
Architekturbüro AG<br />
Grundstrasse 16a<br />
8712 Stäfa<br />
Tel. 043 477 10 50<br />
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HLK-Ingenieur<br />
hässig sustech gmbh<br />
Ingenieurbüro<br />
Weiherallee 11a<br />
8610 Uster<br />
Tel. 044 940 74 15<br />
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54 NACHHALTIG BAUEN | 3 | <strong>2010</strong>
MINERGIE-P<br />
Ihr Berater und Fachplaner,<br />
wenn es um MINERGIE (-P) geht<br />
Über 20 Jahre Erfahrung –siehe Referenzen unter<br />
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NACHHALTIG BAUEN | 3 | <strong>2010</strong> 55
SWISSOLAR<br />
Solarstrom<br />
vomeigenen Dach<br />
DiePhotovoltaikanlage<br />
vonEhepaar Matti wurde<br />
vonder BE Netz AG in<br />
Ebikon LU realisiert:<br />
Die Solarmodulesind auf<br />
das Dach aufgebaut.<br />
Bilder: BE Netz AG<br />
Immer mehr Einfamilienhausbesitzer überlegen sich,<br />
eine Solarstromanlage zu installieren. VieleArgumente<br />
sprechen dafür, auch wenn die kostendeckende Einspeisevergütung<br />
angesichts der langen Wartelisten noch weit<br />
entfernt scheint. Kleine Anlagen, die in erster Linie Strom<br />
für den Eigenbedarf liefern, sind bereits heute attraktiv.<br />
«Wir sind stolz, selber Strom zu produzieren», erzählt<br />
Christian Matti. Im Moment rechne sich die Photovoltaikanlage<br />
auf ihrem Reiheneinfamilienhaus <strong>im</strong> bernerischen<br />
Mühlethurnen zwar nicht. Denn sie stehe wohl noch längere<br />
Zeit auf der Warteliste für die kostendeckende Einspeisevergütung<br />
(KEV). Doch Matti beobachtet die Situation<br />
gelassen: «Wir hätten die Anlage auch ohne KEV gebaut.<br />
Wir wollten unseren Beitrag zu einer sauberen Energieversorgung<br />
leisten.» Eine Überlegung vonClaireund<br />
Christian Matti war, dasssie mit der PV-Anlage den Strom<br />
für ihreWärmepumpe bereitstellen können.<br />
Einen Beitrag leisten<br />
Ähnlich sieht es auch Manfred Haag aus Pfäfers: Er hat<br />
seine PV-Anlage zwar zur KEV angemeldet. Doch er hätte<br />
auch sonstauf Solarstromgesetzt. Als er sein Elternhaus<br />
energetisch sanierte, war klar, dasserdas Warmwasser<br />
<strong>im</strong> Sommer nicht mehr mit der Ölheizung bereitstellen<br />
wollte– aus finanziellen und ökologischen Gründen. Da<br />
lag es für ihn auf der Hand, gleich Modulezur Produktion<br />
vonSolarstromzuintegrieren. «Ich hatteein Budget für<br />
die gesamteSanierung, dabei waren die 25 000 Franken<br />
für die PV-Anlage nicht der grössteTeil», so Manfred<br />
Haag. «Jeder sollte<strong>im</strong>Rahmen seiner Möglichkeiten etwas<br />
tun, denn die fossilen Energien sind beschränkt und<br />
der Neubau eines Kernkraftwerks istumstritten.»<br />
Dassdie Energie <strong>im</strong>mer teurer wird, istein weiteres Argument<br />
für den Bau einer Solarstromanlage. So auch für<br />
Michel Perrenoud aus Epalinges: «Die Solarenergie steht<br />
unbegrenzt zur Verfügung.» Sind die Investitionen getätigt,<br />
produziert die PV-Anlage für die nächsten20bis 30 Jahre<br />
Solarenergie zum gleichen Preis. Andersder Strom vom<br />
Netz: Allein für 2011 rechnet der Verband Schweizer Elektrizitätsunternehmen<br />
VSE mit einer durchschnittlichen<br />
Preiserhöhungum4Prozent. Be<strong>im</strong> Solarstromzeigt die<br />
Entwicklung genau in die umgekehrteRichtung: In den<br />
letzten Jahren sanken die Preise für PV-Anlagen stetig<br />
und damit auch diejenigen für den Solarstrom.<br />
Die Kostentief halten konnteMichel Perrenoud, weil er<br />
als diplomierter Elektroinstallateur einen Teil der Installationsarbeiten<br />
selbstdurchführte. Er hat auch Zeit und Engagement<br />
in die Planung seiner Photovoltaikanlage gesteckt.<br />
«Für mich war das eine Art Hobby», so der aktive<br />
Pensionär.<br />
Unterschiedliche Montagemöglichkeiten<br />
Photovoltaikanlagen lassen sich auf praktisch jedem<br />
Hausdach installieren. Ideal isteine Ausrichtung vonSüdostbis<br />
Südwestund eine Dachneigungvon 30 bis 60 Grad.<br />
Der Einflussder Schräge und der Abweichung vonSüden<br />
56 NACHHALTIG BAUEN | 3 | <strong>2010</strong>
PUBLIREPORTAGE<br />
istjedoch relativ moderat: Der Minderertrag eines direkt<br />
gegen Südwestengerichteten Daches mit einer Neigung<br />
von30° liegt bei etwa 5Prozent. Solarmodulekönnen entweder<br />
ins Dach integriertoder aufgebaut installiert werden.<br />
Auf Flachdächern werden die Module<strong>im</strong>idealen Winkelauf<br />
Ständern montiert. Manfred Haag wählteeine<br />
dachintegrierteLösung, weil er das Dach bei der energetischen<br />
Sanierung sowieso erneuerte: Die Solarmodule<br />
wurden direkt auf den Dachunterbau verlegt und ersetzen<br />
die Dachziegel.Ehepaar Matti hingegen entschied sich für<br />
eine Lösung, bei der die Solarmoduleauf das bestehende<br />
Dach montiert werden. «Unser Reiheneinfamilienhaus ist<br />
erst einige Jahrealt», so Matti. «Das Dach war also noch<br />
wie neu.»<br />
Auch auf Vordächern, Sonnenschutzvorrichtungen oder<br />
an Fassaden lässt sich Solarstromproduzieren. Welche<br />
Flächen sich eignen, welche Solarzelltechnologie und<br />
Montagelösung am bestengeeignet ist, wissen die Planer<br />
und Solarinstallateure. Unter www.solarprofis.ch isteine<br />
Liste ausgewiesener Fachleutezufinden.<br />
Bei der energetischen Sanierung seines Hauses liess<br />
Manfred Haag Sonnenkollektoren und Photovoltaikmoduleins<br />
Dach zu integrieren. Realisiert wurde die Anlage<br />
durch die Heizplan AG in Gams.Bild: Manfred Haag<br />
Anschlussans Netz<br />
Solarstromanlagen werden in der Regel ans öffentliche<br />
Stromnetz angeschlossen. Der lokaleEnergieversorger ist<br />
zur Abnahme des Stroms verpflichtet. Bei Kleinanlagen<br />
kann man über das sogenannteNetmetering abrechnen:<br />
Im Zähler werden Stromproduktion und -bezug saldiert.<br />
Somit wirdder SolarstrominersterLinie vomProduzentendirekt<br />
genutzt. Für Kleinanlagen bis zu 3Kilowatt liegt<br />
der Einspeisetarif gemässder neuen Empfehlung des<br />
Bundesamtes für Energie (BFE) gleich hoch der Bezugstarif,<br />
solange die abgegebene Strommenge den Eigenbedarf<br />
<strong>im</strong> saisonalen Mittel nicht überschreitet. Bei grösseren<br />
Anlagen entspricht die Vergütung dem Grosshandelspreis<br />
für Strom, also rund 6bis 8Rappen. Es gibt jedoch auch<br />
Elektrizitätswerke, die bei Anlagen über 3Kilowatt das<br />
Prinzip des Netmetering anwenden.<br />
Dank der neuen Vergütungsempfehlungen sind Kleinanlagen<br />
auch ohne KEV attraktiv.Ein Rechenbeispiel: Eine<br />
Solarstromanlage mit einer Leistung von3Kilowatt kostet<br />
zwischen 21 000 bis 26 000 Franken. Davon lassen sich in<br />
den meisten<strong>Kanton</strong>en rund 3000 Franken durch Steuerabzüge<br />
einsparen. Bei einer Vollkostenrechnung kämen<br />
noch Unterhalts- und Kapitalkostenhinzu. Die Anlage erbringt<br />
bei opt<strong>im</strong>aler Positionierung einen Ertrag von3000<br />
Kilowattstunden. Dies deckt ungefähr den Stromverbrauch<br />
einer 4-köpfigen Familie (ohne Elektroboiler). Bei<br />
Strompreisen von20Rappen proKilowattstunde spart die<br />
Familie also rund 600 Franken proJahr.Aufgerechnet auf<br />
die Lebensdauer einer Anlage von25Jahren entspricht<br />
dies 15 000 Franken.<br />
Abbau der KEV-Warteliste beschleunigt<br />
Michel Perrenouds Anlage gehört mit 4,4 Kilowatt<br />
Leistung nicht mehr zu den Kleinanlagen. Er speistden<br />
ganzen Strom ins öffentliche Netz ein. Dafür erhält er vom<br />
lokalen Netzbetreiber zurzeit 12 Rappen proKilowattstunde.<br />
In etwa drei Jahren wirdihm über die KEV 74 Rappen<br />
vergütet. Dasserals Solarstromproduzent vorübergehend<br />
drauflegt, istfür Perrenoud kein Problem: «Damit leiste<br />
ich einen Beitrag zum Schutz der Umwelt.»<br />
Die KEV-Warteliste istbis Ende August<strong>2010</strong> auf 6600<br />
Anlagen angewachsen. Doch laut Swissgrid zeichnet sich<br />
ab 2011 eine Entspannung der Situation an: Der Ständerat<br />
NACHHALTIG BAUEN | 3 | <strong>2010</strong> 57
SWISSOLAR<br />
PUBLIREPORTAGE<br />
Michel Perrenouds<br />
Anlage, realisiert von<br />
Solstis, soll jährlich<br />
4000 bis 5000 Kilowattstunden<br />
Strom<br />
produzieren.Bild:<br />
Michel Perrenoud<br />
hat die max<strong>im</strong>aleFördersumme für Anlagen zur Produktion<br />
erneuerbarer Energien um 50 Prozent erhöht. Ab 2011<br />
werden wieder Anlagen zur KEV zugelassen, in drei Jahren<br />
solltedie jetzige Warteliste abgebaut sein. Zudem bieten<br />
einige <strong>Kanton</strong>e, wie Appenzell Ausserrhoden, Thurgau,<br />
Schaffhausen oder Baselstadt, oder auch einige Elektrizitätswerkeund<br />
<strong>Kanton</strong>e Überbrückungsbeiträge bis zur<br />
KEV an. Einen anderen Wegüberlegt sich zurzeit Manfred<br />
Haag. Nämlich seinen Solarstromüber die Naturstrombörse<br />
Ostschweiz anzubieten. Hier könnteerüber eine<br />
Internetplattform seinen Solarstromdirekt an lokaleAbnehmer<br />
verkaufen.<br />
PositiveNebenwirkungen<br />
Mit kleinen PV-Anlagen,die in ersterLinie Elektrizität<br />
für den Eigenbedarf liefern, lassen sich beträchtliche<br />
Unterschiedliche Solarzelltechnologien<br />
Solarzellen wandeln das Sonnenlicht in elektrische Energie um.<br />
Die Entwicklung brachteeine grosse Vielfalt an Solarzellen-Technologien<br />
hervor.Weitaus am häufigstenkommen kristalline Siliziumzellen zum Einsatz,<br />
die einen Wirkungsgrad vonbis zu 20 Prozent erzielen. Silizium istdas<br />
zweithäufigste Material der Erdkruste,womit die Versorgung langfristig<br />
sichergestellt ist.<br />
Daneben gibt es eine Vielfalt vonDünnschicht-Solarzellen aus amorphem<br />
Silizium, Kupfer-Indium-Selenid und weiteren Materialien. Sie brauchen<br />
deutlich weniger Material als kristalline Zellen und können kostengünstiger<br />
produziert werden. Allerdings haben sie einen tieferen Wirkungsgrad.<br />
Erst <strong>im</strong> Forschungsstadium sind Zellen aus organischen Kunststoffen,<br />
zu denen auch die bekannten Grätzel-Zellen gehören.<br />
Stromkosteneinsparen. Erhält ein Betreiber eine kostendeckende<br />
Einspeisevergütung, istdie Anlage klar rentabel.<br />
Doch <strong>im</strong> Vordergrund steht bei den meistenBauherren das<br />
persönliche Engagement. «Es gibt ein gutes Gefühl, Solarstromzuproduzieren»,<br />
so Manfred Haag. «Ein Erfolgserlebnis»<br />
nennt es Christian Matti. Zudem an<strong>im</strong>ieredie Solaranlage<br />
zu einem effizienteren Umgang mit elektrischer<br />
Energie. «Wenn unser Verbrauch die Produktion übersteigt,<br />
überlegen wir uns, welches Gerät wir ausschalten<br />
könnten», so Matti. Schliesslich gibt einem die Energie<br />
vomeigenen Dach ein Stück Unabhängigkeit –vor allem<br />
vordem Hintergrund steigender Strompreise. Ein gutes<br />
Argument, auch ohne kostendeckende Einspeisevergütung.<br />
KEV in Kürze<br />
Die kostendeckende Einspeisevergütung (KEV) garantiert den Betreibern<br />
vonPhotovoltaikanlagen, den produzierten Strom während 30 Jahren zu einem<br />
garantierten Preis an das örtliche Elektrizitätswerkzuverkaufen.<br />
Finanziert wirddie KEV über eine Abgabe auf dem gesamten Strom vonaktuell<br />
0,45 Rappen proKilowattstunde. Dieser Betrag kann bis 0,9 Rappen erhöht<br />
werden. Die Einspeisevergütung wirdentsprechend der Kostenentwicklung<br />
bei Photovoltaikanlagen abgesenkt, jährlich um mindestens 8Prozent. Aufgrund<br />
der aktuellen Kostenentwicklung bei PV-Komponenten wurde der Preis<br />
<strong>2010</strong> um zusätzlich 10 Prozent abgesenkt. Anlagen, die eine KEV-Zusage haben<br />
und bereits in Betrieb stehen, sind vonden Absenkungen nicht betroffen.<br />
Die nationaleNetzgesellschaft Swissgrid istfür das KEV-Anmeldeverfahren<br />
der Anlagen zuständig und wickelt die Erfassung der Anlagen ab.<br />
■<br />
KOMPETENTE UNTERNEHMEN FÜR SOLAR- UND PHOTOVOLTAIK-ANLAGEN<br />
www.hoval.ch<br />
www.schweizer-metallbau.ch www.soltop.ch www.3-s.ch<br />
www.waltermeier.com<br />
www.stiebel-eltron.ch<br />
www.conergy.ch<br />
www.benetz.ch<br />
58 NACHHALTIG BAUEN | 3 | <strong>2010</strong>
SCHWEIZER QUALITÄT DER A-KLASSE<br />
PUBLIREPORTAGE<br />
Conergy Sunrise Eco–<br />
die energieeffiziente Solaranlage<br />
für das Einfamilienhaus<br />
tementwickelt, das 90%weniger Energie verbraucht als<br />
herkömmliche Anlagen. Extreme Sparsamkeit gepaart mit<br />
höchsterEffizienz. Damit setzt Conergy einen weiteren Meilenstein.<br />
Energieeffiziente Pumpe und modernste Reglertechnik<br />
Herzstück dieser revolutionären Neuentwicklung sind<br />
eine extrem sparsame Pumpe mit ECM-Technologie und<br />
eine komplett neu entwickelteReglertechnik, die <strong>im</strong> Zusammenspiel<br />
den Stromverbrauch um 90%reduzieren.<br />
Die neue Drehzahlregelung VarioFlow ® ermöglicht zudem<br />
eine stufenlose Regelung der Pumpendrehzahl von0bis<br />
100%. Dadurch kann die Sunrise Ecoselbstbei schwacher<br />
Sonneneinstrahlung Energie gewinnen und erzielt erheblich<br />
längereLaufzeiten. Weniger Input –noch mehr Output.<br />
Conergy präsentiert ihreneueste Entwicklung, die erste<br />
energieeffiziente Kompakt-Solaranlage für das Einfamilienhaus.<br />
Mit der Energieeffizienzklasse<br />
Aentspricht<br />
sie den heutigen<br />
Anforderungen an die<br />
Haustechnik. Durch das<br />
bewährte BackBox ® -<br />
System läuft die Sunrise ® Eco<br />
sicher und wartungsfrei.<br />
Die Sonne istheute schon eine<br />
wichtige Energiequellefür<br />
Warmwassergewinnung <strong>im</strong> Einfamilienhaus.<br />
Im Neu- oder Umbau<br />
entscheiden sich <strong>im</strong>mer<br />
mehr Bauherren für diese umweltfreundliche<br />
Technik und profitieren<br />
vonder «kostenlosen»<br />
Energie der Sonne. Mit modernen<br />
Systemen wirddie Solartechnik<br />
einfach, sicher und effizient.<br />
90%Energieeinsparung<br />
Der Stromverbrauch der Solarpumpe der Sunrise Eco<br />
kostet<strong>im</strong>Jahr etwa soviel wie ein Café-Crème! Bei herkömmlichen<br />
Solaranlagen istder Stromverbrauch seit langer<br />
Zeit ein Diskussionsthema. Jetzt hat Conergy ein Sys-<br />
Tausendfach bewährtes BackBox ® -System<br />
Ein Problem vonkonventionellen Solaranlagen sind die<br />
Überhitzung und die damit verbundene Dampf- und Gasbildung<br />
<strong>im</strong> Solarkreislauf.Die Lösung dazu wurde vonConergy<br />
bereits vorüber 10 Jahren vorgestellt: Das BackBoxSystem.<br />
Durch eine intelligenteEntleerung der Kollektoren bei<br />
Erreichen der gewünschten Boilertemperatur wirdjede<br />
Überhitzung ausgeschlossen. Sämtliche Komponenten der<br />
Solaranlage werden so geschont. Seit der Einführung wurden<br />
vieletausend BackBox-Systeme installiert.<br />
Diese Technologie steht für Anlagen jeder Grösse zur<br />
Verfügung, vonder Kompaktanlage für Warmwasser <strong>im</strong><br />
Eigenhe<strong>im</strong> bis zur Grossanlage <strong>im</strong> Mehrfamilienhaus oder<br />
in öffentlichen Gebäuden.<br />
Conergy Schweiz –<br />
Ihr professioneller Partner für Solartechnik<br />
Seit bald 25 Jahren istdie Schweizer Conergy GmbH in<br />
Flurlingen marktführend <strong>im</strong> Solarbereich. Als Entwickler<br />
und Hersteller vonSolaranlagen für Warmwasser, Heizung<br />
und Strom bietet Conergy GmbH ein umfassendes Produktsort<strong>im</strong>ent<br />
und Komplettlösungen aus einer Hand. ■<br />
ConergyGmbH<br />
Winterthurerstrasse<br />
8247 Flurlingen<br />
Tel. 052 647 46 70<br />
www.conergy.ch<br />
NACHHALTIG BAUEN | 3 | <strong>2010</strong> 59
MFH SEGANTINISTRASSE HÖNGG<br />
Höchstmotiviert erwarb die Bauherrschaft<br />
vorzirka 4Jahren das 3stöckige Wohnhaus<br />
an Zürichs prominentestem Südhang, dem<br />
Höngger Berg. Eine ökologische und nachhaltige<br />
Opt<strong>im</strong>ierung des Gebäudes aus den<br />
50iger Jahren war gefragt –das Ergebnis<br />
wurde nach Minergie-P zertifiziert und mit<br />
dem Schweizer Solarpreis <strong>2010</strong> ausgezeichnet.<br />
VonEnergieschleuder<br />
zum Plus-<br />
Heizenergie-<br />
Haus<br />
Carmen Eschrich<br />
Das bestehende Gebäude wies eine äusserst gute Bausubstanz<br />
vor, die Wände aus massiven Zweischalen-Mauerwerk<br />
mit mineralischem Aussenputz waren tadellos. Das<br />
Tragwerk war also noch gut in Schuss, ein Ersatzneubau<br />
stand daher nicht zur Diskussion, auch der Grauenergie<br />
zuliebe. Dringenden Einsatz geboten jedoch die Erneuerung<br />
der Badez<strong>im</strong>mer und Küchen, da hier seit der Entstehung<br />
keine Arbeiten ausgeführt wurden. Weniger aus ästhetischen,<br />
jedoch aus energetischer Sicht umso wichtiger<br />
war der Ersatz der zentralen Ölheizung aus dem Jahr 1983.<br />
Sonne pur –aktiv und passiv<br />
Das schlüssige Gesamtkonzept des Architekturbüros<br />
Kämpfen basiert auf aktiver und passiver Nutzung der Son-<br />
60 NACHHALTIG BAUEN | 3 | <strong>2010</strong>
MINERGIE-P<br />
nenenergie und überzeugte die Bauherrschaft –die Zusammenarbeit<br />
war besiegelt. Passiv wird die kostenlose<br />
Energiequelle Sonne über die Grundrissgestaltung genutzt:<br />
Ähnlich dem Bestand, jedoch offener gestaltet sind<br />
die Wohnräume hauptsächlich gegen Südosten oder Südwesten<br />
ausgerichtet –Treppe, Küchen und Bäder liegen<br />
auf der Nordwestseite. Die Attikawohnung wurde als kompaktes<br />
Volumen auf dem Dach platziert und hilft, die Investitionskostenzuamortisieren.<br />
Vorfabrikation en vouge<br />
Konsequent wurden die neu angefügten Bauteile zur<br />
Grundrisserweiterung und zur Fassadenopt<strong>im</strong>ierung aus<br />
Holzelementen erstellt. Sie heben sich deutlich durch eine<br />
unbehandelte Lärchenschalung vom grau verputztem Bestand<br />
ab. Neu istder Einsatz vorfabrizierter Holzwände und<br />
-decken auf dem Schweizer Markt nicht mehr, bieten sie<br />
doch grosse Vorteile inpassgenauer und äusserst präziser<br />
Ausführung. Beat Kämpfen reizte mit einem Team von erfahrenen<br />
Holzbauingenieuren und motivierten Unternehmern<br />
den Stand der Technik aus. In die Elemente, die üblicherweise<br />
aus dem ausgedämmten Holzraster bestehen,<br />
wurden auch die Lüftungskanäle und Elektroleitungen bereits<br />
<strong>im</strong> Werk eingebaut. Dafür war ein exaktes Aufmass<br />
des Bestands erforderlich um Öffnungen und Abmessungen<br />
für die Fabrikation berücksichtigen zu können. Die<br />
FachhochschuleNordwestschweiz führtedas erforderliche<br />
Laserscanning der bestehenden Fassaden durch. Mit die-<br />
NACHHALTIG BAUEN | 3 | <strong>2010</strong> 61
MFH SEGANTINISTRASSE HÖNGG<br />
MINERGIE-P<br />
sen Messresultaten konnten alle beteiligten Unternehmer<br />
die Elementemill<strong>im</strong>etergenau erstellen und einbauen.<br />
<strong>Nachhaltig</strong>e Energiequellen<br />
Die Hülle wurde mit 20 cm aufgesetzer Dämmung opt<strong>im</strong>iert,<br />
der Energieverbrauch konnte soerheblich gesenkt<br />
werden. Das Warmwasser wirdzu60%über Sonnenkollektoren<br />
generiert, den Rest liefert eine Erdsonden-Wärmepumpe.<br />
Die Dachfläche des Attikageschosses ist komplett<br />
mit einer von unten nicht sichtbaren Photovoltaik-Anlage<br />
der Firma BE Netz AG belegt. Die bestehenden Radiatoren<br />
werden weiterhin verwendet und schaffen warme Räume.<br />
Die Sanierunghat Vorbildcharakter und resultiert in einem<br />
bilanzierten Plus-Heizenergie-Haus.<br />
■<br />
Bauherrschaft<br />
Peter Rieben<br />
Segantinistrasse 200<br />
8049 Zürich<br />
Architekt<br />
kämpfen für architektur ag<br />
Badenerstrasse 571<br />
8048 Zürich<br />
Tel. 044 344 46 20<br />
www.kaempfen.com<br />
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Jupiterstrasse 26<br />
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62 NACHHALTIG BAUEN | 3 | <strong>2010</strong>
MFH BIRMENSDORFERSTRASSE ZÜRICH<br />
MINERGIE-P<br />
Viel Lärm<br />
um<br />
Minergie-P<br />
Carmen Eschrich<br />
Die stark frequentierte Hauptverkehrsachse<br />
<strong>im</strong> HerzenZürichs mag vielleicht<br />
nicht der idealeWohnort für Naturliebhaber<br />
sein. Werjedoch vonbester Infrastruktur<br />
und kürzesten Wegen in der City<br />
profitieren will, wirdsich <strong>im</strong> Wohnhaus<br />
von1938 gerne einmieten. Nach der<br />
energetischen Sanierung <strong>im</strong> Minergie-P<br />
Standardwurde der Betrieb äusserst<br />
wirtschaftlich und attraktiv, der Energiebedarf<br />
beläuft sich heute nur noch auf<br />
einen Bruchteil des Bestandes.<br />
Der Bestand zeigte sich als typsicher, 6-geschossiger<br />
Altbau einer Blockrandbebauung: Dach und Aussenwände<br />
waren ungedämmt, Küchen und Bäder veraltet, die Balkonplatten<br />
stellten Wärmebrücken dar und die Wärmeerzeugung<br />
über einen Öl-Heizkessel war wenig nachhaltig.<br />
Die motivierte Bauherrschaft wollte eine sinnvolle, energetische<br />
Sanierung umsetzen, das Büro Kämpfen brachte<br />
die notwendige Erfahrung für dieses Projekt mit.<br />
NACHHALTIG BAUEN | 3 | <strong>2010</strong> 63
MFH BIRMENSDORFERSTRASSE ZÜRICH<br />
GrössereWohnungen für<br />
verbessertes Lebensgefühl<br />
Die Grundrisse wurden opt<strong>im</strong>iertund offener gestaltet.<br />
Aus dem der Strasse –und somit dem Lärm –zugewandten<br />
Balkon wurde ein Erker, der den Wohnraum vergrössert.<br />
Hofseitig wurde an die bestehenden Betondecken angeknüpft<br />
und so der Innenraum um einen Meter erweitert.<br />
Den Abschluss dieses Anbaus bilden die neu und bestens<br />
gedämmten Aussenwände. Konstruiert wurden diese aus<br />
Holzelementen, die vor Ort verputzt und mit den vorgestellten<br />
Balkonen aus Lärchenholz eine geschmackvolle<br />
Gestaltung erzielen. In dieses Ensemblefügt sich auch der<br />
neue Aufzug ein, der den Komfort der Erschliessung erhöht.<br />
Die innenliegenden Bäder erhalten Tageslicht über<br />
Oberlichter und können so tagsüber ressourcenschonend<br />
ohne elektrisches Licht genutzt werden. Strassenseitig<br />
durfteaus baurechtlichen Gründen nur 15cm Wärmedämmung<br />
aufgebracht werden.<br />
Investitionspotential Attikawohnung<br />
Die wirkungsvollste Wertsteigerung <strong>im</strong> Rahmen der<br />
Sanierung stellt zweifellos der Ausbau des Dachgeschosses<br />
dar. Die bis zum Giebel offene Decke <strong>im</strong> grossen<br />
Wohnraum schafft unvergleichbare Offenheit und Transparenz.<br />
Die grosszügig geschnittene Wohnung nutzt die altenWände<br />
und erhielt ein neues Dach aus Holzelementen,<br />
das mit 30 m 2 Sonnenkollektoren und 35 m 2 Photovoltaikpaneelen<br />
bestückt wurde. Dem Material treu bleibend, ist<br />
die Dreischichtplatte als Deckenuntersicht des Holzelements<br />
sichtbar.<br />
Thermischer Komfort<br />
Eine neu installierte Fussbodenheizung sorgt <strong>im</strong> Vergleich<br />
zur Wärmeverteilung über die Radiatoren aus dem<br />
Bestand für konstante Temperaturen. Die Wärme dafür<br />
liefert ein Gaskessel, unterstützt von den Sonnenkollektorenund<br />
Photovoltaikpaneelen auf dem Dach. Eine Erdsondenbohrung<br />
für einen möglichen Betrieb über eine Wärmepumpe<br />
war an diesem Standort nicht zulässig.<br />
Frische Luft statt Strassenstaub<br />
Eine systematische Lufterneuerung ist für Minergie-P<br />
Projekte obligatorisch. An der lauten Hauptverkehrsachse<br />
bietet der Einbau einer Komfortlüftung viele Vorteile, der<br />
die Fensteröffnung unnötig macht: Würde man die Fenster<br />
öffnen, wäre man nebst verschmutzter Luft auch mit<br />
Lärmbelästigung konfrontiert. Heute bleibt der Staub der<br />
Strasse <strong>im</strong> Filter hängen, die Luft wird gereinigt dem<br />
Innenraum und somit dem Bewohner zugeführt. Die Verteilung<br />
erfolgt über die neu eingezogene, abgehängte Decke<br />
<strong>im</strong>Flur und schafft moderne Wohnverhältnisse in einer<br />
alten Hülle.<br />
■<br />
64 NACHHALTIG BAUEN | 3 | <strong>2010</strong>
MINERGIE-P<br />
Bauherrschaft<br />
Thomas Ledermann<br />
Birmensdorferstrasse 114<br />
8003 Zürich<br />
Architekt<br />
kämpfen für architektur ag<br />
Badenerstrasse 571<br />
8048 Zürich<br />
Tel. 044 344 46 20<br />
www.kaempfen.com<br />
HLK-Ingenieur<br />
Planforum GmbH<br />
Ingenieurbüro<br />
Tösstalstrasse 12<br />
8400 Winterthur<br />
Tel. 052 213 08 05<br />
Fenster<br />
1a hunkeler<br />
Bahnhofstrasse 20<br />
6030 Ebikon<br />
Tel. 041 444 04 40<br />
www.1a-hunkeler.ch<br />
NACHHALTIG BAUEN | 3 | <strong>2010</strong> 65
SWISSPOR<br />
Wie Phönix aus der Asche –<br />
das neue Werk Steinhausen istökologisch<br />
und ökonomisch ein Musterbetrieb.<br />
Nach einer Planungszeit vonnur 9Monaten<br />
und einer anschliessenden Bauzeit von<br />
16 Monaten werden in Steinhausen wieder<br />
hochwertige Dämmplatten aus EPS produziert.<br />
Zwei Jahrenach dem Grossbrand steht<br />
der moderne Industriekomplex da, ganz so,<br />
als wärenichts geschehen. Wie Phönix aus<br />
der Asche; grösser, schöner, moderner und<br />
leistungsfähiger.<br />
Aussen fix…<br />
Be<strong>im</strong> Neubau wurden selbstverständlich wo <strong>im</strong>mer<br />
möglich Eigenprodukteder swisspor-Gruppe verwendet.<br />
Eigene Dämmstoffe, eigene Fenster, eigene Fassade –<br />
eine Gebäudehüllemit Vorzeigecharakter.<br />
Der swisspor Neubau mit seinem grossen Bauvolumen<br />
prägt das Ortsbild vonSteinhausen. Ein Grund mehr, um<br />
auf die Ästhetik des Baus ganz besondersgrossen Wert zu<br />
legen. Eine echteHerausforderung für die Architekten von<br />
Cadosch &Z<strong>im</strong>mermann.<br />
Edel und zweckmässig zugleich –mit Eternit. Zusammen<br />
mit der Bauherrschaft entschied man sich für eine<br />
Verkleidung mit gewellten Faserzementplatten der Eternit<br />
(Schweiz) AG.Diese wurden in einer zweifarbigen Reflexbeschichtung<br />
realisiert. Je nach Betrachtungswinkel erscheinen<br />
die Fassadenbänder tiefblau, grau, silberfarben<br />
bis hin zu metallischen Glanz; das Gebäude verändert so<br />
<strong>im</strong>mer wieder seinen Ausdruck.<br />
Gedämmt auf höchstemNiveau. Ob in der Fassade oder<br />
auf dem Flachdach, die Bauherrschaft verwendetezur<br />
Dämmung und Abdichtung <strong>im</strong>mer die bestenProdukte<br />
und Systeme aus eigener Herstellung. Damit kam das auf<br />
dem Markt erfolgreiche SystemswissporLAMBDAVentoin<br />
der hinterlüfteten Fassade zum Einsatz, auf dem Flachdach<br />
folgerichtig das SystemswissporLAMBDARoof.Alle<br />
Bauten, mit Ausnahme des FertigwarenlagersOst,wurden<br />
nach den Richtwerten des Minergie-Labels gedämmt.<br />
swisswindows –für Fenster, Türen und Tore.Auch in<br />
diesem Bereich wurde soweit möglich ein Produkt aus der<br />
swisspor-Gruppe verwendet, <strong>im</strong>mer das Beste für den<br />
entsprechenden Zweck und Einsatz. So kamen unter Anderem<br />
grossflächige, pulverbeschichteteFensteraus der<br />
Serie Imago Alkozur Anwendung. Die Fensterflächen sind<br />
auf einer Stahl-Pfosten-Riegel-Konstruktion mit Sonnenschutz<br />
montiert.<br />
Bei den Fenstern ohne Brandwiderstand handelt es<br />
sich um Kunststofffenster. Die Fenstermit Brandwiderstand<br />
sind als Fixverglasungen mit Metall- oder Massivholzrahmen<br />
ausgeführt.<br />
…und innen? Auch alles vomFeinsten!<br />
Nur beste Qualität? Ja natürlich, aber dieser Entscheid<br />
istnicht in einem Luxus-Denken begründet. swisspor will<br />
und mussselber Qualität herstellen, um der Kundschaft<br />
auch <strong>im</strong>mer die bestenProdukteund Leistungen anbieten<br />
zu können. Das istdas Erfolgesrezept vonswisspor seit jeher<br />
und dabei bleibt es auch. Das konsequenteHandeln<br />
hat seinen guten Grund.<br />
Hohe Sicherheitsstandards in der Produktion. In enger<br />
Zusammenarbeit mit dem Schweizerischen Institut zur<br />
Förderung der Sicherheit, sowie mit allen <strong>im</strong> Projekt Beteiligten,<br />
wurde ein Konzept welches nach heutigem Stand<br />
die bestmögliche Sicherheit bietet ausgearbeitet. Mit den<br />
fünf zentralen Elementen; modernste Brandmeldeanlage,<br />
grossd<strong>im</strong>ensionierteSprinkler- und Entrauchungsanlage,<br />
sowie einem Löschwasserrückhalte-Systemund einer<br />
klaren Alarmorganisation wurde ein beispielhaftesSicherheitskonzept<br />
installiert.<br />
66 NACHHALTIG BAUEN | 3 | <strong>2010</strong>
PUBLIREPORTAGE WERK STEINHAUSEN<br />
«Ein Mann der recht zu wirken denkt,<br />
mussauf das beste Werkzeug halten.»<br />
(Goethe, Faust)<br />
InnovativeTechnologien und opt<strong>im</strong>aleArbeitsabläufe.<br />
Natürlich wurde die Chancewahrgenommen um allebetrieblichen<br />
Abläufeopt<strong>im</strong>al zu gestalten. Der ganze Herstellungsprozess,<br />
angefangen bei der Anlieferung des<br />
Rohmateriales, der Aufbereitung, über die Herstellung<br />
und Konfektionierung der Produktebis hin zum Fertigwarenlager,<br />
für alles wurde ausschliesslich die beste Technologie<br />
gewählt. Zusammen mit dem ausgeklügeltenLayout<br />
alleArbeitabläufe, präsentiert sich das Werk Steinhausen<br />
als äusserst moderner und effizienter Produktionsstandort.<br />
...von Menschen, für Menschen<br />
Wasfür die betrieblichen, produktionsbezogenen Einrichtungen<br />
gilt, soll auch für die Mitarbeiter gelten. Alle<br />
Sozialräumewurden grosszügig und hochwertig konzipiert.<br />
Funktion, Form und Farben wurden gleichermassen<br />
gewichtet. Schliesslich geht es um das Wohlbefinden –das<br />
zum Glück <strong>im</strong>mer noch der wichtigsteTeil einer Firma ist–<br />
den Mitarbeitenden.<br />
Das zeitgemässe Anliegen nach bestmöglicher<br />
Energieeffizienz zum Wohleder Umwelt sind keine leeren<br />
Worte. «saving energy», das Credo der swisspor-Gruppe<br />
wurde <strong>im</strong> Neubau konsequent umgesetzt. So wirddie Abwärme<br />
aus dem Produktionsprozessineinem ausgeklügelten<br />
Systemfür die gezielteBeheizung der einzelnen Arbeitszonen<br />
verwendet. Bis hin zu Heizschlaufen <strong>im</strong> Boden,<br />
für mehr Sicherheit <strong>im</strong> Winter bei der LKW-Rampe und<br />
dem LKW-Waschplatz. Im Weiteren wurde mit den Gemeindebehörden<br />
vonSteinhausen ein Projekt zur Abwärmenutzung<br />
für eine Neubausiedlung beschlossen. Der Abwärmeüberschusssoll<br />
dereinstineinem Wärmeverbundsystemdie<br />
Warmwasseraufbereitung der neuen Siedlung<br />
effizienter und damit umweltschonender gestalten.<br />
Damit schliesst sich der Kreis aus wirtschaftlichen,<br />
umweltpolitischen und sozialen Bedürfnissen auf harmonische<br />
Weise. Die Mitarbeitenden der swisspor-Gruppe<br />
mit ihrem Patron BernhardAlpstaeg sind zu recht stolz auf<br />
den neuen Vorzeigebetrieb. Die Produktion isthochgefahren,<br />
alleProzesse funktionieren, täglich verlassen mehrere<br />
Lastwagenzüge die Logistikhallen auf den WegzuunserenKunden,<br />
auf die Baustelle. Kurz gesagt: Es istalles so,<br />
wie es sein muss.<br />
Architektur /Bauleitung:<br />
Holzbauingenieur:<br />
Prozessenergietechnik:<br />
Bauphysik:<br />
Bauingenieur Hochbau:<br />
Bauingenieur Tiefbau:<br />
Elektroingenieur:<br />
HLS-Ingenieur:<br />
Cadosch &Z<strong>im</strong>mermann GmbH<br />
Architekten ETH /SIA,<br />
Grubenstrasse 38, 8045 Zürich<br />
Tel. 044 461 98 98, www.czarch.ch<br />
IvoDiethelm GmbH, Ingenieurbüro<br />
für Holzbauten, Blatten 319, 8737 Gommiswald<br />
Lier Energietechnik AG,8304 Wallisellen<br />
Ragonesi Strobel &Partner GmbH, 6003 Luzern<br />
PlüssMeyerPartner AG,6005 Luzern<br />
PeterOtt AG,6312 Steinhausen<br />
EPZ Elektroplaner AG,6330 Cham<br />
Suter Ing. Büro, 6302 Zug<br />
Planung Sprinkleranlage: Zentex Brandschutz AG,5432 Neuenhof<br />
Sicherheitsberatung:<br />
Geometer:<br />
Geologe:<br />
Sicherheitsinstitut, 8001 Zürich<br />
Gätzi Vescoli AG,6340 Baar<br />
Terraproject RL Luthiger, 6300 Zug<br />
NACHHALTIG BAUEN | 3 | <strong>2010</strong> 67
KLEINTIERKLINIK ZÜRICH<br />
Verschränkte<br />
Raumskulptur<br />
Die bereits in den 1960er Jahren erstellte<br />
Anlage der Veterinärmedizinischen Fakultät<br />
geht auf einen wegweisenden Entwurf<br />
des Architekten Werner Stücheli zurück<br />
und zeichnet sich durch die klareFormensprache<br />
der Gebäudeteileund den subtilen<br />
Umgang mit differenzierten Aussenräumen<br />
aus.<br />
Der entlang mehrerer Erschliessungsachsen<br />
aufgebaute Campus schafft durch die<br />
klarefunktionaleZuordnung der Bauten<br />
der Lehreund der verschiedenen Kliniken<br />
sowie der Stallungstrakte eine vielfältige<br />
Struktur aus durchgrünten Hofräumen,<br />
welche <strong>im</strong> Wesentlichen den Charakter<br />
der gesamten Fakultät best<strong>im</strong>mt.<br />
68 NACHHALTIG BAUEN | 3 | <strong>2010</strong>
MINERGIE<br />
Mit dem Neubau soll diese st<strong>im</strong>mige Konzeption des<br />
ursprünglichen städtebaulichen Entwurfes wieder aufgenommen<br />
und <strong>im</strong> Hinblick auf die geforderte weitere Verdichtung<br />
des Areals in ein neues, nachhaltiges Bebauungskonzept<br />
überführt werden. Indem der neue, T-förmige<br />
Baukörper die klaresüd- westliche Begrenzung des<br />
Campus gegenüber dem Irchelpark markiert und gleichzeitig<br />
die charakteristische Hofstruktur in neuer Form<br />
weiterführt, zeichnet sich die Kleintierklinik klar als öffentliche<br />
Institution innerhalb des Tierspitals aus.<br />
Architektonisch bilden die beiden senkrecht zueinander<br />
stehenden Gebäudetrakte eine komplex verschränkte<br />
Raumskulptur, deren Wahrnehmung sich in<br />
der ansteigenden Topografie <strong>im</strong>mer wieder ändert, was<br />
ganz unterschiedliche Kompositionen von mehrheitlich<br />
längsgerichteten Volumen ergibt. Bedingt durch die<br />
NACHHALTIG BAUEN | 3 | <strong>2010</strong> 69
KLEINTIERKLINIK ZÜRICH<br />
MINERGIE<br />
Hanglage spielt die bewegte Dachaufsicht eine besonders<br />
wichtige Rolle und ist als eigentliche fünfte Fassadenansicht<br />
konzipiert. Die in der Regel mit einfachen,<br />
stehenden Fensterformaten rhythmisierte Fassade ist<br />
mit einem ockerfarbenen, in der Sonne leicht glitzernden<br />
Kratzputz versehen. Sie wird durch diese erdige Materialität<br />
zusätzlich mit dem Ort verbunden. An einigen architektonisch<br />
ausgezeichneten Stellen wird die kompakte<br />
Aussenhülle von grossen, gespannten Fensterflächen<br />
durchbrochen und vermittelt damit räumlich zur inneren<br />
Struktur des mäandrierenden Erschliessungsraums der<br />
Klinik.<br />
Die Erschliessungszone ist geprägt durch unterschiedlicheräumliche<br />
Ausformulierungen vonder weiten<br />
Eingangshalle über die schmaleren Korridorbereiche bis<br />
hin zu den geschossübergreifenden Treppenhallen und<br />
wird durch den gezielten Einsatz von Tageslichtbezügen<br />
zu einem wichtigen Orientierungssysteminder weitläufigen<br />
Anlage. Grosszügige Raumzonen wie der Pausenraum<br />
<strong>im</strong> Obergeschoss oder der Medienraum be<strong>im</strong><br />
Haupteingang bilden Orte <strong>im</strong>Haus, wo die innere Struktur<br />
sich zum Aussenraum hin erweitert und die spürbare<br />
Dichte und Kompression der Korridore angenehm ausgleichen<br />
kann.<br />
Auch die gewählten Farben und Oberflächen <strong>im</strong> Haus<br />
sind in einer orientierungsstiftenden Funktion eingesetzt:<br />
In den Korridoren kontrastieren die honiggelben Bodenbeläge<br />
und die hell lasierten Betonwände mit den umbrafarbenen<br />
Streckmetalldecken und Türblättern und zeichnen<br />
damit den Korridorraum mit seinen räumlichen Erweiterungen<br />
als klar öffentlichen Bereich aus. Die Farbst<strong>im</strong>mung<br />
in den Behandlungs- und Untersuchungsräumen<br />
mit ihren medizinischen Einrichtungen und Apparatenunterscheidet<br />
sich ganz bewusst vonder Tonalität der<br />
Korridore. Hier wird die weisse Welt der Medizin mit einem<br />
blauen Bodenbelag und umbrafarbenen Einbauten<br />
ergänzt. Der Stallungsbereich schliesslich, mit den<br />
metallenen Käfigen und Behandlungstischen in Chromstahl,<br />
wird ineinem einheitlichen, eleganten Warmgrau<br />
gehalten.<br />
Zielsetzung für den Neubau der Kleintierklinik <strong>im</strong><br />
Tierspital war die Schaffung eines vielfältig lesbaren Gebäudes,<br />
das neben der funktionalen Erfüllung der medizinischen<br />
und technischen Abläufe den Anspruch auf anregende<br />
Räume für den Austausch zwischen den Benutzergruppen<br />
einlösen und den Baukörper in selbstverständlicher<br />
Weise in den bestehenden Campus integrierenund<br />
verorten kann.<br />
■<br />
Bauherrschaft<br />
Baudirektion <strong>Kanton</strong> Zürich<br />
Hochbauamt Baubereich 2<br />
Stampfenbachstrasse 110<br />
8090 Zürich<br />
www.hochbauamt.zh.ch<br />
Architekten<br />
BAUMANN ROSERENS<br />
ARCHITEKTEN ETH SIA<br />
L<strong>im</strong>matstrasse 285<br />
8005 Zürich<br />
Tel. 044 277 70 20<br />
www.brarch.ch<br />
HLK-Ingenieure<br />
Luginbühl &Partner AG<br />
Minervastrasse 149<br />
8032 Zürich<br />
Tel. 043 499 12 00<br />
Bauingenieur<br />
dsp Ingenieure &Planer AG<br />
Stationsstrasse 20<br />
8606 Greifensee<br />
Tel. 044 905 88 88<br />
www.dsp.ch<br />
70 NACHHALTIG BAUEN | 3 | <strong>2010</strong>
NACHHALTIG BAUEN | 3 | <strong>2010</strong> 71
MINERGIE IM KANTON ZÜRICH<br />
5000 Gebäude<br />
zertifiziert<br />
Annähernd 6Mio. m 2 Fläche in Minergie-Qualität <strong>im</strong> <strong>Kanton</strong><br />
Zürich -das übersteigt selbstopt<strong>im</strong>istische Einschätzungen.<br />
Allein in den ersten neun Monaten des Jahres<br />
<strong>2010</strong> sind über eine Mio. m 2 beheizte Nutzfläche zertifiziert<br />
worden. Der beispiellose Erfolg innerhalb vonnur<br />
12 Jahren istdas Resultat eines intelligentenKonzeptes,<br />
das ökonomische und ökologische Vorteilemit einer Komfortsteigerung<br />
kombiniert. Nicht zu unterschätzen sind<br />
die willkommenen volkswirtschaftlichen Auswirkungen:<br />
Die Energieeinsparungen in den Gebäuden mindern die<br />
Nachfrage nach fossilen Energien; die dafür notwendigen<br />
baulich-technischen Massnahmen stützen dagegen den<br />
schweizerischen Arbeitsmarkt.<br />
Hansruedi Kunz<br />
Der seit Jahren dokumentierteTrend bei den Minergiebauten<br />
setzt sich in akzentuierter Form fort. Ende September<br />
<strong>2010</strong> waren insgesamt 4938 Gebäude mit 5,8 Mio. m 2<br />
beheizter Nutzfläche mit dem Minergie-Label ausgezeich-<br />
Der<strong>Kanton</strong>Zürich baut vorbildlich:<br />
Die <strong>Kanton</strong>sschuleRychenberginWinterthur.<br />
net. Damit sind zur Quantifizierung des Minergie-Erfolges<br />
neue Massstäbe nötig. Für die erste Million Quadratmeter<br />
brauchteesfünf Jahre, heutereicht ein Jahr für diese Fläche.<br />
Die Zahlen sind umso erstaunlicher, als dassmit der<br />
Übernahme vonMustervorschriften der <strong>Kanton</strong>e 2008 die<br />
gesetzlichen Anforderungen in der Folge auch <strong>im</strong> <strong>Kanton</strong><br />
Zürich deutlich verschärft wurden. Im Vergleich zu den gültigen<br />
Wärmedämmvorschriften garantiert der Minergie-<br />
Standardindessen einen deutlichen Mehrwert. Dieser ist<br />
vorallem in einer langfristigen Werterhaltung und in einem<br />
verbesserten Schutz vorLärm begründet. Nicht zu vergessen<br />
istdabei auch die höhereEnergieeffizienz durch die<br />
Wärmerückgewinnung aufgrund der Komfortlüftung. Mittlerweile,<br />
so istanzunehmen, sind die Vorteiledieses Baustandards<br />
vielen Planenden und Hausbesitzern bekannt.<br />
72 NACHHALTIG BAUEN | 3 | <strong>2010</strong>
Komfort als Kriterium<br />
Tatsächlich istder höhereKomfort vonMinergie-Häusern<br />
ein überzeugendesArgument,wenn auch bei weitem<br />
nicht das einzige. Eine gut gedämmteund dichteBauhülle<br />
garantiert ein ausgeglichenes Raumkl<strong>im</strong>a. Und das heisst:<br />
In Minergie-Wohnungen gibt es keine unbehaglichen Ecken<br />
und Nischen. Zudem sorgt die Komfortlüftung für einen stetigen<br />
Luftersatz –ohne Zugserscheinungen. Und ohne<br />
Lärmbelastung, istanzufügen, weil die Lufterneuerung<br />
auch an lärmexponierten Lagen nicht über die Fenstererfolgen<br />
muss. Auf der Liste der Vorteilevon Minergie figurierenseit<br />
Jahren die vergleichsweise geringen Energiekosten<br />
weit oben. VieleFachleuteprognostizieren mittelfristig steigende<br />
Energiepreise. Mit dem tiefen Energiebedarf eines<br />
Minergie-Hauses koppelt sich die Besitzerschaft wenigstens<br />
teilweise vondieser unheilvollen Entwicklung ab.<br />
Weiter <strong>im</strong> Steigen begriffen istauch der Marktanteil<br />
vonMinergie: Etwa ein Viertel der beheizten Nutzfläche in<br />
Neubauten entsprechen heuteMinergie. Die grösste Zuwachsrateweisen<br />
Mehrfamilienhäuser aus. Deutlich niedriger<br />
sind die Anteile<strong>im</strong>Modernisierungsmarkt. Vonden<br />
in der Statistik per Ende September <strong>2010</strong> ausgewiesenen<br />
5,8 Mio. m 2 entfallen 88 %auf Neubauten, lediglich 12 %<br />
oder 667'000 m 2 wurden aufgrund einer Modernisierung<br />
vonAltbauten zu Minergie-Flächen. Allerdings zeigt die Statistik<br />
deutlich, dassder Anteil der Modernisierungen an den<br />
gesamten Minergie-Flächen markant steigt, wenn auch<br />
noch vorderhand auf insgesamt tiefen Niveau. Das lässt den<br />
Schlusszu, dassMinergie als Baustandardauch bei Erneuerungen<br />
langsam, aber sicher an Boden gewinnt.<br />
Gut angelegtes Geld<br />
Einige Schweizer Banken offerieren für Bauvorhaben<br />
nach Minergie Hypothekardarlehen zu Vorzugszinsen, beispielsweise<br />
die Zürcher <strong>Kanton</strong>albank (ZKB). Mit einem sogenannten<br />
Umweltdarlehen der ZKB profitiert eine Hausbesitzerschaft<br />
voneiner Zinsvergünstigung vonbis zu 0,8%.<br />
Zusätzlich trägt die Bank die Zertifizierungskosten. Bei einem<br />
Einfamilienhaus mit einem begünstigten Hypothekaranteil<br />
von200 000 Fr.ergeben sich Kostenvorteilevon bis zu<br />
8000 Fr.Bis zu 5000 Franken als Renovationsbonus erhalten<br />
privateHausbesitzer vonder ZKB, die ihr Eigenhe<strong>im</strong> nach<br />
ökologischen Kriterien renovieren. Der Nutzen derartiger<br />
Aktionen istzweifach. Einerseits werden dadurch umweltfreundliche<br />
Bauweisen direkt gefördert, andererseits hat<br />
die Empfehlung der Finanzexperten zur Anwendung des<br />
Baustandards bei Investorenerhebliches Gewicht. Die positiveEinschätzung<br />
basiert auf einer ZKB-Untersuchung, wonach<br />
Minergie-Bauten schon nach 15 Jahren 10%mehr<br />
Wert sind als übliche Objekte. Neben dem höheren Komfort<br />
istesdie verbesserteWertsicherung, die für Minergie<br />
spricht. Fazit: Minergie st<strong>im</strong>mt auch auf der Kostenseite!<br />
Minergie als Planungshilfe<br />
Kostensparen lässt sich mit Minergie oftmals schon<br />
be<strong>im</strong> Bau oder bei der Sanierung. Denn durch die frühzeitige<br />
Erhebung vonNutzerbedürfnissen in der Planungsphase<br />
ergeben sich präzise Bedarfswertefür Luftvolumen, Kälte<br />
und Wärme. Gerade bei grossen Bürobauten führt die Abst<strong>im</strong>mung<br />
mit dem Minergie-Standardzueiner Verschlankung<br />
der Haustechnik. Dadurch spart der Investorund der<br />
spätereNutzer dre<strong>im</strong>al: bei der Investition, bei der Wartung<br />
der installierten Anlagen sowie bei deren späteren Instandsetzung.<br />
An die Umwelt denken<br />
Ganz offensichtlich istfür vieleHausbesitzerder Schutz<br />
unserer Umwelt –und damit ein energiesparender Baustandard–ein<br />
Thema. Ein Minergie-Haus stösst deutlich<br />
wenigerCO 2 aus als ein übliches Objekt. Sehr viel niedriger<br />
sind auch die Emissionsraten vonLuftschadstoffen. Gerade<br />
der Aspekt der Umweltbelastung istvon besonderer Brisanz.<br />
Denn in der Regel haben Bauten eine Lebensdauer<br />
vonvielen Jahrzehnten. CO 2 -und Schadstoff-Frachten fallenalso<br />
während 30 bis 80 Jahren an. Leider lässt sich ein<br />
Haus später kaum –oder nur mit unverhältnismässigem<br />
Aufwand –nachrüsten. Deshalb istesauch aus energiepolitischer<br />
Sicht vongrosser Bedeutung, dassdie heuterealisierten<br />
Baumassnahmen zukunftsfähig sind.<br />
Beliebte Förderung<br />
Unter den klassischen Instrumenten zur Beeinflussung<br />
der energetischen Bauqualität –Anreize, Förderung, Information<br />
und Beratung sowie Vorschriften –ist die finanzielle<br />
Förderung sehr beliebt. Im Vordergrund stehen Beiträge<br />
des <strong>Kanton</strong>s an Sanierungen nach Minergie sowie an Ersatzneubauten<br />
<strong>im</strong> Minergie-P-Standard. Hausbesitzer können<br />
aber auch für Teilerneuerungen mit Finanzbeiträgen<br />
des <strong>Kanton</strong>s rechnen. Die Beitragsregelung erfolgt zusammen<br />
mit dem nationalen Gebäudeprogramm der <strong>Kanton</strong>e<br />
und des Bundes. Im Förderprogramm sind ausserdem<br />
thermische und photovoltaische Solaranlagen sowie Ersatzinstallationen<br />
vonElektroheizungen enthalten. Weitere<br />
Infos: www.dasgebaeudeprogramm.ch, auf der Intro-Seite<br />
«<strong>Kanton</strong> Zürich» wählen; www.energie.zh.ch/Subvention<br />
Gebäudeprogamm: mehr als 2000 Gesuche<br />
Die Aktivitäten <strong>im</strong> Gebäudeprogram der <strong>Kanton</strong>e und<br />
des Bundes übertrifft die Erwartungen bei weitem. Dies gilt<br />
auch für den <strong>Kanton</strong> Zürich: Vom1.Januar bis Ende September<br />
<strong>2010</strong>, also innerhalb vonneun Monaten, konnten<br />
rund 2200 Gesuchebewilligt werden. 20 Mio. Franken wurden<br />
für Objekte<strong>im</strong><strong>Kanton</strong> Zürich verpflichtet, was einem<br />
durchschnittlichen Beitrag von9000 Franken entspricht.<br />
Etwa 45%der Gesuche beziehen sich auf den Ersatz von<br />
Fenstern. Beiträge werden indessen nur an 3-fach-Verglasungen,<br />
mit oder ohne Minergie-Label, ausgerichtet. Weitere<br />
1,2 Mio. Franken hat der <strong>Kanton</strong> Zürich in den ersten<br />
neun Monaten dieses Jahres zusätzlich an Projektevon Minergie-Sanierungen<br />
zugesagt. Diese Gelder werden in Ergänzung<br />
zu den Beiträgen des Gebäudeprogamms ausgerichtet.<br />
Ersatzneubauten in Minergie-P<br />
Untersuchungen, unter anderem der Fachhochschule<br />
Nordwestschweiz, belegen, dassErsatzneubauten statt Ge-<br />
NACHHALTIG BAUEN | 3 | <strong>2010</strong> 73
MINERGIE IM KANTON ZÜRICH<br />
Minergie-P <strong>im</strong> Grossformat: Das grösste Minergie-P-Gebäude<br />
der Schweiz steht in Opfikon. Das Bürogebäude hat eine beheizte<br />
Nutzfläche vonmehr als 20 000 m 2 .<br />
(ZH-036-P)<br />
bäudesanierungen in vielen Fällen die bessereLösung sind.<br />
Durch eine Neukonzeption lassen sich Orientierung und Erschliessung<br />
eines Gebäude sowie deren Grundrisse gemäss<br />
der heutigen Nachfrage des Marktes und aufgrund neuer<br />
wissenschaftlicher Erkenntnisse planen und realisieren.<br />
Zudem schneiden vieleguteNeubauten in einer ökologischen<br />
Gesamtbewertung besser ab als Sanierungen der<br />
Vorgängerbauten. Voraussetzung istallerdings, dassdie Ersatzsubstanz<br />
erheblich effizienter istals der sanierteAltbau.<br />
Deshalb fördert der <strong>Kanton</strong> Zürich Ersatzneubauten,<br />
sofern diese <strong>im</strong> Minergie-P-Standardrealisiert werden. Die<br />
Strategie dieser Förderprogramme istoffenkundig: Für Sanierungen:<br />
Minergie; für Neubauten: Minergie-P.Beide<br />
Standards lassen sich mit Eco-Label ergänzen. Damit kombiniert<br />
ein Hausbesitzer die klassischen Minergie-Themen<br />
Werterhaltung, Komfort und Energie mit den Eco-Kriterien<br />
Bauökologie und Gesundheit.<br />
Minergie-A<br />
Plus- und Nullenergiehäuser tauchen in letzter Zeit<br />
häufiger in den Medien auf.Dabei geht es um Gebäude, die -<br />
über das ganze Jahr gerechnet –gleich viel oder gar mehr<br />
erneuerbareEnergie gewinnen als sie für ihren Betreib<br />
brauchen. Notwendig sind dafür allerdings Speicher, um<br />
den Unterschied vonAngebot und Bedarf an Energie zwischen<br />
Sommer und Winter auszugleichen. Bei Bauten mit<br />
Wärmepumpen und Photovoltaikanlagen übern<strong>im</strong>mt das<br />
öffentliche Elektrizitätsnetz in der Regel die Funktion des<br />
Speichers, indem <strong>im</strong> Sommerhalbjahr elektrischer Strom<br />
eingespeistund während der Heizperiode bezogen wird.<br />
Energiepolitisch sind diese Konzepteinsofern relevant, als<br />
dassdie Speicherkapazitäten durch die Elektrizitätsversorgungsunternehmen<br />
geschaffen werden müssen, beispielsweise<br />
mit Pumpspeicherwerken an alpinen Standorten. Das<br />
vomVerein Minergie geplanteLabel Minergie-A eignet sich<br />
Entwicklung der Anzahl Bauten und deren Energiebezugsfläche<br />
(in 1000 m 2 )<strong>im</strong>Minergie-Standard, 1999 bis <strong>2010</strong>.<br />
(Die Flächen sind in 1000 m 2 angegeben.)<br />
Bauten und Flächen nach Minergie: Entwicklung 1998 bis 2009<br />
Jahr Anzahl Bauten Energiebezugsfläche<br />
proJahr insgesamt proJahr insgesamt<br />
bis 1998 150 150 76'000 m 2 76'000 m 2<br />
1999 37 187 15'000 m 2 91'000 m 2<br />
2000 115 302 172'000 m 2 263'000 m 2<br />
2001 159 461 259'000 m 2 522'000 m 2<br />
2002 274 735 352'000 m 2 874'000 m 2<br />
2003 207 942 249'000 m 2 1'123'000 m 2<br />
2004 247 1189 283'000 m 2 1'406'000 m 2<br />
2005 354 1543 343'000 m 2 1'749'000 m 2<br />
2006 411 1954 445'000 m 2 2'194'000 m 2<br />
2007 508 2462 480'000 m 2 2'674'000 m 2<br />
2008 749 3211 1'035'000 m 2 3'709'000 m 2<br />
2009 991 4202 1'057'000 m 2 4'766'000 m 2<br />
<strong>2010</strong> * 736 4938 1'022'000 m 2 5'788'000 m 2<br />
*Bis Ende September <strong>2010</strong><br />
zur Zertifizierung vonPlus- und Nullenergiehäuser, die<br />
mit min<strong>im</strong>alen Speicherlastenbetrieben werden können.<br />
Fazit: Energieeffizienz auf Kostenexterner Infrastrukturen<br />
istnach Einschätzung vonMinergie kein Beitrag zu einer<br />
nachhaltigen Energieversorgung.<br />
Vorbildlich istein Minergie-A-Haus auch bezüglich<br />
Strombedarf für Beleuchtung und Gerätesowie Grauer<br />
Energie für die Herstellung. Damit ermöglicht der neue Minergie-Standardeine<br />
am Lebenszyklus des Gebäudes<br />
orientierteBewertung. Mit dem geplanten Standardrundet<br />
der Verein Minergie sein Sort<strong>im</strong>ent ab: Minergie-A steht für<br />
neue Ideen in der Bautechnik.<br />
74 NACHHALTIG BAUEN | 3 | <strong>2010</strong>
Die 171 Gemeinden des <strong>Kanton</strong>s<br />
Zürich, koloriert nach der<br />
spezifischen Minergie-Fläche<br />
in m 2 je Einwohner.<br />
Stand: Oktober <strong>2010</strong><br />
Architektur und<br />
Energieeffizienz kombiniert:<br />
Das Zentrum für Gehör und Sprache<br />
in Zürich wirdüber eine Erdsonden-<br />
Wärmepumpe beheizt.<br />
(ZH-1310)<br />
Information und Beratung<br />
Beliebt sind die Infoveranstaltungen, die in vielen zürcherischen<br />
Gemeinden stattfinden und bislang eine grosse<br />
Zuhörerschaft interessieren konnten. Als Ergänzung zu einer<br />
erstenInformation für Hausbesitzer eignet sich das betont<br />
modular konzipierteBeratungsangebot. In Zusammenarbeit<br />
mit den Elektrizitätswerken des <strong>Kanton</strong>s Zürich, der<br />
Zürcher <strong>Kanton</strong>albank und dem Hauseigentümerverband<br />
<strong>Kanton</strong> Zürich bietet die Baudirektion drei Beratungsmodule<br />
an: Heizungsersatz, Gebäudecheck sowie Gebäudemodernisierung.<br />
Dabei geht es um das Aufzeigen vonMöglichkeiten<br />
für energetisch vorbildliche Baumassnahmen. Typisch<br />
dafür sind Systeme zur Nutzung erneuerbarer Energien<br />
für die Erzeugung vonHeizwärme und für die Wassererwärmung<br />
bei einem Ersatz der Heizung, also Sonnenkollektoren,<br />
Wärmepumpen und Holzheizungen. Bei einer<br />
äusseren Renovation geht es um die verbesserteDämmung<br />
vonAussenbauteilen respektiveWärmeschutzfenster.<br />
WeitereInfos: www.energetisch-modernisieren.ch<br />
Bauten des <strong>Kanton</strong>s haben Vorbildcharakter<br />
Der <strong>Kanton</strong> Zürich empfiehlt privaten Hauseigentümern<br />
Minergie –und hält sich als Bauherrschaft selbstandiese<br />
Empfehlung. Dies zeigt die Statistik: 34 kantonseigene Bautenmit<br />
einer Fläche vonüber 245 000 m 2 entsprechen den<br />
Minergie-Anforderungen. Darunter hat es Bauten für<br />
Mittel- und Hochschulen, für Verwaltung und Unterhaltsdienste.Trotz<br />
des offenkundigen Kostendruckes bei Bauten<br />
der öffentlichen Hand lässt sich Minergie umsetzen, was<br />
einmal mehr beweist, dasssich Kosten- und Energieeffizienz<br />
keineswegs ausschliessen.<br />
■<br />
Hansruedi Kunz ist Leiter der Abteilung Energie <strong>im</strong> Amt für Abfall, Wasser, Energie und Luft (AWEL), Baudirektion <strong>Kanton</strong> Zürich. hansruedi.kunz@bd.zh.ch<br />
NACHHALTIG BAUEN | 3 | <strong>2010</strong> 75