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Nachhaltig Bauen im Kanton Zürich 3/2010 - Gerber Media

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DAS FACHJOURNAL 32 | <strong>2010</strong> 2009<br />

N A C H H A L T I G<br />

BAUEN<br />

IM KANTON ZÜRICH<br />

MINERGIE-P-ECO WOHNÜBERBAUUNG SUNNYWATT 13<br />

MINERGIE-P-ECO GESCHÄFTSHAUS «ESSLINGER DREIECK» 23<br />

MINERGIE-P MODERNISIERUNGEN 52 / 60 / 63<br />

SOLARSTROM VOM EIGENEN DACH 56<br />

EIN PRODUKT DER GERBER MEDIA, ZÜRICH


Inhalt<br />

Titelbild:<br />

Minergie-P-ECO<br />

Geschäftshaus «Esslinger Dreieck»<br />

Impressum<br />

Herausgeber<br />

<strong>Gerber</strong> <strong>Media</strong><br />

Rütihofstrasse 9, 8049 Zürich<br />

Telefon 044 341 16 41<br />

www.gerbermedia.ch<br />

Grafik /Layout<br />

Andreas Merz<br />

Ahornstrasse 15, 5442 Fislisbach<br />

Telefon 056 535 01 48<br />

amerz@com-merz.ch<br />

Redaktion<br />

<strong>Gerber</strong> <strong>Media</strong><br />

www.gerbermedia.ch<br />

Gastautoren<br />

Markus Kägi<br />

Regierungsrat, Vorsteher der<br />

Baudirektion <strong>Kanton</strong> Zürich<br />

Präsident BPUK<br />

Franz Beyeler<br />

Geschäftsführer MINERGIE<br />

Fotos<br />

Fotostudio André Huber<br />

Klosterstrasse 40, 5430 Wettingen<br />

www.fotohuber.ch<br />

Druck<br />

EFFINGERHOF AG<br />

Storchengasse 15, 5201 Brugg<br />

www.effingerhof.ch<br />

Gedruckt auf FSC Papier<br />

(Rohstoff: Frischfasern aus<br />

nachhaltiger Forstwirtschaft)<br />

Bleichung: efc<br />

Einzelverkaufspreis CHF 14.–<br />

Rechte: Copyrights bei <strong>Gerber</strong> <strong>Media</strong>,<br />

8049 Zürich.<br />

Nachdruck, auch auszugsweise, bedarf der<br />

ausdrücklichen Genehmigung des Verlages.<br />

Fachbeiträge<br />

4 Mehr Wohnkomfort und Lebensqualität<br />

56 Solarstrom vom eigenen Dach<br />

72 Entwicklung Minergie <strong>im</strong> <strong>Kanton</strong> Zürich<br />

Objektvorstellungen<br />

6 Minergie-P DEFH Kilchberg<br />

13 Minergie-P-ECO<br />

Wohnüberbauung SunnyWatt<br />

23 Minergie-P-ECO<br />

Bürogebäude «Esslinger Dreieck»<br />

28 Minergie-P MFH Speerstrasse Zürich<br />

34 Minergie-P EFH Ettenhausen (Wetzikon)<br />

42 Minergie-P EFH Andelfingen<br />

46 Minergie-P EFH Wildberg<br />

52 Minergie-P Modernisierung Bertschikon<br />

60 Minergie-P Modernisierung<br />

Segantinistrasse Zürich<br />

63 Minergie-P Modernisierung<br />

Birmensdorferstrasse Zürich<br />

68 Minergie Neubau Kleintierklinik Zürich<br />

Rubriken<br />

40 Innovationen, Redaktionelle Partner<br />

76 Innovationen, Ingenieure und Planer<br />

77 Führende Unternehmen <strong>im</strong> <strong>Kanton</strong> Zürich<br />

NACHHALTIG BAUEN | 3 | <strong>2010</strong> 1


KANTON ZÜRICH<br />

«Im nachhaltigen<br />

<strong>Bauen</strong> steckt ein<br />

Gedanke, der aufs<br />

Ganze gerichtet ist.»<br />

Markus Kägi<br />

Regierungsrat, Vorsteher der<br />

Baudirektion <strong>Kanton</strong> Zürich<br />

Präsident BPUK<br />

Der <strong>Kanton</strong> Zürich macht<br />

seinem Ruf als «Millionenkanton»<br />

wieder einmal alle Ehre: In<br />

den ersten neun Monaten des<br />

laufenden Jahres sind bei uns<br />

über eine Million Quadratmeter<br />

beheizteNutzfläche in Minergie-<br />

Qualität zertifiziert worden. Damit<br />

wird eine Erfolgsgeschichte<br />

weitergeschrieben, die nicht nur von beeindruckenden<br />

Zahlen berichtet, sondern auch von einer bemerkenswerten<br />

Entwicklung in qualitativer Hinsicht. Das Erlebnis des<br />

guten Wohnens ist für den Menschen zweifellos auch eine<br />

Frage von Kilowattstunden und Franken und Rappen, entscheidender<br />

ist aber wohl der Komfort und das Leben in<br />

einer gesunden Umgebung. Dazu kommt die Gewissheit,<br />

mit seinem Entscheid für Minergie etwas für die Umwelt<br />

und die Zukunft zu tun. Minergie gewährt ein Behagen, das<br />

nicht auf der Verneinung der Umweltprobleme und einer<br />

Abschottung von der Wirklichkeit beruht, sondern <strong>im</strong><br />

Gegenteil auf der entschlossenen Haltung, etwas gegen<br />

Kl<strong>im</strong>aerwärmung und Energieverschleiss tun zu müssen<br />

und tun zu können. Werineinem Minergie-Gebäude wohnt<br />

oder arbeitet, lebt nicht auf einer Insel, sondern offenen<br />

Auges mitten in unserer heutigen Welt mit ihren ganz spezifischen<br />

Herausforderungen.<br />

Anhand des Erfolgs des Minergie-Standards lässt sich<br />

zeigen, dass nachhaltiges <strong>Bauen</strong> mehr bedeutet als eine<br />

Summe von Einzelmassnahmen und einen Katalog von<br />

Vorteilen –soeindrücklich dieser Katalog auch sein mag.<br />

Im nachhaltigen <strong>Bauen</strong> steckt ein Gedanke, der aufs Ganze<br />

gerichtet ist. Das ist ein riesiger Fortschritt gegenüber einer<br />

Vergangenheit, in der mit der Überzeugung gebaut<br />

wurde, die Ressourcen seien unerschöpflich und es sei<br />

statthaft, Lebensqualität einseitig auf der Basis der Verschwendung<br />

zu realisieren. Nun wäreesaber verfehlt, das<br />

nachhaltige <strong>Bauen</strong> nur als Konzept der Zukunft zu verstehen.<br />

Vor den besagten verschwenderischen Zeiten lagen<br />

andere, in denen das Wissen um die Beschränktheit der<br />

Ressourcendurchaus vorhanden war und das <strong>Bauen</strong> prägte.Nur<br />

dassdieses Bewusstsein zu gänzlich anderen baulichen<br />

Lösungen führte: kleinen geheizten Kammern etwa,<br />

die an eiskalte Säle grenzten –für jede heutige Energiefachperson<br />

ein Gräuel, aber <strong>im</strong>merhin ein Konzept, das<br />

mit vergleichsweise wenig Energie auskam.<br />

Manche Zeugen jener Zeiten stehen noch, und sie stelleneinen<br />

beträchtlichen kulturellen Wert dar.Wenn wir ihnen<br />

zugestehen, auf ihre Weise <strong>im</strong> Sinn und Geist des<br />

nachhaltigen <strong>Bauen</strong>s realisiert worden zu sein, dann<br />

schulden wir ihnen auch deswegen Respekt. Von Ersatzneubauten<br />

zu reden, schliesst sich in diesen Fällen von<br />

selbstaus. Wenn wir mit unserer heutigen Auffassung von<br />

<strong>Nachhaltig</strong>keit auf ein Gebäude wie das Kloster Rheinau<br />

mit seinen fünfhundert Zellen zugehen, um es einer neuen<br />

Nutzung zuzuführen, dann stehen wir vor einer grossen<br />

Herausforderung. Wir können aber davon ausgehen, dass<br />

das Bekenntnis zur <strong>Nachhaltig</strong>keit keineswegs bedeutet,<br />

dasswir alles einreissen und neu bauen müssen –und dabei<br />

auch noch gleich eine neue Gesellschaft erfinden –,<br />

sondern vielmehr, dass wir an Vergangenes anschliessen<br />

und unsereKritik auf jene Epochen konzentrieren können,<br />

in denen der Sinn für die Ganzheit der Lebenszusammenhänge<br />

und die Verantwortung für die Zukunft von geringer<br />

Bedeutung waren.<br />

■<br />

NACHHALTIG BAUEN | 3 | <strong>2010</strong> 3


EDITORIAL<br />

Mehr Wohnkomfort<br />

und Lebensqualität<br />

Franz Beyeler,<br />

Geschäftsführer<br />

MINERGIE<br />

Der <strong>Kanton</strong> Zürich ist sozusagen<br />

die He<strong>im</strong>at des fortschrittlichen<br />

Baustandards Minergie:<br />

Seine «Väter», Ruedi Kriesi<br />

und Heinz Uebersax, stammen<br />

beide aus dem <strong>Kanton</strong> Zürich. Es<br />

kann daher nicht erstaunen, dass<br />

Minergie <strong>im</strong> <strong>Kanton</strong> Zürich besonders<br />

gut vertreten ist: Allein<br />

<strong>im</strong> laufenden Jahr <strong>2010</strong> wurden<br />

hier bereits eine Million Quadratmeter<br />

nach Minergie zertifiziert.<br />

Insgesamt stehen <strong>im</strong> <strong>Kanton</strong> Zürich<br />

4453 Gebäude, die das Minergie-Zertifikat<br />

tragen –und es werden <strong>im</strong>mer mehr. Dazu<br />

trägt insbesonderedie guteund enge Zusammenarbeit von<br />

Minergie mit der Baudirektion des <strong>Kanton</strong>s Zürich bei.<br />

Im zürcherischen Opfikon steht mit dem «Portikon» das<br />

derzeit grössteMinergie-P-Geschäftsgebäude. Nur gerade<br />

500 Meter weiter findet sich das Geschäftsgebäude Leonardo,<br />

seinerzeit grösstesMinergie-Gebäude. Auch punkto<br />

Minergie-Modernisierungen schrieb der <strong>Kanton</strong> Zürich Geschichte:<br />

Im Jahr 2002 erhielt das ehemalige Swissair-<br />

Gebäude auf dem Balsbergnach umfassender Modernisierung<br />

das Minergie-Zertifikat. Ein viel beachtetes Projekt ist<br />

auch die Ersatzneubausiedlung Brunnenhof be<strong>im</strong> Bucheggplatz:<br />

Sie wurde vom Architektenbüro Gigon/Guyer<br />

als erste Minergie-Eco-Wohnsiedlung der Stadt Zürich<br />

realisiert –<strong>im</strong>Auftrag einer Wohnbaugenossenschaft, die<br />

Wohnungen für kinderreiche Familien anbietet.<br />

Letzteres ist ein gutes Beispiel dafür, dass Minergie <strong>im</strong><br />

wahrsten Sinne des Wortes für alle daist: Esist weder ein<br />

exotischer Baustandard für Öko-Freaks noch ein Luxus für<br />

gut Betuchte. Minergie lässt sich mit relativ wenig zusätzlichem<br />

(finanziellem) Aufwand realisieren, ganz besonders<br />

<strong>im</strong> Neubau. Oft berichten Bauherren und Architekten gar,<br />

dass Förderbeiträge die Mehrkosten für den Standard aufgewogen<br />

hätten. Schützenhilfe erhalten Bauherren derzeit<br />

insbesondere durch das Gebäudeprogramm, das Anfang<br />

<strong>2010</strong> vonBund und <strong>Kanton</strong>en lanciert wurde.<br />

V.l.n.r.:<br />

Franz Beyeler,<br />

Geschäftsführer MINERGIE<br />

übergibt das Minergie-P<br />

Zertifikat ZH-036-P an<br />

die Macher des «Portikon»:<br />

Kai Bender,<br />

Geschäftsführer Acron AG,<br />

Dr.Ralf Bellm,<br />

VR-Präsident, Hochtief<br />

Development Schweiz AG und<br />

Daniel Moll, CEO Erne AG.<br />

4 NACHHALTIG BAUEN | 3 | <strong>2010</strong>


Die Wohnsiedlung Brunnenhof in Zürich wurde<br />

nach dem fortschrittlichen und ökologischen Baustandard<br />

MINERGIE-ECO neu erstellt. Die 72 Wohnungen<br />

der «Stiftung Wohnungen für kinderreiche<br />

Familien» bieten mehrköpfigen Familien viel Raum<br />

und Komfort bei tiefem Energieverbrauch.<br />

MINERGIE-ECO ZH-004.<br />

Ein Minergie-Gebäude bietet mehr Lebensqualität bei<br />

deutlich tieferem Energieverbrauch, verglichen mit einem<br />

konventionell erstellten Gebäude (Baujahr älter als 2008).<br />

Es zeichnet sich aus durch bessere Werterhaltung und<br />

Wirtschaftlichkeit und ist langfristig günstiger <strong>im</strong> Betrieb,<br />

vor allem wegen des effizienten Heizsystems und der fortschrittlichen<br />

Gebäudetechnik. Vom Standard profitieren<br />

Besitzer und Bewohner der Gebäude gleichermassen wie<br />

die Umwelt. Zudem ist Minergie auch Wirtschaftsförderung:<br />

Dank dem Standardwurden innerhalb vonzwölf Jahren<br />

rund 2,1 Milliarden Franken zusätzlich investiert –notabene<br />

in die <strong>Nachhaltig</strong>keit und den Wohn- und Arbeitsplatzkomfort.<br />

Auch <strong>im</strong> <strong>Kanton</strong> Zürich verdienen Gewerbetreibende mit<br />

Minergie gutes Geld: Hier gibt es schweizweit die meisten<br />

Minergie-Fachpartner, nämlich rund 250 von insgesamt<br />

zirka 1300 Betrieben. Architekten, Planer, Bauausführende<br />

und Hersteller profilieren sich dank Minergie als fortschrittliche<br />

Unternehmer und sprechen eine anspruchsvolle,<br />

aufgeschlossene und qualitätsbewusste Kundschaft<br />

an. In Zukunft erst recht.<br />

■<br />

ZH-036-P Bürogebäude Portikon in Opfikon.<br />

Den Namen «PORTIKON» erhielt das MINERGIE-P Gebäude<br />

in Abwandlung des Ortsnamens «Opfikon» und «Port».<br />

Das rührt von historischen Plänen her,einen Zeppelin-Hafen,<br />

oder Port, zu erreichen. Für rund 800 Arbeitsplätze wurde auf<br />

einer Nutzfläche von 16 790 Quadratmetern ein ebenso angenehmer<br />

wie nachhaltig gestalteter Arbeitsraum geschaffen.<br />

NACHHALTIG BAUEN | 3 | <strong>2010</strong> 5


KILCHBERG<br />

Luxuriös<br />

und<br />

ökologisch<br />

wohnen<br />

Die Lage in Kilchbergist fantastisch: Am<br />

Rande des Baugebietes, unverbaubar am<br />

Ende einer Moräne, welche der Linth-Gletscher<br />

liegen liess, mit See- und Alpenpanorama.<br />

Der Neubau ersetzt ein bescheidenes<br />

Einfamilienhausaus den dreissiger<br />

Jahren.<br />

6 NACHHALTIG BAUEN | 3 | <strong>2010</strong>


MINERGIE-P<br />

Die Bauträgerin, Frau AnitaIlse Geiger, die Jahrzehnte<br />

in diesem Haus gelebt hat, entschlosssich vordreiJahren<br />

ins Altershe<strong>im</strong> zu ziehen und beauftragte ihren Sohn Thomas<br />

Geiger einen Neubau zu organisieren, der zeitgemässen,<br />

familienfreundlichen Wohnraum bietet. Thomas Geiger<br />

wählte die Zusammenarbeit mit archipel –Planung<br />

und Innovation für das Projekt.<br />

Das Grundstück erlaubte eine Verdichtung. Der<br />

Wunsch der Bauträgerschaft, hohe Wohnqualität mit einem<br />

min<strong>im</strong>alen ökologischen Fussabdruck zu schaffen,<br />

führte zum Programm: zwei Wohnungen mit einer nicht<br />

verschwenderischen Grösse, die vomGarten und der Aussicht<br />

profitieren, dauerhaftewertige Materialien, eine ausgefeilte<br />

Gebäudetechnik mit min<strong>im</strong>alen Verbräuchen –<br />

NACHHALTIG BAUEN | 3 | <strong>2010</strong> 7


KILCHBERG<br />

MINERGIE-P<br />

luxuriös und ökologisch wohnen an der Nidelbadstrasse.<br />

Das Doppelhausvermittelt mit seiner Geometrie zwischen<br />

den verschiedenen Richtungen des heterogenen baulichen<br />

Umfelds. Die Reihenhäuser treten zugunsten einer grosszügigen<br />

Gestalt nicht als solche in Erscheinung. Eine geschindelte,<br />

geschwungene Holzfassade umfasst sie. Eine<br />

Lasur mit einem gold-metallischen Pigment überzieht die<br />

Schindeln und verweist mit einem Augenzwinkern auf das<br />

Privileg der Lage an der Silberküste.<br />

■<br />

<strong>Nachhaltig</strong> bauen<br />

Die hohen ökologischen Anforderungen best<strong>im</strong>mten die<br />

Konzeption, Detaillierung und technische Ausstattung des Projekts.<br />

Das kompakteVolumen, ohne Vorsprünge fügt sich mit min<strong>im</strong>alemAushub<br />

ins Gelände. Der betonierteSockel istrundum<br />

gedämmt (XPS-Per<strong>im</strong>eterdämmung). Die oberirdischen Aussenwände<br />

sind vorfabrizierteHolzelemente. IhreFertigung <strong>im</strong> Werk<br />

ermöglichtedie schwierige Geometrie mit unterschiedlichen Radien.<br />

Sie dienten geschossweise als «verlorene Schalung» für die<br />

betonierten Decken.<br />

Die Holz-Metall-Fenstersind dreifach verglastund mit einem<br />

textilen Sonnenschutz beschattet.<br />

Die zweischalige Trennwand aus Beton teilt die beiden Häuser;<br />

die restlichen inneren Wände sind nichttragende Leichtbauwände.<br />

Grosse zentraleSchachtzonen erschliessen Bäder und Küchen.<br />

Die Zuluft und das thermoaktiveBauteilsystem(TABS) sind in den<br />

Decken einbetoniert. Die dicken Decken (26 cm) haben keine Unterlagsböden.<br />

Sie dienen als Speichermasse und führen <strong>im</strong> Winter die<br />

benötigteWärmeenergie ins Gebäude und kühlen es <strong>im</strong> Sommer.<br />

In den Untergeschossen und Bädern bildet ein fugenloser,<br />

eingefärbter Hartbetonboden <strong>im</strong> Verbund mit der Betondecke<br />

den Fertigbelag. In den Obergeschossen istesein Eichenparkett.<br />

Die Einbauten, Tür- und Fenstereinfassungen, Sockel und<br />

Abdeckungen sind aus dauerhaften und natürlichen Materialien:<br />

massiver Eiche und Kunststein.<br />

Jedes Haus verfügt über eine autonome Haustechnik, Erdwärmesonden<br />

liefern das ganze Jahr ein konstantes Temperaturniveau.<br />

Im Sommer kühlt es über die TABS <strong>im</strong> Free Cooling (kein<br />

Betrieb der Wärmepumpe) das Gebäude, <strong>im</strong> Winter sichert eine<br />

Wärmepumpe das Temperaturniveau der TABS und des Warmwassers.<br />

In die Attikawand eingelassene Vakuumröhrenkollektoren<br />

unterstützen das Systembei der Erzeugung des Warmwassers.<br />

Die Häuser sind jeweils mit einer individuell bedienbaren Lüftung<br />

mit Wärmerückgewinnung ausgestattet.<br />

Eine Fotovoltaikanlage auf dem Dach deckt <strong>im</strong> Jahresverlauf<br />

den gesamten Stromverbrauch der haustechnischen Anlagen,<br />

der Heizung, Lüftung und der Warmwasserproduktion. Die Null-<br />

Heizenergiehäuser sind Minergie-P-zertifiziert.<br />

Bauherrschaft<br />

Thomas Geiger<br />

Hardturmstrasse 269<br />

8005 Zürich<br />

Architektur<br />

archipel -Planung und Innovation GmbH<br />

Hardturmstrasse 261<br />

8005 Zürich<br />

Tel: 044 563 86 80<br />

www.archipel.ch<br />

HLK-Ingenieur<br />

hässig sustech gmbh<br />

Ingenieurbüro<br />

Weiherallee 11a<br />

8610 Uster<br />

Tel. 044 940 74 15<br />

www.sustech.ch<br />

8 NACHHALTIG BAUEN | 3 | <strong>2010</strong>


NACHHALTIG BAUEN | 3 | <strong>2010</strong> 9


ELEKTRIZITÄTSWERKE DES KANTONS ZÜRICH<br />

Mehr Stromeffizienz<br />

<strong>im</strong><br />

Mehrfamilienhaus<br />

Mehrfamilienhaus-Eigentümer und -Bewohner<br />

profitieren vomneuen EKZ Umwelt-Förderprogramm<br />

«Stromeffizienz <strong>im</strong> Mehrfamilienhaus». Ausgangslage<br />

isteine energetische Beurteilung der an den Allgemeinstromangeschlossenen<br />

elektrischen Verbraucher.<br />

Förderaktionen motivieren zum Ersatz ineffizienter<br />

Geräte und Installationen.<br />

In der Schweiz werden jährlich rund 60 Terawattstunden<br />

oder 60 Milliarden Kilowattstunden (KWh) Strom verbraucht,<br />

Tendenz steigend. Der zunehmende Verbrauch<br />

hebt die Stromkosten. Direkten Einflussdarauf hat jeder<br />

<strong>im</strong> Privaten, etwa in der eigenen Wohnung. Man kann<br />

Standby-Betrieb vermeiden, Elektrogeräteclevernutzen<br />

oder energieeffizienteLeuchtmittel einsetzen. In Mehrfamilienhäusern<br />

wirdneben dem privaten auch sogenannter<br />

Allgemeinstrom verbraucht. Er fliesst beispielsweise in<br />

die Treppenhausbeleuchtung, den Heizungsraum oder<br />

die Waschküche. In diesen Bereichen isthäufig nicht die<br />

energieeffizienteste technische Lösung <strong>im</strong> Einsatz –das<br />

bedeutetunnötig hohe Nebenkostenfür alleBewohner.<br />

10 NACHHALTIG BAUEN | 3 | <strong>2010</strong>


PUBLIREPORTAGE<br />

Ineffizienz aufspüren<br />

Mit dem EKZ Stromcheck erhält der Hauseigentümer<br />

für 100 Franken proLiegenschaft eine energetische Bewertung<br />

der an den Allgemeinstrom angeschlossenen<br />

Verbraucher.Ein EKZ Energieberater erfasst vorOrt den<br />

Istzustand der Anlagen und überprüft die Einstellwerteder<br />

Steuergeräte. Speziell die Beleuchtungseinrichtungen,<br />

zum Beispiel <strong>im</strong> Treppenhaus, werden genau unter die<br />

Lupe genommen. Die möglichen Massnahmen zur Verbesserung<br />

der Stromeffizienz werden in einem Bericht festgehalten.<br />

VomStromcheck profitieren auch die Bewohner des<br />

Hauses. An alleHaushalteeiner teilnehmenden Liegenschaft<br />

wirdeine EKZ Stromsparboxverteilt. Diese enthält<br />

neben einer modernen, stromsparenden LED-Lampe<br />

wertvolleTipps, wie jeder Mieter ohne Komfortverlustseinen<br />

Stromverbrauch senken kann.<br />

Wenn der Hauseigentümer einen<br />

EKZ Stromcheck bestellt,<br />

erhält jeder Mieter vonden EKZ<br />

eine solche Stromsparbox.<br />

Stromeffizienz <strong>im</strong> grossen Stil<br />

Um die «Stromeffizienz <strong>im</strong> Mehrfamilienhaus» zu<br />

steigern, haben die Elektrizitätswerkedes <strong>Kanton</strong>s Zürich<br />

(EKZ) ein gleichnamiges Umwelt-Förderprogramm lanciert.<br />

FinanzielleAnreize motivieren die Eigentümer von<br />

Mehrfamilienhäusern, Stromfresser in ihren Liegenschaftenaufzufinden<br />

und ineffizienteBeleuchtungsanlagen<br />

sowie Haushaltsgrossgerätezuersetzen. Der Einstieg<br />

in das Förderprogramm istder EKZ Stromcheck, eine<br />

vergünstigteEnergieberatung.<br />

EKZ Stromcheck als Zugang zu Förderaktionen<br />

Die Durchführung des EKZ Stromchecks berechtigt zur<br />

Teilnahme an verschiedenen Förderaktionen. Finanzielle<br />

Beiträge werden für den Ersatz alter, zur Liegenschaft gehörender<br />

Haushaltsgrossgeräteund für die energetische<br />

Modernisierung der allgemeinen Beleuchtungsanlagen<br />

gezahlt.<br />

Für die Haushaltsgrossgerätegilt: Es werden ausschliesslich<br />

neue Geräteder höchstenEnergieeffizienzklasse<br />

gefördert, welche bei Topten (www.topten.ch)<br />

aufgeführt sind. Wäschetrockner und Waschmaschinen<br />

fördern die EKZ proGerät mit bis zu 500 Franken. Bei<br />

effizientestenKühl- und Gefriergeräten profitieren die<br />

Hauseigentümer vonmax<strong>im</strong>al 450 Franken Förderung<br />

proGerät.<br />

Im Bereich der Beleuchtungsanlagen werden der<br />

Leuchtenersatz sowie der Einbau einer Lichtsteuerung<br />

gefördert. Be<strong>im</strong> Leuchtenersatz werden Leuchten mit<br />

eingebautem elektronischen Vorschaltgerät mit max<strong>im</strong>al<br />

75 Franken proLeuchteunterstützt. Bei der Lichtsteuerung<br />

wirddie Installation vonBewegungsmeldern mit<br />

75 Franken proGerät und der Einbau einer Minuterie mit<br />

200 Franken proAnlage gefördert.<br />

Wie weiter?<br />

Förderberechtigt sind Eigentümer vonMehrfamilienhäusern<br />

mit mindestens drei Wohneinheiten, die vonden<br />

EKZ mit Strom versorgt werden. Das Anmeldeformular für<br />

den EKZ Stromcheck und weitereInformationen können<br />

unter www.ekz.ch/umwelt-foerderprogramm abgerufen<br />

oder telefonisch unter der Nummer 058 359 11 13 angefragt<br />

werden.<br />

■<br />

Elektrizitätswerkedes <strong>Kanton</strong>s Zürich<br />

Energieberatung<br />

Dreikönigstrasse 18<br />

Postfach 2254<br />

8022 Zürich<br />

Telefon058 359 11 13<br />

www.ekz.ch/umwelt-foerderprogramm<br />

umwelt-foerderprogramm@ekz.ch<br />

NACHHALTIG BAUEN | 3 | <strong>2010</strong> 11


12 NACHHALTIG BAUEN | 3 | <strong>2010</strong>


WOHNÜBERBAUUNG SUNNYWATT<br />

MINERGIE-P-ECO<br />

Leben<br />

<strong>im</strong><br />

Einklang<br />

mit der<br />

Sonne<br />

Carmen Eschrich<br />

SunnyWatt –sobetitelte Architekt<br />

Kämpfen sein jüngstes Pilotprojekt der<br />

Solararchitektur.Sonne liefert kostenlose<br />

Energie, man musssie nur in «Watt»<br />

umrechnen können und nutzbar machen.<br />

Die Minergie-P-ECO Wohnüberbauung in<br />

Watt, Nähe Zürich, macht genau dies:<br />

Die Häuser brauchen keine Energie von<br />

aussen –die Nullenergieüberbauung<br />

setzt neue Massstäbe …<br />

Es wirdvielgebaut in Watt, so auch um die Nullenergiesiedlung<br />

SunnyWatt. Doch sie unterscheidet sich von den<br />

Nachbarn mit einem einfachen und logischen Konzept –<br />

sie «baut» auf Solararchitektur. Der sonnige, leicht geneigte<br />

Südhang scheint wie geschaffen für die «kluge»<br />

Siedlung. Sie setzt sich prinzipiell aus zwei parallelen Gebäudereihen<br />

zusammen. Die hintere und somit höher am<br />

Hang stehende Häuserreihe wurde 4-stöckig erstellt, die<br />

vordere nur 2-stöckig. Dazwischen liegt ein Innenhof, der<br />

dem Sonnenertrag der Wohnungen max<strong>im</strong>ierend proportioniert<br />

ist –soerreichen auch die flach geneigten Sonnenstrahlen<br />

<strong>im</strong> Winter die «ungünstigste»Lage <strong>im</strong> Grundriss,<br />

das Erdgeschossder hinteren Gebäudezeile.<br />

NACHHALTIG BAUEN | 3 | <strong>2010</strong> 13


WOHNÜBERBAUUNG SUNNYWATT<br />

Verschiedene Wohnformen für unterschiedlichste<br />

Nutzer<br />

Unterschiedliche Wohnformen sprechen eine breite<br />

Nutzerschaft an und versprechen gute Durchmischung.<br />

Entsprechend setzteman auf ein breites Angebot: Die obere<br />

Grundstücksgrenze markierend sitzt eine Landmarke<br />

mit vier übereinanderliegenden Geschosswohnungen.<br />

Daran schliessen, mit einem offenen, jedoch witterungsgeschützten<br />

Treppenraum, zweigeschossige Attika –und<br />

Maisonettwohnungen an. Die vordere Gebäudezeile setzt<br />

sich aus sieben Reihenhäusern zusammen. Die Grundstücksgrösse<br />

wurde wirtschaftlich ausgenützt, wobei bei<br />

der hohen Dichtenoch viel Raum für Grün und Privatsphäre<br />

bleibt. Gemäss diesem Konzept hat jeder Bewohner –<br />

wie in einem Einfamilienhaus –seine eigene Eingangstüre,<br />

die er über Laubengänge oder den halböffentlichen Raum<br />

vonaussen erreicht.<br />

Freiraum, Aussenraum und Natur<br />

<strong>Nachhaltig</strong>keit endet nicht hinter den eigenen vier<br />

Wänden, SunnyWatt lässt den Innenraum in den Aussenraum<br />

fliessen und bietet so Anreiz, sich in der Natur aufzuhalten.<br />

So liegen die Kellerfenster nicht vor betonierten<br />

Schächten, sondern blicken auf eine begrünte Böschung,<br />

die dunklen, speicherfähigen Bodenplatten gehen praktisch<br />

nahtlos in die Terrasse über.Der Bezug zum Aussenraum<br />

istüber cleverpositionierteFensteröffnungen allgegenwärtig,<br />

so kann man beispielsweise be<strong>im</strong> Abspülen in<br />

die Küche die spielenden Kinder <strong>im</strong> Hof beobachten. Geschützt<br />

können die Kinder am Spielplatz toben, der Innenhof<br />

lädt aber auch Erwachsene zum Verweilen ein. Innerhalb<br />

der Siedlung gibt es keine Autos, diese werden bereits<br />

vonder Strasse in die Tiefgarage geleitet.<br />

<strong>Nachhaltig</strong>e Energiequellen<br />

Solare Architektur und entsprechende Grundrissaufteilung<br />

nutzen die Sonne passiv.Demnach sind die Aufenthaltsbereiche<br />

wie Wohnen nach Süden orientiert. Kernzone<br />

bilden die Sanitär- und Erschliessungsblöcke, Nebenräume<br />

oder auch die Küche mit Blick zum Innenhof<br />

bzw. die Anliegerstrasse befinden sich <strong>im</strong> Norden. Auch<br />

aktiv wird die Sonnenenergie genutzt; das eine Dach des<br />

Geschosswohnbaues liefert über Solarkollektoren Warmwasser<br />

und die mit Photovoltaik ausgerüsteten übrigen<br />

Dächer der Wohnhäuser und Reihenhäuser versorgen mit<br />

Strom. Zusammen erwirtschaften die aktiven Dachflächen<br />

14 NACHHALTIG BAUEN | 3 | <strong>2010</strong>


MINERGIE-P-ECO<br />

NACHHALTIG BAUEN | 3 | <strong>2010</strong> 15


WOHNÜBERBAUUNG SUNNYWATT<br />

genug Energie, um die Siedlung autark zu machen. Die<br />

Komfortlüftung sorgt mit einem Lüftungsgerät pro Wohnung<br />

für Frischluft und gewinnt Wärme aus der Abluft. Die<br />

Wärmepumpe mit den fünf Erdsondenbohrungen liefert<br />

Energie für die Fussbodenheizung. Alles in allem bezieht<br />

die Siedlung nicht mehr Energie, als <strong>im</strong> Jahresdurchschnitt<br />

verbraucht wirdund darf sich daher als «Nullenergiesiedlung»<br />

bezeichnen.<br />

Architekt<br />

kämpfen für architektur ag<br />

Badenerstrasse571<br />

8048 Zürich<br />

Tel. 044 344 46 20<br />

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Energietechnik<br />

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8032 Zürich<br />

Tel. 044 380 36 88<br />

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6030 Ebikon<br />

Tel. 041 444 04 40<br />

www.1a-hunkeler.ch<br />

Ökologie in der Materialwahl<br />

Nicht nur das Minergie-P zertifizierte Energiekonzept<br />

ist zukunftsweisend, auch die Materialwahl gestaltet sich<br />

nachhaltig. Wände, Decken und Dächer sind durchgängig<br />

aus Holz konstruiert. Lediglich die Holzraster- Geschossdecken<br />

wurden aufgrund der hohen akustischen Anforderungen<br />

<strong>im</strong> Wohnungsbau mit Beton beschwert. Holz ist<br />

CO 2 neutral und zudem atmungsaktiv, seine wichtige Rolle<br />

<strong>im</strong> Gesamtkonzept solltenicht verborgen bleiben. So blieb<br />

die statisch wirksame Dreischichtplatte inWänden und<br />

Decken sowie <strong>im</strong> Treppenturm sichtbar –nur auf Käuferwunsch<br />

wurden einzelne Wohnobjektemit Glasfasertapete<br />

ausgestattet. Die vorfabrizierten Holzelementewurden vor<br />

Ort mit unbehandelten, horizontalen Holzlatten verschalt.<br />

Warm gehalten werden die kompakten Baukörper durch<br />

40 cm Wärmedämmung <strong>im</strong> begrünten Dach und 36 cm<br />

Steinwolle inden Wänden. Ökologie, Ökonomie und <strong>Nachhaltig</strong>keit<br />

vereinen sich hier zu einem gelungenen Gesamtkonzept,<br />

aus dem zufriedene Bewohner herausgehen.<br />

■<br />

16 NACHHALTIG BAUEN | 3 | <strong>2010</strong>


MINERGIE-P-ECO<br />

Kenndaten:<br />

Standard:<br />

bilanzierte<br />

Nullenergiesiedlung<br />

Energiekennzahl:<br />

12 kWh/m 2 a<br />

Geschossfläch GF: 5900 m 2<br />

Kubatur nach SIA 416: 17 500 m 3<br />

Beheiztes Volumen:<br />

Haus Atotal 771 m 2 2188 m 3<br />

Haus Btotal 1530 m 2 4483 m 3<br />

Haus Ctotal 705 m 2 2046 m 3<br />

Haus D 531m 2 1541 m 3<br />

TotalHauptbauten 3537 m 2 10 258 m 3<br />

NACHHALTIG BAUEN | 3 | <strong>2010</strong> 17


ERDGAS ZÜRICH AG, ENERGIEDIENSTLEISTUNGEN<br />

Innovatives<br />

Gemeinschaftswerk<br />

als die bisherigen dezentralen Anlagen. Neben dem Kranken-<br />

und Altershe<strong>im</strong> werden auch die in der Nähe befindliche<br />

Schulanlage Untermosen inklusivedem benachbarten<br />

Hallenbad sowie die Gebäude des Kinderhe<strong>im</strong>s der Stiftung<br />

Bühl und ein Kindergarten an das 1,1 Kilometer lange<br />

Verbundnetz angeschlossen.<br />

In enger Zusammenarbeit bauen die Stadt Wädenswil<br />

und Erdgas Zürich als Energiedienstleister derzeit den<br />

Wärmeverbund Untermosen-Frohmatt. Dank einer Holzschnitzelheizung<br />

mit integrierter Wärmerückgewinnung<br />

wirdder neue Verbund den CO 2 -Ausstossum567 Tonnen<br />

proJahr senken können.<br />

Seit Mai <strong>2010</strong> gehört Wädenswil zum Kreis der Energiestädte.<br />

Diesen Titel hat die Stadt erhalten, da sie seit<br />

mehreren Jahren eine nachhaltigeEnergie-, Verkehrsund<br />

Umweltpolitikverfolgt. Einen Schwerpunkt bildet die<br />

Senkung des Energieverbrauchs und des CO 2 -Ausstosses<br />

der stadteigenen Liegenschaften. Ein weiterer wichtiger<br />

Schritt in diese Richtung istdie anstehende Sanierung des<br />

Kranken- und Altershe<strong>im</strong>s Frohmatt. Durch die Sanierung<br />

des Gebäudes nach Minergiestandardund durch die<br />

Schaffung eines Wärmeverbundnetzes in Zusammenarbeit<br />

mit Erdgas Zürich als Energiedienstleisterkönnen der<br />

Energieverbrauch und der CO 2 -Ausstoss der städtischen<br />

Liegenschaften auf einen Schlag stark gesenkt werden.<br />

Denn der Wärmeverbund Untermosen-Frohmatt stellt die<br />

Energie effizienter und umweltfreundlicher zur Verfügung<br />

Holzschnitzel als opt<strong>im</strong>aleLösung<br />

Viel Gewicht legtedie Stadt Wädenswil auf die Wahl des<br />

passenden Energieträgers. Gewünscht war einerseits eine<br />

Anlage, die möglichstwenig CO 2 ausstösst,zum anderen<br />

müssen in den Altbauten aber Vorlauftemperaturen von<br />

bis zu 70 Grad erreicht werden. Die Evaluation zeigte, dass<br />

eine Heizanlage mit einem grossen Holzschnitzelofen den<br />

Anforderungen am bestengerecht wird. «Durch diese Anlage<br />

können wir auch minderwertige Holzabfälleaus den<br />

umliegenden Forstbetrieben verwenden, die heutenur<br />

wenig genutzt werden», sagt Rolf Baumbach, Leiter der<br />

Werkeder Stadt Wädenswil. Die Zusammenarbeit mit einem<br />

Energiedienstleisterlag für ihn auf der Hand. Denn<br />

mit einer geplanten Jahresenergiemenge von3,75 Gigawattstunden<br />

und der Belieferung vonfünf Abnehmern<br />

übersteigt die Anlage die betrieblichen Möglichkeiten der<br />

Stadt: «Uns fehlt noch die Erfahrung mit solch grossen Infrastrukturanlagen,<br />

deshalb haben wir uns entschlossen,<br />

einen Energiedienstleisterbeizuziehen», sagt Rolf Baumbach.<br />

Auf die entsprechende Ausschreibung hin reichten<br />

drei Anbieter ein Angebot ein. Das Rennen machtedie Offertevon<br />

Erdgas Zürich. Den Ausschlag gaben unter anderemder<br />

Fixpreis, der über 15 JahreLaufzeit ohne Teuerungsanpassung<br />

garantiert wirdsowie die Qualität der Offerte.<br />

Enge Zusammenarbeit<br />

Endgültig grünes Licht für die Realisierung der Anlage<br />

gaben die Wädenswiler St<strong>im</strong>mbürger <strong>im</strong> März <strong>2010</strong> mit einem<br />

klaren Ja zum Wärmeverbund und zur Sanierung des<br />

Kranken- und Altershe<strong>im</strong>s Frohmatt. Die Planung und die<br />

derzeit laufende Realisierung der Anlage erfolgen in enger<br />

Zusammenarbeit zwischen der Stadt Wädenswil und Erdgas<br />

Zürich: «Wir entwickeln und realisieren als Energiedienstleisterkeine<br />

Standardlösungen, sondern richten unser<br />

Angebot <strong>im</strong>mer so aus, dassesden Bedürfnissen des<br />

Kunden entspricht», sagt Ingo Siefermann, Bereichsleiter<br />

Energiedienstleistungen bei Erdgas Zürich. Im Fall des<br />

Wädenswiler Wärmeverbundes baut beispielsweise die<br />

Stadt das Gebäude für die HeizzentraleinklusiveVorrats-<br />

18 NACHHALTIG BAUEN | 3 | <strong>2010</strong>


PUBLIREPORTAGE<br />

bunker für die Schnitzel selber sowie die Schächtefür die<br />

Fernwärmeleitungen. Erdgas Zürich wiederum erstellt die<br />

gesamten technischen Anlagen. Eng wirddie Zusammenarbeit<br />

auch nach der Inbetriebnahme des kompletten Verbundes<br />

<strong>im</strong> Juli 2011 sein: Den Pikettdienstund die täglichen<br />

Kontrollen in der Technikzentraleübernehmen Mitarbeiter<br />

der Werkeder Stadt Wädenswil <strong>im</strong> Auftrag von<br />

Erdgas Zürich. Dort, wo das entsprechende Knowhow vor<br />

Ort bereits vorhanden ist, macht eine solche Zusammenarbeit<br />

viel Sinn», sagt Ingo Siefermann. Erdgas Zürich<br />

wiederum sorgt für den reibungslosen Betrieb und Unterhalt<br />

der Anlagen während der 15-jährigen Vertragsdauer<br />

und kauft das Brennmaterial ein. Ein Arrangement, mit<br />

dem die Stadt Wädenswil gut fährt: «Der Wärmepreis wird<br />

gemässunseren Berechnungen zwar zwei Rappen über<br />

dem liegen, was es uns mit einer eigenen Anlage kosten<br />

würde, dafür müssen wir keine betrieblichen Risiken übernehmen»,<br />

rechnet Rolf Baumbach vor.<br />

Energiedienstleistungen vonErdgas Zürich<br />

Seit 2008 istErdgas Zürich als Energiedienstleister<br />

tätig. In dieser Funktion plant, baut und betreibt das<br />

Unternehmen <strong>im</strong> Auftrag Dritter Energieversorgungsanlagen<br />

für Gebäude in der ganzen Schweiz. Um die<br />

Bedürfnisse der Kunden möglichstopt<strong>im</strong>al zu erfüllen,<br />

istErdgas Zürich eine enge, partnerschaftliche<br />

Zusammenarbeit wichtig. Im Vordergrund steht die<br />

Suche nach möglichstökonomischen Lösungen, die<br />

spezifisch auf die Wünsche und Anforderungen des jeweiligen<br />

Kunden zugeschnitten sind. Die Art der Zusammenarbeit,<br />

die Verteilung der Aufgaben in Planung,<br />

Bau und Betrieb sowie die Wahl des Energieträgerserfolgen<br />

dabei individuellund projektbezogen.<br />

15 Prozent höhereEffizienz<br />

Kern des neuen Verbundnetzes istdie Energiezentrale,<br />

direkt neben dem Schulhaus Untermosen. Darin wirddie<br />

neue Holzschnitzelheizung mit einer Leistung von850 Kilowatt<br />

installiert. Sie trägt die Hauptlastund wirdüber das<br />

Jahr 80 Prozent der Wärme erzeugen. Zur Abdeckung von<br />

Spitzenlasten, als Rückfallebene und zur Versorgung in<br />

Schwachlastzeiten –beispielsweise wenn das Hallenbad<br />

<strong>im</strong> Sommergeschlossen ist–dienen die zwei bestehenden<br />

Gaskessel <strong>im</strong> Schulhaus mit einer Leistung vonje350 Kilowatt.<br />

Erdgas Zürich baut in Wädenswil aber nicht nur einen<br />

Wärmeverbund mit Holzschnitzelheizung auf Wunsch<br />

des Kunden, sondern geht auf eigenes Risikonoch einen<br />

Schritt weiter: Die Heizung wirdzusätzlich mit einer Wärmerückgewinnungsanlage<br />

gekoppelt. Sie entzieht –analogeiner<br />

Gasheizung –den Abgasen durch Kondensation<br />

die darin enthaltene Energie. Die dafür nötige Feuchtefällt<br />

bei einer Holzschnitzelheizung reichlich an, enthält das<br />

Brenngut doch 35 bis 50 Prozent Wasser.«Die Energieeffizienz<br />

der Anlage erhöht sich durch die Kondensationum<br />

15 Prozent», erklärt Bernd Rupflin, Projektleiter bei Erdgas<br />

Zürich. Voraussetzung für die opt<strong>im</strong>aleWärmerückgewinnung<br />

istaber, dassdie Rücklauftemperaturen des Netzes<br />

möglichsttief liegen. Dies erfordert ausgefeilte, hydraulische<br />

Schaltungen und eine Kontrolleder Wassermengen.<br />

Die Effizienzsteigerung durch die Wärmerückgewinnung<br />

wirkt sich mehrfach positiv aus: Die Anlage benötigt<br />

weniger Holzschnitzel, arbeitet wirtschaftlicher, verfügt<br />

über Leistungsreserven für den Anschlussweiterer<br />

Gebäude und entlastetdie Umwelt zusätzlich. Und nicht<br />

zuletzt geht auch für den Energiedienstleisterdie Rechnung<br />

auf: «Ziel istes, dassdurch die Einsparungen auf der<br />

Energieseitedie Mehrinvestitionen gedeckt sind», sagt<br />

Projektleiter Bernd Rupflin. Neben der Wärmerückgewinnung<br />

wirdder Holzschnitzelheizung auf Wunsch des Kunden<br />

zusätzlich noch eine Entschwadungsanlage nachgeschaltet.<br />

Diese sorgt dafür, dassbei Temperaturen über<br />

dem Gefrierpunkt die Abgase der Heizanlage kaum zu sehen<br />

sein werden –aus Rücksicht auf die Nachbarschaft.<br />

Inbetriebnahme<br />

Wenn <strong>im</strong> Juli 2011 der Wärmeverbund in Betrieb geht,<br />

erhält Wädenswil –dank des innovativen Zusammenarbeitsmodells<br />

mit Erdgas Zürich –die Energie für die angeschlossenen<br />

Gebäude nicht nur zu einem attraktiven<br />

Preis, sondern die Stadt entlastetauch die Umwelt: Durch<br />

den Einsatz der Holzschnitzelheizung sinkt der CO 2 -Ausstossder<br />

angeschlossenen Liegenschaften um 80 Prozent<br />

–ein Resultat, das zu einer Energiestadt passt.Doch damit<br />

istdas Max<strong>im</strong>um an Effizienz des Verbundes noch nicht<br />

ausgeschöpft: Durch die bereits angedachtewärmetechnische<br />

Sanierung der Gebäude vonSchuleund Hallenbad,<br />

die aus den siebziger Jahren stammen, wirdder Energiebedarf<br />

weiter sinken. Das ermöglicht es, künftig weitere<br />

Liegenschaften anzuschliessen und die Umweltbilanz<br />

nochmals zu verbessern. ErsteInteressenten für einen<br />

Anschlusshaben sich bereits gemeldet.<br />

■<br />

Erdgas Zürich AG,Energiedienstleistungen<br />

Aargauerstr. 182, Postfach 805, 8010 Zürich<br />

Tel. 043 317 24 29, Fax043 317 20 25<br />

contracting@erdgaszuerich.ch, www.erdgaszuerich.ch<br />

NACHHALTIG BAUEN | 3 | <strong>2010</strong> 19


ERDGAS ZÜRICH AG, ENERGIEDIENSTLEISTUNGEN<br />

INTERVIEW<br />

«Die Zukunft gehört Unternehmen,<br />

die Energie smart<br />

einsetzen und verteilen.»<br />

Kurt Lüscher (53)<br />

ist seit 2008 CEO von<br />

Erdgas Zürich.<br />

Zuvor arbeitete er in leitenden<br />

Positioneninder<br />

IT und <strong>im</strong> Telekommunikationsbereich,<br />

unter anderem<br />

bei UBS, Swisscom<br />

und Sunrise.<br />

Der Markt für Energiedienstleistungen hat sich in den<br />

vergangenen Jahren stark verändert. Die <strong>im</strong>mer komplexerwerdenden<br />

Anlagen für Heizung, Kühlung und Luftbehandlung<br />

vonGebäuden sowie der Wunsch nach einer<br />

möglichstökonomischen und ökologischen Produktion<br />

vonKälteund Wärme haben zu einer eigentlichen Spezialisierung<br />

geführt. Entsprechend hat die Nachfrage nach<br />

Energiedienstleistungen aus professioneller Hand stark<br />

zugenommen. Längstbieten nicht mehr nur reine Contracting-Unternehmen<br />

die Planung sowie den Bau, Betrieb<br />

und Unterhalt vonEnergieversorgungsanlagen für<br />

Liegenschaften an, sondern auch Unternehmen, die einst<br />

nur auf die Lieferung einer best<strong>im</strong>mten Energie fokussiert<br />

waren. Die vonden neuen Anbietern erstellten Anlagen<br />

werden ohne Bevorzugung des Energieträgersdes einstigen<br />

Kerngeschäftes geplant und realisiert. Doch was bewegt<br />

die Energieversorger zum Einstieg in den Markt für<br />

Energiedienstleistungen? Wasunterscheidet sie vonanderenMitbewerbern?<br />

Ein Energielieferant, der solche Energiedienstleistungen<br />

anbietet, istErdgas Zürich. Kurt Lüscher,<br />

CEO vonErdgas Zürich, n<strong>im</strong>mt gerne Stellung dazu.<br />

In Wädenswil startet Ihr Unternehmen <strong>im</strong> Frühling 2011<br />

mit dem Betrieb eines Wärmverbundnetzes,dessen<br />

Grundlastdurch eine Holzschnitzelheizung abgedeckt<br />

wird. Istdas für einen Gaslieferanten kein Widerspruch?<br />

Überhaupt nicht. Als innovativer und moderner Energiedienstleisterbieten<br />

wir unseren Kunden diejenige<br />

Energieversorgung an, die für sie am wirtschaftlichsten<br />

und ökologischstenist sowie ihren Wünschen entspricht.<br />

Deshalb fiel in Wädenswil der Entscheid für die Verwendung<br />

vonHolzschnitzeln. Zudem istErdgas ein Brennstoff,<br />

der sich bestens mit erneuerbaren Energien wie Sonne,<br />

Erdwärme, Biogas oder eben Holz kombinieren lässt.Dafür<br />

istauch Wädenswil ein gutes Beispiel. Dort stehen für<br />

Spitzenzeitenund als Rückfallebene weiterhin Gaskessel<br />

zur Verfügung.<br />

Warum sucht Erdgas Zürich nach neuen<br />

Betätigungsfeldern?<br />

Der Energiemarkt wirdsich in den nächstenJahren<br />

stark verändern. Daraus ergeben sich neue Chancen, die<br />

wir gerne wahrnehmen. Dazu gehören insbesondereerneuerbareEnergien<br />

und Energiedienstleistungen. Erdgas,<br />

als idealeBrückenenergie, wirdzwar noch vieleJahreerfolgreich<br />

eingesetzt werden. Neue, praktische CO 2 -neutraleKonzeptewerden<br />

sich aber vermehrt durchsetzen.<br />

Da wollen wir an der Spitze mit dabei sein.<br />

Wassind die Gründe für einen Einstieg in den Bereich<br />

Energiedienstleistungen?<br />

Die Zukunft <strong>im</strong> Energiemarkt wirdUnternehmen gehören,<br />

die nicht einfach Energie liefern oder produzieren,<br />

sondern die Energie smart einsetzen, messen, steuern<br />

und verteilen. UnsereVision geht dahin, dassmittel- bis<br />

langfristig dezentral –insbesondereauch durch Immobilien<br />

selbst–viel Energie produziert wird. Dies erfolgt aber<br />

nicht <strong>im</strong>mer zur richtigen Zeit, in der richtigen Menge und<br />

in der richtigen Form. Im Zentrum werden also <strong>im</strong>mer öftermoderne,<br />

gesamtheitlich zu betrachtende Energiesysteme<br />

stehen. Das Anbieten und Erbringen vonEnergiedienstleistungen<br />

istfür uns deshalb ein erster logischer<br />

Schritt in diese Richtung.<br />

Weshalb eignen sich traditionelleEnergielieferanten<br />

wie Erdgas besondersgut als Energiedienstleister?<br />

Wir planen, bauen und betreiben seit vielen Jahren eine<br />

komplexeEnergieinfrastruktur und kennen den Umgang<br />

mit den entsprechenden Risiken. In allen Bereichen arbeitenmotivierteund<br />

erfahrene Fachleute. Das sind die wichtigstenRessourcenvon<br />

Erdgas Zürich. Auch in den Geschäftsfeldern<br />

erneuerbareEnergien und Erdgas sind wir<br />

innovativ und kundenorientiert unterwegs.<br />

■<br />

20 NACHHALTIG BAUEN | 3 | <strong>2010</strong>


GLAS TRÖSCH AG<br />

PUBLIREPORTAGE «SILVERSTAR E-LINIE»<br />

Novum in der Isolierglastechnik:<br />

Bei der SILVERTSTAR E-Linie sind<br />

U- und g-Werte nach Massmöglich.<br />

Seit über 20 Jahren sorgen<br />

Silberbeschichtungen, die<br />

kaum sichtbar sind, für eine<br />

ausgezeichnete Wärmedämmung<br />

<strong>im</strong> Isolierglas und<br />

erlauben damit eine transparente<br />

und lichtdurchflutete<br />

Bauweise.<br />

Mit einer Verglasung möchteman jedoch neben Licht<br />

und Sicht, in der kalten Jahreszeit auch die Gratisenergie, die<br />

uns die Sonne in einem Übermasszur Verfügung stellt, in die<br />

Innenräume bringen. Massgebend für diese Zusatznutzung<br />

istder Gesamtenergiedurchlassgrad (g-Wert) einer Verglasung.<br />

Je höher der g-Wert desto mehr Sonnenenergie gelangt<br />

in den Innenraum. Zwischen der Wirksamkeit einer<br />

Wärmedämmbeschichtung und dem g-Wert besteht ein Zusammenhang.<br />

Bis anhin blieb daher oft nur die Wahl zwischen einem<br />

opt<strong>im</strong>alen U-Wert mit reduziertem g-Wert oder einem opt<strong>im</strong>alen<br />

g-Wert mit höherem U-Wert.<br />

Mit der SILVERSTAR E-Linie bringt Glas Trösch erstmals<br />

3-fach-Isoliergläser auf den Markt, bei denen sich U- und<br />

g-Werteineinem grossen Bereich opt<strong>im</strong>al den jeweiligen Anforderungen<br />

anpassen lassen. Die U-Wertereichen von<br />

1.0 W/m 2 Kbis 0.4 W/m 2 Kund die g-Wertevon 49%bis 69%.<br />

U-Wert und g-Wert der Verglasung lassen sich damit objektbezogen,<br />

massgeschneidert auf die Gebäudetechnik und bauphysikalischen<br />

Erfordernisse abst<strong>im</strong>men.<br />

Modernste Isoliergläser vonGlas Trösch <strong>im</strong> Einsatz<br />

Wirtschaftlichkeit nach Mass.<br />

Voraussetzung für guteU-Wertesind entsprechende Wärmedämmbeschichtungen.<br />

Mit Gasfüllungen in den Zwischenräumen<br />

lässt sich der U-Wert noch weiter verfeinern. Durchgesetzt<br />

haben sich Füllungen mit dem Edelgas Argon. Mit Argonfüllungenwirdeine<br />

namhafteVerbesserung des U-Wertes<br />

erreicht, ohne nennenswerteMehrkosten. Demgegenüber<br />

sind Argon/Krypton-Mischungen oder reine Kryptonfüllungen,<br />

die insbesonderebei kleinen Scheibenzwischenräumen<br />

noch wirksamer sind, erheblich teurer.Wer eine besonders<br />

ökonomische Lösung wünscht, gibt daher argongefüllten<br />

Isolierglaslementen den Vorzug.<br />

Ein Gewinn für jedes Fenster –SILVERSTAR Emit ACSplus<br />

Isoliergläser der SILVERSTAR E-Linie sind mit ACSplus,<br />

dem neuen wärmedämmenden Randverbundsystemvon Glas<br />

Trösch ausgerüstet. Dies bedeutet eine zusätzliche Verbesserung<br />

des Fenster-U-Wertes um bis zu 0.3 W/m 2 K. Zudem wird<br />

die Kondensatanfälligkeit <strong>im</strong> Randbereich auf ein absolutes<br />

Min<strong>im</strong>um reduziert, ein Vorteil der insbesonderebei Räumen<br />

mit hoher Luftfeuchtigkeit entscheidend ist.<br />

■<br />

Funktionsweise<br />

SILVERSTAR E-Linie<br />

Hoher Durchlassvon Tageslicht<br />

SolareEnergiegewinne<br />

Wärmedämmbeschichtungen<br />

Wärmereflexion<br />

Glas Trösch AG<br />

Industriestrasse 29<br />

CH-4922 Bützberg<br />

Tel. +41 (0)62 958 52 52<br />

Fax+41 (0)62 958 52 55<br />

info@glastroesch.ch<br />

www.glastroesch.ch<br />

NACHHALTIG BAUEN | 3 | <strong>2010</strong> 21


22 NACHHALTIG BAUEN | 3 | <strong>2010</strong>


«ESSLINGER DREIECK», NEUBAU GESCHÄFTSHAUS C<br />

MINERGIE-P-ECO<br />

Neue<br />

D<strong>im</strong>ension<br />

für die<br />

Energienutzung<br />

Stücheli Architekten<br />

Das noch weitgehend unbebaute Areal<br />

«Esslinger Dreieck» bietet zwischen Löwen-,<br />

Uster- und Forchstrasse Dank seiner zentralenLage<br />

zum Bahnhof das notwendige Entwicklungspotential<br />

und befindet sich in<br />

einem stetigen Wandel. Der Gestaltungsplan<br />

aus dem Jahre1991, welcher 2002 vom<br />

Architekturbüroagps überarbeitet wurde,<br />

sieht auf rund 24000 m 2 ein Zentrum für das<br />

heute 1600 Einwohner zählende Dorf Esslingen<br />

mit Bürohäusern, Läden, Autoeinstellhallen,<br />

Dorfwiese und Wohnbauten vor.<br />

Derzeit bestehen bereits Bauten wie die Endstation der<br />

Forchbahn, die Post, ein Dorfladen und zwei Geschäftshäuser<br />

für das Ingenieurbüro Basler &Hofmann, welche<br />

durch das Architekturbüro agps erstellt wurden. Als Bauherr<br />

für das gesamte Gebiet zeichnet die Rehalp-Verwaltungs<br />

AG, ein Unternehmen der Basler &Hofmann Gruppe.<br />

Für die Erstellung des dritten Geschäftshauses wurde<br />

die Verlegung des durch das Areal verlaufenden Vollikerbaches<br />

notwendig. Bei dieser Gelegenheit wurde der Bach<br />

renaturiert und hochwassersicher ausgestaltet. Die neu<br />

angelegte Bachpromenade bietet Raum zum Verweilen<br />

und Begegnen. Langfristig sieht der Gestaltungsplan den<br />

Bau von zwei weiteren Geschäftshäusern vergleichbarer<br />

Grösse vor. Nördlich der insgesamt fünf Geschäftshäuser<br />

werden Wohnungsbauten die Bebauung ergänzen.<br />

NACHHALTIG BAUEN | 3 | <strong>2010</strong> 23


«ESSLINGER DREIECK», NEUBAU GESCHÄFTSHAUS C<br />

Aufgabe und Zielsetzung<br />

St'A wurden <strong>im</strong> April 2008 vonder Rehalp-Verwaltungs<br />

AG mit dem Neubau des dritten Bürogebäudes, des Geschäftshauses<br />

CinEsslingen beauftragt. Beordert wurde<br />

eine Weiterführung des Projektes vonagps, welche zu diesem<br />

Zeitpunkt bereits eine Baubewilligung bei der Gemeinde<br />

Egg eingereicht hatte. Die Planung stand durch<br />

den Architektenwechsel unter einem grossen Termin- und<br />

Kostendruck.<br />

Das neue Geschäftshaus setzt, wie auch schon die beiden<br />

bestehenden Bürogebäude, in Bezug auf Energienutzung<br />

neue Massstäbe. Als Planungsprinzip gilt «Lowtech<br />

statt Hightech» –möglichsteinfache, aber intelligenteLösungen.<br />

Nutzung<br />

Das Geschäftshaus Cwirdmit einer flexiblen Raumaufteilung<br />

verschiedenen Nutzungsansprüchen gerecht und<br />

entspricht dem Wunsch nach <strong>Nachhaltig</strong>keit. Im Erdgeschoss<br />

werden 500 m 2 externe Vermietungsflächen für öffentliche<br />

Nutzung wie Ladenlokale, Praxen oder stilles Gewerbe<br />

bereitgestellt. Die beiden Obergeschosse werden<br />

als Bürofläche vonder Basler &Hofmann AG genutzt, wohingegen<br />

<strong>im</strong> Dachgeschoss Büros zur Fremdvermietung<br />

vorgesehen sind. Insgesamt wird eine Geschossfläche von<br />

2900 m 2 erstellt. So werden ab Mitte <strong>2010</strong> in Esslingen 60<br />

zusätzliche Arbeitsplätze angeboten.<br />

Konzept und Architektur<br />

Das bestehende Projekt von agps wurde dahingehend<br />

überarbeitet, dass die zahlreichen Anforderungen mit Hilfe<br />

der Gebäudetechnik in das Konzept integriert werden<br />

konnten. Das Zusammenspiel zwischen Gebäudetechnik,<br />

Energie, Ökologie, Ökonomie und Architektur wurde mittels<br />

einer Hülle, welche sich über das Gebäude faltet, architektonisch<br />

ausformuliert. Dadurch gelingt es, komplexe<br />

Problemstellungen <strong>im</strong> Zusammenspiel der verschiedenen<br />

Interessen und Anforderungen zu entflechten.<br />

Technische Lösungen<br />

Mittels gebäudeintegrierter Photovoltaik wird das Gebäude<br />

zum Kraftwerk. Die hochgedämmte innereHolzelementfassade,<br />

welche für das Erreichen des MINERGIE-P-<br />

Standards entscheidendist,wirdnach Süden hin voneiner<br />

Energiefassade überspannt. In ihr sind Photovoltaik-Elementezur<br />

Stromerzeugung und Solarthermie-Kollektoren<br />

für die Erhitzung von Warmwasser integriert. Im Bereich<br />

der Fenster erlaubt die grossflächige Verglasung vollen<br />

24 NACHHALTIG BAUEN | 3 | <strong>2010</strong>


MINERGIE-P-ECO<br />

Ausblick. Diese Lösung wurde in intensiver Zusammenarbeit<br />

mit den Fachplanern von Basler &Hofmann entwickelt.<br />

Die Neigungswinkel der PV-Elemente inden Bereichen<br />

der Brüstungen wurden opt<strong>im</strong>al auf die Ansprüche<br />

an Energieertrag und Verschattung ausgerichtet.<br />

Die südorientierten Dach- und Fassadenflächen werden<br />

sowohl mit über 200 m 2 PV-Paneelen als auch mit ca.<br />

95 m 2 Solarthermie-Kollektoren bestückt. Die Energie der<br />

Solaranlage wird inerster Priorität zum Heizen des Gebäudes<br />

und in zweiter Priorität für das Vorwärmen des<br />

Brauchwarmwassers eingesetzt. Die Heizenergie wird in<br />

einem neuartigen Erdspeicher unter dem Gebäude<br />

zwischengespeichert.<br />

Dadurch wirdermöglicht, Sonnenenergie vomSommer<br />

in den Winter zu verlagern. Dieser Erdspeicher besteht<br />

aus 33 ca.35mtiefen konzentrisch angeordneten Erdwärmesonden.<br />

Basler &Hofmann konntesich für den gewonnen<br />

Solarstromeine Einspeisevergütung sichern.<br />

Die Grundfeuchte des Gebäudes wird ausschliesslich<br />

durch die Feuchterückgewinnung in der Lüftung sichergestellt.<br />

Der intensive Einsatz von Lehmbauplatten mit<br />

Lehmputz <strong>im</strong> Grundausbau (Bürowände und Kernzonen)<br />

trägt zusätzlich zur Opt<strong>im</strong>ierung des Feuchtehaushalts<br />

bei.<br />

NACHHALTIG BAUEN | 3 | <strong>2010</strong> 25


«ESSLINGER DREIECK», NEUBAU GESCHÄFTSHAUS C<br />

MINERGIE-P-ECO<br />

Bauherrschaft<br />

Rehalp-Verwaltungs AG<br />

Bachweg 1<br />

8133 Esslingen<br />

Tel. 044 387 15 16<br />

www.rehalp-verwaltung.ch<br />

Architektur<br />

Stücheli Architekten<br />

Binzstrasse 18<br />

8045 Zürich<br />

Tel. 044 465 86 86<br />

www.stuecheli.ch<br />

<strong>Nachhaltig</strong>keit/Bauphysik<br />

Gebäudetechnik/PV/Bauingenieur<br />

Basler &Hofmann AG<br />

Ingenieure, Planer und Berater<br />

8032 Zürich<br />

Tel. 044 387 11 22<br />

www.baslerhofmann.ch<br />

Bauleitung<br />

ECKERT ARCHITEKTEN GmbH<br />

Torgasse 6<br />

8001 Zürich<br />

Tel. 043 268 02 18<br />

Materialisierung<br />

Kriterien der <strong>Nachhaltig</strong>keit und Ökologie, liegen auch<br />

der Wahl der Materialien <strong>im</strong> Innenausbau zu Grunde. Die<br />

ausgewählten Materialien sollen möglichst inihrer natürlichen<br />

Farbigkeit und Haptik eingesetzt werden.<br />

In den Zirkulations- und Bürozonen wirdein braun maserierter<br />

Linoleumbelag verlegt. Die zentralen Kern- und<br />

die seitlichen Stirnwände sind als Sichtbetonoberfläche<br />

aus Recycling-Beton ausgeführt. Aus konzeptionellen<br />

Gründen wurden, mit Ausnahme der Betonfertigteile, alle<br />

Betonarbeiten aus Recycling-Beton angefertigt. Auf Grund<br />

der sehr günstigen feuchteregulierenden Eigenschaften<br />

von Lehm wurden sämtliche Bürotrennwände und die<br />

Wände der beiden Kerne damit verputzt.<br />

■<br />

26 NACHHALTIG BAUEN | 3 | <strong>2010</strong>


AIR-ON AG<br />

PUBLIREPORTAGE<br />

NACHHALTIG BAUEN | 3 | <strong>2010</strong> 27


ERSATZNEUBAU MFH SPEERSTRASSE ZÜRICH<br />

Visionäres<br />

Energiekonzept<br />

Getreu dem Grundsatz der <strong>Nachhaltig</strong>keit<br />

und der Schonung unserer natürlichen<br />

Ressourcen, wurde der Minergie-P Ersatzneubau<br />

mitten <strong>im</strong> Stadtgebiet vonZürich<br />

realisiert.<br />

Die Aufgabenstellung der Bauherrschaft<br />

war vonBeginn an evident und die Vorgaben<br />

ambitioniert. Als Zielwert galten die<br />

Passivhaus Anforderungen, mindestens<br />

80% weniger Heizenergieverbrauch<br />

gegenüber den heute geltenden gesetzlichenGrenzwerten<br />

für Neubauten.<br />

Um die adäquaten Ansprüche andie aussergewöhnlichen<br />

Eigentumswohnungen zu erfüllen, durften architektonisch<br />

keine Kompromisse eingegangen werden. Die<br />

Fenster auf der Nordseite des Gebäudes mussten gleichermassen<br />

wie auf der Südseite angeordnet werden. Grosse<br />

Fensterflächen und teilweise auch Balkone, welche an<br />

der Ost- und West Fassade örtlich eine Verschattung verursachen,<br />

stellten planerisch eine komplexeAufgabe dar.<br />

Jede Eigentumswohnung sollte über eine dezentrale,<br />

eigenständige und autonome Energie- und Wärmeversorgung<br />

verfügen. Der Lösungsansatz war ein dezidiertes<br />

Energiekonzept und der Einsatz von Spitzentechnologie in<br />

allen Disziplinen.<br />

Bauphysikalischen Massnahmen<br />

Neben den hochwertigsten Baumaterialien für den<br />

Wärmedämm- und Luftdichtigkeitsper<strong>im</strong>eter wurde konsequent<br />

auf die Vermeidung von Wärmebrücken geachtet.<br />

Sämtliche an der Fassade befestigten Bauteile sind mit<br />

speziell konzipierten Einlageelementen wärmetechnisch<br />

vomBaukörper abgetrennt.<br />

Die Bauleitung war mit dem konsequenten Durchsetzen<br />

dieser Vorgaben gefordert. Planer und handwerkliche<br />

Betriebe verfügen generell über fragmentarisches Knowhow,<br />

um diese Massnahmen auf Anhieb richtig umzusetzen.<br />

28 NACHHALTIG BAUEN | 3 | <strong>2010</strong>


MINERGIE-P<br />

Für die Gebäudebeschattung wurden vorgesetzte Fensterzargenelemente<br />

mit <strong>im</strong> Holsturz integrierten Lamellenstorenentwickelt<br />

und eingesetzt.<br />

Die repräsentativen XL Minergie-Modul-Kunststofffenster<br />

von EgoKiefer erreichen bei einem Ug-Wert von 0,5<br />

W/m 2 Kdurch Dreifachverglasung mit doppelter Beschichtung<br />

einen g-Wert von 60%.Bei den Türelementen wurde<br />

pr<strong>im</strong>är auf die Luftdichtigkeit geachtet. Die geprüfte Minergie-Holztüre<br />

mit Dreifachdichtung von RWD Schlatter<br />

erfüllt allegeforderten Eigenschaften.<br />

Dezentrales Energie- und Gebäudekonzept<br />

Jede Wohnung verfügt über eine eigene kompakte<br />

Wärmepumpenheizungs- und Lüftungsanlage vom Typ<br />

Aerosmart X 2 der Firma Drexel und Weiss. Für die Wärmeversorgung<br />

wurden zwei Erdsonden in eine Tiefevon 160 m<br />

gebohrt. Die Aussenluft wird durch ein Erdregister unter<br />

der Bodenplatte <strong>im</strong>Winter vorgewärmt und <strong>im</strong> Sommer<br />

vorgekühlt. Die Wärmeabgabe erfolgt parallel zur Komfortlüftung<br />

auch über eine Niedrigtemperatur-Bodenheizung.<br />

Die Küchenabluft wirdmittels Umlufthaubenmit Aktivkohlefilter<br />

gereinigt.<br />

Thermische Solarenergie<br />

Zur Warmwasser Vorwärmung wurden spezielle Xinox<br />

Vakuum-Röhrenkollektore der Firma Conergy mit hervor-<br />

ragendem Wirkungsgrad eingesetzt. Die Kollektorenfelder<br />

sind auf dem Flachdach und an der Fassade des Dachaufbaus<br />

angeordnet.<br />

Photovoltaik (PV) Anlage<br />

Die direkteUmwandlung von Licht in elektrische Energie<br />

aufgrund des physikalischen Photoeffekts faszinierte<br />

die Bauherrschaft vonAnbeginn. Die Nutzung der Sonnenenergie<br />

zum Zwecke der Stromerzeugung wurde durch<br />

eine Solaranlage der Firma Muntwyler realisiert. Die Sola-<br />

NACHHALTIG BAUEN | 3 | <strong>2010</strong> 29


ERSATZNEUBAU MFH SPEERSTRASSE ZÜRICH<br />

MINERGIE-P<br />

re Netzeinspeisung erfolgt mit zehn SANYO-Solarmodulen<br />

auf dem Flachdach und erreicht eine Spitzenleistung von<br />

2300 Wp. Die Anlage erspart jährlich ca. 1500 kg CO 2 <strong>im</strong><br />

EU-Strommix.<br />

Abwasser Wärmerückgewinnung<br />

Eine weitere energieeffiziente Lösung zur Raumheizung<br />

wurde durch die Nutzung der Abwasserwärme realisiert.<br />

Das warme Abwasser der Bade- und Duschwannen<br />

wird durch ein separat geführtes Ablaufsystem einem<br />

Edelstahltank zugeführt. Die Wärmerückgewinnung erfolgt<br />

passiv über die Tankoberfläche. Dadurch kann die gemeinsam<br />

genutzte Räumlichkeit <strong>im</strong> Gartengeschoss temperiertwerden.<br />

Luftdichtigkeit der Gebäudehülle«Blower-door»<br />

Die Minergie-P Zertifizierungsstelle verlangt in Mehrfamilienhäusern,<br />

dass jede einzelne Wohnung den Luftdichtigkeitstest<br />

mit dem Grenzwert von 0,6 bestehen<br />

muss.<br />

Frühzeitig bei Projektbeginn wurden die Spezialisten<br />

der Firma Clicon AG beigezogen. Die Planung der Luftdichtigkeitsper<strong>im</strong>eter,<br />

<strong>im</strong> speziellen der Steigzonen und<br />

der unzähligen wohnungsübergreifenden Haustechnikinstallationen,<br />

musste minuziös durchgeführt werden. Um<br />

Leckagen vorzubeugen, wurden die ausführenden Monteure<br />

von der Bauleitung fortlaufend angewiesen und<br />

überwacht.<br />

Elektroanlage<br />

Die eingesetzten Elektrogeräte entsprechen vorwiegend<br />

der Energieeffizienzklasse A+ und A++.<br />

Energieeffizienz mit behaglich warmem Licht war die<br />

klare Forderung der Bauherrschaft betreffend Evaluation<br />

der Beleuchtungskörper. Mit der NIMBUS Aufbauleuchte<br />

und den breit strahlenden ATLAS Einbauspots wurde eine<br />

perfekteLösung gefunden. Dieser Standardentspricht der<br />

neusten Generation der LED Technologie. Die Stromersparnis<br />

gegenüber normalen Glühlampen liegt bei 90 %<br />

und die längereLebensdauerist ein weiterer Vorteil.<br />

Fazit<br />

Das Mehrfamilienhaus dient als Beispiel einer zukunftsorientierten<br />

Bauweise. Von den theoretischen Ansätzen<br />

konntedas Energiekonzept erfolgreich in die Praxis<br />

umgesetzt werden. Die Investitionen (BKP 2) gegenüber<br />

einer konventionellen Bauweise liegen gut 30 %höher und<br />

die Bauzeit verlängert sich um ca. 1 / 2 Jahr. Längerfristig<br />

bietet diese Bauweise jedoch einen opt<strong>im</strong>alen Investitionsschutz<br />

und einen Beitrag an unsere Umwelt. Minergie-P-<br />

Zertifikat Nr.ZH-038-P<br />

■<br />

Bauherrschaft<br />

Esther und Markus Näpfer-Lendi<br />

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30 NACHHALTIG BAUEN | 3 | <strong>2010</strong>


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NACHHALTIG BAUEN | 3 | <strong>2010</strong> 31


ZENTRUM MITTIM WALLISELLEN<br />

Wallisellen setzt<br />

energetische und<br />

städtebauliche Akzente<br />

Noch bis vorwenigen Jahren präsentierte sich das Areal<br />

be<strong>im</strong> Bahnhof Wallisellen als städtebaulich wenig überzeugendes<br />

Konglomerat aus Wohn- und Bürogebäuden,<br />

leerstehenden Hallen und Parkplätzen. Mit der Einweihung<br />

einer neuen Überbauung hat sich dieses Bild grundlegend<br />

verändert. Das neue Zentrum Mitt<strong>im</strong> Wallisellen<br />

basiert auf einem klaren, durchdachten Konzept: verdichtetes<br />

Wohnen und Arbeiten in energetisch innovativen<br />

Bauten mit opt<strong>im</strong>aler Anbindung an den öffentlichen Verkehr.Die<br />

vonewz erstellte Energiezentrale, welche die<br />

Überbauung mit Wärme und Kälte versorgt, spielt dabei<br />

eine Schlüsselrolle.<br />

5400 m 2 Verkaufsfläche, 6000 m 2 Bürofläche, 7000 m 2<br />

Wohnfläche –das sind die Eckwerteder neuen Überbauung<br />

Zentrum Mitt<strong>im</strong> Wallisellen, die unmittelbar neben<br />

dem markanten neuen Bahnhofsgebäude Ende Mai <strong>2010</strong><br />

eingeweiht wurde. Herzstück der Überbauung istdie auf<br />

zwei Ebenen angesiedelte,halböffentliche Halle, die <strong>im</strong><br />

unteren Geschossnahtlos an den Bahnhofplatzanschliesst<br />

und der Wallisellener Bevölkerung einen pulsierenden<br />

Begegnungsort bietet.<br />

FruchtbarePartnerschaft<br />

Das Zentrum Mitt<strong>im</strong> Wallisellen wurde vonder Firma<br />

Hänseler Immokonzept AG erstellt. Energieeffizienz und<br />

nachhaltige Energieversorgung standen vonAnfang an zu-<br />

oberst auf der Prioritätenliste der Projektentwicklerin.<br />

Aus diesem Grund haben diese bereits <strong>im</strong> Frühstadium<br />

der Entwicklung das Gespräch mit ewz gesucht.<br />

Basierend auf dem Leistungsauftrag der Stadt Zürich<br />

konzipiert und entwickelt ewz <strong>im</strong> Rahmen des Energie-<br />

Contracting zusammen mit seinen Kundinnen und Kunden<br />

massgeschneiderteLösungen für die Energieversorgung<br />

vonGebäuden. Dabei plant, finanziert und baut ewz die<br />

Energieversorgungsanlagen und stellt deren Betrieb sicher.Für<br />

diese Dienstleistung zahlen die Kundinnen und<br />

Kunden einen vertraglich festgelegten Preis. Die Verträge<br />

laufen in der Regel 15 bis 30 Jahre. Den Bedürfnissen der<br />

Kundinnen und Kunden nach Wirtschaftlichkeit, Versorgungssicherheit,<br />

einem effizientem Betrieb und kalkulierbaren<br />

Kostenwirdebenso Rechnung getragen wie ökologischen<br />

Aspekten. Wie fruchtbar die Zusammenarbeit <strong>im</strong><br />

Falleder Zentrumsüberbauung Mitt<strong>im</strong> Wallisellen war,<br />

zeigt sich unter anderem auch daran, dassdie Projektentwicklerin<br />

während der Realisierung das eigene Energielabel<br />

«HAE-Energy» für ihreÜberbauungen entwickelte;<br />

dieses soll künftig auch bei weiteren Überbauungender<br />

Hänseler Immokonzept AG angewendet werden.<br />

Abwärme undErdwärmeals zentrale Pfeiler<br />

der Energieversorgung<br />

Die Zentrumsüberbauung Mitt<strong>im</strong> Wallisellen wurde <strong>im</strong><br />

Minergie-Standarderstellt und erfüllt damit die Anforde-<br />

32 NACHHALTIG BAUEN | 3 | <strong>2010</strong>


PUBLIREPORTAGE<br />

rungen an energiesparende Bauten. Sie wirddurch eine<br />

Energiezentralemit Wärme und Kälteversorgt. ewz war<br />

nicht nur für die Erstellung dieser Energiezentralezuständig,<br />

sondern istauch nach der Übernahme der Überbauung<br />

durch die Firma Allreal für deren Betrieb verantwortlich.<br />

ErneuerbareEnergien spielen eine tragende Rolle:<br />

Zum Heizen und zur Aufbereitung des BrauchwarmwasserswirdErdwärme<br />

genutzt. Diese wirddurch 34 Sonden<br />

gewonnen, die bis zu 250 Meter tief in die Erde führen. Die<br />

Erdsonden werden als Energiespeichereingesetzt und sowohl<br />

für die Wärmeentnahme als auch für die Wärmerückgabe<br />

genutzt. Eine Wärmepumpe erzeugt die benötigte<br />

Wärme auf dem geforderten Temperaturniveau. Ebenso<br />

wirddie Abwärme aus der Kälteanlage des eingemieteten<br />

Grossverteilersgenutzt. Einzig die Spitzenlastwirddurch<br />

einen Gasheizkessel abgedeckt. Insgesamt summiert sich<br />

der Wärmebedarf auf 1635 MWh proJahr.Auch der jährlich<br />

Kältebedarf von445 MWh wirddurch eine eleganteLösung<br />

gedeckt: In der Übergangszeit wirdzum Kühlen der<br />

Räume die Kältegenutzt, welche be<strong>im</strong> Betrieb der Wärmepumpe<br />

anfällt. Die nicht weiter verwertbareAbwärme<br />

kann über die Erdsonden an das Erdreich abgegeben wird.<br />

Für Spitzenlastenstehen Kältemaschinen zur Verfügung.<br />

Erfreuliche Energiebilanz<br />

Die Bilanz dieses Energiekonzepts lässt sich sehen:<br />

Dank des Einsatzes erneuerbarer Energien können jährlich<br />

1390 MWh fossileBrennstoffeeingespart werden, was einer<br />

CO 2 -Reduktion von275 Tonnen proJahr entspricht. Das bedeutet:<br />

Der Wärme- und Kältebedarf der Zentrumsüberbauung<br />

Wallisellen kann zu 85 %mit erneuerbarer Energie<br />

gedecktwerden.<br />

■<br />

ewz<br />

Energiedienstleistungen<br />

Tramstrasse 35<br />

8050 Zürich<br />

Telefon058 319 47 12<br />

Telefax058 319 43 93<br />

edl@ewz.ch<br />

www.ewz.ch/energiedienstleistungen<br />

NACHHALTIG BAUEN | 3 | <strong>2010</strong> 33


EFH RINGWILERSTRASSE WETZIKON<br />

Naturgerecht<br />

für die<br />

Zukunft<br />

Michael Graf<br />

Im Weiler Ettenhausen, in der Kernzone<br />

am östlichen Dorfeingang, steht das neue<br />

Einfamilienhaus <strong>im</strong> Minergie-P Standard.<br />

Ein Ersatzbau für ein altes, baufälliges<br />

Wohnhaus, umgeben vonBauernhöfen mit<br />

Scheunen, Weiden und vomLändenbach.<br />

Wie kann man ein Einfamilienhaus mit dem modernsten<br />

Minergie-P Standard mit Sonnenkollektoren in eine<br />

vonTraditionen geprägteUmgebung eines ländlichen Weilers<br />

integrieren? Die gültigen Bauvorschriften, welche das<br />

Giebeldach und die Abmessungen für Dachaufbauten in<br />

der Kernzone genau festlegen, widersprechen ja eigentlich<br />

dem modernen neuen Bautypus.<br />

So darf die Gebäudehülle nur wenige Vor- und Rücksprünge<br />

aufweisen, das Volumen /Oberflächenverhältnis<br />

istopt<strong>im</strong>al zu wählen. Die Fassade selbstgenügt mit 25 cm<br />

mineralisch verputzter Kompaktfassade (atmungs-aktiver<br />

Baumit Dämmung) und Fenstern mit 3-fach Isoliervergla-<br />

34 NACHHALTIG BAUEN | 3 | <strong>2010</strong>


MINERGIE-P<br />

sungen den höchsten Anforderungen der Dämmtechnik.<br />

Sie wird somit zu einem Aussen- und Innenwelt trennenden<br />

Hightech-Bauteil.<br />

Die Nordfassade ohne Sonnenenergie-Nutzung ist zugleich<br />

auch die Strassenfassade und typologisch die Rückseite<br />

des Hauses. Sie enthält nur min<strong>im</strong>ale Fensterausschnitte,<br />

die vom Grundriss her gedacht sind und so auch<br />

Wärmeverluste möglichstvermeidet.<br />

Natürlich entstandene Zwischenzonen, die man vonaltenGebäuden<br />

her kennt wie Windfang, Loggia, grosse Vordachzonen<br />

von alten Scheunen und die Zwischenräume<br />

bei alten Kastenfenstern, lassen etwas vom Wohnleben<br />

nach aussen hervortreten. Bei einem Minergie-P Haus<br />

drohen solch qualitativ wertvollen Bereiche verloren zu<br />

gehen, weil Energieverluste in der Fassade unbedingt vermieden<br />

werden müssen. Ein Dialog mit der Aussenwelt<br />

wird aber gerade über solche Zwischenzonen erreicht, sie<br />

integrieren ein Gebäude in seiner Umgebung.<br />

Es wird für dieses Projekt ein geeignetes architektonische<br />

Mittel gefunden, welches auch zur Dorfeingangsstrasse<br />

(Norden) hin trotz dem «Rücken» eine einladende<br />

Gestik ermöglicht und wertvolle Zwischenzonen wieder<br />

aufleben lassen: eine feine Holzlattenhülle, die grosszügig<br />

um das kompakte Haus gelegt wird. Diese zweite Fassade<br />

NACHHALTIG BAUEN | 3 | <strong>2010</strong> 35


EFH RINGWILERSTRASSE WETZIKON<br />

MINERGIE-P<br />

hat einen ganz anderen Ausdruck mit ihren grossen Öffnungen<br />

und «blinden» Reihenfenstern als die thermische<br />

Fassade und sie ermöglicht vieleZwischenzonen (Loggien)<br />

als unbeheizten Wohnbereich des Hauses. Es entsteht ein<br />

Verdeckspiel des Innenhauses mit seinen energetischen<br />

Anforderungen zum Aussenhaus, welches so ungezwungen<br />

seinem Standort in der Umgebung gerecht werden<br />

kann. Bewusste Material- und Formwahl dieser zwei Hüllen<br />

bilden gerade in der Differenz zueinander, in der nicht<br />

deckungsgleichen Begegnung, freie Zonen, die vom Wohnen<br />

belebt, nach aussen wahrnehmbar in Besitz genommen<br />

werden können.<br />

Die Nordfassade mit den «blinden» Reihenfenstern<br />

wurde teilweise nicht mit Holzlatten belegt, so dassnur die<br />

vertikale Grundlattung erscheint. Dieses Bild fördert den<br />

Gedanken an Spaliere, die das Einwachsen-Lassen des<br />

Hauses ermöglichen, ein Grundmotiv der Urhütte. Das<br />

Wohnhaus wirdsomit der Natur wieder versöhnt.<br />

Ein Familienhaus für einen Geologen und eine Landschaftsarchitektin<br />

mit ihren drei Kindern.<br />

■<br />

Energiekennzahlen<br />

Energiebezugsfläche EBF: 370 m 2<br />

Heizwärmebedarf Qh: 63 MJ/m 2<br />

Heizwärmebedarf Raumheizung<br />

und Warmwasser:<br />

11 600 kWh<br />

Solar:<br />

4100 kWh<br />

Stückholz:<br />

7500 kWh<br />

Jährlicher Stückholzbedarf: 2200 kg =5Ster<br />

Minergie-P:<br />

Pr<strong>im</strong>äranforderung<br />

an Gebäudehülle: 27.3 kWh/m 2<br />

Grenzwert: 30.0 kWh/m 2<br />

EFH Ringwilerstrasse60:<br />

Pr<strong>im</strong>äranforderung<br />

an Gebäudehülle: 26.7 kWh/m 2<br />

Grenzwert: 19.6 kWh/m 2<br />

Bauherrschaft<br />

Familie M. und Th. Schirmer-Abegg<br />

Ringwilerstrasse 60<br />

8620 Wetzikon<br />

Architekt<br />

Michael Graf Architekt FH SIA STV<br />

Architektur +Baurealisation<br />

Waserstrasse 16<br />

8032 Zürich<br />

Tel. 044 381 73 53<br />

www.atelier-graf.ch<br />

HLK-Ingenieur<br />

Planforum GmbH<br />

Tösstalstrasse 12<br />

8400 Winterthur<br />

Tel. 052 213 08 05<br />

Fenster<br />

1a hunkeler<br />

Bahnhofstrasse 20<br />

6030 Ebikon<br />

Tel. 041 444 04 40<br />

www.1a-hunkeler.ch<br />

36 NACHHALTIG BAUEN | 3 | <strong>2010</strong>


LIEBI LNC AG<br />

PUBLIREPORTAGE «ASPIRO TLH»<br />

Energie aus dem<br />

nahegelegenen Wald<br />

Bei den alternativen, erneuerbaren Energieträgern gilt Holz,<br />

neben dem Wasser und der Sonne, als der wichtigste.Holz steht<br />

nicht nur in grossen Mengen zur Verfügung, sondern istauch<br />

innert kurzer Fristnutzbar.Der einhe<strong>im</strong>ische Wald bietet eine<br />

grosse, ungenutzteEnergieholzmenge, die problemlos eine Verdoppelung<br />

des heutebenötigten Volumens ermöglicht.<br />

Der Natur zuliebe<br />

Im Gegensatz zu den Öl- und Gas-Heizungen istHolz an der<br />

Anreicherung der Atmosphäremit CO 2 ,dem sogenannten Treibhauseffekt,<br />

nicht beteiligt. Be<strong>im</strong> richtigen Verbrennen des Holzes wirdnur<br />

das Kohlendioxid freigesetzt, das der Baum während seinem Wachstum<br />

der Atmosphäreentzogen hat. Deshalb spricht man be<strong>im</strong> Holz,<br />

<strong>im</strong> Gegensatz zu fossilen Brennstoffen, voneinem umweltneutralen<br />

CO 2 -Energieträger.Wer mitHolz heizt, leisteteinen wichtigen Beitrag<br />

zur Entlastung unserer Atmosphäre.<br />

ASPIRO TLH mit Lambda-Sonde –<br />

der Massstab für die Heizung der Zukunft<br />

GenialeFunktionalität<br />

Der ASPIRO TLH istein Heizkessel, derdie moderne Holzvergasungstechnologie<br />

in opt<strong>im</strong>aler Weise ausnützt. Bei der Verbrennung<br />

des Holzes wirdeine grösstmögliche thermische Leistung erreicht<br />

und gleichzeitig werden die Rauch- und Schadstoffemissionen verringert.<br />

Ein grosser Füllraum ermöglicht ein bequemes Beschicken<br />

des Heizkessels mit Halbmeterspälten. Nach dem Anfeuern erfolgt<br />

die Austrocknung und Vergasung des Holzes. Bei einer Temperatur<br />

von1200°C werden in der hochhitzebeständigen, speziallegierten<br />

Stahlbrennkammer die Holzgase nachverbrannt. Diese moderne<br />

Technologie ermöglicht ein fast aschenfreies Verbrennen des Holzes.<br />

Elektronische Leistungsregulierung<br />

Die <strong>im</strong> Heizkessel erzeugteWärme gelangt als heisses Wasser<br />

entweder direkt in das Heizsystemoder wirdineinem Speicher<br />

zwischengelagert. Dank der<br />

elektronischen Leistungsregulierung<br />

und Verbrennungsopt<strong>im</strong>ierung<br />

kann die Anlage auch<br />

mit einem kleinen Speicher betrieben<br />

werden. Mit der Wahl<br />

eines grösseren Speichers<br />

kann aber der Komfort gesteigertwerden.<br />

Mit einer Lambda-Sonde<br />

wirdder Restsauerstoff der Verbrennungsabgase<br />

gemessen.<br />

Genau geregelteLuftklappen<br />

führen die notwendige Menge<br />

Pr<strong>im</strong>är- und Sekundärluft zu.<br />

So kann während des gesamten Abbrandes ein Opt<strong>im</strong>um an<br />

Verbrennungsqualität mit äusserst geringen Emissionswerten erzielt<br />

werden und es istkein Einstellen der Holzart erforderlich.<br />

Die Mikroprozessorsteuerung LNCcomb<strong>im</strong>atic regelt mittels<br />

der Lambda-Sonde die Holzverbrennung, steuert und überwacht<br />

sämtliche Betriebsabläufeund bietet höchstentwickelteTechnologie<br />

für die Holzvergasungstechnik.<br />

Die kompletteVerteilergruppe mit den Abgängen auf den Energiespeicher,<br />

auf die Heizung und bei Bedarf auf den Wassererwärmer,<br />

istfertig am Heizkessel montiert und elektrisch verdrahtet.<br />

■<br />

LIEBI LNC AG<br />

Burgholz<br />

3753 Oey-Diemtigen<br />

Tel: 033 /681 27 81<br />

Fax: 033 /681 27 85<br />

E-Mail: info@liebilnc.ch<br />

NACHHALTIG BAUEN | 3 | <strong>2010</strong> 37


SWISSPOR<br />

An ihren Früchten<br />

sollt ihr sie erkennen<br />

Der neue, erweiterte Prüfstand bietet die Möglichkeit, beliebige<br />

Testszenarien zu definieren und neu auch mittels Laser-Scannern<br />

die Oberfläche abzutasten und auf feinste Veränderungen<br />

zu untersuchen. Damit werden wertvolle Erkenntnisse zum<br />

Langzeitverhalten unter wechselnder Temperaturbelastung gewonnen.<br />

Eine tolle Zusammenarbeit lässt sich <strong>im</strong>mer an<br />

konkreten Resultaten und Erfolgen messen. Seit längererZeit<br />

arbeitet die swisspor AG intensiv mit der HochschuleLuzern<br />

zusammen. Mit Erfolg, denn die steten<br />

Opt<strong>im</strong>ierungen und Verbesserungen <strong>im</strong> Detail bringen<br />

<strong>im</strong>mer wieder grosse Vorteile. Nochmals bessere<br />

Dämmwerte und eine nochmals vereinfachte Verarbeitung<br />

gibt es jetzt bei unseren neuen Fassadenplatten<br />

swissporLAMBDAPlus /Light.<br />

Sonne, Regen, Hitze und Kälte, aber auch unterschiedlich<br />

beschaffene, nicht ebene Untergründe gehören zum<br />

Alltag auf einer Baustelle. Bei den heutigen Dämmstärken<br />

gilt es, mehr denn je, die komplexen Zusammenhänge bei<br />

der Verarbeitung näher zu untersuchen und entsprechende<br />

Opt<strong>im</strong>ierungen an den Produkten vorzunehmen. Ziel ist<br />

es, dassVerarbeiter bei jeder Witterung schnell und sicher<br />

arbeiten können.<br />

Neues Design für swissporLAMBDAPlus/Light<br />

Fassadenplatten bis 200 mm.<br />

Die bereits bekannten Entlastungsschlitze vonswisspor<br />

haben nun eine neue D<strong>im</strong>ensionierung und geometrische<br />

Anordnung erhalten. Diese sind jetzt asymetrisch angeordnet.<br />

Eine Verbesserung die dem Verarbeiter auf der<br />

Baustellemehr Sicherheit und kürzereVerlegezeiten<br />

bringt. Jede Plattekann verbaut werden, so wie sie in der<br />

Hand liegt. Eine spezielleBezeichnung«Wandseite» ist<br />

nicht zu beachten. Diese neuen Platten verfügen über opt<strong>im</strong>aleVerarbeitungseigenschaften<br />

bei jeder Witterung,<br />

auch bei direkter Sonneneinstrahlung.<br />

38 NACHHALTIG BAUEN | 3 | <strong>2010</strong>


PUBLIREPORTAGE LAMBDA PLUS /LIGHT<br />

«Magische Schlitze»<br />

gegen den Kräfteaufbau<br />

bei Sonneneinstrahlung.<br />

Die von<br />

den swissporLAMBDA<br />

Plus /Light Fassadenplatten<br />

bereits bekannten,<br />

innovativen «Entlastungsschlitze»<br />

sind<br />

neu asymetrisch angeordnet.<br />

Das Handling<br />

be<strong>im</strong> Verarbeiten wird<br />

dadurch nochmals einfacher<br />

und sicherer.<br />

Mit nochmals verbesserten D-Werten vonnur 0.030<br />

W/(m·K) für swissporLAMBDAPlus und 0.032 W/(m·K)<br />

für swissporLAMBDALight.<br />

Fassadenaufbauten sollten <strong>im</strong>mer bessereDämmwerte<br />

erreichen, dabei aber so schlank wie möglich bleiben.<br />

Diese Forderung vonPlanern und Architekten istverständlich.<br />

Mit dieser Vorgabe wurden die Hochleistungsdämmplatten<br />

aus der Familie swissporLAMBDAPlus /<br />

Light für möglichstschlankeverputzteFassaden entwickelt.<br />

Die neuen Platten eignen sich damit bestens für alle<br />

hochwertigen und leistungsstarken Systemaufbauten.<br />

Der neue Prüfaufbau vonder HochschuleLuzern bringt<br />

neue Erkenntnisse während der Produktentwicklung<br />

hervor.<br />

Mit dem neu entwickelten Prüfaufbau, einer Spezialanfertigung<br />

die in Zusammenarbeit mit der swisspor AG entwickelt<br />

wurde, können verschiedene thermische Zustände<br />

und Abläufes<strong>im</strong>uliert werden. UnterschiedlicheOberflächentemperaturen,<br />

schneller Temperaturanstieg, langsame<br />

Abkühlung –alles kein Problem, der Prüfstand lässt<br />

sich entsprechend programmieren. Kraftsensoren in zwei<br />

Ebenen und mehrereLasersensoren registrieren kleinste<br />

Veränderungen. Verschiedene Temperaturfühler messen<br />

an unterschiedlichen Stellen die Temperaturverteilung <strong>im</strong><br />

innern einer Dämmplatte. AlleDaten werden aufgezeichnet,<br />

protokolliert und können anschliessend ausgewertet<br />

werden.<br />

Derharte Alltag aufeiner Baustellewirdauf diese<br />

Weise, auf relativ kleinem Raum, quasi in einem Zeitraffer<br />

s<strong>im</strong>uliert. Dies erlaubt es, eine beliebige Anzahl an Exper<strong>im</strong>enten<br />

und Prüfzyklen vollautomatisch durchzuführen.<br />

Ein komplettes Sort<strong>im</strong>ent –für jede Anwendung.<br />

Vonder einfachen swissporEPS Fassadenplattebis zur<br />

HochleistungsdämmplatteswissporLAMBDAPlus mit einer<br />

intelligenten Plattenrandlösung, swisspor bietet ein<br />

volles Sort<strong>im</strong>ent für jede Anwendung. Dabei gibt es keine<br />

Kompromisse bei der Herstellung und be<strong>im</strong> Service. Welches<br />

Produkt auch <strong>im</strong>mer zur Anwendung kommt, swisspor<br />

steht für Schweizer Qualität besterGüte.<br />

■<br />

Weitereund ausführliche Informationen und<br />

Auskünfte sind erhältlich unter www.swisspor.ch<br />

oder Telefon056 678 98 98<br />

NACHHALTIG BAUEN | 3 | <strong>2010</strong> 39


t i o n e n . . . I n n o v a t i o n e n . . . I n n o v a<br />

Wie Sie ihreKunden schnell und perfekt beraten.<br />

Clevere Planungs-Software:<br />

Der Wärmepumpen-Navigator<br />

Der Wärmepumpen-Navigator bringt<br />

Sie schnell und mobil ans Ziel. Jeder Kunde<br />

ist anders. Aber für jeden Kunden finden<br />

Sie mit Stiebel Eltron die Lösung, die passt.<br />

Den Weg zudieser Lösung ebnet ihnen der<br />

Wärmepumpen-Navigator schnell und einfach.<br />

Im Dialog mit dem Kunden entwickeln<br />

Sie individuelle Angebote, zeigen Varianten<br />

auf, erstellen Grobbudgets. Auf dem Laptop<br />

haben Sie den Navigator stets bei sich und beraten effizient vor Ort.<br />

Nachdem Sie <strong>im</strong> Meeting mit dem Kunden dank dem Navigator bereits<br />

vieleDetails besprochen haben, istdie nachfolgende individuelleOfferte<br />

mit geringem Aufwand erstellt. Ihr Kunde wirddie speditiveund präzise<br />

Beratung schätzen.<br />

So funktioniert Ihr Navigator<br />

Der Wärmepumpen-Navigator vereinfacht die Konfiguration und<br />

Planung einer kompletten Wärmepumpenanlage mit Stiebel-Eltron-<br />

Systemen. Aus über 30 000 Varianten wird eine Lösung für das individuelleBauvorhaben<br />

geliefert –auf Wunsch inklusiveeventueller Optionen.<br />

Die benutzerfreundliche Oberfläche und die gradlinige Führung<br />

durch den Prozess ermöglichen ein problemloses<br />

Arbeiten mit der Software.<br />

Alle relevanten Daten zur Systemempfehlung<br />

werden als Ergebnis grafisch dargestellt<br />

– zusätzlich ausgegeben werden Materialstückliste,<br />

Schaltpläne und Wirtschaftlichkeitsbetrachtung.<br />

Dafür notwendige Daten<br />

können aus Vorschlagswerten vomSystemeigenständig<br />

generiert oder auf Wunsch vom<br />

Nutzer selbst den Gegebenheiten angepasst<br />

werden. Die Software steht den Fachpartnern<br />

der Stiebel Eltron (Schweiz) AG in den drei<br />

Landessprachen Deutsch, Französisch und<br />

Italienisch zur Verfügung.<br />

STIEBEL ELTRON AG<br />

Netzibodenstrasse 23c<br />

4133 Pratteln<br />

www.stiebel-eltron.ch<br />

REDAKTIONELLE PARTNER<br />

Archipel –<br />

Planung und Innovation GmbH<br />

Hardturmstrasse 261<br />

8005 Zürich<br />

www.archipel.ch<br />

GerhardCatrina<br />

ArchitekturbüroAG<br />

Grundstrasse 16a<br />

8712 Stäfa<br />

www.catrina.ch<br />

Bauatelier Metzler GmbH<br />

Lussistrasse 7a<br />

8536 Hüttwilen<br />

www.bauatelier-metzler.ch<br />

Swissolar<br />

David Stickelberger<br />

Neugasse 6<br />

8004 Zürich<br />

www.swissolar.ch<br />

AWEL<br />

Abteilung Energie<br />

Stampfenbachstrasse 12<br />

Postfach<br />

8090 Zürich<br />

www.energie.zh.ch<br />

Michael Graf<br />

Architekt FH SIA STV<br />

Waserstrasse16<br />

8032 Zürich<br />

www.atelier-graf.ch<br />

Renokonzept<br />

Bauleitungs AG<br />

Schaffhauserstrasse333<br />

8050 Zürich<br />

www.renokonzept.ch<br />

Baumann Roserens Architekten<br />

L<strong>im</strong>matstrasse 285<br />

8005 Zürich<br />

www.brarch.ch<br />

Kämpfen für Architektur AG<br />

Badenerstrasse571<br />

8048 Zürich<br />

www.kaempfen.com<br />

Stücheli Architekten<br />

Binzstrasse 18<br />

8045 Zürich<br />

www.stuecheli.ch<br />

40 NACHHALTIG BAUEN | 3 | <strong>2010</strong>


NACHHALTIG BAUEN | 3 | <strong>2010</strong> 41


EFH ANDELFINGEN<br />

Langhaus<br />

tankt<br />

Sonne<br />

Das «Langhaus» –sobezeichnet der<br />

Architekt das Wohnhaus mit knapp 23 m<br />

Länge und nur 7mBreite. Der lange,<br />

schmaleGrundriss, kombiniert mit dem<br />

leicht geneigtem, schlichtem Giebeldach<br />

geben dem Haus eine elegante Form.<br />

Farben geben dem klaren Kubus spannende<br />

Akzente. Das Haus n<strong>im</strong>mt traditionelle<br />

Gebäudeformen auf, auch die Unterteilung<br />

in Wohnbereich und Ökonomiebereich mit<br />

Carport, Atelier und Laubengang istaus<br />

Südfassade mit Ausblick<br />

Die Haupt- und Aussichtsseiteorientiert sich nach Süden<br />

und liegt somit parallel zur Quartierstrasse. Die Fassade<br />

spielt mit verschiedenen Oberflächen und Formelementen.<br />

Grundfarbe- und struktur ist eine feine, speziell<br />

angefertigte graue Stülpschalung. Das Farbkonzept ist<br />

wohlbedacht; die Fensterlaibungen sind grün herausgearbeitet,<br />

<strong>im</strong> Carport, <strong>im</strong> Laubengang und am Eingangs-<br />

ländlich-traditionellen Bauten bekannt.<br />

Die Formensprache integriert sich gut,<br />

wobei sie sich nicht «anbiedernd», sondern<br />

eigenständig und in Form und Konstruktion<br />

zeitgemässzeigt.<br />

42 NACHHALTIG BAUEN | 3 | <strong>2010</strong>


MINERGIE-P<br />

NACHHALTIG BAUEN | 3 | <strong>2010</strong> 43


EFH ANDELFINGEN<br />

MINERGIE-P<br />

Minergie-P Kennzahlen<br />

Minergie-P bedingt ein eigenständiges, am niedrigen Energieverbrauch<br />

orientiertes Gebäudekonzept. Um die Zertifizierung zu erhalten,<br />

müssen u. a. folgende Anforderungen eingehalten werden:<br />

Energiebezugsfläche: 280 m 2<br />

Pr<strong>im</strong>äranforderungen an Gebäudehülle:<br />

Dieser Grenzwert gilt als Mittelwert über das ganze Gebäude.<br />

Haus Hallauer Griesser: Anforderung 33.4, erreicht 25.3 kWh/m 2<br />

GrenzwertMinergie-P:<br />

Der Energiebedarf für Heizung, Wassererwärmung, Komfortlüftung.<br />

Haus Hallauer Griesser: Anforderung 30.0, erreicht 27.0 kWh/m 2<br />

Luftdichtigkeit der Gebäudehülle:<br />

N50 Drucktestgemessen vorOrt. Anforderung 06, erreicht 0.4<br />

bereich entschied man sich ebenfalls für olivgrün. Die<br />

Farbgestaltung markiert wichtige Bereiche wie den Eingang,<br />

das Vordach über diesem Bereich, ost- und westseitig<br />

durch eine markanteBlende abgeschlossen, unterstützt<br />

diese Idee. An der Süd–West Ecke wählte man<br />

grosszügig raumhohe Fenster. Diesen vorgestellt mindert<br />

ein anthrazitfarbenes Rankegrüst (Stahl) den Einblick –<br />

bewachsen dient es als Sicht-, aber auch als Sonnenschutz.<br />

Raumprogramm und Konstruktionsart<br />

UG:<br />

Technik, Waschen, Keller, Betonbodenplatteund Betonwände<br />

EG:<br />

Wohnen, Essen, Kochen, Sep. WC,Gästez<strong>im</strong>mer, Arbeitsz<strong>im</strong>mer<br />

Holzelementbau U-Wert 0.1<br />

OG:<br />

3Schlafz<strong>im</strong>mer, 2Bäder<br />

Holzelementbau, Dach und Wände U-Wert 0.1<br />

Raue Bretter gegen Osten und Westen<br />

An der Ostseite entschied man sich für eine grün gestrichene<br />

Holzschalung, die vertikal, in roh gesägten,<br />

unterschiedlich breiten und dicken Fichtenbrettern angebracht<br />

wurde. Die unebene Struktur erzeugt ein wunderschönes<br />

Licht- und Schattenspiel auf der Fassade. Das<br />

Grün ist speziell vom Architekten für dieses Haus abgemischt<br />

und von der Farbenmanufaktur KT Color hergestellt<br />

worden. Die Fassade, hinter der sich Carport, Veloraum<br />

und Laubengang verbergen, wurde ohne Fenster<br />

ausgeführt; lediglich der Zugang zum Veloraum ist bündig<br />

eingelassen. Die Westfassade gleicht vonder Oberflächenstruktur<br />

der Ostfassade, besonderer Blickfang sind<br />

hier die eckübergreifenden Fenster <strong>im</strong>Obergeschoss die<br />

<strong>im</strong> Innenraum den Abschlussdes Flurskennzeichnen sowie<br />

den Essbereich <strong>im</strong> Erdgeschossmarkieren.<br />

Nordfassade mit Laubengang<br />

An der Nordfassade dominiert der dem Atelier vorgelagerte<br />

Laubengang. Der Ausblick ins Zürcher Weinland<br />

richtig Schaffhausen lädt zum Vrweilen ein. Der «Ökonomieteil»<br />

trägt die selbe grüne Vertikalschalung wie die<br />

Ostfassade.<br />

■<br />

Bauherrschaft<br />

Maja Griesser und<br />

Walter Hallauer<br />

Altweg 14<br />

8450 Andelfingen<br />

Architekt<br />

Bauatelier Metzler GmbH<br />

Lussistrasse 7a<br />

8536 Hüttwilen<br />

Tel. 052 740 08 81<br />

www.bauatelier-metzler.ch<br />

Haustechnik<br />

Neukom Installationen AG<br />

Bahnhofstrasse 5<br />

8197 Rafz<br />

Tel. 044 879 14 14<br />

www.neukom.com<br />

44 NACHHALTIG BAUEN | 3 | <strong>2010</strong>


Wirgratulieren der<br />

Bauherrschaftund<br />

dem Architekten zur<br />

innovativen Bauweise.<br />

Markus Zehnder<br />

und Team<br />

Schlanke Haustechnik spart Kosten.<br />

Das Minergie-P-ECO-Gebäude besticht durch seine schlanke Haustechnik. Ein hocheffizientes<br />

Kompaktgerät vom Typaerosmart XLS der Firma Drexel und Weiss dient zum Lüften,<br />

Heizen und Warmwassererzeugen. Als Wärmequelle für die Kleinstwärmepumpe<br />

sorgt ein <strong>im</strong> Erdreich verlegter Solekreis (oder Erdsonde), welcher zusätzlich die Aussenluft<br />

vorwärmt und <strong>im</strong> Sommer angenehm kühlt. Die Wärmeabgabe erfolgt in den Z<strong>im</strong>mern<br />

über die Zuluft, <strong>im</strong> Wohn- und Badbereich zusätzlich über eine Fussbodenheizung.<br />

Diese Art von Kompaktgeräten mit zentraler Steuerung weisen gegenüber modularen<br />

Systemen (Wärmepumpe und Komfortlüftung getrennt) betriebliche und energetische<br />

Vorteile auf und werden vermehrt in Minergie- und Minergie-P-Gebäuden eingesetzt.<br />

Vertrieb Schweiz:<br />

Gasser Passivhaustechnik, Zürich /St.Gallen, www.gasser.ch<br />

NACHHALTIG BAUEN | 3 | <strong>2010</strong> 45


EFH WILDBERG<br />

Ehrlicher<br />

Holzkubus<br />

Grosszügig Wohnen istLebensqualität<br />

Herz des Gebäudes ist der überdurchschnittlich grosszügige<br />

Wohn-Ess-Kochbereich.<br />

Hier dominieren kräftige Farb- und Materialakzente<br />

den Innenraum: die Wände erscheinen in gebrochenem<br />

Weiss, die EG Decke zeigt die Holzbalken und OSB (Grobspanplatte),<br />

als Kontrast dazu wählte man schwarze Fensterrahmen,<br />

Leibungen und Türen.<br />

Eine Treppe aus Schwarzstahl führt durch einen hohen,<br />

magentagefärbten Raum. Wände und Decke leuchten in<br />

der kräftigen Farbe, man taucht förmlich in ein Farbmeer<br />

ein. Die übrigen Bauteile wurden roh belassenen, wie die<br />

formaldehydfreien OSB Platten, das Schwarzblech an Ofen<br />

und Treppe oder der eingefärbteAnhydritboden.<br />

Weniger istmehr<br />

Im Aussenbereich entschied man sich für eine unaufdringliche<br />

Materialisierung und Farbgebung. Für die Fassade<br />

wählte man eine Schalung aus Fichtenbrettern, die<br />

natur und sägeroh, aber raffiniert strukturiert montiert<br />

wurde: Einzelne Bretter wurden weggelassen, darunter ist<br />

die Lattung diagonal angebracht. Diese wird anden offenen<br />

Fassadenstellen sichtbar und gibt dem kubischen<br />

Baukörper ein interessant strukturiertes Kleid. Mit 12 m<br />

Gebäudelänge auf 12 mGebäudetiefe plus 1.0 mLaubengang<br />

und Vordach gegen Süden und Westen wurde ein<br />

kompaktes Volumen erstellt. Die quadratische Grundform<br />

unterstützt die energieeffizienteBauweise.<br />

Die Bauherrschaft wünschte sich ein<br />

grosszügiges, schnörkelloses, funktionellesGebäude<br />

mit wohlproportionierten,<br />

hohen Räumen –eine Bauaufgabe, die<br />

die Philosophie der Planeraus dem «Bauatelier»<br />

widerspiegelt und daher motiviert<br />

angegangen wurde. Als Ergebnis zeigt sich<br />

ein kubischer Holzbau, der auf einem Betonsockel<br />

thront. Die Hanglage generierte<br />

eine dreigeschossige Westfassade, nach<br />

Osten schmiegt sich das Bauwerk an den<br />

Hang. Im Vordergrund stand die Ehrlichkeit<br />

zum Material, konstruktiveBauteile<br />

wurden daher sichtbar und ohne zusätzliche<br />

Verkleidungen ausgeführt.<br />

Sonne und Schatten für Süd- und Westfassade<br />

Werdie Sonne für Wärme- und Lichtquellenutzen will,<br />

der möchtesie an heissen Tagen auch ausschliessen können.<br />

Zur Beschattung auf Süd- und Westseite dienen bei<br />

diesem Projekt einerseits das Vordach sowie der 1mtiefe<br />

Balkon. Zusammen ergeben sie –seitlich durch eine Blende<br />

abgeschlossenen –einen geschützten Aussenraum. Er<br />

istdem Wohnen, Essen und der Küche bzw.<strong>im</strong>OGdem Arbeits-<br />

und Schlafz<strong>im</strong>mer vorgelagert. Betont werden sollte,dassessich<br />

um einen privaten Bereich handelt. Diesen<br />

Gedanken unterstützt auch die in diesem Bereich be-<br />

Minergie-P Kennzahlen Haus Oberländer<br />

Minergie-P bedingt ein eigenständiges, am niedrigen Energieverbrauch<br />

orientiertes Gebäudekonzept. Um die Zertifizierung zu erhalten,<br />

müssen u. a. folgende Anforderungen eingehalten werden:<br />

Energiebezugsfläche: 253m 2<br />

Pr<strong>im</strong>äranforderungen an Gebäudehülle:<br />

Dieser Grenzwert gilt als Mittelwert über das ganze Gebäude.<br />

Haus Oberländer: Anforderung 31.4, erreicht 23.1kWh/m 2<br />

GrenzwertMinergie-P:<br />

Der Energiebedarf für Heizung,<br />

Wassererwärmung, Komfortlüftung.<br />

Haus Oberländer: Anforderung 30.0, erreicht 27.7 kWh/m 2<br />

Luftdichtigkeit der Gebäudehülle:<br />

N50 Drucktestgemessen vorOrt.<br />

Haus Oberländer: Anforderung 06, erreicht 0.2<br />

46 NACHHALTIG BAUEN | 3 | <strong>2010</strong>


MINERGIE-P<br />

sonders fein gehobelte Fassadenschalung. Gegen Westen<br />

dient das Dach des Sockelgeschosses mit Keller und Garagenräumen<br />

ausserdem als Sitzplatz, hier geniesst man<br />

ungehinderten Fernblick.<br />

Kleine Fenster an Nord- und Ostfassade<br />

Auf der Nord- sowie der Ostseite ist das Sockelgeschoss<br />

praktisch uneinsehbar und äusserst privat gestaltet.<br />

Das Gebäude zeigt sich kubisch geschlossen, was die<br />

kleinen, in die Fassade geschnittenen Fenstern betonen.<br />

Die Fassadenschalung ist ineiner groben, sägerohen Art<br />

ausgeführt, speziell zu erwähnen ist der Hauszugang:<br />

Vom Sockelbereich gelangt man über eine Aussentreppe,<br />

die zwischen Kellerwand und einer zusätzlichen Betonwand<br />

errichtet wurde, zum Eingangsbereich. Sanft fällt<br />

das Tageslicht auf die Stufen, das transparenteDach, ausgeführt<br />

in Holz- Fieberglaskonstruktion filtert dezent. ■<br />

Bauherrschaft<br />

Sabine und Frank Oberländer<br />

Sunnhalderstrasse 19<br />

8489 Wildberg<br />

Architekt<br />

Bauatelier Metzler GmbH<br />

Lussistrasse 7a<br />

8536 Hüttwilen<br />

Tel. 052 740 08 81<br />

www.bauatelier-metzler.ch<br />

Haustechnik<br />

E. Fuchs AG<br />

Kieswerkstrasse 4<br />

8355 Aadorf<br />

Tel. 052 368 03 03<br />

www.efuchs-ag.ch<br />

NACHHALTIG BAUEN | 3 | <strong>2010</strong> 47


DAS NEUE BÜROGEBÄUDE DER AXPO AG IN BADEN<br />

<strong>Nachhaltig</strong> gebaut und<br />

dafür ausgezeichnet<br />

Die Axpo AG konnte ihr neues Bürogebäude an der Verenastrasse<br />

in Baden beziehen. Nebsteiner aufwändigen<br />

Fassadengestaltung die neue Akzente setzt, zeichnet sich<br />

das Gebäude durch eine vorbildliche Energiebilanz aus. Im<br />

Vergleich zu einem konventionell erstellten Gebäude sind<br />

Energieeinsparungen vonbis zu 50 Prozent möglich.<br />

Die Bauherrschaft –die Axpo AG (vormals NOK)<br />

Die Axpo AG engagiert sich als Energieversorgungsunternehmen<br />

entlang der gesamten Wertschöpfungskette,<br />

in der Stromproduktion, der Stromübertragung sowie <strong>im</strong><br />

Handel und Vertrieb. Den Strom für ihreKunden produziert<br />

die Axpo AG aus Kernenergie, Wasserkraft und erneuerbarenEnergien.<br />

Die 1914 gegründeteAxpo AG beschäftigt<br />

heuteüber 1600 Mitarbeitende und istzu100 Prozent <strong>im</strong><br />

Besitz der Axpo Holding AG,die ihrerseits vollständig den<br />

Nordostschweizer <strong>Kanton</strong>en gehört.<br />

Das Gebäude<br />

Das neue Bürogebäude der Axpo AG in Baden entspricht<br />

hohen Energiestandards und widerspiegelt damit die <strong>Nachhaltig</strong>keitspolitik<br />

des Unternehmens. Der Neubau stellt das<br />

erste nachhaltig gebauteBürohaus dieser Grösse <strong>im</strong> <strong>Kanton</strong>Aargau<br />

dar.Das Amt für Hochbauten der Stadt Zürich<br />

liessunter drei Dutzend verschiedenen Bauten zehn auswählen,<br />

die den Anforderungen des nachhaltigen <strong>Bauen</strong>s<br />

am bestengerecht werden. Der Neubau an der Verenastrasse<br />

gehört zu diesen TopTen.<br />

Das neue Bürogebäude erfüllt die Anforderungen der<br />

Standards Minergie, Minergie Ecound SIA Effizienzpfad<br />

Energie, teilweise übertrifft es diese sogar klar.Dazu tragen<br />

nebstder hohen Wärmedämmung unter anderem die Wärmeerzeugung<br />

bzw.Kühlung mittels Grundwasserwärmepumpen<br />

und eine volumenstromgeregelteLüftungsanlage<br />

mit Wärmerückgewinnung bei. Beispielsweise kommt das<br />

Gebäude mit einer Heizenergie von48MJ/m 2 und Jahr aus,<br />

das Minergie-Label erlaubt bis zu 110 MJ. Insgesamt kann<br />

die Betriebsenergie des neuen Bürobaus <strong>im</strong> Vergleich zum<br />

Bedarf eines konventionellen Gebäudes halbiert werden.<br />

Erstes Bürogebäude <strong>im</strong> <strong>Kanton</strong> Aargau mit Minergie-Eco-<br />

Standard<br />

Opt<strong>im</strong>iert wurde das Gebäude nicht nur bei der Betriebsenergie,<br />

sondern auch bezüglich der Herstellungsenergie.<br />

Be<strong>im</strong> Bau wurden nur gut verfügbareRohstoffe<br />

und ein hoher Anteil an Recyclingbaustoffen eingesetzt, so<br />

48 NACHHALTIG BAUEN | 3 | <strong>2010</strong>


PUBLIREPORTAGE 4B<br />

zum Beispiel ausschliesslich Recyclingbeton. Zudem stammen<br />

mindestens 20 Prozent der Heizenergie aus erneuerbaren<br />

Quellen und auch die gesundheitlichen Kriterien wie<br />

opt<strong>im</strong>aleTageslichtnutzung, geringe Lärmemissionen und<br />

Schadstoffbelastung der Raumluft wurden umgesetzt. Damit<br />

istesdas erste Bürogebäude <strong>im</strong> <strong>Kanton</strong> Aargau mit Minergie-Eco-Standard.<br />

Dieser erfordert nebstEnergieeffizienz<br />

auch eine gesunde und ökologische Bauweise. Die<br />

werkvertraglich vereinbarteNachweisdokumentation über<br />

die «Deklaration ökologischer Merkmalevon Bauprodukten»<br />

nach SIA493, umfasste allein <strong>im</strong> Bereich Fassadenbau<br />

über 110 Seiten.<br />

«Axpo istsich der Bedeutung nachhaltigen Verhaltens<br />

bewusst und handelt danach», sagt Manfred Thumann, CEO<br />

Axpo AG.«Mit diesem Gebäude setzen wir höchste umwelttechnische<br />

Standards bezüglich eines Ressourcenschonenden<br />

Baus und Betriebs um. Wir werden uns auch weiterhin<br />

für die effizienteNutzung vonEnergie einsetzen.»<br />

Das neue Bürogebäude besteht aus einem viergeschossigen<br />

Hauptteil und einem zweigeschossigen Verbindungsbau<br />

zum bestehenden Hauptgebäude. Vonaussen besticht<br />

die vorgehängteFassade aus Glas, durch das eine farbige<br />

Folie durchsch<strong>im</strong>mert. Sie sorgt zusammen mit dem begrünten<br />

Dach und den Garteninseln für eine opt<strong>im</strong>aleEingliederung<br />

in die Umgebung. Der Neubau bietet Raum für<br />

rund 150 Mitarbeitende sowie moderne Sitzungsz<strong>im</strong>mer<br />

und ein grosszügiges Personalrestaurant.<br />

■<br />

4B Fassaden AG<br />

an der Ron 7<br />

CH-6281 Hochdorf<br />

Tel. +41 (41) 914 57 57<br />

www.4-b.ch<br />

NACHHALTIG BAUEN | 3 | <strong>2010</strong> 49


FLUMROC<br />

Steinwolle<br />

für Schallschutz<br />

und Optik<br />

Direkt am Bahngleis in Dietikon steht eine neue Zentrumsüberbauung.<br />

Flumroc-Steinwollplatten schützen<br />

die exponierten Gebäude vorLärm. Die gedämmte<br />

Fassade überzeugt auch optisch.<br />

Einundzwanzig, zweiundzwanzig –und schon liegt der<br />

in der Sonne sch<strong>im</strong>merndeGebäudekomplex weit zurück.<br />

Wermit dem Intercity an der Überbauung Trio in Dietikon<br />

vorbeifährt, kann das unmittelbar an den Gleisen gelegene<br />

Bauwerk kaum genau betrachten. Es umfasst 112 Wohnungen,<br />

1650 Quadratmeter Bürofläche, 4000 QuadratmeterVerkaufsfläche<br />

sowie ein Parking mit 150 Kundenparkplätzen<br />

und gehört zu den interessantestenBauprojekten<br />

der Region –viel zu schade, um achtlos daran vorbeizufahren.<br />

Herausforderung Schallschutz<br />

In Sachen Schallschutzwar die exponierteLage der<br />

Überbauung zwischen Bahnlinie und <strong>Kanton</strong>sstrasse<br />

eine Herausforderung für das Planungsteam. Auf der<br />

Bahnseiteentschieden sich die Planer für eine vorgehängte<br />

Glasfassade in leichter, transparenter Optik. Trotz<br />

160 Mill<strong>im</strong>eter dicker Dämmung umhüllt sie die fünf Gebäude<br />

scheinbar schwerelos. Die verwendeteFlumroc-<br />

DämmplatteDECO eignet sich besondersfür durchschei-<br />

Das Lichtspiel der Glasfassade wirddurch spezielle<br />

Steinwollplatten vonFlumroc ermöglicht. Bild: Karl Steiner AG<br />

Die Überbauung Trio in Dietikon bietet Raum<br />

für Wohnungen, Läden und Büros. Bild: Karl Steiner AG<br />

50 NACHHALTIG BAUEN | 3 | <strong>2010</strong>


PUBLIREPORTAGE<br />

Vordem Zuglärm schützen Flumroc-Dämmplatten.<br />

nende Fassaden (siehe Kasten). Neben dem Schallschutz<br />

und den optischen Vorzügen dient die Steinwolleauch dem<br />

vorbeugenden Brandschutz –sie istnicht brennbar und<br />

weisteinen Schmelzpunkt vonüber 1000 Grad Celsius auf.<br />

Schwierige Rahmenbedingungen<br />

Auch bei der Organisation der Bauarbeiten war die<br />

Lage der Gebäude für den Generalunternehmer Karl Steiner<br />

AG ein Thema. Für den Güterumschlag blieb den Berufsleuten<br />

nur eine schmalePiste zwischen den Gleisen<br />

und dem Baukörper.Eine Belieferung per Bahn war aus<br />

technischen Gründen nicht möglich. Und auf der Vorderseiteder<br />

Überbauung war der Verlad nicht erlaubt, weil<br />

die <strong>Kanton</strong>sstrassezustark befahren ist.<br />

Minergie-zertifiziert<br />

Die fünf Trio-Gebäude präsentieren sich hell, frisch<br />

und grosszügig. Die Überbauung istMinergie-zertifiziert<br />

und mit einer Wärmepumpe ausgerüstet. Diese bezieht<br />

Wärme aus der L<strong>im</strong>mat und versorgt sowohl Bodenheizung<br />

als auch Warmwasseraufbereitung.<br />

■<br />

DekorativeDämmplatte<br />

Die Flumroc-DämmplatteDECO wirdnach der Montage<br />

grundiert und zwe<strong>im</strong>al<strong>im</strong>gewünschten Farbton gestrichen.<br />

Sie eignet sich deshalb opt<strong>im</strong>al für Aussenwände mit<br />

durchscheinenden, vorgehängten Fassaden.<br />

Der bewährte zweischichtige Aufbau und die Wellfaserstruktur<br />

auf der harten Aussenseiteerleichtern die Arbeit<br />

auf der Baustelle. Die Innenseiteder Steinwollplatteist geschliffen.<br />

Die Flumroc-DämmplatteDECO ist<br />

ideal für durchscheinende Fassaden.<br />

Die Flumroc AG in Kürze<br />

Die Flumroc AG istdie landesweit führende Herstellerin von<br />

Mineralwolleprodukten zur Wärmedämmung sowie für den<br />

Schall- und Brandschutz. Sie beschäftigt 290 Mitarbeitende<br />

(inkl. 24 Lernende) und gehört damit zu den grösstenArbeit–<br />

gebern <strong>im</strong> Sarganserland. Die Flumroc AG engagiert sich<br />

seit Jahren aktiv für energieeffizienteLösungen und ganzheitliche<br />

Energiekonzepte. Sie weist<strong>im</strong>mer wieder auf das<br />

grosse Energiesparpotenzial <strong>im</strong> Baubereich hin und fördert<br />

Energiestandards wie Minergie, Minergie-P und Passivhaus.<br />

Flumroc AG<br />

Industriestrasse 8<br />

8890 Flums<br />

Tel. 081 734 11 11<br />

www.flumroc.ch<br />

NACHHALTIG BAUEN | 3 | <strong>2010</strong> 51


UMBAU BAUERNHAUS BERTSCHIKON<br />

Altes<br />

Haus <strong>im</strong><br />

neuen<br />

Kleid<br />

Gerhard Catrina<br />

Der Bauherr eröffnete mir seinen Wunsch,<br />

das Elternhaus –ein 150-jähriges Bauernhaus<br />

in der Landwirtschaftszone –inein<br />

Minergie-P Haus umzubauen und dabei<br />

auch den Wohnraum zu vergrössern. Dank<br />

unserer engen und sehr konstruktiven<br />

Zusammenarbeit konnte ich ein Konzept<br />

entwickeln, welches in allen Punkten den<br />

Wünschen der Bauherrschaft entsprach<br />

und auch bewilligungsfähig war.<br />

Selbstverständlich hat der Umbau des alten Bauernhauses<br />

in ein Minergie-P Haus einige harte Knacknüsse<br />

mit sich gebracht: Selbst noch während der Bauzeit mussten<br />

Änderungen am Konzept vorgenommen werden, weil<br />

die alte Bausubstanz den Anforderungen der modernen<br />

Technik nicht genügte. So wurde z. B. die <strong>im</strong> Dachgeschoss<br />

geplante Wärmepumpe inkl. Speicher in den ehemaligen<br />

Kuhstall verlegt, weil die Belastung für die bestehenden<br />

Balken zu grossgewesen wären.<br />

52 NACHHALTIG BAUEN | 3 | <strong>2010</strong>


MINERGIE-P<br />

Die Lüftungsführung wurde laufend den vorgefundenen<br />

Gegebenheiten angepasst,damit diese sich opt<strong>im</strong>al in den<br />

Baukörper einfügt. Der Blower-Door-Test (Test für die<br />

Luftdichtigkeit des Hauses, unabdingbar für das Minergie-<br />

P-Zertifikat) stellte sehr hohe Anforderungen an alle<br />

Handwerker, was Sorgfalt und Präzision bei den Abdichtungen<br />

der alten Bauteileerforderte.<br />

Die Konstruktion des Stalldachs wurde völlig neu konzipiert,<br />

um einen stützenfreien Anbau zu realisieren.<br />

Selbstredend gibt es Sonnenkollektoren, Wärmepumpe<br />

und kontrollierte Lüftung in allen Räumen, sowie einen<br />

Grauwassertank für WC-Spülung, und Gartenbewässerung.<br />

Architektur<br />

Das Haus präsentiert sich gegen aussen optisch fast<br />

unverändert, nur der vor ca. 100 Jahren gemachte Anbau<br />

wurde entfernt, und auf dem Dach befindet sich ein Son-<br />

NACHHALTIG BAUEN | 3 | <strong>2010</strong> 53


UMBAU BAUERNHAUS BERTSCHIKON<br />

nenkollektor.Gut sichtbar sind die <strong>im</strong> neuen Scheunenteil<br />

untergebrachten Wohnräume.<br />

Die grossen Fenstersind geschickt mit mobilen, lamellenartigen<br />

Holzwänden als Sonnenschutz versehen.<br />

Die Küche und der Essraum befinden sich neu auf dem<br />

Niveau des ehemaligen Stalls, 80 cm tiefer als der angrenzende<br />

Wohnraum <strong>im</strong> alten Teil.<br />

Beide Niveaus sind in der ganzen Breite offen sichtbar<br />

und mit einer raffinierten mobilen Treppe verbunden, die<br />

je nach Bedürfnissen verschoben werden kann.<br />

Die Familie Peter wohnt nun seit Juli <strong>2010</strong> <strong>im</strong> neuen altenHaus<br />

und wie sie mir versichert hat, fühlt sie sich dabei<br />

wohl und zufrieden. Wie viel raffinierte und ausgeklügelte<br />

Technik, verbunden mit subtiler Renovation vonalter Bausubstanz<br />

und neuer Architektur sich darin verbirgt, wird<br />

vonaussen wohl niemand erahnen können<br />

■<br />

Kennzahlen<br />

Bauernhaus alt:<br />

145 m 2 inkl. Anbau<br />

Bauernhaus mit Erweiterung<br />

<strong>im</strong> ehemaligen Stall: 233 m 2<br />

Raumprogramm:<br />

UG:<br />

Waschküche, Keller<br />

EG: Neuer Teil: Eingang, WC/Dusche, Küche,<br />

Wohnessraum<br />

EG: Alter Teil: Wohnz<strong>im</strong>mer, Gastz<strong>im</strong>mer,<br />

Treppenhaus<br />

OG: Neuer Teil: 2grosseZ<strong>im</strong>mer, àca. 25 m 2<br />

OG Alter Teil: 2Z<strong>im</strong>mer àca15m 2 ,Bad,<br />

Dusche/ WC<br />

Estrich kalt: Lüftungszentrale<br />

Stall:<br />

Technikzentrale<br />

Bauherrschaft<br />

Familie Peter<br />

Benklen 11<br />

8614 Bertschikon<br />

Architekt<br />

Gerhard Catrina<br />

Architekturbüro AG<br />

Grundstrasse 16a<br />

8712 Stäfa<br />

Tel. 043 477 10 50<br />

www.catrina.ch<br />

HLK-Ingenieur<br />

hässig sustech gmbh<br />

Ingenieurbüro<br />

Weiherallee 11a<br />

8610 Uster<br />

Tel. 044 940 74 15<br />

www.sustech.ch<br />

54 NACHHALTIG BAUEN | 3 | <strong>2010</strong>


MINERGIE-P<br />

Ihr Berater und Fachplaner,<br />

wenn es um MINERGIE (-P) geht<br />

Über 20 Jahre Erfahrung –siehe Referenzen unter<br />

www.sustech.ch<br />

hässig sustech gmbh, 8610 Uster 044 940 74 15 MINERGIE-P –Modernisierung<br />

NACHHALTIG BAUEN | 3 | <strong>2010</strong> 55


SWISSOLAR<br />

Solarstrom<br />

vomeigenen Dach<br />

DiePhotovoltaikanlage<br />

vonEhepaar Matti wurde<br />

vonder BE Netz AG in<br />

Ebikon LU realisiert:<br />

Die Solarmodulesind auf<br />

das Dach aufgebaut.<br />

Bilder: BE Netz AG<br />

Immer mehr Einfamilienhausbesitzer überlegen sich,<br />

eine Solarstromanlage zu installieren. VieleArgumente<br />

sprechen dafür, auch wenn die kostendeckende Einspeisevergütung<br />

angesichts der langen Wartelisten noch weit<br />

entfernt scheint. Kleine Anlagen, die in erster Linie Strom<br />

für den Eigenbedarf liefern, sind bereits heute attraktiv.<br />

«Wir sind stolz, selber Strom zu produzieren», erzählt<br />

Christian Matti. Im Moment rechne sich die Photovoltaikanlage<br />

auf ihrem Reiheneinfamilienhaus <strong>im</strong> bernerischen<br />

Mühlethurnen zwar nicht. Denn sie stehe wohl noch längere<br />

Zeit auf der Warteliste für die kostendeckende Einspeisevergütung<br />

(KEV). Doch Matti beobachtet die Situation<br />

gelassen: «Wir hätten die Anlage auch ohne KEV gebaut.<br />

Wir wollten unseren Beitrag zu einer sauberen Energieversorgung<br />

leisten.» Eine Überlegung vonClaireund<br />

Christian Matti war, dasssie mit der PV-Anlage den Strom<br />

für ihreWärmepumpe bereitstellen können.<br />

Einen Beitrag leisten<br />

Ähnlich sieht es auch Manfred Haag aus Pfäfers: Er hat<br />

seine PV-Anlage zwar zur KEV angemeldet. Doch er hätte<br />

auch sonstauf Solarstromgesetzt. Als er sein Elternhaus<br />

energetisch sanierte, war klar, dasserdas Warmwasser<br />

<strong>im</strong> Sommer nicht mehr mit der Ölheizung bereitstellen<br />

wollte– aus finanziellen und ökologischen Gründen. Da<br />

lag es für ihn auf der Hand, gleich Modulezur Produktion<br />

vonSolarstromzuintegrieren. «Ich hatteein Budget für<br />

die gesamteSanierung, dabei waren die 25 000 Franken<br />

für die PV-Anlage nicht der grössteTeil», so Manfred<br />

Haag. «Jeder sollte<strong>im</strong>Rahmen seiner Möglichkeiten etwas<br />

tun, denn die fossilen Energien sind beschränkt und<br />

der Neubau eines Kernkraftwerks istumstritten.»<br />

Dassdie Energie <strong>im</strong>mer teurer wird, istein weiteres Argument<br />

für den Bau einer Solarstromanlage. So auch für<br />

Michel Perrenoud aus Epalinges: «Die Solarenergie steht<br />

unbegrenzt zur Verfügung.» Sind die Investitionen getätigt,<br />

produziert die PV-Anlage für die nächsten20bis 30 Jahre<br />

Solarenergie zum gleichen Preis. Andersder Strom vom<br />

Netz: Allein für 2011 rechnet der Verband Schweizer Elektrizitätsunternehmen<br />

VSE mit einer durchschnittlichen<br />

Preiserhöhungum4Prozent. Be<strong>im</strong> Solarstromzeigt die<br />

Entwicklung genau in die umgekehrteRichtung: In den<br />

letzten Jahren sanken die Preise für PV-Anlagen stetig<br />

und damit auch diejenigen für den Solarstrom.<br />

Die Kostentief halten konnteMichel Perrenoud, weil er<br />

als diplomierter Elektroinstallateur einen Teil der Installationsarbeiten<br />

selbstdurchführte. Er hat auch Zeit und Engagement<br />

in die Planung seiner Photovoltaikanlage gesteckt.<br />

«Für mich war das eine Art Hobby», so der aktive<br />

Pensionär.<br />

Unterschiedliche Montagemöglichkeiten<br />

Photovoltaikanlagen lassen sich auf praktisch jedem<br />

Hausdach installieren. Ideal isteine Ausrichtung vonSüdostbis<br />

Südwestund eine Dachneigungvon 30 bis 60 Grad.<br />

Der Einflussder Schräge und der Abweichung vonSüden<br />

56 NACHHALTIG BAUEN | 3 | <strong>2010</strong>


PUBLIREPORTAGE<br />

istjedoch relativ moderat: Der Minderertrag eines direkt<br />

gegen Südwestengerichteten Daches mit einer Neigung<br />

von30° liegt bei etwa 5Prozent. Solarmodulekönnen entweder<br />

ins Dach integriertoder aufgebaut installiert werden.<br />

Auf Flachdächern werden die Module<strong>im</strong>idealen Winkelauf<br />

Ständern montiert. Manfred Haag wählteeine<br />

dachintegrierteLösung, weil er das Dach bei der energetischen<br />

Sanierung sowieso erneuerte: Die Solarmodule<br />

wurden direkt auf den Dachunterbau verlegt und ersetzen<br />

die Dachziegel.Ehepaar Matti hingegen entschied sich für<br />

eine Lösung, bei der die Solarmoduleauf das bestehende<br />

Dach montiert werden. «Unser Reiheneinfamilienhaus ist<br />

erst einige Jahrealt», so Matti. «Das Dach war also noch<br />

wie neu.»<br />

Auch auf Vordächern, Sonnenschutzvorrichtungen oder<br />

an Fassaden lässt sich Solarstromproduzieren. Welche<br />

Flächen sich eignen, welche Solarzelltechnologie und<br />

Montagelösung am bestengeeignet ist, wissen die Planer<br />

und Solarinstallateure. Unter www.solarprofis.ch isteine<br />

Liste ausgewiesener Fachleutezufinden.<br />

Bei der energetischen Sanierung seines Hauses liess<br />

Manfred Haag Sonnenkollektoren und Photovoltaikmoduleins<br />

Dach zu integrieren. Realisiert wurde die Anlage<br />

durch die Heizplan AG in Gams.Bild: Manfred Haag<br />

Anschlussans Netz<br />

Solarstromanlagen werden in der Regel ans öffentliche<br />

Stromnetz angeschlossen. Der lokaleEnergieversorger ist<br />

zur Abnahme des Stroms verpflichtet. Bei Kleinanlagen<br />

kann man über das sogenannteNetmetering abrechnen:<br />

Im Zähler werden Stromproduktion und -bezug saldiert.<br />

Somit wirdder SolarstrominersterLinie vomProduzentendirekt<br />

genutzt. Für Kleinanlagen bis zu 3Kilowatt liegt<br />

der Einspeisetarif gemässder neuen Empfehlung des<br />

Bundesamtes für Energie (BFE) gleich hoch der Bezugstarif,<br />

solange die abgegebene Strommenge den Eigenbedarf<br />

<strong>im</strong> saisonalen Mittel nicht überschreitet. Bei grösseren<br />

Anlagen entspricht die Vergütung dem Grosshandelspreis<br />

für Strom, also rund 6bis 8Rappen. Es gibt jedoch auch<br />

Elektrizitätswerke, die bei Anlagen über 3Kilowatt das<br />

Prinzip des Netmetering anwenden.<br />

Dank der neuen Vergütungsempfehlungen sind Kleinanlagen<br />

auch ohne KEV attraktiv.Ein Rechenbeispiel: Eine<br />

Solarstromanlage mit einer Leistung von3Kilowatt kostet<br />

zwischen 21 000 bis 26 000 Franken. Davon lassen sich in<br />

den meisten<strong>Kanton</strong>en rund 3000 Franken durch Steuerabzüge<br />

einsparen. Bei einer Vollkostenrechnung kämen<br />

noch Unterhalts- und Kapitalkostenhinzu. Die Anlage erbringt<br />

bei opt<strong>im</strong>aler Positionierung einen Ertrag von3000<br />

Kilowattstunden. Dies deckt ungefähr den Stromverbrauch<br />

einer 4-köpfigen Familie (ohne Elektroboiler). Bei<br />

Strompreisen von20Rappen proKilowattstunde spart die<br />

Familie also rund 600 Franken proJahr.Aufgerechnet auf<br />

die Lebensdauer einer Anlage von25Jahren entspricht<br />

dies 15 000 Franken.<br />

Abbau der KEV-Warteliste beschleunigt<br />

Michel Perrenouds Anlage gehört mit 4,4 Kilowatt<br />

Leistung nicht mehr zu den Kleinanlagen. Er speistden<br />

ganzen Strom ins öffentliche Netz ein. Dafür erhält er vom<br />

lokalen Netzbetreiber zurzeit 12 Rappen proKilowattstunde.<br />

In etwa drei Jahren wirdihm über die KEV 74 Rappen<br />

vergütet. Dasserals Solarstromproduzent vorübergehend<br />

drauflegt, istfür Perrenoud kein Problem: «Damit leiste<br />

ich einen Beitrag zum Schutz der Umwelt.»<br />

Die KEV-Warteliste istbis Ende August<strong>2010</strong> auf 6600<br />

Anlagen angewachsen. Doch laut Swissgrid zeichnet sich<br />

ab 2011 eine Entspannung der Situation an: Der Ständerat<br />

NACHHALTIG BAUEN | 3 | <strong>2010</strong> 57


SWISSOLAR<br />

PUBLIREPORTAGE<br />

Michel Perrenouds<br />

Anlage, realisiert von<br />

Solstis, soll jährlich<br />

4000 bis 5000 Kilowattstunden<br />

Strom<br />

produzieren.Bild:<br />

Michel Perrenoud<br />

hat die max<strong>im</strong>aleFördersumme für Anlagen zur Produktion<br />

erneuerbarer Energien um 50 Prozent erhöht. Ab 2011<br />

werden wieder Anlagen zur KEV zugelassen, in drei Jahren<br />

solltedie jetzige Warteliste abgebaut sein. Zudem bieten<br />

einige <strong>Kanton</strong>e, wie Appenzell Ausserrhoden, Thurgau,<br />

Schaffhausen oder Baselstadt, oder auch einige Elektrizitätswerkeund<br />

<strong>Kanton</strong>e Überbrückungsbeiträge bis zur<br />

KEV an. Einen anderen Wegüberlegt sich zurzeit Manfred<br />

Haag. Nämlich seinen Solarstromüber die Naturstrombörse<br />

Ostschweiz anzubieten. Hier könnteerüber eine<br />

Internetplattform seinen Solarstromdirekt an lokaleAbnehmer<br />

verkaufen.<br />

PositiveNebenwirkungen<br />

Mit kleinen PV-Anlagen,die in ersterLinie Elektrizität<br />

für den Eigenbedarf liefern, lassen sich beträchtliche<br />

Unterschiedliche Solarzelltechnologien<br />

Solarzellen wandeln das Sonnenlicht in elektrische Energie um.<br />

Die Entwicklung brachteeine grosse Vielfalt an Solarzellen-Technologien<br />

hervor.Weitaus am häufigstenkommen kristalline Siliziumzellen zum Einsatz,<br />

die einen Wirkungsgrad vonbis zu 20 Prozent erzielen. Silizium istdas<br />

zweithäufigste Material der Erdkruste,womit die Versorgung langfristig<br />

sichergestellt ist.<br />

Daneben gibt es eine Vielfalt vonDünnschicht-Solarzellen aus amorphem<br />

Silizium, Kupfer-Indium-Selenid und weiteren Materialien. Sie brauchen<br />

deutlich weniger Material als kristalline Zellen und können kostengünstiger<br />

produziert werden. Allerdings haben sie einen tieferen Wirkungsgrad.<br />

Erst <strong>im</strong> Forschungsstadium sind Zellen aus organischen Kunststoffen,<br />

zu denen auch die bekannten Grätzel-Zellen gehören.<br />

Stromkosteneinsparen. Erhält ein Betreiber eine kostendeckende<br />

Einspeisevergütung, istdie Anlage klar rentabel.<br />

Doch <strong>im</strong> Vordergrund steht bei den meistenBauherren das<br />

persönliche Engagement. «Es gibt ein gutes Gefühl, Solarstromzuproduzieren»,<br />

so Manfred Haag. «Ein Erfolgserlebnis»<br />

nennt es Christian Matti. Zudem an<strong>im</strong>ieredie Solaranlage<br />

zu einem effizienteren Umgang mit elektrischer<br />

Energie. «Wenn unser Verbrauch die Produktion übersteigt,<br />

überlegen wir uns, welches Gerät wir ausschalten<br />

könnten», so Matti. Schliesslich gibt einem die Energie<br />

vomeigenen Dach ein Stück Unabhängigkeit –vor allem<br />

vordem Hintergrund steigender Strompreise. Ein gutes<br />

Argument, auch ohne kostendeckende Einspeisevergütung.<br />

KEV in Kürze<br />

Die kostendeckende Einspeisevergütung (KEV) garantiert den Betreibern<br />

vonPhotovoltaikanlagen, den produzierten Strom während 30 Jahren zu einem<br />

garantierten Preis an das örtliche Elektrizitätswerkzuverkaufen.<br />

Finanziert wirddie KEV über eine Abgabe auf dem gesamten Strom vonaktuell<br />

0,45 Rappen proKilowattstunde. Dieser Betrag kann bis 0,9 Rappen erhöht<br />

werden. Die Einspeisevergütung wirdentsprechend der Kostenentwicklung<br />

bei Photovoltaikanlagen abgesenkt, jährlich um mindestens 8Prozent. Aufgrund<br />

der aktuellen Kostenentwicklung bei PV-Komponenten wurde der Preis<br />

<strong>2010</strong> um zusätzlich 10 Prozent abgesenkt. Anlagen, die eine KEV-Zusage haben<br />

und bereits in Betrieb stehen, sind vonden Absenkungen nicht betroffen.<br />

Die nationaleNetzgesellschaft Swissgrid istfür das KEV-Anmeldeverfahren<br />

der Anlagen zuständig und wickelt die Erfassung der Anlagen ab.<br />

■<br />

KOMPETENTE UNTERNEHMEN FÜR SOLAR- UND PHOTOVOLTAIK-ANLAGEN<br />

www.hoval.ch<br />

www.schweizer-metallbau.ch www.soltop.ch www.3-s.ch<br />

www.waltermeier.com<br />

www.stiebel-eltron.ch<br />

www.conergy.ch<br />

www.benetz.ch<br />

58 NACHHALTIG BAUEN | 3 | <strong>2010</strong>


SCHWEIZER QUALITÄT DER A-KLASSE<br />

PUBLIREPORTAGE<br />

Conergy Sunrise Eco–<br />

die energieeffiziente Solaranlage<br />

für das Einfamilienhaus<br />

tementwickelt, das 90%weniger Energie verbraucht als<br />

herkömmliche Anlagen. Extreme Sparsamkeit gepaart mit<br />

höchsterEffizienz. Damit setzt Conergy einen weiteren Meilenstein.<br />

Energieeffiziente Pumpe und modernste Reglertechnik<br />

Herzstück dieser revolutionären Neuentwicklung sind<br />

eine extrem sparsame Pumpe mit ECM-Technologie und<br />

eine komplett neu entwickelteReglertechnik, die <strong>im</strong> Zusammenspiel<br />

den Stromverbrauch um 90%reduzieren.<br />

Die neue Drehzahlregelung VarioFlow ® ermöglicht zudem<br />

eine stufenlose Regelung der Pumpendrehzahl von0bis<br />

100%. Dadurch kann die Sunrise Ecoselbstbei schwacher<br />

Sonneneinstrahlung Energie gewinnen und erzielt erheblich<br />

längereLaufzeiten. Weniger Input –noch mehr Output.<br />

Conergy präsentiert ihreneueste Entwicklung, die erste<br />

energieeffiziente Kompakt-Solaranlage für das Einfamilienhaus.<br />

Mit der Energieeffizienzklasse<br />

Aentspricht<br />

sie den heutigen<br />

Anforderungen an die<br />

Haustechnik. Durch das<br />

bewährte BackBox ® -<br />

System läuft die Sunrise ® Eco<br />

sicher und wartungsfrei.<br />

Die Sonne istheute schon eine<br />

wichtige Energiequellefür<br />

Warmwassergewinnung <strong>im</strong> Einfamilienhaus.<br />

Im Neu- oder Umbau<br />

entscheiden sich <strong>im</strong>mer<br />

mehr Bauherren für diese umweltfreundliche<br />

Technik und profitieren<br />

vonder «kostenlosen»<br />

Energie der Sonne. Mit modernen<br />

Systemen wirddie Solartechnik<br />

einfach, sicher und effizient.<br />

90%Energieeinsparung<br />

Der Stromverbrauch der Solarpumpe der Sunrise Eco<br />

kostet<strong>im</strong>Jahr etwa soviel wie ein Café-Crème! Bei herkömmlichen<br />

Solaranlagen istder Stromverbrauch seit langer<br />

Zeit ein Diskussionsthema. Jetzt hat Conergy ein Sys-<br />

Tausendfach bewährtes BackBox ® -System<br />

Ein Problem vonkonventionellen Solaranlagen sind die<br />

Überhitzung und die damit verbundene Dampf- und Gasbildung<br />

<strong>im</strong> Solarkreislauf.Die Lösung dazu wurde vonConergy<br />

bereits vorüber 10 Jahren vorgestellt: Das BackBoxSystem.<br />

Durch eine intelligenteEntleerung der Kollektoren bei<br />

Erreichen der gewünschten Boilertemperatur wirdjede<br />

Überhitzung ausgeschlossen. Sämtliche Komponenten der<br />

Solaranlage werden so geschont. Seit der Einführung wurden<br />

vieletausend BackBox-Systeme installiert.<br />

Diese Technologie steht für Anlagen jeder Grösse zur<br />

Verfügung, vonder Kompaktanlage für Warmwasser <strong>im</strong><br />

Eigenhe<strong>im</strong> bis zur Grossanlage <strong>im</strong> Mehrfamilienhaus oder<br />

in öffentlichen Gebäuden.<br />

Conergy Schweiz –<br />

Ihr professioneller Partner für Solartechnik<br />

Seit bald 25 Jahren istdie Schweizer Conergy GmbH in<br />

Flurlingen marktführend <strong>im</strong> Solarbereich. Als Entwickler<br />

und Hersteller vonSolaranlagen für Warmwasser, Heizung<br />

und Strom bietet Conergy GmbH ein umfassendes Produktsort<strong>im</strong>ent<br />

und Komplettlösungen aus einer Hand. ■<br />

ConergyGmbH<br />

Winterthurerstrasse<br />

8247 Flurlingen<br />

Tel. 052 647 46 70<br />

www.conergy.ch<br />

NACHHALTIG BAUEN | 3 | <strong>2010</strong> 59


MFH SEGANTINISTRASSE HÖNGG<br />

Höchstmotiviert erwarb die Bauherrschaft<br />

vorzirka 4Jahren das 3stöckige Wohnhaus<br />

an Zürichs prominentestem Südhang, dem<br />

Höngger Berg. Eine ökologische und nachhaltige<br />

Opt<strong>im</strong>ierung des Gebäudes aus den<br />

50iger Jahren war gefragt –das Ergebnis<br />

wurde nach Minergie-P zertifiziert und mit<br />

dem Schweizer Solarpreis <strong>2010</strong> ausgezeichnet.<br />

VonEnergieschleuder<br />

zum Plus-<br />

Heizenergie-<br />

Haus<br />

Carmen Eschrich<br />

Das bestehende Gebäude wies eine äusserst gute Bausubstanz<br />

vor, die Wände aus massiven Zweischalen-Mauerwerk<br />

mit mineralischem Aussenputz waren tadellos. Das<br />

Tragwerk war also noch gut in Schuss, ein Ersatzneubau<br />

stand daher nicht zur Diskussion, auch der Grauenergie<br />

zuliebe. Dringenden Einsatz geboten jedoch die Erneuerung<br />

der Badez<strong>im</strong>mer und Küchen, da hier seit der Entstehung<br />

keine Arbeiten ausgeführt wurden. Weniger aus ästhetischen,<br />

jedoch aus energetischer Sicht umso wichtiger<br />

war der Ersatz der zentralen Ölheizung aus dem Jahr 1983.<br />

Sonne pur –aktiv und passiv<br />

Das schlüssige Gesamtkonzept des Architekturbüros<br />

Kämpfen basiert auf aktiver und passiver Nutzung der Son-<br />

60 NACHHALTIG BAUEN | 3 | <strong>2010</strong>


MINERGIE-P<br />

nenenergie und überzeugte die Bauherrschaft –die Zusammenarbeit<br />

war besiegelt. Passiv wird die kostenlose<br />

Energiequelle Sonne über die Grundrissgestaltung genutzt:<br />

Ähnlich dem Bestand, jedoch offener gestaltet sind<br />

die Wohnräume hauptsächlich gegen Südosten oder Südwesten<br />

ausgerichtet –Treppe, Küchen und Bäder liegen<br />

auf der Nordwestseite. Die Attikawohnung wurde als kompaktes<br />

Volumen auf dem Dach platziert und hilft, die Investitionskostenzuamortisieren.<br />

Vorfabrikation en vouge<br />

Konsequent wurden die neu angefügten Bauteile zur<br />

Grundrisserweiterung und zur Fassadenopt<strong>im</strong>ierung aus<br />

Holzelementen erstellt. Sie heben sich deutlich durch eine<br />

unbehandelte Lärchenschalung vom grau verputztem Bestand<br />

ab. Neu istder Einsatz vorfabrizierter Holzwände und<br />

-decken auf dem Schweizer Markt nicht mehr, bieten sie<br />

doch grosse Vorteile inpassgenauer und äusserst präziser<br />

Ausführung. Beat Kämpfen reizte mit einem Team von erfahrenen<br />

Holzbauingenieuren und motivierten Unternehmern<br />

den Stand der Technik aus. In die Elemente, die üblicherweise<br />

aus dem ausgedämmten Holzraster bestehen,<br />

wurden auch die Lüftungskanäle und Elektroleitungen bereits<br />

<strong>im</strong> Werk eingebaut. Dafür war ein exaktes Aufmass<br />

des Bestands erforderlich um Öffnungen und Abmessungen<br />

für die Fabrikation berücksichtigen zu können. Die<br />

FachhochschuleNordwestschweiz führtedas erforderliche<br />

Laserscanning der bestehenden Fassaden durch. Mit die-<br />

NACHHALTIG BAUEN | 3 | <strong>2010</strong> 61


MFH SEGANTINISTRASSE HÖNGG<br />

MINERGIE-P<br />

sen Messresultaten konnten alle beteiligten Unternehmer<br />

die Elementemill<strong>im</strong>etergenau erstellen und einbauen.<br />

<strong>Nachhaltig</strong>e Energiequellen<br />

Die Hülle wurde mit 20 cm aufgesetzer Dämmung opt<strong>im</strong>iert,<br />

der Energieverbrauch konnte soerheblich gesenkt<br />

werden. Das Warmwasser wirdzu60%über Sonnenkollektoren<br />

generiert, den Rest liefert eine Erdsonden-Wärmepumpe.<br />

Die Dachfläche des Attikageschosses ist komplett<br />

mit einer von unten nicht sichtbaren Photovoltaik-Anlage<br />

der Firma BE Netz AG belegt. Die bestehenden Radiatoren<br />

werden weiterhin verwendet und schaffen warme Räume.<br />

Die Sanierunghat Vorbildcharakter und resultiert in einem<br />

bilanzierten Plus-Heizenergie-Haus.<br />

■<br />

Bauherrschaft<br />

Peter Rieben<br />

Segantinistrasse 200<br />

8049 Zürich<br />

Architekt<br />

kämpfen für architektur ag<br />

Badenerstrasse 571<br />

8048 Zürich<br />

Tel. 044 344 46 20<br />

www.kaempfen.com<br />

Energietechnik<br />

naef energietechnik<br />

Ingenieur- und<br />

Planungsbüro<br />

Jupiterstrasse 26<br />

8032 Zürich<br />

Tel. 044 380 36 88<br />

www.naef-energie.ch<br />

62 NACHHALTIG BAUEN | 3 | <strong>2010</strong>


MFH BIRMENSDORFERSTRASSE ZÜRICH<br />

MINERGIE-P<br />

Viel Lärm<br />

um<br />

Minergie-P<br />

Carmen Eschrich<br />

Die stark frequentierte Hauptverkehrsachse<br />

<strong>im</strong> HerzenZürichs mag vielleicht<br />

nicht der idealeWohnort für Naturliebhaber<br />

sein. Werjedoch vonbester Infrastruktur<br />

und kürzesten Wegen in der City<br />

profitieren will, wirdsich <strong>im</strong> Wohnhaus<br />

von1938 gerne einmieten. Nach der<br />

energetischen Sanierung <strong>im</strong> Minergie-P<br />

Standardwurde der Betrieb äusserst<br />

wirtschaftlich und attraktiv, der Energiebedarf<br />

beläuft sich heute nur noch auf<br />

einen Bruchteil des Bestandes.<br />

Der Bestand zeigte sich als typsicher, 6-geschossiger<br />

Altbau einer Blockrandbebauung: Dach und Aussenwände<br />

waren ungedämmt, Küchen und Bäder veraltet, die Balkonplatten<br />

stellten Wärmebrücken dar und die Wärmeerzeugung<br />

über einen Öl-Heizkessel war wenig nachhaltig.<br />

Die motivierte Bauherrschaft wollte eine sinnvolle, energetische<br />

Sanierung umsetzen, das Büro Kämpfen brachte<br />

die notwendige Erfahrung für dieses Projekt mit.<br />

NACHHALTIG BAUEN | 3 | <strong>2010</strong> 63


MFH BIRMENSDORFERSTRASSE ZÜRICH<br />

GrössereWohnungen für<br />

verbessertes Lebensgefühl<br />

Die Grundrisse wurden opt<strong>im</strong>iertund offener gestaltet.<br />

Aus dem der Strasse –und somit dem Lärm –zugewandten<br />

Balkon wurde ein Erker, der den Wohnraum vergrössert.<br />

Hofseitig wurde an die bestehenden Betondecken angeknüpft<br />

und so der Innenraum um einen Meter erweitert.<br />

Den Abschluss dieses Anbaus bilden die neu und bestens<br />

gedämmten Aussenwände. Konstruiert wurden diese aus<br />

Holzelementen, die vor Ort verputzt und mit den vorgestellten<br />

Balkonen aus Lärchenholz eine geschmackvolle<br />

Gestaltung erzielen. In dieses Ensemblefügt sich auch der<br />

neue Aufzug ein, der den Komfort der Erschliessung erhöht.<br />

Die innenliegenden Bäder erhalten Tageslicht über<br />

Oberlichter und können so tagsüber ressourcenschonend<br />

ohne elektrisches Licht genutzt werden. Strassenseitig<br />

durfteaus baurechtlichen Gründen nur 15cm Wärmedämmung<br />

aufgebracht werden.<br />

Investitionspotential Attikawohnung<br />

Die wirkungsvollste Wertsteigerung <strong>im</strong> Rahmen der<br />

Sanierung stellt zweifellos der Ausbau des Dachgeschosses<br />

dar. Die bis zum Giebel offene Decke <strong>im</strong> grossen<br />

Wohnraum schafft unvergleichbare Offenheit und Transparenz.<br />

Die grosszügig geschnittene Wohnung nutzt die altenWände<br />

und erhielt ein neues Dach aus Holzelementen,<br />

das mit 30 m 2 Sonnenkollektoren und 35 m 2 Photovoltaikpaneelen<br />

bestückt wurde. Dem Material treu bleibend, ist<br />

die Dreischichtplatte als Deckenuntersicht des Holzelements<br />

sichtbar.<br />

Thermischer Komfort<br />

Eine neu installierte Fussbodenheizung sorgt <strong>im</strong> Vergleich<br />

zur Wärmeverteilung über die Radiatoren aus dem<br />

Bestand für konstante Temperaturen. Die Wärme dafür<br />

liefert ein Gaskessel, unterstützt von den Sonnenkollektorenund<br />

Photovoltaikpaneelen auf dem Dach. Eine Erdsondenbohrung<br />

für einen möglichen Betrieb über eine Wärmepumpe<br />

war an diesem Standort nicht zulässig.<br />

Frische Luft statt Strassenstaub<br />

Eine systematische Lufterneuerung ist für Minergie-P<br />

Projekte obligatorisch. An der lauten Hauptverkehrsachse<br />

bietet der Einbau einer Komfortlüftung viele Vorteile, der<br />

die Fensteröffnung unnötig macht: Würde man die Fenster<br />

öffnen, wäre man nebst verschmutzter Luft auch mit<br />

Lärmbelästigung konfrontiert. Heute bleibt der Staub der<br />

Strasse <strong>im</strong> Filter hängen, die Luft wird gereinigt dem<br />

Innenraum und somit dem Bewohner zugeführt. Die Verteilung<br />

erfolgt über die neu eingezogene, abgehängte Decke<br />

<strong>im</strong>Flur und schafft moderne Wohnverhältnisse in einer<br />

alten Hülle.<br />

■<br />

64 NACHHALTIG BAUEN | 3 | <strong>2010</strong>


MINERGIE-P<br />

Bauherrschaft<br />

Thomas Ledermann<br />

Birmensdorferstrasse 114<br />

8003 Zürich<br />

Architekt<br />

kämpfen für architektur ag<br />

Badenerstrasse 571<br />

8048 Zürich<br />

Tel. 044 344 46 20<br />

www.kaempfen.com<br />

HLK-Ingenieur<br />

Planforum GmbH<br />

Ingenieurbüro<br />

Tösstalstrasse 12<br />

8400 Winterthur<br />

Tel. 052 213 08 05<br />

Fenster<br />

1a hunkeler<br />

Bahnhofstrasse 20<br />

6030 Ebikon<br />

Tel. 041 444 04 40<br />

www.1a-hunkeler.ch<br />

NACHHALTIG BAUEN | 3 | <strong>2010</strong> 65


SWISSPOR<br />

Wie Phönix aus der Asche –<br />

das neue Werk Steinhausen istökologisch<br />

und ökonomisch ein Musterbetrieb.<br />

Nach einer Planungszeit vonnur 9Monaten<br />

und einer anschliessenden Bauzeit von<br />

16 Monaten werden in Steinhausen wieder<br />

hochwertige Dämmplatten aus EPS produziert.<br />

Zwei Jahrenach dem Grossbrand steht<br />

der moderne Industriekomplex da, ganz so,<br />

als wärenichts geschehen. Wie Phönix aus<br />

der Asche; grösser, schöner, moderner und<br />

leistungsfähiger.<br />

Aussen fix…<br />

Be<strong>im</strong> Neubau wurden selbstverständlich wo <strong>im</strong>mer<br />

möglich Eigenprodukteder swisspor-Gruppe verwendet.<br />

Eigene Dämmstoffe, eigene Fenster, eigene Fassade –<br />

eine Gebäudehüllemit Vorzeigecharakter.<br />

Der swisspor Neubau mit seinem grossen Bauvolumen<br />

prägt das Ortsbild vonSteinhausen. Ein Grund mehr, um<br />

auf die Ästhetik des Baus ganz besondersgrossen Wert zu<br />

legen. Eine echteHerausforderung für die Architekten von<br />

Cadosch &Z<strong>im</strong>mermann.<br />

Edel und zweckmässig zugleich –mit Eternit. Zusammen<br />

mit der Bauherrschaft entschied man sich für eine<br />

Verkleidung mit gewellten Faserzementplatten der Eternit<br />

(Schweiz) AG.Diese wurden in einer zweifarbigen Reflexbeschichtung<br />

realisiert. Je nach Betrachtungswinkel erscheinen<br />

die Fassadenbänder tiefblau, grau, silberfarben<br />

bis hin zu metallischen Glanz; das Gebäude verändert so<br />

<strong>im</strong>mer wieder seinen Ausdruck.<br />

Gedämmt auf höchstemNiveau. Ob in der Fassade oder<br />

auf dem Flachdach, die Bauherrschaft verwendetezur<br />

Dämmung und Abdichtung <strong>im</strong>mer die bestenProdukte<br />

und Systeme aus eigener Herstellung. Damit kam das auf<br />

dem Markt erfolgreiche SystemswissporLAMBDAVentoin<br />

der hinterlüfteten Fassade zum Einsatz, auf dem Flachdach<br />

folgerichtig das SystemswissporLAMBDARoof.Alle<br />

Bauten, mit Ausnahme des FertigwarenlagersOst,wurden<br />

nach den Richtwerten des Minergie-Labels gedämmt.<br />

swisswindows –für Fenster, Türen und Tore.Auch in<br />

diesem Bereich wurde soweit möglich ein Produkt aus der<br />

swisspor-Gruppe verwendet, <strong>im</strong>mer das Beste für den<br />

entsprechenden Zweck und Einsatz. So kamen unter Anderem<br />

grossflächige, pulverbeschichteteFensteraus der<br />

Serie Imago Alkozur Anwendung. Die Fensterflächen sind<br />

auf einer Stahl-Pfosten-Riegel-Konstruktion mit Sonnenschutz<br />

montiert.<br />

Bei den Fenstern ohne Brandwiderstand handelt es<br />

sich um Kunststofffenster. Die Fenstermit Brandwiderstand<br />

sind als Fixverglasungen mit Metall- oder Massivholzrahmen<br />

ausgeführt.<br />

…und innen? Auch alles vomFeinsten!<br />

Nur beste Qualität? Ja natürlich, aber dieser Entscheid<br />

istnicht in einem Luxus-Denken begründet. swisspor will<br />

und mussselber Qualität herstellen, um der Kundschaft<br />

auch <strong>im</strong>mer die bestenProdukteund Leistungen anbieten<br />

zu können. Das istdas Erfolgesrezept vonswisspor seit jeher<br />

und dabei bleibt es auch. Das konsequenteHandeln<br />

hat seinen guten Grund.<br />

Hohe Sicherheitsstandards in der Produktion. In enger<br />

Zusammenarbeit mit dem Schweizerischen Institut zur<br />

Förderung der Sicherheit, sowie mit allen <strong>im</strong> Projekt Beteiligten,<br />

wurde ein Konzept welches nach heutigem Stand<br />

die bestmögliche Sicherheit bietet ausgearbeitet. Mit den<br />

fünf zentralen Elementen; modernste Brandmeldeanlage,<br />

grossd<strong>im</strong>ensionierteSprinkler- und Entrauchungsanlage,<br />

sowie einem Löschwasserrückhalte-Systemund einer<br />

klaren Alarmorganisation wurde ein beispielhaftesSicherheitskonzept<br />

installiert.<br />

66 NACHHALTIG BAUEN | 3 | <strong>2010</strong>


PUBLIREPORTAGE WERK STEINHAUSEN<br />

«Ein Mann der recht zu wirken denkt,<br />

mussauf das beste Werkzeug halten.»<br />

(Goethe, Faust)<br />

InnovativeTechnologien und opt<strong>im</strong>aleArbeitsabläufe.<br />

Natürlich wurde die Chancewahrgenommen um allebetrieblichen<br />

Abläufeopt<strong>im</strong>al zu gestalten. Der ganze Herstellungsprozess,<br />

angefangen bei der Anlieferung des<br />

Rohmateriales, der Aufbereitung, über die Herstellung<br />

und Konfektionierung der Produktebis hin zum Fertigwarenlager,<br />

für alles wurde ausschliesslich die beste Technologie<br />

gewählt. Zusammen mit dem ausgeklügeltenLayout<br />

alleArbeitabläufe, präsentiert sich das Werk Steinhausen<br />

als äusserst moderner und effizienter Produktionsstandort.<br />

...von Menschen, für Menschen<br />

Wasfür die betrieblichen, produktionsbezogenen Einrichtungen<br />

gilt, soll auch für die Mitarbeiter gelten. Alle<br />

Sozialräumewurden grosszügig und hochwertig konzipiert.<br />

Funktion, Form und Farben wurden gleichermassen<br />

gewichtet. Schliesslich geht es um das Wohlbefinden –das<br />

zum Glück <strong>im</strong>mer noch der wichtigsteTeil einer Firma ist–<br />

den Mitarbeitenden.<br />

Das zeitgemässe Anliegen nach bestmöglicher<br />

Energieeffizienz zum Wohleder Umwelt sind keine leeren<br />

Worte. «saving energy», das Credo der swisspor-Gruppe<br />

wurde <strong>im</strong> Neubau konsequent umgesetzt. So wirddie Abwärme<br />

aus dem Produktionsprozessineinem ausgeklügelten<br />

Systemfür die gezielteBeheizung der einzelnen Arbeitszonen<br />

verwendet. Bis hin zu Heizschlaufen <strong>im</strong> Boden,<br />

für mehr Sicherheit <strong>im</strong> Winter bei der LKW-Rampe und<br />

dem LKW-Waschplatz. Im Weiteren wurde mit den Gemeindebehörden<br />

vonSteinhausen ein Projekt zur Abwärmenutzung<br />

für eine Neubausiedlung beschlossen. Der Abwärmeüberschusssoll<br />

dereinstineinem Wärmeverbundsystemdie<br />

Warmwasseraufbereitung der neuen Siedlung<br />

effizienter und damit umweltschonender gestalten.<br />

Damit schliesst sich der Kreis aus wirtschaftlichen,<br />

umweltpolitischen und sozialen Bedürfnissen auf harmonische<br />

Weise. Die Mitarbeitenden der swisspor-Gruppe<br />

mit ihrem Patron BernhardAlpstaeg sind zu recht stolz auf<br />

den neuen Vorzeigebetrieb. Die Produktion isthochgefahren,<br />

alleProzesse funktionieren, täglich verlassen mehrere<br />

Lastwagenzüge die Logistikhallen auf den WegzuunserenKunden,<br />

auf die Baustelle. Kurz gesagt: Es istalles so,<br />

wie es sein muss.<br />

Architektur /Bauleitung:<br />

Holzbauingenieur:<br />

Prozessenergietechnik:<br />

Bauphysik:<br />

Bauingenieur Hochbau:<br />

Bauingenieur Tiefbau:<br />

Elektroingenieur:<br />

HLS-Ingenieur:<br />

Cadosch &Z<strong>im</strong>mermann GmbH<br />

Architekten ETH /SIA,<br />

Grubenstrasse 38, 8045 Zürich<br />

Tel. 044 461 98 98, www.czarch.ch<br />

IvoDiethelm GmbH, Ingenieurbüro<br />

für Holzbauten, Blatten 319, 8737 Gommiswald<br />

Lier Energietechnik AG,8304 Wallisellen<br />

Ragonesi Strobel &Partner GmbH, 6003 Luzern<br />

PlüssMeyerPartner AG,6005 Luzern<br />

PeterOtt AG,6312 Steinhausen<br />

EPZ Elektroplaner AG,6330 Cham<br />

Suter Ing. Büro, 6302 Zug<br />

Planung Sprinkleranlage: Zentex Brandschutz AG,5432 Neuenhof<br />

Sicherheitsberatung:<br />

Geometer:<br />

Geologe:<br />

Sicherheitsinstitut, 8001 Zürich<br />

Gätzi Vescoli AG,6340 Baar<br />

Terraproject RL Luthiger, 6300 Zug<br />

NACHHALTIG BAUEN | 3 | <strong>2010</strong> 67


KLEINTIERKLINIK ZÜRICH<br />

Verschränkte<br />

Raumskulptur<br />

Die bereits in den 1960er Jahren erstellte<br />

Anlage der Veterinärmedizinischen Fakultät<br />

geht auf einen wegweisenden Entwurf<br />

des Architekten Werner Stücheli zurück<br />

und zeichnet sich durch die klareFormensprache<br />

der Gebäudeteileund den subtilen<br />

Umgang mit differenzierten Aussenräumen<br />

aus.<br />

Der entlang mehrerer Erschliessungsachsen<br />

aufgebaute Campus schafft durch die<br />

klarefunktionaleZuordnung der Bauten<br />

der Lehreund der verschiedenen Kliniken<br />

sowie der Stallungstrakte eine vielfältige<br />

Struktur aus durchgrünten Hofräumen,<br />

welche <strong>im</strong> Wesentlichen den Charakter<br />

der gesamten Fakultät best<strong>im</strong>mt.<br />

68 NACHHALTIG BAUEN | 3 | <strong>2010</strong>


MINERGIE<br />

Mit dem Neubau soll diese st<strong>im</strong>mige Konzeption des<br />

ursprünglichen städtebaulichen Entwurfes wieder aufgenommen<br />

und <strong>im</strong> Hinblick auf die geforderte weitere Verdichtung<br />

des Areals in ein neues, nachhaltiges Bebauungskonzept<br />

überführt werden. Indem der neue, T-förmige<br />

Baukörper die klaresüd- westliche Begrenzung des<br />

Campus gegenüber dem Irchelpark markiert und gleichzeitig<br />

die charakteristische Hofstruktur in neuer Form<br />

weiterführt, zeichnet sich die Kleintierklinik klar als öffentliche<br />

Institution innerhalb des Tierspitals aus.<br />

Architektonisch bilden die beiden senkrecht zueinander<br />

stehenden Gebäudetrakte eine komplex verschränkte<br />

Raumskulptur, deren Wahrnehmung sich in<br />

der ansteigenden Topografie <strong>im</strong>mer wieder ändert, was<br />

ganz unterschiedliche Kompositionen von mehrheitlich<br />

längsgerichteten Volumen ergibt. Bedingt durch die<br />

NACHHALTIG BAUEN | 3 | <strong>2010</strong> 69


KLEINTIERKLINIK ZÜRICH<br />

MINERGIE<br />

Hanglage spielt die bewegte Dachaufsicht eine besonders<br />

wichtige Rolle und ist als eigentliche fünfte Fassadenansicht<br />

konzipiert. Die in der Regel mit einfachen,<br />

stehenden Fensterformaten rhythmisierte Fassade ist<br />

mit einem ockerfarbenen, in der Sonne leicht glitzernden<br />

Kratzputz versehen. Sie wird durch diese erdige Materialität<br />

zusätzlich mit dem Ort verbunden. An einigen architektonisch<br />

ausgezeichneten Stellen wird die kompakte<br />

Aussenhülle von grossen, gespannten Fensterflächen<br />

durchbrochen und vermittelt damit räumlich zur inneren<br />

Struktur des mäandrierenden Erschliessungsraums der<br />

Klinik.<br />

Die Erschliessungszone ist geprägt durch unterschiedlicheräumliche<br />

Ausformulierungen vonder weiten<br />

Eingangshalle über die schmaleren Korridorbereiche bis<br />

hin zu den geschossübergreifenden Treppenhallen und<br />

wird durch den gezielten Einsatz von Tageslichtbezügen<br />

zu einem wichtigen Orientierungssysteminder weitläufigen<br />

Anlage. Grosszügige Raumzonen wie der Pausenraum<br />

<strong>im</strong> Obergeschoss oder der Medienraum be<strong>im</strong><br />

Haupteingang bilden Orte <strong>im</strong>Haus, wo die innere Struktur<br />

sich zum Aussenraum hin erweitert und die spürbare<br />

Dichte und Kompression der Korridore angenehm ausgleichen<br />

kann.<br />

Auch die gewählten Farben und Oberflächen <strong>im</strong> Haus<br />

sind in einer orientierungsstiftenden Funktion eingesetzt:<br />

In den Korridoren kontrastieren die honiggelben Bodenbeläge<br />

und die hell lasierten Betonwände mit den umbrafarbenen<br />

Streckmetalldecken und Türblättern und zeichnen<br />

damit den Korridorraum mit seinen räumlichen Erweiterungen<br />

als klar öffentlichen Bereich aus. Die Farbst<strong>im</strong>mung<br />

in den Behandlungs- und Untersuchungsräumen<br />

mit ihren medizinischen Einrichtungen und Apparatenunterscheidet<br />

sich ganz bewusst vonder Tonalität der<br />

Korridore. Hier wird die weisse Welt der Medizin mit einem<br />

blauen Bodenbelag und umbrafarbenen Einbauten<br />

ergänzt. Der Stallungsbereich schliesslich, mit den<br />

metallenen Käfigen und Behandlungstischen in Chromstahl,<br />

wird ineinem einheitlichen, eleganten Warmgrau<br />

gehalten.<br />

Zielsetzung für den Neubau der Kleintierklinik <strong>im</strong><br />

Tierspital war die Schaffung eines vielfältig lesbaren Gebäudes,<br />

das neben der funktionalen Erfüllung der medizinischen<br />

und technischen Abläufe den Anspruch auf anregende<br />

Räume für den Austausch zwischen den Benutzergruppen<br />

einlösen und den Baukörper in selbstverständlicher<br />

Weise in den bestehenden Campus integrierenund<br />

verorten kann.<br />

■<br />

Bauherrschaft<br />

Baudirektion <strong>Kanton</strong> Zürich<br />

Hochbauamt Baubereich 2<br />

Stampfenbachstrasse 110<br />

8090 Zürich<br />

www.hochbauamt.zh.ch<br />

Architekten<br />

BAUMANN ROSERENS<br />

ARCHITEKTEN ETH SIA<br />

L<strong>im</strong>matstrasse 285<br />

8005 Zürich<br />

Tel. 044 277 70 20<br />

www.brarch.ch<br />

HLK-Ingenieure<br />

Luginbühl &Partner AG<br />

Minervastrasse 149<br />

8032 Zürich<br />

Tel. 043 499 12 00<br />

Bauingenieur<br />

dsp Ingenieure &Planer AG<br />

Stationsstrasse 20<br />

8606 Greifensee<br />

Tel. 044 905 88 88<br />

www.dsp.ch<br />

70 NACHHALTIG BAUEN | 3 | <strong>2010</strong>


NACHHALTIG BAUEN | 3 | <strong>2010</strong> 71


MINERGIE IM KANTON ZÜRICH<br />

5000 Gebäude<br />

zertifiziert<br />

Annähernd 6Mio. m 2 Fläche in Minergie-Qualität <strong>im</strong> <strong>Kanton</strong><br />

Zürich -das übersteigt selbstopt<strong>im</strong>istische Einschätzungen.<br />

Allein in den ersten neun Monaten des Jahres<br />

<strong>2010</strong> sind über eine Mio. m 2 beheizte Nutzfläche zertifiziert<br />

worden. Der beispiellose Erfolg innerhalb vonnur<br />

12 Jahren istdas Resultat eines intelligentenKonzeptes,<br />

das ökonomische und ökologische Vorteilemit einer Komfortsteigerung<br />

kombiniert. Nicht zu unterschätzen sind<br />

die willkommenen volkswirtschaftlichen Auswirkungen:<br />

Die Energieeinsparungen in den Gebäuden mindern die<br />

Nachfrage nach fossilen Energien; die dafür notwendigen<br />

baulich-technischen Massnahmen stützen dagegen den<br />

schweizerischen Arbeitsmarkt.<br />

Hansruedi Kunz<br />

Der seit Jahren dokumentierteTrend bei den Minergiebauten<br />

setzt sich in akzentuierter Form fort. Ende September<br />

<strong>2010</strong> waren insgesamt 4938 Gebäude mit 5,8 Mio. m 2<br />

beheizter Nutzfläche mit dem Minergie-Label ausgezeich-<br />

Der<strong>Kanton</strong>Zürich baut vorbildlich:<br />

Die <strong>Kanton</strong>sschuleRychenberginWinterthur.<br />

net. Damit sind zur Quantifizierung des Minergie-Erfolges<br />

neue Massstäbe nötig. Für die erste Million Quadratmeter<br />

brauchteesfünf Jahre, heutereicht ein Jahr für diese Fläche.<br />

Die Zahlen sind umso erstaunlicher, als dassmit der<br />

Übernahme vonMustervorschriften der <strong>Kanton</strong>e 2008 die<br />

gesetzlichen Anforderungen in der Folge auch <strong>im</strong> <strong>Kanton</strong><br />

Zürich deutlich verschärft wurden. Im Vergleich zu den gültigen<br />

Wärmedämmvorschriften garantiert der Minergie-<br />

Standardindessen einen deutlichen Mehrwert. Dieser ist<br />

vorallem in einer langfristigen Werterhaltung und in einem<br />

verbesserten Schutz vorLärm begründet. Nicht zu vergessen<br />

istdabei auch die höhereEnergieeffizienz durch die<br />

Wärmerückgewinnung aufgrund der Komfortlüftung. Mittlerweile,<br />

so istanzunehmen, sind die Vorteiledieses Baustandards<br />

vielen Planenden und Hausbesitzern bekannt.<br />

72 NACHHALTIG BAUEN | 3 | <strong>2010</strong>


Komfort als Kriterium<br />

Tatsächlich istder höhereKomfort vonMinergie-Häusern<br />

ein überzeugendesArgument,wenn auch bei weitem<br />

nicht das einzige. Eine gut gedämmteund dichteBauhülle<br />

garantiert ein ausgeglichenes Raumkl<strong>im</strong>a. Und das heisst:<br />

In Minergie-Wohnungen gibt es keine unbehaglichen Ecken<br />

und Nischen. Zudem sorgt die Komfortlüftung für einen stetigen<br />

Luftersatz –ohne Zugserscheinungen. Und ohne<br />

Lärmbelastung, istanzufügen, weil die Lufterneuerung<br />

auch an lärmexponierten Lagen nicht über die Fenstererfolgen<br />

muss. Auf der Liste der Vorteilevon Minergie figurierenseit<br />

Jahren die vergleichsweise geringen Energiekosten<br />

weit oben. VieleFachleuteprognostizieren mittelfristig steigende<br />

Energiepreise. Mit dem tiefen Energiebedarf eines<br />

Minergie-Hauses koppelt sich die Besitzerschaft wenigstens<br />

teilweise vondieser unheilvollen Entwicklung ab.<br />

Weiter <strong>im</strong> Steigen begriffen istauch der Marktanteil<br />

vonMinergie: Etwa ein Viertel der beheizten Nutzfläche in<br />

Neubauten entsprechen heuteMinergie. Die grösste Zuwachsrateweisen<br />

Mehrfamilienhäuser aus. Deutlich niedriger<br />

sind die Anteile<strong>im</strong>Modernisierungsmarkt. Vonden<br />

in der Statistik per Ende September <strong>2010</strong> ausgewiesenen<br />

5,8 Mio. m 2 entfallen 88 %auf Neubauten, lediglich 12 %<br />

oder 667'000 m 2 wurden aufgrund einer Modernisierung<br />

vonAltbauten zu Minergie-Flächen. Allerdings zeigt die Statistik<br />

deutlich, dassder Anteil der Modernisierungen an den<br />

gesamten Minergie-Flächen markant steigt, wenn auch<br />

noch vorderhand auf insgesamt tiefen Niveau. Das lässt den<br />

Schlusszu, dassMinergie als Baustandardauch bei Erneuerungen<br />

langsam, aber sicher an Boden gewinnt.<br />

Gut angelegtes Geld<br />

Einige Schweizer Banken offerieren für Bauvorhaben<br />

nach Minergie Hypothekardarlehen zu Vorzugszinsen, beispielsweise<br />

die Zürcher <strong>Kanton</strong>albank (ZKB). Mit einem sogenannten<br />

Umweltdarlehen der ZKB profitiert eine Hausbesitzerschaft<br />

voneiner Zinsvergünstigung vonbis zu 0,8%.<br />

Zusätzlich trägt die Bank die Zertifizierungskosten. Bei einem<br />

Einfamilienhaus mit einem begünstigten Hypothekaranteil<br />

von200 000 Fr.ergeben sich Kostenvorteilevon bis zu<br />

8000 Fr.Bis zu 5000 Franken als Renovationsbonus erhalten<br />

privateHausbesitzer vonder ZKB, die ihr Eigenhe<strong>im</strong> nach<br />

ökologischen Kriterien renovieren. Der Nutzen derartiger<br />

Aktionen istzweifach. Einerseits werden dadurch umweltfreundliche<br />

Bauweisen direkt gefördert, andererseits hat<br />

die Empfehlung der Finanzexperten zur Anwendung des<br />

Baustandards bei Investorenerhebliches Gewicht. Die positiveEinschätzung<br />

basiert auf einer ZKB-Untersuchung, wonach<br />

Minergie-Bauten schon nach 15 Jahren 10%mehr<br />

Wert sind als übliche Objekte. Neben dem höheren Komfort<br />

istesdie verbesserteWertsicherung, die für Minergie<br />

spricht. Fazit: Minergie st<strong>im</strong>mt auch auf der Kostenseite!<br />

Minergie als Planungshilfe<br />

Kostensparen lässt sich mit Minergie oftmals schon<br />

be<strong>im</strong> Bau oder bei der Sanierung. Denn durch die frühzeitige<br />

Erhebung vonNutzerbedürfnissen in der Planungsphase<br />

ergeben sich präzise Bedarfswertefür Luftvolumen, Kälte<br />

und Wärme. Gerade bei grossen Bürobauten führt die Abst<strong>im</strong>mung<br />

mit dem Minergie-Standardzueiner Verschlankung<br />

der Haustechnik. Dadurch spart der Investorund der<br />

spätereNutzer dre<strong>im</strong>al: bei der Investition, bei der Wartung<br />

der installierten Anlagen sowie bei deren späteren Instandsetzung.<br />

An die Umwelt denken<br />

Ganz offensichtlich istfür vieleHausbesitzerder Schutz<br />

unserer Umwelt –und damit ein energiesparender Baustandard–ein<br />

Thema. Ein Minergie-Haus stösst deutlich<br />

wenigerCO 2 aus als ein übliches Objekt. Sehr viel niedriger<br />

sind auch die Emissionsraten vonLuftschadstoffen. Gerade<br />

der Aspekt der Umweltbelastung istvon besonderer Brisanz.<br />

Denn in der Regel haben Bauten eine Lebensdauer<br />

vonvielen Jahrzehnten. CO 2 -und Schadstoff-Frachten fallenalso<br />

während 30 bis 80 Jahren an. Leider lässt sich ein<br />

Haus später kaum –oder nur mit unverhältnismässigem<br />

Aufwand –nachrüsten. Deshalb istesauch aus energiepolitischer<br />

Sicht vongrosser Bedeutung, dassdie heuterealisierten<br />

Baumassnahmen zukunftsfähig sind.<br />

Beliebte Förderung<br />

Unter den klassischen Instrumenten zur Beeinflussung<br />

der energetischen Bauqualität –Anreize, Förderung, Information<br />

und Beratung sowie Vorschriften –ist die finanzielle<br />

Förderung sehr beliebt. Im Vordergrund stehen Beiträge<br />

des <strong>Kanton</strong>s an Sanierungen nach Minergie sowie an Ersatzneubauten<br />

<strong>im</strong> Minergie-P-Standard. Hausbesitzer können<br />

aber auch für Teilerneuerungen mit Finanzbeiträgen<br />

des <strong>Kanton</strong>s rechnen. Die Beitragsregelung erfolgt zusammen<br />

mit dem nationalen Gebäudeprogramm der <strong>Kanton</strong>e<br />

und des Bundes. Im Förderprogramm sind ausserdem<br />

thermische und photovoltaische Solaranlagen sowie Ersatzinstallationen<br />

vonElektroheizungen enthalten. Weitere<br />

Infos: www.dasgebaeudeprogramm.ch, auf der Intro-Seite<br />

«<strong>Kanton</strong> Zürich» wählen; www.energie.zh.ch/Subvention<br />

Gebäudeprogamm: mehr als 2000 Gesuche<br />

Die Aktivitäten <strong>im</strong> Gebäudeprogram der <strong>Kanton</strong>e und<br />

des Bundes übertrifft die Erwartungen bei weitem. Dies gilt<br />

auch für den <strong>Kanton</strong> Zürich: Vom1.Januar bis Ende September<br />

<strong>2010</strong>, also innerhalb vonneun Monaten, konnten<br />

rund 2200 Gesuchebewilligt werden. 20 Mio. Franken wurden<br />

für Objekte<strong>im</strong><strong>Kanton</strong> Zürich verpflichtet, was einem<br />

durchschnittlichen Beitrag von9000 Franken entspricht.<br />

Etwa 45%der Gesuche beziehen sich auf den Ersatz von<br />

Fenstern. Beiträge werden indessen nur an 3-fach-Verglasungen,<br />

mit oder ohne Minergie-Label, ausgerichtet. Weitere<br />

1,2 Mio. Franken hat der <strong>Kanton</strong> Zürich in den ersten<br />

neun Monaten dieses Jahres zusätzlich an Projektevon Minergie-Sanierungen<br />

zugesagt. Diese Gelder werden in Ergänzung<br />

zu den Beiträgen des Gebäudeprogamms ausgerichtet.<br />

Ersatzneubauten in Minergie-P<br />

Untersuchungen, unter anderem der Fachhochschule<br />

Nordwestschweiz, belegen, dassErsatzneubauten statt Ge-<br />

NACHHALTIG BAUEN | 3 | <strong>2010</strong> 73


MINERGIE IM KANTON ZÜRICH<br />

Minergie-P <strong>im</strong> Grossformat: Das grösste Minergie-P-Gebäude<br />

der Schweiz steht in Opfikon. Das Bürogebäude hat eine beheizte<br />

Nutzfläche vonmehr als 20 000 m 2 .<br />

(ZH-036-P)<br />

bäudesanierungen in vielen Fällen die bessereLösung sind.<br />

Durch eine Neukonzeption lassen sich Orientierung und Erschliessung<br />

eines Gebäude sowie deren Grundrisse gemäss<br />

der heutigen Nachfrage des Marktes und aufgrund neuer<br />

wissenschaftlicher Erkenntnisse planen und realisieren.<br />

Zudem schneiden vieleguteNeubauten in einer ökologischen<br />

Gesamtbewertung besser ab als Sanierungen der<br />

Vorgängerbauten. Voraussetzung istallerdings, dassdie Ersatzsubstanz<br />

erheblich effizienter istals der sanierteAltbau.<br />

Deshalb fördert der <strong>Kanton</strong> Zürich Ersatzneubauten,<br />

sofern diese <strong>im</strong> Minergie-P-Standardrealisiert werden. Die<br />

Strategie dieser Förderprogramme istoffenkundig: Für Sanierungen:<br />

Minergie; für Neubauten: Minergie-P.Beide<br />

Standards lassen sich mit Eco-Label ergänzen. Damit kombiniert<br />

ein Hausbesitzer die klassischen Minergie-Themen<br />

Werterhaltung, Komfort und Energie mit den Eco-Kriterien<br />

Bauökologie und Gesundheit.<br />

Minergie-A<br />

Plus- und Nullenergiehäuser tauchen in letzter Zeit<br />

häufiger in den Medien auf.Dabei geht es um Gebäude, die -<br />

über das ganze Jahr gerechnet –gleich viel oder gar mehr<br />

erneuerbareEnergie gewinnen als sie für ihren Betreib<br />

brauchen. Notwendig sind dafür allerdings Speicher, um<br />

den Unterschied vonAngebot und Bedarf an Energie zwischen<br />

Sommer und Winter auszugleichen. Bei Bauten mit<br />

Wärmepumpen und Photovoltaikanlagen übern<strong>im</strong>mt das<br />

öffentliche Elektrizitätsnetz in der Regel die Funktion des<br />

Speichers, indem <strong>im</strong> Sommerhalbjahr elektrischer Strom<br />

eingespeistund während der Heizperiode bezogen wird.<br />

Energiepolitisch sind diese Konzepteinsofern relevant, als<br />

dassdie Speicherkapazitäten durch die Elektrizitätsversorgungsunternehmen<br />

geschaffen werden müssen, beispielsweise<br />

mit Pumpspeicherwerken an alpinen Standorten. Das<br />

vomVerein Minergie geplanteLabel Minergie-A eignet sich<br />

Entwicklung der Anzahl Bauten und deren Energiebezugsfläche<br />

(in 1000 m 2 )<strong>im</strong>Minergie-Standard, 1999 bis <strong>2010</strong>.<br />

(Die Flächen sind in 1000 m 2 angegeben.)<br />

Bauten und Flächen nach Minergie: Entwicklung 1998 bis 2009<br />

Jahr Anzahl Bauten Energiebezugsfläche<br />

proJahr insgesamt proJahr insgesamt<br />

bis 1998 150 150 76'000 m 2 76'000 m 2<br />

1999 37 187 15'000 m 2 91'000 m 2<br />

2000 115 302 172'000 m 2 263'000 m 2<br />

2001 159 461 259'000 m 2 522'000 m 2<br />

2002 274 735 352'000 m 2 874'000 m 2<br />

2003 207 942 249'000 m 2 1'123'000 m 2<br />

2004 247 1189 283'000 m 2 1'406'000 m 2<br />

2005 354 1543 343'000 m 2 1'749'000 m 2<br />

2006 411 1954 445'000 m 2 2'194'000 m 2<br />

2007 508 2462 480'000 m 2 2'674'000 m 2<br />

2008 749 3211 1'035'000 m 2 3'709'000 m 2<br />

2009 991 4202 1'057'000 m 2 4'766'000 m 2<br />

<strong>2010</strong> * 736 4938 1'022'000 m 2 5'788'000 m 2<br />

*Bis Ende September <strong>2010</strong><br />

zur Zertifizierung vonPlus- und Nullenergiehäuser, die<br />

mit min<strong>im</strong>alen Speicherlastenbetrieben werden können.<br />

Fazit: Energieeffizienz auf Kostenexterner Infrastrukturen<br />

istnach Einschätzung vonMinergie kein Beitrag zu einer<br />

nachhaltigen Energieversorgung.<br />

Vorbildlich istein Minergie-A-Haus auch bezüglich<br />

Strombedarf für Beleuchtung und Gerätesowie Grauer<br />

Energie für die Herstellung. Damit ermöglicht der neue Minergie-Standardeine<br />

am Lebenszyklus des Gebäudes<br />

orientierteBewertung. Mit dem geplanten Standardrundet<br />

der Verein Minergie sein Sort<strong>im</strong>ent ab: Minergie-A steht für<br />

neue Ideen in der Bautechnik.<br />

74 NACHHALTIG BAUEN | 3 | <strong>2010</strong>


Die 171 Gemeinden des <strong>Kanton</strong>s<br />

Zürich, koloriert nach der<br />

spezifischen Minergie-Fläche<br />

in m 2 je Einwohner.<br />

Stand: Oktober <strong>2010</strong><br />

Architektur und<br />

Energieeffizienz kombiniert:<br />

Das Zentrum für Gehör und Sprache<br />

in Zürich wirdüber eine Erdsonden-<br />

Wärmepumpe beheizt.<br />

(ZH-1310)<br />

Information und Beratung<br />

Beliebt sind die Infoveranstaltungen, die in vielen zürcherischen<br />

Gemeinden stattfinden und bislang eine grosse<br />

Zuhörerschaft interessieren konnten. Als Ergänzung zu einer<br />

erstenInformation für Hausbesitzer eignet sich das betont<br />

modular konzipierteBeratungsangebot. In Zusammenarbeit<br />

mit den Elektrizitätswerken des <strong>Kanton</strong>s Zürich, der<br />

Zürcher <strong>Kanton</strong>albank und dem Hauseigentümerverband<br />

<strong>Kanton</strong> Zürich bietet die Baudirektion drei Beratungsmodule<br />

an: Heizungsersatz, Gebäudecheck sowie Gebäudemodernisierung.<br />

Dabei geht es um das Aufzeigen vonMöglichkeiten<br />

für energetisch vorbildliche Baumassnahmen. Typisch<br />

dafür sind Systeme zur Nutzung erneuerbarer Energien<br />

für die Erzeugung vonHeizwärme und für die Wassererwärmung<br />

bei einem Ersatz der Heizung, also Sonnenkollektoren,<br />

Wärmepumpen und Holzheizungen. Bei einer<br />

äusseren Renovation geht es um die verbesserteDämmung<br />

vonAussenbauteilen respektiveWärmeschutzfenster.<br />

WeitereInfos: www.energetisch-modernisieren.ch<br />

Bauten des <strong>Kanton</strong>s haben Vorbildcharakter<br />

Der <strong>Kanton</strong> Zürich empfiehlt privaten Hauseigentümern<br />

Minergie –und hält sich als Bauherrschaft selbstandiese<br />

Empfehlung. Dies zeigt die Statistik: 34 kantonseigene Bautenmit<br />

einer Fläche vonüber 245 000 m 2 entsprechen den<br />

Minergie-Anforderungen. Darunter hat es Bauten für<br />

Mittel- und Hochschulen, für Verwaltung und Unterhaltsdienste.Trotz<br />

des offenkundigen Kostendruckes bei Bauten<br />

der öffentlichen Hand lässt sich Minergie umsetzen, was<br />

einmal mehr beweist, dasssich Kosten- und Energieeffizienz<br />

keineswegs ausschliessen.<br />

■<br />

Hansruedi Kunz ist Leiter der Abteilung Energie <strong>im</strong> Amt für Abfall, Wasser, Energie und Luft (AWEL), Baudirektion <strong>Kanton</strong> Zürich. hansruedi.kunz@bd.zh.ch<br />

NACHHALTIG BAUEN | 3 | <strong>2010</strong> 75

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