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Shopping Mall im Wandel - Busch-Jaeger Elektro GmbH

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puls 01 | 2011<br />

<strong>Shopping</strong> <strong>Mall</strong>s<br />

MAGAZIN FÜR BEWEGUNG IN DER ARCHITEKTUR 01 | 2011<br />

<strong>Shopping</strong> <strong>Mall</strong><br />

<strong>im</strong> <strong>Wandel</strong><br />

von Atelier Plötzl<br />

Revitalisierung der Städte –<br />

Hadi Teherani <strong>im</strong> Gespräch<br />

Die Zukunft des Einkaufens<br />

Vernetzung und Energieopt<strong>im</strong>ierung<br />

<strong>im</strong> Westside <strong>Shopping</strong>areal


» Editorial<br />

Seit dem Umbau des Glatt Centers in Zürich ist<br />

die Gestaltung von <strong>Shopping</strong> <strong>Mall</strong>s für Andreas<br />

Ramseier zu einer Kernkompetenz geworden.<br />

Zur Sache: Moderne Einkaufswelten<br />

puls <strong>im</strong> Gespräch mit Andreas Ramseier, Ramseier Associates<br />

Haben Architekten lange Zeit die Möglichkeiten,<br />

die in der Bauaufgabe <strong>Shopping</strong> <strong>Mall</strong> stecken,<br />

nicht erkannt?<br />

Architekten sind ja auch Snobs irgendwo, und<br />

da klingt es wahnsinnig toll, wenn man sagt,<br />

man entwirft jetzt beispielsweise ein spannendes<br />

Museum. Da galt das <strong>Shopping</strong>-Center<br />

lange als ein wenig minderwertig. Es musste<br />

aber nur ein Daniel Liebeskind kommen und<br />

das Westside in Bern gestalten, und plötzlich<br />

denken Architekten: „Wow, was da für Möglichkeiten<br />

drin stecken! Man kann ja auch bei<br />

einem Einkaufszentrum sehr kreativ sein."<br />

Ein Blick nach vorn: Der Konsument ändert<br />

sich, was denken Sie, wie sich gleichzeitig die<br />

Ansprüche an ein <strong>Shopping</strong>-Center wandeln?<br />

Die Entwicklung geht in zwei Richtungen:<br />

Zum einen gibt es das asiatische Modell – sehr<br />

hochwertige <strong>Mall</strong>s, mit entsprechenden Mate-<br />

02<br />

rialien. Zum anderen die <strong>Mall</strong>, die leicht veränderbar<br />

ist und eher günstig gebaut wird. Ein<br />

Beispiel hierfür wäre das Einkaufscenter, das<br />

wir für die AFG Arena in St. Gallen entwickelt<br />

haben. Hier kann man zum Beispiel durch ein<br />

paar Eingriffe – einen neuen Boden etwa – ein<br />

völlig anders Setting kreieren.<br />

Kann in der Flexibilität die Zukunft der <strong>Shopping</strong><br />

<strong>Mall</strong>s liegen?<br />

Ja, früher hatten die Läden eine Lebensdauer<br />

von 12 Jahren, dann waren es zehn, jetzt sind<br />

es nur noch sechs Jahre. Wenn eine <strong>Mall</strong> pfiffig<br />

und intelligent gebaut ist, kann man auch<br />

schnell reagieren und umbauen.<br />

Eine Zeit lang wanderten Einkaufszentren<br />

eher aus der Stadt heraus, mittlerweile bauen<br />

Architekten wieder fleißig <strong>Mall</strong>s für den<br />

urbanen Raum.<br />

Die <strong>Mall</strong> kommt in die Stadt zurück, da sie hier<br />

erhebliche Vorteile aufweisen kann. Ein angeschlossenes<br />

Parkhaus oder ein Kinderhort können<br />

beispielsweise für junge Familien sehr<br />

attraktiv sein und Geborgenheit bieten.<br />

Wo kann nachhaltiges Bauen in den großen,<br />

aufwendig beleuchteten und belüfteten<br />

<strong>Shopping</strong> <strong>Mall</strong>s ansetzten?<br />

Ein Einkaufszentrum kann heute extrem nachhaltig<br />

gebaut werden. Zunächst hat man eine<br />

geschlossene Gebäudehülle und praktisch keine<br />

Fenster, das heißt, rings um das Gebäude<br />

sind erstklassige Isolationswerte zu erreichen.<br />

Mit der LED-Technik erzielt man einen geringen<br />

Energieverbrauch bei der Beleuchtung,<br />

gleichzeitig besteht die Möglichkeit, Wärmerückgewinnungsanlagen<br />

zu installieren. Ein<br />

Zentrum kann also, wenn neu gebaut oder<br />

ernsthaft saniert, sehr energieeffizient sein.<br />

puls 01 | 2011


Handel und <strong>Wandel</strong> – die Wiederbelebung des<br />

urbanen Raums > S. 4 Schnee unter Palmen –<br />

die <strong>Mall</strong> of the Emirates > S. 14 Metamorphose<br />

eines Discounters > S. 20 Zwischen Soho und<br />

Souk > S. 24 Glitzer und Glamour > S. 28<br />

„Handel ist der Ursprung der Stadtidee“ > S. 32<br />

Corian – ein Baustoff mit Zukunft > S. 38<br />

Titelbild: Werner Krug<br />

Bildbearbeitung:<br />

Raphael Pohland / stilradar<br />

04<br />

10<br />

14<br />

20<br />

24<br />

Macro<br />

Handel und <strong>Wandel</strong><br />

Von Wilhelm Klauser<br />

Micro<br />

Westside – erfolgreiche Vernetzung<br />

Von Pierre Schoeffel<br />

Praxis I<br />

Schnee unter Palmen – die vielen Facetten<br />

der <strong>Mall</strong> of the Emirates in Dubai<br />

Praxis II<br />

PlusCity – ein Discounter wird zur <strong>Mall</strong><br />

Praxis III<br />

„The Avenues“ – zwischen Soho und Souk<br />

28<br />

32<br />

38<br />

40<br />

42<br />

43<br />

Visionen<br />

Glitzer, Glamour und Gigantonomie<br />

Zu Besuch<br />

Interview mit Hadi Teherani,<br />

BRT Architekten, Hamburg<br />

Material<br />

Ippolito Fleitz Group über Corian<br />

News<br />

Informationen über Produkte aus<br />

dem Hause <strong>Busch</strong>-<strong>Jaeger</strong><br />

Denkanstoß<br />

Die Preisfrage zum aktuellen Thema<br />

Impressum<br />

03


Sako architects


Urban Entertainment: Im<br />

Pekinger Einkaufszentrum<br />

„Mosaic“ gleitet der Kunde<br />

mit spiegelnden Rolltreppen<br />

durch die Ebenen. Keiichiro<br />

Sako veredelte eine ehemalige<br />

Bauruine durch eine aufregende<br />

neue <strong>Shopping</strong> <strong>Mall</strong>.<br />

Handel und <strong>Wandel</strong><br />

Lange Zeit spielten architektonische Belange be<strong>im</strong> Bau von <strong>Shopping</strong><br />

<strong>Mall</strong>s keine Rolle. Dann trat Rem Koolhaas auf den Plan und ebnete den<br />

Weg für einladende, ästhetisch ansprechende Verkaufsareale, die den<br />

gestiegenen Erwartungen der Konsumenten begegneten und dazu beitrugen,<br />

dass Einkaufen zur Freizeitbeschäftigung werden konnte. Mit der<br />

Revitalisierung des urbanen Raums zeichnen sich weitere Innovationen <strong>im</strong><br />

<strong>Mall</strong>- und Shoppdesign ab.<br />

Von Wilhelm Klauser<br />

„Man nehme 40 Hektar eines geeigneten, ebenen Grundstücks.<br />

Man umgebe es mit 500.000 Konsumenten, denen<br />

keine anderen kommerziellen Einrichtungen zur Verfügung<br />

stehen", schreibt <strong>im</strong> Jahr 1963 Victor Gruen, der allgemein<br />

als der Erfinder der <strong>Shopping</strong> <strong>Mall</strong> gilt. Gruen riet in<br />

seinem zynisch klingenden Rezept, auf dem zur Verfügung<br />

stehenden Gebiet „die besten Händler hochwertige Ware<br />

zu niedrigen Preisen“ verkaufen zu lassen. „Man garniere<br />

das Ganze mit 10.000 Parkplätzen und stelle sicher, dass<br />

das Zentrum über ausgezeichnete, wenig befahrene<br />

Schnellstraßen erreichbar ist. Zum Schluss dekoriere man<br />

das Ganze mit Sträuchern, einer Blumenrabatte und einer<br />

kleinen Skulptur und serviere es dem Kunden heiß.“ 1956<br />

eröffnete in Southdale die erste <strong>Shopping</strong> <strong>Mall</strong>, die Victor<br />

Gruens Handschrift trug. Victor Gruen konzipierte die <strong>Mall</strong><br />

als neue Mitte, als öffentlichen Raum. Hier sollte es Theater<br />

und Ausstellungsräume geben, Kaffeehäuser. Gruen träumte<br />

von einer europäischen Stadt in der Prärie, als die er die<br />

USA empfand. Mit der <strong>Mall</strong> schlug er Stadträume vor für<br />

eine Landschaft, die keine Städte kannte. Er wurde gründlich<br />

fehlinterpretiert. Das Modell der <strong>Mall</strong>, das Gruen<br />

ersonnen hatte, machte zwar schnell Schule – allerdings<br />

ein einem vollkommen anderen Gewand als von ihrem<br />

» Macro<br />

Erfinder ersonnen: Die <strong>Mall</strong> wurde als eine Umgebung für<br />

„Chain-Stores“ angelegt, für Läden, die in annähernd gleichen<br />

Umgebungen <strong>im</strong>mer die gleichen Sort<strong>im</strong>ente anboten.<br />

Die dem Handelsgeschäft unterliegende Organisation<br />

hatte um 1960 so klare Bedingungen formuliert, dass sie<br />

Basis für ein neues Geschäftsmodell werden konnten. Die<br />

Läden hatten Standardgrößen, Standardausstattungen und<br />

Standardsort<strong>im</strong>ente. Binnen weniger Jahrzehnte schossen<br />

<strong>Mall</strong>s wie Pilze aus dem Boden, und das Erfolgsmodell breitete<br />

sich rasend schnell auch auf anderen Kontinenten aus.<br />

Die gestalterischen Anforderungen waren gering, die Renditeerwartungen<br />

hoch. Architektur war vor diesem Hintergrund<br />

eine Nebensache, und die Planer zogen sich zurück.<br />

Sie wurden nicht mehr gebraucht. Statt Gebäuden dominierten<br />

die Parkplätze, Landmarken wurden durch Reklametafeln<br />

ersetzt. Die Architekten konnten den Zustand nur<br />

noch konstatieren und analysieren. 1972 veröffentlichten<br />

Denise Scott Brown und Robert Venturi, ein Manifest, in<br />

dem sich sehr deutlich die gemischten Gefühle abbilden,<br />

die eine Umgebung bei Architekten hervorruft, auf die sie<br />

keinerlei Einfluss mehr haben. „Learning from Las Vegas“<br />

beschreibt eine Stadt, die ausschließlich dem Kommerz<br />

gewidmet ist und in der die <strong>Mall</strong> ihren Triumph feiert: Der<br />

05


„dekorierte Schuppen“ war Standard geworden. Es zeigte<br />

sich eine Gegenwirklichkeit, die vielleicht in Zukunft einmal<br />

dem Architekten eine andere Rolle geben würde,<br />

damals war er noch zum Zuschauen verdammt.<br />

Einkaufen als Freizeitbeschäftigung<br />

2001 trat Rem Koolhaas auf den Plan und stellte in seinem<br />

Buch „The Harvard Guide to <strong>Shopping</strong>“ Handelsarchitektur<br />

als eine Querschnittsaufgabe dar, in der Gestaltung,<br />

Design, Produktentwicklung, Technik, Marketing und<br />

Finanzkonstruktionen zueinander fanden. Koolhaas<br />

bewies einmal mehr ein sicheres Gespür für T<strong>im</strong>ing,<br />

erkannte der Handel doch allmählich, dass er so nicht<br />

weitermachen konnte. Die Kunden waren nicht mehr<br />

bereit, sich in Räume zu pressen, die ihnen nicht behagten.<br />

Die Verkaufsflächen auf der grünen Wiese wurden uninteressant<br />

– für den Einzelhandel eine verhängnisvolle Entwicklung.<br />

Da in den saturierten Industrienationen das<br />

Bevölkerungswachstum stagnierte und eine Erweiterung<br />

der Kaufkraft unwahrscheinlich war, mussten andere Wege<br />

gefunden werden, um Kunden zu binden. Zögerlich erst,<br />

nun aber <strong>im</strong>mer kraftvoller zeigen sich seither neue Ansätze.<br />

Es deutet sich ein Revival der Stadt an, in dem der Handel<br />

eine zentrale Rolle einn<strong>im</strong>mt. Um 1990 wurden die<br />

Bahnhöfe der Großstädte als potenzielle Standorte für den<br />

Einzelhandel erkannt. Es gab Vorbilder. In Japan waren<br />

06<br />

Patrick Bingham-Hall<br />

nach dem Krieg an den zentralen Bahnstationen enorme<br />

Verkaufsflächen entstanden. Sie profitierten von den Menschenmassen,<br />

die hier umstiegen und die diese Orte, dank<br />

der effizienten öffentlichen Verkehrsmittel, schnell erreichen<br />

konnten. In Shibuya, in Shinjuku oder in Yokohama<br />

wurden vibrierende und tobende Zentren sichtbar. Es<br />

waren neuartige Städte, in denen eine scharfe Trennung<br />

zwischen öffentlichem Raum und Privatwirtschaft nicht<br />

mehr möglich war und in denen andauernd neue Ladenflächen<br />

und Sort<strong>im</strong>ente auftauchten. Als in Lille das drittgrößte<br />

Büroquartier Frankreichs entstand, schlug Rem<br />

Koolhaas neben einem neuen transeuropäischen Schnellbahnknoten<br />

eine riesige <strong>Shopping</strong> <strong>Mall</strong> vor. Sie wurde 1994<br />

von Jean Nouvel realisiert und gab dem Ort zumindest<br />

einen Anziehungspunkt, den die Stapelung von Büroflächen<br />

nicht bewirken konnte. Einkaufen war als eine Art der<br />

Freizeitbeschäftigung erkannt worden, die in einer Stadt<br />

Großes auslösen konnte. Die Architekten und Immobilienentwickler<br />

griffen in der Folge die Dynamik der Umsteigeorte<br />

in <strong>im</strong>mer größeren Konzepten auf und bauten hybride<br />

Orte, in denen vielfältige Funktionen zusammengeschlossen<br />

wurden. Als 1997 der neue Bahnhof in Kyoto eröffnete,<br />

war das ein 70 Meter tiefer, 420 Meter langer und 11 Stockwerke<br />

hoher Riegel, in dem sich Hotels, Kaufhäuser, <strong>Shopping</strong>-Center<br />

und öffentlicher Raum untrennbar überlagerten,<br />

eine Stadt in sich selbst. Eine gigantische Schautreppe<br />

Das Iluma <strong>Shopping</strong>-Center in<br />

Singapur lockt den Besucher<br />

durch seine „Diamtenfassade“.<br />

Innen beeindrucken WOHA<br />

durch ein 40 Meter hohes<br />

Atrium (oben). Fuksas setzten<br />

<strong>im</strong> Frankfurter MyZeil Center<br />

auf einen nicht minder ungewöhnlichen,<br />

weil verwirbelten<br />

Lichttrichter (rechts).<br />

puls 01 | 2011


Jörg Hempel<br />

nahm sich unter einem großen Dach wie ein Zitat aus italienischen<br />

Stadträumen aus, und gleichzeitig war sie Teil<br />

einer kommerziellen Inszenierung. Die Transferia, der<br />

Umsteigeort, wurde als Einkaufsort zum Standard. Es gibt<br />

heute keinen Flughafen, der nicht längst über ausgedehnte<br />

Einkaufsflächen verfügt, in denen der Fluggast die Zeit zwischen<br />

den Flügen verträumen kann. Nach den Renovierungen<br />

der Bahnhöfe in Leipzig, in München oder in Dresden<br />

gibt es für den Bahnreisenden in Deutschland nun auch<br />

den schwellenlosen Übergang in ausgeleuchtete Warenwelten,<br />

in denen die Mieter Höchstpreise bezahlen: Die<br />

hohe Frequenz, aber auch die räumliche Qualität der alten<br />

Verkehrsinfrastrukturen brachte urbane Identifikationsräume<br />

hervor, die sich zugleich als ideale Einkaufsorte<br />

entpuppten.<br />

Urban Entertainment<br />

Längst ist das innerstädtische Center aus den gleichen<br />

Gründen zum Standard geworden. Es profitiert von einer<br />

urbanen Qualität, die in den alten Stadträumen gewissermaßen<br />

gratis zu haben ist. Dort, wo die durch die äußeren<br />

Umstände vorgegebenen Rahmenbedingungen nicht so<br />

günstig sind, wandelt sich das innerstädtische Einkaufszentrum<br />

dabei zur urbanen Attraktion und zur eigenständigen<br />

Erlebniswelt. Die neuen Zentren in arabischen Ländern<br />

setzen hier an. Dass vergleichbare Konzepte auch in<br />

der Innenstadt funktionieren, zeigte sich, als Jon Jerde in<br />

Fukuoka auf Kyushu 1989 die Canal City eröffnet hatte.<br />

Hier fand sich der Besucher in einer offenen <strong>Mall</strong>, einem<br />

karminroten Stadtmodell, das in dieser Größe bislang noch<br />

in keine Innenstadt <strong>im</strong>plantiert worden war. Kanäle entstanden,<br />

in denen Karpfen schwammen und Bambus<br />

wuchs, 3D-Kinos und jede nur vorstellbare Form der Unterhaltung<br />

gehörten zum Angebot. Die <strong>Mall</strong> war nicht länger<br />

ein Ort zum Einkaufen, es ging stattdessen um ein umfassendes<br />

„urban entertainment“, das bis dahin in dieser<br />

Radikalität nur in Disneyland praktiziert worden war. Dass<br />

diese Tendenzen nicht unproblematisch sind, sei nicht verschwiegen.<br />

Noch <strong>im</strong>mer stellt ein innerstädtisches Zentrum<br />

als große und wohlorganisierte Einheit eine Herausforderung<br />

für die kleinteilig strukturierten Stadtlandschaften<br />

Europas dar. In seiner professionellen Vermarktung<br />

und in seinem unersättlichen Mieterhunger kann die <strong>Mall</strong><br />

das Zentrum überlagern und überfordern, wenn sie nicht<br />

mit Augenmaß konzipiert ist. Dem aufmerksamen<br />

Betrachter fällt auf, dass die großen Strukturen verstärkt<br />

Probleme bekommen. Sie bieten eine homogene Umgebung,<br />

die längst nicht mehr die Anziehungskraft ausübt,<br />

die sie einst hatte, als der Warenhunger noch unersättlich<br />

war. Erste Anzeichen, dass sich die Dinge zumindest in der<br />

westlichen Welt weiter verändern, sind deutlich. 1994 wurden<br />

die Hackeschen Höfe in Berlin saniert, dabei setzte das<br />

07


Produktwelten an der Grenze des Machbaren: Für den berühmten Prada Shop in<br />

Soho, New York (oben) entwickelte Rem Koolhaas 2001 eine Bühne – eine ironische<br />

Geste, die <strong>im</strong> Rahmen von Modenschauen ihrer eigentlichen Best<strong>im</strong>mung<br />

zugeführt werden kann. <strong>Shopping</strong> mit „grünem Anstrich“ demonstriert der von<br />

Minusk Cho entworfene Ann Demeulemeester Shop in Seoul (unten): An der<br />

bogenförmig eingeschnittenen Fassade gedeihen krautartige Staudengewächse.<br />

Der Empfangsbereich ist mit Moos überwachsen.<br />

OMA<br />

K<strong>im</strong> Yong-kwan<br />

Mieterkonzept erstmals in Deutschland ausdrücklich auf<br />

eine Vermeidung des Mainstreams. Es entstand eine nicht<br />

überdachte Einkaufsmöglichkeit, in der erfolgreich ein<br />

kleinteiliger Nutzungsmix durchgesetzt wurde. Das Konzept<br />

profitierte von ungewöhnlichen Hofsituationen, und<br />

es nahm den vorgefundenen Stadtraum dezidiert als Ausgangspunkt<br />

der Entwicklung und schrieb ihn fort. Das Konzept<br />

war riskant, aber die Rechnung ging auf. Zunehmend<br />

verfolgt eine neue Generation von Händlern in der Folge<br />

nun wieder eine eigene gestalterische Handschrift, die<br />

passgenau auf dynamische Verkaufskonzepte eingeht und<br />

gleichzeitig mit dem Stadtraum interagiert. Mit unerhörtem<br />

Aufwand werden dabei Produktwelten inszeniert, die<br />

mitunter in der Umsetzung die Grenze des Machbaren<br />

erreichen und Innovationstreiber werden. Die Fassaden des<br />

Prada-Stores von Herzog de Meuron in Tokio bestehen aus<br />

bombierten Gläsern, die in ihrer Größe vollkommene Neuentwicklungen<br />

sein mussten, neue Materialien werden<br />

ausgetestet, neue Lichtkonzepte in großen Medienfassaden<br />

umgesetzt. Die Handelsarchitektur wird wieder ein Entdeckungsraum<br />

auch für die Bau- und Immobilienindustrie.<br />

Vielerorts entstehen Marken- und Erlebnisräume, die den<br />

Besucher verblüffen, ihn durch sorgfältig entworfene Nutzungsüberlagerungen<br />

fesseln und die gleichzeitig Teil<br />

eines unverwechselbaren Stadtraums sind. Die Neutralität<br />

der Verkaufsräume, wie sie die Einkaufszentren praktizieren,<br />

wird dabei weniger bereitwillig akzeptiert. Ins Extrem<br />

treiben den Event-Charakter der Präsentation dann PopUp-<br />

Stores und Guerilla-Verkäufe, die nur für kurze Zeit an<br />

ungewöhnlichen Orten den gut informierten Kunden<br />

ansprechen und die durchaus auch von großen Marken<br />

konzipiert werden. In aufgelassenen Industriehallen,<br />

abseits der gängigen Kundenströme, entstehen Angebote,<br />

die bewusst die Großstadt als Teil ihrer Inszenierung nutzen:<br />

Dann, wenn aus alten Lastwagenplanen Taschen<br />

genäht werden, dann sind selbstverständlich Container die<br />

richtigen Verkaufsräume und werden deutlich sichtbar als<br />

Signet eingesetzt. Die neuen Räume zelebrieren eine urbane<br />

und authentische Stadtlandschaft, der die <strong>Mall</strong>s nichts<br />

entgegenzusetzen haben, wenn sie sich nicht diesen neuen<br />

Entwicklungen öffnen. Zunehmend werden die glatten<br />

und abgeschliffenen Formen der Handelsarchitekturen<br />

gebrochen und es wird eine neue Welt sichtbar, die noch<br />

viele Überraschungen vorhält, weil sie sich nicht mehr vordringlich<br />

an der Ware aufhält, sondern weil sie sich wieder<br />

der Stadt zuwendet.<br />

Wilhelm Klauser studierte Architektur in Stuttgart und Paris und promovierte<br />

in Berlin. Von 1992 bis 1998 arbeitete er in Tokio, bis 2003 in Paris. 2003<br />

Gründung von InitialDesign in Berlin – einer Entwicklungs- und Forschungseinheit,<br />

die sich auf die Themen Einzelhandel und Logistik spezialisiert hat. Wilhelm<br />

Klauser ist sowohl Architekt und Stadtplaner als auch Architekturkritiker.<br />

Die wechselnden Aussichten<br />

sind die Attraktion: Durch die<br />

verglasten Stirnseiten der<br />

verschiedenen Häuser des<br />

Vitra Showrooms bescheren<br />

Herzog & de Meuron dem<br />

durchs Gebäude wandelnden<br />

Besucher einen formidablen<br />

Rundumblick.<br />

puls 01 | 2011


vitra


Exzentrische <strong>Shopping</strong> <strong>Mall</strong>:<br />

Daniel Libeskind entfacht in<br />

der Berner Westside ein Spiel<br />

aus schiefen Wänden, Schrägen<br />

und Kanten. Weniger<br />

augenfällig: der ausgetüftelte<br />

Energieaustausch zwischen<br />

den verschiedenen Gebäudeelementen.<br />

Westside – erfolgreich vernetzt<br />

und energieopt<strong>im</strong>iert<br />

Im Allgemeinen stehen <strong>Shopping</strong> <strong>Mall</strong>s <strong>im</strong> Ruf, umweltbelastende Energiefresser<br />

zu sein. Dass es aber auch anders geht, beweist das Beispiel des Freizeit- und<br />

Einkaufszentrums Westside bei Bern. Der von Daniel Libeskind entworfene<br />

Komplex entspricht dem Schweizer Minergie-Standard und kann somit als Modell<br />

für einen modernen und ökologischen Technikeinsatz gelten. Wegweisend: die<br />

effiziente Wiederverwertung von Energie in einem internen Kreislauf.<br />

Von Pierre Schoeffel Fotos Bitter & Bredt<br />

Wer auf der Autobahn A1 Bern in Richtung Genf verlässt,<br />

stößt unweigerlich auf das Westside. Wie ein Berner Stadttor<br />

thront der <strong>im</strong> Oktober 2008 eröffnete Komplex majestätisch<br />

über der Autobahn. Zum Areal gehören das Freizeitund<br />

Einkaufszentrum Westside, ein Hotel und eine Seniorenresidenz,<br />

optisch bilden die Elemente so eine Achse, die<br />

sich über den Bahnhof, die Altstadt bis hin zum Zentrum<br />

Paul Klee von Renzo Piano erstreckt. Der Komplex, der nach<br />

der berühmten New Yorker Westside benannt wurde, ist<br />

das Kernstück einer umfangreichen Stadtwerweiterung.<br />

Bereits in den sechziger Jahren reiften Pläne, das Brünnfeld<br />

nahe dem Ortsteil Bümplitz-Bethlehem zu bebauen. 1972<br />

machte die Ölkrise einen Strich durch die Rechnung, 1978<br />

scheiterten das Vorhaben am Veto der Berner Bürger. In<br />

den neunziger Jahren dann setzte sich die Idee einer moderaten<br />

Erweiterung durch, und 1999 konnte ein Architekturwettbewerb<br />

ausgeschrieben werden, der einen ansprechenden<br />

städtebaulichen Mix zwischen Freizeit- und Einkaufszentrum,<br />

Parkanlage und Wohnbaufeldern vorsah.<br />

Der Entwurf von Daniel Libeskind vermochte die Anforderungen<br />

am überzeugendsten zu bündeln und stellte gleichzeitig<br />

in Aussicht, dem 34 Hektar großen Entwicklungsgebiet<br />

eine neue attraktive Landmarke zu bescheren.<br />

» Micro<br />

Kristalline Strukturen<br />

Das zugrunde liegende Konzept sieht Gewerbe-, Freizeitund<br />

Wohnflächen vor, die wie in einem natürlich gewachsenen<br />

Stadtteil Tag und Nacht belebt sind. Plätze und Gassen<br />

sind von Libeskind nach dem Vorbild mittelalterlicher<br />

Städte angelegt und mit Materialien und Techniken des<br />

21. Jahrhunderts umgesetzt. Das bekannte Libeskind’sche<br />

Formenvokabular aus spitzen Winkeln und ungeraden<br />

Wänden wurde hier auf die Bauaufgabe <strong>Mall</strong> übertragen<br />

und vom Meister neu interpretiert. So sind die höheren<br />

Ebenen versetzt und gedreht, was den Blick nach oben frei<br />

gibt. Kristalle brechen aus der Fassade, dazu kommen die<br />

sogenanten Cuts, großflächige Fensteröffnungen. Das<br />

geschickte Alternieren von niedrigen und hohen Räumen,<br />

Gassen und Plätzen resultiert in interessanten Perspektiven<br />

und Blickachsen. Auch in der 10.000 Quadratmeter<br />

großen Spa- und Badeanlage dominiert das Spiel mit den<br />

spitzen Winkeln und Perspektivwechseln. Libeskinds<br />

eigenwillige Formgebung zieht sich weiter durch alle Elemente<br />

des Komplexes – sei es der <strong>Shopping</strong>bereich mit seinen<br />

55 Geschäften, das eigene Kino, das über elf Säle verfügt,<br />

das Hotel Holiday Inn oder die an das Areal angeschlossene<br />

Seniorenresidenz Senecasita.<br />

11


Rückgewonnene Abwärme<br />

Mit der Entscheidung, das Westside nach dem Minergie-<br />

Standard zu zertifizieren, stellten Projektleiter und Planer<br />

von Beginn an die Weichen in Richtung eines maßvollen<br />

Energieverbrauchs. Somit stand fest, dass der Großteil des<br />

Energiebedarfes durch erneuerbare Energien gedeckt werden<br />

musste, Westside kann somit als Paradebeispiel für<br />

die Umsetzung modernster Erkenntnissen der Energienutzung<br />

gelten. Durch die opt<strong>im</strong>ale Isolation der Außenhaut,<br />

Wärmerückgewinnung und das effiziente Belüftungs- und<br />

Heizsystem ist der Gesamtenergieverbrauch des Gebäudes<br />

niedriger als bei vergleichbaren Objekten. Ein ausgeklügeltes<br />

Konzept sorgt dafür, dass die Abwärme der <strong>Shopping</strong><br />

<strong>Mall</strong> zurückgewonnen und für die Beheizung des<br />

Erlebnisbades genutzt werden kann. Dazu arbeitet <strong>im</strong> gesamten<br />

Spa-Bereich eine Badewasseraufbereitungsanlage.<br />

In der Seniorenresidenz sind die Fenster dreifach verglast.<br />

Letztlich wird der jährliche Wärmeenergiebedarf des<br />

Gesamtkomplexes nur zu 15 Prozent mit Heizöl gedeckt. 35<br />

Prozent stammen aus der Wärmerückgewinnung und<br />

rund 50 Prozent aus einer modernen Holzschnitzelheizung<br />

mit Filteranlage. Durch diese Filter werden die Luftreinhaltevorschriften<br />

deutlich unterschritten. Um die hohen<br />

12<br />

Anforderungen an die Energieeffizienz zu erfüllen, kam<br />

für die Planer und Systemintegratoren nur eine integrale<br />

Gebäudetechnikplanung in Frage. Einzelne gute Teillösungen<br />

ohne gegenseitige Rückmeldungsfunktionen hätten<br />

für die Energieopt<strong>im</strong>ierung nie ausgereicht. Interdisziplinäres<br />

Denken über die Gewerkgrenzen hinaus, verbunden<br />

mit der Vernetzung der Anlagen, ist hier das Zauberwort.<br />

N<strong>im</strong>mt man die Kl<strong>im</strong>atechnik als Beispiel, merkt man,<br />

dass Kälte nicht nur Kälte ist, sondern ein Potenzial für<br />

Heizwärme darstellt. Die Abwärme der Kältegeräte wird<br />

zur Heizwärme, die über die Heizung und Lüftung verteilt<br />

wird. Für das Management dieser Prozesse ist die Gebäudeautomation<br />

zuständig.<br />

Integrale Gebäudeautomation<br />

Für die Kontrolle und Überwachung der Daten wurde ein<br />

ausgeklügeltes Energiemesskonzept erstellt. Als Basis<br />

dient die Erfassung von Wärme, Kälte, Wasser und Strom.<br />

Die Beschattung der verschiedenen Gebäude sowie das<br />

Beleuchtungskonzept sind in den Prozess miteinbezogen.<br />

Alle Gebäudeteile von Westside wie Bad, Hotel, <strong>Shopping</strong><br />

<strong>Mall</strong> und Altersresidenz stellen für sich genommen sehr<br />

komplexe Einzelsysteme dar. Die Anforderungen bezüg-<br />

Passend zur energieeffizienten<br />

Ausrichtung des Westside-Komplexes<br />

arbeitet <strong>im</strong><br />

Spa-Bereich (oben) eine Badewasseraufbereitungsanlage.<br />

Ungewöhnlich für ein Libeskind-Projekt:<br />

die Holzfassade,<br />

die den Bau erfolgreich in die<br />

Landschaft integriert (rechts).<br />

puls 01 | 2011


lich Heizung, Lüftung, Kl<strong>im</strong>a und <strong>Elektro</strong>installationen<br />

sind zudem höchst unterschiedlich: Das Gewerbe benötigt<br />

Kälte, das Bad und die Altersresidenz hingegen Wärme.<br />

Das Hotel punktet mit individuellem Komfort, den der<br />

Gast wählen kann. Im Multiplexkino und <strong>im</strong> Bad soll die<br />

Technik <strong>im</strong> Hintergrund sicher funktionieren. Hätte man<br />

dies alles separat automatisiert, wären die positiven energetischen<br />

Eigenschaften des Westside in dieser Form nicht<br />

zustande gekommen. Eine integrale Gebäudeautomation<br />

war also erforderlich, um zum Beispiel 35 Prozent des Wärmebedarfs<br />

durch die Abwärme der Kälteerzeugung für<br />

den Handel (gewerbliche Kälte) und durch die Abwärme<br />

der Kälteerzeugung für die Raumkl<strong>im</strong>atisierung zu<br />

decken. Fazit: Durch sorgfältige Planung, den Einsatz einer<br />

innovativen Gebäudeautomationstechnik, wie zum Beispiel<br />

KNX, und eine clevere Gestaltung der Programmierung<br />

wird <strong>im</strong> Westside kontinuierlich ein Drittel der gesamten<br />

Heizenergie eingespart.<br />

Präsenzabhängiges Management<br />

Die übergeordnete Kommunikation zwischen den Teilobjekten<br />

wie Erlebnisbad, Einkaufszentrum, Hotel, Altersresidenz<br />

und Multiplexkino übern<strong>im</strong>mt ein modernes<br />

Ethernet-Netzwerk. Sämtliche Automationsstationen,<br />

Server und Peripheriegeräte sind an einen Netzwerkverteiler<br />

angeschlossen und über Lichtwellenleiter als<br />

Gesamtnetzwerk miteinander verbunden. Diese komplette<br />

Vernetzung dient vor allem der Querkommunikation<br />

unter den Anlagen. Wichtig ist auch das präsenzabhängige<br />

Management der Anlagen, zum Beispiel der Beleuchtung.<br />

Hier sind ein übergeordnetes Türmanagement oder<br />

die zentrale Eingabe für alle Beleuchtungszeitsteuerungen<br />

von hohem Wert. Denn während <strong>im</strong> Hotel 24-Stunden-Betrieb<br />

herrscht, werden die Geschäfte <strong>im</strong> <strong>Shopping</strong><br />

tagsüber frequentiert, das Multiplexkino hingegen<br />

abends. Zudem ist eine beeindruckende Batterie von fortgeschrittenen<br />

Alarm- und Überwachungsfunktionen für<br />

die Infrastruktur und die Sicherheit von Besuchern und<br />

Mitarbeitern <strong>im</strong> Einsatz. Die D<strong>im</strong>ensionen eines solchen<br />

Megaprojektes verlangen in jeder Hinsicht außergewöhnliche<br />

Leistungen der Hard- und Software und stellen hohe<br />

Anforderungen an ihre Integration.<br />

Dipl.-Ing. Pierre Schoeffel ist seit September 2010 Leiter der Gebäude<br />

Netzwerk Initiative GNI in Zürich und tritt damit die Nachfolge von<br />

Richard Staub an. Seit 1997 ist er Vorstandsmitglied von KNX Swiss.<br />

13


» Praxis<br />

Schnee unter Palmen<br />

Auch Einkaufen wird in Dubai zum Superlativ:<br />

Im Jahr ihrer Eröffnung strömten bereits<br />

30 Millionen Besucher in die gigantische <strong>Mall</strong><br />

of the Emirates. Ein internationaler Reiseführer<br />

hob das <strong>Shopping</strong>-Eldorado gar in den Rang<br />

eines „architektonischen Weltwunders“.<br />

Von Lasse Ole Hempel<br />

„<strong>Shopping</strong> ist der Antrieb Dubais – ein Motor, der <strong>im</strong>mer<br />

mit Vollgas läuft“, schreibt Titus Arnu in der Süddeutschen<br />

Zeitung. Dabei beeindrucke die <strong>Mall</strong> of the Emirates allein<br />

durch ihre Ausmaße – hier, <strong>im</strong> größten Schaufenster des<br />

Mittleren Ostens, fände der Konsument fast alles, was für<br />

Geld zu haben ist: „Manche Besucher kaufen <strong>im</strong> Vorbeigehen,<br />

nachdem sie in Klein-Florenz bei Gucci und Prada<br />

waren, gleich ein neues Apartment.“ Auch nach der<br />

Schlagzeilen machenden Finanzklemme, als das Emirat<br />

infolge der Lehman-Pleite auf einmal in Zahlungsnot<br />

geriet und Beistand be<strong>im</strong> Nachbaremirat Abu Dhabi fand,<br />

pflegt Dubai weiterhin sein Image als neue Metropole der<br />

Superlative, in der alles möglich ist. Da Dubais Ölquellen<br />

<strong>im</strong>mer mehr versiegen, soll sich das Land in ein führendes<br />

Zentrum für Handel, Finanzen und Freizeit verwandeln<br />

und somit Investoren aus aller Welt anlocken. Das Tempo<br />

in dem sich dieser <strong>Wandel</strong> vollzieht, ist weiterhin hoch,<br />

nur geht man in Dubai offenbar mit etwas weniger Aufhebens<br />

zu Werke, und lässt auch ruhig mal den Nachbarn<br />

Abu Dhabi Schlagzeilen machen mit Aufsehen erregenden<br />

Bauten wie der Yas Rennstrecke (siehe puls 3/2010) oder<br />

dem jüngst eröffneten Themenpark Ferrari World.<br />

14<br />

F + A Architects


<strong>Shopping</strong> und Entertainment unter einem Dach<br />

Der in unmittelbarer Nachbarschaft gelegene Burj Kalifa,<br />

das derzeit höchste Gebäude der Welt, war noch eine Baustelle,<br />

als <strong>im</strong> September 2005 das <strong>Shopping</strong>-Paradies <strong>Mall</strong><br />

of the Emirates eröffnete. Noch <strong>im</strong> <strong>im</strong> selben Jahr zeichnete<br />

die Jury der in London vergebenen World Travel Awards<br />

das Center mit dem Titel „The World's Leading New <strong>Shopping</strong><br />

<strong>Mall</strong>“ aus. Seitdem wurde die <strong>Mall</strong> stetig opt<strong>im</strong>iert<br />

und erweitert, das bereits bei Eröffnung opulente Angebot<br />

– auf dem Komplex befindet sich beispielsweise das größte<br />

Harvey-Nichols-Kaufhaus außerhalb Großbritanniens –<br />

durch weitere <strong>Shopping</strong>-Einrichtungen ergänzt. Zum Entertainmentzentrum<br />

„Magic Planet“ gehören eine Reithalle,<br />

eine Bowlingbahn, das größte Sportgeschäft der Region<br />

sowie ein Kino mit 14 Sälen. Anfang 2011 soll die <strong>Mall</strong> of the<br />

Emirates an die Metro angeschlossen sein. Bauherr ist die<br />

Majid Al Futta<strong>im</strong> Group, eine der größten Immobilienge-<br />

16<br />

sellschaften am Arabischen Golf, die sich erfolgreich auf<br />

Großprojekte spezialisiert hat. Als führender Architekt<br />

wurde Andrew Feola, der Gründer des kalifornischen<br />

Architekturbüros F+A Architects, engagiert.<br />

Jede Nacht rieselt es frischen Schnee<br />

Das Center befindet sich <strong>im</strong> Herzen des nach einem<br />

Gesamtkonzept entwickelten Erweiterungsbezirks New<br />

Dubai – zwischen dem Hafen von Dschabal Ali und dem<br />

Stadtzentrum von Dubai. Die Hauptattraktion des Komplexes<br />

ist „Ski Dubai“ – die erste Hallenskipiste am Arabischen<br />

Golf. Jede Nacht wird die 400 Meter lange und 50<br />

Meter breite Skipiste und Rodelbahn mit frisch hergestelltem<br />

Schnee präpariert. Die angrenzende Einzelhandelsfläche<br />

ist in architektonisch unterschiedliche Bereiche unterteilt.<br />

Bei der Gestaltung entschied man sich für einen Stilmix.<br />

So wird die von der Galleria di Milano in Italien inspi-<br />

<strong>Mall</strong> der Superlative: Die<br />

18 Meter hohe Glaskuppel der<br />

Mailändischen Galerie ist die<br />

höchste <strong>im</strong> Nahen und Mittleren<br />

Osten (links). In der Skianlage<br />

mit ihrem künstlichen<br />

Alpenpanorama (rechts)<br />

herrscht konstant eine Temperatur<br />

von –2° Celsius.<br />

puls 01 | 2011


ierte Mailändische Galerie von einer 18 Meter hohen Glaskuppel<br />

mit einem Durchmesser von 36 Metern überspannt,<br />

die somit als größte halbkugelförmige Glaskuppel <strong>im</strong><br />

Nahen und Mittleren Osten gelten darf. In einem anderen<br />

Bereich, den Maurischen Arkade, dringt diffuses Licht<br />

durch die von Bronzeelementen unterteilten Holzarbeiten,<br />

was an die Dramatik eines arabischen Basars, wie z. B. in<br />

Damaskus oder Kairo, erinnert. Zu dieser modernen Interpretation<br />

einer altertümlichen Marktlandschaft gehören<br />

auch Fachwerkträger aus Massivholz, traditionelle Marabesha-Trennwände<br />

und arabische Mosaiken. Andere maurische<br />

Gestaltungselemente kopieren die arabisch beeinflusste<br />

Architektur Marokkos und Südspaniens mit Brüstungen,<br />

runden Siegel, gemusterten Bodenbelägen und<br />

stark gebogenen, spitz zulaufenden Bögen. Der aufwendig<br />

gestaltete Granitfußboden erstreckt sich über den gesamten<br />

Komplex: Auf nahezu 27.900 Quadratmetern Stein-<br />

pflaster kommen 21 verschiedene Arten von Granit zum<br />

Einsatz, die zu einem Großteil <strong>im</strong> Amazonasbecken abgebaut<br />

wurden. In Portugal wurde das Material geschnitten,<br />

poliert und in verschiedenen Größen zugeschnitten, um<br />

am Ende auf dem Boden in Rundbögen und Mustern arrangiert<br />

zu werden.<br />

Alpenszenerie in Miniatur<br />

Das Skigebiet <strong>im</strong> Innenbereich kann als Miniaturausgabe<br />

einer europäischen Alpenszenerie umschrieben werden.<br />

Passend dazu kommen überwiegend rustikale und natürliche<br />

Materialien zum Einsatz. Während sich die Außentemperatur<br />

in Dubai zwischen 15,5° und 57° Celsius bewegt,<br />

werden die Skipiste und der gesamte Wintersportbereich<br />

konstant auf –2° Celsius gehalten. Die in der Skihalle zur<br />

Schneeherstellung und Temperaturregulierung eingesetzten<br />

Anlagen ähneln den umfassenden Systemen zur Auf-<br />

17


Nordansicht<br />

Westansicht<br />

18<br />

Grundriss<br />

Längsschnitt<br />

Querschnitte<br />

Die 400 Meter lange Skipiste<br />

wird von einer „Brücke“ aus<br />

Stahl und Beton getragen, die<br />

den darunter liegenden Bereich<br />

für zukünftige Bauvorhaben<br />

freihält (s. 2. Reihe von oben).<br />

Die vertikalen Stahlbetonpfeiler<br />

beherbergen Treppen und<br />

Versorgungsräume.<br />

puls 01 | 2011


Ein Gespür für Schnee: Durch<br />

die Skipiste wird die <strong>Mall</strong> of<br />

the Emirates zu einem spektakulären<br />

Center mit einem umfangreichen<br />

Freizeitangebot.<br />

bewahrung von frischen Lebensmitteln <strong>im</strong> nahe gelegenen<br />

Hafen von Dschabal Ali. Die Technik wurde erneuert, damit<br />

sie auch in größerem Maßstab und in einem neuen Kontext<br />

funktioniert. In den Boden der Skipiste integrierte<br />

Kühlschlangen sorgen für eine Grundschicht aus Eis. Eine<br />

elektronisch reguliertee, in die Decke eingelassene Vorrichtung<br />

zerstäubt Wasser zu Dunst und lässt es zu Schnee gefrieren,<br />

der über dem gesamten Wintersportgebiet herabrieselt.<br />

Unter einer Schicht frischen Puderschnees, die jede<br />

Nacht neu aufgesprüht wird, liegt eine gut 60 Zent<strong>im</strong>eter<br />

dicke Schneeschicht. In den übrigen Räumen des Komplexes,<br />

einschließlich der Bereiche, die durch Trennwände aus<br />

Glas den Blick auf die Skipiste freigeben, sorgen Kl<strong>im</strong>aanlagen<br />

das ganze Jahr für eine angenehme Temperatur. An<br />

Samstagen stehen die Einhe<strong>im</strong>ischen und Touristen Schlange,<br />

um für umgerechnet 30 Euro ein Gespür für Schnee zu<br />

entwickeln – Fahrt <strong>im</strong> Sessellift und Mini-Gipfel inklusive.<br />

Das Treiben in dieser für westliche Augen höchst ungewöhnlichen<br />

Schneelandschaft lässt sich nicht nur durch<br />

große Glasfronten der angrenzenden Cafés und Restaurants<br />

betrachten. Das erstklassige Hotel Kempinski bietet<br />

<strong>im</strong> dritten Stock Suiten mit Sicht auf die Skipiste an.<br />

Projektbeteiligte<br />

Bauherr<br />

Majid Al Futta<strong>im</strong> Group, Dubai<br />

Architekten<br />

F+A Architects, Pasadena, USA<br />

Bauingenieure<br />

Mott MacDonald<br />

Vermietbare Fläche<br />

233.467 Quadratmeter<br />

» Praxis<br />

Integrierte Produkte von ABB<br />

Beleuchtungssteuerung mittels T<strong>im</strong>er und Visualisierungs-Software.<br />

Beleuchtungssteuerung <strong>im</strong> Außenbereich<br />

durch Helligkeitssensor<br />

19


» Praxis<br />

Metamorphose<br />

eines Discounters<br />

Ungewöhnlich liest sich die Geschichte des Megastores PlusCity in Pasching<br />

bei Linz, die große Ähnlichkeiten mit dem Märchen vom hässlichen Entlein hat.<br />

In den vergangenen Jahren ist aus dem ehemaligen Plus Supermarkt nebst<br />

einigen wenigen Geschäften ein <strong>Shopping</strong> Center erster Güte geworden, und<br />

die Erfolgsstory ist noch lange nicht zu Ende.<br />

Von Hanna Dietrich Fotos Werner Krug<br />

Seit dem Ausbau des 1964 errichteten Plus-Areals hat sich<br />

das Gesicht der kleinen Gemeinde Pasching, zehn Kilometer<br />

südwestlich von Linz gelegen, stark verändert. In der<br />

Hauptsache ist dies Ernst Kirchmayr zu verdanken, dem<br />

damaligen Geschäftsleiter des kleinen Plus Kauflandes und<br />

heutigem Direktor der PlusCity. Kirchmayr überzeugte in<br />

den achtziger Jahren die Großhandelsfamilie Pfeiffer, in<br />

seine Vision eines neuen Einkaufszentrums zu investieren:<br />

Er ebnete damit den Weg für ein <strong>Shopping</strong>- und Freizeitcenter,<br />

das mehr als das reine Konsumieren zum Zweck<br />

hatte. Das überregionale Einzugsgebiet und eine logistisch<br />

sehr gute Lage an Bundesstraße und Linzer Autobahn<br />

boten sich dafür geradezu an. Aber die Idee kam nicht von<br />

ungefähr, denn der bestehende Markt war zu dieser Zeit<br />

nicht mehr wirtschaftlich, und die Konkurrenz plante<br />

bereits ein überregionales <strong>Shopping</strong> Center unweit des<br />

Plus-Standortes. Man investierte schlussendlich, erwarb die<br />

nötigen Flächen neben dem bestehenden Discounter und<br />

kam so dem Konkurrenten mit der eigenen Planung zuvor.<br />

Unter der Federführung des Linzer Architekturbüros Atelier<br />

Plötzl entstand an der Stelle des Lebensmittelmarktes<br />

durch zusätzliche 20.000 Quadratmeter Verkaufsfläche<br />

20<br />

binnen weniger Jahre die PlusCity, eines der ersten großen<br />

und modernen Einkaufszentren in Österreich. Der Konkurrent<br />

zog zwei Jahre später mit dem Uno-<strong>Shopping</strong> Center in<br />

der Nachbargemeinde nach – keine 700 Meter vom Standort<br />

der PlusCity entfernt.<br />

American Way of Life<br />

Doch das war lediglich der erste Streich. Bis in das neue<br />

Jahrtausend hinein wurde Etappe für Etappe an der<br />

PlusCity aus- und weitergebaut. Kirchmayr, der nicht nur<br />

Kaufhausmagnat, sondern auch Immobilienentwickler,<br />

Mult<strong>im</strong>illionär und Autorennfahrer ist, ließ sich für die<br />

Gestaltung der PlusCity auf seinen vielen Reisen in die USA<br />

vom „American Way of Life“ inspirieren. Das macht sich<br />

besonders in den Innen- und Außenbereichen des Centers<br />

deutlich bemerkbar. Der gesamte Komplex besteht aus<br />

Stahl, Beton und Glas und entspricht einer klassisch-amerikanischen<br />

<strong>Shopping</strong> <strong>Mall</strong>, die mittig <strong>im</strong> Gebäude positioniert<br />

ist. Entsprechend zentral liegen die einladenden<br />

Zugänge in die <strong>Mall</strong>, während die Nebenräume für Sanitäranlagen,<br />

Verwaltung und Lager an der Außenfassade zu<br />

finden sind und Geschlossenheit demonstrieren. Eine auf<br />

Eine Landmarke in der Linzer<br />

Umgebung: Schon von Weitem<br />

leuchtet die auf Abstand montierte<br />

Glasfassade in der Dunkelheit<br />

und gibt bereits Blicke<br />

ins Innere der <strong>Mall</strong> preis.<br />

puls 01 | 2011


Abstand vorgehängte Glasfassade bildet den äußeren<br />

Abschluss der Gebäudehülle. Sie schützt die eigentliche<br />

Außenwand und die davor verlaufenden Fluchtbalkone vor<br />

Wind und Wetter und ist mit unzähligen farbigen Leuchtstoffröhren<br />

bestückt, die das Center auch nachts meilenweit<br />

als Landmarke aufleuchten lassen. Nur einzelne<br />

Gebäudeabschnitte sind mit gedämmten Metallkassetten<br />

verkleidet und heben sich durch ihre silbrig sch<strong>im</strong>mernde<br />

Oberfläche von der Glashülle ab. Das Center erstreckt sich<br />

über zwei Ebenen entlang der <strong>Mall</strong>, die von mehreren aufwendig<br />

inszenierten Plätzen unterbrochen wird. Diese<br />

strukturieren die <strong>Mall</strong> räumlich und tragen dabei Namen<br />

wie Marcusplatz oder Atlantisplatz und sorgen für ein<br />

mediterranes Wohlfühl-Ambiente. Der Marcusplatz – einer<br />

italienisch-mittelalterlichen Stadt nachempfunden – bildet<br />

das Zentrum des Centers und ist der sogenannte Food<br />

Court der Anlage. Über beide Verkaufsebenen gruppiert<br />

sich hier unter einer riesigen raumüberspannenden Glaskuppel<br />

der Hauptanteil gastronomischer Einrichtungen, in<br />

22<br />

denen bis zu 1.000 Besucher Platz finden. Die Kuppel<br />

basiert auf einer filigranen Stahlkonstruktion, die auch in<br />

der übrigen <strong>Mall</strong> für die Überkopfverglasung eingesetzt<br />

wurde. Die differenzierte Raumgestaltung wirkt sich dabei<br />

durch den hohen Wiedererkennungswert auch positiv auf<br />

die Orientierung <strong>im</strong> Center aus. Der rechteckige Leonardo<br />

da Vinci Platz, der durch eine prächtige Brunnenanlage<br />

und zwei raumhohe griechische Portale inklusive dorischer<br />

Säulen geprägt ist, wird von einem flachen 45 Meter langen<br />

Glasbogen überspannt. Die mit Tageslicht durchflutete<br />

<strong>Mall</strong> reagiert so auf den Wunsch nach Weite und Helligkeit<br />

be<strong>im</strong> Einkauf. Um auch <strong>im</strong> unteren Geschoss den natürlichen<br />

Lichteinfall und den großzügigen Luftraum wahrnehmen<br />

zu können, wurde die obere Verkaufsebene um<br />

einige Meter zurückgesetzt. Galerien und Atrien lockern<br />

die Struktur der <strong>Mall</strong> zusätzlich auf und lassen dabei vielfältige<br />

Blickbezüge durch den Raum zu. Effektvoll leuchtet<br />

abends die Glasdecke in tiefem Mitternachtsblau – dank<br />

moderner Lichtleitfasertechnik.<br />

Dem H<strong>im</strong>mel so nah: Durch<br />

die filigrane Stahlkonstruktion<br />

und die Verglasung über den<br />

Plätzen und Wegen der <strong>Mall</strong><br />

scheint sich der Raum nach<br />

oben zu öffnen.<br />

puls 01 | 2011


Megakino, Gokartbahn und Tenniscenter<br />

Ergänzt wird der Einkaufstempel durch ein integriertes<br />

Gesundheits- und Wellnesszentrum, einen 2500 Quadratmeter<br />

großen Büro- und Verwaltungstrakt über den<br />

Dächern der <strong>Mall</strong> und durch die vielfältigen Freizeitmöglichkeiten<br />

<strong>im</strong> Außenbereich. Die Einrichtungen reichen<br />

vom Megakino über eine Gokartbahn bis hin zum Tenniscourt<br />

und einen Baumarkt nebst Gartencenter. Regelmäßig<br />

finden Gokartrennen um und durch die PlusCity statt, oder<br />

es werden schon mal prominente Gäste geladen. Die Besucherzahlen<br />

sprechen für sich: Etwa zehn Millionen Käufer<br />

strömen <strong>im</strong> Jahr in die PlusCity und shoppen auf 70.000<br />

Quadratmetern Verkaufsfläche, während rund zwei Millionen<br />

Besucher auch das Entertainmentangebot in Anspruch<br />

nehmen. Damit ist das Center mit seinen 2.000 Mitarbeitern<br />

das drittgrößte Einkaufszentrum in Österreich. Aber<br />

Kirchmayr gibt sich damit nicht zufrieden. Er hat schon<br />

längst das nächste Projekt <strong>im</strong> Blick: die <strong>Shopping</strong> <strong>Mall</strong> Lentia<br />

City in der Linzer Innenstadt.<br />

Projektbeteiligte<br />

Bauherr<br />

PlusCity Betriebsg.m.b.H. & Co. KG, Linz<br />

Architekt<br />

Atelier Plötzl Plötzl Arch + Ing, Linz<br />

Vermietbare Fläche<br />

75.000 Quadratmeter<br />

Integrierte Produkte von ABB<br />

Jalousiesteuerung mittels KNX Aktoren und Wetterstation.<br />

Integrierte Reiheneinbauzähler zur Spannungs-,<br />

Strom- und Leistungsmessung<br />

23


» Praxis<br />

Zwischen Soho<br />

und Souk<br />

Bereits jetzt gehört die <strong>Shopping</strong>-<strong>Mall</strong> „The<br />

Avenues“ zur absoluten Sonderklasse der<br />

Einkaufscenter. Nach Abschluss der letzten<br />

Bauphase kann der Konsument in Kuwaits<br />

Hauptstadt frei zwischen mehreren, höchst<br />

unterschiedlichen Einkaufswelten wählen.<br />

Von Britta Rohlfing<br />

Mit architektonisch waghalsigen und ungewöhnlichen<br />

Projekten hat man in Kuwait Erfahrung: So stellen weiterhin<br />

die futuristischen, technischen Opt<strong>im</strong>ismus ausstrahlenden<br />

Kuwait Towers, die in den siebziger Jahren erbaut<br />

wurden, das bedeutendste Wahrzeichen des arabischen<br />

Golfstaats dar. Derzeit plant man nicht nur eine Umgestaltung<br />

der Türme, die ihre Funktion als Wasserspeicher verloren<br />

haben – mit der künstlichen Stadt Madinat al-Hareer<br />

läuft die Planung für eine Retortenstadt, die auf einer Halbinsel<br />

entstehen soll. Über mehrere Brücken könnte von hier<br />

aus eines Tages sogar eine Zugtrasse bis nach Damaskus,<br />

Bagdad, den Iran und sogar Israel verlaufen. Vielleicht wird<br />

die Stadt sogar den höchsten Turm der Welt ihr eigen nennen<br />

können: 1001 Meter soll der Burj Mubarak al-Kabir<br />

eines Tages in den H<strong>im</strong>mel ragen und damit alle anderen<br />

Mega-Hochhäuser in den Schatten stellen. 2030 sollen die<br />

Arbeiten an der Stadt beendet sein, so steht es zumindest<br />

in den von Superlativen gespickten Pressemeldungen.<br />

Neue Geschäftsfelder erobern<br />

Projekte wie die <strong>Shopping</strong> <strong>Mall</strong> „The Avenues“, die 2007<br />

eröffnet wurde und seitdem kontinuierlich vergrößert und<br />

24<br />

Gensler


erweitert wird, müssen vor dem Hintergrund betrachtet<br />

werden, dass hier ein erdölreicher, mit einer enormen<br />

Kaufkraft gesegneter Golfstaat versucht, neue Geschäftsfelder<br />

zu erobern und das eigene Image in der Welt aufzupolieren.<br />

Im Al Rai Distrikt der Hauptstadt Kuwait City gelegen,<br />

sollte mit „The Avenues“ ein Zeichen für die Region<br />

gesetzt werden. Die Initiatoren sprechen gar von einem<br />

neuen <strong>Shopping</strong>-Ereignis und einem Meilenstein der Entwicklung.<br />

Kuwait, das über etwa 10 Prozent der geschätzten<br />

weltweiten Erdölreserven verfügt, soll sich in den nächsten<br />

Jahren in eine Region verwandeln, in der Business und<br />

Handel betrieben werden und die für ausländische Investoren<br />

zunehmend an Bedeutung gewinnt. Die Unterteilung<br />

in verschiedene Bauphasen ist bei „The Avenues“ namensgebend:<br />

Phase 1 und Phase 2 bezeichnen zwei Komplexe<br />

innerhalb des Areals. Eröffnet wurde das Einkaufsparadies<br />

<strong>im</strong> Jahr 2007. Zu den 230 Geschäften dieses Bauabschnitts<br />

gehört bereits ein Ikea-Showroom. Ein Jahr später kamen<br />

mit dem Abschluss von Phase 2 Passagen mit 200 Boutiquen<br />

und eine größere Restaurant-Zone mit großzügigen<br />

26<br />

Außenbereichen dazu. Mit der Phase 3 drei soll das Areal<br />

nun hochklassig vollendet werden, dafür entschied man<br />

sich für das international aktive Architekturbüro Gensler,<br />

das von Los Angeles und London aus agiert.<br />

Champs-Elysees am persischen Golf<br />

Gensler verspricht für die Zukunft von „The Avenues“ ein<br />

„komplett neues Einkaufskonzept“. In Anlehnung an bekannte<br />

globale Metropolen soll das Areal fünf verschiedene<br />

Bereiche präsentieren, die jeweils für sich eine andere<br />

Atmosphäre bieten: „Luxury <strong>Mall</strong>“, „Grand Avenue“, „The<br />

<strong>Mall</strong>“, „SoKu“ und „The Souk“. Die <strong>Mall</strong> soll sowohl als<br />

Erweiterungs- als auch als Verbindungseinheit fungieren<br />

und teilweise direkt an die bestehenden Gebäude anschließen.<br />

Eine Reihe von Plätzen mit Cafés und Restaurants wird<br />

das Angebot prägen. In Anlehnung an den berühmten<br />

Champs-Elysees ist „Grand Avenue“ als ansprechende, von<br />

Bäumen gesäumte Einkaufsstraße angelegt, die sich unter<br />

einem großen Glasdach befindet. Die 425 Meter lange und<br />

24 Meter breite „Grand Avenues“ stellt die kreisförmige<br />

Eintauchen in die Welt der<br />

Souks: Trotz aller Modernität<br />

soll eine der Sektionen von<br />

„The Avenues“ ganz den traditionellen<br />

arabischen Einkaufsstraßen,<br />

den Souks, nachempfunden<br />

sein (links). Plätze und<br />

Cafés gehören als Erholungsorte<br />

und Orientierungspunkte<br />

zum Konzept (rechts).<br />

puls 01 | 2011


Hauptader des Komplexes dar und dient zugleich dem Besucher<br />

als Orientierungspunkt. Die Fassaden der Ladenflächen<br />

sind variantenreich gestaltet: Europäische, regionale<br />

und zeitgenössische Elemente existieren nebeneinander.<br />

Das Areal „SoKu“ ist voll und ganz urbane Einkaufslandschaft<br />

und an New Yorks Bohème-Viertel Soho angelehnt.<br />

Mit „Souk“ bieten Gensler architects eine zeitgenössische<br />

Interpretation des traditionellen Souks, des verschachtelten<br />

traditionellen arabischen Marktgebildes. Die „Luxury<br />

<strong>Mall</strong>“ soll dem Besucher das ult<strong>im</strong>ative Einkaufserlebnis<br />

bieten. Haute Couture und Luxusmarken werden in einem<br />

exklusiven, teilweise int<strong>im</strong>en Rahmen versammelt. Mit<br />

den Erweiterungsarbeiten soll die <strong>Mall</strong> „The Avenues“ ab<br />

2011 auf über 400.000 Quadratmetern den Kunden berauschen.<br />

In Kuwait stellt sie bereits heute die größte <strong>Shopping</strong><br />

<strong>Mall</strong> dar, mit der Erweiterung würde sie in der ganzen<br />

Region des Nahen Ostens zu den <strong>Shopping</strong>-Giganten gehören.<br />

„The Avenues“ kann auch als Vorbote von weiteren<br />

spektakulären Bauten betrachten werden, mit denen das<br />

Emirat in den nächsten Jahren Schlagzeilen machen wird.<br />

Projektbeteiligte<br />

Bauherr<br />

Mabanee Company SAK, Kuwait<br />

Architekten<br />

Gensler London<br />

Vermietbare Fläche<br />

400.000 Quadratmeter (<strong>im</strong> Jahr 2012)<br />

Integrierte Produkte von ABB<br />

Beleuchtungssteuerung mittels T<strong>im</strong>er und<br />

Visualisierungs-Software. D<strong>im</strong>m-Kontroll-Technik<br />

für Besprechungsräume und Atrien<br />

27


28<br />

Glitzer, Glamour und Gigantonomie<br />

Einkaufen war gestern. Die architektonischen Einkaufsszenarien der Zukunft vernetzen<br />

zunehmend unterschiedliche Bereiche miteinander – <strong>Shopping</strong> wird zum Event und<br />

ganzheitlichen Ereignis, das manchmal sogar Kommerz mit Ökologie vereint.<br />

Love Architecture: GTS, Sofia<br />

Bereits von Weitem sollen die „Grand Towers“ in Sofia den Konsumenten anlocken und das Stadtviertel am innerstädtischen Ring neu<br />

beleben. Auf der ehemals militärisch genutzten Brachfläche hat das Wiener Architekturbüro Love Architecture <strong>im</strong> Zuge der Nachverdichtung<br />

der bulgarischen Hauptstadt das Büro-, Geschäfts- und Konferenzzentrum GTS als futuristisches Szenario entworfen: Aus<br />

einem achtgeschossigen Sockel steigen drei eigenständige Türme als überd<strong>im</strong>ensionales Ensemble empor, das <strong>Shopping</strong> <strong>Mall</strong>, Büros,<br />

Hotel und Appartments vereint. Die ersten Ebenen des 110 Meter hohen und 28 Obergeschosse umfassenden Komplexes sind auf 22.000<br />

Quadratmetern vollflächig dem Warenverkauf vorbehalten. Darüber schließen sich Büros und ein Hotel an, die Türme wurden <strong>im</strong><br />

Dreieck und mit möglichst großem Abstand zueinander angeordnet, um das Tageslicht opt<strong>im</strong>al auszunutzen und attraktive Aussichten<br />

zu gewährleisten. Am Fuß der drei Türme kann der Besucher zwischen Hotellobby, Konferenzsälen und Gastronomie wählen oder in die<br />

grün angelegten Außenbereiche zwischen den Türmen hinaustreten. Die begrünten Terrassen rahmen als Galerien zwei gigantische<br />

Lichthöfe ein, die in Form umgekehrter Pyramiden den gesamten unteren Gebäudeteil mit Tageslicht versorgen und die Form der drei<br />

Türme bis zum Straßenniveau nachzeichnen. Bemerkenswert erscheinen auch die höher gelegenen „Green Levels“, die sich über mehrere<br />

Ebenen erstrecken und sowohl zur Naherholung als auch zur Kl<strong>im</strong>atisierung der Hochhäuser genutzt werden sollen.<br />

Love Architecture<br />

Love Architecture<br />

puls 01 | 2011


ECE<br />

OMA: Porsche Towers, Dubai<br />

Für die Business Bay in Dubai interpretierten<br />

OMA und Porsche Design das<br />

Motiv der Zwillingstürme neu: Die Porschetower<br />

I und II ergänzen sich durch<br />

Gegensätzlichkeit statt durch Ähnlichkeit.<br />

Die zwei zylinder- beziehungsweise kastenförmigen<br />

Hochhäuser bieten auf über<br />

120.000 Quadratmetern luxuriöse Wohnund<br />

Büroräume. In das Bürogebäude ist<br />

eine <strong>Shopping</strong> <strong>Mall</strong> integriert, während<br />

<strong>im</strong> zylindrischen Wohnturm eine versenkte<br />

Plaza mit Cafés und Restaurants vorgesehen<br />

ist. Die bisher nur als Entwurf existierenden<br />

Gebäude wurden dem Kl<strong>im</strong>a in<br />

Dubai angepasst: Die Architekten um Rem<br />

Koolhaas gestalteten die Baukörper so,<br />

dass die Fassadenöffnungen möglichst <strong>im</strong><br />

Eigenschatten stehen und sich dadurch<br />

selbst vor der sengenden Sonne schützen.<br />

© OMA<br />

ECE: Quartier am Mailänder Platz, Stuttgart<br />

Kaum einem deutschen Fernsehzuschauer und Zeitungsleser dürfte es entgangen sein: Durch das politisch hart umkämpfte Projekt Stuttgart 21 und<br />

die Verlegung eines Großteils der Bahngleise unter die Erde entstehen Freiflächen in der Stadt, die ob ihrer Kessellage kaum zu wachsen vermag. Im<br />

November 2010 legten die Hamburger Projektentwickler ECE erste Pläne vor, wie ein Teil des Areals genutzt werden könnte. Das vom Stuttgarter<br />

Oberbürgermeister unterstützte Konzept sieht ein neues Stadtensemble vor, das Quartier am Mailänder Platz. Hier sollen in einer Mischnutzung<br />

Wohnungen, Gastronomie und Einkaufsmöglichkeiten eine Einheit bilden. Im Zusammenspiel mit der ebenfalls an Ort und Stelle entstehenden<br />

Bibliothek 21 sehen die Planer die Chance, der Stadt einen neuen urbanen Treffpunkt zu bescheren. Die Geschäfte für den Einzelhandel konzentrieren<br />

die Planer in drei eigenständigen Gebäuden, die durch transparente Brücken <strong>im</strong> ersten Obergeschoss miteinander verbunden sind. Bei der derzeitigen<br />

Planung des Quartiers legen die Verantwortlichen Wert auf eine nachhaltige und kl<strong>im</strong>aschützende Umsetzung, was sich insbesondere <strong>im</strong> schonenden<br />

Einsatz von Energie und Ressourcen niederschlägt. So sollen die 43.000 Quadratmeter umfassenden Flächen für den Einzelhandel natürlich<br />

und ohne elektrische Kühlung belüftet werden. Eine Zertifizierung durch die Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) wird angestrebt.<br />

» Visionen


Holzer Kobler Architekturen: Ebisquare, Luzern<br />

Die zersiedelte Struktur des Rontals zwischen Luzern und Zug, wo Grünflächen rar geworden sind und die alten Dorfzentren ihrer Bedeutung beraubt wurden, steht für<br />

das Züricher Büro HolzerKobler beispielhaft für die „schwindende Landschaft“. Hier glauben die Architekten, die ideale Kulisse für ihren höchst ungewöhnlichen Einkaufsund<br />

Begegnungsort „Ebisquare“ gefunden zu haben: Als Antithese zur klassischen <strong>Shopping</strong> <strong>Mall</strong> amerikanischer Bauart soll <strong>im</strong> Komplex die „<strong>Mall</strong> Creation“ an die Szenerie<br />

offener, großzügiger Landschaftsräume erinnern – reduziert auf die nach Meinung der Architekten typischen landschaftlichen Elemente der Schweiz: See, Berg und<br />

Wiese. In die vorgesehenen Gebäudevolumen wird die <strong>Mall</strong> als neuer publikumswirksamer Raum, ähnlicher einer Möbiusschleife, eingebettet. Wenn der Besucher auf<br />

geschwungenen Weg durch die Geschosse flaniert, begleiten ihn auf Schritt und Tritt collagierte und abstrahierte Landschaften. Orchestriert wird das naturnahe und doch<br />

künstliche <strong>Shopping</strong>erlebnis durch medial aufbereitete Naturphänomene – da kann das Getöse eines Gewitters schonmal das Klingeln der Kasse übertönen.<br />

Sparch 2008<br />

Sparch: Vision City, Kuala Lumpur<br />

Ursprünglich sollte Vision City – ein Komplex aus<br />

<strong>Shopping</strong> <strong>Mall</strong>, Büro- und Wohntürmen noch vor der<br />

Jahrtausendwende in Kuala Lumpur eröffnet werden.<br />

Aus finanziellen Gründen musste das Projekt jedoch<br />

auf halbem Wege abgebrochen werden. Für die Bauruine<br />

der <strong>Mall</strong> entwickelte das Londoner Büro Sparch<br />

ein neues Konzept: Die Architekten brachen aus dem<br />

vorhandenen Monolithen die Mitte heraus und schafften<br />

so ein negatives Volumen, das trotz natürlicher<br />

Belichtung und Belüftung durch eine Glasüberdachung<br />

vor Regen geschützt ist. Dieser flexibel nutzbare<br />

Raum ist nicht an die Öffnungszeiten der ansässigen<br />

Shops gebunden, sondern als öffentlicher Platz darüber<br />

hinaus rund um die Uhr zugänglich. Ein vertikaler<br />

Spalt in der 200 Meter langen Hauptfassade leitet den<br />

Besucher von der Straße nach innen, und über treppenartige,<br />

begrünte Terrassen zu einer großzügigen<br />

Gartenanlage, die zwei Stockwerke über der Straßenebene<br />

höchste Aufenthaltsqualität bieten soll.<br />

Holzer Kobler Architekturen<br />

puls 01 | 2011


Zaha Hadid: Freitag (Zürich Airport Circle)<br />

Mit der Überbauung des Butzenbühls am Züricher<br />

Flughafen soll ein rund 200.000 Quadratkilometer<br />

großes und 685 Millionen schweres Dienstleistungszentrum<br />

mit Büros, Hotels und <strong>Shopping</strong> <strong>Mall</strong> entstehen.<br />

Den mit absoluter Archtiktenprominenz<br />

besetzten Wettbewerb entschieden Anfang 2010<br />

Riken Yamamoto & Field Shop mit dem Entwurf<br />

„Divers(c)ity“ für sich. Den spektakuläreren Entwurf<br />

lieferte Zaha Hadid, die in dem dreistufigen Wettbewerb<br />

am Ende Platz zwei belegte. Wie nicht anders<br />

zu erwarten, lieferte Hadid einen ikonographisch<br />

interessanten Solitär: Die in London behe<strong>im</strong>atete<br />

Architektin entwarf eine urbane Skulptur, die mit<br />

fließenden Räumen durchzogen wird. So soll eine<br />

Interaktion zwischen verschiedenen Gebäudemodulen<br />

wie „Health & Beauty“, „Brands & Dialogue“ oder<br />

„Culture & Event“ ermöglicht werden. Großzügige<br />

Einschnitte, Hadid spricht hier von „Canyons“, weisen<br />

auf die drei Zugänge hin, sorgen für räumliche<br />

Tiefe sowie eine bessere Orientierung innerhalb des<br />

Komplexes. Auf dem Dach ist ein Areal für hochwertige<br />

Marken und Showrooms vorgesehen – inszeniert<br />

nach dem Vorbild eines beliebten Boulevards.<br />

Zaha Hadid Architects


» Zu Besuch<br />

„Handel ist der Ursprung<br />

der Stadtidee“<br />

Leicht verspielter Charme trifft auf geschliffene technische Eleganz – die<br />

Bauten des Hamburger Büros BRT Architekten konnten in den letzten Jahren<br />

bravourös ganze Stadtviertel aufwerten. Hadi Teherani, der alle Entwürfe des<br />

Büros zeichnet, erzählt <strong>im</strong> Gespräch mit puls von seiner Leidenschaft für<br />

Urbanität und seiner Vision moderner <strong>Shopping</strong>-Welten.<br />

Von Lasse Ole Hempel<br />

Die Liste bedeutender urbaner Bauten, die BRT seit Gründung<br />

<strong>im</strong> Jahr 1991 realisierte, ist lang: Dem Kölner Rheinauhafen<br />

bescherten sie 2009 mit den „Kranhäusern“ ein<br />

<strong>im</strong>posantes architektonisches Signal für Aufbruch und<br />

Opt<strong>im</strong>ismus. In Hamburg haben die Architekten mit Bürohäusern<br />

wie dem „Berliner Bogen“ oder dem „Dockland“<br />

erfolgreich das Erscheinungsbild der Stadt geprägt. Die Trias<br />

Jens Bothe, Kai Richter und Hadi Teherani wurde bereits<br />

in den siebziger Jahren geschmiedet, als alle drei an der TU<br />

Braunschweig studierten. Seit 2002 hat das Büro seinen<br />

Standort in der HafenCity, zum ganzheitlichen Ansatz des<br />

Büros gehört die Hinwendung zu innovativen innenarchitektonischen<br />

Lösungen, die in der 2003 gegründeten Hadi<br />

Teherani AG gebündelt sind.<br />

Herr Teherani, etwas mehr als vier Jahre sind vergangen,<br />

seitdem die von Ihnen gestaltete Europa Passage in Hamburg<br />

eröffnet wurde. Nutzen Sie Ihre Passage manchmal<br />

selbst, um Ihre Vision des „flanierenden Konsumenten“<br />

in der Realität zu überprüfen?<br />

Paris wollte vor 140 Jahren seine Boulevards gläsern überdachen,<br />

was technisch damals noch gar nicht möglich war.<br />

In Hamburg ist es uns mit der Europa Passage gelungen.<br />

32<br />

Der spezifische Reiz liegt vor allem darin, eine typische<br />

Hamburger Straßenschlucht architektonisch mit Brücken<br />

und Galerien auch vertikal zugänglich zu machen und mit<br />

ihren erhaltenen angrenzenden Häusern zu einem äußerst<br />

ungewöhnlichen Funktionsgefüge zu verschmelzen, dank<br />

der Komplexität von Park-, Passagen- und Büroebenen.<br />

Struktur und Wegeführung der Europa Passage sind dazu<br />

aus dem bestehenden Stadtgrundriss gewonnen. Die neue<br />

Passage entspricht dem Verlauf der alten Straße. Da die<br />

Passage nicht nur ebenerdig verläuft, sondern über insgesamt<br />

fünf Ebenen, gelangen die Stadtwanderer heute bis<br />

zur Dachrinne der ehemaligen Straßenrandbebauung.<br />

Ihr Ideal ist der vitale Innenstadtraum, in dem sich alle<br />

Lebensbereiche – vom Wohnen bis zum Einkaufen – überschneiden<br />

und berühren. Wie muss ein <strong>Shopping</strong> Areal<br />

aussehen, um sich in dieses urbane Konzept zu integrieren?<br />

Handel ist historisch der Ursprung der Stadtidee. Diese<br />

Ursprünglichkeit lässt sich heute noch auf attraktiven<br />

Wochenmärkten nachvollziehen. Wenn Handel nicht mehr<br />

als Motor des Stadtbetriebs funktioniert, leidet darunter<br />

nicht zuletzt die allseits geschätzte Stadtkultur. Beides ist<br />

nicht voneinander zu trennen. Darum ist es so wichtig,<br />

Gläserner überdachter Boulevard:<br />

Mit der Europa Passage<br />

verfolgten BRT Architekten ihr<br />

Ideal eines urbanen <strong>Shopping</strong>areals,<br />

das ein vielfältiges,<br />

modernes Angebot elegant in<br />

einem übersichtlichen Komplex<br />

vereinigt.<br />

puls 01 | 2011


Jörg Hempel


Jörg Hempel


Urbanität und Handel miteinander zu verbinden und<br />

architektonisch zu verankern. Im Wettbewerb der Städte<br />

genügt es nicht mehr, Handel nur zu ermöglichen. Die<br />

Menschen suchen das besondere Erlebnis. Das Produkt wird<br />

zur bleibenden Erinnerung, es verkörpert die Atmosphäre<br />

und den Charme einer komplexen urbanen Situation. Das<br />

genau ist die architektonische Aufgabe.<br />

Nach der Übernahme der Kaufhauskette Karstadt durch<br />

Nicolas Berggruen wird viel über die Zukunft des Kaufhauses<br />

gesprochen. Ist diese Form des Einkaufens gegenüber<br />

den spezialisierten Flagship Stores oder dem anonymen<br />

Einkaufen <strong>im</strong> Internet überhaupt konkurrenzfähig?<br />

Das Kaufhaus ist so wenig tot wie die Idee der Passage, der<br />

Geschäftsstraße oder der Markthalle. Dazu ist seine Funktion<br />

viel zu allgemein und zu wichtig. Die Struktur des<br />

Kaufhauses muss nur lebendiger und dynamischer werden,<br />

<strong>im</strong> Sinne eines vielfältigen Basars auf mehreren Ebenen.<br />

Weil man heute alles und jedes auch digital <strong>im</strong> Internet<br />

kaufen kann, vom Tee bis zum Auto, ist es umso wichtiger,<br />

die analoge, urbane Gegenposition aufrechtzuerhalten und<br />

weiter zu verbessern. Das ist die Aufgabe der urbanen und<br />

architektonischen Inszenierung „Stadt“. Niemand erinnert<br />

sich gerne an einen Kauf <strong>im</strong> Internet, aber alle wollen Stadt<br />

erleben.<br />

Welche Voraussetzungen muss ein <strong>Shopping</strong> Areal <strong>im</strong> 21.<br />

Jahrhundert erfüllen, um den gewachsenen Ansprüchen<br />

des Konsumenten zu entsprechen?<br />

Im Grunde muss das Geschäftsviertel der Stadt, so hieß das<br />

früher, selbst Stadt sein. Die beste <strong>Shopping</strong> <strong>Mall</strong> ist doch<br />

die gut funktionierende Geschäftsstraße mitten in der<br />

Stadt, mit all ihren Reizen und Verlockungen darüber hinaus.<br />

Jeder Laden hat seinen eigenen Auftritt <strong>im</strong> öffentlichen<br />

Raum, die Geschäftsleute versuchen, sich <strong>im</strong> Kampf<br />

um den Kunden gegenseitig zu überbieten, durch besondere<br />

Angebote, durch besonderen Service. Der Kunde selbst<br />

hat einen ganz anderen Auftritt, wenn er persönlich<br />

begrüßt wird und ihm seine Wünsche von den Augen<br />

abgelesen werden, weil er schon sehr lange Kunde ist. Das<br />

ist das ganze Gehe<strong>im</strong>nis. Sobald man versucht, diese sinnliche<br />

Komponente des Handels auf zu leichte, zu wenig komplexe<br />

Art zu synthetisieren, wird man langfristig scheitern.<br />

Das kann das Internet nämlich viel besser.<br />

Sie räumen dem städtischen Raum, wie wir ihn kennen,<br />

aber durchaus noch eine Chance ein, mit den sich rasch<br />

wandelnden Ansprüchen mithalten zu können?<br />

Notwendig sind die Vielfalt und Komplexität des alten<br />

Stadtmodells, gesteigert um die Attraktivität neuer Baumethoden<br />

und Materialien. Eine Dynamik aus Wochenmarkt,<br />

Jörg Hempel Macina<br />

» Zu Besuch<br />

Stadt erleben: Einer gut funktionierenden Geschäftsstraße nachempfunden sind die Szenerien,<br />

die BRT für ein Einkaufszentrum in der weißrussischen Hauptstadt Minsk ersonnen hat (oben).<br />

Marit<strong>im</strong>e Symbolik kommt in der Europa Passage besonders in den freigestellten, parabelförmigen<br />

Bogenkonstruktionen zum Tragen (links und unten). Durch Brücken und Galerien wird für den<br />

urbanen Flaneur eine typische Hamburger Straßenschlucht auch vertikal zugänglich.<br />

35


» Zu Besuch<br />

Seit 2002 haben BRT Architekten ihren Standort <strong>im</strong> Bürohaus Deichtor in der HafenCity (links). Mit dem Designer Sören<br />

Jungclaus entwickelte Hadi Teherani für <strong>Busch</strong>-<strong>Jaeger</strong> die innovative Schalterlösung <strong>Busch</strong>-iceLight (rechts).<br />

Markthalle, Geschäftsstraße, Passage, Kaufhaus, Restaurants,<br />

Büros, Wohnungen und Kultur, die ganze Palette des<br />

urbanen Lebens. Dann spielen selbst unsere nordisch<br />

schwierigeren Wetterverhältnisse gar keine große Rolle.<br />

Warum sollte man nicht wieder Vordächer und Arkaden<br />

einsetzen? Man muss wieder die Stadt insgesamt in den<br />

Blick nehmen, nicht nur einzelne urbane Bausteine.<br />

Sie haben mit Ihren Arbeiten das Gesicht der Hansestadt<br />

geprägt und verändert. Von den Fenstern Ihres Büros in<br />

der HafenCity können Sie den <strong>Wandel</strong> tagtäglich verfolgen.<br />

Wie sieht Ihre Zwischenbilanz aus?<br />

In der Speicherstadt habe ich schon als Kind gearbeitet. Da<br />

gab es viele persische Teppichhändler. Diese Atmosphäre<br />

voller wilder, exotischer Düfte und Gerüche in den alten<br />

Speichern. Das ist einfach alles ein Stück He<strong>im</strong>at. Womit ich<br />

nicht sagen will, dass mich die HafenCity architektonisch<br />

oder städtebaulich schon voll und ganz zufriedenstellt. Der<br />

große Reiz ist einfach das Leben und Arbeiten unmittelbar<br />

am Wasser, ohne diesen dramatischen Bezug zum Wasser<br />

wäre Hamburg für mich wahrscheinlich nur halb so viel<br />

wert. Beide Büros und meine Wohnung liegen unmittelbar<br />

am Wasser. Diese Leidenschaft für Urbanität am Wasser<br />

kann ich nicht unterdrücken.<br />

36<br />

Was hat Sie dazu bewogen, zusätzlich zum Büro BRT ein<br />

eigenes Unternehmen für Design zu gründen?<br />

Wenn man als Architekt die rein funktionale oder rein<br />

visuelle Betrachtung und Bewertung von Architektur verlässt,<br />

um die menschlichen Sinne zum wesentlichen Kriterium<br />

der Raumerfindung zu machen, dann ist der architektonische<br />

Anspruch umfassender und schließt das Design<br />

ein. Ich möchte beide Arbeitsebenen der Gestaltung zu<br />

einer schlüssigen Synthese führen, um die gesamte Umgebung<br />

des Menschen beeinflussen zu können. Der wahre<br />

Luxus ist <strong>im</strong>mer der Raum, alle anderen gestalterischen<br />

Elemente wirken emotional verstärkend oder illustrierend.<br />

Sie haben früher auch als Modeschöpfer gearbeitet. Flossen<br />

diese Erfahrungen auch in Ihre Architektur ein?<br />

Das war auch ein kleiner Trick, um Interessierten die<br />

Schwellenangst zu nehmen, auch gleich mal in mein Architekturbüro<br />

zu schauen, das ein Stockwerk höher lag. Die<br />

Leidenschaft für Stoffe und Kleidung haben mir schon meine<br />

Eltern vermittelt. Aber grundsätzlich geht es in der<br />

Gestaltung <strong>im</strong>mer um dieselben Fragen, ganz gleich, ob es<br />

sich um eine Obstschale, einen Anzug, einen Bürostuhl,<br />

einen Türbeschlag oder ein kleines oder großes Gebäude<br />

handelt. Die Antworten liegen stets auf funktionaler, emotionaler,<br />

aber auch ökonomischer Ebene und in der Interpretation<br />

einer spezifischen Aufgabe oder Person.<br />

Neue Landmarke am Arabischen<br />

Golf: Mit dem Zayed<br />

Water Palace soll Abu Dhabi<br />

ein neues Wahrzeichen erhalten.<br />

In den 12 nutzbaren Ebenen<br />

soll neben Wohnungen,<br />

einem Hotel und Konferenzräumen<br />

auch eine <strong>Shopping</strong><br />

<strong>Mall</strong> Platz finden.<br />

puls 01 | 2011


Macina


» Material<br />

Corian<br />

Materialien sind die Seele der Architektur. Sie geben<br />

Gebäuden Charakter und Räumen Atmosphäre. Doch<br />

was denken Architekten über „Material-Klassiker“<br />

heute? puls hat sie zu ihren Ansichten befragt.<br />

Antworten von Ippolito Fleitz Group, Stuttgart<br />

Welche Materialeigenschaften haben Sie dazu bewogen, für die<br />

Wandgestaltung der Konzerthalle <strong>im</strong> „Palace of International<br />

Forums Uzbekistan“ in Taschkent Corian zu wählen?<br />

Das Material musste schallreflektierend sein, da es sich hier um den<br />

zentralen Veranstaltungs- und Konzertsaal handelt. Wir hatten für<br />

Entwurf, Planung und Realisierung des Projekts nur fünfeinhalb<br />

Monate Zeit. Ein entscheidender Faktor war deshalb, dass wir die<br />

Wände so weit wie möglich vorfertigen lassen konnten. Eine große<br />

Herausforderung stellte die thermische Ausdehnung dar: Der Einbau<br />

erfolgte bei 40 Grad Außentemperatur, der Raum wurde dann<br />

aber auf 20 Grad konditioniert. Die Transluzenz von Corian nutzten<br />

wir, indem wir die Wände hinterleuchteten.<br />

Welche Eigenschaften wünschen Sie sich noch für das Material?<br />

Von Vorteil wäre sicherlich eine noch widerstandsfähigere Oberfläche.<br />

Aber diese Schwäche des Materials, sein hoher Acrylanteil, ist ja<br />

auch gleichzeitig seine eigentliche Stärke, nämlich dass es thermisch<br />

verformbar ist und zu praktisch jedem Design verarbeitet<br />

werden kann. Bislang gibt es Corianplatten nur in einer Stärke von<br />

6 Mill<strong>im</strong>etern. Da wir das Material oft <strong>im</strong> Innenausbau verwenden,<br />

würden wir uns zusätzlich eine 3 Mill<strong>im</strong>eter dicke Platte wünschen.<br />

Wo liegt die Zukunft von Corian?<br />

Einerseits <strong>im</strong> großen Maßstab in der Außenanwendung, zum Beispiel<br />

in Fassaden, wobei deren Langlebigkeit noch zu beobachten<br />

ist. Zum anderen in kleinerem Maßstab <strong>im</strong> Produktdesign, wo die<br />

Vorteile des Materials noch nicht wirklich ausgereizt scheinen.<br />

Palace of International<br />

Forums Uzbekistan<br />

Andreas J. Focke / Hasenkopf (l.); DuPont Corian®


Flexible Einsatzmöglichkeiten:<br />

<strong>Busch</strong>-iceLight als Wandmodul<br />

Ambiente und Wandmodul<br />

Orientierung (von oben).<br />

40<br />

<strong>Busch</strong>-iceLight – Licht in einer neuen D<strong>im</strong>ension<br />

Licht ist eine entscheidende Komponente in der Architektur. Sie kann ein Gebäude <strong>im</strong> wahrsten Sinne<br />

des Wortes ins rechte Licht setzen und so die Stärken einer Architektur herausstellen. Das neue <strong>Busch</strong>iceLight,<br />

das in Zusammenarbeit mit dem Hamburger Architekten und Designer Hadi Teherani entwickelt<br />

wurde, gibt Architekten in diesem Sinne ein flexibles Gestaltungsmittel an die Hand: <strong>Busch</strong>-ice-<br />

Light setzt Akzente in der Raumbeleuchtung, es weist als Orientierungslicht den richtigen Weg oder<br />

kreiert ein harmonisches Ambiente. Ausgestattet mit innovativer LED-Technologie genügt <strong>Busch</strong>-ice-<br />

Light eine ganz normale Unterputzdose – und ergänzt so die traditionellen Möglichkeiten der Unterputzverkabelung<br />

für Schalter um eine innovative Leuchtenserie auf Wand und Decke. „Ohne den Raumbedarf<br />

konventioneller Leuchten werden damit sehr spezifische, in die Architektur integrierte Lichtsituationen<br />

möglich – emotional gest<strong>im</strong>mt oder zur Orientierung und Information“, so Theherani. Das<br />

Material spielt dabei eine zentrale Rolle, weil es Lichtführung und Atmosphäre entscheidend prägt.<br />

Teherani wählte transparentes Acryl, das in der verwendeten Stärke „eine sehr tiefgründige, einem<br />

leuchtenden Edelstein vergleichbare Wirkung und Faszination entwickelt.“ So wird nicht nur das Licht,<br />

sondern auch die kaum auftragende Leuchte zum Blickfang. Mit <strong>Busch</strong>-iceLight ist ein neuartiges<br />

Unterputz-Lichtmodul entstanden, das durch seinen modularen Aufbau nahezu unbegrenzte Einsatzmöglichkeiten<br />

bietet: Lichtrichtung und Lichtaustritt können beispielsweise exakt definiert werden.<br />

Das Acrylglas-Element kann das Licht einerseits gezielt nach unten oder oben austreten lassen oder es<br />

puls 01 | 2011


an allen vier Seiten gleichzeitig abstrahlen. Je nach Einsatzzweck<br />

schafft <strong>Busch</strong>-iceLight auf diese Weise Atmosphäre oder bietet<br />

Orientierung und Sicherheit. Drei Farbtemperaturen stehen zur<br />

Auswahl: warmweiß, neutralweiß oder kaltweiß, und es besteht<br />

die Möglichkeit zur zweistufigen Einstellung der Grundhelligkeit.<br />

Als Orientierungsleuchte kann <strong>Busch</strong>-iceLight mit unterschiedlichen<br />

Designblenden und Piktogrammen bestückt werden. Diese<br />

aus Metall gefertigten Symbole und Raster in moderner Formensprache<br />

unterstreichen einmal mehr die wertige Anmutung von<br />

<strong>Busch</strong>-iceLight. Es kann mit den <strong>Busch</strong>-<strong>Jaeger</strong> Schalterprogrammen<br />

c a r a t ®, pur edelstahl, s o l o®, <strong>Busch</strong>-axcent® und f u t u r e®<br />

linear kombiniert werden und passt sich damit perfekt dem Erscheinungsbild<br />

vorhandener <strong>Elektro</strong>installationen an. <strong>Busch</strong>-iceLight ist<br />

ein ganzheitliches, modulares System, dessen Systematik zu eigenen<br />

Gestaltungsideen verlockt. Gerade <strong>im</strong> Shopbereich sind eine<br />

Vielzahl von Einsatzmöglichkeiten denkbar, wie etwa als Lichtinstallation<br />

mit dekorativem Charakter oder als Licht mit Leitfunktion.<br />

» News<br />

<strong>Busch</strong>-iceLight zur schnellen Orientierung: 30 unterschiedliche Piktogramme bieten<br />

klare Informationen – für nahezu alle Anforderungen <strong>im</strong> geschäftlichen oder<br />

halb öffentlichen Bereich. Weitere Designblenden auf Anfrage möglich.<br />

41


» Denkanstoß<br />

Wie viele Besucher finden<br />

unter der Glaskuppel des<br />

PlusCity Centers Platz?<br />

puls stellt in jeder neuen Ausgabe eine<br />

Preisfrage. Die Gewinner erhalten eine<br />

Belohnung in Form eines Buchpreises.<br />

Werner Krug


Ausfüllen, kopieren und faxen an:<br />

+49 (0)1805-66 99 09<br />

E-Mail an: pulse@de.abb.com<br />

Antwort<br />

Ja, ich will. Bitte senden Sie mir „puls“ künftig<br />

regelmäßig frei Haus zu.<br />

Unter der Glaskuppel des PlusCity Centers finden<br />

Besucher Platz.<br />

Name<br />

Büro<br />

Straße<br />

PLZ/Ort<br />

Telefon Fax<br />

E-Mail<br />

Zu gewinnen:<br />

Unter allen richtigen Einsendungen<br />

verlost <strong>Busch</strong>-<strong>Jaeger</strong> je ein<br />

Exemplar der Bücher <strong>Shopping</strong>.<br />

Architecture now, erschienen <strong>im</strong><br />

Taschen Verlag, sowie Staging<br />

Space, erschienen <strong>im</strong> Gestalten Verlag.<br />

Einsendeschluss: 15. März 2011.<br />

Der/die Gewinner/in wird in der<br />

nächsten Ausgabe veröffentlicht.<br />

Gewinner des letzten Preisrätsels:<br />

Josefine Kollmeier aus 83075 Bad<br />

Feilnbach und Helmut Keller aus<br />

67373 Dudenhofen<br />

Stefan Müller-Naumann<br />

Vorschau puls 02/2011:<br />

Medical + Wohnen <strong>im</strong> Alter<br />

Gegenwärtig entstehen viele innovative Gebäude<br />

in den Bereichen Diagnostik, Behandlung und<br />

Residenz. puls 2/2011 stellt eine Auswahl vor.<br />

Impressum<br />

puls<br />

Zeitschrift für Bewegung in der Architektur<br />

Herausgeber:<br />

<strong>Busch</strong>-<strong>Jaeger</strong> <strong>Elektro</strong> <strong>GmbH</strong><br />

Freisenbergstr. 2<br />

58513 Lüdenscheid<br />

www.busch-jaeger.de<br />

Verlag:<br />

Gesellschaft für Knowhow-Transfer<br />

in Architektur und Bauwesen mbH<br />

70771 Leinfelden-Echterdingen<br />

www.gkt-publishing.de<br />

Redaktionsteam <strong>Busch</strong>-<strong>Jaeger</strong>:<br />

Dieter Lautz, Tobias Schlitzer,<br />

Christiane Schulte, Mirko S<strong>im</strong>on<br />

Redakteure Gesellschaft für Knowhow-Transfer:<br />

Lasse Ole Hempel, Britta Rohlfing<br />

Printed in Germany – Impr<strong>im</strong>é en Allemagne<br />

© by <strong>Busch</strong>-<strong>Jaeger</strong><br />

Alle Rechte vorbehalten. Insbesondere das Recht auf Verbreitung,<br />

Nachdruck von Text und Bild, Übersetzung in<br />

Fremdsprachen sowie Vervielfältigung jeder Art durch<br />

Fotokopien, Mikrofilm, Funk- und Fernsehsendung für alle<br />

veröffentlichten Beiträge einschließlich aller Abbildungen.<br />

Änderungen und Irrtümer vorbehalten.


Kein Licht.<br />

Sondern Atmosphäre.<br />

designed by<br />

<strong>Busch</strong>-iceLight®. Einleuchtendes Design. Effizient<br />

eingesetzt. Die erste Unterputzdose mit LED-Licht<br />

zum Wohlfühlen. Passend zu Schaltern und Steckdosen.<br />

Von Stararchitekt Hadi Teherani gestaltet. Für<br />

neue Harmonie von Licht und Raum. Entdecken Sie<br />

mehr Atmosphäre auf // www.BUSCH-JAEGER.de<br />

www.BUSCH-JAEGER.de Die Zukunft ist da.

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