Ontex /Rostam Ltd. - Bundeskartellamt

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den demgegenüber als unkomfortabel und unangenehm empfunden. Zudem spie-
len gesundheitliche Erwägungen bei der Auswahl des Menstruationsschutzes eine
Rolle. Die Verwendung von Tampons birgt im Unterschied zu Monatsbinden das
Risiko eines menstruellen toxischen Schocksyndroms (TSS), einer Infektions-
krankheit durch ein von Staphylococcus aureus gebildetes Ektotoxin. Auch stehen
Tampons im Verdacht, die natürliche Scheidenflora zu schädigen, wenn sie zuviel
Vaginalflüssigkeit aufsaugen. Für Frauen mit Unterleibsbeschwerden sind Tam-
pons nicht geeignet, weil sie in den Körper eingeführt werden müssen. Daneben
beeinflussen religiöse und kulturelle Überzeugungen die grundsätzliche Auswahl
des Menstruationsschutzes.
(22) Des weiteren bestehen auch aus Herstellersicht grundlegende Unterschiede in der
Herstellung. Für die Produktion von Tampons sind spezielle Maschinen erforder-
lich, mit denen keine Monatsbinden hergestellt werden können. Eine Umstellung
der Anlagen wäre wirtschaftlich nicht vertretbar.
b) Abgrenzung von Digitaltampons und Applikatortampons
(23) Im Bereich der Tampons ist weiter zu differenzieren zwischen Digitaltampons einer-
seits und Applikatortampons andererseits.
(24) Beide Produkte dienen dem intravaginalen Hauptmenstruationsschutz, sie unter-
scheiden sich jedoch im Hinblick auf ihre Anwendung, die Eigenschaften und den
Preis, so dass sie aus Sicht der Marktgegenseite nicht als gegeneinander aus-
tauschbar betrachtet werden. Auch die Herstellungsverfahren weichen erheblich
voneinander ab.
(25) Für die Benutzerinnen liegt ein wesentlicher Unterschied in der Anwendung: Digital-
tampons werden mit dem Finger eingeführt und positioniert, Applikatortampons hin-
gegen mit einer Einführhilfe, die aus einem Papp- oder Kunststoffröhrchen besteht.
Insbesondere außer Haus, wenn keine hinreichenden Waschgelegenheiten zur
Verfügung stehen, können Applikatortampons mit der Einführhilfe hygienischer ein-
geführt werden als Digitaltampons. Hingegen werden Digitaltampons von einigen
Verwenderinnen deshalb bevorzugt, weil sie den Tampon mit dem Finger besser
unter Kontrolle haben und ihn besser positionieren können.
(26) Beide Produkte weisen zudem unterschiedliche Eigenschaften auf. Weil Digitaltam-
pons mit dem Finger eingeführt werden, benötigen sie eine hohe Eigenstabilität und
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