16.04.2014 Aufrufe

Prozedurale Theorien der Gerechtigkeit - servat.unibe.ch

Prozedurale Theorien der Gerechtigkeit - servat.unibe.ch

Prozedurale Theorien der Gerechtigkeit - servat.unibe.ch

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

klinieren 86 . In <strong>der</strong> politis<strong>ch</strong>en Philosophie ist dieses Untersu<strong>ch</strong>ungsprogramm unter<br />

dem Begriff <strong>der</strong> <strong>Theorien</strong> mittlerer Rei<strong>ch</strong>weite o<strong>der</strong> mittlerer Abstraktion bekannt geworden<br />

87 . Tatsä<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong> geht es um mehr: Die <strong>Gere<strong>ch</strong>tigkeit</strong>sbegründung muß auf juristis<strong>ch</strong>e<br />

Fragen zugespitzt und um das Problem <strong>der</strong> <strong>Gere<strong>ch</strong>tigkeit</strong>serzeugung erweitert<br />

werden 88 .<br />

E. Ergebnisse<br />

Der tatsä<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong> und regelmäßig festzustellende <strong>Gere<strong>ch</strong>tigkeit</strong>sbezug des positiven<br />

Re<strong>ch</strong>ts ist ni<strong>ch</strong>t bloß kontingent, son<strong>der</strong>n beruht auf einem inhaltsoffenen Ri<strong>ch</strong>tigkeitsanspru<strong>ch</strong>,<br />

dessen Erhebung notwendig mit <strong>der</strong> Qualifizierung als 'Re<strong>ch</strong>t' einhergeht.<br />

Sowohl in <strong>der</strong> Re<strong>ch</strong>tstheorie als au<strong>ch</strong> in <strong>der</strong> Re<strong>ch</strong>tsdogmatik läßt si<strong>ch</strong> eine<br />

spezifis<strong>ch</strong> juristis<strong>ch</strong>e Perspektive für <strong>Gere<strong>ch</strong>tigkeit</strong>sfragen entwickeln, aus <strong>der</strong> die<br />

<strong>Theorien</strong> <strong>der</strong> politis<strong>ch</strong>en Philosophie in einem neuen Li<strong>ch</strong>t ers<strong>ch</strong>einen. <strong>Gere<strong>ch</strong>tigkeit</strong><br />

wird dadur<strong>ch</strong> zu einem Untersu<strong>ch</strong>ungsgegenstand <strong>der</strong> Jurisprudenz. Aus juristis<strong>ch</strong>er<br />

Si<strong>ch</strong>t muß si<strong>ch</strong> eine <strong>Gere<strong>ch</strong>tigkeit</strong>stheorie bemühen, die philosophis<strong>ch</strong>e Ebene<br />

<strong>der</strong> <strong>Gere<strong>ch</strong>tigkeit</strong>sbegründung mit <strong>der</strong> dogmatis<strong>ch</strong>en Ebene <strong>der</strong> <strong>Gere<strong>ch</strong>tigkeit</strong>serzeugung<br />

zu verbinden.<br />

86 Vgl. unten S. 339 ff. (Diskursivität des Re<strong>ch</strong>ts).<br />

87 Zu einer 'philosophy of the middle range' etwa T.W. Simon, Democracy and Social Injustice (1995),<br />

S. 21. Das 'Mittlere' <strong>der</strong> Theorie liegt darin, daß die verbindende Ebene zwis<strong>ch</strong>en reiner Prinzipienbegründung<br />

einerseits und reinen Anwendungsfragen in Politik und Re<strong>ch</strong>t an<strong>der</strong>erseits gesu<strong>ch</strong>t<br />

wird.<br />

88 Vgl. unten S. 88 ff. (Begründungs- und Erzeugungstheorien); 334 ff. (mittelbare Begründung von<br />

<strong>Gere<strong>ch</strong>tigkeit</strong>snormen).<br />

43

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!