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Abschlussbericht Bernadottestr. 42-48 - Schulze Darup & Partner

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A B S C H L U S S B E R I C H T<br />

Sanierung zum Standard „EnEV minus 50 %“<br />

Parkwohnanlage Nürnberg<br />

<strong>Bernadottestr</strong>aße <strong>42</strong> – <strong>48</strong> in Nürnberg<br />

Bauherr: wbg Nürnberg<br />

Verfasser: Dr. Burkhard <strong>Schulze</strong> <strong>Darup</strong>, Architekt<br />

Juli 2011<br />

1


A B S C H L U S S B E R I C H T<br />

Sanierung zum Standard „EnEV minus 50 %“<br />

im Rahmen des dena Modellprojektes<br />

„Niedrigenergiehaus im Bestand“<br />

Parkwohnanlage Nürnberg<br />

<strong>Bernadottestr</strong>aße <strong>42</strong> – <strong>48</strong> in Nürnberg<br />

Bauherr: wbg Nürnberg<br />

Glogauer Straße 70, 90473 Nürnberg, tel 0911 8004-0 fax 8004-100<br />

Verfasser: Dr. Burkhard <strong>Schulze</strong> <strong>Darup</strong>, Architekt<br />

Augraben 96, 90475 Nürnberg, tel 0911 8325262 fax 8325263<br />

e-mail: schulze-darup@t-online.de<br />

Juli 2011<br />

2


Inhalt<br />

1 EINFÜHRUNG 4<br />

1.1 Städtebauliche Aspekte 4<br />

1.2 Das Gebäude <strong>Bernadottestr</strong>aße <strong>42</strong> - <strong>48</strong> 5<br />

1.3 Denkmalschutz 6<br />

2 KONSTRUKTION UND ENERGIEEFFIZIENZMAßNAHMEN 6<br />

2.1 Wand 7<br />

2.2 Dach und Dachterrasse über dem 2. Obergeschoss 7<br />

2.3 Kellerdecke 8<br />

2.4 Fenster 8<br />

3 QUALITÄTSSICHERUNG 8<br />

3.1 Wärmebrücken 8<br />

3.2 Luftdichtheit 10<br />

4 GEBÄUDETECHNIK 11<br />

4.1 Lüftungsanlage 11<br />

4.2 Heizung und Trinkwassererwärmung 13<br />

5 ENERGETISCHE ZIELE UND ERGEBNISSE ZUM ENERGIEVERBRAUCH 14<br />

6 BAUKOSTEN 19<br />

7 RESÜMEE 19<br />

8 PLANUNGS- UND AUSFÜHRUNGSPARTNER 21<br />

9 ABBILDUNGEN BERNADOTTESTRAßE <strong>42</strong> – <strong>48</strong> IN NÜRNBERG 22<br />

3


1 Einführung<br />

Im Rahmen des Modellvorhabens „Niedrigenergiehaus im Bestand“ der Deutschen<br />

Energieagentur (dena) reichte die wbg Nürnberg im September 2005 das Sanierungsobjekt<br />

<strong>Bernadottestr</strong>aße <strong>42</strong> – <strong>48</strong> zur Teilnahme ein. Auf dem Erfahrungshintergrund von zwei<br />

durchgeführten Projekten am Jean-Paul-Platz 4 und in der Ingolstädter Straße 139/141<br />

wurde ein Energiestandard 50 % unter dem EnEV-Neubaustandard angestrebt.<br />

Abb. 1 <strong>Bernadottestr</strong>aße <strong>42</strong> – <strong>48</strong> vor der<br />

Sanierung: 24 Wohnungen<br />

Abb. 2 Nach der Sanierung mit sechs<br />

zusätzlichen Passivhaus-Wohnungen im DG<br />

1.1 Städtebauliche Aspekte<br />

Das Gebäude befindet sich in der<br />

Parkwohnanlage West, die in den Jahren<br />

1961 bis 1964 auf der Grundlage eines<br />

städtebaulichen Wettbewerbs nach dem<br />

Entwurf des Architekten Reichow errichtet<br />

wurde. Das städtebaulich hochwertige<br />

Quartier liegt in privilegierter Lage zwei<br />

Kilometer südwestlich der Nürnberger<br />

Innenstadt und weist seit 2008 durch eine<br />

direkte U-Bahn-Linie zur Innenstadt eine<br />

sehr hochwertige Verkehrsanbindung auf.<br />

Die parkähnlichen Grünzonen in den<br />

großzügigen Abstandsflächenbereichen<br />

der Gebäude strahlen Ruhe aus. Für<br />

Fußgänger und Radfahrer besteht ein<br />

eigenes Wegenetz. Die Straßen inklusive<br />

der begleitenden Stellplatzzonen greifen<br />

kammförmig in das Gebiet ein und werden ausschließlich von den Bewohnern und<br />

Besuchern der Anlage frequentiert.<br />

Die Parkwohnanlage umfasst 1030 Wohnungen. Dabei handelt es sich um 2- bis 4-<br />

Zimmerwohnungen in drei bis viergeschossigen Mehrfamilienhäuern und Eineinhalb- bis<br />

Zweizimmerwohnungen in drei Punkthäusern im Norden des Gebiets. Die Wohnungen sind<br />

sehr funktional geschnitten und entsprechen bis auf die kleinen Bäder und z. T. eher kleine<br />

Kinderzimmer heutigen Wohnbedürfnissen.<br />

4


Die Mieterstruktur im Gebiet ist sehr stabil. Die Fluktuation ist gering und es wohnen noch<br />

sehr viele Erstmieter in den Wohnungen. Die Kinder sind inzwischen längst ausgezogen.<br />

Junge Familien sind allerdings auf Grund dieser Entwicklung in der Minderzahl.<br />

Es ist ein erklärtes Ziel der Stadt Nürnberg, die Abwanderung in das Umland möglichst<br />

gering zu halten. Die Parkwohnanlage bietet sich hervorragend zur Nachverdichtung an.<br />

Deshalb wurde beim Pilotprojekt in der <strong>Bernadottestr</strong>aße der bestehende Dachboden in den<br />

vier Häusern zu insgesamt sechs Wohnungen umgenutzt. Städtebaulich wurde das versetzte<br />

Pultdach nach Süden erweitert und dadurch das Volumen maßvoll erweitert.<br />

1.2 Das Gebäude <strong>Bernadottestr</strong>aße <strong>42</strong> - <strong>48</strong><br />

Abb. 4 Ansicht Südwest und Südost<br />

Abb. 5 Grundriss Erdgeschoss bis 2. OG: der Bestandsbereich wurde hinsichtlich der<br />

Grundrissgestaltung nicht geändert<br />

Abb. 6 Grundriss Dachgeschoss: der Dachboden wurde im bewohnten Zustand der drei<br />

unteren Geschosse in Passivhausbauweise aufgestockt<br />

Das Bestandsgebäude in der <strong>Bernadottestr</strong>aße umfasste 24 Wohnungen in vier Häusern mit<br />

einer Wohnfläche von 1578 m², davon zwölf Dreizimmerwohnungen und jeweils sechs Zweiund<br />

Vierzimmerwohnungen. Die Sanierung erfolgte im bewohnten Zustand. Für die sechs<br />

neu erstellten Loftwohnungen im Dachgeschoss bot sich der Passivhausstandard an, da die<br />

Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung bereits für das Restgebäude konzipiert war und<br />

5


eine Holzkonstruktion im Dachgeschoss mit geringem Mehraufwand um ein paar Zentimeter<br />

Dämmdicke ergänzt werden konnte. Der wesentliche Mehrkostenaufwand lag bei den<br />

Fenstern. Die sechs neu errichteten Wohnungen im Dachgeschoss umfassen 498 m²<br />

Wohnfläche.<br />

1.3 Denkmalschutz<br />

Kurz vor Baubeginn wurde das Gebiet unter Denkmalschutz gestellt. Daraus ergab sich eine<br />

intensive Diskussion mit Stadtplanern, Bauordnungsamt und Denkmalschutzbehörde. Für<br />

das laufende Bauvorhaben wurden Wünsche des Denkmalschutzes aufgenommen und<br />

innerhalb kürzester Zeit in die Planung einbezogen. Zugleich wurde seitens der wbg eine<br />

Rahmenplanung für das Gesamtgebiet in Auftrag gegeben. Ein intensiver<br />

Abstimmungsprozess unter allen Beteiligten und mit Einbeziehung des Landesdenkmalamts<br />

führte zu sehr konstruktiven Ergebnissen. Der Ensembleschutz wird bei der weiteren<br />

Planung nach detailliert ausgearbeiteten Vorgaben einbezogen. Nach intensiver Diskussion<br />

konnte das Energiekonzept mit den Denkmalschutzaspekten in Einklang gebracht werden.<br />

Abb. 7 Parkwohnanlage mit 1030<br />

Wohnungen: Grundrisstypologie<br />

(Quelle FKK & sd)<br />

Abb. 8 Modellausschnitt für die<br />

Nachverdichtung des DG´s in Abstimmung mit<br />

der Denkmalschutzbehörde (Quelle FKK & sd)<br />

2 Konstruktion und Energieeffizienzmaßnahmen<br />

Die Konstruktion des Gebäudes in der <strong>Bernadottestr</strong>aße entspricht den üblichen Standards<br />

Anfang der sechziger Jahre. Die Außenwände bestehen aus Hochlochziegeln, die<br />

Geschossdecken aus Stahlbeton. Der Dachboden war nicht ausgebaut. Die<br />

Dachkonstruktion besteht aus einem Sparrendachstuhl, der shedmäßig versetzt ist. Das<br />

Gebäude ist voll unterkellert. Die Bauweise entspricht einem optimierten Standard des<br />

Architekten, bei dem bis ins Detail konstruktions- und kostenoptimierte Komponenten<br />

eingesetzt wurden. Im Keller ist z. B. der Erschließungsbereich um eine Stufe abgesenkt<br />

gegenüber den Kellerräumen. Auf diese Weise konnten die Gebäudetechnik-Leitungen unter<br />

der Kellerdecke in diesen Bereichen verzogen werden.<br />

Für die Sanierungsmaßnahmen standen bewährte Techniken aus dem Passivhaus-<br />

Neubaubereich zur Verfügung. Es geht von der baulichen Seite her vor allem darum, die<br />

wärmeübertragende Gebäudehülle möglichst gut zu dämmen. Statt der üblichen<br />

Dämmdicken von 6 bis 12 cm wurden bei dem Gebäude 20 cm im Wandbereich und bis über<br />

40 cm im Dach umgesetzt. Dazu kommen hochwertige Fenster mit Dreifach-Wärmeschutzverglasung<br />

und gedämmten Rahmen. Hinsichtlich der Qualitätssicherung muss besonderes<br />

Augenmerk auf die Minimierung von Wärmebrücken und eine hohe Luft- und Winddichtheit<br />

gelegt werden.<br />

6


Tabelle 1 Passivhaus-Komponenten für Sanierung und Aufstockung<br />

Standard EnEV-Neubau<br />

<strong>Bernadottestr</strong>. <strong>Bernadottestr</strong>.<br />

EG / 1. OG / 2. OG DG (Passivhaus)<br />

Wand Dämmung 10 cm 20-24 cm 30 cm<br />

Dach 16 cm Dachterrasse: 22 cm 44 cm<br />

Kellerdecke 6 cm 12 – 24 cm<br />

Fenster U w =1,6 W/(m²K) U w = 0,92 W/(m²K) U w = 0,8 W/(m²K)<br />

Lüftung Fensterlüftung Zu- / Abluftanlage mit Wärmerückgewinnung<br />

Gebäudetechnik Fernwärme Fernwärme<br />

2.1 Wand<br />

Das Hochlochziegel-Mauerwerk ist 30 cm dick und weist im unsanierten Zustand einen U-<br />

Wert von 1,1 W/(m²K) auf. Bei der Sanierung wurde ein Wärmedämmverbundsystem mit 20<br />

bis 24 cm Dämmdicke aufgebracht. Im Bereich der Loggien wurde z. T. eine geringere<br />

Dämmdicke von 12 cm gewählt, um den Flächenverlust zu begrenzen. Als Wärmedämmung<br />

wurde das Fabrikat Marmorit mit Neopor-PS-Dämmung WLG 035 gewählt. Der Oberputz<br />

wurde mit Kratzputzstruktur und 2 mm Körnung ausgeführt. Der U-Wert beträgt 0,16 – 0,14<br />

W/(m²K).<br />

Die Wände der Aufstockung im Dachgeschoss wurden in Holztafelbauweise ausgeführt mit<br />

einem U-Wert von 0,12 W/(m²K). Die Verkleidung erfolgte mit Vorhangfassade unter<br />

Verwendung von Aluwelle.<br />

2.2 Dach und Dachterrasse über dem 2. Obergeschoss<br />

Durch den Umbau des Dachbodens zu Wohnungen im Passivhausstandard erfolgte eine<br />

energetisch sehr hochwertige Ausführung der Dachfläche. Die Sparren spannen über die<br />

gesamte Tiefe des Dachgeschosses. Dadurch wird die Lastabtragung vereinfacht und eine<br />

extrem kostengünstige Konstruktion gewählt, bei der sich hoher statischer Querschnitt und<br />

hohe Konstruktionshöhe für eine Dämmschichtdicke von 44 cm synergetisch ergänzen. Die<br />

Sparren wurden aus Brettschichtholz 8/44cm erstellt und die Dämmung mit künstlichen<br />

Mineralfasern WLG 035. Daraus ergibt sich ein U-Wert von 0,09 W/(m²K).<br />

Die Dachterrasse liegt z. T. über den Loggien und in den sonstigen Bereichen oberhalb der<br />

Wohnzimmer der darunter liegenden Wohnungen. Deshalb musste in diesen Bereichen<br />

Wärmedämmung eingebracht werden. Sie wurde möglichst schlank ausgeführt, um die<br />

Aufbauhöhe zu begrenzen. Die Dämmdicke beträgt 20 cm WLG 035. Der U-Wert in diesem<br />

sehr begrenzten Bereich beträgt 0,18 W/(m²K). Der Dämmaufbau ist als Warmdach<br />

ausgeführt. Darüber befindet sich die Folienabdichtung, die als wasserführende Schicht<br />

gemäß Flachdachrichtlinie 15 cm unterhalb der Abdichtungskante der Terrassentüren liegt.<br />

Eine Entwässerungsrinne reduziert die Austritthöhe auf fünf Zentimeter. Innenseitig ist ein<br />

erhöhter Fußbodenaufbau gegeben auf Grund einer statisch erforderlichen Überdecke über<br />

der bisherigen 13 cm dicken Betondecke im ehemaligen Kaltdachbereich. Durch diesen<br />

Aufbau ist der Terrassenaustritt nahezu höhengleich zur äußeren Terrassenebene. Die<br />

Oberfläche der Terrasse wird aus zementgebundenen Holzwerkstoffplatten mit Beschichtung<br />

gebildet, die oberhalb der Dachfolie mit 6 cm hohen Profilen aufgebracht wurden.<br />

7


2.3 Kellerdecke<br />

Die Kellerdecke ist wie die Geschossdecken als Stahlbetondecke mit 18 cm Dicke<br />

ausgeführt. Die Kellerhöhe vor der Sanierung wies im Gangbereich 2,28 m auf, in den<br />

Kellerbereichen verringert sich die Höhe um eine Stufe von 24 cm, sodass eine Raumhöhe<br />

von 2,04 m gegeben war. Die Dämmhöhe im Flurbereich beträgt 24 cm, sodass die<br />

Versorgungsleitungen für Heizung und Warmwasser im warmen Bereich verlaufen können.<br />

Die Dämmung erfolgte mit Einblasdämmung. Die dafür erforderliche Konstruktion wurde mit<br />

Gipskarton ausgeführt.<br />

In den Kellerbereichen wurde eine Dämmhöhe von 12 cm gewählt mit PS-Dämmung WLG<br />

035. Der U-Wert vorher betrug 1,4 W/(m²K), nach der Sanierung U = 0,22 W/(m²K). Im<br />

Bereich des Flurs mit 24 cm Dämmung beträgt der Wert U = 0,16 W/(m²K).<br />

2.4 Fenster<br />

Im Bestand waren Holzverbundfenster vorhanden mit Verschattungsjalousien in den<br />

Scheibenzwischenräumen. In den Bestandswohnungen im Erdgeschoss bis zweiten<br />

Obergeschoss wurden Kunststofffenster mit Fünf-Kammerprofil (Uf = 1,1-1,2 W/(m²K)) in<br />

Verbindung mit Dreischeiben-Wärmeschutzverglasung (Ug = 0,5 W/(m²K)) eingebaut. Der<br />

resultierende Wert für die Fenster beträgt Uw = 0,9 bis 0,95 W/(m²K).<br />

Rollläden wurden im Erdgeschoss eingebaut. Die Montage der Kästen erfolgte mit 10 cm<br />

Einbauabstand zur Wand, wobei hochwertige Hinterdämmung mit WLG 030 zur<br />

Wärmebrückenreduzierung ausgeführt wurde. Die seitlichen Führungsschienen wurden mit 3<br />

cm Abstand auf die Fensterrahmen montiert und die Zwischenräume zur Verbesserung der<br />

Wärmebrückensituation gedämmt. Für die Rollläden wird ein ektromotorischer Antrieb<br />

verwendet.<br />

Die Wohnzimmerfenster im ersten und zweiten Obergeschoss erhielten aus Gründen des<br />

sommerlichen Wärmeschutzes Raffstores. Der Einbau erfolgte analog zur beschriebenen<br />

Rollladensituation ebenfalls wärmebrückenoptimiert und mit Elektroantrieb.<br />

Im Dachgeschoss wurden passivhaus-zertifizierte Kunststofffenster Fabrikat Rehau<br />

eingebaut. Der Detailanschluss im Holzrahmen der DG-Wände erfolgte mit Überdämmung<br />

der Fensterrahmen, um eine möglichst günstige Wärmebrückensituation zu erreichen. Der<br />

Rahmen wird seitlich ca. 5 cm überdämmt. Auf der Südwestseite wurden Raffstores montiert,<br />

um die Aufheizung im Sommer zu reduzieren.<br />

3 Qualitätssicherung<br />

3.1 Wärmebrücken<br />

Es wurde eine detaillierte Bilanzierung aller Wärmebrücken im Zuge der energetischen<br />

Berechnung durchgeführt. Im Dachgeschoss waren auf Grund der optimierten<br />

Passivhausdetails durchweg negative Wärmebrückenverlustkoeffizienten zu verzeichnen.<br />

Bei den Detailanschlüssen im Kellerbereich mussten intensive Betrachtungen angestellt<br />

werden, um schadensfreie Konstruktionen zu erhalten, da die vorhandenen Anschlüsse hohe<br />

Wärmebrücken aufwiesen. Deshalb wurde auf der Südwestseite das<br />

Wärmedämmverbundsystem auf Frosttiefe ins Erdreich gezogen. Auf der Nordostseite liegt<br />

die Kellerdecke etwa einen Meter über dem Gelände, sodass die Dämmung bis zum<br />

Erdreich ausreichend ist. Auf eine tiefer reichende Perimeterdämmung wurde aus<br />

Kostengründen verzichtet. Die Qualitätssicherung erfolgte in Form einer Infrarotthermografie,<br />

die durch das Kommunale Energiemanagement der Stadt Nürnberg durchgeführt wurde.<br />

8


Abb. 9<br />

Südwestfassade [KEM Nbg im<br />

Auftrag der wbg]<br />

Abb. 10<br />

Nordfassade [KEM Nbg im<br />

Auftrag der wbg]<br />

Abb. 11<br />

Ausschnitt Nordfassade: das<br />

weiß erscheinende Fenster<br />

war kurz vorher geöffnet,<br />

sodass die Scheibe im<br />

warmen Raum aufgeladen<br />

wurde; die schwarze Färbung<br />

der Glasflächen in den oberen<br />

Geschossen basiert auf der<br />

Reflektion der niedrigen<br />

Temperatur des unbewölkten<br />

Nachthimmels [KEM Nbg im<br />

Auftrag der wbg]<br />

9


Abb. 12<br />

Zuluftelement: die Zuluft strömt<br />

mit etwa 18 °C durch das<br />

Element, erwärmt sich aber<br />

innerhalb des ersten Meters<br />

unterhalb der Decke auf 19,5<br />

°C, d. h. es besteht keine<br />

fühlbare Temperaturdifferenz<br />

zur Raumluft oder gar<br />

Zugempfinden [KEM Nbg im<br />

Auftrag der wbg]<br />

3.2 Luftdichtheit<br />

Die Luftdichtungsstrategie gestaltete sich schwierig, da das Gebäude im bewohnten Zustand<br />

saniert wurde und keine Sondermittel für wissenschaftliche Begleitung im Vorfeld vorhanden<br />

waren. Es konnte keine Blower-Door-Messung vor Baubeginn durchgeführt werden. Deshalb<br />

mussten Maßnahmen in den Bestandswohnungen nach Augenschein eingeschätzt und<br />

ausgeschrieben werden. Im Dachgeschossbereich bestanden diese Probleme nur an den<br />

Anschlusspunkten. Innerhalb der Konstruktion konnte auf Grund der „Neubausituation“ ein<br />

schlüssiges Dichtheitskonzept erstellt werden.<br />

Die Blower-Door-Tests waren als Aufgabe des Generalunternehmers ausgeschrieben<br />

inklusive des Erreichens eines n 50 –Wertes unter 0,6 h -1 . Von der Methodik her erfolgte<br />

zunächst die Messung und luftdichtheitstechnische Optimierung der einzelnen<br />

Bestandswohnungen und der Dachgeschosswohnungen. Dabei wurden sowohl die externen<br />

Leckagen als auch die Luftundichtheiten zu den angrenzenden Wohnungen ermittelt und<br />

reduziert.<br />

Bei den Bestandswohnungen waren Leckagen vor allem<br />

gegeben im Bereich von Fensteranschlüssen,<br />

Elektroleerrohren und Elektrodosen und an den<br />

Wohnungseingangstüren. Der Schwerpunkt lag<br />

allerdings im Sanitärbereich, wo das alte<br />

Lüftungssystem mittels Schachtlüftung offenbar deutlich<br />

mehr Verbindungen zum Bad aufwies als die<br />

abgedichtete Lüftungsöffnung. Bei den neu erstellten<br />

Dachgeschosswohnungen konnte die Abdichtung<br />

grundlegend neu aufgebaut werden. Dennoch war an<br />

den Schnittstellen zwischen unterschiedlichen<br />

Subunternehmern des Generalunternehmers erhöhte<br />

Sorgfalt gefragt und es waren zahlreiche<br />

Nachbesserungen erforderlich.<br />

Die Messung für den abschließenden Nachweis erfolgte<br />

jeweils für ein Haus pro Treppenaufgang und umfasste<br />

jeweils sieben bis acht Wohnungen.<br />

Abb. 13 Blower-Door-Messung in<br />

einer Wohnung<br />

10


4 Gebäudetechnik<br />

4.1 Lüftungsanlage<br />

Es ist davon auszugehen, dass in absehbarer Zeit ventilatorgestützte Lüftungsanlagen zur<br />

Grundausstattung bei Neubau und Sanierung gehören werden. Bereits jetzt fordert die<br />

baurechtlich eingeführte Norm 4108-2 eine planerisch gesicherte Grundlüftung während der<br />

Heizperiode und verweist für Wohnungslüftung auf DIN 1946-6, in der Fensterlüftung als<br />

Grundlüftung nicht anrechenbar ist. Speziell dimensionierte Lüftungsöffnungen oder<br />

mechanische Lüftung sind erforderlich.<br />

Folgerichtig wurde bei diesem Projekt eine Zu- und Abluftanlage mit Wärmerückgewinnung<br />

realisiert, die einen hohen Komfort für die Nutzer bietet und zugleich ein wesentlicher<br />

Bestandteil des Energiekonzeptes ist. Es wurde jeweils eine zentrale Anlage für zwei Häuser<br />

geplant. Eine Anlage wurde im Dachgeschoss von Haus 44 montiert und versorgt Haus <strong>42</strong><br />

und 44, die zweite Anlage in Haus 46 sorgt für die Lüftung in Haus 46 und <strong>48</strong>.<br />

Lüftungszentrale<br />

Die Lüftungszentralen in Haus 44 und 46 wurden jeweils im Dachgeschoss neben dem<br />

Treppenhauskopf innerhalb der thermischen Hülle untergebracht. Das Lüftungsgerät des<br />

Fabrikats Aerex ist jeweils ausgelegt auf ein Luftvolumen bis 1400 m³ pro Stunde für<br />

fünfzehn Wohnungen. Die zu belüftende Wohnfläche pro Gerät beträgt 980 m². Für die<br />

Grundlüftung wurde ein Luftwechsel zwischen 0,35 und 0,4 h -1 angesetzt, für die erhöhte<br />

Lüftungsstufe zwischen 0,5 und 0,6 h -1 . Die Regelung erfolgt wohnungsweise über den<br />

Volumenstrom. Der Mieter hat einen Taster in seiner Wohnung, mit dem er zwischen<br />

Grundlüftung und erhöhter Lüftungsstufe wählen kann.<br />

Abb. 14 Lüftungsschema im Schnitt:<br />

Lüftungszentrale im DG<br />

Abb. 15 Gebäudetechnik-Verteilleitungen unter<br />

der Decke der Wohnungsflure<br />

Die Lüftungsleitungen im zentralen Bereich sind möglich großzügig dimensioniert. Außenluftund<br />

Fortluftleitungen führen über Dach mit möglichst kurzen Wegen im Dachbodenbereich<br />

und sind hochwertig wärmeisoliert. Es wurde versucht, die Anforderung von guter<br />

Lüftungstechnik nach großen Querschnitten mit dem Planerwunsch nach geringem<br />

Platzbedarf für den Lüftungsraum zu verbinden. Die Fläche des Lüftungsraums für 15<br />

Wohnungen beträgt zurückhaltende 15 m².<br />

11


Der Frostschutz für den Wärmetauscher des Lüftungsgerätes wird durch ein Vorheizregister<br />

sicher gestellt, das in der Außenluftzuführung vor dem Gerät montiert ist. Die Beheizung<br />

erfolgt über die zentrale Heizungsanlage des Gebäudes mit einem glykolbefüllten<br />

Sekundärkreislauf über einen kleinen Wärmetauscher.<br />

Verteilleitungen<br />

Von der Zentrale führen die Leitungen horizontal unter der Dachgeschossdecke zu den<br />

Steigesträngen. Das Brandschutzkonzept wird in diesen Bereichen durch<br />

Brandschutzklappen an den jeweiligen Abschnitten erfüllt. Die vertikalen Leitungen verlaufen<br />

in L-90-Schächten an den mittleren Wohnungstrennwänden eines jeden Hauses. Für jeweils<br />

übereinanderliegende Wohnungen wurde jeweils ein Strang aus Zu- und Abluft verlegt. Da<br />

es sich um einen Zweispänner handelt, gibt es somit pro Steigstrang zwei Zuluft- und zwei<br />

Abluftleitungen. Die doppelte Rohrausführung ergab sich auf Grund von<br />

Brandschutzanforderungen. Die Leitungen wurden als Wickelfalzrohr mit einem<br />

Durchmesser von 200 mm ausgeführt.<br />

Horizontale Verteilung<br />

Abb. 16 Schema der Lüftungsanlagen in den Zwei- und Dreizimmerwohnungen: die Leitungen<br />

wurden unterhalb der Decke des Flurs verlegt, da Küche und Bad nicht beieinander liegen, ist<br />

der Aufwand durch die doppelte Leitungsführung etwas höher [Quelle: ebök]<br />

In den Wohnungen befindet sich die Leitungsführung unterhalb der Flurdecke. Zu- und<br />

Abluftleitung wurden jeweils als Wickelfalzrohr mit dem Durchmesser 100 bis 125 mm<br />

montiert. Nach dem Abzweig vom Steigstrang erfolgte am Schachtübergang der Einbau von<br />

Brandschotts, die keine Wartungsauflage haben. Es wird jedoch in regelmäßigen Abständen<br />

geprüft, ob die Funktionsfähigkeit gewährleistet ist. Die Höhe der Abhängung beträgt gut<br />

zwanzig Zentimeter, was sich vor allem aus der Höhe der Schalldämpfer ergibt sowie aus<br />

Kreuzungspunkten mit Sanitär- und vor allem Heizleitungen, die ebenfalls unter der<br />

12


Flurdecke verteilt werden. Die Raumhöhe beträgt 2,49 m im Ausgangszustand und nach<br />

Einbau der Lüftungstechnik mit der Abhängung ca. 2,25 m.<br />

Zuluft- und abluftseitig wurden möglichst kurze Leitungsführungen gewählt. Da Bad und<br />

Küche nicht nebeneinander liegen, war allerdings der Leitungsaufwand für die Abluftseite<br />

nahezu gleich hoch wie für die zwei bis vier Räume auf der Zuluftseite. Die Durchbrüche<br />

erfolgten mittels Kernbohrung. Die Luftdurchlasselemente zu den Aufenthaltsräumen wurden<br />

als Weitwurfdüsen ausgeführt.<br />

Bei einer Begehung der Wohnungen vier Monate nach Fertigstellung wurde die<br />

Lüftungsanlage von den Mietern durchweg als komfortabel und angenehm beschrieben. Die<br />

gute Raumluftqualität hoben zahlreiche Mieter positiv hervor. Geräusche wurden nicht<br />

bemängelt. Die Anregungen aus dem Infoblatt zur Benutzung der neuen Lüftungs- und<br />

Heizungsanlage nahmen die meisten Mieter positiv auf.<br />

4.2 Heizung und Trinkwassererwärmung<br />

Die Wärme für Heizung und Trinkwasserversorgung wird durch Fernwärme bereit gestellt. Im<br />

Rahmen der Antragstellung wurde die Nürnberger Fernwärme mit einem Primärenergiefaktor<br />

von 0,10 gerechnet. Im Nachgang dazu wurde ein PE-Faktor von 0,0 ausgewiesen, der aber<br />

nicht als Grundlage der weiteren Berechnungen gewählt wurde. Auf jeden Fall liegt damit<br />

eine hocheffiziente und ökologisch äußerst positiv zu bewertende Heizvariante vor.<br />

Allerdings ist zu bedenken, dass im Zuge der weiteren Umformung der<br />

Versorgungsstrukturen auf günstigere Primärenergiekennwerte im Strombereich mittelfristig<br />

der PE-Faktor für Fernwärme im Bereich von 0,2 bis 0,7 liegen wird, weil die<br />

Stromgutschriften in der Berechnung tendenziell rückläufig sein werden.<br />

Für die Versorgung des Anwesens wurde eine zentrale Übergabestation für das Gebäude<br />

gewählt in Verbindung mit einem Zweirohrnetz und Übergabestationen pro Wohnung, durch<br />

die Warmwasser und Heizwärme individuell regelbar für die Nutzer bereit gestellt werden.<br />

Bei dieser Versorgungsart können die Mieter im Sommer aus Komfortgründen z. B. das Bad<br />

heizen, da Wärme ständig an der Wohnungsübergabestation ansteht.<br />

Die zentrale Verteilung läuft horizontal über dem Gang der Kellerbereiche in der neu<br />

erstellten Dämmung und befindet sich mithin innerhalb der gedämmten Gebäudehülle. Die<br />

Steigstränge führen je Haus parallel zur Lüftungsleitung. Die Wohnungsverteilung erfolgt<br />

ebenfalls gemeinsam mit den Lüftungssträngen innerhalb der abgehängten Decke zum Bad<br />

bzw. Küche, wo die Übergabestation untergebracht ist. Ein wesentliches Argument für diese<br />

Technik liegt darin begründet, dass die Geräte ohne Umbau an die bisherigen Anschlüsse<br />

des Gasdurchlauferhitzers angeschlossen werden konnten. Da die Sanierung im bewohnten<br />

Zustand stattfand, sollten die Bäder nicht erneuert werden. Diese Montageform konnte ohne<br />

Beschädigung von Fliesen oder Änderung von Sanitärelementen durchgeführt werden. Die<br />

Heizleitungen innerhalb der Wohnung führen wiederum über die abgehängte Flurdecke zu<br />

den Räumen. Die Heizkörpermontage erfolgte jeweils an der Innenwand. Die Regelung wird<br />

über einen Thermostat mit Sollwertversteller geschaltet, der zentral in der Wohnung<br />

angebracht wurde. Zusätzlich können die Mieter wie gewohnt über die Thermostatventile die<br />

Temperatur in den einzelnen Räumen regeln.<br />

13


5 Energetische Ziele und Ergebnisse zum Energieverbrauch<br />

Die energetische Berechnung erfolgte nach der Energieeinsparverordnung (EnEV 2005) und<br />

dem Passivhaus Projektierungs Paket (PHPP). Die Ergebnisse für Bestand und Sanierung<br />

sind aus Tabelle 2 zu entnehmen.<br />

Tabelle 2 Daten der energetischen Berechnung <strong>Bernadottestr</strong>aße <strong>42</strong> – <strong>48</strong> für den<br />

Bestandsbereich im EG bis 2. OG sowie für die Aufstockung im Dachgeschossbereich im<br />

Passivhaus-Standard<br />

Berechnung nach EnEV (Bezugsfläche A N )<br />

H T ’ vor Sanierung 1,40 W/m²K Q P vor Sanierung 200,8 kWh/(m²a)<br />

H T ’ zulässiggemäß EnEV* 0,60 W/m²K Q Pzulässig gemäß EnEV 89,1 kWh/(m²a)<br />

H T ’ nach Sanierung* 0,25 W/m²K Q P nach Sanierung 33,6 kWh/(m²a)<br />

Prozentuale Unterschreitung<br />

58 % Prozentuale Unter-<br />

62,3 %<br />

der EnEV<br />

schreitung der EnEV<br />

Berechnung nach PHPP (Bezugsfläche A EB /Wohnfläche)<br />

Bereich Bestand EG – 2. OG (1578 m²)<br />

Heizwärmebedarf vorher 204 kWh/(m²a)<br />

Bereich Passivhaus, 6 WE, DG (498 m²)<br />

Heizwärmebedarf saniert 27,1 kWh/(m²a) Heizwärmebedarf 15 kWh/(m²a)<br />

Für hochenergieeffiziente Gebäude erbringt das Berechnungsverfahren nach EnEV oftmals<br />

Werte, die sich in der Praxis nicht darstellen lassen. Neben Rechenungenauigkeiten ist mit<br />

AN zudem eine Bezugsgröße gegeben, die einen niedrigeren Verbrauchswert vortäuscht, da<br />

die tatsächliche Wohnfläche etwas zwanzig bis dreißig Prozent niedriger liegt, als A N , das<br />

aus dem Gebäudevolumen durch Multiplikation mit dem Faktor 0,32 ermittelt wird.<br />

Bei der Berechnung nach Passivhaus Projektierungs Paket liegen umfassende Erfahrungen<br />

mit einer hohen Zahl von Gebäuden vor, die im Hocheffizienzbereich erstellt wurden. Auch<br />

bei Sanierungsmaßnahmen hat sich das Verfahren in den letzten Jahren bewährt, wenn die<br />

Wärmebrücken richtig eingeschätzt werden. Beim Vergleich der Rechenwerte zu<br />

Verbrauchswerten ist im Allgemeinen mit einer hohen Übereinstimmung zu rechnen. Der<br />

Heizwärmebedarf beträgt nach PHPP für den Bereich der Bestandswohnungen bei 27<br />

kWh/(m²a) und im Bereich des Dachgeschosses für die Passivhauswohnungen bei 15<br />

kWh/(m²a).<br />

Über fünf Jahre wurde der tatsächliche Verbrauch verfolgt, um einen Vergleich zu den<br />

Berechnungswerten aufstellen zu können. Grundlage sind die monatlichen Zählerstände. Die<br />

Auswertung der Daten zeigt, dass der Heizwärmeverbrauch sowohl in den<br />

Bestandswohnungen als auch dem aufgestockten Bereich im Dachgeschoss im Mittel exakt<br />

bei den berechneten Werten liegt, die energetischen Maßnahmen also den gewünschten<br />

Erfolg erbringen. In Tabelle 3 werden für die erste Heizsaison die Kennwerte<br />

zusammengestellt, basierend auf den Zählerständen am Ersten jeden Monats. Nach der<br />

gleichen Methodik wurden die Verbrauchswerte für die Folgejahre ermittelt und zusammen<br />

gestellt.<br />

In Abbildung 17 werden über zwei Jahre für die Bestandsgebäude die monatlichen<br />

Vergleichswerte gegenüber gestellt zwischen der PHPP-Berechnung und dem tatsächlichen<br />

Verbrauch. Es ist erkennbar, dass in den ersten Wintermonaten der Verbrauch eher über<br />

den Sollwerten liegt, in den Monaten Dezember bis Februar eher darunter. Dies lässt sich<br />

dadurch erklären, dass zu Beginn der Heizsaison die Fenster noch eher geöffnet werden.<br />

Zudem ist erkennbar, dass in den Monaten ohne Heizwärmebedarf sich zahlreiche vor allem<br />

ältere Mieter den Komfort gönnen, die Bäder zu beheizen. In der Summe liegt der Wert im<br />

Mittel exakt im Bereich der gerechneten Werte. Die sommerlichen Verbrauchswerte wurden<br />

bei der Betrachtung allerdings bereinigt.<br />

14


Tabelle 3 Ergebnisse der Verbrauchsmessung für den Heizwärmeverbrauch (Heizen und<br />

Warmwasserbereitung). In der zweituntersten Zeile werden die spezifischen<br />

Verbrauchswerte (Bestand und Dachgeschoss, blau hinterlegt) sowie für die<br />

Warmwasserbereitung dargestellt; bedingt durch das Zweirohr-Verteilsystem wird von den<br />

zum großen Teil älteren Mietern in den Sommermonaten der Badbereich geheizt, in der<br />

untersten Zeile wird der Heizwärmebedarf um die Sommermonate Juni bis August bereinigt.<br />

Datum<br />

Gesamt Heizung Warmwasser<br />

Verbrauch<br />

gesamt<br />

Zählerstand<br />

Heizwärmeverbrauch<br />

Heizwärmeverbrauch<br />

Heizwärmeverbrauch<br />

Heizwärmeverbrauch<br />

Heizwärmeverbrauch<br />

Heizenergieverbrauch<br />

WW<br />

Heizwärme<br />

WW WW<br />

Heizenergie Nutzenergie<br />

WW<br />

Endenergie<br />

kWh am 1. kWh/Monat EG-2.OG EG-2.OG DG DG Gesamt Endenergie Nutzenergie Endenerg. Nutzenergie Endenerg.<br />

kWh kWh/a kWh/m²a kWh/a kWh/m²a kWh/a kWh/a kWh 20,1 kWh/a kWh/m²a kWh/m²a<br />

Okt 14.000,0 7.029,0 1,6 2.461,4 0,6 298,8 2.760,2 2.953,4 3.544,0 4.075,6 1,71 1,96<br />

Nov 21.029,0 10.298,0 3,3 5.141,4 1,6 796,8 5.938,2 6.353,9 3.<strong>42</strong>9,7 3.944,1 1,65 1,90<br />

Dez 31.327,0 12.076,0 3,6 5.734,0 3,5 1.743,0 7.477,0 8.000,4 3.544,0 4.075,6 1,71 1,96<br />

Jan 43.403,0 12.997,0 4,1 6.445,4 3,8 1.892,4 8.337,8 8.921,4 3.544,0 4.075,6 1,71 1,96<br />

Feb 56.400,0 11.554,0 3,6 5.614,8 3,5 1.743,0 7.357,8 7.872,8 3.201,0 3.681,2 1,54 1,77<br />

Mrz 67.954,0 9.346,0 2,6 4.178,6 1,5 747,0 4.925,6 5.270,4 3.544,0 4.075,6 1,71 1,96<br />

Apr 77.300,0 9.035,0 2,9 4.508,8 0,5 249,0 4.757,8 5.090,9 3.<strong>42</strong>9,7 3.944,1 1,65 1,90<br />

Mai 86.335,0 5.207,0 0,7 1.057,4 0,0 0,0 1.057,4 1.131,4 3.544,0 4.075,6 1,71 1,96<br />

Jun 91.5<strong>42</strong>,0 4.447,0 0,3 470,0 0,0 0,0 470,0 502,9 3.<strong>42</strong>9,7 3.944,1 1,65 1,90<br />

Jul 95.989,0 4.866,0 0,5 738,7 0,0 0,0 738,7 790,4 3.544,0 4.075,6 1,71 1,96<br />

Aug 100.855,0 4.817,6 0,4 693,5 0,0 0,0 693,5 7<strong>42</strong>,0 3.544,0 4.075,6 1,71 1,96<br />

Sep 105.672,6 6.827,2 1,7 2.694,4 0,0 0,0 2.694,4 2.883,1 3.<strong>42</strong>9,7 3.944,1 1,65 1,90<br />

Summe 98.499,8 25,2 39.738,4 15,0 7.470,0 47.208,4 50.513,0 41.727,6 47.986,7 20,1 23,1<br />

Summe<br />

24,0 ohne Heizwärmbedarf Juni-August<br />

Abb. 17 Gegenüberstellung von Bedarfswerten und Verbrauchswerten für die Jahre 2006 -<br />

2008: grau hinterlegt die berechneten Werte nach PHPP, rot die tatsächlich gemessenen<br />

Verbrauchswerte für den Heizwärmebedarf der Bestandswohnungen. Es ist charakteristisch,<br />

dass in den ersten Wintermonaten der Verbrauch eher über den Sollwerten liegt, in den<br />

Monaten Dezember bis Februar eher darunter. Dies lässt sich dadurch erklären, dass zu<br />

Beginn der Heizsaison die Fenster noch eher geöffnet werden. Zudem ist erkennbar, dass in<br />

den Monaten ohne Heizwärmebedarf sich zahlreiche vor allem ältere Mieter den Komfort<br />

gönnen, die Bäder zu beheizen<br />

Der Heizwärmeverbrauch liegt im Mittel der fünf Jahre geringfügig unter dem Rechenwert<br />

von 27 kWh/(m²a). Sehr plausibel sind die leicht höheren Werte in den Jahren 2009/10 und<br />

2010/11, da diese beiden Winter strenger waren als in den vorhergehenden Jahren. Eine<br />

Heizgradtagsbereinigung fand nicht statt. Die tatsächlichen Temperaturen in den<br />

15


Wohnungen liegen höher als die der Berechnung zugrunde liegenden 20 °C. Auch für diesen<br />

Effekt wurde keine Bereinigung durchgeführt. Es ist davon auszugehen, dass pro Kelvin eine<br />

Erhöhung des Verbrauchs von fünf bis acht Prozent zu Buche schlagen.<br />

In Tabelle 5 werden die Endenergiekennwerte inklusive der Anlagenverluste in der gleichen<br />

Systematik dargestellt.<br />

Tabelle 6 weist darüber hinaus die Hilfsenergie für Heizung und Lüftung aus. Dabei wurde<br />

wiederum die Endenergie als Bezugsgröße gewählt. In Tabelle 7 erfolgt eine Umrechnung in<br />

Primärenergie mittels der bereits oben erläuterten Primärenergiefaktoren von 0,1 für die<br />

Fernwärme und 2,6 für die elektrischen Verbrauchswerte. Der Endenergieverbrauch für<br />

Heizen und Warmwasserbereitung inklusive Hilfsenergien liegt zwischen 37,3 und 44,8<br />

kWh/(m²a) für den Bestandsbereich und für die Passivhauswohnungen der Aufstockung<br />

zwischen 30,2 und 34,6 kWh/(m²a). Abbildung 19 visualisiert diese Werte für den Bereich EG<br />

bis 2. OG in Form eines Diagramms.<br />

Der resultierende Jahresprimärenergiebedarf liegt für die Bestandsgebäude zwischen 7,9<br />

und 9,0 kWh/(m²a) und für die Passivhaus-Aufstockung bei 6,9 bis 7,6 kWh/(m²a). Das<br />

Diagramm in Abb. 19 zeigt die Verteilung auf die Jahre 2006 bis 2011.<br />

Tabelle 4 Ergebnisse des Heizwärmeverbrauchs (Nutzenergie) für die Jahre 2006 bis 2011.<br />

Im oberen Kasten die Werte für den sanierten Bestandsbereich (EG bis 2. OG) und im<br />

unteren Block für die neu errichteten Wohnungen im Dachgeschoss im Passivhaus-Standard<br />

Heizwärmeverbrauch (Nutzenergie) EG - 2. OG<br />

kWh/(m²a) 2006/07 2007/08 2008/09 2009/10 2010/11<br />

Heizwärmeverbrauch 24,0 25,5 25,9 28,8 28,1<br />

Heizwärme WW 20,1 21,6 22,3 24,1 22,5<br />

Heizwärmeverbrauch (Nutzenergie) DG / Passivhaus Standard<br />

kWh/(m²a) 2006/07 2007/08 2008/09 2009/10 2010/11<br />

Heizwärmeverbrauch 15,0 15,0 15,4 16,1 15,4<br />

Heizwärme WW 20,1 21,6 22,3 24,1 22,5<br />

Tabelle 5 Ergebnisse wie in Tabelle 4, jedoch Heizenergieverbrauch (Endenergiekennwerte)<br />

Heizenergieverbrauch (Endenergie) EG - 2. OG<br />

kWh/(m²a) 2006/07 2007/08 2008/09 2009/10 2010/11<br />

Heizwärmeverbrauch 24,0 25,5 25,9 28,8 28,1<br />

Anlagenaufwand Heizen 1,7 1,8 1,8 2,1 2,0<br />

Heizwärme WW 20,1 21,6 22,3 24,1 22,5<br />

Anlagenaufwand WW 3,0 3,2 3,3 3,7 3,4<br />

Heizenergieverbrauch (Endenergie) DG / Passivhaus Standard<br />

kWh/(m²a) 2006/07 2007/08 2008/09 2009/10 2010/11<br />

Heizwärmeverbrauch 15,0 15,0 15,4 16,1 15,4<br />

Anlagenaufwand Heizen 1,1 1,1 1,1 1,2 1,1<br />

Heizwärme WW 20,1 21,6 22,3 24,1 22,5<br />

Anlagenaufwand WW 3,0 3,2 3,3 3,7 3,4<br />

16


Tabelle 6 Endenergiekennwerte inklusive der Betrachtung der elektrischen Hilfsenergie und<br />

der Energie für die Lüftung; in der jeweils letzten Zeile der beiden Tabellen wird die<br />

Umrechnung von der tatsächlichen Wohnfläche auf die Bezugsfläche AN nach EnEV<br />

vollzogen, um den Vergleich zur EnEV-Berechungung herzustellen, d. h. der<br />

Endenergieverbrauch liegt zwischen 37,3 und 44,8 kWh/(m²a) für den Bestandsbereich, bei<br />

der Aufstockung zwischen 30,2 und 34,6 kWh/(m²a)<br />

Endenergieverbrauch EG - 2. OG<br />

kWh/(m²a) 2006/07 2007/08 2008/09 2009/10 2010/11<br />

Heizen 25,7 27,3 27,7 31,0 30,1<br />

Warmwasser 23,1 24,8 25,6 27,8 25,9<br />

Hilfsenergie 0,5 0,5 0,5 0,6 0,6<br />

Lüftung (Heizsaison) 1,8 1,9 1,8 1,9 1,7<br />

Summe (Bezug AEB) 51,1 54,6 55,7 61,3 58,3<br />

Summe (Bezug AN /EnEV) 37,3 39,8 40,7 44,8 <strong>42</strong>,5<br />

Endenergieverbrauch DG / Passivhaus Standard<br />

kWh/(m²a) 2006/07 2007/08 2008/09 2009/10 2010/11<br />

Heizen 16,1 16,1 16,5 17,3 16,5<br />

Warmwasser 23,1 24,8 25,6 27,8 25,9<br />

Hilfsenergie 0,4 0,4 0,4 0,4 0,4<br />

Lüftung (Heizsaison) 1,8 1,9 1,8 1,9 1,7<br />

Summe (Bezug AEB) 41,3 43,1 44,3 47,4 44,4<br />

Summe (Bezug AN /EnEV) 30,2 31,5 32,3 34,6 32,4<br />

Tabelle 7 wie Tabelle 6, jedoch Auflistung der Primärenergiekennwerte: der<br />

Primärenergieverbrauch analog zur EnEV-Berechnung liegt für die Bestandsgebäude<br />

zwischen 7,9 und 9,0 kWh/(m²a), für die Passivhaus-Aufstockung bei 6,9 bis 7,6 kWh/(m²a)<br />

Primärenergieverbrauch EG - 2. OG<br />

kWh/(m²a) 2006/07 2007/08 2008/09 2009/10 2010/11 PE-Faktor<br />

Heizen 2,6 2,7 2,8 3,1 3,0 0,1<br />

Warmwasser 2,3 2,5 2,6 2,8 2,6 0,1<br />

Hilfsenergie 1,3 1,3 1,4 1,6 1,4 2,6<br />

Lüftung (Heizsaison) 4,7 4,9 4,7 4,9 4,4 2,6<br />

Summe (Bezug AEB) 10,9 11,5 11,4 12,4 11,5<br />

Summe (Bezug AN /EnEV) 7,9 8,4 8,3 9,0 8,4<br />

Primärenergieverbrauch DG / Passivhaus Standard<br />

kWh/(m²a) 2006/07 2007/08 2008/09 2009/10 2010/11 PE-Faktor<br />

Heizen 1,6 1,6 1,6 1,7 1,6 0,1<br />

Warmwasser 2,3 2,5 2,6 2,8 2,6 0,1<br />

Hilfsenergie 0,9 0,9 0,9 1,0 0,9 2,6<br />

Lüftung (Heizsaison) 4,7 4,9 4,7 4,9 4,4 2,6<br />

Summe (Bezug AEB) 9,5 9,9 9,8 10,5 9,6<br />

Summe (Bezug AN /EnEV) 6,9 7,3 7,2 7,6 7,0<br />

17


Bestand EG bis 2. OG – Endenergieverbrauch <strong>Bernadottestr</strong>aße <strong>42</strong> – <strong>48</strong><br />

Bezug: EnEV - AN<br />

50<br />

45<br />

40<br />

Heizen Warmwasser Hilfsenergie Lüftung (Heizsaison)<br />

kWh/(m²a)<br />

35<br />

30<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

2006/07 2007/08 2008/09 2009/10 2010/11<br />

Abb. 18 Endenergiebedarf (Bezug EnEV / Energieausweis: die Kennwerte werden auf AN<br />

bezogen, liegen Bestand mithin EG niedriger bis 2. OG als – in Primärenergieverbrauch den Tabellen, die sich auf <strong>Bernadottestr</strong>aße die tatsächliche <strong>42</strong> – <strong>48</strong><br />

Wohnfläche beziehen)<br />

Bezug: EnEV - AN<br />

15<br />

14<br />

13<br />

12<br />

11<br />

10<br />

9<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

0<br />

Heizen Warmwasser Hilfsenergie Lüftung (Heizsaison)<br />

kWh/(m²a)<br />

2006/07 2007/08 2008/09 2009/10 2010/11<br />

Abb. 19 Primärenergiebedarf (Bezug EnEV / Energieausweis: die Kennwerte werden auf<br />

AN bezogen, liegen mithin niedriger als in den Tabellen, die sich auf die tatsächliche<br />

Wohnfläche beziehen): als Primärenergiefaktor wurde statt des offiziellen Wertes von 0,0<br />

der Wert von 0,1 eingesetzt, der immer noch so niedrig liegt, dass er die Endenergie-<br />

Kennwerte stark konterkariert<br />

18


6 Baukosten<br />

Die Baukosten für die Modernisierung des Gebäudes betrugen für den Bestand 530 € pro m²<br />

Wohnfläche (nach DIN 276 Kostengruppe 300/400 inkl. MWSt.). Die Kosten für die<br />

Aufstockung mit Errichtung von sechs Wohnungen im Passivhausstandard belaufen sich auf<br />

850 €/m².<br />

Die Mehrinvestitionen für die Passivhaustechnik und den Standard EnEV minus 50 %<br />

gegenüber dem Referenzstandard EnEV-Neubau sind darin enthalten und belaufen sich im<br />

Mittel auf 95 €/m².<br />

Änderungen, die sich aus Belangen der Denkmalpflege ergaben, führten zu darüber<br />

hinausgehenden Mehrkosten von 33 € pro m² Bestandsfläche.<br />

900 €<br />

800 €<br />

700 €<br />

600 €<br />

500 €<br />

400 €<br />

300 €<br />

200 €<br />

100 €<br />

Sanierung <strong>Bernadottestr</strong>aße <strong>42</strong> – <strong>48</strong><br />

Baukosten (Kostengruppe 300/400 DIN 276 inkl. MWSt.)<br />

0 €<br />

€ /m² mtl.<br />

33<br />

93<br />

439<br />

Bestandswohnungen<br />

(EG - 2. OG)<br />

96<br />

754<br />

Passivhauswohnungen<br />

(DG)<br />

nachträgliche<br />

Denkmalschutzauflagen<br />

Mehrinvestition<br />

Passivhauskomponenten<br />

Kosten<br />

Abb. 20 Abgerechnete Kosten (Kostengruppe 300/400 nach DIN 276 inkl. MWSt. – die<br />

Mehrinvestitionen im Vergleich zum EnEV-Standard betragen für die Bestandswohnungen<br />

93 €/m² und die Passivhauswohnungen 96 €/m²<br />

7 Resümee<br />

Das Gebäude <strong>Bernadottestr</strong>aße <strong>42</strong> bis <strong>48</strong> konnte in sehr kostengünstiger Form im Standard<br />

EnEV minus 50 % für die Bestandswohnungen und im Passivhausstandard für die<br />

aufgestockten Dachgeschosswohnungen ausgeführt werden und stellt einen Prototypen<br />

innerhalb der Parkwohnanlage dar, an dem Erkenntnisse für die weitere Sanierung des<br />

Gebietes gewonnen werden sollen. Die berechneten Kennwerte für die energetische<br />

Sanierung wurden exakt erreicht. Hinsichtlich des Rechenverfahrens nach EnEV wurden die<br />

Werte sogar deutlich unterschritten.<br />

Auf Basis dieser Erfahrungen wurde durch die wbg Nürnberg ein Rahmenplan für die<br />

Sanierung des Gesamtgebietes mit über tausend Wohnungen inklusive Maßnahmen zur<br />

Nachverdichtung ausgeführt gemeinsam mit der Architektengemeinschaft Fritsch-Knodt-Klug<br />

und Architekturbüro <strong>Schulze</strong> <strong>Darup</strong>. Ziel war es, möglichst optimierte Lösungen zu finden<br />

und das städtebaulich hochwertige Gebiet für die nächsten vierzig Jahre zu ertüchtigen:<br />

1. Aufwertung der städtebaulichen Situation<br />

19


2. Berücksichtigung der Denkmalschutzaspekte bei der Planung<br />

3. hochwertige Nachverdichtung in einem innenstädtischen Gebiet<br />

4. Vitalisieren des Gebietes durch einen ausgewogenen Wohnungsmix und sozial<br />

flankierende Maßnahmen<br />

5. Verbinden von Ökonomie und Ökologie durch hoch ökoeffiziente Sanierung in<br />

Verbindung mit angepassten Finanzierungs- und Fördermodellen<br />

6. Durchführung der Sanierungsmaßnahmen in einem für die Mieter möglichst<br />

verträglichen Rahmen.<br />

Der Rahmenplan stellt eine umfassende Betrachtung an und erzielte im Rahmen eines<br />

Wettbewerbs des BMVBS zur energetischen Sanierung von Großwohnsiedlungen eine der<br />

fünf Goldauszeichnungen.<br />

20


8 Planungs- und Ausführungspartner<br />

Architekt:<br />

Dr. Burkhard <strong>Schulze</strong> <strong>Darup</strong>, Augraben 96, 90475 Nürnberg (Leistungsphasen 1 bis 7)<br />

Gebäudetechnik – Sanitär/Heizung/Lüftung:<br />

VIP, Pillenreuther Straße 34, 90459 Nürnberg<br />

Gebäudetechnik – Elektro:<br />

Amm Planungsbüro, Asternstraße 6, 90556 Seukendorf<br />

Statik und Brandschutz:<br />

Singer Ingenieure, Bahnhofstraße 39, 90402 Nürnberg<br />

Bauausführung:<br />

B&O WohnungsWirtschaft GmbH, Brückenstraße 8, 09111 Chemnitz<br />

21


9 Abbildungen <strong>Bernadottestr</strong>aße <strong>42</strong> – <strong>48</strong> in Nürnberg<br />

Abb. Bildtext Kapitel Quelle<br />

00 Luftbild 1 Stadt<br />

Nürnberg<br />

01 Sanierungsvorhaben vor der Sanierung 1 <strong>Schulze</strong><br />

<strong>Darup</strong><br />

02 Südwestansicht 1 <strong>Schulze</strong><br />

<strong>Darup</strong><br />

03 Frühjahrsstimmung der Südwestfassade – ohne<br />

Teilverdeckung der Ansicht durch die<br />

belaubten Bäume<br />

1 <strong>Schulze</strong><br />

<strong>Darup</strong><br />

04 wie vor 1 <strong>Schulze</strong><br />

<strong>Darup</strong><br />

05 Blick von Westen auf die Gartenfassade mit<br />

den Mietergärten<br />

1 <strong>Schulze</strong><br />

<strong>Darup</strong><br />

06 Deutsches Sommermärchen: Bauzeit unter<br />

erschwerten Bedingungen<br />

2 <strong>Schulze</strong><br />

<strong>Darup</strong><br />

07 Südwestfassade während der Bauzeit 2 <strong>Schulze</strong><br />

<strong>Darup</strong><br />

08 Wärmedämmverbundsystem mit 20 cm<br />

Dämmdicke im Bereich der Loggien: die<br />

auskragenden Platten werden allseits mit<br />

Wärmedämmung versehen<br />

2.1 <strong>Schulze</strong><br />

<strong>Darup</strong><br />

22


09 Wärmedämmung im Loggiabereich 2.1 <strong>Schulze</strong><br />

<strong>Darup</strong><br />

10 Saubere Detailausbildung des<br />

Wärmedämmbverbundsystems an den<br />

Fenstern<br />

2.1 <strong>Schulze</strong><br />

<strong>Darup</strong><br />

11 Wärmedämmverbundsystem an der<br />

Südwestfassade<br />

2.1 <strong>Schulze</strong><br />

<strong>Darup</strong><br />

12 Montage der Außenwände im Dachgeschoss in<br />

vorgefertigter Holztafelbauweise – pro Haus<br />

wurde die Konstruktion für die Aufstockung in<br />

drei Tagen vollständig aufgestellt<br />

13 Außenwand mit dem neu errichteten<br />

Dachgeschoss<br />

2.1 <strong>Schulze</strong><br />

<strong>Darup</strong><br />

2.1 <strong>Schulze</strong><br />

<strong>Darup</strong><br />

14 Massive Innenwände aus Kalksandstein im<br />

Dachgeschoss zur Verbesserung des<br />

sommerlichen Wärmeschutzes<br />

2.2 <strong>Schulze</strong><br />

<strong>Darup</strong><br />

15 Montage der Fertigteile für die Dachterrasse 2.2 <strong>Schulze</strong><br />

<strong>Darup</strong><br />

16 Fertige Dachterrasse vor Anbringen der<br />

Trennwände<br />

2.2 <strong>Schulze</strong><br />

<strong>Darup</strong><br />

17 Trockenbau mit Gipskarton im Dachgeschoss 2.2 <strong>Schulze</strong><br />

<strong>Darup</strong><br />

18 wie vor 2.2 <strong>Schulze</strong><br />

<strong>Darup</strong><br />

23


19 Dacheindeckung mit Trapezblech 2.2 <strong>Schulze</strong><br />

<strong>Darup</strong><br />

20 Detail der Verkleidung im Shedbereich 2.2 <strong>Schulze</strong><br />

<strong>Darup</strong><br />

21 Dämmung der Kellerdecke – die<br />

Versorgungsleitungen werden innerhalb der<br />

Dämmung im Gangbereich geführt mit der<br />

Folge geringer Leitungswärmeverluste<br />

22 Dämmung des Sturzbereichs über dem<br />

Fenster: Voraussetzung für<br />

wärmebrückenoptimierte Ausführung<br />

2.3 <strong>Schulze</strong><br />

<strong>Darup</strong><br />

2.3 <strong>Schulze</strong><br />

<strong>Darup</strong><br />

23 Verputzen der Laibung direkt nach Einbau der<br />

neuen Fenster<br />

2.4 <strong>Schulze</strong><br />

<strong>Darup</strong><br />

24 Neue Fenster im Wohnzimmer mit<br />

Dreischeibenwärmeschutzverglasung<br />

2.4 <strong>Schulze</strong><br />

<strong>Darup</strong><br />

25 Detail für den Anschluss eines<br />

Passivhausfensters im Dachgeschoss<br />

2.4 <strong>Schulze</strong><br />

<strong>Darup</strong><br />

26 Fertiges Fenster im Dachgeschoss mit<br />

Raffstore für den sommerlichen Wärmeschutz<br />

2.4 <strong>Schulze</strong><br />

<strong>Darup</strong><br />

27 Niedrige Schwelle für den Terrassenaustritt im<br />

Dachgeschoss<br />

2.4 <strong>Schulze</strong><br />

<strong>Darup</strong><br />

24


28 Infrarot-Thermografie der Südwestansicht 3.1 Anlauft<br />

29 Infrarot-Thermografie der sanierten Nordseite<br />

im Vergleich zu einem unsanierten Gebäude<br />

3.1 Anlauft<br />

30 Blower-Door-Test in einer Bestandswohnung 3.2 <strong>Schulze</strong><br />

<strong>Darup</strong><br />

31 Überprüfung der Luftdichtheit am seitlichen<br />

Fensterprofil während des Blower-Door-Tests<br />

bei Unterdruck<br />

3.2 <strong>Schulze</strong><br />

<strong>Darup</strong><br />

32 Feststellen einer Luftundichtheit an der<br />

Lüftungsanlage beim Blower-Door-Test<br />

3.2 <strong>Schulze</strong><br />

<strong>Darup</strong><br />

33 Leckage an einer Unterputzdose für den Taster<br />

der Rollläden<br />

3.2 <strong>Schulze</strong><br />

<strong>Darup</strong><br />

34 Schwerkraftlüftung vor Sanierung 4.1 <strong>Schulze</strong><br />

<strong>Darup</strong><br />

35 Lüftungszentrale für 15 Wohnungen 4.1 <strong>Schulze</strong><br />

<strong>Darup</strong><br />

36 Lüftungszentrale für 15 Wohnungen 4.1 <strong>Schulze</strong><br />

<strong>Darup</strong><br />

25


Okt<br />

Bauphase<br />

Nov<br />

Dez<br />

Jan<br />

Feb<br />

Mrz<br />

Apr<br />

Mai<br />

Jun<br />

Jul<br />

Aug<br />

Sep<br />

37 Zuluftdurchlass als Weitwurfdüse – die<br />

kontinuierlich einströmende Luft wird<br />

gleichmäßig im Raum verteilt<br />

4.1 <strong>Schulze</strong><br />

<strong>Darup</strong><br />

38 Einfache Regelung für die Nutzer –<br />

Normalstellung und erhöhte Lüftungsstufe für<br />

den Bedarsfall<br />

4.1 <strong>Schulze</strong><br />

<strong>Darup</strong><br />

39 Der Volumenstromregler wird durch das<br />

Umschalten des Regelungstasters durch den<br />

Nutzer betätigt<br />

4.1 <strong>Schulze</strong><br />

<strong>Darup</strong><br />

40 Wärmeübergabe im Bad einer Wohnung mit<br />

hohem individuellem Regelungskomfort für<br />

die Nutzer<br />

4.2 <strong>Schulze</strong><br />

<strong>Darup</strong><br />

Sanierung <strong>Bernadottestr</strong>aße <strong>42</strong> – <strong>48</strong> Standard EnEV – 50 %<br />

Heizwärmebedarf (PHPP) und Heizwärmeverbrauch<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

0<br />

PHPP<br />

Verbrauch<br />

Berechnung<br />

nach PHPP:<br />

27,1 kWh/(m²a)<br />

Heizsaison<br />

2006 - 2007<br />

22,1 kWh/m²a<br />

kWh/<br />

m² mtl<br />

Sanierung <strong>Bernadottestr</strong>aße <strong>42</strong> – <strong>48</strong><br />

Baukosten (Kostengruppe 300/400 DIN 276 inkl. MWSt.)<br />

900 €<br />

800 €<br />

700 €<br />

600 €<br />

500 €<br />

400 €<br />

300 €<br />

200 €<br />

100 €<br />

0 €<br />

€ /m² mtl.<br />

33<br />

93<br />

439<br />

96<br />

754<br />

Bestandswohnungen<br />

(EG - 2. OG)<br />

Passivhauswohnungen<br />

(DG)<br />

nachträgliche<br />

Denkmalschutzauflagen<br />

Mehrinvestition<br />

Passivhauskomponenten<br />

Kosten<br />

41 Abb. 1 Heizwärmebedarf gemäß PHPP-<br />

Berechnung und Messwerte für die<br />

Bestandswohnungen (Stand 1.4.2007)<br />

<strong>42</strong> Abb. 2 Abgerechnete Kosten (Kostengruppe<br />

300/400 nach DIN 276 inkl. MWSt. – die<br />

Mehrinvestitionen im Vergleich zum EnEV-<br />

Standard betragen für die Bestandswohnungen<br />

93 €/m² und die Passivhauswohnungen 96<br />

€/m²<br />

5 <strong>Schulze</strong><br />

<strong>Darup</strong><br />

6 <strong>Schulze</strong><br />

<strong>Darup</strong><br />

26

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