Nr. 219 - Regierungsrat - Kanton Basel-Stadt
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BS INTERN NR . <strong>219</strong> / 2013<br />
5<br />
Facelift für die Region <strong>Basel</strong><br />
Mit einer Internationalen Bauausstellung (IBA), die vor mehr als 100 Jahren von den Deutschen<br />
«erfunden» wurde, soll das Gesicht <strong>Basel</strong>s und seiner Region verändert werden. Was in<br />
Deutschland an vielen Orten gelungen ist, muss sich in <strong>Basel</strong> noch zeigen. Die Chancen stehen gut,<br />
meint <strong>Regierungsrat</strong> Hans-Peter Wessels, Präsident der IBA 2020 und Vorsitzender des<br />
Lenkungsausschusses. BS intern hat nachgefragt.<br />
Interview : Susanne Schindhelm Fotos : z.V.g.<br />
Herr Wessels, niemand,<br />
den ich gefragt habe, wusste, was sich<br />
hinter dem Namen IBA verbirgt .<br />
Was läuft da schief?<br />
Da läuft gar nichts schief. Die Internationale<br />
Bauausstellung, kurz IBA,<br />
ist ein langfristiges Projekt, das erst im<br />
Jahr 2020 präsentiert wird. Bis dahin<br />
werden die Leute wissen, was die<br />
IBA ist. Im Moment läuft die Vorbereitungsarbeit<br />
im Hintergrund. Diesen<br />
Herbst findet eine Zwischen-<br />
präsentation in Form einer Projektschau<br />
statt, und dann wird zum ersten<br />
Mal öffentlich gezeigt, was sich hinter<br />
der IBA versteckt.<br />
Sind die Baslerinnen und Basler<br />
überhaupt interessiert an einer IBA?<br />
Ob die Baslerinnen und Basler<br />
interessiert sind, spielt im Grund nur<br />
sekundär eine Rolle, es geht<br />
vielmehr um die Ziele, die die IBA<br />
verfolgt, nämlich Projekte auszuzeichnen,<br />
die das Zusammenwachsen der<br />
trinationalen Region fördern, und diese<br />
zu realisieren. An diesem Ziel sind<br />
wahrscheinlich viele Baslerinnen und<br />
Basler interessiert.<br />
Der Name IBA suggeriert, dass es sich<br />
um eine Ausstellung von Bauten<br />
handelt . Was steckt wirklich dahinter?<br />
Die IBA ist in der Fachwelt stark<br />
verankert, vor allem in den Bereichen<br />
Architektur und Städtebau. Man darf<br />
sich hier keine Ausstellung in<br />
einer Halle vorstellen. Es geht vielmehr<br />
darum, dass wir tolle Projekte mit<br />
exemplarischen Bauten aus den<br />
unterschiedlichsten Bereichen finden,<br />
die das Ziel verfolgen, die Region<br />
zusammenwachsen zu lassen. Das tönt<br />
vielleicht abstrakt, ist es aber ganz<br />
und gar nicht. Als Beispiel sei die<br />
Dreiländerbrücke zwischen Friedlingen<br />
Hans-Peter Wessels, Präsident der IBA 2020<br />
und Vorsitzender des Lenkungsausschusses<br />
und Huningue genannt. Hier handelt es<br />
sich um einen baulichen Eingriff, der auf<br />
einfache Weise eine Verbindung schafft<br />
im trinationalen Raum und den Alltag<br />
der hier Wohnenden beeinflusst. Im über-<br />
tragenen Sinn möchten wir durch<br />
die Realisierung der IBA-Projekte, wie mit<br />
diesem Brückenprojekt, weitere Verbindungen<br />
schaffen.<br />
Welche Rolle spielt dabei die <strong>Stadt</strong> <strong>Basel</strong>?<br />
Die IBA ist durch eine breite Trägerschaft<br />
abgestützt. Insgesamt beteiligen sich<br />
bis heute 17 Gebietskörperschaften aus<br />
dem grenznahen Raum : aus Deutschland,<br />
Frankreich und der Schweiz, darunter<br />
eben auch der <strong>Kanton</strong> <strong>Basel</strong>-<strong>Stadt</strong><br />
beziehungsweise die <strong>Stadt</strong> <strong>Basel</strong>. Diese ist<br />
vor allem wegen ihrer Grösse und ihrer<br />
Lage die Hauptträgerin und damit stark<br />
engagiert. Dies entspricht auch der<br />
Rolle <strong>Basel</strong>s als Zentrum des trinationalen<br />
Raumes. Riehen ist übrigens eigenständig<br />
in der Trägerschaft vertreten und<br />
ebenfalls Gründungsmitglied der IBA.<br />
Die IBA ist ja eigentlich ein deutsches<br />
« Produkt », das es dort seit 1901 gibt .<br />
Haben wir nicht selbst genügend<br />
Möglichkeiten, mit Ideen und Projekten<br />
neue Impulse zu setzen?<br />
Jede Gebietskörperschaft im Dreiländer-<br />
eck hat ihre Projekte, die das Zusammenleben<br />
untereinander verbessern<br />
sollen – viele davon sind hervor-<br />
ragend. Und warum soll man das nicht<br />
gemeinsam planen und in einen<br />
grenzüberschreitenden Kontext stellen?<br />
Aus diesem Gedanken heraus hat man<br />
sich an die IBA angelehnt, weil<br />
dies – zumindest in Deutschland – eine<br />
Tradition ist, wenn es darum geht,<br />
aufzuzeigen, wie man in einer Region<br />
mit konkreten baulichen Eingriffen<br />
eine Veränderung herbeiführen kann.<br />
Es gibt ein enges Netzwerk mit<br />
IBA-Experten in Deutschland, mit dem<br />
wir im Austausch stehen. Von deren<br />
Erfahrungen können wir nur profitieren.<br />
Doch schliesslich sind die Themen<br />
regional sehr unterschiedlich und<br />
spezifisch. Durch die geografische Lage<br />
und den Einbezug der beiden Nachbarländer<br />
ist die Situation hier eine ganz<br />
andere als zum Beispiel in Hamburg.<br />
Die Projektpartner kommen aus<br />
Deutschland, aus Frankreich und aus<br />
der Schweiz – aus <strong>Basel</strong>land beteiligen<br />
sich jedoch nur zwei Gemeinden .<br />
Haben Sie mehr erwartet?<br />
Wir sind froh, dass neben unseren<br />
Elsässer und badischen Partnern auch<br />
Rheinfelden (AG), Muttenz (BL) und<br />
Münchenstein (BL) mit tollen Projekten<br />
dabei sind. Die IBA <strong>Basel</strong> ist noch kein<br />
fertiges Konstrukt, sondern es bedarf<br />
eines längeren Entwicklungsprozesses<br />
und wir sind offen, auch in Zukunft<br />
weitere Partner einzubinden. Kürzlich<br />
hat zum Beispiel das Land Baden-Württemberg<br />
eine Beteiligung zugesagt.<br />
Werden an die IBA-Projekte<br />
Preisgelder vergeben?<br />
Anfang 2011 wurde ein öffentlicher<br />
Projektaufruf gestartet. Es sind