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Investment Views - VP Bank

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Anlageklasse Aktien | Bernd Hartmann<br />

Markteinschätzung<br />

Ereignisreicher Jahresauftakt<br />

Das noch junge Aktienjahr ist bereits reich an Ereignissen.<br />

Nach einem durchaus gelungenen Jahresauftakt haben die<br />

Unruhen in Nordafrika und dem Nahen Osten gegen Ende<br />

Februar zu einer leichten Konsolidierung an den weltweiten<br />

Aktienmärkten geführt. Das Erdbeben in Japan Anfang März<br />

und die folgende Krise rund um die japanischen Atomkraftwerke<br />

hat die bereits angeschlagene Investorenstimmung<br />

noch weiter verschlechtert und zu weltweiten Kurseinbrüchen<br />

geführt.<br />

Angst vor Atomkatastrophe verdrängt Libyenkrise<br />

In den vergangenen zwei Jahren hat sich der Aktienmarkt<br />

weitestgehend im Gleichlauf mit dem Ölpreis bewegt. Der<br />

Rohölpreis wurde von der gestiegenen Nachfrage der Wirtschaft<br />

getrieben. Während der politischen Unruhen preiste<br />

der Markt eine Risikoprämie in den Ölpreis ein. Die Angst<br />

vor dem steigenden Rohölpreis belastete die Aktienmärkte.<br />

Öl- und Aktienmarkt bewegten sich nicht mehr mit-, sondern<br />

gegeneinander. Erst die katastrophalen Ereignisse in Japan<br />

und der darauf einsetzende Verkauf risikobehafteter Anlageklassen<br />

auf breiter Front setzte dem Rohölpreisanstieg ein<br />

Ende. Die Abschwächung des Rohölpreises wird sich jedoch<br />

nicht positiv auf den Aktienmarkt auswirken, solange das<br />

Ausmass der Katastrophe in Japan ungewiss bleibt.<br />

Kompakt<br />

• Das junge Aktienjahr ist bereits reich an<br />

Ereignissen.<br />

• Der Aktienmarkt hat mit Entsetzen auf die<br />

Katastrophe in Japan reagiert.<br />

• Aktien reagierten gelassen auf die EZB-<br />

Ankündigung. Der Markt erwartet nicht den<br />

Beginn einer aggressiven Geldpolitik.<br />

• Investoren schichten weiter aus den Schwellen-<br />

in die Industrieländer um.<br />

seitigen Zinsrisiken.<br />

Investoren sollten in<br />

solch einem Umfeld hochverschuldete<br />

Unternehmen mit<br />

schwachem oder gar negativem<br />

Free Cashflow meiden.<br />

Schwellenländer ausser Mode?<br />

Seit Jahresbeginn hat sich die Investorenpräferenz gewandelt.<br />

Schwellenländerfonds verzeichnen Kapitalabflüsse,<br />

während reichlich Liquidität in die Industrieländerbörsen geflossen<br />

ist. Die Schwellenländer sind im Konjunkturzyklus<br />

weiter fortgeschritten, auch haben deren Aktienmärkte letztes<br />

Jahr stärker zulegen können. Zuletzt haben die Vorlaufindikatoren<br />

der aufstrebenden Märkte an Dynamik verloren,<br />

während sie sich in den Industrieländern erneut verbessert<br />

haben. Gleiches gilt für die Revisionen der Gewinnerwartungen.<br />

Die Investoren reagieren, indem sie vermehrt auf die<br />

«Nachzügler» setzen.<br />

Fazit<br />

Die Kosten der Katastrophe in Japan sind noch nicht bekannt,<br />

die Auswirkungen auf die Weltwirtschaft noch unklar.<br />

In jedem Fall zeigt sich der Unternehmenssektor den jüngsten<br />

Umfragen zufolge in einer so guten Verfassung wie<br />

schon seit mehreren Jahren nicht mehr. Sowohl der amerika-<br />

Die EZB überraschte<br />

nische ISM- als auch der deutsche Ifo-Index konnten sich er-<br />

Anfang März liess die EZB mit ihrer Ankündigung eines<br />

neut verbessern. Dies erhöht zwar die Zuversicht gegenüber<br />

baldigen Zinsschrittes aufhorchen. Damit überrascht sie vor der künftigen Entwicklung der Unternehmensgewinne. An-<br />

allem Ökonomen, der Aktienmarkt hingegen hat erstaunlich gesichts der hohen Niveaus der Vorlaufindikatoren dürfte<br />

gelassen reagiert. Dabei gelten Zinserhöhungen gemeinhin sich deren Momentum aber abschwächen.<br />

als Gift für die Aktienmärkte. Offensichtlich erwartet der Konjunkturbedingte Gewinnmitnahmen sollten vorerst limi-<br />

Aktienmarkt angesichts des tiefen (Kern-)Inflationsdrucks tiert sein: Die Weltwirtschaft entwickelt sich bisher sehr posi-<br />

keinen aggressiven Anstieg der Leitzinsen. Die EZB hat zutiv, die Bewertungen sind attraktiv, insbesondere gegenüber<br />

dem die BIP-Projektionen angehoben und gleichzeitig ange- (Staats-)Anleihen. An den Märkten ist reichlich Liquidität<br />

kündigt, an der unbegrenzten Refinanzierung der Geschäfts- vorhanden, in den Industrieländern herrscht weiterhin Preisbanken<br />

der Eurozone festzuhalten. Diese Politik dürfte für stabilität.<br />

den Aktienmarkt wichtiger sein als moderate Zinsschritte.<br />

Die in Aussicht gestellte Zinserhöhung unterstreicht die ein- 31 | April 2011<br />

Rechtliche Hinweise auf Seite 60.<br />

| Anlageklassen | Aktien

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