Investment Views - VP Bank
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22 | April 2011 | Anlageklassen | Anleihen<br />
effizienteren (Überschuss-)Ländern im Kern der Eurozone.<br />
Schliesslich bleibt das ESM-Regime ab 2013 unklar. Vor allem<br />
die «Collective Action Clauses» (Umschuldungsklauseln)<br />
sind noch nicht weiter präzisiert worden.<br />
Risikoaufschläge steigen erneut (CDS 5 Jahre, Basispunkte)<br />
1’200<br />
1’000<br />
800<br />
600<br />
400<br />
200<br />
0<br />
Nov 09 Feb 10 Mai 10 Aug 10 Nov 10 Feb 11<br />
Griechenland<br />
Portugal<br />
Spanien<br />
Irland<br />
Auswirkungen am Bondmarkt<br />
Die Ausweitung des EFSF und die damit verbundene steigende<br />
Eventualverbindlichkeit der Kernländer setzen die Zinsen<br />
dort unter Druck. Die Bonität des EFSF/ESM selbst<br />
würde auch darunter leiden. Gleichzeitig dürfte der Druck<br />
auf die Renditen der Peripheriestaaten abnehmen.<br />
Der längerfristige Effekt könnte sogar negativ für die Peripherie<br />
sein, da das EFSF/ESM nur Liquiditäts-, aber nicht<br />
Solvenzprobleme löst.<br />
Die Behebung der strukturellen Probleme (<strong>Bank</strong>ensysteme,<br />
mangelnde Wettbewerbsfähigkeit usw.) bleibt einem unsicheren<br />
«Pakt für den Euro» überlassen. Das Zinsniveau für<br />
Peripheriebonds dürfte also insgesamt hoch und das Marktumfeld<br />
volatil bleiben.<br />
Ein massiver Anstieg der EFSF-Emissionen könnte zu einer<br />
spürbaren Verdrängung von anderen AAA-Staatsanleihen<br />
der Eurozone sowie internationaler Institutionen führen, da<br />
der EFSF seine Emissionen voraussichtlich attraktiv bewerten<br />
wird. Gleichzeitig besteht die Gefahr, dass die EFSF-Bonds<br />
2013 nachrangig werden, sobald der EFSF im ESM aufgehen<br />
wird. Dessen genaue Ausgestaltung ist nach wie vor nicht<br />
konkret genug. Die Auswirkungen des «Paktes für den Euro»<br />
sind eher längerfristiger Natur und dürften unmittelbar geringen<br />
Effekt haben. Auflagen und Reformen sind kurzfristig<br />
zwar eher nachteilig für die Peripherie, längerfristig unterstützen<br />
sie jedoch deren Wachstumspfad und den Zusammenhalt<br />
der Eurozone.<br />
Fazit<br />
Die Eurozone hat das Schuldenproblem noch nicht gelöst.<br />
Die Nachbesserungen sind erste Schritte zur Lösung ohne<br />
Umstrukturierung bei gleichzeitiger Harmonisierung der<br />
Wirtschafts- und Fiskalpolitik. Wir halten dies für den richtigen<br />
Weg. Eine Umschuldung wäre mit hohen Kosten und<br />
Verwerfungen am Bondmarkt verbunden. Der «Pakt für den<br />
Euro» ist der Preis für die Solidarität der Kernstaaten – vor<br />
allem von Deutschland. Derzeit ist er lediglich eine Absichtserklärung.<br />
Seine Glaubwürdigkeit wird er auch nach der<br />
voraussichtlichen, formalen Verabschiedung Ende März erst<br />
in der Umsetzung gewinnen. Die vermeintlich starke Verankerung<br />
von Schulden- und Defizitzielen selbst in der Verfassung<br />
hat sich in anderen Ländern und Regionen nicht automatisch<br />
bewährt.<br />
Benchmark April 2011 % YTD<br />
SBI Domestic Government –0.25<br />
Citigroup EMU GBI All Maturities 0.04<br />
Citigroup US GBI All Maturities 0.41<br />
SBI Foreign Corporate 0.69<br />
Citigroup Euro BIG Corporate 0.06<br />
Citigroup US BIG Corporate 1.44<br />
iBoxx $ Liquid High Yield 3.48<br />
JP Morgan EMBI Global Composite 0.41<br />
Bandbreiten für unsere absoluten Performanceeinschätzungen<br />
auf drei bis sechs Monate<br />
> +3 % +1 % bis + 3 % –1 % bis +1 %<br />
–3 % bis –1 % < –3 %