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Investment Views - VP Bank

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16 | April 2011 | Anlageklassen | Geldmarkt<br />

Die Renditen steigen<br />

Das Zinsniveau in der Eurozone ist in den vergangenen<br />

Monaten bereits merklich angestiegen. Der Grund ist eine<br />

Mischung aus Inflationserwartungen, tatsächlicher Inflation,<br />

Erwartungen an die EZB und die (verschuldeten) Staaten.<br />

Ein Rückfall auf tiefere Renditeniveaus scheint angesichts<br />

der Kehrtwende der EZB vorerst ausgeschlossen. Kurzfristig<br />

sorgen die Turbulenzen in Japan für eine erhöhte Nachfrage<br />

nach sicheren Anlagen und somit auch nach Staatsanleihen.<br />

Der Renditetrend zeigt aber deutlich nach oben.<br />

Wir rechnen neu mit ein bis zwei Zinsschritten noch in diesem<br />

Jahr. Die Erwartungen des Marktes könnten bei einem<br />

unerwartet schwachen Konjunkturverlauf in der zweiten<br />

Jahreshälfte jedoch enttäuscht werden.<br />

Auswirkungen auf die Peripherie<br />

Steigende Refinanzierungskosten durch einen Anstieg des<br />

Zinsniveaus stellen eine Stabilisierung der Schuldenquoten<br />

weiter in Frage. Das Wachstum ist vielerorts schwach, oder<br />

die Volkswirtschaften befinden sich bereits in einer Rezession.<br />

Die Risikoaufschläge für Schuldner der Peripherie sind<br />

im Vorfeld der EU-Ratssitzung Anfang März auch wieder<br />

deutlich gestiegen. Die Einigung der Regierungschefs auf<br />

eine Nachbesserung der Rettungsmassnahmen für die Eurozone<br />

hat jedoch zu einer vorläufigen Beruhigung der Situation<br />

geführt. Die Beschlüsse zu den Vehikeln EFSF und ESM<br />

sind ein Schritt in die richtige Richtung. Vor allem der «Pakt<br />

für den Euro» muss aber noch weiter ausgestaltet werden,<br />

um positiv zu überraschen (siehe Anleihen, Seite 21–22).<br />

Aufwertung des EUR unsicher<br />

Nach der Pressekonferenz der EZB konnte der EUR in Erwartung<br />

steigender Zinsen deutlich zulegen. Die positive<br />

Entwicklung hin zu einer Stabilisierung der Eurozone konnte<br />

den EUR aber nicht weiter beflügeln, da noch keine ge-<br />

nauen Details über den Pakt vorliegen. Zudem sorgen die<br />

Unsicherheiten, ausgelöst durch die Katastrophe in Japan,<br />

dafür, dass die Zinserwartungen vorerst wieder deutlich<br />

reduziert wurden.<br />

Die hohen Erwartungen an das Rettungspaket und den Zinsentscheid<br />

im April sind ein Risiko für den EUR. Wir erwarten,<br />

dass der EUR maximal am oberen Ende unseres Zielbandes<br />

von 1.30 bis 1.40 gegenüber dem USD handeln wird. Darüber<br />

hinaus dürfte ihm mittelfristig die Puste ausgehen.<br />

Fazit<br />

Die Wahrscheinlichkeit eines ersten Zinsschritts der EZB im<br />

April oder Mai ist markant angestiegen, obwohl das wirtschaftliche<br />

Umfeld in der Eurozone aus unserer Sicht noch<br />

nicht für eine Anhebung des Leitzinsniveaus spricht. Die<br />

hohe Unsicherheit über die Auswirkungen der Katastrophe<br />

in Japan hat jedoch die Zinserwartungen etwas gebremst.<br />

Die EZB könnte gezwungen sein, den Leitzins noch etwas<br />

länger tief zu halten. Im Bestreben, die Inflationsgefahren zu<br />

dämpfen, halten wir aber einen ersten Zinsschritt in den<br />

nächsten Monaten, gefolgt von einem weiteren im Sommer<br />

immer noch für wahrscheinlich. Trichet selbst hat darauf hingewiesen,<br />

dass ein allfälliger Zinsschritt nicht bedeutet, dass<br />

eine Serie von Leitzinserhöhungen folgt.<br />

Leitzinsen April 2011<br />

Schweiz<br />

Europa (EWU)<br />

USA<br />

Bandbreite für unsere Zinsprognose auf drei bis sechs Monate<br />

> +50 Basispunkte +25 Basispunkte keine Veränderung<br />

–25 Basispunkte < –50 Basispunkte

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