Haare: Love is in the Hair - Springer GuP

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Titel Sammeln Sie Fortbildungspunkte Hyperandrogenämie-- Hirsutismus und androgenetischer Haarausfall können bei ein- und derselben Patientin auftreten. Besonders bei jüngeren Frauen sollte dabei an einen androgenbildenden Tumor der Eierstöcke oder Nebennieren gedacht werden. Auf Seite 74 finden Sie 10 Fortbildungsfragen zu diesem Beitrag. Bei zu 80 Prozent richtiger Beantwortung können Sie einen von der Bundesapothekerkammer anerkannten Fortbildungspunkt erhalten. Die richtigen Antworten finden Sie ab dem 01.10.2013 unter www.das-pta-magazin.de/haare Schuppen Neben den Haaren sind es oftmals Kopfhautprobleme wie Schuppen, zu denen die PTA beraten soll. Grundlage des rieselnden Problems ist zunächst eine unangemessene Talgproduktion der Kopfhaut. Diese führt zu einer Überwucherung mit dem Hefepilz Malassezia furfur, der die im Talg enthaltenen Fettsäuren enzymatisch herauslöst und für seinen Stoffwechsel verwendet. Die dabei abgegebenen Exotoxine reizen die Kopfhaut und regen die Produktion der Talgdrüsen an. Die Kopfhautreizung veranlasst den Patienten zum Kratzen, das begünstigt die Infektion mit weiteren Keimen, und der Teufelskreis hält sich von selbst in Gang. Oftmals fördert verkehrte Haarpflege, die das biologische Klima der Kopfhaut zusätzlich belastet, das Problem. Schuppenmittel Die erste Maßnahme in der Schuppenbehandlung sollte darauf abzielen, den Kunden von zu häufiger Haarwäsche abzubrin- Konzentrat > > Haare unterliegen einem zyklischen Wachstum, das Anagen-, Katagen- und Telogenphase durchläuft. > > Dystrophe Haare entstehen durch eine Versorgungsstörung des Follikels. Dadurch wird der Haarschaft verdünnt, und das Haar kann leichter abbrechen. > > Haarausfall kann lokal begrenzt sein oder sich diffus über den ganzen Kopf verteilen. Es gibt vielfältige Ursachen. > > Eine Hypertrichose zeichnet sich durch deplatzierte, abnorm dicke, dicht stehende oder lange Haare aus. Liegt eine hormonelle Überempfindlichkeit vor, ist von Hirsutismus die Rede. gen. Mindestens fünf Tage sollten der Kopfhaut zur Erholung gegönnt werden – und das nach jeder normalen Wäsche. Bei der Anwendung medizinischer Schuppenmittel sind gelegentlich andere Intervalle genannt, die gegebenenfalls für die Dauer der Therapie maßgebend sind. Antimykotika-- Eine spezifische Wirkung gegen Malassezia furfur zeigen pilzhemmende Substanzen wie Ketoconazol (z. B. in Terzolin®, Ket® med), Ciclopirox und Zinkpyrithion (als Kombination z. B. in Ducray Kelual DS), Climbazol und Pirocton- Olamin (als Kombination z. B. in Eucerin® Dermocapillaire Anti-Schuppen-Shampoo) sowie Selendisulfid (mit Ichthyol- Zusatz in Ducray Squanorm). Antipruriginosa-- Juckreizstillend wirkt das Oberflächenanästhetikum Polidocanol. Harnstoff, synonym Carbamid genannt, wirkt befeuchtend und löst die Schuppen von der Kopfhaut (als Kombination z. B. in Widmer Remederm Shampoo). Den letztgenannten Effekt hat auch Salicylsäure (z. B. in Ducray Squanorm Shampoo trockene Schuppen). Haar und Psyche Stress und neurologische Störungen können vorübergehend zu einem Haarausfall führen. Umgekehrt gibt es psychische Störungen, die zu einem Haarverlust führen, wie die Trichotillomanie, bei der aufgrund verminderter Impulskontrolle Haare ausgerissen werden. Wir haben unsere konkreten Vorstellungen, wie eine normale Behaarung auszusehen hat. Dementsprechend können Abweichungen – egal ob dadurch zu viele oder zu wenige Haare oder andere Kopfhautprobleme auftreten – zur seelischen Belastung werden. © Ron Chapple Studios / Thinkstock 28 > DAS PTA MAGAZIN - - - Ausgabe 08-2013

Titel<br />

Sammeln Sie Fortbildungspunkte<br />

Hyperandrogenämie-- Hirsut<strong>is</strong>mus und androgenet<strong>is</strong>cher Haarausfall<br />

können bei e<strong>in</strong>- und derselben Patient<strong>in</strong> auftreten. Besonders<br />

bei jüngeren Frauen sollte dabei an e<strong>in</strong>en androgenbildenden<br />

Tumor der Eierstöcke oder Nebennieren gedacht<br />

werden.<br />

Auf Seite 74 f<strong>in</strong>den Sie 10 Fortbildungsfragen zu diesem Beitrag. Bei zu 80<br />

Prozent richtiger Beantwortung können Sie e<strong>in</strong>en von der Bundesapo<strong>the</strong>kerkammer<br />

anerkannten Fortbildungspunkt erhalten. Die richtigen Antworten<br />

f<strong>in</strong>den Sie ab dem 01.10.2013 unter www.das-pta-magaz<strong>in</strong>.de/haare<br />

Schuppen<br />

Neben den <strong>Haare</strong>n s<strong>in</strong>d es oftmals Kopfhautprobleme wie<br />

Schuppen, zu denen die PTA beraten soll. Grundlage des rieselnden<br />

Problems <strong>is</strong>t zunächst e<strong>in</strong>e unangemessene Talgproduktion<br />

der Kopfhaut. Diese führt zu e<strong>in</strong>er Überwucherung<br />

mit dem Hefepilz Malassezia furfur, der die im Talg enthaltenen<br />

Fettsäuren enzymat<strong>is</strong>ch herauslöst und für se<strong>in</strong>en Stoffwechsel<br />

verwendet. Die dabei abgegebenen Exotox<strong>in</strong>e reizen<br />

die Kopfhaut und regen die Produktion der Talgdrüsen an. Die<br />

Kopfhautreizung veranlasst den Patienten zum Kratzen, das<br />

begünstigt die Infektion mit weiteren Keimen, und der Teufelskre<strong>is</strong><br />

hält sich von selbst <strong>in</strong> Gang. Oftmals fördert verkehrte<br />

Haarpflege, die das biolog<strong>is</strong>che Klima der Kopfhaut zusätzlich<br />

belastet, das Problem.<br />

Schuppenmittel<br />

Die erste Maßnahme <strong>in</strong> der Schuppenbehandlung sollte darauf<br />

abzielen, den Kunden von zu häufiger Haarwäsche abzubr<strong>in</strong>-<br />

Konzentrat<br />

> > <strong>Haare</strong> unterliegen e<strong>in</strong>em zykl<strong>is</strong>chen Wachstum, das Anagen-, Katagen- und<br />

Telogenphase durchläuft.<br />

> > Dystrophe <strong>Haare</strong> entstehen durch e<strong>in</strong>e Versorgungsstörung des Follikels.<br />

Dadurch wird der Haarschaft verdünnt, und das Haar kann leichter abbrechen.<br />

> > Haarausfall kann lokal begrenzt se<strong>in</strong> oder sich diffus über den ganzen Kopf<br />

verteilen. Es gibt vielfältige Ursachen.<br />

> > E<strong>in</strong>e Hypertrichose zeichnet sich durch deplatzierte, abnorm dicke, dicht stehende<br />

oder lange <strong>Haare</strong> aus. Liegt e<strong>in</strong>e hormonelle Überempf<strong>in</strong>dlichkeit vor, <strong>is</strong>t von<br />

Hirsut<strong>is</strong>mus die Rede.<br />

gen. M<strong>in</strong>destens fünf Tage sollten der Kopfhaut zur Erholung<br />

gegönnt werden – und das nach jeder normalen Wäsche. Bei<br />

der Anwendung mediz<strong>in</strong><strong>is</strong>cher Schuppenmittel s<strong>in</strong>d gelegentlich<br />

andere Intervalle genannt, die gegebenenfalls für die Dauer<br />

der Therapie maßgebend s<strong>in</strong>d.<br />

Antimykotika-- E<strong>in</strong>e spezif<strong>is</strong>che Wirkung gegen Malassezia furfur<br />

zeigen pilzhemmende Substanzen wie Ketoconazol (z. B. <strong>in</strong><br />

Terzol<strong>in</strong>®, Ket® med), Ciclopirox und Z<strong>in</strong>kpyrithion (als Komb<strong>in</strong>ation<br />

z. B. <strong>in</strong> Ducray Kelual DS), Climbazol und Pirocton-<br />

Olam<strong>in</strong> (als Komb<strong>in</strong>ation z. B. <strong>in</strong> Eucer<strong>in</strong>® Dermocapillaire<br />

Anti-Schuppen-Shampoo) sowie Selend<strong>is</strong>ulfid (mit Ichthyol-<br />

Zusatz <strong>in</strong> Ducray Squanorm).<br />

Antiprurig<strong>in</strong>osa-- Juckreizstillend wirkt das Oberflächenanäs<strong>the</strong>tikum<br />

Polidocanol. Harnstoff, synonym Carbamid genannt,<br />

wirkt befeuchtend und löst die Schuppen von der Kopfhaut<br />

(als Komb<strong>in</strong>ation z. B. <strong>in</strong> Widmer Remederm Shampoo). Den<br />

letztgenannten Effekt hat auch Salicylsäure (z. B. <strong>in</strong> Ducray<br />

Squanorm Shampoo trockene Schuppen).<br />

Haar und Psyche<br />

Stress und neurolog<strong>is</strong>che Störungen<br />

können vorübergehend zu e<strong>in</strong>em<br />

Haarausfall führen. Umgekehrt<br />

gibt es psych<strong>is</strong>che Störungen, die zu<br />

e<strong>in</strong>em Haarverlust führen, wie die<br />

Trichotillomanie, bei der aufgrund<br />

verm<strong>in</strong>derter Impulskontrolle <strong>Haare</strong><br />

ausger<strong>is</strong>sen werden.<br />

Wir haben unsere konkreten Vorstellungen,<br />

wie e<strong>in</strong>e normale Behaarung<br />

auszusehen hat. Dementsprechend<br />

können Abweichungen – egal<br />

ob dadurch zu viele oder zu wenige<br />

<strong>Haare</strong> oder andere Kopfhautprobleme<br />

auftreten – zur seel<strong>is</strong>chen Belastung<br />

werden.<br />

© Ron Chapple Studios / Th<strong>in</strong>kstock<br />

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