Haare: Love is in the Hair - Springer GuP
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titel<br />
Wachstum und e<strong>in</strong>em langen Wachstumszyklus können Term<strong>in</strong>alhaare<br />
e<strong>in</strong>e Länge von 80 b<strong>is</strong> 144 Zentimetern erreichen.<br />
zierte, konsequent abrasierte. Doch nicht jeder Mann geht so<br />
selbstbewusst mit Haarausfall um. Und Frauen schon gar nicht.<br />
hormoneller e<strong>in</strong>fluss<br />
Sowohl bei Männern als auch bei Frauen wachsen <strong>in</strong> der Pubertät<br />
die <strong>Haare</strong> im Bereich der Achselhöhlen und des Genitalbereichs.<br />
Ursache <strong>is</strong>t e<strong>in</strong>e Umwandlung von Vellushaaren<br />
zu Term<strong>in</strong>alhaaren, die schon durch niedrige Androgenspiegel<br />
ausgelöst wird und demnach auch bei Mädchen stattf<strong>in</strong>det.<br />
Hohe Androgenspiegel beim Mann führen<br />
zum Bartwuchs und e<strong>in</strong>er Sexualbehaarung b<strong>is</strong><br />
zum Nabelbereich. Aber auch an Brust, Rücken<br />
und Be<strong>in</strong>en kann die androgenbed<strong>in</strong>gte Haarumwandlung<br />
stattf<strong>in</strong>den.<br />
Die wachstumsphasen<br />
Jedes Haar unterliegt e<strong>in</strong>em zykl<strong>is</strong>chen Wachstum. Dieses<br />
beg<strong>in</strong>nt mit der Anagenphase, <strong>in</strong> der das Haar aktiv produziert<br />
wird. Sie kann zwei b<strong>is</strong> sechs Jahre dauern. In der sich<br />
anschließenden Katagenphase schrumpfen die Haarwurzeln,<br />
und die Haarzwiebel verhornt. Dadurch stellt sich die Produktivität<br />
im Verlauf von zwei Wochen e<strong>in</strong>. In der folgenden<br />
Telogenphase, e<strong>in</strong>em Ruhezustand, verweilt das Haar noch<br />
rund zwei b<strong>is</strong> vier Monate. In dieser Zeit wandert der Haarfollikel<br />
zur Hautoberfläche, b<strong>is</strong> das Haar se<strong>in</strong>en Halt verliert<br />
und schmerzfrei ausfällt.<br />
Anders als bei Tieren, deren Fellwechsel an die Jahreszeiten<br />
angepasst se<strong>in</strong> muss, entwickeln menschliche Haarfollikel jeweils<br />
ihren eigenen Zyklus. Dadurch ergibt sich e<strong>in</strong> Gleichgewicht<br />
von nachwachsenden zu ausfallenden <strong>Haare</strong>n.<br />
Haarausfall<br />
„Der beste Schutz gegen Haarausfall <strong>is</strong>t e<strong>in</strong>e Glatze“, sagte<br />
e<strong>in</strong>mal Telly Savalas, der als lollilutschender Lieutenant Kojak<br />
<strong>in</strong> den 1970er-Jahren Filmgeschichte schrieb und sich den<br />
schw<strong>in</strong>denden Haarkranz, der <strong>in</strong> den 1950ern noch se<strong>in</strong>en Kopf<br />
untersuchungen<br />
Täglich lösen sich b<strong>is</strong> zu 100 <strong>Haare</strong> von der Kopfhaut. Das <strong>is</strong>t<br />
normal und entspricht dem üblichen Phasenverlauf im Haarwachstum.<br />
Bei e<strong>in</strong>em gesteigerten Haarausfall (Effluvium) gehen<br />
täglich 200 und mehr <strong>Haare</strong> verloren. Die Ursachen dafür<br />
können sehr vielfältig se<strong>in</strong>, ebenso die Ersche<strong>in</strong>ungswe<strong>is</strong>e. Um<br />
e<strong>in</strong>e gründliche Diagnostik kommen Betroffene<br />
daher nicht herum.<br />
E<strong>in</strong> Dermatologe wird zunächst das Ersche<strong>in</strong>ungsbild<br />
der <strong>Haare</strong> begutachten. Handelt<br />
es sich um e<strong>in</strong>e lokal begrenzte Ersche<strong>in</strong>ung<br />
(Alopezie), oder verteilt sich der Haarausfall<br />
diffus über den ganzen Kopf? S<strong>in</strong>d Hautkrankheiten<br />
oder e<strong>in</strong> Parasitenbefall nachwe<strong>is</strong>bar?<br />
Oder <strong>is</strong>t das Gewebe durch Narbenbildung<br />
„verödet“? Liegen vorzeitige<br />
Alterungszeichen vor? Gibt es H<strong>in</strong>we<strong>is</strong>e seitens<br />
der Haarkosmetik? In der Anamnese<br />
werden Stresssituationen und vorangegangene<br />
Krankheiten (<strong>in</strong>sbesondere Hormonund<br />
Stoffwechselstörungen sowie Blutkrankheiten),<br />
Schwangerschaft, Medikamente und<br />
Belastungen mit Chemikalien,<br />
Zytostatika<br />
und anderen Giften<br />
abgefragt.<br />
Trichorrhizogramm-- Das<br />
Haarwurzelmuster<br />
gibt Auskunft darüber,<br />
<strong>in</strong> welchem Verhältn<strong>is</strong><br />
Anagen- zu Telogenhaaren<br />
vorliegen.<br />
Auch dystroph<strong>is</strong>che (geschädigte) <strong>Haare</strong> werden erfasst. Dafür<br />
wurden früher 50 und mehr <strong>Haare</strong> ausger<strong>is</strong>sen und <strong>in</strong> fr<strong>is</strong>chem<br />
Zustand mikroskop<strong>is</strong>ch auf ihre Phasenzugehörigkeit<br />
untersucht.<br />
Phototrichogramm-- Die modernere Vorgehenswe<strong>is</strong>e <strong>is</strong>t zugleich<br />
deutlich patientenfreundlicher, da ke<strong>in</strong>e <strong>Haare</strong> ausger<strong>is</strong>sen<br />
werden müssen. Stattdessen wird e<strong>in</strong>e kle<strong>in</strong>e, markierte Stelle<br />
der Kopfhaut kurz geschoren und der Haarstatus fotografiert.<br />
Danach wird die Stelle rasiert, um sie nach drei Tagen<br />
erneut zu fotografieren. Leerbleibende Follikel stehen für das<br />
vorherige Vorhandense<strong>in</strong> e<strong>in</strong>es <strong>Haare</strong>s im Telogenstadium,<br />
während nachwachsende <strong>Haare</strong> e<strong>in</strong>en Follikel <strong>in</strong> der Anagenphase<br />
anzeigen.<br />
Haaranalyse-- In der Wachstumsphase werden <strong>Haare</strong> auf der<br />
Kopfhaut täglich um 0,1 b<strong>is</strong> 0,5 Millimeter verlängert. Dem<br />
liegt e<strong>in</strong> hochaktiver Stoffwechsel zugrunde. In diesem Rahmen<br />
werden auch Fremdstoffe <strong>in</strong> den <strong>Haare</strong>n abgelagert. Neben<br />
metall<strong>is</strong>chen Giften wie Blei, Quecksilber, Kupfer und anderen<br />
s<strong>in</strong>d auch Dop<strong>in</strong>gmittel und psychoaktive Substanzen<br />
bei entsprechender Haarlänge noch Jahre später nachwe<strong>is</strong>bar.<br />
Wie sehr <strong>Haare</strong> die Persönlichkeit verändern, zeigen<br />
die Bilder der Sophie van der Stap: Während<br />
ihrer Krebsbehandlung trägt sie verschiedene Perücken<br />
und nimmt dadurch unterschiedliche Identitäten<br />
an; hier im Bild Da<strong>is</strong>y, Stella und Lydia<br />
(v.l.n.r.). Mehr über sie und ihre Geschichte f<strong>in</strong>den<br />
Sie auf der Seite 86.<br />
© Droemer (3)<br />
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> DAS PTA MAGAZIN - - - Ausgabe 08-2013