2011 - Bosch Boxberg Klassik
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ZF – Zurück in die Zukunft: Das Projekt S 5-20<br />
Mehr Fahrkomfort und -Spaß durch<br />
niedrigere Drehzahl und obendrein ein<br />
ökonomischer Verbrauch – das hatte sich<br />
der ein oder andere Pagoden-Besitzer<br />
schon lange gewünscht. ZF bietet nun<br />
durch den Nachbau die Möglichkeit, von<br />
4-Gang auf 5-Gang-Getriebe mit Originalersatzteilen<br />
umzurüsten. Auch Reparatur-Kits<br />
mit jeweils Synchron-, Lagerund<br />
Dichtungssätzen werden angeboten.<br />
Diese Teile wurden unter anderem auch<br />
in verschiedenen Maserati-Fahrzeugen<br />
wie 3500 GTI, Sebring, Mistral (6-Zylinder-Ausführungen)<br />
eingebaut, aber auch<br />
jeweils in der 4,2-Liter Ausführung des<br />
Mexico, Indy und Quattroporte.<br />
Das S 5-20 wurde damals mit zwei<br />
Wellen (Haupt- und Vorgelegewelle) in<br />
klassischer Bauweise konstruiert. Die<br />
Haupt- und Vorgelegewelle waren mit<br />
ihrem großen Querschnitt in massiver<br />
Ausführung angelegt. Insgesamt war<br />
das S 5-20 wesentlich kleiner als vergleichbare<br />
Getriebe zu dieser Zeit und<br />
somit eine kompakte und solide Konstruktion<br />
auf ziemlich kleinem Bauraum.<br />
Die kurze Baulänge erregte damals<br />
einiges Aufsehen: über den Abtriebsflansch<br />
und die Kardanwelle wird im<br />
Vergleich zu anderen Getrieben viel<br />
Leistung an die Räder übertragen. Der<br />
Längenausgleich im Abtriebsstrang<br />
Programm <strong>2011</strong> | 79<br />
liegt beim S 5-20 an der Kardanwelle<br />
und nicht in Getriebebaukomponenten.<br />
Das Getriebe zeichnet sich zudem<br />
durch sein stabiles Graugussgehäuse<br />
aus. Die Räder haben einen soliden<br />
Grundquerschnitt und die Nadellager<br />
weisen einen großen Durchmesser auf.<br />
Das S 5-20 konnte teilweise geradezu<br />
als revolutionär bezeichnet werden,<br />
denn im Nachhinein betrachtet war es<br />
hinsichtlich seiner Dimension in der<br />
Getriebeentwicklung seiner Zeit rund<br />
10 Jahre voraus. Der Getriebe-Konstrukteur<br />
Karl-Heinz Bordowsky kam damals<br />
von Porsche zu ZF und hatte bei der<br />
Konstruktion großen Wert auf Vereinheitlichung<br />
der Bauteile gelegt. In der damaligen<br />
Zeit sind auch einheitliche Lagerungen<br />
an Antriebs- und Abtriebsseite nicht<br />
immer üblich gewesen. Das Einsetzen<br />
identischer Synchronringe reduziert<br />
zusätzlich die Teilevielfalt im S 5-20.<br />
Das S 5-20 wurde insgesamt von 1964<br />
bis 1976 produziert und damals optional<br />
für den 230 SL, 250 SL, 280 SL sowie<br />
den 300 SE, SEb und SEL zum Preis von<br />
1 200 DM angeboten. Die Stückzahl betrug<br />
insgesamt 3 664 Stück. Das Getriebe<br />
wurde an Maserati mit Aluminiumgehäuse<br />
ausgeliefert, das Grundkonzept<br />
der Konstruktion war jedoch bei beiden<br />
Getriebe-Varianten dasselbe.