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<strong>erlassjahr</strong>.<strong>de</strong> <strong>Newsletter</strong><br />
__________________________<br />
<strong>August</strong> <strong>2013</strong>
<strong>Vernetzung</strong><br />
___________________________________________________<br />
Vertreter <strong>de</strong>s Lateinamerikanischen Schul<strong>de</strong>nnetzwerks LATINDADD zu Gast in<br />
Deutschland<br />
Rómulo Torres, Koordinator <strong>de</strong>s Lateinamerikanischen Netzwerks für Entschuldung und<br />
Entwicklung LATINDADD ist Anfang September auf <strong>de</strong>m Weg von Russland nach Frankreich<br />
in Deutschland. Mitträger o<strong>de</strong>r Interessierte, die Interesse haben, am 9. o<strong>de</strong>r 10. September<br />
eine kleinere o<strong>de</strong>r größere Veranstaltung mit Rómula Torres zu organisieren, setzen sich<br />
bitte mit Jimi Merk von <strong>de</strong>r Informationsstelle Peru in Verbindung: merk@infostelle-peru.<strong>de</strong><br />
o<strong>de</strong>r 0761 7070840.<br />
Mitträgerversammlung und Studientag von <strong>erlassjahr</strong>.<strong>de</strong><br />
Seit <strong>de</strong>r Mitträgerversammlung (MTV) 2012 in Hattingen hat das <strong>erlassjahr</strong>-Bündnis eine<br />
bewegte Zeit erlebt: ob mit Regierungen in verschul<strong>de</strong>ten Län<strong>de</strong>rn hin zu einer fairen Entschuldung,<br />
auf <strong>de</strong>m internationalen Parkett durch das Wegbrechen lang gehegter Glaubenssätze<br />
angesichts <strong>de</strong>r Katastrophen von Griechenland bis Jamaika in IWF und Co., o<strong>de</strong>r<br />
durch lokale Bildungsarbeit, die sichtbar macht, dass Schul<strong>de</strong>nkrisen menschengemacht und<br />
nicht alternativlos sind.<br />
Zu solchen Aufbrüchen haben wir als <strong>de</strong>utsches Entschuldungsbündnis unseren Beitrag geleistet<br />
- vielerorts und mit vielen kleinen und großen Initiativen. Um auf diesem Weg die<br />
nächsten Schritte zu tun, lädt das Bündnis Mitträger und Interessent/innen zur Mitträgerversammlung<br />
<strong>2013</strong> nach Hamburg ein, um auch für das nächste Jahr zu beraten, wie wir <strong>de</strong>r<br />
Verarmung <strong>de</strong>r Armen durch Bereicherung <strong>de</strong>r Reichen ganz praktisch entgegentreten können.<br />
Die MTV beginnt am Freitagabend, <strong>de</strong>n 01.11., um 18 Uhr und dauert bis zum folgen<strong>de</strong>n<br />
Samstag gegen 15 Uhr.<br />
Vorgeschaltet (am Freitag von 14 bis 18 Uhr) ist ein Studientag zum Thema „Mehr Entwicklungsfinanzierung<br />
o<strong>de</strong>r lieber weniger Schul<strong>de</strong>n?", <strong>de</strong>r mit kompetenten Referent/innen <strong>de</strong>r<br />
Frage nachgeht, ob entschul<strong>de</strong>te Län<strong>de</strong>r auf neue Kredite verzichten sollen o<strong>de</strong>r wie an<strong>de</strong>rnfalls<br />
Kreditaufnahme so begrenzt wer<strong>de</strong>n kann, dass neue Schul<strong>de</strong>nkrisen vermie<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n.<br />
Bei<strong>de</strong> Tagungen fin<strong>de</strong>n im Bildungshaus St. Ansgar-Haus <strong>de</strong>s Erzbistums Hamburg in Hamburg<br />
direkt an <strong>de</strong>r Alster statt.<br />
Auf <strong>de</strong>r <strong>erlassjahr</strong>-Homepage fin<strong>de</strong>t man Anmel<strong>de</strong>formular sowie alle Infos zu <strong>de</strong>n Tagungen.<br />
Die internationale Welt <strong>de</strong>r Schul<strong>de</strong>n<br />
___________________________________________________<br />
Der Internationale Währungsfonds kritisiert das Vorgehen <strong>de</strong>r Troika in Griechenland<br />
Im Frühjahr 2012 mussten die EU und <strong>de</strong>r IWF ihr bis dahin hoch gehaltenes Prinzip aufgeben,<br />
dass Län<strong>de</strong>r in <strong>de</strong>r Eurozone grundsätzlich nicht pleite gehen und umschul<strong>de</strong>n müssen.<br />
Zwei sogenannte Schul<strong>de</strong>nrestrukturierungen folgten. Der Internationale Währungsfonds hat<br />
danach die griechische Wirtschaft unter die Lupe genommen und sich die Wirkungen und<br />
das Vorgehen <strong>de</strong>r Troika bei <strong>de</strong>r „Rettung Griechenlands“ näher angesehen (wovon er übrigens<br />
ein Teil ist). Folgen<strong>de</strong>s stellt <strong>de</strong>r Fonds im Fall Griechenlands fest:
• Die durch die bei<strong>de</strong>n Schul<strong>de</strong>nreduzierungen und ein dramatisches Austeritätsprogramm<br />
erreichte Schul<strong>de</strong>ntragfähigkeit ist alles an<strong>de</strong>re als gesichert. Die Wahrscheinlichkeit,<br />
dass Griechenland mit <strong>de</strong>n bisherigen Maßnahmen auf einen nachhaltigen<br />
Wachstumspfad zurückkehren wird, ist eher gering.<br />
• Es ist absehbar, dass zum En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Jahres <strong>2013</strong> eine weitere Schul<strong>de</strong>nreduzierung<br />
notwendig sein wird – diesmal zu Lasten <strong>de</strong>r von <strong>de</strong>n Europäern aufgebrachten Rettungsmittel,<br />
die dann nicht in voller Höhe von Griechenland zurück gezahlt wer<strong>de</strong>n.<br />
• Es wäre besser gewesen, die im Frühjahr 2012 gewährte Schul<strong>de</strong>nstreichung wäre<br />
<strong>de</strong>utlich eher gekommen. Nicht nur wäre dadurch ein niedrigeres Schul<strong>de</strong>nniveau erreicht<br />
wor<strong>de</strong>n. Es wäre auch in weit geringerem Maße öffentliches Geld zur Rettung<br />
privater Investoren eingesetzt wor<strong>de</strong>n.<br />
• Die verschie<strong>de</strong>nen vom IWF selbst entworfenen Szenarien waren durchgängig zu optimistisch.<br />
• Die „Troika“ hat nicht immer reibungslos funktioniert; europäische Son<strong>de</strong>rinteressen<br />
stan<strong>de</strong>n einem effizienten Krisenmanagement im Weg.<br />
Trotz <strong>de</strong>r löblichen Kritik an <strong>de</strong>r Griechenlandrettung gibt es einige Dinge, die <strong>de</strong>r Fonds lieber<br />
nicht erwähnt, z.B. wieso die seltsame Zielgröße einer tragfähigen Verschuldung in Höhe<br />
von 124 Prozent <strong>de</strong>s Bruttoinlandsprodukts für Griechenland festgesetzt wur<strong>de</strong> – mehr als<br />
das Doppelte <strong>de</strong>r in Europa allgemein festgelegten Grenze von 60 Prozent.<br />
<strong>erlassjahr</strong>.<strong>de</strong> hat die IWF-Kritik im Fachinfo 41 näher analysiert.<br />
In Portugal wer<strong>de</strong>n die Rentner zur Kasse gebeten<br />
Eine neue Form <strong>de</strong>r Sozialisierung <strong>de</strong>r Verluste in <strong>de</strong>r europäischen Schul<strong>de</strong>nkrise bekommen<br />
wir in Portugal zu sehen: Wie schon in an<strong>de</strong>ren hoch verschul<strong>de</strong>ten Län<strong>de</strong>rn, sind die<br />
Pensionsfonds <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s ab sofort per Gesetz verpflichtet, einen Teil ihrer Rücklagen in<br />
Staatsanleihen anzulegen. Gewinner <strong>de</strong>r Maßnahme sind die privaten Anleger und die Rettungsfinanzierer<br />
aus <strong>de</strong>n EU-Län<strong>de</strong>rn; <strong>de</strong>nen wird die erhöhte staatliche Liquidität zugute<br />
kommen. Sollte <strong>de</strong>r Staat doch pleite gehen, tragen die Rentner die Kosten <strong>de</strong>r Krise – und<br />
nicht etwa die Anleger.<br />
Like-min<strong>de</strong>d: Die Schweiz bewegt sich<br />
Durch Beschluss <strong>de</strong>s Stän<strong>de</strong>rats vom Dezember 2011 ist <strong>de</strong>r Schweizer Bun<strong>de</strong>srat damals<br />
beauftragt wor<strong>de</strong>n, einen eigenständigen Schweizer Vorschlag für ein Staateninsolvenzverfahren<br />
vorzulegen. Vor allem für die Zivilgesellschaft national und international war dies ein<br />
wichtiger Erfolg, da sich die Schweiz damit neben Deutschland und Norwegen als drittes<br />
Land progressiv mit <strong>de</strong>m Thema beschäftigt und damit auch international ein Zeichen setzt.<br />
Allerdings sah es lange so aus, als sei <strong>de</strong>r parlamentarische Prozess für ein Staateninsolvenzverfahren<br />
in <strong>de</strong>r Schweiz einfach eingeschlafen. Jetzt aber hat das eidgenössische Finanzministerium<br />
einen Entwurf für einen regierungsamtlichen Abstimmungsprozess ins interministerielle<br />
Verfahren eingebracht. Möglicherweise gibt es vor Jahresen<strong>de</strong> doch noch<br />
eine formale Positionierung <strong>de</strong>r Eidgenossen zu einem Staateninsolvenzverfahren.<br />
Ägypten ist faktisch pleite<br />
Die Versuche <strong>de</strong>s gestürzten Präsi<strong>de</strong>nten Mursi, die Wirtschaft <strong>de</strong>s post-revolutionären<br />
Ägypten wie<strong>de</strong>r in Gang zu bringen, waren weitgehend kreditfinanziert. Nach <strong>de</strong>m erneuten<br />
Machtwechsel bleiben sowohl die Touristen als auch die Kreditgeber aus, so dass das Land
am Nil kurz vor <strong>de</strong>r Zahlungsunfähigkeit steht. Aus <strong>de</strong>m Jahreshaushalt <strong>2013</strong> in Höhe von<br />
534 Mrd. Ägyptische Pfund waren bis En<strong>de</strong> Mai bereits 474 Mrd. ausgegeben. Wer immer<br />
unter <strong>de</strong>n politischen Umstän<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r nächsten Monate bereit ist, Geld in das Land zu pumpen,<br />
wird sich das mit erheblichem politischen Einfluss bezahlen lassen. Mittelfristig wird an<br />
einem Schul<strong>de</strong>nerlass für Ägypten kein Weg vorbeiführen. Aber die Frage muss hier noch<br />
mehr als an<strong>de</strong>rswo gestellt wer<strong>de</strong>n, wer dadurch eigentlich begünstigt wird.<br />
Welche armen Län<strong>de</strong>r stehen vor einer Schul<strong>de</strong>nkrise?<br />
Mit Datum vom 6. Juni <strong>2013</strong> hat <strong>de</strong>r IWF zuletzt eine kleine Län<strong>de</strong>rübersicht aktualisiert, in<br />
<strong>de</strong>r er die Überschuldungsrisiken von Län<strong>de</strong>rn mit niedrigem Einkommen sowie solcher Mitteleinkommenslän<strong>de</strong>r,<br />
die sich für das konzessionäre Kreditfenster <strong>de</strong>s IWF qualifizieren,<br />
zusammenstellt. Untersucht wird die Schul<strong>de</strong>ntragfähigkeit in 76 Län<strong>de</strong>rn mit niedrigem Einkommen.<br />
Von diesen sind drei Län<strong>de</strong>r im Zahlungsverzug, 14 Län<strong>de</strong>r haben ein hohes<br />
Überschuldungsrisiko, davon acht, die gera<strong>de</strong> erst unter <strong>de</strong>n Entschuldungsinitiativen<br />
HIPC/MDRI entschul<strong>de</strong>t wor<strong>de</strong>n sind, 27 Län<strong>de</strong>r haben ein mittleres und 24 Län<strong>de</strong>r ein niedriges<br />
Risiko. Für 8 Län<strong>de</strong>r liegen keine ausreichen<strong>de</strong>n Daten vor, darunter erstaunlicherweise<br />
einige für die es vor einem halben Jahr noch Daten gegeben hatte. Wen es im Einzelnen<br />
betrifft, kann man hier herausfin<strong>de</strong>n.<br />
Die nationale Welt <strong>de</strong>r Schul<strong>de</strong>n<br />
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Wolfgang Schäuble gegen <strong>de</strong>n Rest <strong>de</strong>r Welt<br />
Alle einschlägigen Experten sind sich einig, dass bei aktuell rund 170% Schul<strong>de</strong>nstand im<br />
Verhältnis zum Bruttoinlandsprodukt ein nächster Schul<strong>de</strong>nschnitt für Griechenland unvermeidlich<br />
ist. Nur <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>sfinanzminister sagt genau das, was er bis unmittelbar vor <strong>de</strong>m<br />
letzten Schul<strong>de</strong>nschnitt im Frühjahr 2012 auch gesagt hat: Einen Schul<strong>de</strong>nschnitt kann, darf<br />
und braucht es nicht zu geben.<br />
Teure Angst im Kanzleramt<br />
Auf 35 Mrd. € schätzt eine vom Bündnis90 / Die Grünen im Auftrag gegebene Studie die<br />
Kosten für <strong>de</strong>n europäischen Steuerzahler durch die Angst <strong>de</strong>r Regieren<strong>de</strong>n vor einer Belastung<br />
<strong>de</strong>r Banken und ihrer Eigentümer und Investoren. Für Spanien wären überhaupt keine<br />
öffentlichen Rettungsmittel notwendig gewor<strong>de</strong>n, hätten die Regierungschefs <strong>de</strong>r Eurozone<br />
die Nerven behalten und die Investoren in <strong>de</strong>n sauren Apfel eines Teilverlusts beißen lassen.<br />
Die englischsprachige Studie kann hier heruntergela<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n.<br />
Bildung und Kampagnen<br />
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Ausstellung<br />
Vom 23. Juli bis zum 09. <strong>August</strong> gastiert unsere Wan<strong>de</strong>rausstellung „Geschichten <strong>de</strong>r<br />
Schul<strong>de</strong>nkrise“ in Puchheim bei München. Puchheim ist die Hochburg einer sehr lebendigen<br />
Brasilien-Solidaritäts-Szene. Nähere Infos auch zum Begleitprogramm fin<strong>de</strong>t man hier. Danach<br />
geht es weiter zum Sophie-Scholl-Gymnasium Itzehoe, vom 12. <strong>August</strong> bis zum 15.<br />
September.<br />
Informationsprogramm „Staatsverschuldung – was geht mich das an?“
Das För<strong>de</strong>rprogramm Entwicklungspolitische Bildung von <strong>de</strong>r Engagement Global finanziert<br />
erfreulicherweise einen Teil unserer Bildungsarbeit in <strong>de</strong>n Jahren <strong>2013</strong> und 2014. Im Fokus<br />
stehen die Bewusstseinsbildung und die Materialerstellung zu Querschnitt-Themen, die Weiterführung<br />
und <strong>de</strong>r Ausbau <strong>de</strong>s Län<strong>de</strong>rinformationsprogramms und die Informationsarbeit für<br />
Freiwillige, die in Entwicklungslän<strong>de</strong>r ausreisen sowie Stu<strong>de</strong>nten. Mehr Infos zu <strong>de</strong>m Info-<br />
Programm, und wie Interessierte vor Ort davon profitieren können, gibt es im <strong>erlassjahr</strong>.<strong>de</strong>-<br />
Büro.<br />
Der 16. September<br />
Wir Deutsche kommentieren die Situation überschul<strong>de</strong>ter Län<strong>de</strong>r meistens aus <strong>de</strong>r Perspektive<br />
<strong>de</strong>s (potenziellen) Helfers und einer erfolgreichen Volkswirtschaft. Das waren wir aber<br />
nicht immer. Nicht viele Menschen in unserem Land wissen, dass am Anfang <strong>de</strong>s west<strong>de</strong>utschen<br />
„Wirtschaftswun<strong>de</strong>rs“ auch ein großzügiger Schul<strong>de</strong>nerlass durch unsere damaligen<br />
Gläubiger stand. Der Schul<strong>de</strong>nerlass wur<strong>de</strong> in einem Verfahren organisiert, welches viele<br />
qualitativ wichtige Elemente für einen nachhaltigen Schul<strong>de</strong>nerlass enthielt. Das „Londoner<br />
Schul<strong>de</strong>nabkommen“, welches am 27. Februar 1953 unterzeichnet wur<strong>de</strong>, haben wir im Februar<br />
diesen Jahres mit Aktionen und Gottesdiensten „gefeiert“ und Deutschland an seine historische<br />
Verantwortung erinnert, fair und umsichtig mit überschul<strong>de</strong>ten Staaten umzugehen.<br />
Am 16. September <strong>2013</strong> jährt sich nun zum sechzigsten Mal das Inkrafttreten <strong>de</strong>s Abkommens<br />
– nur wenige Tage vor <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>stagswahl! Erinnern Sie mit uns die Verantwortlichen<br />
unseres Lan<strong>de</strong>s an einen fairen Umgang mit verschul<strong>de</strong>ten Staaten – von Griechenland über<br />
Guinea-Bissau bis Grenada. Mehr Infos zur Kampagne auf <strong>de</strong>r <strong>erlassjahr</strong>.<strong>de</strong>-Homepage.<br />
Neues aus <strong>de</strong>m <strong>erlassjahr</strong>-Büro<br />
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Seit <strong>de</strong>m 01.08.<strong>2013</strong> ist die <strong>erlassjahr</strong>-Geschäftsstelle wie<strong>de</strong>r vollständig. Mara Liebal wird<br />
nun die Öffentlichkeitsarbeit von <strong>erlassjahr</strong>.<strong>de</strong> sowie Projekte <strong>de</strong>r Bildungsarbeit betreuen.<br />
Sie wird hauptverantwortlich für die Koordination <strong>de</strong>r Ausstellung zuständig sein. Die 27-<br />
Jährige hat ihren Master in International Development Studies an <strong>de</strong>r Universität in Marburg<br />
En<strong>de</strong> letzten Jahres abgeschlossen. Bereits 2007 leistete sie im Fair Tra<strong>de</strong> e.V. entwicklungspolitische<br />
Bildungsarbeit und konnte 2011 ihre Fähigkeiten im Bereich <strong>de</strong>r Projekt- und<br />
Kampagnenarbeit in <strong>de</strong>r Christlichen Initiative Romero unter Beweis stellen. Erreichbar ist<br />
Mara Liebal unter <strong>de</strong>r Nummer 0211-4693-211 im <strong>erlassjahr</strong>-Büro o<strong>de</strong>r unter<br />
m.liebal@<strong>erlassjahr</strong>.<strong>de</strong>.<br />
Publikationen<br />
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Einer schaffte es aus <strong>de</strong>r Schul<strong>de</strong>nfalle<br />
Im Februar jährte sich die Unterzeichnung <strong>de</strong>s Londoner Schul<strong>de</strong>nabkommens zum 60. Mal.<br />
Ehemalige Kriegsgegner erließen <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>srepublik acht Jahre nach Kriegsen<strong>de</strong> die Hälfte<br />
ihrer Vor- und Nachkriegsschul<strong>de</strong>n. Unter <strong>de</strong>n Unterzeichnern waren auch Län<strong>de</strong>r, die heute<br />
bei Deutschland verschul<strong>de</strong>t sind, etwa Griechenland. In <strong>de</strong>r englisch-sprachigen Studie „One<br />
Ma<strong>de</strong> it Out of the Debt Trap – Lessons from the London Debt Agreement of 1953 for<br />
Current Debt Crises“ vergleicht <strong>erlassjahr</strong>.<strong>de</strong> das <strong>de</strong>utsche Schul<strong>de</strong>nabkommen mit neueren<br />
Umschuldungsverfahren in Griechenland, Irak und Burundi. Sie kommt zu <strong>de</strong>m Ergebnis,<br />
dass das Abkommen von 1953 in mehrfacher Hinsicht ein Vorbild sein könnte: Die Verhandlungen<br />
fan<strong>de</strong>n auf Augenhöhe zwischen Gläubigern und Schuldner statt. Die Umsetzung<br />
wur<strong>de</strong> durch ein Schiedsgericht und ein festgelegtes Konsultationsverfahren unterstützt. Und<br />
Deutschland musste seine verbliebenen Auslandsschul<strong>de</strong>n nur aus realen Exportüberschüs-
sen finanzieren. Die Gläubiger hatten dadurch einen Anreiz, <strong>de</strong>utsche Leistungsbilanzüberschüsse<br />
min<strong>de</strong>stens zu tolerieren.<br />
Die Studie ist zusammen mit <strong>de</strong>r Friedrich-Ebert-Stiftung erst kürzlich erschienen. Sie kann<br />
in Druckform im <strong>erlassjahr</strong>.<strong>de</strong>-Büro angefor<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n sowie in <strong>de</strong>r pdf-Version hier heruntergela<strong>de</strong>n<br />
wer<strong>de</strong>n.<br />
Fachinfo 41: Griechenland und danach – wie die Krise auch die Retter verän<strong>de</strong>rt<br />
In <strong>de</strong>r Fachinformation No. 41 analysiert Jürgen Kaiser, wie die Griechenlandkrise in <strong>de</strong>n<br />
letzten Jahren sowie die damit einher gegangenen unterschiedlichen Versuche, die Krise<br />
abzuwen<strong>de</strong>n, auch die „Retter“ verän<strong>de</strong>rt haben. Er analysiert dabei unterschiedliche Dokumente<br />
<strong>de</strong>r „Troika“, die auf eine selbstkritische Verän<strong>de</strong>rung in <strong>de</strong>r Haltung <strong>de</strong>r Krisenretter<br />
hin<strong>de</strong>uten, z.B. im Hinblick auf das lange hoch gehaltene Prinzip, dass Län<strong>de</strong>r in <strong>de</strong>r Eurozone<br />
(so wie Staaten im Allgemeinen) nicht pleite gehen können und ein Schul<strong>de</strong>nerlass daher<br />
nicht möglich und auch nicht notwendig sei.<br />
Die Fachinformation kann hier heruntergela<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n.<br />
Fachinfo 42: Schul<strong>de</strong>n wir <strong>de</strong>n Griechen noch Milliar<strong>de</strong>n?<br />
In <strong>de</strong>r griechischen Öffentlichkeit und zeitweilig auch im griechischen Parlament wur<strong>de</strong> vor<br />
kurzem die For<strong>de</strong>rung erhoben, Deutschland sei eigentlich gar kein Gläubiger, son<strong>de</strong>rn vielmehr<br />
ein Schuldner Griechenlands. Angespielt wird dabei auf niemals von Deutschland geleistete<br />
Reparationen für Verbrechen während <strong>de</strong>s Zweiten Weltkriegs und auf perfi<strong>de</strong> Arrangements<br />
<strong>de</strong>r Besatzer zur Ausplün<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r unterworfenen Völker. Im Fachinfo Nr. 42<br />
fragen Nils Herfort und Jürgen Kaiser wie plausibel und politisch sinnvoll solche For<strong>de</strong>rungen<br />
heute sind.<br />
Die Fachinformation kann hier heruntergela<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n.<br />
Län<strong>de</strong>rprofile<br />
<strong>erlassjahr</strong>.<strong>de</strong> sammelt und analysiert kontinuierlich aktuelle Daten zu <strong>de</strong>n unterschiedlichsten<br />
Niedrig- und Mitteleinkommenslän<strong>de</strong>rn von Argentinien über Ghana bis Tuvalu und präsentiert<br />
sie in einer Län<strong>de</strong>rdatenbank in Form von Factsheets. Man kann sich über grundlegen<strong>de</strong><br />
Infos zur Wirtschaft <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s, zu <strong>de</strong>n wichtigsten Schul<strong>de</strong>nindikatoren und zu Entwicklungen,<br />
die die Schul<strong>de</strong>ntragfähigkeit gefähr<strong>de</strong>n, informieren. Auch gibt es eine Sammlung<br />
von nützlichen Links. Kürzlich erst wur<strong>de</strong> ein Feedbackformular auf allen Profilen installiert,<br />
so dass man direkt mit <strong>erlassjahr</strong>.<strong>de</strong> in Kontakt treten kann, falls man Infos zur Verschuldung<br />
<strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s sucht, die nicht direkt im Factsheet zu fin<strong>de</strong>n sind. Die Datenbank kann man hier<br />
aufrufen.<br />
Termine<br />
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23. Juli - 9. <strong>August</strong> (Mi - Fr) Ausstellung "Geschichten Schul<strong>de</strong>nkrise" in Puchheim.<br />
Das vollständige Begleitprogramm fin<strong>de</strong>t man hier.<br />
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12. <strong>August</strong> - 13. September (Mo - Fr) Ausstellung "Geschichten <strong>de</strong>r Schul<strong>de</strong>nkrise" in<br />
Itzehoe beim Sophie-Scholl Gymnasium.<br />
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15. <strong>August</strong> (Do): Internes Fachgespräch mit <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen Bun<strong>de</strong>sbank zur Diskussion im<br />
Internationalen Währungsfonds um neue Entschuldungsverfahren.<br />
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03. September (Di): Sitzung <strong>de</strong>r FTAP-Arbeitsgruppe in Düsseldorf in <strong>de</strong>r Geschäftsstelle.<br />
Die Sitzung ist offen für alle Interessierte.<br />
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04. September (Mi): Lenkungskreissitzung <strong>erlassjahr</strong>.<strong>de</strong> in Gelsenkirchen bei <strong>de</strong>r Grünen<br />
Jugend.<br />
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05. - 06- September (Do-Fr): G20-Gipfel in St. Petersburg, Russland.<br />
Impressum:<br />
<strong>erlassjahr</strong>.<strong>de</strong> e.V., Carl-Mosterts-Platz 1, 40477 Düsseldorf, 0211-4693-196, buero@<strong>erlassjahr</strong>.<strong>de</strong>