Der ultimative Dunkelhainführer
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<strong>Der</strong> verlorene Esel<br />
Es war einmal ein reicher Müller, der hatte eine schöne und große Mühle im Dorf<br />
Finsterfelde. Er hielt auch Esel, die den Kunden das Mehl ans Haus bringen mussten. Des<br />
Morgens schickte er seinen Knecht mit den beladenen Eseln aus. <strong>Der</strong> musste die Tiere<br />
treiben, das Mehl mit den Kunden abrechnen und des Abends, ehe die Sonne unterging, mit<br />
den Grauen wieder in der Mühle sein.<br />
Eines schönen Sommertags hatte der Knecht alle neun Esel seines Herrn, mit der schweren<br />
weißen Last beladen, gen Finstermoor getrieben. Auf dem Heimweg nahm er für drei<br />
Bauern zu Finsterfelde acht Säcke Korn mit heim. Damit wurden acht Esel beladen. Er<br />
selber setzte sich auf das letzte Tier und trieb von dessen Rücken aus den ganzen Zug der<br />
heimischen Mühle zu. Die Tiere wussten aber den Weg in ihren Stall allein, und als die<br />
Dämmerung heraufzog, da schlief der Knecht auf seinem Esel ein.<br />
Als der Zug vor der Mühle ankam, stand der Esel, der den Treiber trug, mit einem Male still,<br />
und der Schläfer wachte auf. Sein erstes war, dass er seine Tiere zählte. Aber ach! Eines<br />
fehlte. Nur acht Kornsäcke leuchteten hell in der wachsenden Dunkelheit. <strong>Der</strong> Knecht<br />
konnte zählen, so oft er wollte, es blieb bei acht Säcken. Unter jedem Sack stand ein Tier,<br />
also war der neunte Esel verloren!<br />
Da trat der Müller von dem Lärm der Ankunft seines<br />
Knechtes gerufen aus der Tür. Als er die Not seines<br />
Treibers wahrnahm, da musste er herzlich lachen. <strong>Der</strong><br />
Knecht zählte weiter und jammerte ob des Verlustes;<br />
aber der Müller lachte, und die Müllerin kam heraus<br />
und lachte auch.<br />
Darob wurde der Knecht immer verdatterter und zählte<br />
auf seinem Esel sitzend immer wieder: "sieben, acht,<br />
sieben, acht." Nun erbarmte sich der Müller endlich<br />
seines dummen Knechtes. Er tröstete sich und ihn mit<br />
den Worten: "Neun Esel hab ich fort gschickt, aber<br />
zehne sind zurückkomme!"<br />
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