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Wanderbus - Sächsischer Bergsteigerbund

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Informationen aus dem Vorstand<br />

Strategietagung zur Akzeptanz der Sächsischen Kletterregeln am 24.11.2012<br />

In den letzten Jahren wurden bei Strategietagungen insbesondere der Umgang mit Erstbegehungen<br />

behandelt und die dahingehende Änderung der Kletterregeln vorbereitet. Bei der im<br />

November 2012 geplanten Strategietagung soll jetzt die Akzeptanzerhöhung unserer Kletterregeln<br />

durch die Allgemeinheit der Kletterer im Mittelpunkt stehen. Initial dafür sind mehrere<br />

Anträge zur Einführung eines generellen Topropeverbotes in den Kletterregeln. Sie beziehen<br />

sich darauf, dass die derzeitige Formulierung des Topropes als Ausnahme sich als nicht praxistauglich<br />

herausgestellt hat. Unabhängig von der inhaltlichen Diskussion wird gleich die<br />

Frage der Durchsetzbarkeit präsent: Kann eine solche klarere Formulierung besser die mit<br />

dem grundsätzlichen Topropeverzicht im Sandstein beabsichtigten Ziele erreichen – oder<br />

führt es nur vermehrt zu einem Akzeptanzverlust der Regeln, einer steigenden Diskrepanz<br />

zwischen Kletterregeln und Kletterpraxis in der Sächsischen Schweiz? Eine solche Diskrepanz<br />

ist bisher auch in anderen Regelbestandteilen auszumachen, beispielsweise hinsichtlich des<br />

Verbots des Kletterns am feuchten Fels. (Landläufig scheint sich z. B. gerade bei Auswärtigen<br />

teilweise die Meinung durchgesetzt zu haben, dass man nach Regen im Bielatal klettern<br />

kann, weil das Gestein ja fester ist.) Weiterhin kann das Thema Toprope nicht unabhängig<br />

von anderen Problemen der Felsbeschädigung behandelt werden. So muss im Sinne der<br />

Felsschonung wohl auch beim traditionellen Nachstieg darauf gedrungen werden, dass der<br />

Kletternde dem Weg gewachsen ist.<br />

Im Fokus der Strategietagung sollen somit die Chancen und Möglichkeiten stehen, die Akzeptanz<br />

und die Befolgung der existierenden Kletterregeln zu erhöhen. Regeländerungsvorschläge<br />

werden dabei jedoch nicht von der Diskussion ausgeschlossen. In der Strategietagung<br />

sollen zunächst die aktuellen Probleme aufgezeigt, prinzipielle Lösungsmöglichkeiten<br />

gesammelt und Umsetzungsszenarien diskutiert werden. Idealerweise können so letztlich Wege<br />

aufgezeigt werden, um existierende Konflikte zu entschärfen, Kletterwege besser zu schützten<br />

und so unser Recht auf Klettern in einer streng geschützten Landschaft zu stärken.<br />

Die Teilnehmerzahl der Strategietagung wird beschränkt sein, um eine sachliche und zielorientierte<br />

Diskussion zu ermöglichen. Der Vorstand bittet jedoch vorab alle Interessierten um<br />

Meinungsäußerungen zur Problemlage, möglichen Maßnahmen oder den erwarteten Wirkungen.<br />

Die Zuschriften werden auf den SBB-Seiten im Internet veröffentlicht und auch als<br />

Input für die Strategietagung genutzt. Natürlich wird im Mitteilungsblatt über die Ergebnisse<br />

der Strategietagung berichtet werden.<br />

Vorab sollen einige grundsätzliche Anmerkungen in das Themengebiet einführen. Unsere<br />

Kletterregeln sind in erster Linie moralische Regeln, die sich eine Gruppe selbst gibt. Die<br />

Durchsetzung erfolgt durch die Gruppenmitglieder selbst, in erster Linie auf dem Wege der<br />

sozialen Interaktion. Voraussetzung dafür ist, dass die Regeln von der Mehrheit in ihrem Sinn<br />

erfasst und als vernünftig eingeschätzt werden sowie dass den Gruppenmitgliedern die Befolgung<br />

am Herzen liegt.<br />

Deshalb wurden seit der ausführlichen schriftlichen Fixierung der Sächsischen Kletterregeln in<br />

den 60er Jahren wesentliche Regeländerungen zumeist in sogenannten Bergsteigerforen unter<br />

einem Großteil der aktiven und interessierten Kletterer abgestimmt. So wurde auch das Thema<br />

Toprope auf einem Bergsteigerforum im November 2000 behandelt. Der Grundtenor<br />

der Meinungen war, dass die Topropeanwendung als Problem angesehen wird und dass<br />

besonders das Belegen von ganzen Wandbereichen abgelehnt wird. Die Mehrheit wollte sich<br />

jedoch für den Ausnahmefall eine eigenverantwortliche Anwendung vorbehalten. In einer

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