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Wanderbus - Sächsischer Bergsteigerbund

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Etwa 80 mutige, willensstarke und ausreichend<br />

akklimatisierte Bergsteigerinnen und<br />

Alpinisten aus Sachsen haben in den vergangenen<br />

acht Jahrzehnten ihre Kräfte und ihr<br />

Können mit höchsten Bergen der Welt gemessen.<br />

Mehr als eine Handvoll Frauen drangen<br />

in die Männer-Domäne ein und „unterwarfen“<br />

sich den äußerst harten Bedingungen in<br />

den mächtigsten Gebirgen der Erde. Insgesamt<br />

29 der Sachsen beziehungsweise Mitglieder<br />

sächsischer Expeditionen erreichten<br />

mindestens einmal einen Gipfel der 8000er-<br />

Berge, einige auch mehrmals.<br />

Begonnen hat alles 1932: Fritz Wiessner aus<br />

Dresden und der Leipziger Felix Simon packten<br />

ihre Rucksäcke, um mit der „Deutsch-<br />

Amerikanischen Himalaya-Expedition“ als<br />

Erste den Gipfel eines der höchsten Berge<br />

der Welt zu erreichen. Ziel war der 8125 m<br />

hohe Nanga Parbat. Sie gelangten mit ihren<br />

Kameraden nach einem 45-Tage-Gewaltmarsch<br />

über steile Rücken und Waldgelände<br />

zu einem Wiesenplateau mit einem Teppich<br />

Vergissmeinicht und Edelweißsternen auf der<br />

ab sofort „Märchenwiese“ genannten Fläche<br />

mit den weiß-glitzernden Eiswänden des Berg-<br />

Giganten im Hintergrund. Jedoch: „Nur“ bis<br />

auf rund 7000 Meter am neunthöchsten Berg<br />

kamen zwei der acht Teilnehmer, und so kehrte<br />

die Expedition ohne Gipfel-Erfolg zurück –<br />

1,20 Meter Neuschnee fielen, und der Berg<br />

war (noch) stärker. Aber es begann die Ära<br />

vieler, oft abenteuerlicher Himalaya-Expeditionen.<br />

In den vergangenen 80 Jahren schlugen Bergsteiger<br />

aus Sachsen ihre Zelte innerhalb von<br />

50 Expeditionen an den Achttausender-Flanken<br />

auf. Oft waren es „rein“ sächsische Mannschaften,<br />

die Gipfelerfolge auf neun der<br />

insgesamt 14 höchsten Berge der Erde erreichten.<br />

Der im Oberlausitzer Zittau geborene<br />

Peter Diener war schließlich 1960 mit<br />

einer Schweizer Expedition der erste Sachse<br />

auf einem der Eis- und Felsgiganten, dem<br />

Dhaulagiri (8167 m). Er ist damit auch der<br />

54<br />

Seit 80 Jahren: Sächsische Bergsteiger im Himalaya<br />

einzige deutsche Bergsteiger, der zu den Erschließern<br />

der 8000er gehört.<br />

Nachdem der frühere Dresdner Siegfried Löw<br />

in einer Dreier-Seilschaft der deutschen Diamir-Expedition<br />

1962 auf der Spitze des Nanga<br />

Parbat stand – beim Abstieg stürzte er ab<br />

und erlitt tödliche Verletzungen –, dauerte es<br />

fast drei Jahrzehnte, bevor sich wieder zwei<br />

sächsische Alpinisten in die Gipfel- „Bücher“<br />

dieser Bergriesen eintragen konnten. Das<br />

schafften 1990 der Leipziger Reinhardt Tauchnitz<br />

auf dem Shisha Pangma (8046 m) sowie<br />

die ehemalige Messestädterin Dr. Claudia<br />

Carl am Gasherbrum II (8035 m) im pakistanischen<br />

Karakorum, die bis heute die einzige<br />

in Sachsen gebürtige Frau auf einem solchen<br />

höchsten Punkt ist.<br />

Ebenfalls diesen Berg erklomm 2006 der in<br />

Sollschwitz unweit von Bautzen geborene Joachim<br />

Mietsch. „Ich bin stolz, als erster Sorbe<br />

einen Achttausender besstiegen zu haben und<br />

hoffe damit meinem kleinen Volk ein wenig<br />

mehr Auf-merksamkeit zu ermöglichen“, war<br />

Joachim Mietsch auf dem Gasherbrum, 2006

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