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Wanderbus - Sächsischer Bergsteigerbund

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dem Bus geht es weiter bis zur Endhaltestelle<br />

an der Enzianhütte. Beim Aufstieg zur Zufallshütte<br />

(Rifugio Citta di Milano) kommen uns<br />

ganze Demonstrationszüge entgegen, ein Zeichen,<br />

dass wir doch in den Massentourismus<br />

geraten sind. Aber die Hütte selbst ist eher<br />

unterbelegt. Wir erfahren, dass seinerzeit die<br />

DAV-Sektion Dresden beim Bau der Hütte<br />

einen wesentlichen Beitrag geleistet hat.<br />

Nach der Nacht auf 2581 m Höhenlage geht<br />

es bei mir am Folgetag bergauf nur mühsam<br />

vorwärts. Dabei begegnet man einigen durchgeknallten<br />

Montain-Bikern, die hier abwärts<br />

fahren, mit Stürzen inklusive. Ich aber quäle<br />

mich bis zum Madritzsch-Joch auf 3123 m.<br />

Beim Blick auf Königsspitze, Gran Zebru und<br />

Ortler ist alle Mühsal wie weggeblasen. Bis<br />

zur Schaubach-Hütte ist es nicht mehr weit.<br />

Zu unserer Überraschung ist sie fast leer. Die<br />

Informationstafeln verraten uns, dass auch<br />

hier seinerzeit die Sektion Dresden am Bau<br />

beteiligt war. Kein Wunder, dass DAV-Mitglied<br />

König Friedrich August III. sich 1913 im Hüttenbuch<br />

eingetragen hat. In Begleitung seines<br />

Leibadjudanten und wahrscheinlich eines<br />

Bergführers hat er von hier aus nachweislich<br />

Bergwandern in Südtirol<br />

den Monte Cevedale (3769 m) bestiegen.<br />

Diese Route führt über den spaltenreichen Suldenferner<br />

zum Eissee-Pass und weiter über<br />

die Casati-Hütte zum Gipfel. Da kommen bei<br />

mir auch Erinnerungen an diese Besteigung<br />

Anfang der 90er Jahre auf.<br />

Aber unsere Tour geht dem Ende zu, es folgt<br />

der Abstieg nach Sulden. Hier noch ein Blick<br />

in das von Reinhold Messner eingerichtete<br />

Minimuseum „Alpine Curiosa“, und dann<br />

führt ein Höhenweg ständig abwärts nach<br />

Prad am Stilfserjoch, geignet für eine Erkundung<br />

der Orte im oberen Vinschgau. Danach<br />

gehen wir durch endlose Apfelplantagen in<br />

östlicher Richtung.<br />

Bevor wir mit der Bahn die Heimfahrt antreten,<br />

begegnen wir in Laas einem in Europa<br />

einzigartigen Zeugnis der Beförderungstechnik.<br />

Hier baute die Leipziger Firma A. Bleichert<br />

die Marmorbahn, die es mit der so<br />

genannten Bremsberg-Technik erlaubt, bis zu<br />

40 Tonnen schwere Marmorblöcke am steilen<br />

Göflacher Berg ins Tal zu befördern. Das<br />

alles ist noch im technischen Urzustand erhalten.<br />

Waldemar Neubert<br />

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