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Wanderbus - Sächsischer Bergsteigerbund

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Sabine mit ihren Eltern Christel und Werner Rusch auf der Narrenkappe<br />

Seil und los ging’s. Nur war sie schneller<br />

unten als sonst. Die letzten 8 Meter bestanden<br />

nur aus einem Strang, das Seil war ungleich<br />

eingefädelt worden. Biene knallte auf<br />

den Block am Einstieg und hatte noch Glück<br />

im Unglück: „nur“ ein Oberschenkelbruch<br />

und Schädelhirntrauma. Seitdem ist wieder<br />

der unerlässliche Partner- und Seilcheck im<br />

Bewusstsein.<br />

2007 hatte Vater Werner sein 50-jähriges<br />

Kletterjubiläum. Sabine rätselte herum, wie<br />

sie ihm da eine Freude bereiten könnte. Noch<br />

war fast ein ganzes Jahr Zeit. Da sie ihre<br />

Fahrtenbücher sehr ordentlich geführt hatte,<br />

wurde beim Durchblättern schnell klar: Es<br />

fehlt nicht mehr viel, um alle Gipfel in der<br />

Sächsischen Schweiz bestiegen zu haben.<br />

Auch bei Heli sieht es ähnlich aus. Da könnte<br />

man doch … Genau! Das wird das beste<br />

Geschenk für den geliebten Klettervater sein.<br />

Ehemann Heli wird nun zum Strategen. Generalstabsmäßig<br />

arbeitet er den Plan zum Erreichen<br />

des Ziels aus: Wann an welchen Felsen,<br />

wie viele kann man an einem Tag schaffen,<br />

wie liegen sie zueinander?<br />

Ein milder Winter hilft, der große Tag kann<br />

kommen. Der kommt auch, nur leider ist die<br />

40<br />

Porträt: Sabine Heilfort<br />

Überraschung nicht ganz gelungen. Bei Besuchen<br />

in Langenhennersdorf pflegte der Vater<br />

das Fahrtenbuch der Tochter zu durchblättern,<br />

das durfte er, und er freute sich über<br />

ihre Erfolge. Dabei war ihm aufgefallen, dass<br />

nicht mehr so viele Gipfel fehlten. Also nahm<br />

er sich vor, bei gemeinsamen Klettereien als<br />

Ziel immer einen ihr noch fehlenden Gipfel<br />

vorzuschlagen. Es fiel ihm auch auf, dass es<br />

immer weniger wurden. Gefreut wird er sich<br />

trotzdem haben, oder gerade deshalb!<br />

Seine Tochter hatte dann am 18. August 2007<br />

als 221. Kletterer alle Gipfel bestiegen, sein<br />

Schwiegersohn kurze Zeit später. Sie folgte<br />

also des Vaters Spuren, der 1985 alle Gipfel<br />

der Sächsischen Schweiz, 1990 alle DDR-<br />

Gipfel und 1994 alle Gipfel der Böhmischen<br />

Schweiz, jeweils im Vorstieg, erreichte. Da<br />

lag noch einiges vor ihr ... Vier Jahre später<br />

schaffte Sabine als dritte Frau alle Gipfel der<br />

Sächsischen Schweiz im Vorstieg.<br />

Ich bewundere sie rückhaltlos. Da sind ja ein<br />

paar ganz schöne Bollwerke (wie Friensteinkegel<br />

und Märchenturm, mit denen sich für<br />

sie auch besondere Erlebnise verbinden)<br />

dabei. Wie macht sie das, hat sie keine<br />

Angst?

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