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Chemie 1 Gleichgewichte I (Gase / Löslichkeit) HS 2012 ...

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<strong>Chemie</strong> 1<br />

<strong>HS</strong> 2013<br />

<strong>Gleichgewichte</strong> I (<strong>Gase</strong> / Löslichkeit)<br />

Fragenkatalog V<br />

1) Die Henry-Konstante für in Wasser gelöstes CO 2 beträgt 1.65 × 10 3 atm (T = 25°C). Ein CO 2 -<br />

haltiges Getränk wird unter 5 atm Druck eingefüllt. Berechnen Sie die Stoffmenge an CO 2 , die<br />

unten diesen Bedingungen in 1 L Wasser gelöst wird (Dichte des Wassers = 1.00 g cm –3 ).<br />

L. Aus dem Henry-Gesetz:<br />

P(CO 2 ) = k(CO 2 ) x(CO 2 )<br />

erhält man:<br />

x(CO 2 ) = P(CO 2<br />

)<br />

k(CO 2<br />

) = 5.0 atm<br />

1.65 ! 10 3 atm = 0.0030<br />

Umrechnung von x(O 2 ) zur molaren Konzentration:<br />

1 L Wasser wiegt 1000 g und enthält:<br />

n(H 2 O) = 1000 g H 2 O<br />

18.02 g mol –1 = 55.5 mol H 2 O<br />

Weil x(CO 2 ) sehr klein ist, kann man folgende Vereinfachung vornehmen:<br />

Somit:<br />

x(CO 2 ) =<br />

n(CO 2<br />

)<br />

n(H 2<br />

O)+n(CO 2<br />

) ! n(CO ) 2<br />

n(H 2<br />

O) = n(CO ) 2<br />

55.55 mol = 0.0030<br />

n(CO 2 ) = 0.0030 × (55.55 mol) = 0.17 mol<br />

2) Betrachten Sie folgende Gleichgewichtsreaktion:<br />

H 2 (g) + I 2 (g)<br />

2 HI (g)<br />

Bei 448 °C werden in einem 10 L fassenden, vorher evakuierten Gefäss 0.5 mol H 2 mit 0.5 mol<br />

I 2 zur Reaktion gebracht. Für die in mol L –1 ausgedrückten Konzentrationen ist bei dieser<br />

Temperatur K = 50.<br />

(a) Welchen Wert hat K P ?<br />

L. (a) Auf beiden Seiten der Gleichung erscheinen gleich molare Gasmengen oder Gasvolumina.<br />

Da keine Volumen- oder Druckänderung stafindett, gilt K P = K C = 50. Dies kann folgendermassen<br />

bewiesen werden:<br />

V = Volumen des Gefässes in Liter<br />

P = Gesamtdruck in atm.


K P =<br />

2<br />

! n(HI) $<br />

[HI] 2<br />

K =<br />

[H 2<br />

][I 2<br />

] = "<br />

#<br />

V %<br />

&<br />

! n(H 2<br />

) $ !<br />

"<br />

#<br />

V %<br />

& ' n(I ) 2 $<br />

"<br />

#<br />

V %<br />

&<br />

P(HI) 2<br />

P(H 2<br />

) ! P(I 2<br />

) = (x(HI) ! P) 2<br />

(x(H 2<br />

) ! P) ! (x(I 2<br />

) ! P) =<br />

= n(HI)2<br />

n(H 2<br />

)n(I 2<br />

)<br />

" n(HI) %<br />

! P<br />

#<br />

$ n Gesamt &<br />

'<br />

" n(H 2<br />

) % " n(I<br />

! P 2<br />

) %<br />

#<br />

$ n Gesamt &<br />

' ! P<br />

#<br />

$ n Gesamt &<br />

'<br />

2<br />

= n(HI)2<br />

n(H 2<br />

)n(I 2<br />

)<br />

V, das Gefässvolumen in Litern, fällt ebenso wie P, der Gesamtdruck in atm, und der Term<br />

Gesamtstoffmenge n Gesamt aus der Gleichung heraus. Deshalb ist K P = K C = 50.<br />

(b) Wie hoch ist der Gesamtdruck im Gefäss?<br />

L. Bevor die Reaktion einsetzt, ist die Gesammenge an Gas: 0.5 + 0.5 = 1 mol. Während der<br />

Reaktion findet keine Veränderung der Gesamtstoffmenge statt, da aus je 1 mol I 2 und H 2<br />

jeweils 2 mol HI entstehen. Aus diesem Grunde wird der Gesamtdruck, der nur von der<br />

Gesamtstoffmenge an Gas abhängt, der gleiche bleiben. Er kann nach dem idealen Gasgesetz<br />

errechnet werden (n = Gesamtstoffmenge):<br />

P = nRT<br />

V = (1 mol) ! (0.0821 L atm mol"1 K "1 ) ! (721 K)<br />

= 5.9 atm<br />

10 L<br />

(c) Wieviel mol Iod bleiben im Gleichgewicht unumgesetzt?<br />

L. H 2 (g) + I 2 (g) 2 HI (g)<br />

Stoffmenge zu Beginn 0.5 0.5 0.0<br />

Änderung –x –x 2 x<br />

im Gleichgewicht 0.5–x 0.5–x 2 x<br />

Gleichgültig, wie vollständig die Reaktion abläuft, bilden sich aus 1 mol H 2 immer 2 mol HI.<br />

Dieses Verhältnis von 1:2 ergibt sich aus der Reaktionsgleichung.<br />

Nach (b) fällt das Volumen des Gefässes aus der Rechnung heraus. Es folgt:<br />

Damit wird<br />

und<br />

K = 50 =<br />

2x = 7.1(0.5-x)<br />

x = 0.39 mol I 2<br />

n(HI) 2<br />

n(H 2<br />

)n(I 2<br />

) = (2x) 2<br />

(0.5! x)(0.5! x)<br />

oder 50 = 7.1 =<br />

2x<br />

0.5 ! x<br />

Es bleiben (0.5 – 0.39) mol I 2 unumgesetzt.<br />

Probe:<br />

2x 2 (2 ! 0.39)2<br />

=<br />

2<br />

(0.5 ! x) (0.5 " 0.39) = 0.61<br />

2 0.11 = 50.3<br />

Dieser Wert stimmt mit dem von 50 in der Ausgangsgleichung überein.


(d) Welchen Partialdruck hat jede Komponente im Gleichgewicht?<br />

L. P(I 2 ) = x(I 2 ) × P = n(I 2<br />

)<br />

! P = 0.11 ! 5.9 atm = 0.65 atm<br />

n Gesamt<br />

1<br />

P(H 2 ) = P(I 2 ) = 0.65 atm<br />

oder<br />

P(HI) = P – P(H 2 ) – P(I 2 ) = 5.9 – 1.3 = 4.6 atm<br />

P(HI) = x(HI) × P = n(HI) ! P = 0.78 ! 5.9 atm = 4.6 atm<br />

n Gesamt<br />

1<br />

3) Eine wässrige Lösung ist gesättigt in BaC 2 O 4 (s) und BaSO 4 (s):<br />

BaC 2 O 4 (s) #! !"<br />

Ba 2+ (aq) + C 2 O 2– 4 (aq) K L = 1.0 × 10 –6<br />

BaSO 4 (s) #! !"<br />

Ba 2+ (aq) + SO 2– 4 (aq) K L = 1.1 × 10 –10<br />

a) Berechnen Sie [Ba 2+ 2– 2–<br />

], [C 2 O 4 ] und [SO 4 ]!<br />

b) Berechnen Sie die Löslichkeit von BaC 2 O 4 und BaSO 4 !<br />

L. BaC 2 O 4 (s) #! !"<br />

Ba 2+ (aq) + C 2 O 2– 4 (aq) K L = [Ba 2+ ][C 2 O 2– 4 ] = 1.0 × 10 –6<br />

L L + L’<br />

BaSO 4 (s) #! !"<br />

Ba 2+ (aq) + SO 2– 4 (aq) K L = [Ba 2+ ][SO 2– 4 ] = 1.1 × 10 –10<br />

L’ L + L’<br />

(a) Die Beziehungen zwischen Löslichkeit und Ionenkonzentrationen sind:<br />

L(BaC 2 O 4 ) = L = [C 2 O 2– 4 ] (aus BaC 2 O 4 ) = [C 2 O 2– 4 ]<br />

L(BaSO 4 ) = L’ = [SO 2– 4 ] (aus BaSO 4 ) = [SO 2– 4 ]<br />

Das Ba 2+ -Ion ist ein gemeinsames Ion für diese <strong>Gleichgewichte</strong>.<br />

Die Beiträge zu [Ba 2+ ] sind:<br />

[Ba 2+ ] = L + L’ = [C 2 O 2– 4 ] + [SO 2– 4 ] =<br />

= K L(BaC 2<br />

O 4<br />

)<br />

[Ba 2+ ]<br />

[Ba 2+ ] 2 = 1.0 × 10 –6 mol 2 / L 2<br />

+ K L(BaSO 4<br />

)<br />

[Ba 2+ ]<br />

= 1.0 ! 10"6 + 1.1 ! 10 "10<br />

[Ba 2+ ]<br />

1.0 ! 10"6<br />

#<br />

[Ba 2+ ]<br />

mol / L<br />

[Ba 2+ ] = 1.0 ! 10 "6 = 1.0 × 10 –3 mol / L


[C 2 O 2– 4 ] = K L(BaC 2<br />

O 4<br />

) 1.0 ! 10"6<br />

=<br />

[Ba 2+ ] 1.0 ! 10 = 1.0 ! "3 10"3 mol / L<br />

[SO 4 2– ] = K L(BaSO 4<br />

)<br />

[Ba 2+ ]<br />

=<br />

1.1 ! 10"10<br />

1.0 ! 10 "3 = 1.1 × 10–7 mol / L<br />

(b) Für die Löslichkeit von BaC 2 O 4 gilt:<br />

Für die Löslichkeit von BaSO 4 gilt:<br />

L(BaC 2 O 4 ) = [C 2 O 4 2– ] = 1.0 × 10 –3 mol / L<br />

L(BaSO 4 ) = [SO 4 2– ] = 1.1 × 10 –7 mol / L<br />

4) Eine Lösung enthält 0.15 mol / L Pb 2+ und 0.20 mol / L Ag + .<br />

a) Fällt PbSO 4 oder Ag 2 SO 4 zuerst aus, wenn der Lösung allmählich Na 2 SO 4 zugesetzt wird?<br />

(Vernachlässigen Sie Volumenveränderungen)<br />

b) Wenn weiter Na 2 SO 4 zugesetzt wird, bis das zweite Kation auch auszufallen beginnt, welche<br />

Konzentration verbleibt vom ersten Kation?<br />

(K L (PbSO 4 ) = 1.1 × 10 –8 , K L (Ag 2 SO 4 ) = 1.2 × 10 –5 )<br />

L. Zu Anfang: [Pb 2+ ] = 0.15 mol / L [Ag + ] = 0.20 mol / L<br />

PbSO 4 (s) #! !"<br />

Pb 2+ (aq) + SO 2– 4 (aq) K L = [Pb 2+ ][SO 2– 4 ] = 1.1 × 10 –8<br />

L L + L’<br />

Ag 2 SO 4 (s) #! !"<br />

2 Ag + 2–<br />

(aq) + SO 4 (aq) K L = [Ag + ] 2 2–<br />

[SO 4 ] = 1.2 × 10 –5<br />

2L’ L + L’<br />

a) Bei welchen [SO 2– 4 ]-Werten wird die Sättigung erreicht?<br />

PbSO 4 : [SO 4 2– ] = K L(PbSO 4<br />

)<br />

[Pb 2+ ]<br />

=<br />

1.1! 10"8<br />

0.15<br />

= 7.3 ! 10 "8 mol / L fällt zuerst aus<br />

Ag 2 SO 4 : [SO 2– 4 ] = K L(AgSO 4<br />

) 1.2 ! 10"5<br />

= = 3.0 ! 10 "4 mol / L<br />

[Ag + ] 2 0.20 2<br />

b) Berechnung von [Pb 2+ ] bei der SO 4 2– -Konzentration, bei welcher Ag 2 SO 4 die Sättigung<br />

erreicht:<br />

[Pb 2+ ] = K L (PbSO 4 )<br />

[SO 4 2! ]<br />

=<br />

1.1 " 10!8<br />

3.0 " 10 !4 = 3.7 " 10!5 mol / L


5) Zu einer Lösung, die Ca 2+ (0.05 M) und Ba 2+ (0.08 M) enthält, wird eine konzentrierte Na 2 SO 4 -<br />

Lösung langsam zugegeben. (K L (CaSO 4 ) = 2.4 × 10 –5 , K L (BaSO 4 ) = 1.1 × 10 –10 )<br />

(a) Wieviel beträgt die SO 4 2– -Konzentration, wenn die erste feste Phase erscheint?<br />

(b) Was ist dieser Festkörper?<br />

(c) Vernachlässigen Sie die Verdünnung der Lösung während der Zugabe der Na 2 SO 4 - Lösung<br />

und berechnen Sie die SO 4 2– -Konzentration, bei der das zweite Salz beginnt auszufallen.<br />

(d) Wäre es möglich, Ca 2+ und Ba 2+ quantitativ durch selektive Fällung deren Sulfat-Salze zu<br />

trennen?<br />

L. Ca 2+ 0.05 M K L (CaSO 4 ) = [Ca 2+ ][SO 2– 4 ] = 2.4 × 10 –5<br />

Ba 2+ 0.08 M K L (BaSO 4 ) = [Ba 2+ ][SO 2– 4 ] = 1,1 × 10 –10<br />

Die zwei Salze haben die gleiche Stöchiometrie und daher spiegeln die Löslichkeitsprodukte<br />

die Löslichkeit wieder. D. h. BaSO 4 ist weniger löslich, und wird als ertes ausfallen.<br />

(a) Berechnung der SO 4 2– -Konzentration x, bei der dies passiert:<br />

x = [SO 4 2– ] = K L (BaSO 4 )<br />

[Ba 2+ ]<br />

=<br />

1.1! 10"10<br />

0.08<br />

= 1.4 × 10 –9 mol/L<br />

(b) Sobald [SO 4 2– ] diesen Wert überschreitet, beginnt BaSO 4 auszufallen.<br />

(c) Zu entscheiden, ob eine quantitative Trennung von Ba 2+ und Ca 2+ möglich ist, müssen wir<br />

berechnen, wie gross die Ba 2+ -Konzentration ist, als Ca 2+ fängt an auszufallen. Dies passiert, als<br />

die SO 4<br />

2–<br />

-Konzentration den Wert y überschreitet:<br />

y = [SO 4 2– ] = K L (CaSO 4 )<br />

[Ca 2+ ]<br />

=<br />

2.4 ! 10"5<br />

0.05<br />

= 4.8 × 10 –4 mol/L<br />

(d) Dann beträgt die Ba 2+ -Konzentration:<br />

[Ba 2+ ] = K L (BaSO 4 )<br />

[SO 4 2– ]<br />

=<br />

1.1! 10"10<br />

4.8 ! 10 "4 = 2.3 × 10–7 mol/L<br />

Letzteren Wert müssen wir mit dem Anfangswert der Ba 2+ -Konzentration (0.08 M)<br />

vergleichen. Die Trennung ist quantitativ, da die BaSO 4 -Konzentration von 0.08 auf 2.3 × 10 –7<br />

mol/L gesunken ist (über 1’000’000-mal kleiner!), bevor Ca 2+ beginnt auszufallen. → Ja!

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