Flüssiggas Gas Show Warschau 2014: Steht die Autogas-Branche vor grundlegenden Veränderungen? (Vorschau)
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
VERSORGUNG · VERTRIEB · LAGERUNG · TECHNIK UND ANWENDUNG: PROPAN I BUTAN I AUTOGAS<br />
Mit großem Sonderteil autogas + Tankstellentechnik<br />
<strong>Gas</strong> <strong>Show</strong> <strong>Warschau</strong> <strong>2014</strong>:<br />
<strong>Steht</strong> <strong>die</strong> <strong>Autogas</strong>-<strong>Branche</strong> <strong>vor</strong><br />
<strong>grundlegenden</strong> <strong>Veränderungen</strong>?<br />
Flüssig-direkteinspritzende <strong>Gas</strong>anlagen werden<br />
immer beliebter: Prins und BRC sind <strong>die</strong> Vorreiter<br />
Prüffristverlängerung von <strong>Flüssiggas</strong>flaschen auf 15 Jahre:<br />
Zertifizierung von Eigentümern und Befüllzentren<br />
02I<strong>2014</strong> STROBEL VERLAG<br />
www.fluessiggas-magazin.de
NEWS TO GO!<br />
STROBEL VERLAG GmbH & Co KG<br />
Zur Feldmühle 9-11<br />
59821 Arnsberg<br />
Tel. 02931 8900 0<br />
Fax 02931 8900 38<br />
www.strobel-verlag.de<br />
STROBEL VERLAG<br />
News-App
EDITORIAL <br />
Liebe Leserinnen und Leser<br />
der Fachzeitschrift FLÜSSIGGAS,<br />
das Messegeschehen zum Jahresanfang hat<br />
uns zu <strong>die</strong>ser Schwerpunktausgabe „<strong>Autogas</strong><br />
und Tankstellentechnik“ veranlasst. Die weit<br />
über 130 Aussteller der <strong>Gas</strong> <strong>Show</strong> <strong>Warschau</strong><br />
geben bei alternativen Antrieben den Takt an:<br />
Neben <strong>Autogas</strong> spielen hier LNG und CNG zunehmend<br />
eine Rolle, <strong>vor</strong> allem im Schwerlastverkehr.<br />
Doch auch hier bietet <strong>Autogas</strong> im<br />
Dieselmischbetrieb eine Alternative, <strong>die</strong> immer<br />
mehr Speditionen und Fuhrparks zu ihrem<br />
Vorteil nutzen. Ein Rundgang auf der <strong>Gas</strong> <strong>Show</strong><br />
<strong>Warschau</strong> zeigte den aktuellen Stand der Technik<br />
– für alle, <strong>die</strong> nicht mit dabei sein konnten,<br />
berichten wir ab Seite 15.<br />
Auch Ausrüstern und Anlagenbauern bietet der<br />
Dieselmischbetrieb <strong>die</strong> Chance auf mehr Umsatz<br />
– erfordert <strong>die</strong> Abgabe an Lkws doch leistungsstärkere<br />
Abgabeeinrichtungen und großvolumige<br />
Lagerbehälter, <strong>die</strong> es zu installieren<br />
gilt. Viele <strong>Autogas</strong>tankstellen beinhalten das<br />
Potenzial zur Optimierung der Abgabeeinrichtungen,<br />
wie der kürzlich umgestaltete Autohof<br />
Bremgarten zeigt. Lesen Sie hierzu den Bericht<br />
ab Seite 28.<br />
Was ist los auf dem Pkw-Sektor, wo <strong>die</strong> Zahl<br />
der Neuzulassungen im vergangenen Jahr gegenüber<br />
dem Vorjahr um fast <strong>die</strong> Hälfte zurückgegangen<br />
ist? Hier macht sich ganz offensichtlich<br />
<strong>die</strong> Verunsicherung der Verbraucher<br />
über <strong>die</strong> Verlängerung des Steuer<strong>vor</strong>teils für<br />
gasförmige Kraftstoffe bemerkbar – da hilft<br />
auch <strong>die</strong> von der <strong>Branche</strong> mit großen Erwartungen<br />
aufgenommene Absichtserklärung im<br />
Koalitionsvertrag der Bundesregierung nicht<br />
weiter: Solange „2018“ in den Köpfen aufgeschlossener<br />
Verbraucher (und als solche darf<br />
man Autofahrer, <strong>die</strong> ihren CO 2 -Ausstoß durch<br />
Nutzung von <strong>Autogas</strong> reduzieren, durchaus bezeichnen)<br />
verankert ist, wird <strong>die</strong> Entscheidung<br />
pro <strong>Autogas</strong> zunehmend schwieriger.<br />
Foto: www.chfranke.de<br />
Doch es gibt auch gute Nachrichten: Der<br />
<strong>Flüssiggas</strong>absatz im Jahr 2013 ist gegenüber<br />
dem Vorjahr deutlich gestiegen. Das könnte<br />
einem Mehrverbrauch von Heizgas zuzurechnen<br />
sein (<strong>die</strong> Verbrauchszahlen nach Segmenten<br />
lagen zum Redaktionsschluss noch nicht<br />
<strong>vor</strong>). Viele von uns haben den vergangenen<br />
Winter 2012/13 als besonders lang in Erinnerung,<br />
und so mancher Kunde musste seinen<br />
Tank früher als geplant auffüllen. Mit <strong>Flüssiggas</strong><br />
steht hierfür ein mobiler, CO 2 -armer Energieträger<br />
zur Verfügung, der sich gut mit alternativen<br />
Energien wie Solarthermie oder<br />
Wärmepumpen kombinieren lässt und zudem<br />
ausgesprochen wenig Feinstaub emittiert.<br />
Ich wünsche Ihnen eine anregende Lektüre.<br />
ANNE-MARIE RING<br />
Chefredakteurin<br />
FLÜSSIGGAS 02 | <strong>2014</strong> 3
Mobiler Fahrverkauf<br />
- FVK -<br />
Alles in einer Hand<br />
mobiler Fahrverkauf auf dem PDA<br />
Disposition grafisch unterstützt<br />
mit wenigen Klicks<br />
SER GmbH<br />
Seligenstädter Str. 68<br />
63500 Seligenstadt<br />
Tel: 06182/7053 Fax: 7105<br />
E-Mail: Info@ser-gmbh.de<br />
Bestellannahme<br />
Lieferung,<br />
Fakturierung,<br />
Belegdruck und<br />
elektronische<br />
Unterschrift <strong>vor</strong> Ort<br />
Lieferscheine,<br />
Bestandsdaten und<br />
Statistiken<br />
Übertragung per<br />
Internet und GPRS<br />
Ihr Partner für mobile Lösungen<br />
www.cavagnagroup.com<br />
Treibgas<br />
Schnellkupplungs-Kit<br />
Einfacher Schneller Sicherer<br />
Cavagna Group: verlässliche und bewährte<br />
Produkte seit Jahrzehnten<br />
Cavagna Group s.p.a. - Via Statale n. 11/13 - 25010<br />
PONTE S. MARCO CALCINATO (BS) - Italy<br />
Phone: +39 030 9663111 - Fax: +39 030 9969014<br />
Info@cavagnagroup.com<br />
INHALT<br />
Editorial<br />
3 <strong>Autogas</strong> und Tankstellentechnik<br />
Markt und Menschen<br />
6 Tyczka Totalgaz, Geretsried:<br />
Wechsel in der Geschäftsführung<br />
6 Westfalen Gruppe, Münster:<br />
Unter den besten Arbeitgebern Deutschlands<br />
6 Europäische Union, Brüssel:<br />
US-<strong>Flüssiggas</strong> soll Abhängigkeit von Russland verringern<br />
6 Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE:<br />
Ganzheitliche Lösungen für das „Supergrid“<br />
7 FAS <strong>Flüssiggas</strong>-Anlagen, Salzgitter:<br />
Trauer um den Tod von Firmengründer Ing. Werner Jeremias<br />
8 Cavagna Gruppe, Ponte San Marco Brescia:<br />
Werkseröffnung in Santiago de Chile<br />
8 Top-<strong>Gas</strong>, Herten:<br />
Klimaneutrales <strong>Flüssiggas</strong> kompensiert CO 2 -Emissionen<br />
8 Lewa GmbH, Leonberg:<br />
Größter Auftrag der Firmengeschichte für den Persischen Golf<br />
9 Mineralölwirtschaftsverband e.V., Berlin:<br />
<strong>Flüssiggas</strong>-Gesamtabsatz 2013 gestiegen<br />
9 Toptarif Vergleichsportal konstatiert:<br />
Verbraucher zeigen kaum Interesse an Ökogas<br />
9 Deutscher Verband <strong>Flüssiggas</strong> e.V., Berlin:<br />
Unklare Zukunft des Steuer<strong>vor</strong>teils bremst den <strong>Autogas</strong>-<br />
Markt<br />
10 Tyczka Totalgaz, Geretsried:<br />
Zum 5. Mal unter den 100 besten Arbeitgebern Deutschlands<br />
10 Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen, Berlin:<br />
Erneuerbare und Wärmeenergien legen zu<br />
11 Deutschlands außergewöhnlichster Grill-Wettbewerb geht<br />
in <strong>die</strong> nächste Runde:<br />
Grill-Giganten <strong>2014</strong> gesucht<br />
11 Westfalen AG bleibt Mitglied im „Club der Besten“<br />
Auszeichnung für Kundenservice der Tankstellen<br />
12 Westfalen Energiezentrum, Münster:<br />
„Feuer und Flamme“ für zeitgemäße Energietechnik<br />
12 Dacia macht auf sich aufmerksam:<br />
TV-Werbung für kostenlose <strong>Autogas</strong>anlage<br />
13 Imperial <strong>Gas</strong> Barging ergänzt Flotte:<br />
Zwei neue <strong>Gas</strong>tankschiffe für <strong>die</strong> Binnenschifffahrt<br />
13 Knauber <strong>Gas</strong> GmbH & Co. KG, Bonn:<br />
Neue Website speziell für Tankkunden<br />
14 Im Fokus: Polnischer <strong>Flüssiggas</strong>markt 2013<br />
<strong>Autogas</strong> dominiert den <strong>Flüssiggas</strong>absatz<br />
4 FLÜSSIGGAS 02 | <strong>2014</strong>
<strong>Autogas</strong> und Tankstellentechnik<br />
INHALT <br />
15 <strong>Gas</strong> <strong>Show</strong> <strong>Warschau</strong> <strong>2014</strong>:<br />
<strong>Steht</strong> <strong>die</strong> <strong>Autogas</strong>-<strong>Branche</strong> <strong>vor</strong> <strong>grundlegenden</strong><br />
<strong>Veränderungen</strong>?<br />
21 31. Mai bis 4. Juni:<br />
<strong>Autogas</strong> auf der AMI, Leipzig<br />
22 84. Internationaler Auto-Salon, Genf:<br />
<strong>Autogas</strong> als probates Mittel gegen Steuererhöhungen<br />
24 Flüssig-direkteinspritzende <strong>Gas</strong>anlagen immer beliebter:<br />
Prins und BRC sind <strong>die</strong> Vorreiter<br />
26 BRC testet im Renn- und Rallyesport:<br />
<strong>Gas</strong> am Ring<br />
27 Smog und Fahrverbote in Paris:<br />
<strong>Autogas</strong>fahrer sind ausgenommen<br />
28 Optimieren für den Diesel-LPG-Mischbetrieb:<br />
Tankstellentechnik für den Mischbetrieb<br />
Technik und Anwendungen<br />
30 Prüffristverlängerung von <strong>Flüssiggas</strong>-Flaschen auf 15 Jahre:<br />
Zertifizierung von Eigentümern und Befüllzentren<br />
33 Prüfung und Inbetriebnahme von <strong>Flüssiggas</strong>anlagen:<br />
Druck- und Dichtheitsprüfung von <strong>Flüssiggas</strong>anlagen <strong>vor</strong><br />
Inbetriebnahme und als wiederkehrende Prüfung<br />
Firmen und Produkte<br />
36 Tyczka Totalgaz, Geretsried:<br />
Leistungsfähige Flaschenfüllanlage für Hadamar<br />
37 E. Walther GmbH & Co. KG, Schweinfurt:<br />
Gefahrguttransport im Mischbetrieb<br />
38 Eine Technologie mit vielen Vorteilen:<br />
Seitenkanalpumpen für <strong>Flüssiggas</strong><br />
40 Westfalen Gruppe nimmt erste Biogaskonditionierungsanlage<br />
in Betrieb:<br />
Tunen mit <strong>Flüssiggas</strong><br />
41 Innovatives System von WESTFA: klick & go<br />
Flaschenwechsel in Rekordzeit<br />
Lagerbox für Druckgasbehälter<br />
Türen 205 cm hoch<br />
verzinkte Dachplatten,<br />
polyesterbeschichtet<br />
verzinkte Dachgestelle<br />
fahrbare Lagerbox<br />
komplett aus feuerverzinktem<br />
Gittergewebe<br />
Abmessung T x B x H<br />
100 x 120 x 180 cm<br />
Front als 2-teilige Tür<br />
2 feststellbare Rollen<br />
SELFKANT<br />
WOLTERS G m b H<br />
Vorschriftsmäßige Lagerung<br />
nach den TRG<br />
Hochwertige Feuerverzinkung<br />
Elementausführung<br />
Baukastensystem,<br />
jederzeit erweiterbar<br />
Standardgrößen<br />
Tiefe x Breite<br />
150 x 200 cm<br />
150 x 300 cm<br />
200 x 200 cm<br />
200 x 300 cm<br />
200 x 400 cm<br />
www.selfkant-wolters.de<br />
52525 Braunsrath<br />
Maria Lind 29<br />
Tel.: 0 24 52 / 2 17 82<br />
Fax: 0 24 52 / 2 17 84<br />
EINFACH!<br />
SICHER!<br />
GUT!<br />
Veranstaltungen und Publikationen<br />
42 3. – 5. Juni <strong>2014</strong>:<br />
UNITI expo, Stuttgart<br />
42 19. – 21. Mai <strong>2014</strong><br />
Berliner Energietage<br />
42 EnEV <strong>2014</strong> für Gebäude:<br />
Kurzinfo für <strong>die</strong> Praxis<br />
42 SAFE Katalog <strong>2014</strong>:<br />
200 Seiten Lagersysteme<br />
Kleinanzeigen Impressum<br />
43 Kleinanzeigen | Impressum<br />
http://youtu.be/kUj7QZ7O0EY<br />
Außerdem liefern wir:<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
FLÜSSIGGAS 02 | <strong>2014</strong> 5
MARKT UND MENSCHEN<br />
TYCZKA TOTALGAZ, GERETSRIED:<br />
Wechsel in der Geschäftsführung<br />
Seit dem 1. Januar <strong>2014</strong> steuern Petra Breitkreutz und Markus Eder in<br />
gemeinsamer Geschäftsführung <strong>die</strong> Aktivitäten des mittelständischen,<br />
bundesweit tätigen <strong>Flüssiggas</strong>-Versorgers Tyczka Totalgaz.<br />
Bereits zum Jahreswechsel<br />
gab es bei Tyczka Totalgaz,<br />
einem Gemeinschaftsunternehmen<br />
der Tyczka Beteiligung<br />
Holding und der TOTAL<br />
Deutschland, eine Veränderung<br />
in der Geschäftsführung:<br />
Seither verantwortet Petra<br />
Breitkreutz <strong>die</strong> Unternehmensbereiche<br />
IT, Organisation,<br />
Finanzen, Controlling, Technik,<br />
Einkauf, Logistik und<br />
Werke. Sie ist seit 37 Jahren<br />
WESTFALEN GRUPPE, MÜNSTER:<br />
Unter den besten Arbeitgebern Deutschlands<br />
Die Westfalen Gruppe,<br />
Münster, gehört erneut zu den<br />
besten Arbeitgebern Deutschlands.<br />
Dies ermittelte das<br />
Nachrichtenmagazin Focus in<br />
Zusammenarbeit mit Xing,<br />
dem führenden beruflichen<br />
Netzwerk im deutschsprachigen<br />
Raum, sowie kununu, dem<br />
größten deutschsprachigen<br />
Arbeitgeberbewertungsportal.<br />
Im <strong>Branche</strong>nranking Rohstoffe,<br />
Energie, Ver- und Entsorgung<br />
rangiert <strong>die</strong> Westfalen<br />
Gruppe auf Platz 16 und damit<br />
<strong>vor</strong> Unternehmen wie RWE,<br />
Deutsche Shell und Total<br />
Deutschland; mit Platz 28 im<br />
<strong>Branche</strong>nranking Chemie und<br />
Pharma noch <strong>vor</strong> Air Liquide<br />
Deutschland, Sanofi Deutschland<br />
und Merz.<br />
Untersucht wurden 2000<br />
Unternehmen mit mehr als<br />
bei der TOTAL Deutschland,<br />
dort seit 2002 Mitglied im<br />
Direktionskomitee und hat<br />
zuletzt den Bereich HSEQ<br />
(Health/Safety/Environment/<br />
Quality) verantwortet.<br />
Petra Breitkreutz löst Jan<br />
Petersen ab, der von der<br />
Tyczka Totalgaz zur TOTAL-<br />
Direktion nach Paris wechselt<br />
und den Bereich „Energie<br />
Services und Multienergie“<br />
übernimmt.<br />
500 Mitarbeitern aus insgesamt<br />
22 <strong>Branche</strong>n. 806 Unternehmen<br />
erhielten von ihren<br />
Beschäftigten herausragende<br />
Noten. Die repräsentative Befragung<br />
basiert auf Bewertungen<br />
von 19 700 Arbeitnehmern<br />
aus allen Hierarchie- und Altersstufen<br />
sowie 23200 Arbeitgeberbewertungen<br />
auf kununu.<br />
Die Befragten gaben unter<br />
anderem an, wie zufrieden sie<br />
mit dem Führungsverhalten<br />
ihres Vorgesetzten, ihren beruflichen<br />
Perspektiven, dem<br />
Gehalt sowie dem Image ihres<br />
Arbeitgebers sind.<br />
„Ich freue mich, dass unsere<br />
Mitarbeiter uns erneut ein so<br />
positives Feedback gegeben<br />
haben“, so Personalleiter Rolf<br />
Glahn. „Wir investieren überdurchschnittlich<br />
stark in Weiterbildung<br />
und Qualifizierung.“<br />
EUROPÄISCHE UNION, BRÜSSEL:<br />
US-<strong>Flüssiggas</strong> soll Abhängigkeit von Russland verringern<br />
Einer Meldung der Nachrichtenagentur<br />
Reuters vom<br />
11. März <strong>2014</strong> zufolge drängt<br />
<strong>die</strong> Europäische Union angesichts<br />
der Ukraine-Krise in<br />
den Handelsgesprächen mit<br />
den USA darauf, ihre Abhängigkeit<br />
von russischen <strong>Gas</strong>lieferungen<br />
zu verringern.<br />
Die EU-Unterhändler forderten<br />
ihre amerikanischen Gesprächspartner<br />
auf, einer<br />
Rahmenordnung zuzustimmen,<br />
<strong>die</strong> Importe von US-<br />
<strong>Flüssiggas</strong> erlauben würde,<br />
sagten mit den Gesprächen<br />
vertraute Personen. Bislang<br />
sind Energiethemen von den<br />
Verhandlungen über eine<br />
transatlantische Freihandelszone<br />
ausgeschlossen. Doch <strong>die</strong><br />
Ukraine-Krise hat verdeutlicht,<br />
wie sehr Europa von russischen<br />
<strong>Gas</strong>lieferungen über <strong>die</strong><br />
Ukraine abhängig ist. Daher<br />
wollten <strong>die</strong> EU-Unterhändler<br />
<strong>die</strong> US-Regierung dazu bewegen,<br />
nun doch Erdgas in <strong>die</strong><br />
Gespräche aufzunehmen. Ziel<br />
sei es, Beschränkungen auf<br />
Importe aus den USA in <strong>die</strong> EU<br />
aufzuheben, sagten <strong>die</strong> Insider.<br />
In den USA sind <strong>die</strong> Energiepreise<br />
wegen des Schiefergasbooms<br />
gesunken. Wegen der<br />
großen Entfernung gibt es aber<br />
keine Pipeline-Verbindung<br />
nach Europa. Möglich wäre es,<br />
Erdgas in den USA zu verflüssigen<br />
und es mit Spezialtankern<br />
nach Europa zu bringen.<br />
FRAUNHOFER-INSTITUT FÜR SOLARE ENERGIESYSTEME ISE:<br />
Ganzheitliche Lösungen für das „Supergrid“<br />
In Ouarzazate (Marokko)<br />
entsteht das größte Solarkraftwerk<br />
Nordafrikas. Bereits<br />
2016 soll dort günstiger und<br />
emissionsfreier Strom für eine<br />
halbe Million Menschen produziert<br />
werden. Zukünftig könnten<br />
Projekte wie Ouarzazate<br />
auch Strom für Europa liefern.<br />
Um Strom von Kontinent zu<br />
Kontinent zu transportieren,<br />
ist ein zuverlässiger Netzverbund<br />
auch <strong>vor</strong> Ort Voraussetzung.<br />
Das Fraunhofer-Institut<br />
für Solare Energiesysteme<br />
ISE forscht gemeinsam mit<br />
weiteren Fraunhofer-Instituten<br />
an verschiedenen Aspekten<br />
eines solchen „Supergrid“:<br />
an der Modellierung eines geeigneten<br />
Energiesystems und<br />
an technologischen Lösungen<br />
für <strong>die</strong> Speichertechnik sowie<br />
für Gleichstrom-Erzeugungsund<br />
Verteilnetze. Ziel ist es,<br />
Schlüsseltechnologien an der<br />
Schnittstelle zwischen Erzeugung<br />
und Einspeisung ins<br />
Netz zu entwickeln und in<br />
einem ganzheitlichen systemtheoretischen<br />
Ansatz zu<br />
optimieren.<br />
Im Projekt „Supergrid“ forscht das Fraunhofer ISE an der Optimierung<br />
und Integration von thermischen Speichern, um <strong>die</strong> Flexibilität und<br />
Effizienz von solarthermischen Kraftwerken zu steigern. (Das Foto zeigt<br />
das solarthermische Turmkraftwerk „Gemasolar“ von Torresol Energy in<br />
Spanien. © SENER)<br />
6 FLÜSSIGGAS 02 | <strong>2014</strong>
MARKT UND MENSCHEN <br />
FAS FLÜSSIGGAS-ANLAGEN, SALZGITTER:<br />
Trauer um den Tod von Firmengründer Ing. Werner Jeremias<br />
Ing. Werner Jeremias, Gründer der FAS<br />
<strong>Flüssiggas</strong>-Anlagen GmbH Salzgitter und<br />
ehemaliger Eigentümer und Geschäftsführer<br />
der Firma NINNELT International<br />
GmbH Salzgitter, ist am 1. Februar <strong>2014</strong><br />
nach langer und schwerer Krankheit im<br />
Alter von 83 Jahren verstorben.<br />
Werner Jeremias war ein her<strong>vor</strong>ragender<br />
Techniker, angesehener Ingenieur,<br />
weitsichtiger Firmeninhaber und Geschäftsführer.<br />
Er hat sich mit seiner über<br />
50-jährigen <strong>Branche</strong>nzugehörigkeit ein<br />
großes Fachwissen und Anerkennung<br />
bei Kunden, Lieferanten und Mitarbeitern<br />
erarbeitet. Mit seinem Wirken hat er<br />
maßgebliche Ver<strong>die</strong>nste im Aufbau der<br />
<strong>Branche</strong> erworben und <strong>die</strong>se in Deutschland<br />
mit geprägt.<br />
Nach dem Krieg begann das Arbeitsleben<br />
von Herrn Werner Jeremias als<br />
Steiger im Bergbau. Dort arbeitete er bis<br />
Anfang der 1960er-Jahre, während er an<br />
der Abendschule den Ingenieursgrad erwarb.<br />
In neuer Funktion war er für <strong>die</strong><br />
Essener Ruhrgas und ab Mitte der 1960er-<br />
Jahre in der <strong>Flüssiggas</strong>branche bei den<br />
Firmen WPG Detmold, Valentin Mainz<br />
und WEVG Salzgitter tätig.<br />
1975 wagte er den Sprung in <strong>die</strong> Selbstständigkeit<br />
und gründete <strong>die</strong> Firma FAS<br />
<strong>Flüssiggas</strong>-Anlagen Salzgitter. Die Firmenentwicklung<br />
war sehr erfolgreich, was den<br />
dreimaligen Umzug innerhalb von Salzgitter<br />
zur Folge hatte. Die Expansion wurde<br />
durch den Eintritt seiner beiden Söhne<br />
Andreas und Lutz Jeremias Ende der<br />
1980er-Jahre fortgesetzt. Auch der jetzige<br />
Standort Peiner Straße 217 wurde ab den<br />
1990er-Jahren aufgrund der positiven<br />
Geschäftsentwicklung, <strong>vor</strong> allem auf internationaler<br />
Ebene, mehrfach erweitert.<br />
Mit dem Kauf der Firma Ninnelt, Stuttgart,<br />
<strong>vor</strong> über 12 Jahren legte er einen<br />
weiteren Schwerpunkt in der Ausweitung<br />
der Produktpalette Flaschenfüllwaagen<br />
und komplette Füllanlangen. Der Umzug<br />
der Firma NINNELT nach Salzgitter<br />
erfolgte 2005, dadurch konnte <strong>die</strong><br />
Firmengruppe auch internationale<br />
Großprojekte abwickeln.<br />
Seine beiden Söhne, Andreas und Lutz<br />
Jeremias, sind bereits seit über 20 Jahren<br />
Geschäftsführer der Firma FAS <strong>Flüssiggas</strong>-<br />
Anlagen Salzgitter und seit 2013 ebenfalls<br />
Geschäftsführer der Ninnelt International<br />
Salzgitter; sie führen <strong>die</strong> Geschäfte<br />
im Sinne des Verstorbenen weiter.<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der<br />
Firmengruppe sowie Geschäftsfreunde<br />
aus dem In- und Ausland trauern um<br />
Werner Jeremias. Sie werden ihm ein<br />
ehrendes Andenken bewahren.<br />
Herstellung<br />
Instandsetzung<br />
Revision von Flaschen für <strong>Flüssiggas</strong><br />
Der deutsche Hersteller<br />
für geschweißte Stahlflaschen.<br />
Ein Unternehmen<br />
mit KNOW-HOW, das<br />
Tradition fortsetzt.<br />
BRENNGASFLASCHEN<br />
TREIBGASFLASCHEN<br />
KÄLTEMITTELFLASCHEN<br />
SONDERBEHÄLTER<br />
REVISIONSPROGRAMM<br />
<strong>Gas</strong>flaschenwerk Grünhain GmbH · Steinmüllerstraße 1 · D-08344 Grünhain-Beierfeld<br />
Tel. 03774 6622-0 · Fax 03774 6622-22 · info@gasflaschenwerk.de · www.gasflaschenwerk.de<br />
FLÜSSIGGAS 02 | <strong>2014</strong> 7
MARKT UND MENSCHEN<br />
CAVAGNA GRUPPE, PONTE SAN MARCO BRESCIA:<br />
Werkseröffnung in Santiago de Chile<br />
schafft. Wissenschaftliches<br />
Monitoring und Begleitung<br />
durch erfahrene Forstingenieure<br />
sichern <strong>die</strong> nachhaltige Bewirtschaftung<br />
der Flächen und<br />
gleichzeitig <strong>die</strong> Regeneration<br />
von degra<strong>die</strong>rten Ökosystemen.<br />
Das Projekt ist als Klimaschutzprojekt<br />
mit dem „Gold<br />
Standard“ und „PlanVivo“-<br />
Standard vali<strong>die</strong>rt.<br />
Nähere Informationen auf<br />
der Klimaneutral-Seite http://<br />
www.topgas-gmbh.de/klimaneutrales_fluessiggas.html,<br />
<strong>die</strong> in den neuen Internet-Auftritt<br />
der Top-<strong>Gas</strong>, www. topgasgmbh.de,<br />
eingebunden ist.<br />
Bereit für den südamerikanischen Markt: Einweihung einer neuen<br />
Fertigungshalle der Cavagna Gruppe in Santiago de Chile.<br />
Mit einer neuen Produktionsstätte<br />
in Santiago de Chile will<br />
<strong>die</strong> Cavagna Gruppe sich eine<br />
führende Position auf dem südamerikanischen<br />
Markt sichern.<br />
Dazu Marketing-Direktor Rino<br />
Cavagna: „Mit <strong>die</strong>ser bedeutenden<br />
Investition wollen wir unser<br />
nachhaltiges Engagement<br />
auf dem südamerikanischen<br />
Kontinent verdeutlichen. Chile<br />
zählt nicht nur innerhalb Südamerikas,<br />
sondern auch weltweit<br />
zu den am schnellsten<br />
wachsenden Volkswirtschaften.<br />
Dieses Wachstum eröffnet<br />
der gesamten Cavagna Gruppe<br />
neue Perspektiven und trägt<br />
langfristig zur Sicherung<br />
unserer unternehmerischen<br />
Aktivitäten bei.“<br />
Das neue Werk für <strong>Flüssiggas</strong>-Armaturen<br />
und -Regler<br />
beschäftigt bereits jetzt mehr<br />
als 100 Arbeiter und Angestellte<br />
(das Management eingeschlossen).<br />
Rund 6000 m 2 der<br />
insgesamt knapp 24000 m 2<br />
Fläche sind mit Hallen überbaut.<br />
Diese gliedern sich in <strong>die</strong><br />
drei Bereiche Rohstofflager<br />
einschließlich Fertigung von<br />
Rohlingen; maschinelle Fertigung,<br />
Forschung und Instandhaltung<br />
des Maschinenparks<br />
sowie das zentrale Lager. In<br />
allen Bereichen ist Erweiterungspotenzial<br />
gegeben. Das<br />
Verwaltungsgebäude beherbergt<br />
neben den Büroräumen<br />
auch ein Labor und einen Ausstellungsbereich.<br />
LEWA GMBH, LEONBERG:<br />
Größter Auftrag der Firmengeschichte für den Persischen Golf<br />
Für <strong>die</strong> Erschließung und Förderung<br />
zweier Offshore-<strong>Gas</strong>felder<br />
im Persischen Golf liefert<br />
<strong>die</strong> Lewa GmbH, Leonberg, 40<br />
Prozess-Membranpumpen. Bei<br />
dem Auftragsvolumen von ca.<br />
30 Mio. Euro handelt es sich um<br />
den größten Einzelauftrag in der<br />
Geschichte des 1952 gegründeten<br />
Familienunternehmens.<br />
Wenn das Projekt wie geplant<br />
2015 abgeschlossen wird,<br />
ist <strong>die</strong> Anlage im Persischen<br />
Golf <strong>die</strong> größte ihrer Art in Saudi-Arabien:<br />
Sie wird täglich ca.<br />
70 Mio. m³ Ethan, Propan, Butan<br />
und Erdgas aus den beiden<br />
Offshore-Feldern verarbeiten<br />
und daraus etwa 50 Mio. m³<br />
verkaufsfertiges <strong>Gas</strong> produzieren.<br />
Das Potenzial bei Nachfragespitzen<br />
oder in Ausnahmesituationen<br />
liegt sogar bei<br />
86 Mio. m³.<br />
Obwohl <strong>die</strong> Staaten des Golfkooperationsrates,<br />
zu denen<br />
Saudi-Arabien gehört, 2012<br />
weniger Großaufträge an <strong>die</strong><br />
westlichen Industrieländer vergeben<br />
haben als noch 2011,<br />
sind deutsche Spezialzulieferer<br />
nach wie <strong>vor</strong> gefragt. Insbesondere,<br />
wenn es um technisch<br />
aufwendige Öl- und <strong>Gas</strong>projekte<br />
sowie petrochemische Anlagen<br />
oder Kraftwerke geht, können<br />
Hersteller wie Lewa<br />
punkten. „Das Unternehmen ist<br />
für seine Erfahrung mit anspruchsvollen<br />
Projekten und<br />
für <strong>die</strong> hohe Qualität seiner<br />
Produkte bekannt. Die harten<br />
Bedingungen – hohe Drücke<br />
und extreme Temperaturen –,<br />
unter denen <strong>die</strong> Pumpensysteme<br />
zuverlässig arbeiten müssen,<br />
sind der Grund dafür, dass<br />
<strong>die</strong> Entscheidung der Auftraggeber<br />
auf Lewa fiel“, erläutert<br />
der projektverantwortliche Vertriebsingenieur<br />
Vassilios Tenidis<br />
aus dem Lewa Headquarter.<br />
TOP-GAS, HERTEN:<br />
Klimaneutrales <strong>Flüssiggas</strong> kompensiert CO 2 -Emissionen<br />
Ab sofort bietet <strong>die</strong> Top-<strong>Gas</strong><br />
GmbH, Herten, ihren Kunden<br />
den Bezug von klimaneutralem<br />
<strong>Flüssiggas</strong> und damit <strong>die</strong> Möglichkeit,<br />
<strong>die</strong> mit der Nutzung<br />
des Energieträgers verbundenen<br />
CO 2 -Emissionen zu kompensieren.<br />
Mit dem Aufpreis<br />
von 2 ct/l (4 ct/kg) unterstützt<br />
das Unternehmen <strong>die</strong> Initiative<br />
bolivianischer Kleinbauern<br />
„ArBolivia+ New forests for<br />
local development“. Seit 2007<br />
vereint <strong>die</strong>ses Projekt auf einzigartige<br />
Weise positive Effekte<br />
für <strong>die</strong> lokale Bevölkerung,<br />
<strong>die</strong> Biodiversität der Region<br />
und das Klima.<br />
Die Initiative forstet degra<strong>die</strong>rte<br />
Flächen mit einer standortgerechten<br />
Mischung heimischer<br />
Baumarten wieder auf.<br />
Das wertet brachliegendes<br />
Land auf und ermöglicht eine<br />
nachhaltig-ökologische Forstwirtschaft.<br />
Weil Fairness zählt,<br />
werden <strong>die</strong> Kleinbauern an<br />
den Verkaufserlösen der CO 2 -<br />
Zertifikate beteiligt, was langfristig<br />
Anreize zur Teilnahme<br />
Die Lewa-Pumpen mit den dazugehörigen Skids werden auf 13 Wellheadund<br />
zwei Tie In-Plattformen (Bohr- und Förderplattformen) verbaut<br />
und bei Betriebsdrücken von 140 bis über 500 bar zur Einspritzung von<br />
Monoethylenglykol (MEG) sowie von Schwefel-Lösungsmitteln eingesetzt.<br />
8 FLÜSSIGGAS 02 | <strong>2014</strong>
MARKT UND MENSCHEN <br />
MINERALÖLWIRTSCHAFTSVERBAND E.V., BERLIN:<br />
<strong>Flüssiggas</strong>-Gesamtabsatz 2013 gestiegen<br />
Im Jahr 2013 beträgt der<br />
<strong>Flüssiggas</strong>-Gesamtabsatz gemäß<br />
der aktuellen Statistik des<br />
Mineralölwirtschaftsverbandes<br />
e.V., Berlin, 3 386 766 t. Bezogen<br />
auf das Vorjahr<br />
(3111919 t) bedeutet das<br />
einen Mehrverbrauch von<br />
274803 t bzw. eine Steigerung<br />
von 10,9 %. Ob <strong>die</strong>se Steigerung<br />
auf den strengen Winter<br />
2012/13 zurückzuführen ist,<br />
werden <strong>die</strong> Verbrauchszahlen<br />
der einzelnen Segmente zeigen,<br />
<strong>die</strong> zurzeit noch nicht <strong>vor</strong>liegen.<br />
Aufzeichnungen des<br />
Deutschen Wetter<strong>die</strong>nstes zufolge<br />
lag das Temperaturmittel<br />
von Dezember bis Ende Februar<br />
mit 0,3°C um etwa +0,1°C<br />
über dem langjährigen Mittel<br />
von 1961-1990. Einen Rekord<br />
hat der Winter jedoch zu vermelden:<br />
Nur 96 Sonnenstunden<br />
hat es gegeben – im Mittel<br />
sind es 154 Stunden.<br />
DEUTSCHER VERBAND FLÜSSIGGAS E.V., BERLIN:<br />
Unklare Zukunft des Steuer<strong>vor</strong>teils bremst den <strong>Autogas</strong>-Markt<br />
TOPTARIF VERGLEICHSPORTAL KONSTATIERT:<br />
Verbraucher zeigen kaum Interesse an Ökogas<br />
Bei der Suche nach einem<br />
neuen <strong>Gas</strong>anbieter interessieren<br />
sich nur <strong>die</strong> wenigsten<br />
Verbraucher für Ökogastarife.<br />
Zu <strong>die</strong>sem Ergebnis kommt<br />
das Berliner Vergleichsportal<br />
TopTarif (www.toptarif.de) auf<br />
Basis der über den TopTarif-<br />
<strong>Gas</strong>rechner durchgeführten<br />
Tarifvergleiche des letzten halben<br />
Jahres. Wie <strong>die</strong> Analyse<br />
der untersuchten Rechnerabfragen<br />
zeigt, suchten lediglich<br />
1,6 % aller Nutzer im Rahmen<br />
eines Anbietervergleichs gezielt<br />
nach sogenannten „Biogas“-<br />
und „Klima“-Tarifen. In<br />
puncto Ökostrom ist das Interesse<br />
der Verbraucher hingegen<br />
rund sechs Mal höher. So führte<br />
etwa jeder Zehnte Nutzer<br />
während der letzten Monate<br />
einen reinen Ökostromvergleich<br />
durch.<br />
„Während eine umweltfreundliche<br />
und nachhaltige<br />
Stromversorgung in vielen<br />
Haushalten inzwischen zum<br />
gelebten Alltag gehört, ist das<br />
Thema ‚Ökogas‘ in den Köpfen<br />
der meisten Verbraucher kaum<br />
präsent“, erklärt Daniel Dodt<br />
von TopTarif. „Bei der Suche<br />
nach einem passenden Tarif<br />
stehen für <strong>Gas</strong>kunden andere<br />
Faktoren, wie zum Beispiel <strong>die</strong><br />
jährlichen Kosten, Preisgarantien<br />
und kurze Vertragslaufzeiten,<br />
im Vordergrund. Die Herkunft<br />
oder <strong>die</strong> Zertifizierung<br />
des <strong>Gas</strong>es spielt dagegen oft<br />
keine oder nur eine untergeordnete<br />
Rolle.“<br />
Wie <strong>die</strong> Nachfrage bei führenden<br />
<strong>Flüssiggas</strong>versorgern<br />
ergeben hat, ist auch das Interesse<br />
an CO 2 -„neutralen“ Produkten<br />
gering.<br />
Am 1. Januar <strong>2014</strong> waren in<br />
Deutschland 500 867 Fahrzeuge<br />
mit <strong>Autogas</strong> zugelassen.<br />
Nach den Zahlen des Kraftfahrt-Bundesamtes<br />
folgen <strong>die</strong><br />
weiteren alternativen Antriebe<br />
wie Hybrid (85 575), Erdgas<br />
(79 065) und Elektro (12 156)<br />
mit weitem Abstand der Nr. eins<br />
„<strong>Autogas</strong>“.<br />
„Erstmals mehr als eine halbe<br />
Million <strong>Autogas</strong>-Fahrzeuge<br />
im Markt sind ein Meilenstein<br />
auf dem Weg der weiteren Etablierung<br />
<strong>die</strong>ses alternativen<br />
Kraftstoffes“, kommentiert der<br />
Vorsitzende des Deutschen Verbandes<br />
<strong>Flüssiggas</strong>, Rainer<br />
Scharr, <strong>die</strong> Zahlen aus Flensburg.<br />
Scharr verweist aber auch<br />
darauf, dass <strong>die</strong> Zahl der Neuzulassungen<br />
mit 6257 Fahrzeugen<br />
im Vergleich zum Vorjahr<br />
um 45 % eingebrochen ist.<br />
„Dies ist ein deutlicher Hinweis<br />
darauf, dass <strong>die</strong> Verbraucher<br />
durch <strong>die</strong> Diskussion über<br />
<strong>die</strong> Verlängerung des Steuer<strong>vor</strong>teils<br />
für <strong>Autogas</strong> über das<br />
Jahr 2018 hinaus verunsichert<br />
sind“, so Scharr. Er plä<strong>die</strong>rte<br />
dafür, <strong>die</strong> im Koalitionsvertrag<br />
von CDU/CSU und SPD vereinbarte<br />
Verlängerung der Steuerermäßigung<br />
schnellstmöglich<br />
umzusetzen. Da <strong>Autogas</strong> CO 2 -<br />
reduziert und nahezu schadstofffrei<br />
verbrenne, leiste <strong>die</strong>ser<br />
Kraftstoff nicht nur zur Energiewende<br />
im Verkehr seinen<br />
Beitrag: Mit seinen drastisch<br />
niedrigeren Emissionswerten<br />
bei Feinstaub und Stickstoffdioxid<br />
unterstütze <strong>Autogas</strong><br />
auch nachhaltig <strong>die</strong> Ziele der<br />
Bundesregierung bei der Luftreinhaltung.<br />
Wir planen und bauen Großbehälteranlagen z.B. für Verdampferanlagen, Biogas-Einspeiseanlagen und <strong>Autogas</strong>-/LKW-Tankstellen<br />
Zertifiziert nach DIN EN ISO 9001:2008<br />
Service zertifiziert nach SCC**<br />
<strong>Flüssiggas</strong>-Anlagen GmbH · Peiner Straße 217 · 38229 Salzgitter · Telefon 05341 / 8697-0 · E-Mail info@fas.de · www.fas.de<br />
Service-Hotline: 05341 8697 88<br />
FLÜSSIGGAS 02 | <strong>2014</strong> 9
MARKT UND MENSCHEN<br />
TYCZKA TOTALGAZ, GERETSRIED:<br />
Zum 5. Mal unter den 100 besten Arbeitgebern Deutschlands<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Tyczka Totalgaz, Geretsried, haben gut lachen: Sie sind bei<br />
einem der 100 besten Arbeitgeber Deutschlands beschäftigt.<br />
Bei Tyczka Totalgaz freut man sich<br />
über Platz 22 in der Kategorie „Unternehmen<br />
mit 50–500 Beschäftigten“: „Wir<br />
haben uns <strong>2014</strong> das 5. Mal <strong>die</strong>sem Wettbewerb<br />
gestellt. Wohl wissend, dass wir<br />
unseren Mitarbeitern in den letzten<br />
Monaten ein überdurchschnittlich hohes<br />
Engagement abgefordert haben. Nicht<br />
zum Selbstzweck, sondern um Tyczka<br />
Totalgaz fit für <strong>die</strong> Zukunft zu machen.<br />
Diese Projekte, <strong>die</strong> unsere Arbeitsprozes-<br />
se analysiert und in Folge teilweise auf<br />
den Kopf gestellt haben, forderten von der<br />
Belegschaft ein hohes Maß an Veränderungsbereitschaft<br />
und Vertrauen“, so<br />
Markus Eder, Geschäftsführer Tyczka<br />
Totalgaz. „Umso mehr freuen wir uns<br />
über <strong>die</strong>se erneute Auszeichnung, denn<br />
sie zeigt uns, dass wir nicht nur fordern,<br />
sondern auch fördern, dabei auf einen<br />
gesunden Ausgleich zwischen Arbeit und<br />
Entspannung achten – und dass <strong>die</strong>s auch<br />
von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />
wahrgenommen und geschätzt wird.“<br />
Der Prämierung für „Deutschlands<br />
Beste Arbeitgeber <strong>2014</strong>“ <strong>vor</strong>ausgegangen<br />
war eine ausführliche und anonyme Befragung<br />
der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
von Tyczka Totalgaz zu zentralen<br />
Arbeitsplatzthemen wie Vertrauen in das<br />
Management, Führungsverhalten, Anerkennung,<br />
Identifikation, berufliche Entwicklung,<br />
Teamgeist, Work-Life-Balance<br />
und Gesundheitsförderung. In einem<br />
„Kultur-Audit“ wurde <strong>die</strong> Qualität der<br />
Maßnahmen der Personal- und Führungsarbeit<br />
des Unternehmens bewertet. Insgesamt<br />
stellten sich 580 Unternehmen aller<br />
<strong>Branche</strong>n, Größen und Regionen der unabhängigen<br />
Prüfung durch das Great<br />
Place to Work ® Institut.<br />
Great Place to Work ® ist ein international<br />
tätiges Forschungs- und Beratungsinstitut,<br />
das Unternehmen in derzeit über<br />
45 Ländern weltweit bei der Entwicklung<br />
einer attraktiven, mitarbeiterorientierten<br />
Arbeitsplatzkultur unterstützt. Neben individuellen<br />
Analyse-, Trainings- und Beratungsleistungen<br />
zur Verbesserung der<br />
Arbeitsplatzqualität und Arbeitgeberattraktivität<br />
ermittelt das Institut im Rahmen<br />
internationaler, nationaler, regionaler<br />
und branchenspezifischer Benchmark-<br />
Untersuchungen und Wettbewerbe regelmäßig<br />
sehr gute Arbeitgeber und stellt<br />
<strong>die</strong>se der Öffentlichkeit <strong>vor</strong>.<br />
ARBEITSGEMEINSCHAFT ENERGIEBILANZEN, BERLIN:<br />
Erneuerbare und Wärmeenergien legen zu<br />
Der Verbrauch an Primärenergien lag<br />
2013 in Deutschland um 2,5 % über dem<br />
Niveau des Vorjahres. Nach <strong>vor</strong>läufigen<br />
Berechnungen der Arbeitsgemeinschaft<br />
Energiebilanzen (AGEB) wurden insgesamt<br />
13908 Petajoule (PJ) beziehungsweise<br />
474,5 Mio. t Steinkohleneinheiten<br />
(SKE) verbraucht.<br />
Der Verbrauch von Mineralöl und Erdgas<br />
stieg wegen der kühleren Witterung<br />
an. Der Zuwachs bei der Steinkohle geht<br />
auf einen höheren Einsatz in den Kraftwerken<br />
zurück. Der Verbrauch an Braunkohle<br />
sank wegen des Einsatzes neuer<br />
effizienter Anlagen. Bei den Erneuerbaren<br />
steigerten <strong>die</strong> Wind- und Sonnenenergie<br />
sowie <strong>die</strong> Biomasse ihre Beiträge.<br />
12<br />
10<br />
8<br />
6<br />
4<br />
2<br />
- 2<br />
- 4<br />
+ 2,3 % + 11,5 % + 3,0 %<br />
- 1,1 % - 3,0 %<br />
+ 6,1 %<br />
AGEB<br />
AG Energiebilanzen e.V.<br />
+ 3,6 %<br />
Entwicklung des Primärenergieverbrauchs im Jahr 2013 in Deutschland: ■ Mineralöl,<br />
■ Erdgas, ■ Steinkohle, ■ Braunkohle, ■ Kernenergie, ■ Erneuerbare, ■ Gesamt.<br />
(Quelle: AGEB).<br />
10 FLÜSSIGGAS 02 | <strong>2014</strong>
MARKT UND MENSCHEN <br />
DEUTSCHLANDS AUSSERGEWÖHNLICHSTER GRILL-WETTBEWERB GEHT IN DIE NÄCHSTE RUNDE:<br />
Grill-Giganten <strong>2014</strong> gesucht<br />
Nachdem <strong>die</strong> Frauen im letzten Jahr<br />
zum zweiten Mal den Wettbewerb für sich<br />
entscheiden konnten, scheint eine der<br />
letzten Männerbastionen endgültig<br />
gefallen zu sein. Vorbei sind offenbar <strong>die</strong><br />
Zeiten, in denen der Grill ausschließlich<br />
männliches Revier war und <strong>die</strong> Frauen<br />
für <strong>die</strong> Beilagen zuständig waren. Offenbar<br />
haben sich <strong>die</strong> Damen in den letzten<br />
Jahren eine Menge Tipps und Tricks<br />
abgeguckt und nun das Zepter übernommen.<br />
Oder gibt es doch noch Hoffnungen<br />
auf ein Comeback? Gelegenheit zur<br />
Revanche gibt es jedenfalls – bei den<br />
Grill-Giganten <strong>2014</strong>. Ab sofort können<br />
sich alle Grillbegeisterten für den Kampf<br />
um Deutschlands begehrteste Grill-Krone<br />
bewerben. www.grill-giganten.de<br />
WESTFALEN AG BLEIBT MITGLIED IM „CLUB DER BESTEN“:<br />
Auszeichnung für Kundenservice der Tankstellen<br />
Die Tankstellen der Westfalen AG gehören<br />
zur Champions League im Kundenservice.<br />
Zu <strong>die</strong>sem Ergebnis kommen <strong>die</strong><br />
Initiatoren von Deutschlands größtem<br />
Service-Ranking bereits seit Jahren. Für<br />
das aktuelle Ranking wurden erneut über<br />
1500 Unternehmen aus mehr als 182<br />
<strong>Branche</strong>n unter <strong>die</strong> Lupe genommen. Das<br />
Ergebnis: Zum Club der Besten mit Platinsiegel<br />
gehören derzeit acht Unternehmen;<br />
mit ihren 260 Westfalen- und Markant-<br />
Stationen in Nordwestdeutschland ist <strong>die</strong><br />
Westfalen AG aus Münster der einzige<br />
Tankstellenbetreiber in <strong>die</strong>sem Kreis.<br />
„Die Sieger haben nachgewiesen, dass<br />
ihre Gäste einen sehr guten Kundenservice<br />
erleben und ihr Servicemanagement<br />
<strong>vor</strong>bildlich ist“, hieß es bei der Preisverleihung<br />
in Berlin.<br />
Die ServiceValue GmbH, Köln, führt<br />
das Ranking jährlich in Zusammenarbeit<br />
mit der Frankfurter Goethe-Universität<br />
durch. Nur wer einen überdurchschnittlichen<br />
Service Experience Score (SES)<br />
nachweisen kann, hat eine Chance, in <strong>die</strong><br />
Champions League aufgenommen zu werden.<br />
Der SES gibt in Prozentpunkten an,<br />
wie viele Kunden im Kontakt mit dem<br />
jeweiligen Unternehmen einen exzellenten<br />
Service erlebt haben. Zudem wurde<br />
das Servicemanagement der Unternehmen<br />
<strong>vor</strong> Ort überprüft. Die Tankstellen<br />
der Westfalen AG erhielten unter ande-<br />
Auch <strong>2014</strong> gehört <strong>die</strong> Westfalen AG zum „Club der Besten“ im geprüften Kundenservice. Bei der<br />
Preisverleihung in Berlin (von links): Dr. Claus Dethloff (ServiceValue GmbH), Prof. Dr. Rolf van Dick<br />
(Goethe Universität Frankfurt am Main), Holger Laugisch (Westfalen AG) und Oliver Spiller (Axel<br />
Springer AG).<br />
rem bei Beschwerdemanagement, Personal,<br />
Design und Atmosphäre weit überdurchschnittliche<br />
Bewertungen.<br />
„Die Auszeichnung ist eine Belohnung<br />
dafür, dass wir dem Dienst am <strong>Gas</strong>t oberste<br />
Priorität einräumen“, betonte Holger<br />
Laugisch, Geschäftsleitung Westfalen AG.<br />
„Optimaler Service sowie freundliche,<br />
motivierte und gut geschulte Mitarbeiter<br />
sind das A und O unserer Tankstellen.“<br />
Den Preis versteht er aber auch als Ansporn,<br />
den eingeschlagenen Weg der Kundenorientierung<br />
fortzusetzen. Die Tankstellen<br />
der Westfalen AG wurden<br />
wiederholt ausgezeichnet, zuletzt im Rahmen<br />
der Wettbewerbsanalyse zur Kundenorientierung<br />
„ServiceAtlas Tankstellenshops<br />
2013“: Dort nahmen sie unter<br />
den regionalen Anbietern den Spitzenplatz<br />
ein.<br />
FLÜSSIGGAS 02 | <strong>2014</strong> 11
MARKT UND MENSCHEN<br />
WESTFALEN ENERGIEZENTRUM, MÜNSTER:<br />
„Feuer und Flamme“ für zeitgemäße Energietechnik<br />
„Feuer und Flamme“<br />
mit Information und<br />
Unterhaltung im<br />
neuen <strong>Show</strong>room des<br />
Westfalen Energiezentrums<br />
an der Harkortstraße<br />
in Münster.<br />
Rechts im Bild ein<br />
Röhrenkollektor aus<br />
dem Westfalen Solarthermie-Programm<br />
„Solacept ® “.<br />
Unter dem Motto „Feuer und Flamme“<br />
präsentierte <strong>die</strong> Westfalengas sich einmal<br />
anders – im Vordergrund stand <strong>die</strong><br />
Unterhaltung mit musikalischen und<br />
kulinarischen Highlights. Von der<br />
großen Bandbreite der Energieversorgung<br />
zeugten ausgewählte Exponate im<br />
<strong>Show</strong>room des Westfalen Energiezentrums.<br />
Die traditionellen Produkte<br />
Westfalengas (<strong>Flüssiggas</strong>/Propan), Treibgas<br />
und <strong>Gas</strong>geräte wurden <strong>vor</strong> Jahren<br />
schon um Solarthermie und Blockheizkraftwerke<br />
erweitert. Gerade für Hoteliers<br />
und <strong>Gas</strong>tronomen sind <strong>die</strong> neuen<br />
Themen Energiespar-Contracting (Wärmerückgewinnung<br />
aus Kälteanlagen)<br />
und Erdgas/Strom äußerst lohnend.<br />
DACIA MACHT AUF SICH AUFMERKSAM:<br />
TV-Werbung für kostenlose <strong>Autogas</strong>anlage<br />
Alle reden von der <strong>Autogas</strong>-Krise, nur<br />
Dacia nicht. Die rumänische Renault-<br />
Tochter, <strong>die</strong> europaweit fast ein Fünftel<br />
des Pkw-Absatzes mit LPG-Modellen ab<br />
Werk generiert, schert sich nicht um <strong>die</strong><br />
derzeit schlechte Stimmung in der LPG-<br />
<strong>Branche</strong>. Statt dessen bringt sie <strong>die</strong> etablierten<br />
Automobilhersteller mit einem<br />
speziellen Angebot ins Obligo: <strong>Autogas</strong> ab<br />
Werk ohne Aufpreis. Als ob das noch<br />
nicht genug sei, setzen <strong>die</strong> Dacia-Marketingstrategen<br />
noch eines drauf und bewerben<br />
<strong>die</strong> Aktion im TV mit der Aussage:<br />
„Typisch Dacia: <strong>Gas</strong> geben und nichts<br />
dafür nehmen.“<br />
Den <strong>Autogas</strong>-interessierten Lesern<br />
muss es <strong>vor</strong>gekommen sein wie eine Fata<br />
Morgana: Dacia bewirbt als erster Automobilhersteller<br />
das Thema <strong>Autogas</strong>. Die<br />
Leitfigur, der Ex-Fußballprofi Mehmet<br />
Scholl, der eine ganze Kinderschar vom<br />
Fußballtraining abholt und mit seinem<br />
preiswerten Siebensitzer Dacia Lodgy<br />
mehr Spaß vermitteln soll als ein knallgelbes<br />
Sportwagen-Cabrio bei schönstem<br />
Wetter, passt bestens zur Werbebotschaft:<br />
Ein Fahrzeug für alle, <strong>die</strong> kein Statussymbol<br />
brauchen! Dass dann zum Schluss der<br />
Hinweis auf <strong>die</strong> LPG-Version eingespielt<br />
wird, erscheint <strong>vor</strong> dem Hintergrund nur<br />
logisch.<br />
Tatsächlich ist <strong>die</strong> Dacia-Werbung ein<br />
Grund mehr, sich <strong>die</strong> Fahrzeugpalette des<br />
Herstellers jenseits der Karpaten einmal<br />
näher anzuschauen: Besonders für gewerbliche<br />
Nutzer dürfte der Dacia Dokker<br />
So flimmerte es über<br />
<strong>die</strong> Mattscheiben:<br />
Dacia bewirbt den<br />
Lodgy mit <strong>Autogas</strong> zu<br />
günstigen Leasingkonditionen.<br />
Express mit einem Verkaufspreis von<br />
8500 Euro inkl. MWSt. und <strong>Autogas</strong>anlage<br />
ein Schnäppchen darstellen. Seine große,<br />
ebene Ladefläche, zwei Flügeltüren und<br />
eine wie für Handwerker geschaffene Innenverkleidung<br />
bieten genügend Ladekapazität<br />
für fast jeden Transportbedarf.<br />
Dass <strong>die</strong> Kraftstoffkosten unter <strong>die</strong> magische<br />
Schwelle von fünf Euro sinken und<br />
Dacia erst kürzlich von einer der größten<br />
deutschen Zeitungen zu eine der wertstabilsten<br />
Marken gekürt wurde, macht den<br />
Kleintransporter noch interessanter.<br />
Doch auch bei den anderen Dacia-<br />
Modellen mit <strong>Autogas</strong> lohnt es sich, genauer<br />
hinzuschauen: Ob der Billig-SUV<br />
Duster, der siebensitzige Lodgy oder der<br />
wendige Sandero, sie alle taugen für den<br />
Flotteneinsatz, eventuell sogar mit eigener<br />
Betriebstankstelle. Selbst wenn man<br />
<strong>die</strong> robuste rumänische Automobiltechnik<br />
least oder finanziert, hat man im Gegensatz<br />
zu nachgerüsteten <strong>Gas</strong>anlagen keine<br />
Schwierigkeiten zu befürchten. Und man<br />
kann auf ein Händlernetz zurückgreifen,<br />
das im Falle eines Falles auch in der Lage<br />
ist, <strong>die</strong> notwendigen Reparaturen und<br />
Servicearbeiten am Fahrzeug samt der<br />
<strong>Gas</strong>anlage durchzuführen.<br />
Der Weg mit der TV-Werbung von Dacia<br />
zeigt allerdings auch, dass das Thema<br />
<strong>Autogas</strong> in Deutschland längst noch nicht<br />
zu Ende gedacht ist. Um den Markt nachhaltig<br />
zu beleben, bedarf es genau solcher<br />
frischer Ideen und dem Mut, es auch zu<br />
tun. Vor <strong>die</strong>sem Hintergrund stellt sich<br />
<strong>die</strong> Frage, warum nicht auch einmal Hersteller<br />
wie Opel, Kia oder Hyundai auf <strong>die</strong><br />
Wirkung der TV-Werbung mit ihren <strong>Autogas</strong>modellen<br />
setzen. Im Gegensatz zu<br />
Dacia sind <strong>die</strong> <strong>Gas</strong>anlagen <strong>die</strong>ser Herstellern<br />
aufpreispflichtig, während <strong>die</strong> Rumänen<br />
mit etwas werben, das sie sowieso<br />
verschenken …<br />
12 FLÜSSIGGAS 02 | <strong>2014</strong>
MARKT UND MENSCHEN <br />
IMPERIAL GAS BARGING ERGÄNZT FLOTTE:<br />
Zwei neue <strong>Gas</strong>tankschiffe für <strong>die</strong> Binnenschifffahrt<br />
<strong>Gas</strong>tanker gelten heutzutage als flexible<br />
und effiziente Transportmöglichkeit<br />
zur Energie- und Rohstoffversorgung für<br />
Industrien; sie bieten eine umweltschonende<br />
Alternative zum Transport von<br />
<strong>Flüssiggas</strong>en in Pipelines.<br />
Als Partner für Kunden der chemischen<br />
und petrochemischen Industrie hat sich<br />
IMPERIAL <strong>Gas</strong> Barging, Hamburg, Tochtergesellschaft<br />
der IMPERIAL Shipping<br />
Group, Duisburg, auf den Transport gasförmiger<br />
Produkte spezialisiert. Einschließlich<br />
der beiden neuen <strong>Gas</strong>tanker,<br />
<strong>die</strong> IMPERIAL <strong>Gas</strong> Barging am 3. Februar<br />
offiziell in Dienst stellte, besteht <strong>die</strong> Flotte<br />
des Unternehmens nun aus 17 Schiffen.<br />
Damit rangiert <strong>die</strong> IMPERIAL <strong>Gas</strong> Barging<br />
innerhalb Europas als das zweitgrößte<br />
Unternehmen im Bereich <strong>Flüssiggas</strong>transporte<br />
in der Binnenschifffahrt.<br />
Die beiden neuen Schiffe sind so konzipiert,<br />
dass sie nicht nur <strong>die</strong> „klassischen“<br />
Produkte wie LPG, sondern <strong>die</strong> komplette<br />
gasförmige Produktpalette, also auch Ammoniak<br />
oder Propylenoxid, aufnehmen<br />
können.<br />
Ausgezeichnet: Das <strong>Gas</strong>tankschiff „IMPERIAL GAS 91“ (rechts) erhielt den 500. Green Award für <strong>die</strong><br />
Binnenschifffahrt. Der nach neuesten technischen Standards gebaute Tanker ist das 22. Schiff der<br />
IMPERIAL-Gruppe, das mit dem Green Award ausgezeichnet wurde. Diese Zertifizierung ist nicht<br />
nur ein wichtiges Indiz dafür, dass sich das ökologische und ökonomische Bewusstsein in der<br />
Binnenschifffahrt zugunsten einer besseren Umweltverträglichkeit ändert, sondern bringt auch<br />
finanzielle Vorteile, z. B. Rabatte auf Hafengebühren.<br />
KNAUBER GAS GMBH & CO. KG, BONN:<br />
Neue Website speziell für Tankkunden<br />
Unter www.knauber-tankgas.de finden<br />
Tankgas-Kunden der Knauber <strong>Gas</strong> GmbH<br />
& Co. KG, Bonn, ab sofort leichten Zugang<br />
zu Informationen wie Preisentwicklungen,<br />
Sicherheitsprüfungen, 24-h-Notfall-<br />
Telefon und vielem mehr.<br />
„Kunden müssen schnell und ohne Umwege<br />
<strong>die</strong> Informationen finden, <strong>die</strong> sie<br />
gerade brauchen.“ So formuliert Hans-Jürgen<br />
Wagenpfeil, Bereichsleiter von Knauber<br />
<strong>Gas</strong>, den Anspruch, mit dem der neue<br />
Übersichtlich, informativ<br />
und leicht zu<br />
be<strong>die</strong>nen: Die neue<br />
Website der Knauber<br />
<strong>Gas</strong> GmbH & Co.<br />
KG, Bonn, thematisiert<br />
<strong>die</strong> vielfältigen<br />
Einsatzmöglichkeiten<br />
speziell von Tankgas.<br />
Internetauftritt entwickelt wurde. Entsprechend<br />
klar und aufgeräumt wirkt das<br />
Design der neuen Seiten, <strong>die</strong> übersichtlich<br />
in <strong>die</strong> Bereiche „Privatkunden“ und<br />
„Gewerbetreibende“ gegliedert sind.<br />
Beide finden – abgestimmt auf <strong>die</strong> jeweiligen<br />
Bedürfnisse – Informationen zu<br />
Leistungen, Verträgen, Bestellmöglichkeiten<br />
und Ansprechpartnern. Zusätzlich<br />
gibt es viele weitere Informationen zu<br />
Anwendungsmöglichkeiten, optimalen<br />
Standorten für den Tank und der notwendigen<br />
Wartung.<br />
Besondere Highlights der Website sind<br />
neue interaktive Funktionen wie ein<br />
Preiswecker, mit dem Kunden per E-Mail<br />
einen Hinweis erhalten, sobald der aktuelle<br />
<strong>Gas</strong>-Preis den eigenen Wunschpreis<br />
unterschreitet. Auch <strong>die</strong> generelle Preisentwicklung<br />
für <strong>Gas</strong> kann per E-Mail bestellt<br />
werden. Ein Bedarfsrechner gibt<br />
Auskunft, welche individuelle Abnahme-<br />
Menge für den Kunden sinnvoll ist. Wie<br />
hoch der eigene Energieverbrauch im Vergleich<br />
ist, wie viele Emissionen dadurch<br />
entstehen und wie viel <strong>die</strong> Kompensation<br />
der Emissionen durch Klimaschutzzertifikate<br />
kostet, erfahren Kunden mit dem<br />
Energieeffizienz- und CO 2 -Rechner.<br />
Auf den Ausbau der Service-Seiten speziell<br />
für Gewerbe-Kunden wurde ein weiterer<br />
Schwerpunkt gelegt. Sie finden hier<br />
Informationen zu zahlreichen Anwendungen<br />
von <strong>Flüssiggas</strong>: in der Landwirtschaft,<br />
beim Beheizen großer Hallen bis<br />
hin zum Einsatz von effizienten Blockheizkraftwerken<br />
(BHKW).<br />
FLÜSSIGGAS 02 | <strong>2014</strong> 13
MARKT UND MENSCHEN<br />
Im Fokus: Polnischer <strong>Flüssiggas</strong>markt 2013<br />
<strong>Autogas</strong> dominiert den <strong>Flüssiggas</strong>absatz<br />
Im Rahmen der Internationalen LPG-Konferenz am 5. und 6. März in <strong>Warschau</strong> hat der polnische FLüssiggasverband POGP seinen<br />
Jahresbericht mit den aktuellen Daten von 2013 veröffentlicht. Demnach wurden in Polen im vergangenen Jahr 2,15 Mio. t <strong>Flüssiggas</strong><br />
umgesetzt. Nur knapp ein Sechstel davon stammt aus inländischer Produktion der PKN Orlen SA, GK LOTOS SA und PGNiG SA. Die hohe<br />
Abhängigkeit von Importen ist ein wesentliches Kriterium des polnischen Marktes.<br />
Die Importe beliefen sich im Jahr 2013<br />
auf 2080 Mio. t und lagen damit knapp 7%<br />
über denen des Vorjahres. Die extreme<br />
Abhängigkeit von ausländischen Lieferungen<br />
zieht sich wie ein roter Faden<br />
durch <strong>die</strong> Statistiken der vergangenen<br />
Jahre, doch einen Grund zur Beunruhigung<br />
sieht man darin nicht: Die breite<br />
Diversifikation bei den Lieferanten soll<br />
zusammen mit der ausgefeilten Lagerund<br />
Verteillogistik eine allzeit hohe Verfügbarkeit<br />
von <strong>Flüssiggas</strong> gewährleisten.<br />
Im Vergleich zum Vorjahr haben sich <strong>die</strong><br />
Warenströme hinsichtlich der Volumina,<br />
nicht aber im Ranking geändert. An erster<br />
Stelle steht nach wie <strong>vor</strong> Russland, das<br />
– wenn auch mit einem deutlich reduzierten<br />
Volumen – immer noch mehr als <strong>die</strong><br />
Hälfte der Importe bestreitet. Grund für<br />
den Rückgang sind <strong>die</strong> ebenso deutlich<br />
gestiegenen Importe aus Kasachstan: Mit<br />
knapp einem Viertel der Gesamtimporte<br />
hat das Land seine Lieferungen gegenüber<br />
2012 um rund 30 % erhöht. Diese Erhöhung<br />
ging ebenfalls zulasten von Weißrussland,<br />
das nur noch 186 000 t lieferte<br />
(gegenüber 191 000 t in 2012).<br />
EXPORTAKTIVITÄTEN<br />
Angesichts der hohen Importabhängigkeit<br />
ist es umso überraschender, Polen<br />
auch als Exporteur von <strong>Flüssiggas</strong> zu<br />
sehen: Von den rund 270000 t, <strong>die</strong> das<br />
Land wieder verlassen, fließt über <strong>die</strong><br />
Hälfte, nämlich 149000 t, nach Deutschland.<br />
Das bedeutet mehr als eine Verdopplung<br />
gegenüber dem vergangenen<br />
Jahr (63000 t) und eine Versechsfachung<br />
gegenüber 2010, als sich <strong>die</strong> deutschen<br />
Importe aus Polen mit 23 000 t sehr bescheiden<br />
ausnahmen. Tschechien<br />
(48 000 t) und <strong>die</strong> Slowakei (27 000 t) stehen<br />
auf Platz zwei und drei. Auch Serbien,<br />
Österreich, Ungarn, Dänemark und<br />
Großbritannien zählen zu den „Klein“-<br />
Abnehmern (zwischen 3500 und 5000 t);<br />
selbst das ferne Marokko ist in <strong>die</strong>ser<br />
Aufstellung gelistet.<br />
FLÜSSIGGASANTRIEBE UND LPG-ABSATZ<br />
Bei der Betrachtung nach den Segmenten<br />
hat sich an der dominanten Struktur<br />
von <strong>Autogas</strong> nicht viel geändert, wenn<br />
auch der Verbrauch rückläufig ist. Immer<br />
noch kommen drei Viertel des Produktes<br />
als <strong>Autogas</strong> auf den Markt. Ebenfalls<br />
rückläufig ist <strong>die</strong> Anzahl der LPG-Tankstellen,<br />
<strong>die</strong> für 2013 mit 5520 angegeben<br />
wird – das sind 1280 (!) weniger als 2008.<br />
Die Marktbereinigung ist folglich bereits<br />
seit Jahren im Gange und wird sich vermutlich<br />
auch in Zukunft fortsetzen. Es<br />
sind <strong>vor</strong> allem <strong>die</strong> kompakten Insellösungen,<br />
<strong>die</strong> von der Bildfläche verschwinden.<br />
FAHRZEUGE UND ANTRIEBE<br />
Mit einer Motorisierungsrate von 486<br />
Fahrzeugen pro 1000 Einwohner bewegt<br />
Polen sich durchaus auf europäischem<br />
Niveau, wo im Durchschnitt 484 Fahrzeuge<br />
pro 1000 Einwohner gezählt werden.<br />
Doch anders als in den meisten europäischen<br />
Ländern – mit Ausnahme Italiens<br />
und der Türkei – steigt <strong>die</strong> Anzahl der<br />
Fahrzeuge mit <strong>Flüssiggas</strong>antrieb kontinuierlich:<br />
Sie wird für 2013 mit 2,76 Mio.<br />
Fahrzeugen angegeben. Demnach fährt<br />
jedes sechste polnische Auto mit LPG;<br />
möglicherweise sogar jedes fünfte, wenn<br />
man <strong>die</strong> nicht gemeldeten Umrüstungen<br />
mit einbezieht. Der rückläufige LPG-Absatz<br />
ist hier kein Widerspruch, sondern<br />
spiegelt den geringeren Kraftstoffverbrauch<br />
moderner Motoren wider. Potenzial<br />
für weiteres Wachstum sieht man <strong>vor</strong><br />
allem im Lkw-Sektor. Das Thema „Diesel-<br />
Mischbetrieb“ jedenfalls spielte auf der<br />
zeitgleich stattfindenden „<strong>Gas</strong> <strong>Show</strong> <strong>Warschau</strong>“<br />
eine ganz große Rolle.<br />
FLASCHEN- UND HEIZGAS<br />
Flaschengas verliert – anders als Heizgas,<br />
das einen leichten Zuwachs erlebte<br />
– langsam, aber stetig an Bedeutung. Angesichts<br />
rund 2500 neu installierter Tanks<br />
darf man davon ausgehen, dass bisher zu<br />
Heizzwecken genutztes Flaschengas durch<br />
Tankgas ersetzt wird. Der Vorteil liegt<br />
eindeutig in der größeren Lagerkapazität.<br />
Konsequenterweise haben <strong>die</strong> Anbieter<br />
von <strong>Flüssiggas</strong>tanks eine flächendeckende<br />
Vertriebsstruktur etabliert – weiteres<br />
Wachstum nicht ausgeschlossen.<br />
DER FLÜSSIGGASMARKT VON MORGEN<br />
Die Rolle von <strong>Flüssiggas</strong> im künftigen<br />
Energiemix wird von einer Reihe von<br />
Faktoren abhängig gemacht, von denen<br />
der polnische <strong>Flüssiggas</strong>verband POGP<br />
<strong>die</strong> staatliche Steuerpolitik als Schlüsselfaktor,<br />
aber auch <strong>die</strong> Energiepolitik aufführt.<br />
Ein Ziel der Verbandsarbeit wird es<br />
daher sein, <strong>die</strong> Möglichkeiten von <strong>Flüssiggas</strong><br />
im Verbund mit den Erneuerbaren<br />
Energien aufzuzeigen – und so sein Potenzial<br />
als Brücke zum Solarzeitalter auszuspielen.<br />
Rund 100 Delegierte<br />
aus 46 Ländern waren<br />
der Einladung des<br />
polnischen <strong>Flüssiggas</strong>verbandes<br />
POGP<br />
zur 3. Internationalen<br />
Konferenz „LPG –<br />
Exceptional Energy<br />
Conference“ ins<br />
<strong>Warschau</strong>er Sheraton-<br />
Hotel gefolgt.<br />
14 FLÜSSIGGAS 02 | <strong>2014</strong>
<strong>Gas</strong><strong>Show</strong> <strong>Warschau</strong> <strong>2014</strong><br />
<strong>Steht</strong> <strong>die</strong> <strong>Autogas</strong>-<strong>Branche</strong> <strong>vor</strong><br />
<strong>grundlegenden</strong> <strong>Veränderungen</strong>?<br />
Im Osten nicht Neues. So ließe sich <strong>die</strong> <strong>Gas</strong><strong>Show</strong> in der polnischen Metropole <strong>Warschau</strong>, <strong>die</strong> Anfang März in den Hallen des Expo-<br />
Geländes stattfand, trefflich zusammenfassen. Die <strong>Autogas</strong>industrie, zumindest Teile davon, stecken in einem Entwicklungsstau: Die<br />
<strong>Branche</strong>nriesen Lovato und Landirenzo haben das Thema „Direkteinspritzung von <strong>Autogas</strong> in der Flüssigphase“ verschlafen und mehr<br />
auf CNG statt auf LPG gesetzt. Wirkliche Neuerungen fehlen auch beim polnischen Marktführer AC; was in den verschlossenen Vitrinen<br />
als sogenannte „Neuentwicklung“ ausgestellt wurde, hatte weder <strong>die</strong> Bezeichnung „Neu“ noch „Entwicklung“ ver<strong>die</strong>nt. Lediglich am<br />
Gemeinschaftsstand von BRC, Gfi und Zavoli konnte man sich über den Fortgang der Entwicklung der DI-Technologie informieren, und<br />
auch Prins als niederländischer Marktführer vermeldet weitergehende Homologationen im Bereich <strong>die</strong>ser anspruchsvollen Technik.<br />
Die <strong>Gas</strong><strong>Show</strong> in <strong>Warschau</strong> war eher <strong>die</strong> Ausstellung der „kleinen<br />
Schritte“, der Weiterentwicklung bekannter Technologien<br />
ohne großen „Aha-Effekt“. Dennoch lohnte sich der Besuch, denn<br />
wohl nirgendwo trifft man auf eine so große Dichte von Experten<br />
für alternative Antriebe, insbesondere von <strong>Autogas</strong> und Erdgas<br />
als Kraftstoff. Als Informationsbörse gilt <strong>die</strong> Traditionsveranstaltung<br />
in den Expo-Hallen längst als ein Muss für all <strong>die</strong>jenigen,<br />
<strong>die</strong> sich auch nur im Entferntesten mit den Themen <strong>Flüssiggas</strong><br />
und <strong>Autogas</strong> beschäftigen.<br />
PRINS GIBT TON AN<br />
Prins <strong>Autogas</strong>systemen B.V. hat in den letzten Jahren unter der<br />
Regie von Bart von Arle eine bemerkenswerte Entwicklung an<br />
den Tag gelegt. Er schaffte es, um sich herum ein Team von Marketingstrategen<br />
und Technikern zu versammeln, <strong>die</strong> innerhalb<br />
kurzer Zeit das ehemals etwas antiquierte Image der niederländischen<br />
Traditionsschmiede für <strong>Gas</strong>anlagen gehörig aufpolierten.<br />
Prins <strong>2014</strong> wird seinem Anspruch gerecht, als innovatives Un-<br />
FLÜSSIGGAS 02 | <strong>2014</strong> 15
AUTOGAS UND TANKSTELLENTECHNIK<br />
Der Kryotank am Prins-Lkw ist ein untrügliches Zeichen für eine neue Generation von Mischbetrieb:<br />
Diesel/LNG.<br />
sequentiell<br />
pro Zylinder<br />
Die professionellen<br />
Additiv-Dosiersysteme:<br />
_ exakte Dosierung<br />
_ einfache Montage<br />
_ hochwertige Materialien<br />
_ kompakte Abmessungen<br />
_ zur Nachrüstung geeignet<br />
_ Made in Germany<br />
ternehmen zu den Technologieführern zu<br />
gehören: Die DLM-Technologie, bei der<br />
<strong>Autogas</strong> in der Flüssigphase in den<br />
Brennraum eingespritzt wird, arbeitet<br />
mittlerweile mehr als zuverlässig. Für<br />
eine erhebliche Anzahl an Fahrzeugmodellen<br />
liegen für <strong>die</strong>se Anlagen bereits<br />
Homologationen nach ECE R 115 <strong>vor</strong>, fast<br />
wöchentlich werden es mehr. Bei den<br />
klassischen Direkteinspritzer-Anlagen,<br />
<strong>die</strong> das <strong>Gas</strong> noch in der <strong>Gas</strong>phase ins<br />
Saugrohr befördern, ist es den Niederländern<br />
gelungen, durch ausgeklügelte Software-Strategien<br />
den Benzinverbrauch entscheidend<br />
zu senken.<br />
Beide Anlagentypen wurden auch in<br />
<strong>Warschau</strong> einem interessierten Publikum<br />
<strong>vor</strong>gestellt, denn schließlich hatte es sich<br />
herumgesprochen, dass <strong>Gas</strong>anlagen „made<br />
in Eindhoven“ derzeit auf dem <strong>Autogas</strong>markt<br />
besonders gut ankommen. Zudem<br />
konnte Prins mit einer weiteren Neuerung<br />
aufwarten: Einem Lkw, der im Mischbetrieb<br />
mit Diesel/LNG unterwegs ist. Technisch<br />
ist <strong>die</strong>se Lösung eine Weiterentwick-<br />
lung zur CNG-Lösung, wobei das bis zu<br />
-161°C kalte LNG lediglich erwärmt wer-<br />
den muss, be<strong>vor</strong> es dem Motor als CNG<br />
zugeführt wird. Im Vergleich zu CNG hat<br />
LNG einen gewaltigen Reichweiten<strong>vor</strong>teil:<br />
Bis zu 800 km lassen sich im Mischbetrieb<br />
absolvieren, be<strong>vor</strong> der Lkw wieder eine<br />
LNG-Tankstelle benötigt.<br />
Davon gibt es in den Niederlanden<br />
schon einige und auch in Deutschland sollten<br />
<strong>die</strong> ersten Zapfsäulen für das tiefkalte<br />
Erdgas nicht mehr lange auf sich warten<br />
lassen. Im Frühsommer bringt IVECO mit<br />
dem Stralis ein erstes LNG-Fahrzeug auf<br />
den Markt. Bis <strong>die</strong> beim Logistiker Hellmann<br />
in der Nähe von Osnabrück und in<br />
Hannover-Barsinghausen geplanten Tank-<br />
stellen entstanden sind, sollte es dann<br />
nicht mehr lange dauern. Als Übergangslösung<br />
und für ältere Fahrzeuge bietet sich<br />
<strong>die</strong> Prins-Lösung an, zumal <strong>die</strong> LNG-Kryotanks<br />
derzeit immer kostengünster werden.<br />
Vor reinen LNG-Lkws muss man sich übrigens<br />
nicht fürchten: In den USA sind bereits<br />
mehr als 10 000 solcher Fahrzeuge<br />
auf den Highways unterwegs.<br />
EU FÖRDERT DIE ERRICHTUNG VON<br />
LNG-TANKSTELLEN<br />
Selbst im <strong>Autogas</strong>land Polen setzt sich<br />
<strong>die</strong> LNG-Technologie weiter durch: Elf<br />
Busse des Herstellers Solbus sichern in<br />
Olsztyn den umweltfreundlichen und leisen<br />
Personennahverkehr. <strong>Warschau</strong> wird<br />
noch in <strong>die</strong>sem Jahr mit dem Bau einer<br />
LNG-Tankstelle beginnen, <strong>die</strong> dann im<br />
ersten Schritt 35 Busse mit Kraftstoff ver-<br />
sorgen wird. Hier ist Gazprom-Germania<br />
am Bau der Tankstellen maßgeblich beteiligt.<br />
Da <strong>die</strong> EU im Rahmen des Blue-Corri-<br />
zugelassen<br />
vom KBA<br />
Gleich zwei Awards für <strong>die</strong> Entwicklung von <strong>Gas</strong>anlagen direkt-einspritzender Motoren gab es in<br />
<strong>Warschau</strong> für Prins. Angelique Berden (links) und Sven Bakkes nahmen sie in Empfang.<br />
16 FLÜSSIGGAS 02 | <strong>2014</strong>
AUTOGAS UND TANKSTELLENTECHNIK <br />
dor-Projektes 8 Mio. € als Fördermittel für<br />
<strong>die</strong> europaweite Errichtung von LNG-<br />
Tankstellen sowie <strong>die</strong> Entwicklung von<br />
Fahrzeugen bereitgestellt hat, misst man<br />
<strong>die</strong>sem Kraftstoff künftig eine starke Bedeutung<br />
zu.<br />
BRC-LDI ALS OEM-LÖSUNG<br />
BRC, Gfi und Zavoli verzichteten zwar<br />
auf auffällige Exponate, konnten sich aber<br />
rund um den Gemeinschaftsstand über<br />
mangelndes Besucherinteresse nicht<br />
beklagen. Bisher hat man nur eine Anlage<br />
für den 1,6-l-GDI-Motor von Kia/Hyundai<br />
entwickelt, ist damit aber bereits in das<br />
OEM-Geschäft eingestiegen. Die ersten<br />
200 Kia Sportage werden gerade im BRC-<br />
Umrüstcenter in Li<strong>vor</strong>no quasi als Werkslösung<br />
mit der LDI umgerüstet, weitere<br />
Modelle sollen in Kürze folgen. Das weckt<br />
natürlich auch das Interesse des polnischen<br />
Kia-Importeurs an <strong>die</strong>ser neuartigen<br />
Technologie.<br />
Ersatzbeschaffung ist insbesondere<br />
auch für BRC dringend nötig, denn mit<br />
dem Chevrolet-Rückzug aus Europa ist<br />
Für Action auf der <strong>Gas</strong>show sorgte LPGtech, ein aufstrebendes Unternehmen aus der polnischen<br />
„<strong>Autogas</strong>hauptstadt“ Bialystok. Der Boxring steht wohl symbolisch für <strong>die</strong> Tatsache, dass in der<br />
<strong>Autogas</strong>branche derzeit mit harten Bandagen gekämpft wird.<br />
dem <strong>Gas</strong>anlagen-Hersteller ein wichtiger<br />
Kunde weggebrochen. Doch <strong>die</strong> Techniker<br />
aus dem italienischen Cherasco haben<br />
schon einige neue Projekte in petto.<br />
Insgesamt enttäuschend war der Innovationsdrang<br />
des polnischen Marktführers<br />
AC S.A. Auch wenn es an der Börse<br />
in <strong>Warschau</strong> recht gut läuft für AC, hat<br />
FLÜSSIGGAS 02 | <strong>2014</strong> 17
AUTOGAS UND TANKSTELLENTECHNIK<br />
Am ERC-Stand konnte man sich über <strong>die</strong> Wirkungsweise der <strong>Autogas</strong>-Additive informieren.<br />
der Weggang einiger wichtiger Techniker<br />
offensichtlich größere Lücken hinterlassen,<br />
als zunächst befürchtet. Echte Neuigkeiten<br />
suchte man vergebens, viele Exponate<br />
befanden sich noch im Entwicklungsstadium.<br />
Es bleibt zu befürchten, dass sich<br />
Unternehmen eher den umsatzstarken<br />
neuen Märkten im Osten zuwenden und<br />
dabei <strong>die</strong> Weiterentwicklung bestehender<br />
Technologien aus den Augen verlieren.<br />
ADDITIVHERSTELLER ZEIGEN BEWÄHRTES<br />
Auch <strong>die</strong> Additivhersteller, allen <strong>vor</strong>an<br />
<strong>die</strong> Marktführer ERC und Flashlube, blieben<br />
den Nachweis echter Neuerungen<br />
schuldig, bzw. präsentierten Produkte, <strong>die</strong><br />
noch nicht über ein frühes Teststadium<br />
hinausgekommen sind. Pfiffiger war da<br />
schon eine Lösung, <strong>die</strong> LPGTECH aus Bialystok<br />
anbot: Ihr neuartiges Additiv-Dosiersystem<br />
arbeitet zwar auch teilweise<br />
mit Unterdruck, aber der wird von den<br />
Injektoren erzeugt. Gegenüber klassischen<br />
Unterdruck-Dosiersystemen besitzt<br />
<strong>die</strong> LPGTECH-Lösung den entscheidenden<br />
Vorteil, dass sie <strong>die</strong> Additive genau dann<br />
entsprechend dosiert, wenn der Motor sie<br />
auch benötigt. Je mehr <strong>Gas</strong> fließt, desto<br />
mehr Additive werden verbraucht. Bisher<br />
am Markt erhältliche Systeme dosierten<br />
über ein Ventil in das Saugrohr und hatten<br />
einen entscheidenden Nachteil: Bei<br />
höheren Drehzahlen fällt dort der Unter-<br />
druck durch <strong>die</strong> geöffnete Drosselklappe<br />
rapide ab, <strong>die</strong> Dosierrate sinkt ausgerechnet<br />
dann, wenn der Motor am dringendsten<br />
Additive benötigt. Die Folge waren<br />
Motorschäden nach langen Vollgasetappen<br />
auf der Autobahn. Das LPGTECH-<br />
Dosiersystem ist von der Idee her frappierend<br />
einfach, logisch und zielführend.<br />
Bleibt abzuwarten, wie es sich in ersten<br />
Tests bewährt.<br />
MISCHBETRIEBE BOOMEN<br />
Besucher, <strong>die</strong> an der Diesel-Mischtechnologie<br />
interessiert waren, kamen auf dem<br />
Außengelände der <strong>Gas</strong><strong>Show</strong> voll auf ihre<br />
Kosten: Es gab kaum einen Hersteller, der<br />
<strong>die</strong>se Technologie nicht im Portfolio hat –<br />
leider jedoch kann kaum einer von ihnen<br />
vernünftige Emissionsmessungen auf einem<br />
zertifizierten Prüfstand nachweisen.<br />
Lediglich AppStudio, ein polnischer Softwarespezialist,<br />
hatte zusammen mit der<br />
Mannheimer Femitec-GmbH eine Lösung<br />
Ausgezeichnet für gute Additive: Veronika Wanot von ERC.<br />
für einen Mercedes Sprinter entwickelt,<br />
<strong>die</strong> auch im Mischbetrieb den Emissionsanforderungen<br />
entsprach. Erste Bestätigungen<br />
sollen in den nächsten Wochen in<br />
Mannheim eintreffen. Wie vom Hersteller<br />
verlautete, soll der Bestätigung durch deutsche<br />
Sachverständigenorganisationen<br />
nichts entgegenstehen. Bleibt abzuwarten,<br />
ob den Worten auch Taten folgen.<br />
MESSE-MAKEL UNÜBERSEHBAR<br />
Der polnische Markt für <strong>Autogas</strong> stagniert<br />
derzeit, wenn auch auf hohem<br />
Niveau. Stagnation bedeutet in <strong>die</strong>sem<br />
Fall, dass immer noch 142 000 Fahrzeuge<br />
jährlich von Benzin auf <strong>Autogas</strong> umgerüstet<br />
wurden. Damit bleibt der Kraftstoff, im<br />
Gegensatz zur derzeitigen Entwicklung in<br />
Deutschland, „systemrelevant“. Doch <strong>die</strong><br />
Tatsache, dass der <strong>Autogas</strong>-Hype sich in<br />
Polen ein wenig abkühlt, ging auch an der<br />
<strong>Gas</strong><strong>Show</strong> nicht spurlos <strong>vor</strong>bei: Gefühlt<br />
kamen viel weniger Besucher in <strong>die</strong><br />
Messehallen als noch bei der letzten Ver-<br />
anstaltung, auch wenn <strong>die</strong>se Tatsache<br />
vom Veranstalter tunlichst ignoriert wur-<br />
de. Einige Aussteller, <strong>die</strong> der Messe fern<br />
blieben, kritisierten <strong>die</strong> hohen Preise,<br />
andere beklagten sich über ungerechtfertigte<br />
Benachteiligungen bei der Standzuweisung.<br />
Bleibt zu hoffen, dass War-<br />
schau in Zukunft wieder das wird, was es<br />
einmal war: Eine Messe mit zufriedenen<br />
Ausstellern und ebenso zufriedenen Besuchern.<br />
Wie schnell man sich als Messe-<br />
18 FLÜSSIGGAS 02 | <strong>2014</strong>
AUTOGAS UND TANKSTELLENTECHNIK <br />
veranstalter ins Abseits manövrieren<br />
kann, zeigte das Beispiel Istanbul. Die<br />
<strong>Gas</strong><strong>Show</strong> in <strong>Warschau</strong> hat das Zeug dazu,<br />
den Turnaround zu schaffen, wenn man<br />
berücksichtigt, dass es letztlich <strong>die</strong> Aussteller<br />
sind, <strong>die</strong> <strong>die</strong> Veranstaltung finanzieren.<br />
Sie zu verprellen, wäre fatal.<br />
Neben dem Mobilitätsmarkt, der mit<br />
LPG, CNG und LNG den weitaus größten<br />
Raum auf der Messe einnahm, zeigten<br />
etliche Anlagenbauer sowie Hersteller<br />
von Ventilen und Armaturen langjährig<br />
bewährte Technik. Die <strong>Flüssiggas</strong>branche<br />
ist seit Langem international aufgestellt,<br />
da aber jedes Land seine eigenen Normen<br />
und Vorschriften für <strong>die</strong> Installation von<br />
<strong>Gas</strong>anlagen hat, resultiert daraus eine<br />
breite Diversifizierung der Produktpalette.<br />
Die unterschiedlichen Anforderungen<br />
an Produkte für den deutschen und den<br />
polnischen Markt lassen sich am Stand<br />
der GOK, Marktbreit, exemplarisch ausmachen.<br />
„Als deutscher Hersteller müssen<br />
wir uns anpassen, und <strong>die</strong>se Anpassung<br />
Mit LNG und Diesel nach <strong>Warschau</strong>: Der Prins-Lkw fährt im Mischbetrieb.<br />
Tanken Sie clever<br />
Setzen Sie auf <strong>Autogas</strong> – so schonen Sie Ihren Geldbeutel und schützen gleichzeitig <strong>die</strong> Umwelt.<br />
An <strong>die</strong>sen Tankstellen gibt es Stadtwerke Bielefeld-<strong>Autogas</strong>:<br />
Stadtwerke Bielefeld <strong>Autogas</strong>tankstelle, Einfahrt über Brüggemannstraße (Tor 3), 33611Bielefeld |<br />
STAR, Herforder Straße 301, 33609 Bielefeld | SPRINT, Arthur-Ladebeck-Straße 179, 33647 Bielefeld |<br />
ARAL, Bahnhofstraße 44, 33803 Steinhagen<br />
www.stadtwerke-bielefeld.de | Infoline 0800-1007175<br />
Stadtwerke Bielefeld GmbH | Schildescher Straße 16 I 33611 Bielefeld<br />
FLÜSSIGGAS 02 | <strong>2014</strong> 19
AUTOGAS UND TANKSTELLENTECHNIK<br />
ten<strong>die</strong>rt zur Vereinfachung“, erläutert<br />
Przemysław Śmiechowski, GOK-Verkaufsleiter.<br />
„Die TRF beschreiben sehr genau,<br />
welche Sicherheitseinrichtungen eine<br />
<strong>Flüssiggas</strong>anlage in Deutschland haben<br />
muss. In Polen gibt es keine solch expliziten<br />
Regelungen.“ Folglich hat jeder<br />
<strong>Flüssiggas</strong>versorger, Installateur oder<br />
auch Baubetrieb seine eigenen Standards<br />
entwickelt. Bei der Hauseinführung beispielsweise,<br />
<strong>die</strong> in Deutschland mehrfach<br />
gesichert werden muss, ist in Polen lediglich<br />
ein Kasten mit Absperrventil an der<br />
Außenfassade erforderlich. Um höhere<br />
Sicherheitsstandards auch auf dem polnischen<br />
Markt zu implementieren, ist <strong>die</strong><br />
GOK Polen mit dem polnischen <strong>Flüssiggas</strong>verband<br />
POGP im Gespräch.<br />
Für Vitkovice Milmet ist <strong>die</strong> Beteiligung<br />
an der <strong>Gas</strong><strong>Show</strong> <strong>Warschau</strong> ein Muss,<br />
auch wenn <strong>die</strong> allgemeinen <strong>Flüssiggas</strong>anwendungen<br />
hier kaum mehr ein Forum<br />
haben. Das verspricht man sich vielmehr<br />
von der Beteiligung an der Hannover Messe,<br />
wo sich <strong>die</strong> Vitkovice Machinery<br />
Group, das größte tschechische Maschinenbau-Unternehmen,<br />
mit einem eigenen<br />
Stand präsentieren wird. Neben <strong>Flüssiggas</strong>-<br />
und Industriegaseflaschen werden<br />
dort auch andere Produkte der Vitkovicegruppe<br />
– Reaktoren, Stahlkonstruktionen,<br />
Großbehälter, Schiffskurbelwellen und<br />
Getriebe – gezeigt.<br />
Kesselwagen für den LPG-Umschlag<br />
zählen zum Leistungsspektrum der polnischen<br />
Chemet S.A.; doch das Unternehmen<br />
fährt zweigleisig und entwickelt parallel<br />
den neuen Geschäftsbereich „LNG“.<br />
Einen ersten großen Erfolg konnte man<br />
mit der Lieferung einer LNG-Tankanlage<br />
nach Norwegen erzielen, wo <strong>die</strong> dänische<br />
Die polnische CHEMET S.A. (in der Bildmitte Verkaufsdirektor Piotr Frycz) hat im vergangenen Jahr<br />
rund 80 Kesselwagen nach Deutschland geliefert, weitere 30 sollen bis Ende <strong>2014</strong> folgen.<br />
Przemysław Sḿiechowski (rechts), GOK-Verkaufsleiter der Tochterfirma in Polen, und Lydia<br />
Schuster im Beratungsgespräch.<br />
Rockwool AIS – international operierender<br />
Hersteller von Steinwolle-Dämmplatten,<br />
für deren Herstellung eine Temperatur<br />
von bis zu 1000°C erforderlich ist – <strong>die</strong><br />
Produktion aus Gründen des Umweltschutzes<br />
von Koks auf Erdgas umstellt.<br />
Um ihre Aktivitäten auf dem polnischen<br />
Markt zu verstärken, hat <strong>die</strong> luxembur-<br />
gische Presta Cylinders eigens einen Mitarbeiter<br />
eingestellt. Doch auf der Suche<br />
nach neuen Märkten werden auch <strong>die</strong><br />
skandinavischen Länder ins Visier genommen.<br />
Parallel dazu entwickelt man neue<br />
Produkte wie <strong>die</strong> 7,5 kg-Grillflasche, <strong>die</strong><br />
zur AEGPL-Ausstellung in Genua erstmals<br />
präsentiert werden soll: groß genug für<br />
ausdauerndes Grillvergnügen, klein genug,<br />
um in den Unterschrank zu passen,<br />
und mit einem Standfuß aus elastischem<br />
Material, um <strong>die</strong>sen nicht zu beschädigen.<br />
Die Cavagna Group stellt mit dem<br />
Tunnelanschluss für Gabelstapler ein<br />
intelligentes Filtrierungssystem <strong>vor</strong>, das<br />
Stillstandszeiten von Gabelstaplern auf-<br />
grund zugesetzter Leitungen minimieren<br />
soll. Schwebeteilchen werden von einem<br />
Magneten im Filter festgehalten, der sich<br />
bei der nächsten Befüllung selbst reinigt.<br />
Das Produkt ist bereits auf unterschiedlichen<br />
Märkten etabliert – beispielsweise<br />
bei der spanischen Repsol und auch bei<br />
verschiedenen Herstellern in Benelux –<br />
und soll jetzt auch auf dem deutschen<br />
Markt eingeführt werden. Nutzer profitieren<br />
von verlängerten Wartungsintervallen<br />
und reduzierten Stillstandszeiten.<br />
20 FLÜSSIGGAS 02 | <strong>2014</strong>
AUTOGAS UND TANKSTELLENTECHNIK <br />
31.MAI BIS 4. JUNI:<br />
<strong>Autogas</strong> auf der AMI, Leipzig<br />
Nicht nur <strong>die</strong> Nähe zur <strong>Autogas</strong>fahrer-Nation<br />
Polen macht<br />
<strong>die</strong> AMI in Leipzig zu einer<br />
beliebten Messe für alternative<br />
Antriebe. Auch wenn der Umsatzrückgang<br />
der <strong>Branche</strong> zu<br />
schaffen macht – auf der AMI<br />
sind selbst in umsatzschwächeren<br />
Zeiten LPG-Fahrzeuge<br />
nicht wegzudenken.<br />
In <strong>die</strong>sem Jahr nutzt insbesondere<br />
der neue Prins-Impor-r<br />
teur ecogas aus Leipzig <strong>die</strong><br />
Messe <strong>vor</strong> seiner Haustür dazu,<br />
seine Produkte und Leistungen<br />
einem breiten Publikum <strong>vor</strong>zustellen.<br />
Der Schwerpunkt der<br />
Präsentation soll auf den neuen<br />
Direkteinspritzer-Lösungen<br />
von Prins liegen. Am Stand<br />
von ecogas werden <strong>die</strong> unter-<br />
schiedlichen Facetten der Technologie<br />
deutlich. Ob das <strong>Gas</strong><br />
klassisch in der <strong>Gas</strong>phase ins<br />
Saugrohr eingespritzt wird<br />
(VSI II) oder flüssig in den<br />
Brennraum (DLM), spielt letztlich<br />
allenfalls für <strong>die</strong> Kosten<br />
eine Rolle: DLM-Anlagen ver-<br />
brauchen kein zusätzliches<br />
Benzin, sind aber in der Anschaffung<br />
deutlich teurer als<br />
<strong>die</strong> VSI II, <strong>die</strong> zum Start und<br />
während des Betriebs immer<br />
noch einen kleinen „Schluck“<br />
Sprit benötigt.<br />
Außerdem wird ecogas einen<br />
Lkw im Dieselmischbetrieb<br />
zeigen, der nach eigenen<br />
Angaben in Polen bereits <strong>die</strong><br />
Emissionsmessungen bestanden<br />
hat. Ob das für <strong>die</strong> Zulassungs<strong>vor</strong>schriften<br />
in Deutschland<br />
reicht, bleibt abzuwarten.<br />
Im Außengelände haben <strong>die</strong><br />
Messebesucher <strong>die</strong> Möglichkeit,<br />
ein Fahrzeug mit DLM-<br />
Anlage Probe zu fahren.<br />
Am 3. Juni findet parallel zu<br />
dem sogenannten „Taxitag“,<br />
der für Flottenbetreiber natür-<br />
lich besonders interessant ist,<br />
der VDIK-Kongress zum Thema<br />
„Alternative Antriebe“ statt.<br />
Hier halten Sven Bakkes und<br />
Bas ten Broeke von Prins einen<br />
Vortrag zum Thema „Direkteinspritzung<br />
und <strong>Autogas</strong>anlagen“,<br />
wobei insbesondere auf<br />
<strong>die</strong> neu entwickelte Prins-DLM<br />
eingegangen werden soll.<br />
Einen weiteren Schwerpunkt<br />
der Veranstaltung bilden der<br />
Diesel-Mischbetrieb und neue<br />
Entwicklungen auf dem LNG-<br />
Sektor.<br />
www.ami-leipzig.de<br />
Energie mit der<br />
Sie rechnen können<br />
Spar-Dose.<br />
Einfach günstiger fahren: Westfalen <strong>Autogas</strong>.<br />
Tun Sie sich und Ihren Kunden was Gutes: Erweitern Sie Ihr<br />
Angebot. Um Westfalen <strong>Autogas</strong>. Ihre Kunden sparen: Rund<br />
50 Prozent im Vergleich zu Super. Dass <strong>Autogas</strong> außerdem<br />
besonders umweltverträglich und motorschonend ist, macht<br />
das Sparen noch schöner.<br />
Jahr für Jahr werden deshalb in Deutschland mehr Fahrzeuge<br />
auf <strong>Autogas</strong> umgerüstet. Entsprechend steigt <strong>die</strong> Nachfrage.<br />
Verpassen Sie <strong>die</strong>se Chance nicht. Steigen Sie jetzt mit ein.<br />
Infos zur Anlagenerrichtung und <strong>Autogas</strong>versorgung? —<br />
Rufen Sie uns an, schreiben, faxen oder mailen Sie.<br />
Westfalen AG · Bereich Energieversorgung · 48136 Münster<br />
Fon (kostenfrei) 0800 7767264 · Fax 0251 695-129<br />
www.westfalengas.de · service@westfalengas.de<br />
FLÜSSIGGAS 02 | <strong>2014</strong> 21
Das automobile Interesse der Schweizer ist groß. <strong>2014</strong> zogen <strong>die</strong> Genfer Messehallen wieder zahlreiche Besucher an.<br />
84. Internationaler Auto-Salon, Genf:<br />
<strong>Autogas</strong> als probates Mittel gegen<br />
Steuererhöhungen in der Schweiz<br />
Die <strong>Autogas</strong>-Tankstellensituation in der Schweiz verbessert sich stetig. Derzeit können <strong>die</strong> Eidgenossen bereits an 61 Tankstellen den<br />
Alternativkraftstoff tanken. Nicht geringen Anteil daran hat der führende Schweizer <strong>Flüssiggas</strong>versorger Vitogaz Switzerland AG, der<br />
den Ausbau der <strong>Autogas</strong>-Infrastruktur ständig <strong>vor</strong>antreibt. Dass solche Bemühungen bei der Automobilindustrie nicht auf taube Ohren<br />
stoßen, zeigte sich jetzt auf dem Genfer Auto-Salon: Nachdem im letzten Jahr bereits mit Webasto einer der bedeutendsten Zulieferer<br />
seine Bemühungen rund um das Thema LPG darstellte, präsentierte <strong>2014</strong> Kia mit dem Picanto LPG ebenfalls ein <strong>Autogas</strong>fahrzeug an<br />
seinem Stand.<br />
AUTO-SALON GENF <strong>2014</strong><br />
Der Genfer Auto-Salon zählt zu den<br />
wichtigsten Automessen weltweit. Als<br />
einzige europäische Autoschau findet er<br />
jährlich im Frühjahr statt. Vom 6. bis 16.<br />
März präsentierten Hersteller aus aller<br />
Welt ihre Neuheiten: Stu<strong>die</strong>n und Fahrzeuge<br />
mit alternativen Antrieben ebenso<br />
wie Elektro- oder Hybrid-Motoren,<br />
und hier <strong>vor</strong> allem <strong>Autogas</strong>: Der alternative<br />
Kraftstoff macht in der Schweiz als<br />
„Steuersparmodell“ von sich reden.<br />
Der Kleinste von Kia fiel den Schweizer<br />
Besuchern sofort ins Auge: Viele infor-<br />
mierten sich über den „neuen“ Kraftstoff<br />
und seine Vorteile, auch <strong>vor</strong> dem Hinter-<br />
grund, dass eine drastische Erhöhung der<br />
Preise für Benzin und Diesel anstehen<br />
könnte. Eigentlich wollte man ja <strong>die</strong> Autobahnmaut<br />
auf gut 100 CHF erhöhen, doch<br />
<strong>die</strong>ser Vorstoß fand keine Mehrheit. Um<br />
<strong>die</strong> Lücke im Staatssäckel zu schließen,<br />
wird jetzt ernsthaft über eine Erhöhung<br />
der Steuern auf Kraftstoffe von 15 Rappen<br />
nachgedacht, <strong>die</strong> sich im europäischen<br />
Vergleich noch auf recht niedrigem Niveau<br />
bewegt. Wird <strong>die</strong> Erhöhung der Abgabe<br />
– von der <strong>die</strong> umweltfreundlichen<br />
Kraftstoffe <strong>Autogas</strong> und Erdgas wohl ausgenommen<br />
werden sollen – beschlossen,<br />
so könnte das den „Alternativen“ einen<br />
weiteren Schub verleihen.<br />
Vor <strong>die</strong>sem Hintergrund hat sich Kia<br />
schon mal in Stellung gebracht, auch<br />
wenn man über den Verkaufsstart des<br />
Picanto LPG in der Schweiz noch keine<br />
Angaben machen wollte. Konkreter wurde<br />
Hyundai: Die Koreaner lassen ab Mitte<br />
April ihr Pendant zum Kia Picanto, den<br />
Hyundai i10 LPG, in <strong>die</strong> <strong>Show</strong>rooms der<br />
22 FLÜSSIGGAS 02 | <strong>2014</strong>
AUTOGAS UND TANKSTELLENTECHNIK <br />
Händler rollen. Nach Ford ist es dann der<br />
zweite Automobilhersteller, der seine<br />
<strong>Autogas</strong>-Werkslösungen offiziell in der<br />
Schweiz anbietet.<br />
Gerade den Einstiegsmodellen von<br />
Hyundai und Kia wird in der LPG-Version<br />
eine rosige Zukunft prophezeit, eignen<br />
sie sich doch perfekt für Pendler und Flotten.<br />
Ob Pflege<strong>die</strong>nste, innerstädtische<br />
Kurierfahrer oder Firmen, <strong>die</strong> auf Liefer-<br />
service setzen: Mit den <strong>Autogas</strong>modellen<br />
lassen sich sowohl Kraftstoffkosten sparen<br />
als auch <strong>die</strong> Umwelt schonen. Und für<br />
viele Firmen sind umweltfreundliche<br />
Fahrzeuge <strong>die</strong> einzige Möglichkeit, ihr<br />
grünes Image zu unterstreichen.<br />
Wer Elektromobilität suchte, war in<br />
Genf indes fehl am Platz. Eher als Alibi<br />
denn als ernsthafte Verkaufsabsicht positionierten<br />
<strong>die</strong> relevanten Anbieter noch<br />
ein paar Fahrzeuge mit E-Motoren an<br />
ihrem Stand, doch <strong>die</strong> hohe Zeit der<br />
E-Mobilität scheint <strong>vor</strong>bei zu sein. Aus<br />
den Lobeshymnen, <strong>die</strong> noch <strong>vor</strong> Jahren<br />
gesungen wurden, ist längst ein Abgesang<br />
geworden und es gibt wohl kaum<br />
einen Automobilexperten, der zeitnah<br />
einen Durchbruch der E-Fahrzeuge <strong>vor</strong>-<br />
hersagen würde. Lediglich Tesla, einer<br />
der Pioniere, konnte mit seinem Model S<br />
einigermaßen Aufmerksamkeit erringen.<br />
Etwas besonderes hatte sich Sven Wöllert,<br />
Verkaufsleiter des Bottroper Range-<br />
Rover-Tuners Startech, ausgedacht. Er<br />
ließ seinen <strong>Autogas</strong>-Evoque, mit dem er<br />
auch angereist war, in der Tiefgarage:<br />
„Dann kann ich mit einem Kunden auch<br />
Kias <strong>Autogas</strong>-Picanto konnte in Genf gleich mehrfach überzeugen: Umweltfreundlich, kostengünstig<br />
und wendig ist er geradezu geschaffen für den wuseligen Schweizer Stadtverkehr.<br />
einmal eine Probefahrt unternehmen.“<br />
Das Konzept, den britischen SUV auf<br />
<strong>Autogas</strong> umzurüsten, kommt an. „Kunden<br />
aus ganz Europa haben das Fahrzeug bereits<br />
geordert.“ Insbesondere in Russland<br />
steht man auf <strong>die</strong> sportliche Benziner-<br />
variante mit dem <strong>Gas</strong>antrieb von Prins.<br />
Wer in Genf war, konnte eines mit nach<br />
Hause nehmen: <strong>Autogas</strong> entwickelt sich<br />
in der Schweiz langsam, aber stetig und<br />
auch <strong>die</strong> OEM scheinen Lust auf den<br />
Alternativtreibstoff zu bekommen. Kein<br />
Wunder, denn wer nach Genf anreist,<br />
sieht plötzlich ungewohnte Schilder an<br />
den Autobahn-Tankstellen: LPG! Dieses<br />
Aha-Erlebnis fiel auch Sven Wöllert auf:<br />
„Man kommt ja problemlos mit einem<br />
<strong>Gas</strong>fahrzeug zum Genfer Salon.“ Dass das<br />
Netz selbst auf den Transitstrecken noch<br />
einige Lücken aufweist, wird er wohl auf<br />
der Rückfahrt bemerkt haben.<br />
Optimaler Ventilschutz für den <strong>Gas</strong>betrieb<br />
<strong>Gas</strong>Lube Premium und Spezial für LPG und CNG<br />
TÜV und DEKRA sowie feldgetestet<br />
(bisher mehr als 130.000 km).<br />
Mehrfach auf der <strong>Gas</strong><strong>Show</strong> mit<br />
dem INPRO-Preis ausgezeichnet.<br />
www.lpg-additive.com<br />
ERC Additiv GmbH<br />
Tel.: +49 4181 216 - 500<br />
FLÜSSIGGAS 02 | <strong>2014</strong> 23
AUTOGAS UND TANKSTELLENTECHNIK<br />
Flüssig-direkteinspritzende <strong>Gas</strong>anlagen immer beliebter:<br />
Prins und BRC sind <strong>die</strong> Vorreiter<br />
Benzineinspritzung in der Flüssigphase direkt in den Brennraum lautet <strong>die</strong> Königsdisziplin im <strong>Gas</strong>anlagenbau. Von den bedeutenden<br />
<strong>Gas</strong>anlagenherstellern haben lediglich BRC und Prins <strong>die</strong>se hohe Schule mit Bravour abgeschlossen und genehmigungsfähige Kits auf<br />
den Markt gebracht. Die sind zwar noch entsprechend teuer, doch mit wachsenden Stückzahlen sollte <strong>die</strong> Preisschere zwischen den<br />
klassischen <strong>Gas</strong>anlagen und den Neuentwicklungen langsam aber sicher zusammengehen. Der nachfolgende Beitrag erläutert <strong>die</strong><br />
Funktionsweise der flüssig-direkteinspritzenden <strong>Gas</strong>anlagen.<br />
spült <strong>die</strong> Leitungen frei. Selbstverständlich<br />
müssen alle Komponenten, <strong>die</strong> mit<br />
<strong>Gas</strong> beaufschlagt werden, den Anforderungen<br />
der ECE R 115 entsprechen. Die<br />
nebenstehende Grafik veranschaulicht <strong>die</strong><br />
Wege, <strong>die</strong> <strong>Autogas</strong> und Benzin getrennt<br />
voneinander nehmen.<br />
Anschauliche Darstellung der Funktionsweise der LDI. (Grafik: BRC).<br />
Die Entwicklung von direkteinspritzenden<br />
Benzinmotoren wurde notwendig, um<br />
<strong>die</strong> CO 2- Emissionen zumindest im Prüf-<br />
zyklus NEFZ weiter zu reduzieren. Benzin<br />
wird dabei aus dem Tank an eine Hochdruckpumpe<br />
geleitet, <strong>die</strong> den Kraftstoff<br />
auf 200 bar komprimiert und über präzise<br />
arbeitende Injektoren direkt in den<br />
Brennraum einspritzt. Hier bildet sich ein<br />
zündfähiges Gemisch, das durch <strong>die</strong> gute<br />
alte Zündkerze entzündet wird.<br />
Um <strong>die</strong> CO 2 -Emissionen den politischen<br />
Anforderungen entsprechend weiter zu<br />
senken, reduzierte man kontinuierlich <strong>die</strong><br />
Benzinmengen, <strong>die</strong> dem Motor zugeführt<br />
werden. Das sorgte zwar für einseitig<br />
reduzierte CO 2 -Werte, veränderte jedoch<br />
das Brennverhalten. Wegen der unvollständigen<br />
Verbrennung stieg der Partikelausstoß.<br />
Hier drängt sich der Vergleich<br />
mit einer zu kurzen Bettdecke auf: entweder<br />
der Kopf oder <strong>die</strong> Füße werden kalt,<br />
optimal ist es nie.<br />
Anders wird es jedoch, wenn <strong>Autogas</strong><br />
als Kraftstoff ins Spiel kommt, denn LPG<br />
verbrennt gleichmäßig, reduziert den<br />
CO 2 -Ausstoß um 10 bis 20 % und den gesundheitsschädlichen<br />
Partikelausstoß um<br />
bis zu 95 %. Um <strong>Autogas</strong> in den DI-Motoren<br />
jedoch derart effizient nutzen zu können,<br />
bedarf es einiger Modifikationen.<br />
Zwar wird das <strong>Gas</strong> in der Flüssigphase<br />
ebenfalls unter Ausnutzung der Hochdruckpumpe,<br />
der Benzinleitungen und<br />
der Injektoren in den Motor eingebracht,<br />
doch aufgrund des geringeren Energiegehalts<br />
von LPG im Vergleich zu herkömmlichem<br />
Benzin muss <strong>die</strong> <strong>Gas</strong>menge erhöht<br />
werden. Gleichzeitig muss der Hersteller<br />
Sorge tragen, dass sich das <strong>Gas</strong> im Motor-<br />
raum von der Hochdruckpumpe und weiteren<br />
Motorkomponenten nicht erhitzt<br />
und es in den Leitungen zur Bildung von<br />
Dampfblasen kommt. Das gewährleistet<br />
ein Rücklauf an der Pumpe, der erwärmtes<br />
<strong>Gas</strong> ständig zurück in den <strong>Gas</strong>tank<br />
pumpt und frisches, kaltes <strong>Gas</strong> zur Hochdruckpumpe<br />
befördert. Als wären das<br />
nicht schon genug Probleme, muss auch<br />
noch ein störungsfreier Wechsel von<br />
Benzin auf <strong>Autogas</strong> und umgekehrt gewährleistet<br />
sein. Eine zusätzliche Benzinpumpe,<br />
<strong>die</strong> in den Kraftstoffkreislauf integriert<br />
ist, übernimmt <strong>die</strong>se Aufgabe; sie<br />
FLÜSSIG ODER GASFÖRMIG EINSPRITZEN?<br />
Wesentlich preiswerter in der Anschaf-<br />
fung, aber auch längst nicht so umweltfreundlich,<br />
sind <strong>die</strong> herkömmlichen <strong>Gas</strong>anlagen,<br />
bei denen das <strong>Gas</strong> über spezielle<br />
<strong>Gas</strong>injektoren direkt ins Saugrohr eingeblasen<br />
wird. Dazu ist, wie bei den klassischen<br />
<strong>Gas</strong>anlagen der älteren Generation<br />
üblich, ein Verdampfer erforderlich, um<br />
das <strong>Gas</strong> von der Flüssigphase in <strong>die</strong> <strong>Gas</strong>phase<br />
umzuwandeln. Ungenauigkeiten in<br />
der Einspritzung machen es bei <strong>die</strong>sem<br />
Anlagentypus jedoch unumgänglich, in<br />
bestimmten Lastzuständen kurzfristig mit<br />
einer Benzineinspritzung Spitzenbelastungen<br />
zu überbrücken. Je nach Anlagenhersteller<br />
und Qualität der einzelnen<br />
Komponenten kommen bis zu 10 % Benzin,<br />
in Ausnahmefällen sogar wesentlich<br />
mehr zusammen. Außerdem besteht <strong>die</strong><br />
Gefahr, dass <strong>die</strong> Benzininjektoren, <strong>die</strong> ja<br />
direkt in den Brennraum münden, bei<br />
Nichtnutzung überhitzen und Verkoken,<br />
da der kühlende und reinigende Treibstoff<br />
fehlt.<br />
Fraglich ist, ob solch ein System auf<br />
Dauer zeitgemäß ist: Die Industrie investiert<br />
Milliarden, um direkteinspritzende<br />
Motoren zu entwickeln, während man bei<br />
der Umrüstung auf <strong>Autogas</strong> zum alten<br />
Prinzip der Saugrohreinspritzung (<strong>Gas</strong>)<br />
zurückkehrt. Hier liegt übrigens auch das<br />
große Manko aller auch von den OEM entwickelten<br />
Erdgasfahrzeuge: Sie lassen<br />
sich nicht im <strong>Gas</strong>betrieb nach dem motorischen<br />
Prinzip der Direkteinspritzung<br />
nutzen, da Erdgas nur in der <strong>Gas</strong>phase<br />
zur Verfügung steht und bisher noch keine<br />
großserientauglichen Injektoren entwickelt<br />
wurden, <strong>die</strong> in der Lage sind, dem<br />
Motor kurzfristig so viel Erdgas zur Ver-<br />
24 FLÜSSIGGAS 02 | <strong>2014</strong>
AUTOGAS UND TANKSTELLENTECHNIK <br />
LDI – LPG Direkteinspritzung<br />
Test Kraftstoff THC CO NO X NMHC CO 2 Verbrauch PM PN<br />
[-] [-] [g/km] [g/km] [g/km] [g/km] [g/km] [l/100 km] [mg/km] [#/km]<br />
[-] [-] [% GW] [% GW] [% GW] [% GW] [-] [-] [% GW] [% GW]<br />
Messwerte Benzin<br />
(2 Tests)<br />
Messwerte LPG<br />
(2 Tests)<br />
LPG im Vergleich<br />
zu Benzin<br />
Benzin<br />
LPG B85<br />
0,027 0,47 0,031 0,024 176 7,6 0,41 7,88E+11<br />
27 % 47 % 52 % 35 % - - 8,2% 131,3 %<br />
0,025 0,52 0,028 0,019 158 9,7 0,11 1,08E+10<br />
25 % 52 % 46 % 29 % - - 2,1% 1,8 %<br />
- -7,9% 9,5% -11,7% -16,1% -10,7% 28,9% -74,0% -98,6%<br />
LPG-Systeme für GDI-Motoren: LDI- und Benzinbetrieb im Vergleich.<br />
(Quelle: BRC und <strong>Gas</strong>odrive)<br />
fügung zu stellen, wie er für <strong>die</strong> Verbrennung<br />
in dem jeweiligen Takt benötigt.<br />
Deshalb werden <strong>die</strong> Erdgas-Direkteinspritzer<br />
nach dem motorischen Prinzip<br />
der alten Saugrohreinspritzer betrieben<br />
– eine Tatsache, <strong>die</strong> Freunde <strong>die</strong>ser Kraftstoffart<br />
nur allzu gern verschweigen.<br />
SICHERER BETRIEB DER GASLANLAGE<br />
Doch <strong>die</strong> Vorteile der neuen DI-Technologie<br />
für <strong>Gas</strong>anlagen beschränken sich<br />
nicht allein auf das Emissionsverhalten<br />
und den Benzinverbrauch. Die Fahrzeuge<br />
lassen sich im <strong>Gas</strong>betrieb starten, sind<br />
sozusagen auf Wunsch monovalent, fahren<br />
gefühlt deutlich „runder“, verfügen<br />
über bis zu 5 % mehr Leistung und weisen<br />
ein merklich gesteigertes Drehmoment<br />
auf. In der Praxis überwiegt jedoch<br />
ein ganz anderer Vorteil: Während DI-Motoren<br />
mit klassischer Saugrohreinspritzung<br />
bei herstellerseitiger, unbemerkter<br />
Änderung der Software des Motorsteuer-r<br />
gerätes im <strong>Gas</strong>betrieb oftmals nicht mehr<br />
fahrbar sind, können solche Änderungen<br />
flüssig-direkt einspritzenden <strong>Gas</strong>anlagen<br />
nichts anhaben. Im Klartext: Wer beispielsweise<br />
mit einem DI-Motor von VW<br />
zum Service fährt, erhält über <strong>die</strong> OBD-<br />
Schnittstelle unbemerkt einen neuen<br />
Softwarestand aufgespielt, der nicht mehr<br />
mit dem Softwarestand des <strong>Gas</strong>steuergerätes<br />
harmoniert; als Folge davon geht <strong>die</strong><br />
<strong>Gas</strong>anlage in den Störungsmodus. Dann<br />
ist ein Besuch beim Umrüster fällig, um<br />
den Softwarestand des <strong>Gas</strong>steuergerätes<br />
anzupassen, im Extremfall muss sogar<br />
zusätzliche Hardware installiert werden.<br />
Fahrer von umgerüsteten FSI/TFSI-Modellen<br />
können hierüber ein Klagelied singen.<br />
Fakt ist, dass <strong>die</strong> neuen <strong>Gas</strong>anlagen<br />
sich am Markt durchsetzen werden. Doch<br />
wie bei allen neuen Dingen sind sowohl<br />
bei Umrüstern als auch bei potenziellen<br />
Kunden noch Vorbehalte gegeben, <strong>die</strong><br />
sich wohl erst im Laufe der Zeit beseitigen<br />
lassen.<br />
BRC beispielsweise vertraut auf <strong>die</strong><br />
neue Technik und rüstet in Italien gerade<br />
über 200 Kia Sportage mit den neuen<br />
LDI-Anlagen aus, Prins hat <strong>die</strong>sen Anlagentypus<br />
bereits in ähnlichen Mengen<br />
in <strong>die</strong> Türkei und nach Thailand verkauft.<br />
Alle bisher im Markt befindlichen DI-<br />
Anlagen versehen ihren Dienst einwandfrei,<br />
Motorschäden oder wegen Störung<br />
eingeschränkte Mobilität sind derzeit<br />
nicht bekannt. Einziges Hemmnis für<br />
eine weitere Verbreitung ist der derzeit<br />
noch hohe Preis von ca. 3500 Euro im<br />
Vergleich zu 2700 Euro, <strong>die</strong> für <strong>die</strong><br />
klassischen Anlagen verlangt werden.<br />
<br />
Die Zukunft versorgen!<br />
umweltfreundlich . wartungsarm . sauber . kostengünstig!<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
FLÜSSIGGAS 02 | <strong>2014</strong> 25
AUTOGAS UND TANKSTELLENTECHNIK<br />
BRC testet im Renn- und Rallyesport:<br />
<strong>Gas</strong> am Ring<br />
Wer am Rande der Altstadt des italienischen Örtchens Cherasco ins Tal schaut, sieht Beeindruckendes: Auf einer Fläche von einigen<br />
Quadratkilometern erstreckt sich das Reich von Fuel Systems Solutions mit seinem Firmengeflecht BRC, Gfi und M.T.M. Dass sich in<br />
letzter Zeit in <strong>die</strong> Tonart der italienischen Dorfidylle das Kreischen hochgezüchteter Motoren mischt, stört hier niemanden.<br />
Dabei nimmt Firmenchef Mariano Costamagna, der beim börsennotierten Konzern über knapp 400 Millionen Jahresumsatz wacht,<br />
gelegentlich auch selbst den Schraubenschlüssel in <strong>die</strong> Hand, um <strong>die</strong> letzten PS aus der Anlage herauszukitzeln.<br />
In Italien hat der Green Hybrid Cup als erste Rennserie, an der ausschließlich mit <strong>Autogas</strong> betriebene<br />
Fahrzeuge teilnehmen, bereits einen festen Sendeplatz im TV ergattert. Auch <strong>die</strong> Zeitungen<br />
sind voll des Lobes über <strong>die</strong> „grünen Renner“ aus Cherasco.<br />
Mariano Costamagna gehört zu den<br />
positiv verrückten Rennsportfreaks, <strong>die</strong><br />
es einfach nicht lassen können. Weder<br />
das Schrauben noch <strong>die</strong> Versuchung,<br />
selbst hinter dem Volant Platz zu nehmen<br />
und in der VLN-Serie auf dem Nürburgring<br />
an den Start zu gehen. Doch auch<br />
wenn es sich zunächst wie eine Ausrede<br />
anhört, es <strong>die</strong>nt dem Firmenzweck: BRC<br />
hat eigens einen Rennstall ins Leben gerufen,<br />
um <strong>die</strong> <strong>Gas</strong>anlagen und deren<br />
Standfestigkeit im harten Rennalltag zu<br />
testen. Dass dabei so ganz nebenbei noch<br />
jede Menge Öffentlichkeitsarbeit betrieben<br />
wird, nimmt der Selfmademan Costamagna<br />
gern in Kauf. Vor allem dann,<br />
wenn seine Fahrzeuge, <strong>die</strong> allesamt mit<br />
<strong>Autogas</strong> unterwegs sind, auch noch ganz<br />
<strong>vor</strong>ne mitfahren.<br />
Erst kürzlich erwarb BRC-Racing zwei<br />
von 50 Ford Fiesta R 5 aus einer renommierten<br />
englischen Tuningschmiede, um<br />
sie in der italienischen Rallyemeister-<br />
schaft einzusetzen. 290 PS sollten für genügend<br />
Vortrieb sorgen. Doch sie fahren<br />
nicht etwa mit Benzin, sondern mit der<br />
neuen LDI-<strong>Autogas</strong>anlage, <strong>die</strong> den Alter-<br />
nativkraftstoff direkt in <strong>die</strong> Brennräume<br />
einspritzt. Hinter dem Steuer sitzt Rallye-<br />
Ass Giandomenico Basso, den Beifahrer<br />
Mitja Dotta gekonnt um <strong>die</strong> Kurven lotst.<br />
Schon beim ersten Lauf zur italienischen<br />
Rallyemeisterschaft in der Toscana<br />
zeigte Basso, was <strong>die</strong> 290 <strong>Autogas</strong>-PS zu<br />
leisten vermögen: Er deklassierte <strong>die</strong> Konkurrenz<br />
um Längen und konnte am Ende<br />
den höchsten Platz auf dem Siegertreppchen<br />
einnehmen. Auch wenn es den BRC-<br />
Technikern natürlich ums Siegen geht,<br />
<strong>die</strong> Technik, <strong>die</strong> im Wettbewerb eingesetzt<br />
wird, werden BRC-Kunden auch bald<br />
schon auf der Straße unter der Haube<br />
haben: Aufgrund der Geschwindigkeitsbegrenzungen<br />
in Italien lassen sich Fahr-<br />
zeuge kaum richtig testen, da kommen<br />
<strong>die</strong> abgesperrten Sonderprüfungen<br />
gerade recht.<br />
Dass nach dem ersten Rallyeeinsatz<br />
nicht nur Giandomenico Basso mit seinem<br />
Material mehr als zufrieden war, ver-<br />
steht sich von selbst, immerhin hat auch<br />
<strong>die</strong> LDI ihre Feuertaufe bestanden. Für<br />
<strong>die</strong> Mechaniker haben sich <strong>die</strong> unzähligen<br />
Entwicklungsstunden gelohnt. Außer bei<br />
der Rallyemeisterschaft müssen <strong>die</strong> BRC-<br />
Anlagen auch auf der Rundstrecke ihre<br />
Alltagstauglichkeit unter Extrembelastungen<br />
unter Beweis stellen. Im Green Hybrid<br />
Cup gehen auch <strong>2014</strong> <strong>die</strong> wilden<br />
Vengas an den Start: 155 PS inklusive des<br />
kurzfristig verfügbaren Schubs durch einen<br />
E-Motor drehen in <strong>die</strong>sem Jahr in<br />
ganz Europa wieder ihre Runden. Für <strong>die</strong><br />
Zuschauer ist das ein Spektakel der besonderen<br />
Art, können sie doch hautnah<br />
miterleben, wie Fahrer und Fahrzeuge auf<br />
das Rennen <strong>vor</strong>bereitet werden.<br />
In den Rennpausen sorgt der BRC-Catering-Service<br />
für Gaumenfreuden ganz<br />
besonderer Art: In den Renntrucks wur-<br />
den nicht nur Werkzeuge und Zelte unter-<br />
gebracht, sondern auch erlesene Weine<br />
und italienische Spezialitäten, <strong>die</strong> eigens<br />
von einem BRC-Koch <strong>vor</strong> Ort frisch zubereitet<br />
werden. <strong>Autogas</strong>fans aus Deutschland<br />
sollten sich – nicht nur des Essens<br />
wegen – schon jetzt den Termin am<br />
Nürburgring <strong>vor</strong>merken: Dort gastiert der<br />
Green Hybrid Cup am 2. August <strong>2014</strong>.<br />
Mit Leib und Seele für <strong>Autogas</strong>: Rennsportfreak<br />
Mariano Costamagna aus Cherasco.<br />
26 FLÜSSIGGAS 02 | <strong>2014</strong>
AUTOGAS UND TANKSTELLENTECHNIK <br />
Smog und Fahrverbote in Paris: <strong>Autogas</strong>fahrer sind ausgenommen<br />
Für den Smog in Paris, der im März mit<br />
Fahrverboten zu einer erheblichen Einschränkung<br />
des Individualverkehrs führte<br />
– wovon <strong>Autogas</strong>fahrzeuge ausdrücklich<br />
ausgenommen waren –, haben <strong>die</strong> Franzosen<br />
schnell einen Schuldigen gefunden:<br />
Die Deutschen und ihr Atomausstieg.<br />
Dabei sind <strong>die</strong> Probleme hausgemacht:<br />
Lange Zeit förderte Frankreich Dieselfahrzeuge,<br />
<strong>die</strong> jetzt das Stadtbild beherr-r<br />
schen und bei entsprechenden Wetter-<br />
lagen den Eiffelturm in Nebel hüllen.<br />
Zuschüsse für Fahrzeuge mit <strong>Autogas</strong>anlagen,<br />
<strong>die</strong> so gut wie keinen Feinstaub<br />
emittieren, wurden radikal gestrichen.<br />
Die Folgen davon bekommen <strong>die</strong> Einwohner<br />
der französischen Metropole jetzt<br />
zu spüren. An drei aufeinanderfolgenden<br />
Tagen erreichte <strong>die</strong> Feinstaubkonzentration<br />
in Paris einen Wert von bis zu<br />
180 Milligramm (erlaubt sind 50 Mikrogramm),<br />
der bis zu dreimal so hoch ist<br />
wie von der EU empfohlen. Die Regierung<br />
musste handeln und sprach ein Fahrver-r<br />
bot aus, jeweils im Wechsel für Fahrzeuge<br />
mit geraden oder ungeraden Endziffern<br />
auf dem amtlichen Kennzeichen. Damit<br />
rief sie den mächtigen französischen<br />
Autofahrerverband auf den Plan, der <strong>die</strong><br />
abenteuerliche Behauptung, Winde aus<br />
Deutschland, Skandinavien und Osteuropa<br />
hätten den Smog nach Frankreich<br />
geweht, aufstellte.<br />
Fakt ist: Dieselabgase tragen wesentlich<br />
zur Feinstaubbelastung bei. Dazu kommt,<br />
dass man in Frankreich statt mit Erdgas<br />
oder <strong>Flüssiggas</strong> immer noch viel mit<br />
Kohle heizt, deren Emissionen einen<br />
deutlich wahrnehmbaren Geruch verbreiten.<br />
Gefährlicher als der Geruch jedoch<br />
sind <strong>die</strong> Partikel, <strong>die</strong> man weder riecht<br />
noch sieht: Lungengängige Feinstaubpartikel,<br />
sie gelten als krebserregend.<br />
Das müsste man in der Grande Nation<br />
eigentlich wissen, denn <strong>die</strong> WHO, <strong>die</strong> <strong>die</strong><br />
entsprechenden Stu<strong>die</strong>n angefertigt hat,<br />
hat <strong>die</strong>se ausgerechnet in Lyon <strong>vor</strong>gestellt.<br />
Wer in Frankreich mit <strong>Autogas</strong> unterwegs ist,<br />
muss sich um feinstaubbedingte Fahrverbote<br />
nicht kümmern.<br />
FLÜSSIGGAS 02 | <strong>2014</strong> 27
Optimieren für den Diesel-LPG-Mischbetrieb:<br />
Tankstellentechnik für den Mischbetrieb<br />
Während <strong>die</strong> Zahl der Pkws mit umweltfreundlichem <strong>Autogas</strong>-Antrieb seit Jahren kontinuierlich wächst, nimmt der Lkw-Sektor nur<br />
langsam Fahrt auf. Mit dem Mischbetrieb von LPG und Diesel, bei dem dem Dieselkraftstoff bis zu einem Drittel <strong>Autogas</strong> beigemischt<br />
wird, steht eine alltagstaugliche Technologie zur Verfügung. Voraussetzung für <strong>die</strong> Lkw-Betankung ist jedoch eine leistungsfähige<br />
Tankstellentechnik und <strong>die</strong> richtige Anordnung der Komponenten.<br />
Anders als bei einem Pkw, bei dem der<br />
Benziner mit einem zusätzlichen <strong>Autogas</strong>-<br />
Tank sowie einem in aller Regel bivalenten<br />
Antrieb ausgestattet ist, also das<br />
Fahrzeug wahlweise mit LPG oder Benzin<br />
fahren kann, kommen bei den Nutzfahr-<br />
zeugen LPG und Diesel gleichzeitig zum<br />
Einsatz. Sowohl ökologische als auch wirtschaftliche<br />
Aspekte sprechen für <strong>die</strong> neue<br />
Technologie: Zum einen emittiert der alternative<br />
Kraftstoff im Vergleich zu Diesel<br />
deutlich weniger Feinstaubpartikel und<br />
Stickoxide. Zum anderen können <strong>die</strong><br />
Kraftstoffkosten gegenüber dem reinen<br />
Dieselbetrieb ganz erheblich gesenkt wer-<br />
den. „Es ist deutlich absehbar, dass der<br />
Bedarf an einer Tankstellen-Infrastruktur<br />
für den Diesel/LPG-Betrieb steigen wird.<br />
Deshalb investieren wir schon jetzt in<br />
deren Ausbau“, so Daniela Evertz,<br />
Leiterin Sparte Tankstellen der Rheingas.<br />
AUTOHOF BREMGARTEN<br />
In <strong>die</strong>sem Zusammenhang ist <strong>die</strong> neue<br />
Anlage am Standort „Autohof Bremgarten“<br />
entstanden. Sie ersetzt eine kompakte<br />
Kleinanlage, <strong>die</strong> nahezu 10 Jahre lang in<br />
Betrieb war. Mit deren 2,9 t fassendem,<br />
oberirdischem Behälter bewegte man sich<br />
bereits seit geraumer Zeit am Rand der<br />
Kapazitätsgrenze, weil der Transitverkehr<br />
an <strong>die</strong>sem hoch frequentierten Standort<br />
eine große Nachfrage erzeugt. Gerade zu<br />
Ferienzeiten kam es immer wieder <strong>vor</strong>,<br />
dass eine tägliche Anlieferung erforderlich<br />
war. Der neue, 62 m 3 fassende, unterir-r<br />
disch gelagerte Behälter schafft hier Abhilfe.<br />
Anlässlich des Umbaus sollte der Standort<br />
auch für <strong>die</strong> Betankung von Lkws, <strong>die</strong><br />
im Mischbetrieb fahren, optimiert werden.<br />
Das Konzept hierfür entwickelten <strong>die</strong> Badische<br />
Rheingas in Zusammenarbeit mit<br />
dem Anlagenbauer FAS Salzgitter.<br />
Man entschied sich, den Großbehälter<br />
mit zwei Tauchmotorpumpen inklusive<br />
Pumpenschleusen zu versehen. Die Pumpenschleusen<br />
ermöglichen den Austausch<br />
einer Pumpe, ohne dass der Behälter abgesaugt<br />
werden muss. Für <strong>die</strong> Versorgung<br />
der Lkw-Säule wurde eine High-Flow-<br />
Pumpe eingebaut, welche eine Abgabemenge<br />
von bis zu 130 l/min. realisiert.<br />
Die Pkw-Säule wird über eine etwas leistungsschwächere<br />
Mid-Flow-Pumpe desselben<br />
Herstellers versorgt. Beide Säulen<br />
werden aus einem einzigen Behälter gespeist,<br />
welcher mit allen erforderlichen<br />
Sicherheitseinrichtungen ausgestattet ist.<br />
Zum Beispiel wurden Maximaldruckbegrenzer<br />
anstelle der üblichen Behältersicherheitsventile<br />
eingesetzt, um <strong>die</strong><br />
Schutzzone um den Behälter möglichst<br />
klein zu halten. Weiterhin ist ein <strong>Gas</strong>warnsensor<br />
im Domschacht verbaut, welcher<br />
bei einem eventuellen <strong>Gas</strong>austritt<br />
innerhalb des Domschachtes das Senden<br />
eines optischen und akustischen Signals<br />
veranlasst. Um das unnötige Ansprechen<br />
des Sensors bei der Befüllung des Behälters<br />
zu verhindern, wird der Sensor beim<br />
Öffnen des Domschachtdeckels automatisch<br />
mit herausgehoben.<br />
Die Lkw-Säule wurde so in das Lkw-<br />
Tankfeld integriert, dass der Lkw alle er-<br />
forderlichen Kraftstoffe (LPG, Diesel und<br />
Ad Blue) aufnehmen kann, ohne <strong>die</strong> Position<br />
wechseln zu müssen. Sie ist mit zwei<br />
Coriolis-Messstrecken ausgestattet,<br />
28 FLÜSSIGGAS 02 | <strong>2014</strong>
AUTOGAS UND TANKSTELLENTECHNIK <br />
Hochleistung.<br />
"Aber sicher!"<br />
Ein zweifacher<br />
<strong>Gas</strong>zaun umgibt<br />
den Domschacht des<br />
Behälters.<br />
sodass ein durchgängiges Hochleistungsabgabesystem<br />
zur Verfügung steht und<br />
zwei Lkw parallel tanken können. Als zusätzliche<br />
Sicherheitseinrichtung wurden<br />
unterhalb der Zapfsäule Abscherventile<br />
verbaut, sodass im Falle des An- oder gar<br />
Umfahrens der Zapfsäule <strong>die</strong> Rohrleitung<br />
zu beiden Seiten schließt und ein <strong>Gas</strong>austritt<br />
vermieden wird.<br />
Das Hochleistungssystem kommt zu<br />
Ferienzeiten auch den Pkw-Fahrern zugute,<br />
<strong>die</strong> bei hohem Andrang auf der Pkw-Seite<br />
auf <strong>die</strong> Lkw-Seite ausweichen können: Die<br />
eingesetzten Zapfpistolen ermöglichen<br />
auch das Ankuppeln an einen Pkw.<br />
Der Domschacht des Lagerbehälters ist<br />
von zwei „<strong>Gas</strong>zäunen“ umgeben: Einer<br />
Hainbuchenhecke und dem eigentlichen<br />
Metallzaun. Durch <strong>die</strong>se Anordnung<br />
konnte mit einer projektbezogenen Ausbreitungsberechnung<br />
der Sicherheitsabstand<br />
erheblich reduziert werden, da das<br />
<strong>Gas</strong> bei einem ungewollten Austreten<br />
durch <strong>die</strong> Hindernisse Hecke und Metallzaun<br />
derart durchwirbelt wird, dass <strong>die</strong><br />
Vermischung mit Luft schnell und sehr<br />
intensiv erfolgt.<br />
Die Abnahme und Inbetriebnahme der<br />
Anlage erfolgte nach einer etwa zweiwöchigen<br />
Bauphase Mitte November 2013.<br />
Dabei war <strong>die</strong> Aussage des Sachverständigen,<br />
mit <strong>die</strong>ser Anlage sei ein ganz neuer<br />
Standard entwickelt worden, nicht nur<br />
eine erfreuliche Anerkennung, sondern<br />
auch <strong>die</strong> fachkundige Bestätigung dafür,<br />
dass <strong>die</strong> Badische Rheingas als Betreiber<br />
und <strong>die</strong> FAS als Anlagenerrichter alles<br />
richtig gemacht haben.<br />
Der Diesel-Mischbetrieb und <strong>die</strong> für <strong>die</strong><br />
schnelle Abgabe erforderliche Tankstellentechnik<br />
dürfte für viele <strong>Flüssiggas</strong>ver-<br />
sorger derzeit ein Thema sein. Idealerweise<br />
erhält der Fahrer, wie es am Autohof<br />
Hartheim-Bremgarten der Fall ist, alle<br />
Kraftstoffe auf einer Spur. Bei der Nachrüstung<br />
muss – da <strong>die</strong> meisten AdBlue-<br />
Zapfsäulen keine ATEX-Zulassung haben,<br />
also nicht im Wirkbereich von LPG stehen<br />
dürfen – <strong>die</strong> optimale Aufstellung im Einzelfall<br />
geprüft werden. Spezialisierte Anlagenbauer<br />
wie <strong>die</strong> FAS Salzgitter finden<br />
mit ihrer Erfahrung und ihrem Know-how<br />
auch für schwierige Einbausituationen<br />
<strong>die</strong> beste Lösung.<br />
Von hier aus werden<br />
sowohl <strong>die</strong> Pkw- als<br />
auch <strong>die</strong> Lkw-Zapfsäule<br />
mit <strong>Autogas</strong><br />
versorgt.<br />
1¾" ACME<br />
GG 10 LPG Hochleistungs-Zapfventil<br />
zum Befüllen von kleinen bis mittelgroßen<br />
LPG-Tanks und zur Betankung von LKWs.<br />
bis 380 l/min Durchflussrate<br />
<br />
BESUCHEN SIE UNS AUF DER<br />
UNITI EXPO IN STUTTGART<br />
3-5 Juni <strong>2014</strong>. Halle 6, Stand 6B10<br />
keine Abgabe<br />
ohne Kupplung mit dem Tank-<br />
Einfüllstutzen möglich<br />
Optional mit zusätzlichem<br />
Rückschlagventil LG11<br />
Gewicht nur 3,1 kg inkl. Drehgelenk<br />
ELAFLEX HIBY Tanktechnik GmbH & Co.<br />
Tel. +49(40)540 00 5-0 · Fax +49 (40) 540 00 5-67<br />
www.elaflex.de · info@elaflex.de<br />
<strong>Gas</strong>Guard-Zapfventile: www.gasguard.com.au
Foto: Westfalen AG, Münster<br />
Prüffristverlängerung von <strong>Flüssiggas</strong>-Flaschen auf 15 Jahre:<br />
Zertifizierung von Eigentümern<br />
und Befüllzentren<br />
In der ADR Ausgabe 1.1.2013 wurde <strong>die</strong> Verpackungsanweisung P200, <strong>die</strong> für <strong>Flüssiggas</strong> verbindlich anzuwenden ist, überarbeitet.<br />
Insbesondere wurde der Absatz 12 modifiziert, der <strong>die</strong> Prüffristverlängerung von <strong>Flüssiggas</strong>-Flaschen auf 15 Jahre regelt. Der nachfolgende<br />
Beitrag erläutert Fragen zur Zertifizierung von Eigentümern und Befüllzentren gemäß Nr. 4.1.4.1 P200 Abs. 12 ADR/RID.<br />
von Dr. Torsten Tracht<br />
Mit der Einführung des Absatzes 12<br />
der Verpackungsanweisung P200 des<br />
Unterabschnitts 4.1.4.1 ADR/RID ist nun<br />
auch bei „pi“ gekennzeichneten, geschweißten<br />
LPG-Flaschen eine Prüffristverlängerung<br />
auf 15 Jahre möglich, <strong>die</strong><br />
auch innerhalb der EU-Mitgliedsstaaten<br />
anerkannt wird. Bis zu <strong>die</strong>sem Zeitpunkt<br />
war eine Prüffristverlängerung nur für<br />
Flaschen möglich, <strong>die</strong> innerhalb eines<br />
ADR/RID-Mitgliedsstaates, sozusagen<br />
„national“ transportiert wurden. Flaschen,<br />
<strong>die</strong> gemäß der Richtlinie 1999/36/<br />
EG bzw. Richtlinie 2010/35/EU konformitätsbewertet<br />
oder konformitätsneubewertet<br />
oder durch Prüfung mit „pi“ gekennzeichnet<br />
wurden, waren von <strong>die</strong>ser<br />
Regelung ausgeschlossen, denn mit „pi“<br />
gekennzeichnete Flaschen genießen innerhalb<br />
der EU-Mitgliedsstaaten – <strong>die</strong><br />
allesamt auch Vertragspartner des ADR/<br />
RID-Regelwerks sind – per se Reisefreiheit,<br />
was einer nationalen Beschränkung<br />
entgegensteht.<br />
Somit gibt es derzeit zwei verschiedene<br />
Wege, Flaschen eine Prüffristverlängerung<br />
zu gewähren und <strong>die</strong> Befüllzentren<br />
für <strong>die</strong> Befüllung <strong>die</strong>ser Flaschen zu qualifizieren:<br />
den „nationalen“ Weg sowie<br />
den „P15Y“-Weg.<br />
Die Bedingungen für Flascheneigentümer,<br />
nationale LPG-Flaschen für eine<br />
Prüffrist von 15 Jahren zu qualifizieren,<br />
und für Befüllzentren, <strong>die</strong>se LPG-Flaschen<br />
befüllen zu dürfen, wurden in Deutschland<br />
bereits im Jahr 2002 im Verkehrsblatt<br />
veröffentlicht und sind – nach einigen<br />
notwendigen Überarbeitungen – nach<br />
wie <strong>vor</strong> gültig. Die Verfahren haben sich<br />
auf dem deutschen Markt etabliert und<br />
werden von allen Beteiligten angewandt.<br />
Für <strong>die</strong> Prüffristverlängerung ist eine Be-<br />
30 FLÜSSIGGAS 02 | <strong>2014</strong>
TECHNIK UND ANWENDUNG <br />
nannte Stelle nach RL 2010/35/EU zuständig,<br />
ebenso für <strong>die</strong> Qualifizierung<br />
eines Befüllzentrums. Sowohl <strong>die</strong> Prüf-<br />
fristverlängerung als auch <strong>die</strong> Qualifizierung<br />
werden mit einem Zertifikat durch<br />
<strong>die</strong> Benannte Stelle bestätigt.<br />
Die Zuständigkeit einer Benannten Stelle<br />
für Prüffristverlängerung und Qualifizierung<br />
des Befüllzentrums hat sich im<br />
Wesentlichen auch im neuen System des<br />
Absatzes 12 der Verpackungsanweisung<br />
P200 nicht geändert. Obwohl <strong>die</strong> Verfahren<br />
für Prüffristverlängerung der Flaschen<br />
und <strong>die</strong> Qualifizierung der Befüllzentren<br />
ähnlich sind, ist dennoch eine<br />
neue, eigenständige Zertifizierung durch<br />
eine Benannte Stelle notwendig. Und: Nur<br />
Flaschen, deren Prüffrist gemäß Absatz<br />
12 auf 15 Jahre verlängert wurde, werden<br />
mit der Kennzeichnung „P15Y“ versehen.<br />
Nationale Flaschen dürfen <strong>die</strong>sen Zusatz<br />
nicht tragen.<br />
Die Ähnlichkeit beider Verfahren führt<br />
dazu, dass das neue Verfahren auf dem<br />
Markt trotz der bestehenden Pflichten<br />
noch nicht durchgängig angewendet wird.<br />
Das zeigt sich auch daran, dass bei Kontrollen<br />
von Eigentümern und Befüllzentren<br />
zum Teil nur Zertifikate für das<br />
„nationale“ System, jedoch nicht für das<br />
„P15Y“-System <strong>vor</strong>gelegt werden können,<br />
obwohl nachweislich mit „P15Y“ gekennzeichnete<br />
Flaschen im Befüllzentrum<br />
<strong>vor</strong>zufinden sind. Das kann für <strong>die</strong><br />
Beteiligten unangenehme Folgen haben<br />
– bis hin zu Bußgeldern oder dem<br />
Entzug von Zertifikaten.<br />
Da <strong>die</strong> Verfahren nach dem alten,<br />
nationalen System bekannt und etabliert<br />
sind, wird im Folgenden nur auf das neue<br />
Verfahren eingegangen: Wie sehen <strong>die</strong><br />
Anforderungen an Benannte Stellen,<br />
Eigentümer von Flaschen und Befüllzentren<br />
im Detail aus? Um das zu klären,<br />
muss man sich zunächst den Absatz 12<br />
genau ansehen:<br />
Die Allgemeinen Vorschriften (Nr. 1)<br />
wenden sich in erster Linie an den Eigentümer<br />
der Flaschen und beschreiben <strong>die</strong><br />
Nachweise, <strong>die</strong> er gegenüber einer Benannten<br />
Stelle nach RL 2010/35/EU zu<br />
erbringen hat, damit eine Prüffristverlängerung<br />
für seine Flaschen genehmigt<br />
werden kann (<strong>die</strong> zuständige Behörde –<br />
in Deutschland <strong>die</strong> ZLS – hat ihre Auf-<br />
gaben gemäß Nr. 1.1 an Benannte Stellen<br />
delegiert).<br />
Die Betrieblichen Vorschriften (Nr. 2)<br />
wenden sich an das Befüllzentrum. Dieses<br />
muss, um mit „P15Y“ gekennzeichnete<br />
Flaschen befüllen zu dürfen, ein dokumentiertes<br />
Qualitätssystem anwenden.<br />
Eine Benannte Stelle überprüft, ob mit<br />
dem Qualitätssystem <strong>die</strong> Anforderungen<br />
des Absatzes 7 der Verpackungsanweisung<br />
P200 und der Norm EN 1439:2008<br />
eingehalten werden und bestätigt <strong>die</strong>s<br />
bei positivem Ausgang, z.B. durch ein<br />
Zertifikat.<br />
Die Vorschriften für <strong>die</strong> Qualifizierung<br />
und <strong>die</strong> wiederkehrende Prüfung (Nr. 3)<br />
sind auch Voraussetzungen für <strong>die</strong> Genehmigung<br />
der Prüffristverlängerung (!)<br />
und beschreiben <strong>die</strong> Bedingungen, <strong>die</strong> für<br />
Flaschen gelten, <strong>die</strong> bereits eine 15-jährige<br />
Prüffrist aufweisen (z. B. alte „nationale“<br />
Flaschen), <strong>die</strong> Pflichten des Eigentümers,<br />
falls Flaschen <strong>die</strong> Flüssigkeitsdruckprüfung<br />
nicht bestehen, <strong>die</strong> Pflicht<br />
zur Zurückziehung der Flasche bei<br />
interner Korrosion sowie <strong>die</strong> Bedingungen<br />
für Ventile, mit denen <strong>die</strong> Flaschen<br />
ausgerüstet sein müssen.<br />
Insbesondere Nr. 3.1 benötigt hier eine<br />
Erläuterung: Es erscheint zunächst ver-<br />
wirrend, warum als Voraussetzung für<br />
<strong>die</strong> Genehmigung einer Prüffristverlängerung<br />
auf 15 Jahre nach Absatz 12 (siehe<br />
Nr. 1.5, erster Satz) <strong>die</strong> bereits erfolgte<br />
Gewährung und Anwendung der 15-Jahres-Prüffrist<br />
genannt ist. Das lässt sich<br />
jedoch leicht erklären: Mit der bereits er-<br />
folgten Gewährung und Anwendung der<br />
Prüffrist ist hier NICHT <strong>die</strong>jenige nach<br />
Absatz 12 gemeint, sondern eine bereits<br />
<strong>vor</strong> der Genehmigung nach Absatz 12 <strong>vor</strong>-<br />
liegende Prüffristverlängerung. Und hier-<br />
zu gehört z. B. <strong>die</strong> „alte nationale“ Prüf-<br />
fristverlängerung, auf <strong>die</strong> im Übrigen in<br />
den Übergangs<strong>vor</strong>schriften in den Unter-<br />
abschnitten 1.6.2.9 und 1.6.2.10 verwiesen<br />
wird. Nur <strong>die</strong>se Flaschen müssen einer<br />
wiederkehrenden Prüfung unterzogen<br />
werden, be<strong>vor</strong> eine Genehmigung nach<br />
Absatz 12 ausgesprochen werden kann.<br />
Das bedeutet im Umkehrschluss aber<br />
auch: Eine Genehmigung zur Prüffristver-r<br />
längerung nach Absatz 12 beinhaltet für<br />
alle anderen Flaschen keine damit ver-<br />
bundene und zwingend sofort durchzuführende<br />
wiederkehrende Prüfung!<br />
ZWEI ERLÄUTERNDE BEISPIELE<br />
Beispiel 1: Eine im Verkehr befindliche<br />
Flasche mit 10-Jahres-Prüffrist, <strong>die</strong> das<br />
letzte Mal im Jahr 2005 wiederkehrend<br />
geprüft wurde, erhält – beispielsweise im<br />
Jahr 2013 – nach Erfüllung der Anforderungen<br />
des Absatzes 12 <strong>die</strong> Genehmigung<br />
zur Prüffristverlängerung auf<br />
15 Jahre. Dann kann <strong>die</strong> Flasche sofort<br />
mit „P15Y“ gekennzeichnet werden, auch<br />
wenn <strong>die</strong> nächste wiederkehrende Prüfung<br />
erst 2015 erfolgt. Die eingeprägte<br />
nächste Prüfung im Jahre 2015 bleibt somit<br />
unverändert und darf nur nach tatsächlich<br />
erfolgter, bestandener wieder-<br />
kehrender Prüfung neu „gestempelt“<br />
werden, also eben erst bei der nächsten<br />
VITKOVICE MILMET S.A.<br />
Büro Deutschland<br />
Heideweg 5 · D-49124 Georgsmarienhütte<br />
Tel. +49 (5401) 8494-575 · Fax 8494-577<br />
E-Mail: amerla@vitkovice-milmet.eu<br />
FLÜSSIGGAS 02 | <strong>2014</strong> 31
TECHNIK UND ANWENDUNG<br />
<br />
gemäß Nr. 3.3 einhalten sowie<br />
<br />
interne Korrosion aufweisen, gemäß<br />
Unterabsatz 3.3 nicht weiter verwendet<br />
und befüllt werden.<br />
Flaschen, für <strong>die</strong> eine Frist von 15 Jahren für <strong>die</strong> wiederkehrende Prüfung gewährt wurde, müssen<br />
mit dem Datum (Jahr) der nächsten wiederkehrenden Prüfung (hier 2029) und zusätzlich deutlich<br />
lesbar mit der Angabe „P15Y“ gekennzeichnet sein.<br />
(Foto: Vitkovice Milmet S.A.)<br />
regulären wiederkehrenden Prüfung im<br />
Jahr 2015. Das nächste Prüfdatum ist<br />
dann das Jahr 2030. Natürlich steht es<br />
dem Eigentümer frei, seine Flasche auch<br />
zwei Jahre <strong>vor</strong> der Zeit, also 2013, wiederkehrend<br />
zu prüfen.<br />
Beispiel 2: Eine im Verkehr befindliche<br />
Flasche mit 15-Jahres-Prüffrist, <strong>die</strong> noch<br />
nicht das Zeichen „P15Y“ trägt und zuletzt<br />
im Jahr 2005 wiederkehrend geprüft<br />
wurde (besagte „alte nationale Flasche“),<br />
erhält aufgrund der Regelung in Nr. 3.1<br />
erst dann <strong>die</strong> Genehmigung, <strong>die</strong> Kennzeichnung<br />
„P15Y“ zu tragen, wenn eine<br />
aktuell durchzuführende wiederkehrende<br />
Prüfung zu einem positiven Ergebnis<br />
führt (und <strong>die</strong> anderen Anforderungen<br />
nach Nrn. 1.4 und 1.5 erfüllt sind). Angenommen,<br />
der Eigentümer stellt den Antrag<br />
auf Prüffristverlängerung bei einer<br />
Benannten Stelle im Jahr 2013, dann ist<br />
<strong>die</strong> wiederkehrende Prüfung auch Bestandteil<br />
des Genehmigungsverfahrens<br />
und kann nicht erst im Jahr 2020 (dem<br />
bisher aufgestempelten Prüfdatum)<br />
durchgeführt werden. Die Flasche wird<br />
also „<strong>vor</strong> der Zeit“ wiederkehrend geprüft,<br />
bekommt in unserem Fall ein<br />
nächstes wiederkehrendes Prüfdatum im<br />
Jahr 2028 und erhält anschließend nach<br />
der Genehmigung entsprechend Absatz<br />
12 <strong>die</strong> Kennzeichnung „P15Y“.<br />
PFLICHTEN DER BENANNTEN STELLE, DER<br />
EIGENTÜMER UND DER BEFÜLLZENTREN<br />
Die Benannten Stellen nach Richtlinie<br />
2010/35/EU müssen<br />
<br />
mit „P15Y“ nach Absatz 12 von den<br />
Flascheneigentümern und <strong>die</strong> Anträge<br />
zur Zertifizierung der Qualitätssysteme<br />
für <strong>die</strong> Befüllung von P15Y-Flaschen<br />
von den Befüllzentren entgegennehmen,<br />
prüfen und – bei positivem Ergebnis<br />
– entsprechende Zertifikate ausstellen<br />
bzw. <strong>die</strong> Flaschen kennzeichnen.<br />
schen<br />
hinsichtlich der Einhaltung der<br />
Vorschriften und der erteilten Genehmigung<br />
zur Kennzeichnung mit „P15Y“<br />
beaufsichtigen (siehe Nr. 1.6) und<br />
lung<br />
der Vorschriften nach Nr. 2.1 in<br />
bestimmten Zeitabständen überprüfen.<br />
Die Eigentümer der Flaschen müssen<br />
rung<br />
der Prüffrist von 15 Jahren beantragen<br />
und nachweisen, dass <strong>die</strong> Vorschriften<br />
der Unterabsätze 2, 3 und 4<br />
eingehalten werden. Das bedeutet, sie<br />
müssen<br />
menten<br />
nachweisen, dass <strong>die</strong> Flaschen<br />
den Vorschriften des Unterabsatzes 1.3<br />
entsprechen,<br />
<br />
<strong>die</strong> Eigentümer ihre Flaschen befüllen<br />
lassen wollen) <strong>vor</strong>legen, <strong>die</strong> <strong>die</strong> Erfüllung<br />
der Anforderungen gemäß Nr. 2.1<br />
bestätigen,<br />
kehrende<br />
Prüfung gemäß Unterabschnitt<br />
6.2.3.5 an ihren Flaschen durchführen<br />
lassen, sofern <strong>die</strong>se Flaschen<br />
bereits eine 15-jährige Prüffrist tragen,<br />
haft<br />
berücksichtigen,<br />
Die Befüllzentren müssen<br />
wenden,<br />
mit dem <strong>die</strong> Anforderungen<br />
des Absatzes 7 der Verpackungsanweisung<br />
P200 und der Norm EN<br />
1439:2008 eingehalten werden und<br />
<strong>die</strong>s gegenüber der Benannten Stelle<br />
nachweisen und in bestimmten Zeitabständen<br />
von ihr überprüfen lassen,<br />
<br />
Unterabsatz 2.5 einhalten sowie<br />
<br />
innere Korrosion aufweisen, gemäß<br />
Unterabsatz 3.3 nicht weiter verwendet<br />
und befüllt werden.<br />
Aufgrund der Tatsache, dass <strong>die</strong> Anbringung<br />
der „pi“-Kennzeichnung gleichzeitig<br />
auch eine Reisefreiheit für <strong>die</strong><br />
Flasche innerhalb der EU bedeutet, ist es<br />
verständlich, dass eine Kennzeichnung<br />
mit (dem international anerkannten)<br />
„P15Y“ scheinbar nur im Zusammenhang<br />
mit einer Neubewertung der Konformität<br />
gemäß Richtlinie 2010/35/EU Sinn<br />
macht. Aber es ist auch möglich, dass<br />
Flaschen, <strong>die</strong> bisher keine „pi“-Kennzeichnung<br />
getragen haben und <strong>die</strong> auch<br />
nicht konformitätsneubewertet werden<br />
sollen (!), dem Verfahren nach Absatz 12<br />
unterzogen werden und mit „P15Y“ gekennzeichnet<br />
werden. Diese Flaschen<br />
bleiben zunächst nur national verkehrsfähig,<br />
tragen aber <strong>die</strong> international anerkannte<br />
Prüffristkennzeichnung „P15Y“<br />
– und sind somit sozusagen „neue nationale<br />
Flaschen“. Das klingt erst einmal<br />
widersinnig, ist aber dann doch sinnvoll<br />
<strong>vor</strong> dem Hintergrund, dass sich ein<br />
Befüllzentrum <strong>die</strong> Zertifizierung für <strong>die</strong><br />
Befüllung „alter nationaler Flaschen“, <strong>die</strong><br />
unter <strong>die</strong> Übergangsregelungen der Unterabschnitte<br />
1.6.2.9 und 1.6.2.10 fallen,<br />
sozusagen sparen kann, sofern es nur<br />
„P15Y“-Flaschen geliefert bekommt –<br />
gleich, ob es sich dabei um „pi“- oder<br />
nicht „pi“-gekennzeichnete Flaschen<br />
handelt. Der Markt wird es richten, und<br />
aus rein marktwirtschaftlichen Gesichtspunkten<br />
heraus wird es für ein Befüllzentrum<br />
unumgänglich sein, sich für beide<br />
Systeme zertifizieren zu lassen.<br />
32 FLÜSSIGGAS 02 | <strong>2014</strong>
TECHNIK UND ANWENDUNG <br />
Prüfung und Inbetriebnahme von <strong>Flüssiggas</strong>anlagen nach TRF 2012:<br />
Druck- und Dichtheitsprüfung von <strong>Flüssiggas</strong>anlagen<br />
<strong>vor</strong> Inbetriebnahme und als wiederkehrende Prüfung<br />
Warum werden an <strong>die</strong> Prüfungen von <strong>Gas</strong>anlagen so hohe Forderungen gestellt? Weil <strong>die</strong> Sicherheit von Personen und Sachwerten ein<br />
hohes Gut darstellt. <strong>Flüssiggas</strong> ist hochentzündlich und besitzt einen hohen Energiegehalt. Dazu steht <strong>die</strong> Mitteldruck-<strong>Flüssiggas</strong>leitung<br />
unter einem Druck von 0,7 bar. Damit von <strong>die</strong>sen Anlagen keine Gefahren ausgehen, sind klare Anforderungen an <strong>die</strong> Prüfung und an<br />
<strong>die</strong> Prüfpersonen in der TRF 2012 und in weiteren Regelwerken festgelegt.<br />
Von Dipl.-Ing. Andreas Preußer<br />
1. Prüfung und Inbetriebnahme der <strong>Flüssiggas</strong>tanks<br />
oder <strong>Flüssiggas</strong>flaschen,<br />
2. Prüfung der Rohrleitung,<br />
3. Inbetriebnahme der Gesamtanlage,<br />
4. Dokumentation der Prüfung und der<br />
Inbetriebnahme.<br />
Prüfung der Versorgungsanlage. (Foto: Progas)<br />
PRÜFUNG UND INBETRIEBNAHME DER<br />
FLÜSSIGGASTANKS<br />
Die Prüfung eines <strong>Flüssiggas</strong>behälters<br />
mit CE-Zeichen <strong>vor</strong> der ersten Inbetriebnahme<br />
ist durch eine befähigte Person<br />
durchzuführen, wenn der Behälter in<br />
Serie gefertigt wurde und <strong>die</strong> Ausrüstung<br />
im Baumuster des Behälters enthalten<br />
ist sowie <strong>die</strong> Prüfung eines Behälters der<br />
Serie durch eine ZÜS erfolgt ist. Wenn<br />
eine „ZUA“-Kennzeichnung auf dem Typenschild<br />
des Tanks <strong>vor</strong>handen ist (siehe<br />
Seite 31), ist davon auszugehen, dass der<br />
Tank ordnungsgemäß geprüft wurde.<br />
Grundsätzlich gilt <strong>die</strong> Befüllung des<br />
ortsfesten <strong>Flüssiggas</strong>behälters bzw. das<br />
Anschließen der <strong>Flüssiggas</strong>flasche als<br />
Inbetriebnahme der <strong>Flüssiggas</strong>anlage. Die<br />
Freigabe zur Befüllung der <strong>Flüssiggas</strong>tanks<br />
ist erst zulässig, wenn <strong>die</strong> <strong>Flüssiggas</strong>anlage<br />
vollständig installiert ist, alle<br />
erforderlichen Bescheinigungen der<br />
Prüfung für den <strong>Flüssiggas</strong>behälter und<br />
für <strong>die</strong> Rohrleitung(en) <strong>vor</strong>liegen. Dabei<br />
ist zu beachten, dass der mit 4 l/m³<br />
Fassungsraum <strong>vor</strong>gespülte Behälter<br />
nicht als befüllt gilt.<br />
Das Anschließen der <strong>Flüssiggas</strong>flasche<br />
ist erst zulässig, wenn <strong>die</strong> <strong>Flüssiggas</strong>anlage<br />
komplett installiert ist, alle erforderlichen<br />
Bescheinigungen der Aufstellung<br />
für <strong>die</strong> <strong>Flüssiggas</strong>flasche und für <strong>die</strong><br />
Rohrleitung <strong>vor</strong>liegen. Das gilt auch für<br />
mehrere Flaschen.<br />
Merke: <strong>Flüssiggas</strong>anlagen, <strong>die</strong> nicht der<br />
TRF 2012 entsprechen, dürfen nicht in<br />
Betrieb genommen werden.<br />
PRÜFUNG UND ERSTE INBETRIEBNAHME<br />
DER FLÜSSIGGASANLAGE<br />
Die Prüfung und erste Inbetriebnahme<br />
der <strong>Flüssiggas</strong>anlage erfolgt im Wesentlichen<br />
in vier Schritten:<br />
LITERATURVERZEICHNIS<br />
PRÜFUNG DER ROHRLEITUNGSANLAGE<br />
Die Prüfung der Leitungsanlage wird<br />
unterteilt in einen Prüfdruck PS < 0,5 bar<br />
und mit PS > 0,5 bar. Auch einzelne Leitungsabschnitte<br />
können getrennt geprüft<br />
Broschüre „Prüfanleitung“ nach TRF 2012, Fa. Progas<br />
Broschüre „Wiederkehrende Prüfung“ nach TRF 2012, Fa. Progas<br />
DIN EN 12542 <strong>Flüssiggas</strong>geräte und –ausrüstungsteile: Ortsfeste, geschweißte zylindrische<br />
Behälter aus Stahl, <strong>die</strong> serienmäßig für <strong>die</strong> Lagerung von <strong>Flüssiggas</strong> (LPG) hergestellt werden,<br />
mit einem Fassungsvermögen bis 13 m 3<br />
DVGW-Arbeitsblatt G 600, Technische Regeln für <strong>Gas</strong>installationen, DVGW TRGI 2008, April 2008<br />
„IBAP Erdgasbuch“, Dipl.-Ing. Andreas Preußer, Ausgabe 2008<br />
<strong>Gas</strong>rohrberechnungsprogramm „IBAP Erdgas <strong>Flüssiggas</strong>“, Version 1.1., Stand 2013<br />
Richtlinie 97/23/EG des Europäischen Parlaments und des Rates vom 29. Mai 1997 zur Angleichung<br />
der Rechts<strong>vor</strong>schriften der Mitgliedstaaten über Druckgeräte<br />
Seminarunterlage „Die neue TRF 2012“, DVFG und DVGW, Februar 2012<br />
Technische Regeln <strong>Flüssiggas</strong> 2012, DVFG TRF 2012, Stand 2012<br />
Unfallverhütungs<strong>vor</strong>schrift Verwendung von <strong>Flüssiggas</strong> BGV D 34, Januar 1997<br />
FLÜSSIGGAS 02 | <strong>2014</strong> 33
TECHNIK UND ANWENDUNG<br />
Prüfdruck der<br />
Dichtheitsprüfung<br />
150 mbar<br />
(Abb.: Progas)<br />
Prüfzuständigkeiten in Abhängigkeit von PS und DN.<br />
(Quelle: DVFG/DVGW Seminarunterlage zur TRF 2012)<br />
– Prüfzeit 10 Minuten; der Druck darf<br />
nicht fallen.<br />
5. Inbetriebnahme der gesamten <strong>Flüssiggas</strong>anlage<br />
und des <strong>Flüssiggas</strong>gerätes<br />
– <strong>Gas</strong>entnahmeventil am Behälter und<br />
Hauptabsperrventil öffnen und alle bisher<br />
nicht geprüften Verbindungen mit<br />
Lecksuchmittel auf Dichtheit prüfen.<br />
werden, z. B. der erdverlegte oder ver-<br />
deckte Leitungsteil, be<strong>vor</strong> <strong>die</strong> Leitung ver-<br />
füllt wird. Generell sind <strong>vor</strong> der Druck-<br />
prüfung alle Armaturen und Bauteile, <strong>die</strong><br />
nicht auf den Prüfdruck ausgelegt sind,<br />
abzusperren oder auszubauen, z.B. <strong>Gas</strong>zähler.<br />
Die Progas GmbH & Co. KG, Dortmund,<br />
empfiehlt folgenden Prüfablauf:<br />
1. Absperreinrichtungen des zu prüfenden<br />
Abschnittes und das <strong>Gas</strong>entnahmeventil<br />
am <strong>Flüssiggas</strong>tank schließen.<br />
2. Prüfgerät anschließen und den Prüf-<br />
druck auf <strong>die</strong> <strong>Flüssiggas</strong>leitung auf-<br />
bringen.<br />
3. Druckprüfung durchführen:<br />
– Der Prüfdruck muss den 1,1-fachen<br />
Wert des maximal zulässigen Betriebsüberdrucks<br />
(SAV Ansprechdruck)<br />
haben, mindestens jedoch 1 bar<br />
–Temperaturausgleich abwarten:<br />
10 Minuten, wenn <strong>die</strong> Rohrleitung nicht<br />
erdgedeckt verlegt ist, und 30 Minuten,<br />
wenn <strong>die</strong> Rohrleitung teilweise oder im<br />
Ganzen erdgedeckt verlegt ist.<br />
– Während der Prüfzeit darf der Druck<br />
nicht fallen.<br />
4. Dichtheitsprüfung der <strong>Gas</strong>leitung mit<br />
150 mbar bis zu den Anschlussarmaturen<br />
der <strong>Gas</strong>geräte:<br />
– 10 Minuten zum Temperaturausgleich<br />
Prüfdruck bei der<br />
Druckprüfung:<br />
1,1 -fache SAV,<br />
mindestens 1 bar.<br />
(Abb.: Progas)<br />
<br />
<br />
<br />
PROGAS-Prüfbescheinigung<br />
für <strong>Flüssiggas</strong>-Versorgungs- und Verbrauchsanlagen<br />
nach BetrSichV bzw. auf Grundlage der TRF.<br />
Blatt 2 v. 3<br />
Übergabebescheinigung und Dokumentation<br />
Beispielmann 444555 123456<br />
Name Kunden-Nr. Behälter-Nr.<br />
Anzahl<br />
Putz Erdgleiche<br />
Verlegungsarten: 1 = oberirdisch 2 = erdgedeckt 3 = unter 4 = im Raum 5 = unter<br />
<strong>vor</strong>handener<br />
Verbindungsarten: 6 = geschweißt 7 = hartgelötet 8 = geflanscht 9 = Schneidringv. 10 = Rohrgewinde 11 = gepresst 12 = Presstrennv.<br />
Positionen<br />
eintragen<br />
Bezeichnung<br />
Verle-<br />
Verbin-<br />
Wandstärke<br />
Fabrikat, Typ, Werkstoff, Abmessung DN Rohrlei-<br />
Werkstoff/Abmessung DN<br />
gungs-<br />
dungs-<br />
Prüfzeichen DIN-Norm, Zählerstand tungslänge<br />
Nr.<br />
1.)<br />
art art in mm<br />
in m<br />
11<br />
Druckregelgerät 1. Stufe mit SAV und PRV<br />
12<br />
Druckregelgerät 2. Stufe mit SAV und PRV<br />
13<br />
Druckregelgerät 2. Stufe mit SAV und Sicherheitsmembran<br />
14 1 Druckregelgerät 1. u. 2. Stufe kombiniert, mit SAV und PRV<br />
15<br />
Mitteldruckrohrleitung<br />
12 GOK 0524745<br />
16 a 1 Niederdruckrohrleitung<br />
2 11 1 Wicu 22 mm 1,5<br />
16 b 1 Niederdruckrohrleitung<br />
2 11 2,9 PE HD 32 mm 8,5<br />
16 c<br />
17<br />
1 Niederdruckrohrleitung<br />
Isolierstück<br />
4 11 1 Wicu 18 mm 5<br />
18<br />
19<br />
10<br />
1<br />
1<br />
Hauptabsperreinrichtung<br />
Hauptabsperreinrichtung kombiniert mit TAE<br />
<strong>Gas</strong>strömungswächter<br />
4<br />
4<br />
10<br />
10<br />
RMA<br />
Mertik GS 2,5<br />
11<br />
12<br />
1 Hauseinführung<br />
Magnetventil – stromlos geschlossen (optional)<br />
2/4 11/10 RMA<br />
13<br />
14<br />
1 <strong>Gas</strong>zähler (optional)<br />
4 GMT G4<br />
15<br />
Manometer (optional)<br />
Geräteabsperrarmatur kombiniert mit TAE<br />
1.) siehe Rückseite<br />
Techn. Betriebsdaten: Durchflussmedium Propan, gasförmig nach DIN 51622 zul. Betriebs-Temperatur: -10 °C bis +40 °C<br />
<strong>Gas</strong>geräte<br />
bei <strong>Gas</strong>geräten der Art B<br />
Typ<br />
Anschlusswert Abgasführung<br />
Lüftungsöffnung<br />
Nr.: Bezeichnung Fabrikat<br />
nach Geräteart Aufstellungsraum Raumgröße<br />
oben unten<br />
1.) Kilowatt A<br />
Nr .:<br />
1 B 1 C 1 m 3 cm 2 cm 2<br />
Unterrichtung/Bestätigung des Betreibers der Anlage bzw. dessen Beauftragten<br />
Hiermit bestätige ich, dass mir <strong>die</strong> hier bezeichnete <strong>Flüssiggas</strong>anlage übergeben und <strong>vor</strong>geführt wurde. Ich wurde über <strong>die</strong> Be<strong>die</strong>nung der Anlage, ihre<br />
Funktion und Betriebsweise, das Verhalten bei Betriebsstörungen, <strong>die</strong> jeweiligen Prüffristen und den Umgang mit dem <strong>Gas</strong>behälter unterrichtet. Die Betriebsund<br />
Be<strong>die</strong>nungsanweisung habe ich zur Kenntnis genommen.<br />
Auf <strong>die</strong> Notwendigkeit einer regelmäßigen Wartung der <strong>Gas</strong>geräte wurde ich hingewiesen. Ich wurde weiterhin über <strong>die</strong> Gefahren bei unsachgemäßer Behandlung<br />
oder eigenmächtiger Veränderung der Anlage hingewiesen. Jegliche Störung der Anlage ist dem Fachbetrieb zu melden. Eine eigenmächtige Reparatur ist<br />
nicht zulässig. Das Original <strong>die</strong>ser Prüfbescheinigung habe ich erhalten. Die Bescheinigung über <strong>die</strong> „Aufstellungsprüfung” bzw. <strong>die</strong> „Äußere Prüfung” des<br />
<strong>Flüssiggas</strong>behälters liegen mir <strong>vor</strong>.<br />
Die Freigabe des Bezirksschornsteinfegers ist vom Betreiber einzuholen.<br />
Der Rohrgraben der erdverlegten Rohrleitung wurde von mir ordnungsgemäß verfüllt.<br />
Bemerkungen:<br />
Nr. RL-<br />
Abschnitt<br />
Muster<br />
Niederdruckanlage<br />
1 4 11 GOK 1/2 “<br />
16 Therme ViessmannVitodens 20 Heizraum 14<br />
Ort/Datum Unterschrift Fachbetrieb/befähigte Person Unterschrift Kunde/Betreiber<br />
1 Beispielstadt 07.01.<strong>2014</strong><br />
2 Beispielstadt 07.01.<strong>2014</strong> Beispielmann<br />
<br />
<br />
Übergabebescheinigung und Dokumentation.<br />
(Quelle: Progas)<br />
34 FLÜSSIGGAS 02 | <strong>2014</strong>
TECHNIK UND ANWENDUNG <br />
– Fenster und Türen des Aufstellungsraumes<br />
des Verbrauchsgerätes öffnen.<br />
– Heiße Flächen beseitigen und elektrische<br />
Einrichtungen außer Betrieb<br />
nehmen.<br />
– <strong>Gas</strong>-Luft-Gemisch am Prüfstutzen<br />
mittels antistatischen Schlauchs ins<br />
Freie leiten.<br />
– Bei Geräten ohne Prüfstutzen Entlüftung<br />
durch das Verbrauchsgerät nach<br />
örtlichen Verhältnissen <strong>vor</strong>nehmen<br />
(z. B. Querlüftung).<br />
– <strong>Gas</strong>gerät starten; bei Nichtzündung<br />
erneut entlüften und Zündung wiederholen.<br />
– <strong>Gas</strong>gerät in unterschiedlichen Betriebszuständen<br />
5 Minuten betreiben.<br />
– Absperrventil des <strong>Gas</strong>gerätes zur Überprüfung<br />
der Flammenüberwachungseinheit<br />
schließen.<br />
– Funktion der Abgasführung und der<br />
Luftzufuhr prüfen.<br />
– Vor dem Betrieb der Anlage Prüfung<br />
der Feuerstätte vom Schornsteinfeger<br />
<strong>vor</strong>nehmen lassen.<br />
6. Dokumentation der <strong>Gas</strong>anlage und der<br />
Prüfung, Unterrichtung des Betreibers.<br />
Alle Ausrüstungsgegenstände und Prüfschritte<br />
sind mit Drücken und Zeiten zu<br />
dokumentieren. Die jeweiligen <strong>Flüssiggas</strong>anbieter<br />
stellen dazu Musterprotokolle<br />
zur Verfügung.<br />
Der Betreiber ist bei der erstmaligen<br />
Inbetriebnahme zu informieren über<br />
<br />
einschließlich der Prüffristen,<br />
Typenschild <strong>Flüssiggas</strong>behälter. (Foto: Primagas)<br />
Wiederkehrende Prüfung von <strong>Flüssiggas</strong>anlagen<br />
Flüssiganlagenteil Art der Prüfung Art der Prüfung Zeitraum<br />
<strong>Flüssiggas</strong>behälter < 3 t<br />
oberirdisch und erdgedeckt mit<br />
besonderem Korrossionsschutz<br />
KKS Anlage mit Fremdstrom<br />
KKS Anlagen mit galv. Anoden<br />
Erdgedeckte Tanks ohne<br />
Korrossionsschutz mit besonderer Wirkung<br />
<strong>Flüssiggas</strong>flaschen<br />
(Aufstellung)<br />
Wechsel der Schläuche (orange)<br />
Rohrleitungen<br />
PS ≤ 0,5 bar<br />
Rohrleitungen<br />
PS* DN ≤ 2000 bar<br />
PS > 0,5 bar<br />
DN > 25 und Flüssigphase<br />
(i.d.R. Füllleitungen)<br />
Rohrleitungen<br />
PS* DN ≤ 2000 bar<br />
PS > 0,5 bar<br />
Rohrleitungen<br />
PS* DN > 2000 bar<br />
PS > 0,5 bar und DN > 25<br />
Rohrleitungen im gewerblichen<br />
Bereich nach BGV D 34<br />
Tabelle 1: Wiederkehrende Prüfung von <strong>Flüssiggas</strong>anlagen.<br />
(Quelle: Technische Regeln <strong>Flüssiggas</strong> TRF 2012, Seite 160 ff; © Ingenieurbüro I.B.A.P.)<br />
<br />
bundenen<br />
Gefahren,<br />
<br />
<br />
und der Abgasführung durch den<br />
Bezirksschornsteinfegermeister.<br />
Eine Betriebsanweisung einschl. der<br />
Be<strong>die</strong>nungsanleitungen für <strong>die</strong> <strong>Gas</strong>geräte<br />
muss dem Betreiber u. a. übergeben werden.<br />
WIEDERKEHRENDE PRÜFUNG<br />
Bei der Äußeren Prüfung erfolgt <strong>die</strong><br />
Überprüfung des Zustandes und <strong>die</strong><br />
Funktionsfähigkeit der Tanks und Flaschen,<br />
der Druckregelgeräte, der Rohrleitung,<br />
ihrer Verbindungsstücke und<br />
Ausrüstungsteile sowie von Schlauchlei-<br />
Äußere Prüfung<br />
Innere Prüfung<br />
Äußere Prüfung<br />
Äußere Prüfung<br />
Äußere Prüfung<br />
Abspüren des Erdreichs<br />
mit <strong>Gas</strong>spürgerät im<br />
Abstand von 2 m<br />
Äußere Prüfung<br />
Austausch<br />
Äußere Prüfung<br />
Dichtheitsprüfung<br />
Äußere Prüfung<br />
Festigkeitsprüfung<br />
Dichtheitsprüfung<br />
Äußere Prüfung<br />
Festigkeitsprüfung<br />
Dichtheitsprüfung<br />
Befähigte Person<br />
ZÜS<br />
Befährigte Person<br />
ZÜS<br />
Befähigte Person<br />
Befähigte Person<br />
TRF Fachbetrieb/<br />
TRF Sachkundiger<br />
TRF Fachbetrieb/<br />
TRF Sachkundiger<br />
TRF Fachbetrieb/<br />
TRF Sachkundiger<br />
Befähigte Person<br />
Befähigte Person<br />
Befähigte Person<br />
Befähigte Person<br />
2 Jahre<br />
10 Jahre<br />
2 Jahre<br />
4 Jahre<br />
2 Jahre<br />
2 Jahre<br />
10 Jahre<br />
10 Jahre<br />
10 Jahre<br />
10 Jahre<br />
2 Jahre<br />
10 Jahre<br />
10 Jahre<br />
10 Jahre<br />
Äußere Prüfung ZÜS 5 Jahre<br />
nach BGV D 34 nach BGV D 34 1 Jahr<br />
4 Jahre<br />
tungen. Im häuslichen Bereich müssen<br />
<strong>die</strong> orangen Schläuche alle 10 Jahre ausgetauscht<br />
werden. Die Festigkeitsprüfung<br />
(Druckprüfung) und <strong>die</strong> Dichtheitsprüfung<br />
der wiederkehrenden Prüfung<br />
erfolgt analog der Prüfung <strong>vor</strong> Inbetriebnahme.<br />
Eine Zusammenfassung der<br />
Verantwortlichkeiten und der Prüfzeiträume<br />
findet sich in Tabelle 1.<br />
FAZIT<br />
Mit der TRF 2012 wurden auch klare<br />
Regeln und Anforderungen an <strong>die</strong> Prüfung<br />
und Inbetriebnahme von <strong>Flüssiggas</strong>anlagen<br />
aufgestellt. Wenn <strong>die</strong>se beachtet<br />
und eingehalten werden, wird der sichere<br />
und zuverlässige Betrieb der gesamten<br />
<strong>Flüssiggas</strong>anlage gewährleistet.<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
CAGOGAS GmbH | Flughafenstrasse 151 | 44309 Dortmund | Tel: +49 (0)231 54523180 | Fax: +49(0)231 54523189 | www.cagogas.de<br />
FLÜSSIGGAS 02 | <strong>2014</strong> 35
FIRMEN UND PRODUKTE<br />
TYCZKA TOTALGAZ, GERETSRIED<br />
Leistungsfähige Flaschenfüllanlage für den Standort Hadamar<br />
Zum 30. Oktober 2013 hat <strong>die</strong> Geretsrieder Tyczka Totalgaz am Standort Hadamar-Niederzeuzheim<br />
eine neue Flaschenfüllanlage in Betrieb genommen. Mit einer Leistung von ca. 500 11-kg-Flaschen<br />
pro Stunde ist sie <strong>die</strong> zurzeit modernste und leistungsstärkste Flaschenfüllanlage Deutschlands.<br />
Bereits im Sommer 1974 hatte <strong>die</strong><br />
Valentin <strong>Gas</strong> u. Öl GmbH & Co. KG am<br />
Standort Hadamar-Niederzeuzheim ein<br />
<strong>Flüssiggas</strong>-Umschlag- und Verteillager<br />
errichtet, von dem aus Groß- und Kleinkunden<br />
in einem Umkreis von ca. 100 km<br />
mit <strong>Flüssiggas</strong> versorgt werden. Als <strong>die</strong><br />
Tyczka Totalgaz 2011 das gesamte <strong>Flüssiggas</strong>geschäft<br />
von der Valentin <strong>Gas</strong> u. Öl<br />
GmbH & Co. KG übernahm, bestand das<br />
Tanklager im Wesentlichen aus zwei erdgedeckten<br />
Lagerbehältern mit jeweils<br />
290,5 m³ Inhalt, einer Pumpen- und Kompressorstation,<br />
einer Tkw-Station zur<br />
Be- und Entladung von Tankwagen, einer<br />
Flaschenabfüllstation, Lagerflächen für<br />
Flaschen, einem Büro- und Aufenthaltsgebäude,<br />
einem Büro- und Lagergebäude,<br />
drei oberirdischen Kleinbehältern zu<br />
Heizzwecken und einer öffentlichen LPG-<br />
Tankstelle, <strong>die</strong> im Jahr 1997 errichtet und<br />
Mitte 2010 außer Betrieb genommen worden<br />
war.<br />
Im Herbst 2011 fiel <strong>die</strong> Entscheidung,<br />
das <strong>Flüssiggas</strong>-Umschlag- und Verteillager<br />
auf den neuesten Stand der Technik zu<br />
bringen. Der umfangreiche Maßnahmenkatalog<br />
beinhaltete u.a. den Ausbau der <strong>vor</strong>handenen<br />
Flaschenfüllpumpe und den Einbau<br />
von zwei neuen Seitenkanalpumpen<br />
mit Magnetantrieb zur Flaschenbefüllung<br />
sowie <strong>die</strong> Errichtung eines Karussells mit<br />
neun elektronischen Füllautomaten und<br />
BUS-Leitung für Datenübertragung und<br />
PC-Auswertung, einem Kettenförderer,<br />
einer elektronischen Kontrollwaage (ebenfalls<br />
mit Datenübertragung und PC-Auswertung)<br />
und zwei automatischen Dichtheitskontroll<strong>vor</strong>richtungen<br />
mit Ventilöffner<br />
und -schließer. Eine zweite Füllstraße<br />
mit zwei Füllwaagen und einer elektronischen<br />
Kontrollwaage für 33-kg-Flaschen<br />
sollte ebenfalls installiert werden.<br />
Die französische Siraga überzeugte den<br />
Auftraggeber mit einem Konzept, das auf<br />
einer weitgehenden Automatisierung<br />
aller Vorgänge beruht. Die zu befüllenden<br />
Flaschen werden über einen Kettenförderer<br />
zum Füllkarussell transportiert. Von<br />
den 12 Plätzen des Karussells sind derzeit<br />
nur neun belegt; bei Bedarf kann <strong>die</strong><br />
Kapazität der Anlage also kurzfristig um<br />
ca. 30 % erhöht werden. Das Ankoppeln<br />
der Flaschen erfolgt von Hand. Während<br />
des Füll<strong>vor</strong>gangs werden <strong>die</strong> Daten von<br />
der Füllwaage auf eine Kontrollwaage<br />
übertragen bzw. gespeichert; sie können<br />
zu beliebigen Zeiten abgefragt werden.<br />
Das ermöglicht den Betreibern <strong>die</strong> jederzeitige<br />
Kontrolle über den Füll<strong>vor</strong>gang<br />
und damit <strong>die</strong> einwandfreie Funktion der<br />
Anlage. Sollte beispielsweise eine Flasche<br />
überfüllt werden, kann <strong>die</strong>se Einstellung<br />
umgehend korrigiert werden. Das Schließen<br />
der Ventile und das Abkoppeln erfolgen<br />
vollautomatisch.<br />
Die befüllte Flasche wird anschließend<br />
einer Sicherheitskontrolle unterzogen.<br />
Diese äußere Dichtheitsprüfung erfolgt<br />
derzeit noch von Hand, doch auch hier ist<br />
Siraga dabei, eine vollautomatische Lösung<br />
zu entwickeln. In Frankreich sind<br />
solche vollautomatischen Anlagen für das<br />
Aufschrauben der Verschlussmuttern bereits<br />
in Betrieb, doch weil dort <strong>die</strong> Ventile<br />
anders ausgeformt sind als hierzulande,<br />
lässt sich <strong>die</strong>se Automatik nicht 1:1 auf<br />
Deutschland übertragen. Bis es so weit<br />
ist, muss das Ventil von Hand aufgeschraubt<br />
werden. Dann wird <strong>die</strong> Flasche<br />
automatisch in <strong>die</strong> zweite Sicherheitsprüfmaschine<br />
transportiert, <strong>die</strong> <strong>die</strong> innere<br />
Dichtheit prüft. Sobald <strong>die</strong> Flasche für<br />
einwandfrei befunden wird, wird ihr Ventil<br />
automatisch geschlossen und sie vom<br />
Kettenförderer zur Palettisierung geführt.<br />
Das Befüllen der Paletten erfolgt derzeit<br />
noch manuell, doch auch hier wird <strong>die</strong><br />
baldige Automatisierung angestrebt.<br />
Dem starken Wettbewerbsdruck kann nur durch eine weitgehende Automatisierung aller Vorgänge<br />
begegnet werden: Blick auf <strong>die</strong> von der französischen Siraga errichtete Flaschenfüllanlage in<br />
Hadamar-Niederzeuzheim.<br />
36 FLÜSSIGGAS 02 | <strong>2014</strong>
E. WALTHER GMBH & CO. KG, SCHWEINFURT:<br />
Gefahrguttransport im Mischbetrieb<br />
Als mittelständischer Mineralölversorger betreibt <strong>die</strong> Schweinfurter<br />
E. Walter Mineralölhandelsgesellschaft unter anderem 120<br />
<strong>Autogas</strong>tankstellen, ein Tanklager und eine betriebseigene Spedition.<br />
Von dem aus 35 Lkws bestehenden Fuhrpark wurde kürzlich<br />
ein erstes unter Verwendung des Heavy Duty Fuel System<br />
der CHM Trucktec für den Dieselmischbetrieb umgerüstet. Die<br />
Zulassung für den Gefahrguttransport beruht auf einem Gutachten,<br />
das CHM Trucktec von der DEKRA ausgestellt wurde und in<br />
den Fahrzeugpapieren eingetragen ist. Damit zählt <strong>die</strong> E. Walther<br />
zu den Wegbereitern <strong>die</strong>ser neuen Technologie: Bislang wurden<br />
weniger als ein Dutzend Fahrzeuge im Dieselmischbetrieb nach<br />
ADR zugelassen.<br />
WIR<br />
KOPF<br />
STELLEN<br />
IHRE FLASCHEN<br />
Prüfen u. Instandsetzen<br />
von <strong>Flüssiggas</strong>flaschen<br />
Mit dem im bereits im Juli 2013 auf den Mischbetrieb umgerüsteten Lkw<br />
will man bei der Schweinfurter E. Walther GmbH im eigenen Betrieb<br />
Erfahrungen sammeln.<br />
Umgerüstet wurde eine Sattelzugmaschine von Scania (Modell<br />
G 420 LA), deren sechs Zylinder-Reihenmotor eine Leistung von<br />
309 kW (420 PS) hat. Seither wird bis zu einem Drittel des<br />
Diesels durch günstiges <strong>Flüssiggas</strong> ersetzt. Grundsätzlich ermöglicht<br />
das System <strong>die</strong> Substitution von 9–10 l Diesel durch 10–12 l<br />
<strong>Flüssiggas</strong>. Unabhängig von der Beladung des Fahrzeugs werden<br />
im Teillastbetrieb <strong>die</strong> höchsten Einsparquoten erreicht, wobei<br />
das Fahrverhalten des Fahrers den Verbrauch maßgeblich beeinflusst.<br />
Zu der Einsparung an Kraftstoffkosten kommt <strong>die</strong> Tatsache,<br />
dass auch <strong>die</strong> Emissionen von CO 2 , NO x und <strong>vor</strong> allem <strong>die</strong><br />
Partikelemissionen durch <strong>die</strong> Beimischung von <strong>Flüssiggas</strong> erheblich<br />
(letztere bis zu 50%) reduziert werden können, was besonders<br />
für innerstädtische Bereiche interessant sein dürfte – auch<br />
wenn <strong>die</strong> maximale Kostenersparnis sich nur im Fernverkehr,<br />
auf langen Strecken, erzielen lässt.<br />
Der Lkw wurde in der betriebseigenen Werkstatt von E. Walther<br />
umgebaut, das Werkstattteam erhielt bei der Gelegenheit <strong>die</strong> für<br />
<strong>die</strong> Umrüstung weiterer Fahrzeuge erforderliche Schulung. Die<br />
soll immer dann erfolgen, wenn ältere Fahrzeuge ersetzt werden.<br />
Die Umstellung auf den Mischbetrieb ist ein wegweisendes<br />
Beispiel dafür, wie Unternehmen der <strong>Flüssiggas</strong>branche sich<br />
auch über den eigenen Bedarf hinaus neue Märkte erschließen<br />
und gleichzeitig einen nennenswerten Beitrag für mehr Umweltschutz<br />
leisten können.<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Unser<br />
erfahrenes Team<br />
garantiert bei<br />
modernster,<br />
umweltschonender<br />
Technologie<br />
große Kapazität<br />
hohe Sicherheit<br />
und<br />
optimale Qualität<br />
FLÜSSIGGAS 02 | <strong>2014</strong> 37
FIRMEN UND PRODUKTE±<br />
Eine Technologie mit vielen Vorteilen:<br />
Seitenkanalpumpen für <strong>Flüssiggas</strong><br />
<strong>Flüssiggas</strong> wird auf dem Weg von der Raffinerie zum Endverbraucher mehrfach umgeschlagen. Aus wirtschaftlichen Gesichtspunkten<br />
erfolgt <strong>die</strong> Umfüllung und Weiterbeförderung in der flüssigen Form. <strong>Flüssiggas</strong>e wie Propan, Butan oder deren Gemische stellen mit<br />
ihren Eigenschaften besondere Ansprüche an <strong>die</strong> dabei verwendeten Pumpen. Verschiedene Arten von Kreisel- und Verdrängerpumpen<br />
finden hier ihre Anwendung, doch nicht jede Hydraulik wird allen Anforderungen gerecht. Von Henning Mollenhauer<br />
Abb. 1: Strömungsverlauf in einer Seitenkanalstufe.<br />
SEITENKANALPUMPE:<br />
DAS FUNKTIONSPRINZIP<br />
Die Seitenkanalpumpe wurde in den<br />
1930er-Jahren von Otto Siemen und Johannes<br />
Hinsch (SIHI) entwickelt und zum<br />
Patent angemeldet. Die innovativen Ideen<br />
der beiden Pioniere auf den Gebieten der<br />
selbstansaugenden Flüssigkeitspumpen<br />
und flüssigkeitsmitfördernden Vakuumpumpen<br />
markierten den Anfang eines<br />
Unternehmens, das sich zu einem der<br />
bedeutendsten Lieferanten weltweit für<br />
Flüssigkeits- und <strong>Gas</strong>fördersysteme entwickelt<br />
hat.<br />
Der Name der Hydraulik rührt aus der<br />
Tatsache, dass der Förderkanal der Flüssigkeit<br />
seitlich des Laufrades verläuft: Die<br />
Flüssigkeit tritt über den Saugschlitz in<br />
<strong>die</strong> Förderstufe ein und wird durch das<br />
Flügelrad radial beschleunigt (siehe<br />
Abb. 1).<br />
Die Form des Seitenkanals erzwingt ein<br />
mehrmaliges Eintreten des Mediums in<br />
das Flügelrad. Die Energiezufuhr und damit<br />
<strong>die</strong> Druckerhöhung beträgt ein Mehrfaches<br />
dessen einer konventionellen Kreiselpumpe.<br />
Bei <strong>Gas</strong>- bzw. <strong>Gas</strong>mitförderung<br />
sammeln sich aufgrund der geringeren<br />
Dichte <strong>die</strong> <strong>Gas</strong>anteile im inneren Durchmesser<br />
der Flügelradzelle und werden am<br />
Ende des Seitenkanals durch einen speziellen<br />
Auslass abgeführt.<br />
WELCHE BESONDEREN EIGENSCHAFTEN<br />
BRAUCHT EINE FLÜSSIGGASPUMPE?<br />
<strong>Flüssiggas</strong> ist keine Flüssigkeit im üblichen<br />
Sinne, sondern es handelt sich um<br />
ein unter Druck verflüssigtes <strong>Gas</strong>. Eine<br />
für den Umschlag von <strong>Flüssiggas</strong> optimierte<br />
Pumpe berücksichtigt <strong>die</strong> Tatsache,<br />
dass schon kleine Temperaturänderungen<br />
zu <strong>Gas</strong>bildungen, und somit zu<br />
erheblichen Prozessproblemen und erhöhtem<br />
Verschleiß der Pumpe führen<br />
können. Durch speziell für <strong>die</strong>se Anwendung<br />
entwickelte Hydrauliken können<br />
interne Ausgasungen und erhöhter Trockenlaufverschleiß<br />
vermieden werden.<br />
Eine „wahre“ <strong>Flüssiggas</strong>pumpe vereint<br />
<strong>die</strong> folgenden Anforderungen:<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
WARUM HOHE DRUCKERHÖHUNG?<br />
Bedingt durch <strong>die</strong> geringe Dichte von<br />
<strong>Flüssiggas</strong> von ca. 0,5 bis 0,6 kg/l sind oft<br />
hohe Förderhöhen erforderlich. Um beispielsweise<br />
eine Propangasflasche zu füllen,<br />
sollte <strong>die</strong> Pumpe über eine Mindestförderhöhe<br />
von ca. 200 m verfügen; das<br />
bedeutet einen Mindestfülldifferenzdruck<br />
von 10 bar bezogen auf Propan. Darüber<br />
hinaus können bereits kleine Temperaturunterschiede<br />
eine nennenswerte Druckerhöhung<br />
der Pumpen erfordern: Schon ein<br />
Temperaturanstieg von 4°C erfordert<br />
einen zusätzlichen Differenzdruck der<br />
Pumpe von 1 bar bei Propan (siehe Abb. 2).<br />
Abb. 2: Dampfdruckänderung<br />
unter<br />
Temperatureinfluss<br />
bei Propan. Ein nicht<br />
isolierter Tank wird<br />
unter Sonneneinstrahlung<br />
aus einem<br />
erdgedeckten Tank<br />
befüllt.<br />
WARUM GEMISCHFÖRDERLEISTUNG?<br />
Hohe Umgebungstemperaturen im<br />
Sommer führen an vielen Anlagen mit<br />
ungünstigen Zulaufleitungen zur <strong>Gas</strong>ansammlung.<br />
Diese <strong>Gas</strong>anteile können<br />
schon bei sehr geringen Mengen zum<br />
Strömungsabriss in Zentrifugalpumpen<br />
führen oder zu hohem Verschleiß bei Verdrängerpumpen.<br />
Seitenkanalpumpen sind<br />
mit einer speziellen Hydraulikeinrichtung<br />
versehen und können auch mit reduzierter<br />
Leistung über einen längeren Zeitraum<br />
<strong>Gas</strong>anteile bis 50 % mitfördern.<br />
Somit ist <strong>die</strong>ses Pumpenprinzip prädestiniert<br />
für <strong>die</strong> Förderung von verflüssigten<br />
<strong>Gas</strong>en.<br />
WARUM GASFÖRDERLEISTUNG?<br />
Nicht nur bei hohen <strong>Gas</strong>anteilen in der<br />
Saugleitung, sondern auch in besonderen<br />
Fällen ist auch kurzzeitige 100%ige <strong>Gas</strong>förderung<br />
erforderlich. Anwendung findet<br />
<strong>die</strong>se Eigenschaft bei den Seitenkanal-<br />
Kombipumpen während der Ansaugphase<br />
in PC-Anlagen (siehe Abb. 3). In <strong>die</strong>sen<br />
speziellen Anlagen kann <strong>Flüssiggas</strong> aus<br />
unterirdischen Behältern angesogen werden.<br />
Seitenkanalpumpen arbeiten hier<br />
kurzzeitig als Vakuum-Pumpe. Genau<br />
abgestimmte <strong>Gas</strong>fördermengen sorgen<br />
somit über <strong>die</strong> entnommene Verdampfungswärme<br />
für unterschiedliche Dampfdrücke<br />
im Saugrohr und ermöglichen<br />
damit ein Ansaugen.<br />
38 FLÜSSIGGAS 02 | <strong>2014</strong>
FIRMEN UND PRODUKTE <br />
Abb. 4: Seitenkanal-Kombipumpe mit Magnetkupplung.<br />
Abb. 3: PC Anlage für Propan/Butan-Förderung im Saugbetrieb.<br />
WARUM NIEDRIGE NPSH-WERTE?<br />
Der NPSH-Wert einer Pumpe bezeichnet<br />
<strong>die</strong> Druckabsenkung der zu pumpenden<br />
Flüssigkeit bei Eintritt in das 1. Laufrad<br />
der Pumpe. Diese Angabe wird<br />
genormt in „Metern Flüssigkeitssäule“<br />
ausgedrückt. Wenn beispielsweise eine<br />
Pumpe an ihrem Betriebspunkt einen<br />
NPSH-Wert von 1 m hat, so senkt sie infolge<br />
der Beschleunigung der Flüssigkeit<br />
den Druck im Volumenstrom um 1 m ab.<br />
Um <strong>die</strong>se Druckabsenkung zu kompensieren,<br />
sollte <strong>vor</strong> der Pumpe ein Flüssigkeitspegel<br />
von mindestens 1 m über der<br />
Pumpenachse liegen, um noch kavitationsfrei<br />
zu fördern.<br />
Ein niedriger NPSH-Wert stellt ein<br />
besonderes Qualitätsmerkmal einer<br />
<strong>Flüssiggas</strong>pumpe dar: In der Praxis<br />
bedeuten niedrige NPSH-Werte geringere<br />
Zulaufhöhen und damit günstigere<br />
Anlagenkosten, da der <strong>Flüssiggas</strong>behälter<br />
nur sehr niedrig <strong>vor</strong> der Pumpe angeordnet<br />
sein muss.<br />
SEITENKANAL-KOMBIPUMPE<br />
Um einen kavitationfreien Eintritt auch<br />
bei sehr niedrigen Zulaufhöhen zu erreichen,<br />
wird ein spezielles kavitationsarmes<br />
Zentrifugalrad den Seitenkanalstufen<br />
<strong>vor</strong>geschaltet. Somit erfüllt <strong>die</strong><br />
Seitenkanal-Kombipumpe (Abb. 4 und 6)<br />
nun auch <strong>die</strong> letzte Anforderung einer<br />
wahren <strong>Flüssiggas</strong>pumpe. Mit keinem<br />
anderen Pumpensystem können über<br />
einen Fördermengenbereich bis 35 m 3 /h<br />
Zulaufhöhen von 0,2 bis 0,8 m wirtschaftlich<br />
erreichbar werden. Dadurch wird <strong>die</strong><br />
anlagenseitige Installation einfach und<br />
der Kostenaufwand gering gehalten.<br />
ZENTRIFUGAL-KOMBIPUMPEN<br />
Bei Volumenströme ab 35 m 3 /h, bei denen<br />
man nicht auf eine <strong>Gas</strong>förderleistung<br />
verzichten will, findet ein anderes Kombipumpenprizip<br />
Anwendung (Abb. 5). Um<br />
einen möglichst hohen Wirkungsgrad zu<br />
erzielen, werden mehrere Zentrifugal-<br />
Hauptförderstufen in Reihe zusammengeschaltet<br />
und so der nötige Förderdruck<br />
erreicht. Eine spezielle NPSH-Vorstufe sorgt<br />
für den niedrigen NPSH-Wert. Hier handelt<br />
es sich um ein Kombipumpensystem,<br />
bei dem <strong>die</strong> Zentrifugalhydrauliken <strong>die</strong><br />
eigentliche Förderleistung übernehmen.<br />
Die Seitenkanalhydraulik übernimmt<br />
dann <strong>die</strong> fehlenden <strong>Gas</strong>mitförderaufgaben.<br />
Hier sind drei unterschiedliche<br />
Hydrauliken aufeinander abgestimmt<br />
und sichern somit auch bei größeren<br />
Fördermengen <strong>die</strong> wichtigsten Eigenschaften<br />
einer richtigen <strong>Flüssiggas</strong>pumpe.<br />
Abb. 5: Mehrstufig Zentrifugal-Kombipumpe mit NPSH- und Seitenkanal-<br />
<strong>Gas</strong>saugestufe.<br />
Abb. 6: Seitenkanal-Kombipumpe mit Gleitringdichtung.<br />
SICHERE LAGERUNG VON GEFAHRSTOFFEN<br />
AUFFANGWANNEN<br />
GEFAHRSTOFF-REGALE<br />
GASFLASCHEN-CONTAINER<br />
GEFAHRSTOFF-LAGERCONTAINER<br />
700 WEITERE ARTIKEL<br />
KATALOG-DOWNLOAD:<br />
WWW.SAEBU.DE<br />
SÄBU Morsbach GmbH | Tel.: 02294 694-0 | Internet: www.saebu.de | E-Mail: safe@saebu.de<br />
FLÜSSIGGAS 02 | <strong>2014</strong> 39
FIRMEN UND PRODUKTE<br />
WESTFALEN GRUPPE NIMMT ERSTE BIOGASKONDITIONIERUNGSANLAGE IN BETRIEB:<br />
Tunen mit <strong>Flüssiggas</strong><br />
Die Biogasbranche hat sich in den vergangenen Jahren zu einem bedeutenden Anbieter für regenerative Energien entwickelt. Auch<br />
wenn durch Änderungen beim Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) <strong>die</strong> Zahl der Neuanlagen seit 2012 deutlich sinkt, waren zum<br />
Stichtag 31. Dezember 2013 in Deutschland gemäß der Prognose des Fachverbandes Biogas e.V., Freising, insgesamt 7720 Biogasanlagen<br />
mit einer Gesamtleistung von 3547 Megawatt elektrisch (MW el ) in Betrieb.<br />
Der <strong>Flüssiggas</strong>behälter der Biokonditionierungsanlage Altenholz beim Transport …<br />
Die Westfalen Gruppe aus Münster<br />
engagiert sich verstärkt im Bereich der<br />
regenerativen Energien; kürzlich hat sie<br />
für eine Biogasanlage in der Gemarkung<br />
Altenholz im Landkreis Stendal eine erste<br />
Konditionierungsanlage installiert. Sie<br />
soll das Biogas auf Erdgasqualität tunen,<br />
damit es in das Erdgasnetz des Versorgers<br />
Avacon eingespeist werden kann.<br />
GLEICHBLEIBENDE QUALITÄT<br />
Damit das in Altenholz gewonnene Biogas<br />
dauerhaft dem Brennwert von Erdgas<br />
entspricht, muss in unterschiedlichen<br />
Dosen <strong>Flüssiggas</strong> (Propan) zugeführt wer-<br />
den. Nur so entspricht das ins öffentliche<br />
Netz eingespeiste <strong>Gas</strong> den Qualitätsanforderungen<br />
des DVGW-Regelwerks (Deutscher<br />
Verein des <strong>Gas</strong>- und Wasserfaches<br />
e.V.). Die Aufbereitung geschieht durch<br />
<strong>die</strong> sogenannte Biogaskonditionierung.<br />
In <strong>die</strong> jetzt in Betrieb genommene Anlage<br />
werden pro Jahr rund 350 t <strong>Flüssiggas</strong><br />
eingespeist.<br />
Nach der Zwischenversorgung mit zwei<br />
mobilen Behältern mit jeweils 2,9 t Fassungsvolumen<br />
wurde auf dem Grundstück<br />
des Biogasanlagenbetreibers ein<br />
29 t fassender <strong>Flüssiggas</strong>behälter unterirdisch<br />
eingelagert und über eine korrosionsgeschützte,<br />
armierte Edelstahlwellschlauchleitung<br />
mit dem eingangsseitigen<br />
Kugelhahn der Verdampfungsanlage in<br />
der Biogaseinspeiseanlage verbunden.<br />
Das <strong>Flüssiggas</strong> wird von dort aus durch<br />
physikalischen Eigendruck zur Verdampfungsanlage<br />
geleitet.<br />
Mittlerweile hat <strong>die</strong> Westfalen Gruppe<br />
zwei weitere Biogaskonditionierungsanlagen<br />
in Betrieb genommen, <strong>die</strong> jährlich<br />
200 resp. 170 t <strong>Flüssiggas</strong> zum<br />
Upgraden des Biogases einspeisen. Das<br />
Auftragsvolumen für <strong>die</strong> drei Anlagen<br />
zusammen beträgt rund 3 Mio. Euro.<br />
ENERGIEREICHES GAS<br />
Biogas entsteht in sogenannten Fermentern<br />
durch <strong>die</strong> anaerobe Vergärung<br />
von organischen Substanzen. Verwendet<br />
werden dafür alle nachwachsenden Rohstoffe,<br />
zum Beispiel Grünschnitt oder<br />
Speisereste. In manchen Anlagen wird<br />
sogar Gülle beigemischt. Hauptbestandteile<br />
von Biogas sind Methan (CH 4 ) und<br />
Kohlendioxid (CO 2 ). Der hohe Methananteil<br />
zwischen 50 und 80 Vol.-% macht das<br />
Biogas sehr energiereich und damit als<br />
Brennstoff interessant.<br />
… und nach der Einlagerung ins Erdreich. Die beiden Behälter im Hintergrund <strong>die</strong>nten der<br />
Zwischenversorgung.<br />
(Fotos: Westfalen AG)<br />
40 FLÜSSIGGAS 02 | <strong>2014</strong>
FIRMEN UND PRODUKTE <br />
INNOVATIVES SYSTEM VON WESTFA: KLICK & GO<br />
Flaschenwechsel in Rekordzeit<br />
Stillstand kostet Geld, besonders im Arbeitsalltag. Gut, wenn da verlässliche Helfer im Einsatz sind, <strong>die</strong> Arbeitsabläufe beschleunigen<br />
und Prozesse verschlanken. Gabelstapler mit Treibgasantrieb sorgen in Gewerbebetrieben dafür, dass alles in Bewegung bleibt<br />
– pausenloser Betrieb und Höchstleistungen bei geringem Verbrauch sind für <strong>die</strong> verlässlichen Multitalente kein Problem. Dank der<br />
neuen klick & go-<strong>Gas</strong>flaschen der Hagener WESTFA Vertriebs- und Verwaltungs-GmbH ist ab sofort jeder Flaschenwechsel in Rekordzeit<br />
erledigt. So haben Staplerfahrer schnell wieder freie Fahrt.<br />
Die Hagener WESTFA Vertriebs- und Verwaltungs-GmbH hat ab sofort spezielle klick-&-go-<strong>Gas</strong>flaschen<br />
für Gabelstapler mit Treibgasantrieb im Programm. Das System macht den Flaschenwechsel schneller,<br />
einfacher und sicherer.<br />
MIT TREIBGAS AUF DER ÜBERHOLSPUR<br />
Die neuen 11-kg-klick-&-go-Flaschen<br />
hat der <strong>Flüssiggas</strong>anbieter WESTFA ab<br />
sofort im Programm. Gefüllt sind sie mit<br />
hochwertigem und schadstoffarmem Mar-<br />
ken-Treibgas des Hagener Spezialisten.<br />
Dieses erweist sich <strong>vor</strong> allem in puncto<br />
Lagerung als wahres Platzwunder: Ein<br />
Liter in flüssiger Form wiegt gerade einmal<br />
rund 500 g und ergibt im gasförmigen<br />
Zustand 260 l – ein optimaler Ener-<br />
gieträger für Gewerbebetriebe, <strong>die</strong> auf<br />
einen Antriebsstoff setzen, der Arbeitsabläufe<br />
verschlankt, sich extrem sparsam<br />
verbrauchen lässt und zugleich umweltfreundlich<br />
ist.<br />
Motorschonend, effizient und sicher –<br />
als Treibgas zum Antrieb von Kraftfahr-r<br />
zeugmotoren hat sich <strong>Flüssiggas</strong> seit vielen<br />
Jahren bewährt. Es überzeugt mit<br />
ermäßigter Mineralölsteuer, geringen<br />
Wartungskosten und niedrigen Kraftstoff-ff<br />
preisen. Auch Gabelstapler setzt der<br />
emissionsarme Energieträger effizient in<br />
Bewegung: Im Gegensatz zu Elektrofahr-r<br />
zeugen benötigen sie keine Ladestopps<br />
und vermeiden damit unnötigen Stillstand.<br />
Im Vergleich zu Dieselfahrzeugen<br />
wiederum punkten Treibgasstapler be-<br />
www.perkeo-werk.de<br />
PROFI-<br />
WERKZEUGE<br />
GERMANY 1919<br />
sonders durch ihre Flexibilität, denn sie<br />
sind überall einsetzbar, selbst in geschlossenen<br />
Räumen.<br />
Ab sofort sind Gewerbebetriebe, <strong>die</strong> auf<br />
Gabelstapler mit Treibgasantrieb setzen,<br />
noch flexibler – dank der neuen klick-&-<br />
go-<strong>Gas</strong>flaschen von WESTFA. Das System<br />
macht den <strong>Gas</strong>flaschenwechsel jetzt noch<br />
schneller und sicherer. Während der her-<br />
kömmliche Austausch über eine Minute<br />
in Anspruch nimmt, ist <strong>die</strong> klick-&-go-<br />
<strong>Gas</strong>flasche innerhalb von 25 Sekunden<br />
ausgetauscht. Mit ihrem innovativen Ventilsystem<br />
und einem speziellen Adapter<br />
lässt sich <strong>die</strong> <strong>Gas</strong>flasche mit nur einem<br />
Dreh wechseln – ganz ohne Werkzeug,<br />
dafür aber absolut flexibel und sicher.<br />
„Das neue System halbiert <strong>die</strong> Rüstzeit<br />
pro Flaschenwechsel – aufs Jahr gerechnet<br />
sind das rund 750 Minuten pro Stapler,<br />
<strong>die</strong> eingespart werden können“,<br />
erklärt WESTFA-Geschäftsführer Oliver<br />
Nehring. Dabei steht auch <strong>die</strong> Sicherheit<br />
bei <strong>die</strong>sem geprüften System im Vorder-r<br />
grund: Ein eingebautes Rückschlagventil<br />
sorgt dafür, dass selbst bei geöffnetem<br />
Flaschenventil kein <strong>Gas</strong> unkontrolliert<br />
austritt und sich kein Rost in der Flasche<br />
bildet.<br />
Wie das klick-&-go-System den Flaschenwechsel<br />
in Rekordzeit möglich macht, gibt es<br />
auch im Internet, auf YouTube, zu sehen. Die<br />
Suchworte „klick & go“ führen bei dem Videoportal<br />
direkt zu dem Produktfilm.<br />
FLÜSSIGGAS 02 | <strong>2014</strong> 41
VERANSTALTUNGEN UND PUBLIKATIONEN<br />
3. – 5. JUNI <strong>2014</strong>:<br />
UNITI expo, Stuttgart<br />
Mit aktuell 300 Ausstellern<br />
aus 28 Ländern (Stand 20. März)<br />
wird <strong>die</strong> vom Bundesverband<br />
mittelständischer Mineralölunternehmen<br />
e.V., Berlin, ins<br />
Leben „UNITI expo“, <strong>die</strong> vom<br />
3. bis zum 5. Juni in Stuttgart<br />
erstmals stattfindet, ihrem<br />
selbst auferlegten Anspruch,<br />
eine „internationale“ Fachmesse<br />
für Produkte und Dienstleistungen<br />
rund um das Tankstellengeschäft<br />
zu sein, durchaus<br />
gerecht.<br />
Der „<strong>Branche</strong>ndialog Tankstelle“<br />
mit einem umfangreichen<br />
Vortrags- und Schulungsprogramm<br />
für Pächter und<br />
Tankstellenbetreiber und das<br />
bewährte „Zukunftsforum<br />
Tankstelle“ mit nationalen und<br />
internationalen Themen – erstmals<br />
in zwei parallelen Foren<br />
auf Deutsch und Englisch –<br />
machen das Treffen in Stuttgart<br />
zu einem Pflichttermin für<br />
<strong>die</strong> Tankstellenbranche auf<br />
nationaler und internationaler<br />
Ebene.<br />
„Etwas Vergleichbares wie<br />
<strong>die</strong> UNITI expo, mit Vorträgen<br />
und einem Kongress gleichzeitig,<br />
gibt es momentan nicht.<br />
Wir haben namhafte Experten<br />
zusammengebracht und hoffen,<br />
der Welt der Tankstellen<br />
mit <strong>die</strong>ser Veranstaltung neue<br />
Impulse zu geben,“ sagt Elmar<br />
Kühn, Hauptgeschäftsführer<br />
der UNITI. Interessenten finden<br />
detaillierte Informationen<br />
unter www.uniti-expo.de<br />
19. – 21. MAI <strong>2014</strong><br />
Berliner Energietage<br />
Seit anderthalb Jahrzehnten<br />
sind <strong>die</strong> Berliner Energietage<br />
<strong>die</strong> Leitveranstaltung für Energieeffizienz<br />
in Deutschland.<br />
Diesen Status unterstreichen<br />
auch in <strong>2014</strong> <strong>die</strong> zuständigen<br />
Bundesministerien für <strong>die</strong><br />
Energie- und Baubranche, <strong>die</strong><br />
mit mehreren Veranstaltungen<br />
vertreten sein werden: Mit<br />
Vizekanzler Sigmar Gabriel<br />
übernimmt der für Energie<br />
zuständige Bundesminister <strong>die</strong><br />
Schirmherrschaft über <strong>die</strong> Berliner<br />
Energietage <strong>2014</strong>. Sein<br />
Haus, das Bundesministerium<br />
für Wirtschaft und Energie<br />
(BMWi), bietet neben der<br />
Preisverleihung „Ideenwettbewerb<br />
Schule 2030“ zwei weitere<br />
Kongress-Veranstaltungen<br />
zu Energie- und Wärmenetzen<br />
sowie dezentralen Energiesystemen<br />
an. Und auch das Bundesministerium<br />
für Umwelt,<br />
Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit<br />
(BMUB) unter Bundesministerin<br />
Dr. Barbara<br />
Hendricks engagiert sich als<br />
Schirmherr und ist mit zwei<br />
eigenen Veranstaltungen vertreten.<br />
Das komplette Programm<br />
listet 43 hochqualifizierte Veranstalter<br />
mit insgesamt<br />
46 Halbtagesveranstaltungen,<br />
<strong>die</strong> das breite Spektrum der<br />
Energieeffizienz in Deutschland<br />
<strong>vor</strong>stellen, diskutieren<br />
und weiterentwickeln. Detaillierte<br />
Informationen unter<br />
www.berliner-energietage.de<br />
Unternehmensverkauf!<br />
Regional tätiger <strong>Flüssiggas</strong>-Versorger<br />
im süddeutschen Raum<br />
sucht einen Käufer als Nachfolger<br />
Kunden: Über 1500 gewerblich und privat,<br />
<br />
Absatzvolumen: 3000 – 3500 Tonnen pro Jahr.<br />
Zuschriften erbeten unter Angabe der Chiffre-Nr. 1880<br />
an <strong>die</strong> Fachzeitschrift <strong>Flüssiggas</strong>,<br />
Postfach 5654, 59806 Arnsberg<br />
ENEV <strong>2014</strong> FÜR GEBÄUDE:<br />
Kurzinfo für <strong>die</strong> Praxis<br />
Ab 1. Mai <strong>2014</strong> ist es soweit:<br />
Wer einen Bauantrag einreicht,<br />
eine Bauanzeige erstattet oder<br />
eine sonstige Baumaßnahme<br />
beginnt, muss ggfs. auch <strong>die</strong><br />
novellierte Energieeinsparverordnung<br />
(EnEV <strong>2014</strong>) erfüllen:<br />
Eigentümer, Vermieter, Verkäufer<br />
und Makler sowie<br />
Architekten, Planer, Handwerker<br />
und Verwalter: Sie alle<br />
müssen <strong>die</strong> neuen Vorgaben<br />
kennen und anwenden. Doch<br />
der Text der Verordnung ist für<br />
Nichtjuristen auf Anhieb nicht<br />
leicht zu verstehen.<br />
EnEV <strong>2014</strong>: Übersichtlich, klar,<br />
und für jedermann verständlich<br />
erläutert. Die Broschüre wird im<br />
Internet laufend aktualisiert.<br />
(© Gestaltung: Margarete Mattes,<br />
München; © Bild: Olivier Le Moal,<br />
Fotolia.com)<br />
Hier setzt <strong>die</strong> aktuelle Broschüre<br />
„Neue EnEV <strong>2014</strong>:<br />
Kurzinfo für <strong>die</strong> Praxis“ an,<br />
herausgegeben von der Stuttgarter<br />
Architektin Melita<br />
Tuschinski. Abschnitt für Abschnitt<br />
erläutert <strong>die</strong> Autorin<br />
<strong>die</strong> Verordnung übersichtlich,<br />
klar und für jedermann verständlich.<br />
Da Tuschinski <strong>die</strong><br />
Broschüre fortlaufend um<br />
Checklisten und Hinweise ergänzt,<br />
veröffentlicht sie <strong>die</strong><br />
Publikation ausschließlich als<br />
Pdf-Dokument in ihrem Experten-Portal<br />
„EnEV-online.de“.<br />
Welche Inhalte aus aktuellem<br />
Anlass geändert wurden, erfahren<br />
Interessierte über den kostenfreien<br />
EnEV-Newsletter.<br />
www.EnEV-online.de<br />
SAFE KATALOG <strong>2014</strong>:<br />
200 Seiten Lagersysteme<br />
Der neue Katalog von SÄBU ist da:<br />
Einfach telefonisch anfordern (Tel.<br />
02294-69423) oder als Download<br />
unter www.katalog.saebu.de<br />
Der sorgsame Umgang mit<br />
Gefahrstoffen ist nicht nur im<br />
Hinblick auf <strong>die</strong> Einhaltung<br />
der gesetzlichen Bestimmungen<br />
wichtig, sondern darüber<br />
hinaus aus heutigen Arbeitsprozessen,<br />
wo Umwelt- und<br />
Arbeitsschutz zunehmend an<br />
Bedeutung gewinnen, nicht<br />
mehr wegzudenken. Das SAFE<br />
Lagerprogramm bietet praxisgerechte<br />
und wirtschaftliche<br />
Lösungen für <strong>die</strong> <strong>vor</strong>schriftsmäßige<br />
Lagerung von brennbaren<br />
und/oder wassergefährdenden<br />
Me<strong>die</strong>n innerhalb und<br />
außerhalb von Gebäuden: Auffangwannensysteme,<br />
Gefahrstoffcontainer<br />
und Gefahrstoffregale<br />
mit integrierten<br />
Auffangwannen, <strong>Gas</strong>flaschencontainer,<br />
Brandschutzschränke,<br />
isolierte Container und<br />
Brandschutzcontainer erleichtern<br />
<strong>die</strong> sichere und effiziente<br />
Lagerung im betrieblichen Alltag.<br />
Die breit gefächerte Zubehörpalette<br />
reicht von der<br />
Kranaufhängung über Überfahrbrücken,<br />
Diebstahlsicherungen,<br />
verschiedene<br />
Türpositionen bis hin zur explosionsgeschützten<br />
Elektroinstallation.<br />
Neben einer Vielzahl<br />
an Standardausführungen<br />
erhalten Kunden auch maßgeschneiderte<br />
Lösungen für den<br />
individuellen Bedarf. Erfahrene<br />
Fachberater stehen bei Planung<br />
und Realisierung der Gefahrstoffeinrichtungen<br />
zur Seite.<br />
www.saebu.de<br />
42 FLÜSSIGGAS 02 | <strong>2014</strong>
ANKAUF von GASTANKS,<br />
GAS-TANKFAHRZEUGEN sowie<br />
FLÜSSIGGAS-ABFÜLLANLAGEN<br />
Demontagen von Tanks aller Art<br />
Verkauf von Neu- und Gebrauchttanks<br />
Barth GmbH Tel.: 0 72 51/91510 · Fax: 8 59 70<br />
E-Mail: info@barth-tank.de · www.barth-tank.de<br />
Abdichtungsprodukte für Rohrdurchführungen<br />
Expan<strong>die</strong>rende Verpressharze<br />
System 208 Basis Polyurethan (PUR)<br />
<br />
System 308 Basis Epoxidharz (EP)<br />
<br />
Der Hausanschluß ist gas- und druckwasserdicht sicher verschlossen<br />
und erfüllt höchste Anforderungen an <strong>die</strong> Auszugssicherheit<br />
Werksfoto: Büttig Koblenz<br />
Büttig GmbH<br />
56070 Koblenz<br />
Carl-Mand-Straße 9<br />
Tel. (02 61) 9 84 29-0<br />
Fax (02 61) 9 84 29-50<br />
mail: info@buettig.de<br />
www.buettig.de<br />
<strong>Flüssiggas</strong>- Service & Wartung GmbH<br />
Engineering - Fertigung - Montage - Wartung & Reparaturen<br />
www.f-sw.de<br />
Service und Wartung an<br />
<strong>Flüssiggas</strong>anlagen,<br />
LPG-Tankstellenbau,<br />
Entwicklung von<br />
Zapfsäulenelektronik<br />
Tanktechnik<br />
Bundesweit<br />
Flüssig-<br />
F-SW<br />
Service &<br />
Wartung GmbH<br />
<strong>Gas</strong><br />
Goslarsche Straße 14<br />
38259 Salzgitter OT Ringelheim<br />
Geschäftsführende Gesellschafter:<br />
Ralph Dittmer und Christian Pförtner<br />
Amtsgericht Braunschweig: HRB 202282<br />
Ust- Id- Nr.: DE 271 113 335<br />
Urheberrecht (C) 2012 <strong>Flüssiggas</strong>- Service und Wartung GmbH<br />
Versorgung · Vertrieb · Lagerung · Technik und Anwendung: Propan | Butan | <strong>Autogas</strong><br />
<strong>Flüssiggas</strong> erscheint im 60. Jahrgang (<strong>2014</strong>)<br />
www.fluessiggas-magazin.de · www.strobel-verlag.de<br />
Verlag<br />
STROBEL VERLAG GmbH & Co. KG, Postfach 5654, 59806 Arnsberg<br />
Telefon 02931 8900-0, Telefax 8900-38<br />
Hausanschrift: Zur Feldmühle 9-11, 59821 Arnsberg<br />
Herausgeber<br />
Dipl.-Kfm. Christopher Strobel, Verleger<br />
Redaktion<br />
Anne-Marie Ring, Chefredakteurin, verantwortlich im Sinne des Presserechts<br />
Wilhelm-Dieß-Weg 13, 81927 München<br />
Telefon 089 21111206, Telefax 089 21111214, a.ring@strobel-verlag.de<br />
Mitarbeit an <strong>die</strong>ser Ausgabe: Wolfgang Kröger, Fachjournalist; Dr. Torsten Tracht, ZLS München;<br />
Dipl.-Ing. Andreas Preußer, Dresden, und Henning Mollenhauer, Itzehoe.<br />
Birgit Brosowski (Redaktionssekretariat)<br />
Telefon: 02931 8900-41, Telefax: 02931 8900-48, redaktion@strobel-verlag.de<br />
Unternehmenskommunikation<br />
Dipl.-Kfm. Peter Hallmann, p.hallmann@strobel-verlag.de<br />
Anzeigen<br />
Anzeigenleiter: Stefan Hoffmann<br />
Telefon 02931 8900-22, s.hoffmann@strobel-verlag.de<br />
Leiter Online-Me<strong>die</strong>n: Stefan Schütte<br />
Telefon 02931 8900-27, s.schuette@strobel-verlag.de<br />
Verkauf Print/Online: Jocelyn Blome<br />
Telefon 02931 8900-28, j.blome@strobel-verlag.de<br />
Mediaservice: Anke Ziegler<br />
Telefon 02931 8900-21, Telefax 02931 8900-38, a.ziegler@strobel-verlag.de<br />
Verkaufsleiter: Uwe Derr<br />
Verlagsvertetungen<br />
Inland und Österreich: Stephanie Hansen-Sta<strong>die</strong><br />
Telefon 0234 9507800, Telefax 0234 9507802, s.hansen-sta<strong>die</strong>@strobel-verlag.de<br />
Italien: Media & Service International s.r.l.<br />
Telefon +39 02 48006193, Telefax +39 02 48193274, f.brovelli@strobel-verlag.de<br />
Schweiz: Rico Dormann<br />
Telefon +41 447208550, Telefax +41 447211474, r.dormann@strobel-verlag.de<br />
übrige Länder: Lutz Krampitz<br />
Telefon +49 203-4568266, Telefax +49 203-4568538, l.krampitz@strobel-verlag.de<br />
Zurzeit ist Anzeigenpreisliste <strong>2014</strong> gültig.<br />
Vertrieb/Leserservice Reinhard Heite, r.heite@strobel-verlag.de<br />
Bezugspreise<br />
<strong>Flüssiggas</strong> erscheint 6 x jährlich.<br />
Jahresbezugspreis 67,60 € inkl. 7 % MwSt. und Versandkosten, Einzelheft: 12,– Euro<br />
Abonnementbedingungen<br />
Bestellungen sind jederzeit beim Leserservice oder bei Buchhandlungen im In- und Ausland möglich.<br />
Abonnements verlängern sich um ein Jahr, wenn sie nicht drei Monate <strong>vor</strong> Ablauf des Bezugsjahres<br />
schriftlich gekündigt werden, außer sie wurden ausdrücklich befristet abgeschlossen. Abonnementgebühren<br />
werden im Voraus berechnet und sind nach Erhalt der Rechnung ohne Abzug zur Zahlung<br />
fällig oder sie werden per Lastschrift abgebucht. Auslandsabonnements sind zahlbar ohne Spesen<br />
und Kosten für den Verlag. Die Annahme der Zeitschrift verpflichtet Wiederverkäufer zur Einhaltung<br />
der im Impressum angegebenen Bezugspreise.<br />
Sollte <strong>die</strong> Fachzeitschrift aus technischen Gründen oder höherer Gewalt nicht geliefert werden<br />
können, besteht kein Anspruch auf Nachlieferung oder Erstattung <strong>vor</strong>ausbezahlter Bezugsgelder.<br />
Gerichtsstand für Vollkaufleute ist Arnsberg und Hamburg. Für alle übrigen Kunden gilt <strong>die</strong>ser<br />
Gerichtsstand für das Mahnverfahren.<br />
Bankverbindungen<br />
Sparkasse Arnsberg-Sundern 1020320 (BLZ 46650005)<br />
IBAN DE78 4665 0005 0001 0203 20, BIC WELADED1ARN<br />
Postbank Dortmund 11064-467 (BLZ 44010046)<br />
IBAN DE57 4401 0046 0001 6474 67, BIC PBNKDEFFXXX<br />
Druck<strong>vor</strong>stufenproduktion<br />
STROBEL PrePress & Media, Postfach 5654, 59806 Arnsberg, datenannahme@strobel-verlag.de<br />
Herstellung<br />
Hubertus Schickhoff, h.schickhoff@strobel-verlag.de<br />
Druck (Lieferadresse für Beihefter und Beilagen)<br />
Griebsch & Rochol Druck GmbH & Co. KG, Gabelsbergerstraße 1, 59069 Hamm<br />
Veröffentlichungen<br />
Zum Abdruck angenommene Beiträge, Manuskripte und Bilder, einschließlich der Negative, gehen<br />
mit Ablieferung in das Eigentum des Verlages über. Mit Ablieferung erhält der Verlag im Rahmen<br />
der gesetzlichen Bestimmungen das Veröffentlichungs- und Verarbeitungsrecht. Der Autor räumt<br />
dem Verlag das unbeschränkte Nutzungsrecht ein, seine Beiträge im In- und Ausland und in allen<br />
Sprachen, insbesondere in Printme<strong>die</strong>n, Film, Rundfunk, Datenbanken, Telekommunikations- und<br />
Datennetzen (z.B. Online-Dienste) sowie auf Datenträgern (z.B. CD-ROM), Diskette usw. ungeachtet<br />
der Übertragungs-, Träger- und Speichertechniken sowie öffentlich wiederzugeben. Für unaufgefordert<br />
eingesandte Manuskripte übernehmen Verlag und Redaktion keine Gewähr.<br />
Mit Namen gezeichnete Beiträge geben <strong>die</strong> Meinung der Verfasser wieder und müssen nicht mit der<br />
des Verlages übereinstimmen. Für Werbeaussagen von Herstellern und Inserenten in abgedruckten<br />
Anzeigen haftet der Verlag nicht.<br />
Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen und dergleichen in<br />
<strong>die</strong>ser Zeitschrift berechtigt nicht zu der Annahme, dass solche Namen ohne Weiteres von jedermann<br />
benutzt werden dürfen; oft handelt es sich um gesetzlich geschützte eingetragene Warenzeichen, auch<br />
wenn sie nicht als solche gekennzeichnet sind.<br />
Nachdruck, Reproduktion und das Übersetzen in fremde Sprachen ist nur mit schriftlicher Geneh -<br />
migung des Verlages gestattet. Dieses gilt auch für <strong>die</strong> Aufnahme in elektronische Datenbanken<br />
und Vervielfältigungen auf Datenträgern jeder Art.<br />
Sofern Sie Artikel aus „<strong>Flüssiggas</strong>“ in Ihren internen elektronischen Pressespiegel übernehmen<br />
wollen, erhalten Sie <strong>die</strong> erforderlichen Rechte unter www.pressemonitor.de oder unter<br />
Telefon 030 284930, PMG Presse-Monitor GmbH.<br />
Die Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen Beiträge sind urheberrechtlich geschützt.<br />
ISSN 0721-5894<br />
FLÜSSIGGAS 02 | <strong>2014</strong> 43