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Flüssiggas Gas Show Warschau 2014: Steht die Autogas-Branche vor grundlegenden Veränderungen? (Vorschau)

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VERSORGUNG · VERTRIEB · LAGERUNG · TECHNIK UND ANWENDUNG: PROPAN I BUTAN I AUTOGAS<br />

Mit großem Sonderteil autogas + Tankstellentechnik<br />

<strong>Gas</strong> <strong>Show</strong> <strong>Warschau</strong> <strong>2014</strong>:<br />

<strong>Steht</strong> <strong>die</strong> <strong>Autogas</strong>-<strong>Branche</strong> <strong>vor</strong><br />

<strong>grundlegenden</strong> <strong>Veränderungen</strong>?<br />

Flüssig-direkteinspritzende <strong>Gas</strong>anlagen werden<br />

immer beliebter: Prins und BRC sind <strong>die</strong> Vorreiter<br />

Prüffristverlängerung von <strong>Flüssiggas</strong>flaschen auf 15 Jahre:<br />

Zertifizierung von Eigentümern und Befüllzentren<br />

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EDITORIAL <br />

Liebe Leserinnen und Leser<br />

der Fachzeitschrift FLÜSSIGGAS,<br />

das Messegeschehen zum Jahresanfang hat<br />

uns zu <strong>die</strong>ser Schwerpunktausgabe „<strong>Autogas</strong><br />

und Tankstellentechnik“ veranlasst. Die weit<br />

über 130 Aussteller der <strong>Gas</strong> <strong>Show</strong> <strong>Warschau</strong><br />

geben bei alternativen Antrieben den Takt an:<br />

Neben <strong>Autogas</strong> spielen hier LNG und CNG zunehmend<br />

eine Rolle, <strong>vor</strong> allem im Schwerlastverkehr.<br />

Doch auch hier bietet <strong>Autogas</strong> im<br />

Dieselmischbetrieb eine Alternative, <strong>die</strong> immer<br />

mehr Speditionen und Fuhrparks zu ihrem<br />

Vorteil nutzen. Ein Rundgang auf der <strong>Gas</strong> <strong>Show</strong><br />

<strong>Warschau</strong> zeigte den aktuellen Stand der Technik<br />

– für alle, <strong>die</strong> nicht mit dabei sein konnten,<br />

berichten wir ab Seite 15.<br />

Auch Ausrüstern und Anlagenbauern bietet der<br />

Dieselmischbetrieb <strong>die</strong> Chance auf mehr Umsatz<br />

– erfordert <strong>die</strong> Abgabe an Lkws doch leistungsstärkere<br />

Abgabeeinrichtungen und großvolumige<br />

Lagerbehälter, <strong>die</strong> es zu installieren<br />

gilt. Viele <strong>Autogas</strong>tankstellen beinhalten das<br />

Potenzial zur Optimierung der Abgabeeinrichtungen,<br />

wie der kürzlich umgestaltete Autohof<br />

Bremgarten zeigt. Lesen Sie hierzu den Bericht<br />

ab Seite 28.<br />

Was ist los auf dem Pkw-Sektor, wo <strong>die</strong> Zahl<br />

der Neuzulassungen im vergangenen Jahr gegenüber<br />

dem Vorjahr um fast <strong>die</strong> Hälfte zurückgegangen<br />

ist? Hier macht sich ganz offensichtlich<br />

<strong>die</strong> Verunsicherung der Verbraucher<br />

über <strong>die</strong> Verlängerung des Steuer<strong>vor</strong>teils für<br />

gasförmige Kraftstoffe bemerkbar – da hilft<br />

auch <strong>die</strong> von der <strong>Branche</strong> mit großen Erwartungen<br />

aufgenommene Absichtserklärung im<br />

Koalitionsvertrag der Bundesregierung nicht<br />

weiter: Solange „2018“ in den Köpfen aufgeschlossener<br />

Verbraucher (und als solche darf<br />

man Autofahrer, <strong>die</strong> ihren CO 2 -Ausstoß durch<br />

Nutzung von <strong>Autogas</strong> reduzieren, durchaus bezeichnen)<br />

verankert ist, wird <strong>die</strong> Entscheidung<br />

pro <strong>Autogas</strong> zunehmend schwieriger.<br />

Foto: www.chfranke.de<br />

Doch es gibt auch gute Nachrichten: Der<br />

<strong>Flüssiggas</strong>absatz im Jahr 2013 ist gegenüber<br />

dem Vorjahr deutlich gestiegen. Das könnte<br />

einem Mehrverbrauch von Heizgas zuzurechnen<br />

sein (<strong>die</strong> Verbrauchszahlen nach Segmenten<br />

lagen zum Redaktionsschluss noch nicht<br />

<strong>vor</strong>). Viele von uns haben den vergangenen<br />

Winter 2012/13 als besonders lang in Erinnerung,<br />

und so mancher Kunde musste seinen<br />

Tank früher als geplant auffüllen. Mit <strong>Flüssiggas</strong><br />

steht hierfür ein mobiler, CO 2 -armer Energieträger<br />

zur Verfügung, der sich gut mit alternativen<br />

Energien wie Solarthermie oder<br />

Wärmepumpen kombinieren lässt und zudem<br />

ausgesprochen wenig Feinstaub emittiert.<br />

Ich wünsche Ihnen eine anregende Lektüre.<br />

ANNE-MARIE RING<br />

Chefredakteurin<br />

FLÜSSIGGAS 02 | <strong>2014</strong> 3


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INHALT<br />

Editorial<br />

3 <strong>Autogas</strong> und Tankstellentechnik<br />

Markt und Menschen<br />

6 Tyczka Totalgaz, Geretsried:<br />

Wechsel in der Geschäftsführung<br />

6 Westfalen Gruppe, Münster:<br />

Unter den besten Arbeitgebern Deutschlands<br />

6 Europäische Union, Brüssel:<br />

US-<strong>Flüssiggas</strong> soll Abhängigkeit von Russland verringern<br />

6 Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE:<br />

Ganzheitliche Lösungen für das „Supergrid“<br />

7 FAS <strong>Flüssiggas</strong>-Anlagen, Salzgitter:<br />

Trauer um den Tod von Firmengründer Ing. Werner Jeremias<br />

8 Cavagna Gruppe, Ponte San Marco Brescia:<br />

Werkseröffnung in Santiago de Chile<br />

8 Top-<strong>Gas</strong>, Herten:<br />

Klimaneutrales <strong>Flüssiggas</strong> kompensiert CO 2 -Emissionen<br />

8 Lewa GmbH, Leonberg:<br />

Größter Auftrag der Firmengeschichte für den Persischen Golf<br />

9 Mineralölwirtschaftsverband e.V., Berlin:<br />

<strong>Flüssiggas</strong>-Gesamtabsatz 2013 gestiegen<br />

9 Toptarif Vergleichsportal konstatiert:<br />

Verbraucher zeigen kaum Interesse an Ökogas<br />

9 Deutscher Verband <strong>Flüssiggas</strong> e.V., Berlin:<br />

Unklare Zukunft des Steuer<strong>vor</strong>teils bremst den <strong>Autogas</strong>-<br />

Markt<br />

10 Tyczka Totalgaz, Geretsried:<br />

Zum 5. Mal unter den 100 besten Arbeitgebern Deutschlands<br />

10 Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen, Berlin:<br />

Erneuerbare und Wärmeenergien legen zu<br />

11 Deutschlands außergewöhnlichster Grill-Wettbewerb geht<br />

in <strong>die</strong> nächste Runde:<br />

Grill-Giganten <strong>2014</strong> gesucht<br />

11 Westfalen AG bleibt Mitglied im „Club der Besten“<br />

Auszeichnung für Kundenservice der Tankstellen<br />

12 Westfalen Energiezentrum, Münster:<br />

„Feuer und Flamme“ für zeitgemäße Energietechnik<br />

12 Dacia macht auf sich aufmerksam:<br />

TV-Werbung für kostenlose <strong>Autogas</strong>anlage<br />

13 Imperial <strong>Gas</strong> Barging ergänzt Flotte:<br />

Zwei neue <strong>Gas</strong>tankschiffe für <strong>die</strong> Binnenschifffahrt<br />

13 Knauber <strong>Gas</strong> GmbH & Co. KG, Bonn:<br />

Neue Website speziell für Tankkunden<br />

14 Im Fokus: Polnischer <strong>Flüssiggas</strong>markt 2013<br />

<strong>Autogas</strong> dominiert den <strong>Flüssiggas</strong>absatz<br />

4 FLÜSSIGGAS 02 | <strong>2014</strong>


<strong>Autogas</strong> und Tankstellentechnik<br />

INHALT <br />

15 <strong>Gas</strong> <strong>Show</strong> <strong>Warschau</strong> <strong>2014</strong>:<br />

<strong>Steht</strong> <strong>die</strong> <strong>Autogas</strong>-<strong>Branche</strong> <strong>vor</strong> <strong>grundlegenden</strong><br />

<strong>Veränderungen</strong>?<br />

21 31. Mai bis 4. Juni:<br />

<strong>Autogas</strong> auf der AMI, Leipzig<br />

22 84. Internationaler Auto-Salon, Genf:<br />

<strong>Autogas</strong> als probates Mittel gegen Steuererhöhungen<br />

24 Flüssig-direkteinspritzende <strong>Gas</strong>anlagen immer beliebter:<br />

Prins und BRC sind <strong>die</strong> Vorreiter<br />

26 BRC testet im Renn- und Rallyesport:<br />

<strong>Gas</strong> am Ring<br />

27 Smog und Fahrverbote in Paris:<br />

<strong>Autogas</strong>fahrer sind ausgenommen<br />

28 Optimieren für den Diesel-LPG-Mischbetrieb:<br />

Tankstellentechnik für den Mischbetrieb<br />

Technik und Anwendungen<br />

30 Prüffristverlängerung von <strong>Flüssiggas</strong>-Flaschen auf 15 Jahre:<br />

Zertifizierung von Eigentümern und Befüllzentren<br />

33 Prüfung und Inbetriebnahme von <strong>Flüssiggas</strong>anlagen:<br />

Druck- und Dichtheitsprüfung von <strong>Flüssiggas</strong>anlagen <strong>vor</strong><br />

Inbetriebnahme und als wiederkehrende Prüfung<br />

Firmen und Produkte<br />

36 Tyczka Totalgaz, Geretsried:<br />

Leistungsfähige Flaschenfüllanlage für Hadamar<br />

37 E. Walther GmbH & Co. KG, Schweinfurt:<br />

Gefahrguttransport im Mischbetrieb<br />

38 Eine Technologie mit vielen Vorteilen:<br />

Seitenkanalpumpen für <strong>Flüssiggas</strong><br />

40 Westfalen Gruppe nimmt erste Biogaskonditionierungsanlage<br />

in Betrieb:<br />

Tunen mit <strong>Flüssiggas</strong><br />

41 Innovatives System von WESTFA: klick & go<br />

Flaschenwechsel in Rekordzeit<br />

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Berliner Energietage<br />

42 EnEV <strong>2014</strong> für Gebäude:<br />

Kurzinfo für <strong>die</strong> Praxis<br />

42 SAFE Katalog <strong>2014</strong>:<br />

200 Seiten Lagersysteme<br />

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FLÜSSIGGAS 02 | <strong>2014</strong> 5


MARKT UND MENSCHEN<br />

TYCZKA TOTALGAZ, GERETSRIED:<br />

Wechsel in der Geschäftsführung<br />

Seit dem 1. Januar <strong>2014</strong> steuern Petra Breitkreutz und Markus Eder in<br />

gemeinsamer Geschäftsführung <strong>die</strong> Aktivitäten des mittelständischen,<br />

bundesweit tätigen <strong>Flüssiggas</strong>-Versorgers Tyczka Totalgaz.<br />

Bereits zum Jahreswechsel<br />

gab es bei Tyczka Totalgaz,<br />

einem Gemeinschaftsunternehmen<br />

der Tyczka Beteiligung<br />

Holding und der TOTAL<br />

Deutschland, eine Veränderung<br />

in der Geschäftsführung:<br />

Seither verantwortet Petra<br />

Breitkreutz <strong>die</strong> Unternehmensbereiche<br />

IT, Organisation,<br />

Finanzen, Controlling, Technik,<br />

Einkauf, Logistik und<br />

Werke. Sie ist seit 37 Jahren<br />

WESTFALEN GRUPPE, MÜNSTER:<br />

Unter den besten Arbeitgebern Deutschlands<br />

Die Westfalen Gruppe,<br />

Münster, gehört erneut zu den<br />

besten Arbeitgebern Deutschlands.<br />

Dies ermittelte das<br />

Nachrichtenmagazin Focus in<br />

Zusammenarbeit mit Xing,<br />

dem führenden beruflichen<br />

Netzwerk im deutschsprachigen<br />

Raum, sowie kununu, dem<br />

größten deutschsprachigen<br />

Arbeitgeberbewertungsportal.<br />

Im <strong>Branche</strong>nranking Rohstoffe,<br />

Energie, Ver- und Entsorgung<br />

rangiert <strong>die</strong> Westfalen<br />

Gruppe auf Platz 16 und damit<br />

<strong>vor</strong> Unternehmen wie RWE,<br />

Deutsche Shell und Total<br />

Deutschland; mit Platz 28 im<br />

<strong>Branche</strong>nranking Chemie und<br />

Pharma noch <strong>vor</strong> Air Liquide<br />

Deutschland, Sanofi Deutschland<br />

und Merz.<br />

Untersucht wurden 2000<br />

Unternehmen mit mehr als<br />

bei der TOTAL Deutschland,<br />

dort seit 2002 Mitglied im<br />

Direktionskomitee und hat<br />

zuletzt den Bereich HSEQ<br />

(Health/Safety/Environment/<br />

Quality) verantwortet.<br />

Petra Breitkreutz löst Jan<br />

Petersen ab, der von der<br />

Tyczka Totalgaz zur TOTAL-<br />

Direktion nach Paris wechselt<br />

und den Bereich „Energie<br />

Services und Multienergie“<br />

übernimmt.<br />

500 Mitarbeitern aus insgesamt<br />

22 <strong>Branche</strong>n. 806 Unternehmen<br />

erhielten von ihren<br />

Beschäftigten herausragende<br />

Noten. Die repräsentative Befragung<br />

basiert auf Bewertungen<br />

von 19 700 Arbeitnehmern<br />

aus allen Hierarchie- und Altersstufen<br />

sowie 23200 Arbeitgeberbewertungen<br />

auf kununu.<br />

Die Befragten gaben unter<br />

anderem an, wie zufrieden sie<br />

mit dem Führungsverhalten<br />

ihres Vorgesetzten, ihren beruflichen<br />

Perspektiven, dem<br />

Gehalt sowie dem Image ihres<br />

Arbeitgebers sind.<br />

„Ich freue mich, dass unsere<br />

Mitarbeiter uns erneut ein so<br />

positives Feedback gegeben<br />

haben“, so Personalleiter Rolf<br />

Glahn. „Wir investieren überdurchschnittlich<br />

stark in Weiterbildung<br />

und Qualifizierung.“<br />

EUROPÄISCHE UNION, BRÜSSEL:<br />

US-<strong>Flüssiggas</strong> soll Abhängigkeit von Russland verringern<br />

Einer Meldung der Nachrichtenagentur<br />

Reuters vom<br />

11. März <strong>2014</strong> zufolge drängt<br />

<strong>die</strong> Europäische Union angesichts<br />

der Ukraine-Krise in<br />

den Handelsgesprächen mit<br />

den USA darauf, ihre Abhängigkeit<br />

von russischen <strong>Gas</strong>lieferungen<br />

zu verringern.<br />

Die EU-Unterhändler forderten<br />

ihre amerikanischen Gesprächspartner<br />

auf, einer<br />

Rahmenordnung zuzustimmen,<br />

<strong>die</strong> Importe von US-<br />

<strong>Flüssiggas</strong> erlauben würde,<br />

sagten mit den Gesprächen<br />

vertraute Personen. Bislang<br />

sind Energiethemen von den<br />

Verhandlungen über eine<br />

transatlantische Freihandelszone<br />

ausgeschlossen. Doch <strong>die</strong><br />

Ukraine-Krise hat verdeutlicht,<br />

wie sehr Europa von russischen<br />

<strong>Gas</strong>lieferungen über <strong>die</strong><br />

Ukraine abhängig ist. Daher<br />

wollten <strong>die</strong> EU-Unterhändler<br />

<strong>die</strong> US-Regierung dazu bewegen,<br />

nun doch Erdgas in <strong>die</strong><br />

Gespräche aufzunehmen. Ziel<br />

sei es, Beschränkungen auf<br />

Importe aus den USA in <strong>die</strong> EU<br />

aufzuheben, sagten <strong>die</strong> Insider.<br />

In den USA sind <strong>die</strong> Energiepreise<br />

wegen des Schiefergasbooms<br />

gesunken. Wegen der<br />

großen Entfernung gibt es aber<br />

keine Pipeline-Verbindung<br />

nach Europa. Möglich wäre es,<br />

Erdgas in den USA zu verflüssigen<br />

und es mit Spezialtankern<br />

nach Europa zu bringen.<br />

FRAUNHOFER-INSTITUT FÜR SOLARE ENERGIESYSTEME ISE:<br />

Ganzheitliche Lösungen für das „Supergrid“<br />

In Ouarzazate (Marokko)<br />

entsteht das größte Solarkraftwerk<br />

Nordafrikas. Bereits<br />

2016 soll dort günstiger und<br />

emissionsfreier Strom für eine<br />

halbe Million Menschen produziert<br />

werden. Zukünftig könnten<br />

Projekte wie Ouarzazate<br />

auch Strom für Europa liefern.<br />

Um Strom von Kontinent zu<br />

Kontinent zu transportieren,<br />

ist ein zuverlässiger Netzverbund<br />

auch <strong>vor</strong> Ort Voraussetzung.<br />

Das Fraunhofer-Institut<br />

für Solare Energiesysteme<br />

ISE forscht gemeinsam mit<br />

weiteren Fraunhofer-Instituten<br />

an verschiedenen Aspekten<br />

eines solchen „Supergrid“:<br />

an der Modellierung eines geeigneten<br />

Energiesystems und<br />

an technologischen Lösungen<br />

für <strong>die</strong> Speichertechnik sowie<br />

für Gleichstrom-Erzeugungsund<br />

Verteilnetze. Ziel ist es,<br />

Schlüsseltechnologien an der<br />

Schnittstelle zwischen Erzeugung<br />

und Einspeisung ins<br />

Netz zu entwickeln und in<br />

einem ganzheitlichen systemtheoretischen<br />

Ansatz zu<br />

optimieren.<br />

Im Projekt „Supergrid“ forscht das Fraunhofer ISE an der Optimierung<br />

und Integration von thermischen Speichern, um <strong>die</strong> Flexibilität und<br />

Effizienz von solarthermischen Kraftwerken zu steigern. (Das Foto zeigt<br />

das solarthermische Turmkraftwerk „Gemasolar“ von Torresol Energy in<br />

Spanien. © SENER)<br />

6 FLÜSSIGGAS 02 | <strong>2014</strong>


MARKT UND MENSCHEN <br />

FAS FLÜSSIGGAS-ANLAGEN, SALZGITTER:<br />

Trauer um den Tod von Firmengründer Ing. Werner Jeremias<br />

Ing. Werner Jeremias, Gründer der FAS<br />

<strong>Flüssiggas</strong>-Anlagen GmbH Salzgitter und<br />

ehemaliger Eigentümer und Geschäftsführer<br />

der Firma NINNELT International<br />

GmbH Salzgitter, ist am 1. Februar <strong>2014</strong><br />

nach langer und schwerer Krankheit im<br />

Alter von 83 Jahren verstorben.<br />

Werner Jeremias war ein her<strong>vor</strong>ragender<br />

Techniker, angesehener Ingenieur,<br />

weitsichtiger Firmeninhaber und Geschäftsführer.<br />

Er hat sich mit seiner über<br />

50-jährigen <strong>Branche</strong>nzugehörigkeit ein<br />

großes Fachwissen und Anerkennung<br />

bei Kunden, Lieferanten und Mitarbeitern<br />

erarbeitet. Mit seinem Wirken hat er<br />

maßgebliche Ver<strong>die</strong>nste im Aufbau der<br />

<strong>Branche</strong> erworben und <strong>die</strong>se in Deutschland<br />

mit geprägt.<br />

Nach dem Krieg begann das Arbeitsleben<br />

von Herrn Werner Jeremias als<br />

Steiger im Bergbau. Dort arbeitete er bis<br />

Anfang der 1960er-Jahre, während er an<br />

der Abendschule den Ingenieursgrad erwarb.<br />

In neuer Funktion war er für <strong>die</strong><br />

Essener Ruhrgas und ab Mitte der 1960er-<br />

Jahre in der <strong>Flüssiggas</strong>branche bei den<br />

Firmen WPG Detmold, Valentin Mainz<br />

und WEVG Salzgitter tätig.<br />

1975 wagte er den Sprung in <strong>die</strong> Selbstständigkeit<br />

und gründete <strong>die</strong> Firma FAS<br />

<strong>Flüssiggas</strong>-Anlagen Salzgitter. Die Firmenentwicklung<br />

war sehr erfolgreich, was den<br />

dreimaligen Umzug innerhalb von Salzgitter<br />

zur Folge hatte. Die Expansion wurde<br />

durch den Eintritt seiner beiden Söhne<br />

Andreas und Lutz Jeremias Ende der<br />

1980er-Jahre fortgesetzt. Auch der jetzige<br />

Standort Peiner Straße 217 wurde ab den<br />

1990er-Jahren aufgrund der positiven<br />

Geschäftsentwicklung, <strong>vor</strong> allem auf internationaler<br />

Ebene, mehrfach erweitert.<br />

Mit dem Kauf der Firma Ninnelt, Stuttgart,<br />

<strong>vor</strong> über 12 Jahren legte er einen<br />

weiteren Schwerpunkt in der Ausweitung<br />

der Produktpalette Flaschenfüllwaagen<br />

und komplette Füllanlangen. Der Umzug<br />

der Firma NINNELT nach Salzgitter<br />

erfolgte 2005, dadurch konnte <strong>die</strong><br />

Firmengruppe auch internationale<br />

Großprojekte abwickeln.<br />

Seine beiden Söhne, Andreas und Lutz<br />

Jeremias, sind bereits seit über 20 Jahren<br />

Geschäftsführer der Firma FAS <strong>Flüssiggas</strong>-<br />

Anlagen Salzgitter und seit 2013 ebenfalls<br />

Geschäftsführer der Ninnelt International<br />

Salzgitter; sie führen <strong>die</strong> Geschäfte<br />

im Sinne des Verstorbenen weiter.<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der<br />

Firmengruppe sowie Geschäftsfreunde<br />

aus dem In- und Ausland trauern um<br />

Werner Jeremias. Sie werden ihm ein<br />

ehrendes Andenken bewahren.<br />

Herstellung<br />

Instandsetzung<br />

Revision von Flaschen für <strong>Flüssiggas</strong><br />

Der deutsche Hersteller<br />

für geschweißte Stahlflaschen.<br />

Ein Unternehmen<br />

mit KNOW-HOW, das<br />

Tradition fortsetzt.<br />

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FLÜSSIGGAS 02 | <strong>2014</strong> 7


MARKT UND MENSCHEN<br />

CAVAGNA GRUPPE, PONTE SAN MARCO BRESCIA:<br />

Werkseröffnung in Santiago de Chile<br />

schafft. Wissenschaftliches<br />

Monitoring und Begleitung<br />

durch erfahrene Forstingenieure<br />

sichern <strong>die</strong> nachhaltige Bewirtschaftung<br />

der Flächen und<br />

gleichzeitig <strong>die</strong> Regeneration<br />

von degra<strong>die</strong>rten Ökosystemen.<br />

Das Projekt ist als Klimaschutzprojekt<br />

mit dem „Gold<br />

Standard“ und „PlanVivo“-<br />

Standard vali<strong>die</strong>rt.<br />

Nähere Informationen auf<br />

der Klimaneutral-Seite http://<br />

www.topgas-gmbh.de/klimaneutrales_fluessiggas.html,<br />

<strong>die</strong> in den neuen Internet-Auftritt<br />

der Top-<strong>Gas</strong>, www. topgasgmbh.de,<br />

eingebunden ist.<br />

Bereit für den südamerikanischen Markt: Einweihung einer neuen<br />

Fertigungshalle der Cavagna Gruppe in Santiago de Chile.<br />

Mit einer neuen Produktionsstätte<br />

in Santiago de Chile will<br />

<strong>die</strong> Cavagna Gruppe sich eine<br />

führende Position auf dem südamerikanischen<br />

Markt sichern.<br />

Dazu Marketing-Direktor Rino<br />

Cavagna: „Mit <strong>die</strong>ser bedeutenden<br />

Investition wollen wir unser<br />

nachhaltiges Engagement<br />

auf dem südamerikanischen<br />

Kontinent verdeutlichen. Chile<br />

zählt nicht nur innerhalb Südamerikas,<br />

sondern auch weltweit<br />

zu den am schnellsten<br />

wachsenden Volkswirtschaften.<br />

Dieses Wachstum eröffnet<br />

der gesamten Cavagna Gruppe<br />

neue Perspektiven und trägt<br />

langfristig zur Sicherung<br />

unserer unternehmerischen<br />

Aktivitäten bei.“<br />

Das neue Werk für <strong>Flüssiggas</strong>-Armaturen<br />

und -Regler<br />

beschäftigt bereits jetzt mehr<br />

als 100 Arbeiter und Angestellte<br />

(das Management eingeschlossen).<br />

Rund 6000 m 2 der<br />

insgesamt knapp 24000 m 2<br />

Fläche sind mit Hallen überbaut.<br />

Diese gliedern sich in <strong>die</strong><br />

drei Bereiche Rohstofflager<br />

einschließlich Fertigung von<br />

Rohlingen; maschinelle Fertigung,<br />

Forschung und Instandhaltung<br />

des Maschinenparks<br />

sowie das zentrale Lager. In<br />

allen Bereichen ist Erweiterungspotenzial<br />

gegeben. Das<br />

Verwaltungsgebäude beherbergt<br />

neben den Büroräumen<br />

auch ein Labor und einen Ausstellungsbereich.<br />

LEWA GMBH, LEONBERG:<br />

Größter Auftrag der Firmengeschichte für den Persischen Golf<br />

Für <strong>die</strong> Erschließung und Förderung<br />

zweier Offshore-<strong>Gas</strong>felder<br />

im Persischen Golf liefert<br />

<strong>die</strong> Lewa GmbH, Leonberg, 40<br />

Prozess-Membranpumpen. Bei<br />

dem Auftragsvolumen von ca.<br />

30 Mio. Euro handelt es sich um<br />

den größten Einzelauftrag in der<br />

Geschichte des 1952 gegründeten<br />

Familienunternehmens.<br />

Wenn das Projekt wie geplant<br />

2015 abgeschlossen wird,<br />

ist <strong>die</strong> Anlage im Persischen<br />

Golf <strong>die</strong> größte ihrer Art in Saudi-Arabien:<br />

Sie wird täglich ca.<br />

70 Mio. m³ Ethan, Propan, Butan<br />

und Erdgas aus den beiden<br />

Offshore-Feldern verarbeiten<br />

und daraus etwa 50 Mio. m³<br />

verkaufsfertiges <strong>Gas</strong> produzieren.<br />

Das Potenzial bei Nachfragespitzen<br />

oder in Ausnahmesituationen<br />

liegt sogar bei<br />

86 Mio. m³.<br />

Obwohl <strong>die</strong> Staaten des Golfkooperationsrates,<br />

zu denen<br />

Saudi-Arabien gehört, 2012<br />

weniger Großaufträge an <strong>die</strong><br />

westlichen Industrieländer vergeben<br />

haben als noch 2011,<br />

sind deutsche Spezialzulieferer<br />

nach wie <strong>vor</strong> gefragt. Insbesondere,<br />

wenn es um technisch<br />

aufwendige Öl- und <strong>Gas</strong>projekte<br />

sowie petrochemische Anlagen<br />

oder Kraftwerke geht, können<br />

Hersteller wie Lewa<br />

punkten. „Das Unternehmen ist<br />

für seine Erfahrung mit anspruchsvollen<br />

Projekten und<br />

für <strong>die</strong> hohe Qualität seiner<br />

Produkte bekannt. Die harten<br />

Bedingungen – hohe Drücke<br />

und extreme Temperaturen –,<br />

unter denen <strong>die</strong> Pumpensysteme<br />

zuverlässig arbeiten müssen,<br />

sind der Grund dafür, dass<br />

<strong>die</strong> Entscheidung der Auftraggeber<br />

auf Lewa fiel“, erläutert<br />

der projektverantwortliche Vertriebsingenieur<br />

Vassilios Tenidis<br />

aus dem Lewa Headquarter.<br />

TOP-GAS, HERTEN:<br />

Klimaneutrales <strong>Flüssiggas</strong> kompensiert CO 2 -Emissionen<br />

Ab sofort bietet <strong>die</strong> Top-<strong>Gas</strong><br />

GmbH, Herten, ihren Kunden<br />

den Bezug von klimaneutralem<br />

<strong>Flüssiggas</strong> und damit <strong>die</strong> Möglichkeit,<br />

<strong>die</strong> mit der Nutzung<br />

des Energieträgers verbundenen<br />

CO 2 -Emissionen zu kompensieren.<br />

Mit dem Aufpreis<br />

von 2 ct/l (4 ct/kg) unterstützt<br />

das Unternehmen <strong>die</strong> Initiative<br />

bolivianischer Kleinbauern<br />

„ArBolivia+ New forests for<br />

local development“. Seit 2007<br />

vereint <strong>die</strong>ses Projekt auf einzigartige<br />

Weise positive Effekte<br />

für <strong>die</strong> lokale Bevölkerung,<br />

<strong>die</strong> Biodiversität der Region<br />

und das Klima.<br />

Die Initiative forstet degra<strong>die</strong>rte<br />

Flächen mit einer standortgerechten<br />

Mischung heimischer<br />

Baumarten wieder auf.<br />

Das wertet brachliegendes<br />

Land auf und ermöglicht eine<br />

nachhaltig-ökologische Forstwirtschaft.<br />

Weil Fairness zählt,<br />

werden <strong>die</strong> Kleinbauern an<br />

den Verkaufserlösen der CO 2 -<br />

Zertifikate beteiligt, was langfristig<br />

Anreize zur Teilnahme<br />

Die Lewa-Pumpen mit den dazugehörigen Skids werden auf 13 Wellheadund<br />

zwei Tie In-Plattformen (Bohr- und Förderplattformen) verbaut<br />

und bei Betriebsdrücken von 140 bis über 500 bar zur Einspritzung von<br />

Monoethylenglykol (MEG) sowie von Schwefel-Lösungsmitteln eingesetzt.<br />

8 FLÜSSIGGAS 02 | <strong>2014</strong>


MARKT UND MENSCHEN <br />

MINERALÖLWIRTSCHAFTSVERBAND E.V., BERLIN:<br />

<strong>Flüssiggas</strong>-Gesamtabsatz 2013 gestiegen<br />

Im Jahr 2013 beträgt der<br />

<strong>Flüssiggas</strong>-Gesamtabsatz gemäß<br />

der aktuellen Statistik des<br />

Mineralölwirtschaftsverbandes<br />

e.V., Berlin, 3 386 766 t. Bezogen<br />

auf das Vorjahr<br />

(3111919 t) bedeutet das<br />

einen Mehrverbrauch von<br />

274803 t bzw. eine Steigerung<br />

von 10,9 %. Ob <strong>die</strong>se Steigerung<br />

auf den strengen Winter<br />

2012/13 zurückzuführen ist,<br />

werden <strong>die</strong> Verbrauchszahlen<br />

der einzelnen Segmente zeigen,<br />

<strong>die</strong> zurzeit noch nicht <strong>vor</strong>liegen.<br />

Aufzeichnungen des<br />

Deutschen Wetter<strong>die</strong>nstes zufolge<br />

lag das Temperaturmittel<br />

von Dezember bis Ende Februar<br />

mit 0,3°C um etwa +0,1°C<br />

über dem langjährigen Mittel<br />

von 1961-1990. Einen Rekord<br />

hat der Winter jedoch zu vermelden:<br />

Nur 96 Sonnenstunden<br />

hat es gegeben – im Mittel<br />

sind es 154 Stunden.<br />

DEUTSCHER VERBAND FLÜSSIGGAS E.V., BERLIN:<br />

Unklare Zukunft des Steuer<strong>vor</strong>teils bremst den <strong>Autogas</strong>-Markt<br />

TOPTARIF VERGLEICHSPORTAL KONSTATIERT:<br />

Verbraucher zeigen kaum Interesse an Ökogas<br />

Bei der Suche nach einem<br />

neuen <strong>Gas</strong>anbieter interessieren<br />

sich nur <strong>die</strong> wenigsten<br />

Verbraucher für Ökogastarife.<br />

Zu <strong>die</strong>sem Ergebnis kommt<br />

das Berliner Vergleichsportal<br />

TopTarif (www.toptarif.de) auf<br />

Basis der über den TopTarif-<br />

<strong>Gas</strong>rechner durchgeführten<br />

Tarifvergleiche des letzten halben<br />

Jahres. Wie <strong>die</strong> Analyse<br />

der untersuchten Rechnerabfragen<br />

zeigt, suchten lediglich<br />

1,6 % aller Nutzer im Rahmen<br />

eines Anbietervergleichs gezielt<br />

nach sogenannten „Biogas“-<br />

und „Klima“-Tarifen. In<br />

puncto Ökostrom ist das Interesse<br />

der Verbraucher hingegen<br />

rund sechs Mal höher. So führte<br />

etwa jeder Zehnte Nutzer<br />

während der letzten Monate<br />

einen reinen Ökostromvergleich<br />

durch.<br />

„Während eine umweltfreundliche<br />

und nachhaltige<br />

Stromversorgung in vielen<br />

Haushalten inzwischen zum<br />

gelebten Alltag gehört, ist das<br />

Thema ‚Ökogas‘ in den Köpfen<br />

der meisten Verbraucher kaum<br />

präsent“, erklärt Daniel Dodt<br />

von TopTarif. „Bei der Suche<br />

nach einem passenden Tarif<br />

stehen für <strong>Gas</strong>kunden andere<br />

Faktoren, wie zum Beispiel <strong>die</strong><br />

jährlichen Kosten, Preisgarantien<br />

und kurze Vertragslaufzeiten,<br />

im Vordergrund. Die Herkunft<br />

oder <strong>die</strong> Zertifizierung<br />

des <strong>Gas</strong>es spielt dagegen oft<br />

keine oder nur eine untergeordnete<br />

Rolle.“<br />

Wie <strong>die</strong> Nachfrage bei führenden<br />

<strong>Flüssiggas</strong>versorgern<br />

ergeben hat, ist auch das Interesse<br />

an CO 2 -„neutralen“ Produkten<br />

gering.<br />

Am 1. Januar <strong>2014</strong> waren in<br />

Deutschland 500 867 Fahrzeuge<br />

mit <strong>Autogas</strong> zugelassen.<br />

Nach den Zahlen des Kraftfahrt-Bundesamtes<br />

folgen <strong>die</strong><br />

weiteren alternativen Antriebe<br />

wie Hybrid (85 575), Erdgas<br />

(79 065) und Elektro (12 156)<br />

mit weitem Abstand der Nr. eins<br />

„<strong>Autogas</strong>“.<br />

„Erstmals mehr als eine halbe<br />

Million <strong>Autogas</strong>-Fahrzeuge<br />

im Markt sind ein Meilenstein<br />

auf dem Weg der weiteren Etablierung<br />

<strong>die</strong>ses alternativen<br />

Kraftstoffes“, kommentiert der<br />

Vorsitzende des Deutschen Verbandes<br />

<strong>Flüssiggas</strong>, Rainer<br />

Scharr, <strong>die</strong> Zahlen aus Flensburg.<br />

Scharr verweist aber auch<br />

darauf, dass <strong>die</strong> Zahl der Neuzulassungen<br />

mit 6257 Fahrzeugen<br />

im Vergleich zum Vorjahr<br />

um 45 % eingebrochen ist.<br />

„Dies ist ein deutlicher Hinweis<br />

darauf, dass <strong>die</strong> Verbraucher<br />

durch <strong>die</strong> Diskussion über<br />

<strong>die</strong> Verlängerung des Steuer<strong>vor</strong>teils<br />

für <strong>Autogas</strong> über das<br />

Jahr 2018 hinaus verunsichert<br />

sind“, so Scharr. Er plä<strong>die</strong>rte<br />

dafür, <strong>die</strong> im Koalitionsvertrag<br />

von CDU/CSU und SPD vereinbarte<br />

Verlängerung der Steuerermäßigung<br />

schnellstmöglich<br />

umzusetzen. Da <strong>Autogas</strong> CO 2 -<br />

reduziert und nahezu schadstofffrei<br />

verbrenne, leiste <strong>die</strong>ser<br />

Kraftstoff nicht nur zur Energiewende<br />

im Verkehr seinen<br />

Beitrag: Mit seinen drastisch<br />

niedrigeren Emissionswerten<br />

bei Feinstaub und Stickstoffdioxid<br />

unterstütze <strong>Autogas</strong><br />

auch nachhaltig <strong>die</strong> Ziele der<br />

Bundesregierung bei der Luftreinhaltung.<br />

Wir planen und bauen Großbehälteranlagen z.B. für Verdampferanlagen, Biogas-Einspeiseanlagen und <strong>Autogas</strong>-/LKW-Tankstellen<br />

Zertifiziert nach DIN EN ISO 9001:2008<br />

Service zertifiziert nach SCC**<br />

<strong>Flüssiggas</strong>-Anlagen GmbH · Peiner Straße 217 · 38229 Salzgitter · Telefon 05341 / 8697-0 · E-Mail info@fas.de · www.fas.de<br />

Service-Hotline: 05341 8697 88<br />

FLÜSSIGGAS 02 | <strong>2014</strong> 9


MARKT UND MENSCHEN<br />

TYCZKA TOTALGAZ, GERETSRIED:<br />

Zum 5. Mal unter den 100 besten Arbeitgebern Deutschlands<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Tyczka Totalgaz, Geretsried, haben gut lachen: Sie sind bei<br />

einem der 100 besten Arbeitgeber Deutschlands beschäftigt.<br />

Bei Tyczka Totalgaz freut man sich<br />

über Platz 22 in der Kategorie „Unternehmen<br />

mit 50–500 Beschäftigten“: „Wir<br />

haben uns <strong>2014</strong> das 5. Mal <strong>die</strong>sem Wettbewerb<br />

gestellt. Wohl wissend, dass wir<br />

unseren Mitarbeitern in den letzten<br />

Monaten ein überdurchschnittlich hohes<br />

Engagement abgefordert haben. Nicht<br />

zum Selbstzweck, sondern um Tyczka<br />

Totalgaz fit für <strong>die</strong> Zukunft zu machen.<br />

Diese Projekte, <strong>die</strong> unsere Arbeitsprozes-<br />

se analysiert und in Folge teilweise auf<br />

den Kopf gestellt haben, forderten von der<br />

Belegschaft ein hohes Maß an Veränderungsbereitschaft<br />

und Vertrauen“, so<br />

Markus Eder, Geschäftsführer Tyczka<br />

Totalgaz. „Umso mehr freuen wir uns<br />

über <strong>die</strong>se erneute Auszeichnung, denn<br />

sie zeigt uns, dass wir nicht nur fordern,<br />

sondern auch fördern, dabei auf einen<br />

gesunden Ausgleich zwischen Arbeit und<br />

Entspannung achten – und dass <strong>die</strong>s auch<br />

von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />

wahrgenommen und geschätzt wird.“<br />

Der Prämierung für „Deutschlands<br />

Beste Arbeitgeber <strong>2014</strong>“ <strong>vor</strong>ausgegangen<br />

war eine ausführliche und anonyme Befragung<br />

der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

von Tyczka Totalgaz zu zentralen<br />

Arbeitsplatzthemen wie Vertrauen in das<br />

Management, Führungsverhalten, Anerkennung,<br />

Identifikation, berufliche Entwicklung,<br />

Teamgeist, Work-Life-Balance<br />

und Gesundheitsförderung. In einem<br />

„Kultur-Audit“ wurde <strong>die</strong> Qualität der<br />

Maßnahmen der Personal- und Führungsarbeit<br />

des Unternehmens bewertet. Insgesamt<br />

stellten sich 580 Unternehmen aller<br />

<strong>Branche</strong>n, Größen und Regionen der unabhängigen<br />

Prüfung durch das Great<br />

Place to Work ® Institut.<br />

Great Place to Work ® ist ein international<br />

tätiges Forschungs- und Beratungsinstitut,<br />

das Unternehmen in derzeit über<br />

45 Ländern weltweit bei der Entwicklung<br />

einer attraktiven, mitarbeiterorientierten<br />

Arbeitsplatzkultur unterstützt. Neben individuellen<br />

Analyse-, Trainings- und Beratungsleistungen<br />

zur Verbesserung der<br />

Arbeitsplatzqualität und Arbeitgeberattraktivität<br />

ermittelt das Institut im Rahmen<br />

internationaler, nationaler, regionaler<br />

und branchenspezifischer Benchmark-<br />

Untersuchungen und Wettbewerbe regelmäßig<br />

sehr gute Arbeitgeber und stellt<br />

<strong>die</strong>se der Öffentlichkeit <strong>vor</strong>.<br />

ARBEITSGEMEINSCHAFT ENERGIEBILANZEN, BERLIN:<br />

Erneuerbare und Wärmeenergien legen zu<br />

Der Verbrauch an Primärenergien lag<br />

2013 in Deutschland um 2,5 % über dem<br />

Niveau des Vorjahres. Nach <strong>vor</strong>läufigen<br />

Berechnungen der Arbeitsgemeinschaft<br />

Energiebilanzen (AGEB) wurden insgesamt<br />

13908 Petajoule (PJ) beziehungsweise<br />

474,5 Mio. t Steinkohleneinheiten<br />

(SKE) verbraucht.<br />

Der Verbrauch von Mineralöl und Erdgas<br />

stieg wegen der kühleren Witterung<br />

an. Der Zuwachs bei der Steinkohle geht<br />

auf einen höheren Einsatz in den Kraftwerken<br />

zurück. Der Verbrauch an Braunkohle<br />

sank wegen des Einsatzes neuer<br />

effizienter Anlagen. Bei den Erneuerbaren<br />

steigerten <strong>die</strong> Wind- und Sonnenenergie<br />

sowie <strong>die</strong> Biomasse ihre Beiträge.<br />

12<br />

10<br />

8<br />

6<br />

4<br />

2<br />

- 2<br />

- 4<br />

+ 2,3 % + 11,5 % + 3,0 %<br />

- 1,1 % - 3,0 %<br />

+ 6,1 %<br />

AGEB<br />

AG Energiebilanzen e.V.<br />

+ 3,6 %<br />

Entwicklung des Primärenergieverbrauchs im Jahr 2013 in Deutschland: ■ Mineralöl,<br />

■ Erdgas, ■ Steinkohle, ■ Braunkohle, ■ Kernenergie, ■ Erneuerbare, ■ Gesamt.<br />

(Quelle: AGEB).<br />

10 FLÜSSIGGAS 02 | <strong>2014</strong>


MARKT UND MENSCHEN <br />

DEUTSCHLANDS AUSSERGEWÖHNLICHSTER GRILL-WETTBEWERB GEHT IN DIE NÄCHSTE RUNDE:<br />

Grill-Giganten <strong>2014</strong> gesucht<br />

Nachdem <strong>die</strong> Frauen im letzten Jahr<br />

zum zweiten Mal den Wettbewerb für sich<br />

entscheiden konnten, scheint eine der<br />

letzten Männerbastionen endgültig<br />

gefallen zu sein. Vorbei sind offenbar <strong>die</strong><br />

Zeiten, in denen der Grill ausschließlich<br />

männliches Revier war und <strong>die</strong> Frauen<br />

für <strong>die</strong> Beilagen zuständig waren. Offenbar<br />

haben sich <strong>die</strong> Damen in den letzten<br />

Jahren eine Menge Tipps und Tricks<br />

abgeguckt und nun das Zepter übernommen.<br />

Oder gibt es doch noch Hoffnungen<br />

auf ein Comeback? Gelegenheit zur<br />

Revanche gibt es jedenfalls – bei den<br />

Grill-Giganten <strong>2014</strong>. Ab sofort können<br />

sich alle Grillbegeisterten für den Kampf<br />

um Deutschlands begehrteste Grill-Krone<br />

bewerben. www.grill-giganten.de<br />

WESTFALEN AG BLEIBT MITGLIED IM „CLUB DER BESTEN“:<br />

Auszeichnung für Kundenservice der Tankstellen<br />

Die Tankstellen der Westfalen AG gehören<br />

zur Champions League im Kundenservice.<br />

Zu <strong>die</strong>sem Ergebnis kommen <strong>die</strong><br />

Initiatoren von Deutschlands größtem<br />

Service-Ranking bereits seit Jahren. Für<br />

das aktuelle Ranking wurden erneut über<br />

1500 Unternehmen aus mehr als 182<br />

<strong>Branche</strong>n unter <strong>die</strong> Lupe genommen. Das<br />

Ergebnis: Zum Club der Besten mit Platinsiegel<br />

gehören derzeit acht Unternehmen;<br />

mit ihren 260 Westfalen- und Markant-<br />

Stationen in Nordwestdeutschland ist <strong>die</strong><br />

Westfalen AG aus Münster der einzige<br />

Tankstellenbetreiber in <strong>die</strong>sem Kreis.<br />

„Die Sieger haben nachgewiesen, dass<br />

ihre Gäste einen sehr guten Kundenservice<br />

erleben und ihr Servicemanagement<br />

<strong>vor</strong>bildlich ist“, hieß es bei der Preisverleihung<br />

in Berlin.<br />

Die ServiceValue GmbH, Köln, führt<br />

das Ranking jährlich in Zusammenarbeit<br />

mit der Frankfurter Goethe-Universität<br />

durch. Nur wer einen überdurchschnittlichen<br />

Service Experience Score (SES)<br />

nachweisen kann, hat eine Chance, in <strong>die</strong><br />

Champions League aufgenommen zu werden.<br />

Der SES gibt in Prozentpunkten an,<br />

wie viele Kunden im Kontakt mit dem<br />

jeweiligen Unternehmen einen exzellenten<br />

Service erlebt haben. Zudem wurde<br />

das Servicemanagement der Unternehmen<br />

<strong>vor</strong> Ort überprüft. Die Tankstellen<br />

der Westfalen AG erhielten unter ande-<br />

Auch <strong>2014</strong> gehört <strong>die</strong> Westfalen AG zum „Club der Besten“ im geprüften Kundenservice. Bei der<br />

Preisverleihung in Berlin (von links): Dr. Claus Dethloff (ServiceValue GmbH), Prof. Dr. Rolf van Dick<br />

(Goethe Universität Frankfurt am Main), Holger Laugisch (Westfalen AG) und Oliver Spiller (Axel<br />

Springer AG).<br />

rem bei Beschwerdemanagement, Personal,<br />

Design und Atmosphäre weit überdurchschnittliche<br />

Bewertungen.<br />

„Die Auszeichnung ist eine Belohnung<br />

dafür, dass wir dem Dienst am <strong>Gas</strong>t oberste<br />

Priorität einräumen“, betonte Holger<br />

Laugisch, Geschäftsleitung Westfalen AG.<br />

„Optimaler Service sowie freundliche,<br />

motivierte und gut geschulte Mitarbeiter<br />

sind das A und O unserer Tankstellen.“<br />

Den Preis versteht er aber auch als Ansporn,<br />

den eingeschlagenen Weg der Kundenorientierung<br />

fortzusetzen. Die Tankstellen<br />

der Westfalen AG wurden<br />

wiederholt ausgezeichnet, zuletzt im Rahmen<br />

der Wettbewerbsanalyse zur Kundenorientierung<br />

„ServiceAtlas Tankstellenshops<br />

2013“: Dort nahmen sie unter<br />

den regionalen Anbietern den Spitzenplatz<br />

ein.<br />

FLÜSSIGGAS 02 | <strong>2014</strong> 11


MARKT UND MENSCHEN<br />

WESTFALEN ENERGIEZENTRUM, MÜNSTER:<br />

„Feuer und Flamme“ für zeitgemäße Energietechnik<br />

„Feuer und Flamme“<br />

mit Information und<br />

Unterhaltung im<br />

neuen <strong>Show</strong>room des<br />

Westfalen Energiezentrums<br />

an der Harkortstraße<br />

in Münster.<br />

Rechts im Bild ein<br />

Röhrenkollektor aus<br />

dem Westfalen Solarthermie-Programm<br />

„Solacept ® “.<br />

Unter dem Motto „Feuer und Flamme“<br />

präsentierte <strong>die</strong> Westfalengas sich einmal<br />

anders – im Vordergrund stand <strong>die</strong><br />

Unterhaltung mit musikalischen und<br />

kulinarischen Highlights. Von der<br />

großen Bandbreite der Energieversorgung<br />

zeugten ausgewählte Exponate im<br />

<strong>Show</strong>room des Westfalen Energiezentrums.<br />

Die traditionellen Produkte<br />

Westfalengas (<strong>Flüssiggas</strong>/Propan), Treibgas<br />

und <strong>Gas</strong>geräte wurden <strong>vor</strong> Jahren<br />

schon um Solarthermie und Blockheizkraftwerke<br />

erweitert. Gerade für Hoteliers<br />

und <strong>Gas</strong>tronomen sind <strong>die</strong> neuen<br />

Themen Energiespar-Contracting (Wärmerückgewinnung<br />

aus Kälteanlagen)<br />

und Erdgas/Strom äußerst lohnend.<br />

DACIA MACHT AUF SICH AUFMERKSAM:<br />

TV-Werbung für kostenlose <strong>Autogas</strong>anlage<br />

Alle reden von der <strong>Autogas</strong>-Krise, nur<br />

Dacia nicht. Die rumänische Renault-<br />

Tochter, <strong>die</strong> europaweit fast ein Fünftel<br />

des Pkw-Absatzes mit LPG-Modellen ab<br />

Werk generiert, schert sich nicht um <strong>die</strong><br />

derzeit schlechte Stimmung in der LPG-<br />

<strong>Branche</strong>. Statt dessen bringt sie <strong>die</strong> etablierten<br />

Automobilhersteller mit einem<br />

speziellen Angebot ins Obligo: <strong>Autogas</strong> ab<br />

Werk ohne Aufpreis. Als ob das noch<br />

nicht genug sei, setzen <strong>die</strong> Dacia-Marketingstrategen<br />

noch eines drauf und bewerben<br />

<strong>die</strong> Aktion im TV mit der Aussage:<br />

„Typisch Dacia: <strong>Gas</strong> geben und nichts<br />

dafür nehmen.“<br />

Den <strong>Autogas</strong>-interessierten Lesern<br />

muss es <strong>vor</strong>gekommen sein wie eine Fata<br />

Morgana: Dacia bewirbt als erster Automobilhersteller<br />

das Thema <strong>Autogas</strong>. Die<br />

Leitfigur, der Ex-Fußballprofi Mehmet<br />

Scholl, der eine ganze Kinderschar vom<br />

Fußballtraining abholt und mit seinem<br />

preiswerten Siebensitzer Dacia Lodgy<br />

mehr Spaß vermitteln soll als ein knallgelbes<br />

Sportwagen-Cabrio bei schönstem<br />

Wetter, passt bestens zur Werbebotschaft:<br />

Ein Fahrzeug für alle, <strong>die</strong> kein Statussymbol<br />

brauchen! Dass dann zum Schluss der<br />

Hinweis auf <strong>die</strong> LPG-Version eingespielt<br />

wird, erscheint <strong>vor</strong> dem Hintergrund nur<br />

logisch.<br />

Tatsächlich ist <strong>die</strong> Dacia-Werbung ein<br />

Grund mehr, sich <strong>die</strong> Fahrzeugpalette des<br />

Herstellers jenseits der Karpaten einmal<br />

näher anzuschauen: Besonders für gewerbliche<br />

Nutzer dürfte der Dacia Dokker<br />

So flimmerte es über<br />

<strong>die</strong> Mattscheiben:<br />

Dacia bewirbt den<br />

Lodgy mit <strong>Autogas</strong> zu<br />

günstigen Leasingkonditionen.<br />

Express mit einem Verkaufspreis von<br />

8500 Euro inkl. MWSt. und <strong>Autogas</strong>anlage<br />

ein Schnäppchen darstellen. Seine große,<br />

ebene Ladefläche, zwei Flügeltüren und<br />

eine wie für Handwerker geschaffene Innenverkleidung<br />

bieten genügend Ladekapazität<br />

für fast jeden Transportbedarf.<br />

Dass <strong>die</strong> Kraftstoffkosten unter <strong>die</strong> magische<br />

Schwelle von fünf Euro sinken und<br />

Dacia erst kürzlich von einer der größten<br />

deutschen Zeitungen zu eine der wertstabilsten<br />

Marken gekürt wurde, macht den<br />

Kleintransporter noch interessanter.<br />

Doch auch bei den anderen Dacia-<br />

Modellen mit <strong>Autogas</strong> lohnt es sich, genauer<br />

hinzuschauen: Ob der Billig-SUV<br />

Duster, der siebensitzige Lodgy oder der<br />

wendige Sandero, sie alle taugen für den<br />

Flotteneinsatz, eventuell sogar mit eigener<br />

Betriebstankstelle. Selbst wenn man<br />

<strong>die</strong> robuste rumänische Automobiltechnik<br />

least oder finanziert, hat man im Gegensatz<br />

zu nachgerüsteten <strong>Gas</strong>anlagen keine<br />

Schwierigkeiten zu befürchten. Und man<br />

kann auf ein Händlernetz zurückgreifen,<br />

das im Falle eines Falles auch in der Lage<br />

ist, <strong>die</strong> notwendigen Reparaturen und<br />

Servicearbeiten am Fahrzeug samt der<br />

<strong>Gas</strong>anlage durchzuführen.<br />

Der Weg mit der TV-Werbung von Dacia<br />

zeigt allerdings auch, dass das Thema<br />

<strong>Autogas</strong> in Deutschland längst noch nicht<br />

zu Ende gedacht ist. Um den Markt nachhaltig<br />

zu beleben, bedarf es genau solcher<br />

frischer Ideen und dem Mut, es auch zu<br />

tun. Vor <strong>die</strong>sem Hintergrund stellt sich<br />

<strong>die</strong> Frage, warum nicht auch einmal Hersteller<br />

wie Opel, Kia oder Hyundai auf <strong>die</strong><br />

Wirkung der TV-Werbung mit ihren <strong>Autogas</strong>modellen<br />

setzen. Im Gegensatz zu<br />

Dacia sind <strong>die</strong> <strong>Gas</strong>anlagen <strong>die</strong>ser Herstellern<br />

aufpreispflichtig, während <strong>die</strong> Rumänen<br />

mit etwas werben, das sie sowieso<br />

verschenken …<br />

12 FLÜSSIGGAS 02 | <strong>2014</strong>


MARKT UND MENSCHEN <br />

IMPERIAL GAS BARGING ERGÄNZT FLOTTE:<br />

Zwei neue <strong>Gas</strong>tankschiffe für <strong>die</strong> Binnenschifffahrt<br />

<strong>Gas</strong>tanker gelten heutzutage als flexible<br />

und effiziente Transportmöglichkeit<br />

zur Energie- und Rohstoffversorgung für<br />

Industrien; sie bieten eine umweltschonende<br />

Alternative zum Transport von<br />

<strong>Flüssiggas</strong>en in Pipelines.<br />

Als Partner für Kunden der chemischen<br />

und petrochemischen Industrie hat sich<br />

IMPERIAL <strong>Gas</strong> Barging, Hamburg, Tochtergesellschaft<br />

der IMPERIAL Shipping<br />

Group, Duisburg, auf den Transport gasförmiger<br />

Produkte spezialisiert. Einschließlich<br />

der beiden neuen <strong>Gas</strong>tanker,<br />

<strong>die</strong> IMPERIAL <strong>Gas</strong> Barging am 3. Februar<br />

offiziell in Dienst stellte, besteht <strong>die</strong> Flotte<br />

des Unternehmens nun aus 17 Schiffen.<br />

Damit rangiert <strong>die</strong> IMPERIAL <strong>Gas</strong> Barging<br />

innerhalb Europas als das zweitgrößte<br />

Unternehmen im Bereich <strong>Flüssiggas</strong>transporte<br />

in der Binnenschifffahrt.<br />

Die beiden neuen Schiffe sind so konzipiert,<br />

dass sie nicht nur <strong>die</strong> „klassischen“<br />

Produkte wie LPG, sondern <strong>die</strong> komplette<br />

gasförmige Produktpalette, also auch Ammoniak<br />

oder Propylenoxid, aufnehmen<br />

können.<br />

Ausgezeichnet: Das <strong>Gas</strong>tankschiff „IMPERIAL GAS 91“ (rechts) erhielt den 500. Green Award für <strong>die</strong><br />

Binnenschifffahrt. Der nach neuesten technischen Standards gebaute Tanker ist das 22. Schiff der<br />

IMPERIAL-Gruppe, das mit dem Green Award ausgezeichnet wurde. Diese Zertifizierung ist nicht<br />

nur ein wichtiges Indiz dafür, dass sich das ökologische und ökonomische Bewusstsein in der<br />

Binnenschifffahrt zugunsten einer besseren Umweltverträglichkeit ändert, sondern bringt auch<br />

finanzielle Vorteile, z. B. Rabatte auf Hafengebühren.<br />

KNAUBER GAS GMBH & CO. KG, BONN:<br />

Neue Website speziell für Tankkunden<br />

Unter www.knauber-tankgas.de finden<br />

Tankgas-Kunden der Knauber <strong>Gas</strong> GmbH<br />

& Co. KG, Bonn, ab sofort leichten Zugang<br />

zu Informationen wie Preisentwicklungen,<br />

Sicherheitsprüfungen, 24-h-Notfall-<br />

Telefon und vielem mehr.<br />

„Kunden müssen schnell und ohne Umwege<br />

<strong>die</strong> Informationen finden, <strong>die</strong> sie<br />

gerade brauchen.“ So formuliert Hans-Jürgen<br />

Wagenpfeil, Bereichsleiter von Knauber<br />

<strong>Gas</strong>, den Anspruch, mit dem der neue<br />

Übersichtlich, informativ<br />

und leicht zu<br />

be<strong>die</strong>nen: Die neue<br />

Website der Knauber<br />

<strong>Gas</strong> GmbH & Co.<br />

KG, Bonn, thematisiert<br />

<strong>die</strong> vielfältigen<br />

Einsatzmöglichkeiten<br />

speziell von Tankgas.<br />

Internetauftritt entwickelt wurde. Entsprechend<br />

klar und aufgeräumt wirkt das<br />

Design der neuen Seiten, <strong>die</strong> übersichtlich<br />

in <strong>die</strong> Bereiche „Privatkunden“ und<br />

„Gewerbetreibende“ gegliedert sind.<br />

Beide finden – abgestimmt auf <strong>die</strong> jeweiligen<br />

Bedürfnisse – Informationen zu<br />

Leistungen, Verträgen, Bestellmöglichkeiten<br />

und Ansprechpartnern. Zusätzlich<br />

gibt es viele weitere Informationen zu<br />

Anwendungsmöglichkeiten, optimalen<br />

Standorten für den Tank und der notwendigen<br />

Wartung.<br />

Besondere Highlights der Website sind<br />

neue interaktive Funktionen wie ein<br />

Preiswecker, mit dem Kunden per E-Mail<br />

einen Hinweis erhalten, sobald der aktuelle<br />

<strong>Gas</strong>-Preis den eigenen Wunschpreis<br />

unterschreitet. Auch <strong>die</strong> generelle Preisentwicklung<br />

für <strong>Gas</strong> kann per E-Mail bestellt<br />

werden. Ein Bedarfsrechner gibt<br />

Auskunft, welche individuelle Abnahme-<br />

Menge für den Kunden sinnvoll ist. Wie<br />

hoch der eigene Energieverbrauch im Vergleich<br />

ist, wie viele Emissionen dadurch<br />

entstehen und wie viel <strong>die</strong> Kompensation<br />

der Emissionen durch Klimaschutzzertifikate<br />

kostet, erfahren Kunden mit dem<br />

Energieeffizienz- und CO 2 -Rechner.<br />

Auf den Ausbau der Service-Seiten speziell<br />

für Gewerbe-Kunden wurde ein weiterer<br />

Schwerpunkt gelegt. Sie finden hier<br />

Informationen zu zahlreichen Anwendungen<br />

von <strong>Flüssiggas</strong>: in der Landwirtschaft,<br />

beim Beheizen großer Hallen bis<br />

hin zum Einsatz von effizienten Blockheizkraftwerken<br />

(BHKW).<br />

FLÜSSIGGAS 02 | <strong>2014</strong> 13


MARKT UND MENSCHEN<br />

Im Fokus: Polnischer <strong>Flüssiggas</strong>markt 2013<br />

<strong>Autogas</strong> dominiert den <strong>Flüssiggas</strong>absatz<br />

Im Rahmen der Internationalen LPG-Konferenz am 5. und 6. März in <strong>Warschau</strong> hat der polnische FLüssiggasverband POGP seinen<br />

Jahresbericht mit den aktuellen Daten von 2013 veröffentlicht. Demnach wurden in Polen im vergangenen Jahr 2,15 Mio. t <strong>Flüssiggas</strong><br />

umgesetzt. Nur knapp ein Sechstel davon stammt aus inländischer Produktion der PKN Orlen SA, GK LOTOS SA und PGNiG SA. Die hohe<br />

Abhängigkeit von Importen ist ein wesentliches Kriterium des polnischen Marktes.<br />

Die Importe beliefen sich im Jahr 2013<br />

auf 2080 Mio. t und lagen damit knapp 7%<br />

über denen des Vorjahres. Die extreme<br />

Abhängigkeit von ausländischen Lieferungen<br />

zieht sich wie ein roter Faden<br />

durch <strong>die</strong> Statistiken der vergangenen<br />

Jahre, doch einen Grund zur Beunruhigung<br />

sieht man darin nicht: Die breite<br />

Diversifikation bei den Lieferanten soll<br />

zusammen mit der ausgefeilten Lagerund<br />

Verteillogistik eine allzeit hohe Verfügbarkeit<br />

von <strong>Flüssiggas</strong> gewährleisten.<br />

Im Vergleich zum Vorjahr haben sich <strong>die</strong><br />

Warenströme hinsichtlich der Volumina,<br />

nicht aber im Ranking geändert. An erster<br />

Stelle steht nach wie <strong>vor</strong> Russland, das<br />

– wenn auch mit einem deutlich reduzierten<br />

Volumen – immer noch mehr als <strong>die</strong><br />

Hälfte der Importe bestreitet. Grund für<br />

den Rückgang sind <strong>die</strong> ebenso deutlich<br />

gestiegenen Importe aus Kasachstan: Mit<br />

knapp einem Viertel der Gesamtimporte<br />

hat das Land seine Lieferungen gegenüber<br />

2012 um rund 30 % erhöht. Diese Erhöhung<br />

ging ebenfalls zulasten von Weißrussland,<br />

das nur noch 186 000 t lieferte<br />

(gegenüber 191 000 t in 2012).<br />

EXPORTAKTIVITÄTEN<br />

Angesichts der hohen Importabhängigkeit<br />

ist es umso überraschender, Polen<br />

auch als Exporteur von <strong>Flüssiggas</strong> zu<br />

sehen: Von den rund 270000 t, <strong>die</strong> das<br />

Land wieder verlassen, fließt über <strong>die</strong><br />

Hälfte, nämlich 149000 t, nach Deutschland.<br />

Das bedeutet mehr als eine Verdopplung<br />

gegenüber dem vergangenen<br />

Jahr (63000 t) und eine Versechsfachung<br />

gegenüber 2010, als sich <strong>die</strong> deutschen<br />

Importe aus Polen mit 23 000 t sehr bescheiden<br />

ausnahmen. Tschechien<br />

(48 000 t) und <strong>die</strong> Slowakei (27 000 t) stehen<br />

auf Platz zwei und drei. Auch Serbien,<br />

Österreich, Ungarn, Dänemark und<br />

Großbritannien zählen zu den „Klein“-<br />

Abnehmern (zwischen 3500 und 5000 t);<br />

selbst das ferne Marokko ist in <strong>die</strong>ser<br />

Aufstellung gelistet.<br />

FLÜSSIGGASANTRIEBE UND LPG-ABSATZ<br />

Bei der Betrachtung nach den Segmenten<br />

hat sich an der dominanten Struktur<br />

von <strong>Autogas</strong> nicht viel geändert, wenn<br />

auch der Verbrauch rückläufig ist. Immer<br />

noch kommen drei Viertel des Produktes<br />

als <strong>Autogas</strong> auf den Markt. Ebenfalls<br />

rückläufig ist <strong>die</strong> Anzahl der LPG-Tankstellen,<br />

<strong>die</strong> für 2013 mit 5520 angegeben<br />

wird – das sind 1280 (!) weniger als 2008.<br />

Die Marktbereinigung ist folglich bereits<br />

seit Jahren im Gange und wird sich vermutlich<br />

auch in Zukunft fortsetzen. Es<br />

sind <strong>vor</strong> allem <strong>die</strong> kompakten Insellösungen,<br />

<strong>die</strong> von der Bildfläche verschwinden.<br />

FAHRZEUGE UND ANTRIEBE<br />

Mit einer Motorisierungsrate von 486<br />

Fahrzeugen pro 1000 Einwohner bewegt<br />

Polen sich durchaus auf europäischem<br />

Niveau, wo im Durchschnitt 484 Fahrzeuge<br />

pro 1000 Einwohner gezählt werden.<br />

Doch anders als in den meisten europäischen<br />

Ländern – mit Ausnahme Italiens<br />

und der Türkei – steigt <strong>die</strong> Anzahl der<br />

Fahrzeuge mit <strong>Flüssiggas</strong>antrieb kontinuierlich:<br />

Sie wird für 2013 mit 2,76 Mio.<br />

Fahrzeugen angegeben. Demnach fährt<br />

jedes sechste polnische Auto mit LPG;<br />

möglicherweise sogar jedes fünfte, wenn<br />

man <strong>die</strong> nicht gemeldeten Umrüstungen<br />

mit einbezieht. Der rückläufige LPG-Absatz<br />

ist hier kein Widerspruch, sondern<br />

spiegelt den geringeren Kraftstoffverbrauch<br />

moderner Motoren wider. Potenzial<br />

für weiteres Wachstum sieht man <strong>vor</strong><br />

allem im Lkw-Sektor. Das Thema „Diesel-<br />

Mischbetrieb“ jedenfalls spielte auf der<br />

zeitgleich stattfindenden „<strong>Gas</strong> <strong>Show</strong> <strong>Warschau</strong>“<br />

eine ganz große Rolle.<br />

FLASCHEN- UND HEIZGAS<br />

Flaschengas verliert – anders als Heizgas,<br />

das einen leichten Zuwachs erlebte<br />

– langsam, aber stetig an Bedeutung. Angesichts<br />

rund 2500 neu installierter Tanks<br />

darf man davon ausgehen, dass bisher zu<br />

Heizzwecken genutztes Flaschengas durch<br />

Tankgas ersetzt wird. Der Vorteil liegt<br />

eindeutig in der größeren Lagerkapazität.<br />

Konsequenterweise haben <strong>die</strong> Anbieter<br />

von <strong>Flüssiggas</strong>tanks eine flächendeckende<br />

Vertriebsstruktur etabliert – weiteres<br />

Wachstum nicht ausgeschlossen.<br />

DER FLÜSSIGGASMARKT VON MORGEN<br />

Die Rolle von <strong>Flüssiggas</strong> im künftigen<br />

Energiemix wird von einer Reihe von<br />

Faktoren abhängig gemacht, von denen<br />

der polnische <strong>Flüssiggas</strong>verband POGP<br />

<strong>die</strong> staatliche Steuerpolitik als Schlüsselfaktor,<br />

aber auch <strong>die</strong> Energiepolitik aufführt.<br />

Ein Ziel der Verbandsarbeit wird es<br />

daher sein, <strong>die</strong> Möglichkeiten von <strong>Flüssiggas</strong><br />

im Verbund mit den Erneuerbaren<br />

Energien aufzuzeigen – und so sein Potenzial<br />

als Brücke zum Solarzeitalter auszuspielen.<br />

Rund 100 Delegierte<br />

aus 46 Ländern waren<br />

der Einladung des<br />

polnischen <strong>Flüssiggas</strong>verbandes<br />

POGP<br />

zur 3. Internationalen<br />

Konferenz „LPG –<br />

Exceptional Energy<br />

Conference“ ins<br />

<strong>Warschau</strong>er Sheraton-<br />

Hotel gefolgt.<br />

14 FLÜSSIGGAS 02 | <strong>2014</strong>


<strong>Gas</strong><strong>Show</strong> <strong>Warschau</strong> <strong>2014</strong><br />

<strong>Steht</strong> <strong>die</strong> <strong>Autogas</strong>-<strong>Branche</strong> <strong>vor</strong><br />

<strong>grundlegenden</strong> <strong>Veränderungen</strong>?<br />

Im Osten nicht Neues. So ließe sich <strong>die</strong> <strong>Gas</strong><strong>Show</strong> in der polnischen Metropole <strong>Warschau</strong>, <strong>die</strong> Anfang März in den Hallen des Expo-<br />

Geländes stattfand, trefflich zusammenfassen. Die <strong>Autogas</strong>industrie, zumindest Teile davon, stecken in einem Entwicklungsstau: Die<br />

<strong>Branche</strong>nriesen Lovato und Landirenzo haben das Thema „Direkteinspritzung von <strong>Autogas</strong> in der Flüssigphase“ verschlafen und mehr<br />

auf CNG statt auf LPG gesetzt. Wirkliche Neuerungen fehlen auch beim polnischen Marktführer AC; was in den verschlossenen Vitrinen<br />

als sogenannte „Neuentwicklung“ ausgestellt wurde, hatte weder <strong>die</strong> Bezeichnung „Neu“ noch „Entwicklung“ ver<strong>die</strong>nt. Lediglich am<br />

Gemeinschaftsstand von BRC, Gfi und Zavoli konnte man sich über den Fortgang der Entwicklung der DI-Technologie informieren, und<br />

auch Prins als niederländischer Marktführer vermeldet weitergehende Homologationen im Bereich <strong>die</strong>ser anspruchsvollen Technik.<br />

Die <strong>Gas</strong><strong>Show</strong> in <strong>Warschau</strong> war eher <strong>die</strong> Ausstellung der „kleinen<br />

Schritte“, der Weiterentwicklung bekannter Technologien<br />

ohne großen „Aha-Effekt“. Dennoch lohnte sich der Besuch, denn<br />

wohl nirgendwo trifft man auf eine so große Dichte von Experten<br />

für alternative Antriebe, insbesondere von <strong>Autogas</strong> und Erdgas<br />

als Kraftstoff. Als Informationsbörse gilt <strong>die</strong> Traditionsveranstaltung<br />

in den Expo-Hallen längst als ein Muss für all <strong>die</strong>jenigen,<br />

<strong>die</strong> sich auch nur im Entferntesten mit den Themen <strong>Flüssiggas</strong><br />

und <strong>Autogas</strong> beschäftigen.<br />

PRINS GIBT TON AN<br />

Prins <strong>Autogas</strong>systemen B.V. hat in den letzten Jahren unter der<br />

Regie von Bart von Arle eine bemerkenswerte Entwicklung an<br />

den Tag gelegt. Er schaffte es, um sich herum ein Team von Marketingstrategen<br />

und Technikern zu versammeln, <strong>die</strong> innerhalb<br />

kurzer Zeit das ehemals etwas antiquierte Image der niederländischen<br />

Traditionsschmiede für <strong>Gas</strong>anlagen gehörig aufpolierten.<br />

Prins <strong>2014</strong> wird seinem Anspruch gerecht, als innovatives Un-<br />

FLÜSSIGGAS 02 | <strong>2014</strong> 15


AUTOGAS UND TANKSTELLENTECHNIK<br />

Der Kryotank am Prins-Lkw ist ein untrügliches Zeichen für eine neue Generation von Mischbetrieb:<br />

Diesel/LNG.<br />

sequentiell<br />

pro Zylinder<br />

Die professionellen<br />

Additiv-Dosiersysteme:<br />

_ exakte Dosierung<br />

_ einfache Montage<br />

_ hochwertige Materialien<br />

_ kompakte Abmessungen<br />

_ zur Nachrüstung geeignet<br />

_ Made in Germany<br />

ternehmen zu den Technologieführern zu<br />

gehören: Die DLM-Technologie, bei der<br />

<strong>Autogas</strong> in der Flüssigphase in den<br />

Brennraum eingespritzt wird, arbeitet<br />

mittlerweile mehr als zuverlässig. Für<br />

eine erhebliche Anzahl an Fahrzeugmodellen<br />

liegen für <strong>die</strong>se Anlagen bereits<br />

Homologationen nach ECE R 115 <strong>vor</strong>, fast<br />

wöchentlich werden es mehr. Bei den<br />

klassischen Direkteinspritzer-Anlagen,<br />

<strong>die</strong> das <strong>Gas</strong> noch in der <strong>Gas</strong>phase ins<br />

Saugrohr befördern, ist es den Niederländern<br />

gelungen, durch ausgeklügelte Software-Strategien<br />

den Benzinverbrauch entscheidend<br />

zu senken.<br />

Beide Anlagentypen wurden auch in<br />

<strong>Warschau</strong> einem interessierten Publikum<br />

<strong>vor</strong>gestellt, denn schließlich hatte es sich<br />

herumgesprochen, dass <strong>Gas</strong>anlagen „made<br />

in Eindhoven“ derzeit auf dem <strong>Autogas</strong>markt<br />

besonders gut ankommen. Zudem<br />

konnte Prins mit einer weiteren Neuerung<br />

aufwarten: Einem Lkw, der im Mischbetrieb<br />

mit Diesel/LNG unterwegs ist. Technisch<br />

ist <strong>die</strong>se Lösung eine Weiterentwick-<br />

lung zur CNG-Lösung, wobei das bis zu<br />

-161°C kalte LNG lediglich erwärmt wer-<br />

den muss, be<strong>vor</strong> es dem Motor als CNG<br />

zugeführt wird. Im Vergleich zu CNG hat<br />

LNG einen gewaltigen Reichweiten<strong>vor</strong>teil:<br />

Bis zu 800 km lassen sich im Mischbetrieb<br />

absolvieren, be<strong>vor</strong> der Lkw wieder eine<br />

LNG-Tankstelle benötigt.<br />

Davon gibt es in den Niederlanden<br />

schon einige und auch in Deutschland sollten<br />

<strong>die</strong> ersten Zapfsäulen für das tiefkalte<br />

Erdgas nicht mehr lange auf sich warten<br />

lassen. Im Frühsommer bringt IVECO mit<br />

dem Stralis ein erstes LNG-Fahrzeug auf<br />

den Markt. Bis <strong>die</strong> beim Logistiker Hellmann<br />

in der Nähe von Osnabrück und in<br />

Hannover-Barsinghausen geplanten Tank-<br />

stellen entstanden sind, sollte es dann<br />

nicht mehr lange dauern. Als Übergangslösung<br />

und für ältere Fahrzeuge bietet sich<br />

<strong>die</strong> Prins-Lösung an, zumal <strong>die</strong> LNG-Kryotanks<br />

derzeit immer kostengünster werden.<br />

Vor reinen LNG-Lkws muss man sich übrigens<br />

nicht fürchten: In den USA sind bereits<br />

mehr als 10 000 solcher Fahrzeuge<br />

auf den Highways unterwegs.<br />

EU FÖRDERT DIE ERRICHTUNG VON<br />

LNG-TANKSTELLEN<br />

Selbst im <strong>Autogas</strong>land Polen setzt sich<br />

<strong>die</strong> LNG-Technologie weiter durch: Elf<br />

Busse des Herstellers Solbus sichern in<br />

Olsztyn den umweltfreundlichen und leisen<br />

Personennahverkehr. <strong>Warschau</strong> wird<br />

noch in <strong>die</strong>sem Jahr mit dem Bau einer<br />

LNG-Tankstelle beginnen, <strong>die</strong> dann im<br />

ersten Schritt 35 Busse mit Kraftstoff ver-<br />

sorgen wird. Hier ist Gazprom-Germania<br />

am Bau der Tankstellen maßgeblich beteiligt.<br />

Da <strong>die</strong> EU im Rahmen des Blue-Corri-<br />

zugelassen<br />

vom KBA<br />

Gleich zwei Awards für <strong>die</strong> Entwicklung von <strong>Gas</strong>anlagen direkt-einspritzender Motoren gab es in<br />

<strong>Warschau</strong> für Prins. Angelique Berden (links) und Sven Bakkes nahmen sie in Empfang.<br />

16 FLÜSSIGGAS 02 | <strong>2014</strong>


AUTOGAS UND TANKSTELLENTECHNIK <br />

dor-Projektes 8 Mio. € als Fördermittel für<br />

<strong>die</strong> europaweite Errichtung von LNG-<br />

Tankstellen sowie <strong>die</strong> Entwicklung von<br />

Fahrzeugen bereitgestellt hat, misst man<br />

<strong>die</strong>sem Kraftstoff künftig eine starke Bedeutung<br />

zu.<br />

BRC-LDI ALS OEM-LÖSUNG<br />

BRC, Gfi und Zavoli verzichteten zwar<br />

auf auffällige Exponate, konnten sich aber<br />

rund um den Gemeinschaftsstand über<br />

mangelndes Besucherinteresse nicht<br />

beklagen. Bisher hat man nur eine Anlage<br />

für den 1,6-l-GDI-Motor von Kia/Hyundai<br />

entwickelt, ist damit aber bereits in das<br />

OEM-Geschäft eingestiegen. Die ersten<br />

200 Kia Sportage werden gerade im BRC-<br />

Umrüstcenter in Li<strong>vor</strong>no quasi als Werkslösung<br />

mit der LDI umgerüstet, weitere<br />

Modelle sollen in Kürze folgen. Das weckt<br />

natürlich auch das Interesse des polnischen<br />

Kia-Importeurs an <strong>die</strong>ser neuartigen<br />

Technologie.<br />

Ersatzbeschaffung ist insbesondere<br />

auch für BRC dringend nötig, denn mit<br />

dem Chevrolet-Rückzug aus Europa ist<br />

Für Action auf der <strong>Gas</strong>show sorgte LPGtech, ein aufstrebendes Unternehmen aus der polnischen<br />

„<strong>Autogas</strong>hauptstadt“ Bialystok. Der Boxring steht wohl symbolisch für <strong>die</strong> Tatsache, dass in der<br />

<strong>Autogas</strong>branche derzeit mit harten Bandagen gekämpft wird.<br />

dem <strong>Gas</strong>anlagen-Hersteller ein wichtiger<br />

Kunde weggebrochen. Doch <strong>die</strong> Techniker<br />

aus dem italienischen Cherasco haben<br />

schon einige neue Projekte in petto.<br />

Insgesamt enttäuschend war der Innovationsdrang<br />

des polnischen Marktführers<br />

AC S.A. Auch wenn es an der Börse<br />

in <strong>Warschau</strong> recht gut läuft für AC, hat<br />

FLÜSSIGGAS 02 | <strong>2014</strong> 17


AUTOGAS UND TANKSTELLENTECHNIK<br />

Am ERC-Stand konnte man sich über <strong>die</strong> Wirkungsweise der <strong>Autogas</strong>-Additive informieren.<br />

der Weggang einiger wichtiger Techniker<br />

offensichtlich größere Lücken hinterlassen,<br />

als zunächst befürchtet. Echte Neuigkeiten<br />

suchte man vergebens, viele Exponate<br />

befanden sich noch im Entwicklungsstadium.<br />

Es bleibt zu befürchten, dass sich<br />

Unternehmen eher den umsatzstarken<br />

neuen Märkten im Osten zuwenden und<br />

dabei <strong>die</strong> Weiterentwicklung bestehender<br />

Technologien aus den Augen verlieren.<br />

ADDITIVHERSTELLER ZEIGEN BEWÄHRTES<br />

Auch <strong>die</strong> Additivhersteller, allen <strong>vor</strong>an<br />

<strong>die</strong> Marktführer ERC und Flashlube, blieben<br />

den Nachweis echter Neuerungen<br />

schuldig, bzw. präsentierten Produkte, <strong>die</strong><br />

noch nicht über ein frühes Teststadium<br />

hinausgekommen sind. Pfiffiger war da<br />

schon eine Lösung, <strong>die</strong> LPGTECH aus Bialystok<br />

anbot: Ihr neuartiges Additiv-Dosiersystem<br />

arbeitet zwar auch teilweise<br />

mit Unterdruck, aber der wird von den<br />

Injektoren erzeugt. Gegenüber klassischen<br />

Unterdruck-Dosiersystemen besitzt<br />

<strong>die</strong> LPGTECH-Lösung den entscheidenden<br />

Vorteil, dass sie <strong>die</strong> Additive genau dann<br />

entsprechend dosiert, wenn der Motor sie<br />

auch benötigt. Je mehr <strong>Gas</strong> fließt, desto<br />

mehr Additive werden verbraucht. Bisher<br />

am Markt erhältliche Systeme dosierten<br />

über ein Ventil in das Saugrohr und hatten<br />

einen entscheidenden Nachteil: Bei<br />

höheren Drehzahlen fällt dort der Unter-<br />

druck durch <strong>die</strong> geöffnete Drosselklappe<br />

rapide ab, <strong>die</strong> Dosierrate sinkt ausgerechnet<br />

dann, wenn der Motor am dringendsten<br />

Additive benötigt. Die Folge waren<br />

Motorschäden nach langen Vollgasetappen<br />

auf der Autobahn. Das LPGTECH-<br />

Dosiersystem ist von der Idee her frappierend<br />

einfach, logisch und zielführend.<br />

Bleibt abzuwarten, wie es sich in ersten<br />

Tests bewährt.<br />

MISCHBETRIEBE BOOMEN<br />

Besucher, <strong>die</strong> an der Diesel-Mischtechnologie<br />

interessiert waren, kamen auf dem<br />

Außengelände der <strong>Gas</strong><strong>Show</strong> voll auf ihre<br />

Kosten: Es gab kaum einen Hersteller, der<br />

<strong>die</strong>se Technologie nicht im Portfolio hat –<br />

leider jedoch kann kaum einer von ihnen<br />

vernünftige Emissionsmessungen auf einem<br />

zertifizierten Prüfstand nachweisen.<br />

Lediglich AppStudio, ein polnischer Softwarespezialist,<br />

hatte zusammen mit der<br />

Mannheimer Femitec-GmbH eine Lösung<br />

Ausgezeichnet für gute Additive: Veronika Wanot von ERC.<br />

für einen Mercedes Sprinter entwickelt,<br />

<strong>die</strong> auch im Mischbetrieb den Emissionsanforderungen<br />

entsprach. Erste Bestätigungen<br />

sollen in den nächsten Wochen in<br />

Mannheim eintreffen. Wie vom Hersteller<br />

verlautete, soll der Bestätigung durch deutsche<br />

Sachverständigenorganisationen<br />

nichts entgegenstehen. Bleibt abzuwarten,<br />

ob den Worten auch Taten folgen.<br />

MESSE-MAKEL UNÜBERSEHBAR<br />

Der polnische Markt für <strong>Autogas</strong> stagniert<br />

derzeit, wenn auch auf hohem<br />

Niveau. Stagnation bedeutet in <strong>die</strong>sem<br />

Fall, dass immer noch 142 000 Fahrzeuge<br />

jährlich von Benzin auf <strong>Autogas</strong> umgerüstet<br />

wurden. Damit bleibt der Kraftstoff, im<br />

Gegensatz zur derzeitigen Entwicklung in<br />

Deutschland, „systemrelevant“. Doch <strong>die</strong><br />

Tatsache, dass der <strong>Autogas</strong>-Hype sich in<br />

Polen ein wenig abkühlt, ging auch an der<br />

<strong>Gas</strong><strong>Show</strong> nicht spurlos <strong>vor</strong>bei: Gefühlt<br />

kamen viel weniger Besucher in <strong>die</strong><br />

Messehallen als noch bei der letzten Ver-<br />

anstaltung, auch wenn <strong>die</strong>se Tatsache<br />

vom Veranstalter tunlichst ignoriert wur-<br />

de. Einige Aussteller, <strong>die</strong> der Messe fern<br />

blieben, kritisierten <strong>die</strong> hohen Preise,<br />

andere beklagten sich über ungerechtfertigte<br />

Benachteiligungen bei der Standzuweisung.<br />

Bleibt zu hoffen, dass War-<br />

schau in Zukunft wieder das wird, was es<br />

einmal war: Eine Messe mit zufriedenen<br />

Ausstellern und ebenso zufriedenen Besuchern.<br />

Wie schnell man sich als Messe-<br />

18 FLÜSSIGGAS 02 | <strong>2014</strong>


AUTOGAS UND TANKSTELLENTECHNIK <br />

veranstalter ins Abseits manövrieren<br />

kann, zeigte das Beispiel Istanbul. Die<br />

<strong>Gas</strong><strong>Show</strong> in <strong>Warschau</strong> hat das Zeug dazu,<br />

den Turnaround zu schaffen, wenn man<br />

berücksichtigt, dass es letztlich <strong>die</strong> Aussteller<br />

sind, <strong>die</strong> <strong>die</strong> Veranstaltung finanzieren.<br />

Sie zu verprellen, wäre fatal.<br />

Neben dem Mobilitätsmarkt, der mit<br />

LPG, CNG und LNG den weitaus größten<br />

Raum auf der Messe einnahm, zeigten<br />

etliche Anlagenbauer sowie Hersteller<br />

von Ventilen und Armaturen langjährig<br />

bewährte Technik. Die <strong>Flüssiggas</strong>branche<br />

ist seit Langem international aufgestellt,<br />

da aber jedes Land seine eigenen Normen<br />

und Vorschriften für <strong>die</strong> Installation von<br />

<strong>Gas</strong>anlagen hat, resultiert daraus eine<br />

breite Diversifizierung der Produktpalette.<br />

Die unterschiedlichen Anforderungen<br />

an Produkte für den deutschen und den<br />

polnischen Markt lassen sich am Stand<br />

der GOK, Marktbreit, exemplarisch ausmachen.<br />

„Als deutscher Hersteller müssen<br />

wir uns anpassen, und <strong>die</strong>se Anpassung<br />

Mit LNG und Diesel nach <strong>Warschau</strong>: Der Prins-Lkw fährt im Mischbetrieb.<br />

Tanken Sie clever<br />

Setzen Sie auf <strong>Autogas</strong> – so schonen Sie Ihren Geldbeutel und schützen gleichzeitig <strong>die</strong> Umwelt.<br />

An <strong>die</strong>sen Tankstellen gibt es Stadtwerke Bielefeld-<strong>Autogas</strong>:<br />

Stadtwerke Bielefeld <strong>Autogas</strong>tankstelle, Einfahrt über Brüggemannstraße (Tor 3), 33611Bielefeld |<br />

STAR, Herforder Straße 301, 33609 Bielefeld | SPRINT, Arthur-Ladebeck-Straße 179, 33647 Bielefeld |<br />

ARAL, Bahnhofstraße 44, 33803 Steinhagen<br />

www.stadtwerke-bielefeld.de | Infoline 0800-1007175<br />

Stadtwerke Bielefeld GmbH | Schildescher Straße 16 I 33611 Bielefeld<br />

FLÜSSIGGAS 02 | <strong>2014</strong> 19


AUTOGAS UND TANKSTELLENTECHNIK<br />

ten<strong>die</strong>rt zur Vereinfachung“, erläutert<br />

Przemysław Śmiechowski, GOK-Verkaufsleiter.<br />

„Die TRF beschreiben sehr genau,<br />

welche Sicherheitseinrichtungen eine<br />

<strong>Flüssiggas</strong>anlage in Deutschland haben<br />

muss. In Polen gibt es keine solch expliziten<br />

Regelungen.“ Folglich hat jeder<br />

<strong>Flüssiggas</strong>versorger, Installateur oder<br />

auch Baubetrieb seine eigenen Standards<br />

entwickelt. Bei der Hauseinführung beispielsweise,<br />

<strong>die</strong> in Deutschland mehrfach<br />

gesichert werden muss, ist in Polen lediglich<br />

ein Kasten mit Absperrventil an der<br />

Außenfassade erforderlich. Um höhere<br />

Sicherheitsstandards auch auf dem polnischen<br />

Markt zu implementieren, ist <strong>die</strong><br />

GOK Polen mit dem polnischen <strong>Flüssiggas</strong>verband<br />

POGP im Gespräch.<br />

Für Vitkovice Milmet ist <strong>die</strong> Beteiligung<br />

an der <strong>Gas</strong><strong>Show</strong> <strong>Warschau</strong> ein Muss,<br />

auch wenn <strong>die</strong> allgemeinen <strong>Flüssiggas</strong>anwendungen<br />

hier kaum mehr ein Forum<br />

haben. Das verspricht man sich vielmehr<br />

von der Beteiligung an der Hannover Messe,<br />

wo sich <strong>die</strong> Vitkovice Machinery<br />

Group, das größte tschechische Maschinenbau-Unternehmen,<br />

mit einem eigenen<br />

Stand präsentieren wird. Neben <strong>Flüssiggas</strong>-<br />

und Industriegaseflaschen werden<br />

dort auch andere Produkte der Vitkovicegruppe<br />

– Reaktoren, Stahlkonstruktionen,<br />

Großbehälter, Schiffskurbelwellen und<br />

Getriebe – gezeigt.<br />

Kesselwagen für den LPG-Umschlag<br />

zählen zum Leistungsspektrum der polnischen<br />

Chemet S.A.; doch das Unternehmen<br />

fährt zweigleisig und entwickelt parallel<br />

den neuen Geschäftsbereich „LNG“.<br />

Einen ersten großen Erfolg konnte man<br />

mit der Lieferung einer LNG-Tankanlage<br />

nach Norwegen erzielen, wo <strong>die</strong> dänische<br />

Die polnische CHEMET S.A. (in der Bildmitte Verkaufsdirektor Piotr Frycz) hat im vergangenen Jahr<br />

rund 80 Kesselwagen nach Deutschland geliefert, weitere 30 sollen bis Ende <strong>2014</strong> folgen.<br />

Przemysław Sḿiechowski (rechts), GOK-Verkaufsleiter der Tochterfirma in Polen, und Lydia<br />

Schuster im Beratungsgespräch.<br />

Rockwool AIS – international operierender<br />

Hersteller von Steinwolle-Dämmplatten,<br />

für deren Herstellung eine Temperatur<br />

von bis zu 1000°C erforderlich ist – <strong>die</strong><br />

Produktion aus Gründen des Umweltschutzes<br />

von Koks auf Erdgas umstellt.<br />

Um ihre Aktivitäten auf dem polnischen<br />

Markt zu verstärken, hat <strong>die</strong> luxembur-<br />

gische Presta Cylinders eigens einen Mitarbeiter<br />

eingestellt. Doch auf der Suche<br />

nach neuen Märkten werden auch <strong>die</strong><br />

skandinavischen Länder ins Visier genommen.<br />

Parallel dazu entwickelt man neue<br />

Produkte wie <strong>die</strong> 7,5 kg-Grillflasche, <strong>die</strong><br />

zur AEGPL-Ausstellung in Genua erstmals<br />

präsentiert werden soll: groß genug für<br />

ausdauerndes Grillvergnügen, klein genug,<br />

um in den Unterschrank zu passen,<br />

und mit einem Standfuß aus elastischem<br />

Material, um <strong>die</strong>sen nicht zu beschädigen.<br />

Die Cavagna Group stellt mit dem<br />

Tunnelanschluss für Gabelstapler ein<br />

intelligentes Filtrierungssystem <strong>vor</strong>, das<br />

Stillstandszeiten von Gabelstaplern auf-<br />

grund zugesetzter Leitungen minimieren<br />

soll. Schwebeteilchen werden von einem<br />

Magneten im Filter festgehalten, der sich<br />

bei der nächsten Befüllung selbst reinigt.<br />

Das Produkt ist bereits auf unterschiedlichen<br />

Märkten etabliert – beispielsweise<br />

bei der spanischen Repsol und auch bei<br />

verschiedenen Herstellern in Benelux –<br />

und soll jetzt auch auf dem deutschen<br />

Markt eingeführt werden. Nutzer profitieren<br />

von verlängerten Wartungsintervallen<br />

und reduzierten Stillstandszeiten.<br />

20 FLÜSSIGGAS 02 | <strong>2014</strong>


AUTOGAS UND TANKSTELLENTECHNIK <br />

31.MAI BIS 4. JUNI:<br />

<strong>Autogas</strong> auf der AMI, Leipzig<br />

Nicht nur <strong>die</strong> Nähe zur <strong>Autogas</strong>fahrer-Nation<br />

Polen macht<br />

<strong>die</strong> AMI in Leipzig zu einer<br />

beliebten Messe für alternative<br />

Antriebe. Auch wenn der Umsatzrückgang<br />

der <strong>Branche</strong> zu<br />

schaffen macht – auf der AMI<br />

sind selbst in umsatzschwächeren<br />

Zeiten LPG-Fahrzeuge<br />

nicht wegzudenken.<br />

In <strong>die</strong>sem Jahr nutzt insbesondere<br />

der neue Prins-Impor-r<br />

teur ecogas aus Leipzig <strong>die</strong><br />

Messe <strong>vor</strong> seiner Haustür dazu,<br />

seine Produkte und Leistungen<br />

einem breiten Publikum <strong>vor</strong>zustellen.<br />

Der Schwerpunkt der<br />

Präsentation soll auf den neuen<br />

Direkteinspritzer-Lösungen<br />

von Prins liegen. Am Stand<br />

von ecogas werden <strong>die</strong> unter-<br />

schiedlichen Facetten der Technologie<br />

deutlich. Ob das <strong>Gas</strong><br />

klassisch in der <strong>Gas</strong>phase ins<br />

Saugrohr eingespritzt wird<br />

(VSI II) oder flüssig in den<br />

Brennraum (DLM), spielt letztlich<br />

allenfalls für <strong>die</strong> Kosten<br />

eine Rolle: DLM-Anlagen ver-<br />

brauchen kein zusätzliches<br />

Benzin, sind aber in der Anschaffung<br />

deutlich teurer als<br />

<strong>die</strong> VSI II, <strong>die</strong> zum Start und<br />

während des Betriebs immer<br />

noch einen kleinen „Schluck“<br />

Sprit benötigt.<br />

Außerdem wird ecogas einen<br />

Lkw im Dieselmischbetrieb<br />

zeigen, der nach eigenen<br />

Angaben in Polen bereits <strong>die</strong><br />

Emissionsmessungen bestanden<br />

hat. Ob das für <strong>die</strong> Zulassungs<strong>vor</strong>schriften<br />

in Deutschland<br />

reicht, bleibt abzuwarten.<br />

Im Außengelände haben <strong>die</strong><br />

Messebesucher <strong>die</strong> Möglichkeit,<br />

ein Fahrzeug mit DLM-<br />

Anlage Probe zu fahren.<br />

Am 3. Juni findet parallel zu<br />

dem sogenannten „Taxitag“,<br />

der für Flottenbetreiber natür-<br />

lich besonders interessant ist,<br />

der VDIK-Kongress zum Thema<br />

„Alternative Antriebe“ statt.<br />

Hier halten Sven Bakkes und<br />

Bas ten Broeke von Prins einen<br />

Vortrag zum Thema „Direkteinspritzung<br />

und <strong>Autogas</strong>anlagen“,<br />

wobei insbesondere auf<br />

<strong>die</strong> neu entwickelte Prins-DLM<br />

eingegangen werden soll.<br />

Einen weiteren Schwerpunkt<br />

der Veranstaltung bilden der<br />

Diesel-Mischbetrieb und neue<br />

Entwicklungen auf dem LNG-<br />

Sektor.<br />

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besonders umweltverträglich und motorschonend ist, macht<br />

das Sparen noch schöner.<br />

Jahr für Jahr werden deshalb in Deutschland mehr Fahrzeuge<br />

auf <strong>Autogas</strong> umgerüstet. Entsprechend steigt <strong>die</strong> Nachfrage.<br />

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FLÜSSIGGAS 02 | <strong>2014</strong> 21


Das automobile Interesse der Schweizer ist groß. <strong>2014</strong> zogen <strong>die</strong> Genfer Messehallen wieder zahlreiche Besucher an.<br />

84. Internationaler Auto-Salon, Genf:<br />

<strong>Autogas</strong> als probates Mittel gegen<br />

Steuererhöhungen in der Schweiz<br />

Die <strong>Autogas</strong>-Tankstellensituation in der Schweiz verbessert sich stetig. Derzeit können <strong>die</strong> Eidgenossen bereits an 61 Tankstellen den<br />

Alternativkraftstoff tanken. Nicht geringen Anteil daran hat der führende Schweizer <strong>Flüssiggas</strong>versorger Vitogaz Switzerland AG, der<br />

den Ausbau der <strong>Autogas</strong>-Infrastruktur ständig <strong>vor</strong>antreibt. Dass solche Bemühungen bei der Automobilindustrie nicht auf taube Ohren<br />

stoßen, zeigte sich jetzt auf dem Genfer Auto-Salon: Nachdem im letzten Jahr bereits mit Webasto einer der bedeutendsten Zulieferer<br />

seine Bemühungen rund um das Thema LPG darstellte, präsentierte <strong>2014</strong> Kia mit dem Picanto LPG ebenfalls ein <strong>Autogas</strong>fahrzeug an<br />

seinem Stand.<br />

AUTO-SALON GENF <strong>2014</strong><br />

Der Genfer Auto-Salon zählt zu den<br />

wichtigsten Automessen weltweit. Als<br />

einzige europäische Autoschau findet er<br />

jährlich im Frühjahr statt. Vom 6. bis 16.<br />

März präsentierten Hersteller aus aller<br />

Welt ihre Neuheiten: Stu<strong>die</strong>n und Fahrzeuge<br />

mit alternativen Antrieben ebenso<br />

wie Elektro- oder Hybrid-Motoren,<br />

und hier <strong>vor</strong> allem <strong>Autogas</strong>: Der alternative<br />

Kraftstoff macht in der Schweiz als<br />

„Steuersparmodell“ von sich reden.<br />

Der Kleinste von Kia fiel den Schweizer<br />

Besuchern sofort ins Auge: Viele infor-<br />

mierten sich über den „neuen“ Kraftstoff<br />

und seine Vorteile, auch <strong>vor</strong> dem Hinter-<br />

grund, dass eine drastische Erhöhung der<br />

Preise für Benzin und Diesel anstehen<br />

könnte. Eigentlich wollte man ja <strong>die</strong> Autobahnmaut<br />

auf gut 100 CHF erhöhen, doch<br />

<strong>die</strong>ser Vorstoß fand keine Mehrheit. Um<br />

<strong>die</strong> Lücke im Staatssäckel zu schließen,<br />

wird jetzt ernsthaft über eine Erhöhung<br />

der Steuern auf Kraftstoffe von 15 Rappen<br />

nachgedacht, <strong>die</strong> sich im europäischen<br />

Vergleich noch auf recht niedrigem Niveau<br />

bewegt. Wird <strong>die</strong> Erhöhung der Abgabe<br />

– von der <strong>die</strong> umweltfreundlichen<br />

Kraftstoffe <strong>Autogas</strong> und Erdgas wohl ausgenommen<br />

werden sollen – beschlossen,<br />

so könnte das den „Alternativen“ einen<br />

weiteren Schub verleihen.<br />

Vor <strong>die</strong>sem Hintergrund hat sich Kia<br />

schon mal in Stellung gebracht, auch<br />

wenn man über den Verkaufsstart des<br />

Picanto LPG in der Schweiz noch keine<br />

Angaben machen wollte. Konkreter wurde<br />

Hyundai: Die Koreaner lassen ab Mitte<br />

April ihr Pendant zum Kia Picanto, den<br />

Hyundai i10 LPG, in <strong>die</strong> <strong>Show</strong>rooms der<br />

22 FLÜSSIGGAS 02 | <strong>2014</strong>


AUTOGAS UND TANKSTELLENTECHNIK <br />

Händler rollen. Nach Ford ist es dann der<br />

zweite Automobilhersteller, der seine<br />

<strong>Autogas</strong>-Werkslösungen offiziell in der<br />

Schweiz anbietet.<br />

Gerade den Einstiegsmodellen von<br />

Hyundai und Kia wird in der LPG-Version<br />

eine rosige Zukunft prophezeit, eignen<br />

sie sich doch perfekt für Pendler und Flotten.<br />

Ob Pflege<strong>die</strong>nste, innerstädtische<br />

Kurierfahrer oder Firmen, <strong>die</strong> auf Liefer-<br />

service setzen: Mit den <strong>Autogas</strong>modellen<br />

lassen sich sowohl Kraftstoffkosten sparen<br />

als auch <strong>die</strong> Umwelt schonen. Und für<br />

viele Firmen sind umweltfreundliche<br />

Fahrzeuge <strong>die</strong> einzige Möglichkeit, ihr<br />

grünes Image zu unterstreichen.<br />

Wer Elektromobilität suchte, war in<br />

Genf indes fehl am Platz. Eher als Alibi<br />

denn als ernsthafte Verkaufsabsicht positionierten<br />

<strong>die</strong> relevanten Anbieter noch<br />

ein paar Fahrzeuge mit E-Motoren an<br />

ihrem Stand, doch <strong>die</strong> hohe Zeit der<br />

E-Mobilität scheint <strong>vor</strong>bei zu sein. Aus<br />

den Lobeshymnen, <strong>die</strong> noch <strong>vor</strong> Jahren<br />

gesungen wurden, ist längst ein Abgesang<br />

geworden und es gibt wohl kaum<br />

einen Automobilexperten, der zeitnah<br />

einen Durchbruch der E-Fahrzeuge <strong>vor</strong>-<br />

hersagen würde. Lediglich Tesla, einer<br />

der Pioniere, konnte mit seinem Model S<br />

einigermaßen Aufmerksamkeit erringen.<br />

Etwas besonderes hatte sich Sven Wöllert,<br />

Verkaufsleiter des Bottroper Range-<br />

Rover-Tuners Startech, ausgedacht. Er<br />

ließ seinen <strong>Autogas</strong>-Evoque, mit dem er<br />

auch angereist war, in der Tiefgarage:<br />

„Dann kann ich mit einem Kunden auch<br />

Kias <strong>Autogas</strong>-Picanto konnte in Genf gleich mehrfach überzeugen: Umweltfreundlich, kostengünstig<br />

und wendig ist er geradezu geschaffen für den wuseligen Schweizer Stadtverkehr.<br />

einmal eine Probefahrt unternehmen.“<br />

Das Konzept, den britischen SUV auf<br />

<strong>Autogas</strong> umzurüsten, kommt an. „Kunden<br />

aus ganz Europa haben das Fahrzeug bereits<br />

geordert.“ Insbesondere in Russland<br />

steht man auf <strong>die</strong> sportliche Benziner-<br />

variante mit dem <strong>Gas</strong>antrieb von Prins.<br />

Wer in Genf war, konnte eines mit nach<br />

Hause nehmen: <strong>Autogas</strong> entwickelt sich<br />

in der Schweiz langsam, aber stetig und<br />

auch <strong>die</strong> OEM scheinen Lust auf den<br />

Alternativtreibstoff zu bekommen. Kein<br />

Wunder, denn wer nach Genf anreist,<br />

sieht plötzlich ungewohnte Schilder an<br />

den Autobahn-Tankstellen: LPG! Dieses<br />

Aha-Erlebnis fiel auch Sven Wöllert auf:<br />

„Man kommt ja problemlos mit einem<br />

<strong>Gas</strong>fahrzeug zum Genfer Salon.“ Dass das<br />

Netz selbst auf den Transitstrecken noch<br />

einige Lücken aufweist, wird er wohl auf<br />

der Rückfahrt bemerkt haben.<br />

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FLÜSSIGGAS 02 | <strong>2014</strong> 23


AUTOGAS UND TANKSTELLENTECHNIK<br />

Flüssig-direkteinspritzende <strong>Gas</strong>anlagen immer beliebter:<br />

Prins und BRC sind <strong>die</strong> Vorreiter<br />

Benzineinspritzung in der Flüssigphase direkt in den Brennraum lautet <strong>die</strong> Königsdisziplin im <strong>Gas</strong>anlagenbau. Von den bedeutenden<br />

<strong>Gas</strong>anlagenherstellern haben lediglich BRC und Prins <strong>die</strong>se hohe Schule mit Bravour abgeschlossen und genehmigungsfähige Kits auf<br />

den Markt gebracht. Die sind zwar noch entsprechend teuer, doch mit wachsenden Stückzahlen sollte <strong>die</strong> Preisschere zwischen den<br />

klassischen <strong>Gas</strong>anlagen und den Neuentwicklungen langsam aber sicher zusammengehen. Der nachfolgende Beitrag erläutert <strong>die</strong><br />

Funktionsweise der flüssig-direkteinspritzenden <strong>Gas</strong>anlagen.<br />

spült <strong>die</strong> Leitungen frei. Selbstverständlich<br />

müssen alle Komponenten, <strong>die</strong> mit<br />

<strong>Gas</strong> beaufschlagt werden, den Anforderungen<br />

der ECE R 115 entsprechen. Die<br />

nebenstehende Grafik veranschaulicht <strong>die</strong><br />

Wege, <strong>die</strong> <strong>Autogas</strong> und Benzin getrennt<br />

voneinander nehmen.<br />

Anschauliche Darstellung der Funktionsweise der LDI. (Grafik: BRC).<br />

Die Entwicklung von direkteinspritzenden<br />

Benzinmotoren wurde notwendig, um<br />

<strong>die</strong> CO 2- Emissionen zumindest im Prüf-<br />

zyklus NEFZ weiter zu reduzieren. Benzin<br />

wird dabei aus dem Tank an eine Hochdruckpumpe<br />

geleitet, <strong>die</strong> den Kraftstoff<br />

auf 200 bar komprimiert und über präzise<br />

arbeitende Injektoren direkt in den<br />

Brennraum einspritzt. Hier bildet sich ein<br />

zündfähiges Gemisch, das durch <strong>die</strong> gute<br />

alte Zündkerze entzündet wird.<br />

Um <strong>die</strong> CO 2 -Emissionen den politischen<br />

Anforderungen entsprechend weiter zu<br />

senken, reduzierte man kontinuierlich <strong>die</strong><br />

Benzinmengen, <strong>die</strong> dem Motor zugeführt<br />

werden. Das sorgte zwar für einseitig<br />

reduzierte CO 2 -Werte, veränderte jedoch<br />

das Brennverhalten. Wegen der unvollständigen<br />

Verbrennung stieg der Partikelausstoß.<br />

Hier drängt sich der Vergleich<br />

mit einer zu kurzen Bettdecke auf: entweder<br />

der Kopf oder <strong>die</strong> Füße werden kalt,<br />

optimal ist es nie.<br />

Anders wird es jedoch, wenn <strong>Autogas</strong><br />

als Kraftstoff ins Spiel kommt, denn LPG<br />

verbrennt gleichmäßig, reduziert den<br />

CO 2 -Ausstoß um 10 bis 20 % und den gesundheitsschädlichen<br />

Partikelausstoß um<br />

bis zu 95 %. Um <strong>Autogas</strong> in den DI-Motoren<br />

jedoch derart effizient nutzen zu können,<br />

bedarf es einiger Modifikationen.<br />

Zwar wird das <strong>Gas</strong> in der Flüssigphase<br />

ebenfalls unter Ausnutzung der Hochdruckpumpe,<br />

der Benzinleitungen und<br />

der Injektoren in den Motor eingebracht,<br />

doch aufgrund des geringeren Energiegehalts<br />

von LPG im Vergleich zu herkömmlichem<br />

Benzin muss <strong>die</strong> <strong>Gas</strong>menge erhöht<br />

werden. Gleichzeitig muss der Hersteller<br />

Sorge tragen, dass sich das <strong>Gas</strong> im Motor-<br />

raum von der Hochdruckpumpe und weiteren<br />

Motorkomponenten nicht erhitzt<br />

und es in den Leitungen zur Bildung von<br />

Dampfblasen kommt. Das gewährleistet<br />

ein Rücklauf an der Pumpe, der erwärmtes<br />

<strong>Gas</strong> ständig zurück in den <strong>Gas</strong>tank<br />

pumpt und frisches, kaltes <strong>Gas</strong> zur Hochdruckpumpe<br />

befördert. Als wären das<br />

nicht schon genug Probleme, muss auch<br />

noch ein störungsfreier Wechsel von<br />

Benzin auf <strong>Autogas</strong> und umgekehrt gewährleistet<br />

sein. Eine zusätzliche Benzinpumpe,<br />

<strong>die</strong> in den Kraftstoffkreislauf integriert<br />

ist, übernimmt <strong>die</strong>se Aufgabe; sie<br />

FLÜSSIG ODER GASFÖRMIG EINSPRITZEN?<br />

Wesentlich preiswerter in der Anschaf-<br />

fung, aber auch längst nicht so umweltfreundlich,<br />

sind <strong>die</strong> herkömmlichen <strong>Gas</strong>anlagen,<br />

bei denen das <strong>Gas</strong> über spezielle<br />

<strong>Gas</strong>injektoren direkt ins Saugrohr eingeblasen<br />

wird. Dazu ist, wie bei den klassischen<br />

<strong>Gas</strong>anlagen der älteren Generation<br />

üblich, ein Verdampfer erforderlich, um<br />

das <strong>Gas</strong> von der Flüssigphase in <strong>die</strong> <strong>Gas</strong>phase<br />

umzuwandeln. Ungenauigkeiten in<br />

der Einspritzung machen es bei <strong>die</strong>sem<br />

Anlagentypus jedoch unumgänglich, in<br />

bestimmten Lastzuständen kurzfristig mit<br />

einer Benzineinspritzung Spitzenbelastungen<br />

zu überbrücken. Je nach Anlagenhersteller<br />

und Qualität der einzelnen<br />

Komponenten kommen bis zu 10 % Benzin,<br />

in Ausnahmefällen sogar wesentlich<br />

mehr zusammen. Außerdem besteht <strong>die</strong><br />

Gefahr, dass <strong>die</strong> Benzininjektoren, <strong>die</strong> ja<br />

direkt in den Brennraum münden, bei<br />

Nichtnutzung überhitzen und Verkoken,<br />

da der kühlende und reinigende Treibstoff<br />

fehlt.<br />

Fraglich ist, ob solch ein System auf<br />

Dauer zeitgemäß ist: Die Industrie investiert<br />

Milliarden, um direkteinspritzende<br />

Motoren zu entwickeln, während man bei<br />

der Umrüstung auf <strong>Autogas</strong> zum alten<br />

Prinzip der Saugrohreinspritzung (<strong>Gas</strong>)<br />

zurückkehrt. Hier liegt übrigens auch das<br />

große Manko aller auch von den OEM entwickelten<br />

Erdgasfahrzeuge: Sie lassen<br />

sich nicht im <strong>Gas</strong>betrieb nach dem motorischen<br />

Prinzip der Direkteinspritzung<br />

nutzen, da Erdgas nur in der <strong>Gas</strong>phase<br />

zur Verfügung steht und bisher noch keine<br />

großserientauglichen Injektoren entwickelt<br />

wurden, <strong>die</strong> in der Lage sind, dem<br />

Motor kurzfristig so viel Erdgas zur Ver-<br />

24 FLÜSSIGGAS 02 | <strong>2014</strong>


AUTOGAS UND TANKSTELLENTECHNIK <br />

LDI – LPG Direkteinspritzung<br />

Test Kraftstoff THC CO NO X NMHC CO 2 Verbrauch PM PN<br />

[-] [-] [g/km] [g/km] [g/km] [g/km] [g/km] [l/100 km] [mg/km] [#/km]<br />

[-] [-] [% GW] [% GW] [% GW] [% GW] [-] [-] [% GW] [% GW]<br />

Messwerte Benzin<br />

(2 Tests)<br />

Messwerte LPG<br />

(2 Tests)<br />

LPG im Vergleich<br />

zu Benzin<br />

Benzin<br />

LPG B85<br />

0,027 0,47 0,031 0,024 176 7,6 0,41 7,88E+11<br />

27 % 47 % 52 % 35 % - - 8,2% 131,3 %<br />

0,025 0,52 0,028 0,019 158 9,7 0,11 1,08E+10<br />

25 % 52 % 46 % 29 % - - 2,1% 1,8 %<br />

- -7,9% 9,5% -11,7% -16,1% -10,7% 28,9% -74,0% -98,6%<br />

LPG-Systeme für GDI-Motoren: LDI- und Benzinbetrieb im Vergleich.<br />

(Quelle: BRC und <strong>Gas</strong>odrive)<br />

fügung zu stellen, wie er für <strong>die</strong> Verbrennung<br />

in dem jeweiligen Takt benötigt.<br />

Deshalb werden <strong>die</strong> Erdgas-Direkteinspritzer<br />

nach dem motorischen Prinzip<br />

der alten Saugrohreinspritzer betrieben<br />

– eine Tatsache, <strong>die</strong> Freunde <strong>die</strong>ser Kraftstoffart<br />

nur allzu gern verschweigen.<br />

SICHERER BETRIEB DER GASLANLAGE<br />

Doch <strong>die</strong> Vorteile der neuen DI-Technologie<br />

für <strong>Gas</strong>anlagen beschränken sich<br />

nicht allein auf das Emissionsverhalten<br />

und den Benzinverbrauch. Die Fahrzeuge<br />

lassen sich im <strong>Gas</strong>betrieb starten, sind<br />

sozusagen auf Wunsch monovalent, fahren<br />

gefühlt deutlich „runder“, verfügen<br />

über bis zu 5 % mehr Leistung und weisen<br />

ein merklich gesteigertes Drehmoment<br />

auf. In der Praxis überwiegt jedoch<br />

ein ganz anderer Vorteil: Während DI-Motoren<br />

mit klassischer Saugrohreinspritzung<br />

bei herstellerseitiger, unbemerkter<br />

Änderung der Software des Motorsteuer-r<br />

gerätes im <strong>Gas</strong>betrieb oftmals nicht mehr<br />

fahrbar sind, können solche Änderungen<br />

flüssig-direkt einspritzenden <strong>Gas</strong>anlagen<br />

nichts anhaben. Im Klartext: Wer beispielsweise<br />

mit einem DI-Motor von VW<br />

zum Service fährt, erhält über <strong>die</strong> OBD-<br />

Schnittstelle unbemerkt einen neuen<br />

Softwarestand aufgespielt, der nicht mehr<br />

mit dem Softwarestand des <strong>Gas</strong>steuergerätes<br />

harmoniert; als Folge davon geht <strong>die</strong><br />

<strong>Gas</strong>anlage in den Störungsmodus. Dann<br />

ist ein Besuch beim Umrüster fällig, um<br />

den Softwarestand des <strong>Gas</strong>steuergerätes<br />

anzupassen, im Extremfall muss sogar<br />

zusätzliche Hardware installiert werden.<br />

Fahrer von umgerüsteten FSI/TFSI-Modellen<br />

können hierüber ein Klagelied singen.<br />

Fakt ist, dass <strong>die</strong> neuen <strong>Gas</strong>anlagen<br />

sich am Markt durchsetzen werden. Doch<br />

wie bei allen neuen Dingen sind sowohl<br />

bei Umrüstern als auch bei potenziellen<br />

Kunden noch Vorbehalte gegeben, <strong>die</strong><br />

sich wohl erst im Laufe der Zeit beseitigen<br />

lassen.<br />

BRC beispielsweise vertraut auf <strong>die</strong><br />

neue Technik und rüstet in Italien gerade<br />

über 200 Kia Sportage mit den neuen<br />

LDI-Anlagen aus, Prins hat <strong>die</strong>sen Anlagentypus<br />

bereits in ähnlichen Mengen<br />

in <strong>die</strong> Türkei und nach Thailand verkauft.<br />

Alle bisher im Markt befindlichen DI-<br />

Anlagen versehen ihren Dienst einwandfrei,<br />

Motorschäden oder wegen Störung<br />

eingeschränkte Mobilität sind derzeit<br />

nicht bekannt. Einziges Hemmnis für<br />

eine weitere Verbreitung ist der derzeit<br />

noch hohe Preis von ca. 3500 Euro im<br />

Vergleich zu 2700 Euro, <strong>die</strong> für <strong>die</strong><br />

klassischen Anlagen verlangt werden.<br />

<br />

Die Zukunft versorgen!<br />

umweltfreundlich . wartungsarm . sauber . kostengünstig!<br />

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<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

FLÜSSIGGAS 02 | <strong>2014</strong> 25


AUTOGAS UND TANKSTELLENTECHNIK<br />

BRC testet im Renn- und Rallyesport:<br />

<strong>Gas</strong> am Ring<br />

Wer am Rande der Altstadt des italienischen Örtchens Cherasco ins Tal schaut, sieht Beeindruckendes: Auf einer Fläche von einigen<br />

Quadratkilometern erstreckt sich das Reich von Fuel Systems Solutions mit seinem Firmengeflecht BRC, Gfi und M.T.M. Dass sich in<br />

letzter Zeit in <strong>die</strong> Tonart der italienischen Dorfidylle das Kreischen hochgezüchteter Motoren mischt, stört hier niemanden.<br />

Dabei nimmt Firmenchef Mariano Costamagna, der beim börsennotierten Konzern über knapp 400 Millionen Jahresumsatz wacht,<br />

gelegentlich auch selbst den Schraubenschlüssel in <strong>die</strong> Hand, um <strong>die</strong> letzten PS aus der Anlage herauszukitzeln.<br />

In Italien hat der Green Hybrid Cup als erste Rennserie, an der ausschließlich mit <strong>Autogas</strong> betriebene<br />

Fahrzeuge teilnehmen, bereits einen festen Sendeplatz im TV ergattert. Auch <strong>die</strong> Zeitungen<br />

sind voll des Lobes über <strong>die</strong> „grünen Renner“ aus Cherasco.<br />

Mariano Costamagna gehört zu den<br />

positiv verrückten Rennsportfreaks, <strong>die</strong><br />

es einfach nicht lassen können. Weder<br />

das Schrauben noch <strong>die</strong> Versuchung,<br />

selbst hinter dem Volant Platz zu nehmen<br />

und in der VLN-Serie auf dem Nürburgring<br />

an den Start zu gehen. Doch auch<br />

wenn es sich zunächst wie eine Ausrede<br />

anhört, es <strong>die</strong>nt dem Firmenzweck: BRC<br />

hat eigens einen Rennstall ins Leben gerufen,<br />

um <strong>die</strong> <strong>Gas</strong>anlagen und deren<br />

Standfestigkeit im harten Rennalltag zu<br />

testen. Dass dabei so ganz nebenbei noch<br />

jede Menge Öffentlichkeitsarbeit betrieben<br />

wird, nimmt der Selfmademan Costamagna<br />

gern in Kauf. Vor allem dann,<br />

wenn seine Fahrzeuge, <strong>die</strong> allesamt mit<br />

<strong>Autogas</strong> unterwegs sind, auch noch ganz<br />

<strong>vor</strong>ne mitfahren.<br />

Erst kürzlich erwarb BRC-Racing zwei<br />

von 50 Ford Fiesta R 5 aus einer renommierten<br />

englischen Tuningschmiede, um<br />

sie in der italienischen Rallyemeister-<br />

schaft einzusetzen. 290 PS sollten für genügend<br />

Vortrieb sorgen. Doch sie fahren<br />

nicht etwa mit Benzin, sondern mit der<br />

neuen LDI-<strong>Autogas</strong>anlage, <strong>die</strong> den Alter-<br />

nativkraftstoff direkt in <strong>die</strong> Brennräume<br />

einspritzt. Hinter dem Steuer sitzt Rallye-<br />

Ass Giandomenico Basso, den Beifahrer<br />

Mitja Dotta gekonnt um <strong>die</strong> Kurven lotst.<br />

Schon beim ersten Lauf zur italienischen<br />

Rallyemeisterschaft in der Toscana<br />

zeigte Basso, was <strong>die</strong> 290 <strong>Autogas</strong>-PS zu<br />

leisten vermögen: Er deklassierte <strong>die</strong> Konkurrenz<br />

um Längen und konnte am Ende<br />

den höchsten Platz auf dem Siegertreppchen<br />

einnehmen. Auch wenn es den BRC-<br />

Technikern natürlich ums Siegen geht,<br />

<strong>die</strong> Technik, <strong>die</strong> im Wettbewerb eingesetzt<br />

wird, werden BRC-Kunden auch bald<br />

schon auf der Straße unter der Haube<br />

haben: Aufgrund der Geschwindigkeitsbegrenzungen<br />

in Italien lassen sich Fahr-<br />

zeuge kaum richtig testen, da kommen<br />

<strong>die</strong> abgesperrten Sonderprüfungen<br />

gerade recht.<br />

Dass nach dem ersten Rallyeeinsatz<br />

nicht nur Giandomenico Basso mit seinem<br />

Material mehr als zufrieden war, ver-<br />

steht sich von selbst, immerhin hat auch<br />

<strong>die</strong> LDI ihre Feuertaufe bestanden. Für<br />

<strong>die</strong> Mechaniker haben sich <strong>die</strong> unzähligen<br />

Entwicklungsstunden gelohnt. Außer bei<br />

der Rallyemeisterschaft müssen <strong>die</strong> BRC-<br />

Anlagen auch auf der Rundstrecke ihre<br />

Alltagstauglichkeit unter Extrembelastungen<br />

unter Beweis stellen. Im Green Hybrid<br />

Cup gehen auch <strong>2014</strong> <strong>die</strong> wilden<br />

Vengas an den Start: 155 PS inklusive des<br />

kurzfristig verfügbaren Schubs durch einen<br />

E-Motor drehen in <strong>die</strong>sem Jahr in<br />

ganz Europa wieder ihre Runden. Für <strong>die</strong><br />

Zuschauer ist das ein Spektakel der besonderen<br />

Art, können sie doch hautnah<br />

miterleben, wie Fahrer und Fahrzeuge auf<br />

das Rennen <strong>vor</strong>bereitet werden.<br />

In den Rennpausen sorgt der BRC-Catering-Service<br />

für Gaumenfreuden ganz<br />

besonderer Art: In den Renntrucks wur-<br />

den nicht nur Werkzeuge und Zelte unter-<br />

gebracht, sondern auch erlesene Weine<br />

und italienische Spezialitäten, <strong>die</strong> eigens<br />

von einem BRC-Koch <strong>vor</strong> Ort frisch zubereitet<br />

werden. <strong>Autogas</strong>fans aus Deutschland<br />

sollten sich – nicht nur des Essens<br />

wegen – schon jetzt den Termin am<br />

Nürburgring <strong>vor</strong>merken: Dort gastiert der<br />

Green Hybrid Cup am 2. August <strong>2014</strong>.<br />

Mit Leib und Seele für <strong>Autogas</strong>: Rennsportfreak<br />

Mariano Costamagna aus Cherasco.<br />

26 FLÜSSIGGAS 02 | <strong>2014</strong>


AUTOGAS UND TANKSTELLENTECHNIK <br />

Smog und Fahrverbote in Paris: <strong>Autogas</strong>fahrer sind ausgenommen<br />

Für den Smog in Paris, der im März mit<br />

Fahrverboten zu einer erheblichen Einschränkung<br />

des Individualverkehrs führte<br />

– wovon <strong>Autogas</strong>fahrzeuge ausdrücklich<br />

ausgenommen waren –, haben <strong>die</strong> Franzosen<br />

schnell einen Schuldigen gefunden:<br />

Die Deutschen und ihr Atomausstieg.<br />

Dabei sind <strong>die</strong> Probleme hausgemacht:<br />

Lange Zeit förderte Frankreich Dieselfahrzeuge,<br />

<strong>die</strong> jetzt das Stadtbild beherr-r<br />

schen und bei entsprechenden Wetter-<br />

lagen den Eiffelturm in Nebel hüllen.<br />

Zuschüsse für Fahrzeuge mit <strong>Autogas</strong>anlagen,<br />

<strong>die</strong> so gut wie keinen Feinstaub<br />

emittieren, wurden radikal gestrichen.<br />

Die Folgen davon bekommen <strong>die</strong> Einwohner<br />

der französischen Metropole jetzt<br />

zu spüren. An drei aufeinanderfolgenden<br />

Tagen erreichte <strong>die</strong> Feinstaubkonzentration<br />

in Paris einen Wert von bis zu<br />

180 Milligramm (erlaubt sind 50 Mikrogramm),<br />

der bis zu dreimal so hoch ist<br />

wie von der EU empfohlen. Die Regierung<br />

musste handeln und sprach ein Fahrver-r<br />

bot aus, jeweils im Wechsel für Fahrzeuge<br />

mit geraden oder ungeraden Endziffern<br />

auf dem amtlichen Kennzeichen. Damit<br />

rief sie den mächtigen französischen<br />

Autofahrerverband auf den Plan, der <strong>die</strong><br />

abenteuerliche Behauptung, Winde aus<br />

Deutschland, Skandinavien und Osteuropa<br />

hätten den Smog nach Frankreich<br />

geweht, aufstellte.<br />

Fakt ist: Dieselabgase tragen wesentlich<br />

zur Feinstaubbelastung bei. Dazu kommt,<br />

dass man in Frankreich statt mit Erdgas<br />

oder <strong>Flüssiggas</strong> immer noch viel mit<br />

Kohle heizt, deren Emissionen einen<br />

deutlich wahrnehmbaren Geruch verbreiten.<br />

Gefährlicher als der Geruch jedoch<br />

sind <strong>die</strong> Partikel, <strong>die</strong> man weder riecht<br />

noch sieht: Lungengängige Feinstaubpartikel,<br />

sie gelten als krebserregend.<br />

Das müsste man in der Grande Nation<br />

eigentlich wissen, denn <strong>die</strong> WHO, <strong>die</strong> <strong>die</strong><br />

entsprechenden Stu<strong>die</strong>n angefertigt hat,<br />

hat <strong>die</strong>se ausgerechnet in Lyon <strong>vor</strong>gestellt.<br />

Wer in Frankreich mit <strong>Autogas</strong> unterwegs ist,<br />

muss sich um feinstaubbedingte Fahrverbote<br />

nicht kümmern.<br />

FLÜSSIGGAS 02 | <strong>2014</strong> 27


Optimieren für den Diesel-LPG-Mischbetrieb:<br />

Tankstellentechnik für den Mischbetrieb<br />

Während <strong>die</strong> Zahl der Pkws mit umweltfreundlichem <strong>Autogas</strong>-Antrieb seit Jahren kontinuierlich wächst, nimmt der Lkw-Sektor nur<br />

langsam Fahrt auf. Mit dem Mischbetrieb von LPG und Diesel, bei dem dem Dieselkraftstoff bis zu einem Drittel <strong>Autogas</strong> beigemischt<br />

wird, steht eine alltagstaugliche Technologie zur Verfügung. Voraussetzung für <strong>die</strong> Lkw-Betankung ist jedoch eine leistungsfähige<br />

Tankstellentechnik und <strong>die</strong> richtige Anordnung der Komponenten.<br />

Anders als bei einem Pkw, bei dem der<br />

Benziner mit einem zusätzlichen <strong>Autogas</strong>-<br />

Tank sowie einem in aller Regel bivalenten<br />

Antrieb ausgestattet ist, also das<br />

Fahrzeug wahlweise mit LPG oder Benzin<br />

fahren kann, kommen bei den Nutzfahr-<br />

zeugen LPG und Diesel gleichzeitig zum<br />

Einsatz. Sowohl ökologische als auch wirtschaftliche<br />

Aspekte sprechen für <strong>die</strong> neue<br />

Technologie: Zum einen emittiert der alternative<br />

Kraftstoff im Vergleich zu Diesel<br />

deutlich weniger Feinstaubpartikel und<br />

Stickoxide. Zum anderen können <strong>die</strong><br />

Kraftstoffkosten gegenüber dem reinen<br />

Dieselbetrieb ganz erheblich gesenkt wer-<br />

den. „Es ist deutlich absehbar, dass der<br />

Bedarf an einer Tankstellen-Infrastruktur<br />

für den Diesel/LPG-Betrieb steigen wird.<br />

Deshalb investieren wir schon jetzt in<br />

deren Ausbau“, so Daniela Evertz,<br />

Leiterin Sparte Tankstellen der Rheingas.<br />

AUTOHOF BREMGARTEN<br />

In <strong>die</strong>sem Zusammenhang ist <strong>die</strong> neue<br />

Anlage am Standort „Autohof Bremgarten“<br />

entstanden. Sie ersetzt eine kompakte<br />

Kleinanlage, <strong>die</strong> nahezu 10 Jahre lang in<br />

Betrieb war. Mit deren 2,9 t fassendem,<br />

oberirdischem Behälter bewegte man sich<br />

bereits seit geraumer Zeit am Rand der<br />

Kapazitätsgrenze, weil der Transitverkehr<br />

an <strong>die</strong>sem hoch frequentierten Standort<br />

eine große Nachfrage erzeugt. Gerade zu<br />

Ferienzeiten kam es immer wieder <strong>vor</strong>,<br />

dass eine tägliche Anlieferung erforderlich<br />

war. Der neue, 62 m 3 fassende, unterir-r<br />

disch gelagerte Behälter schafft hier Abhilfe.<br />

Anlässlich des Umbaus sollte der Standort<br />

auch für <strong>die</strong> Betankung von Lkws, <strong>die</strong><br />

im Mischbetrieb fahren, optimiert werden.<br />

Das Konzept hierfür entwickelten <strong>die</strong> Badische<br />

Rheingas in Zusammenarbeit mit<br />

dem Anlagenbauer FAS Salzgitter.<br />

Man entschied sich, den Großbehälter<br />

mit zwei Tauchmotorpumpen inklusive<br />

Pumpenschleusen zu versehen. Die Pumpenschleusen<br />

ermöglichen den Austausch<br />

einer Pumpe, ohne dass der Behälter abgesaugt<br />

werden muss. Für <strong>die</strong> Versorgung<br />

der Lkw-Säule wurde eine High-Flow-<br />

Pumpe eingebaut, welche eine Abgabemenge<br />

von bis zu 130 l/min. realisiert.<br />

Die Pkw-Säule wird über eine etwas leistungsschwächere<br />

Mid-Flow-Pumpe desselben<br />

Herstellers versorgt. Beide Säulen<br />

werden aus einem einzigen Behälter gespeist,<br />

welcher mit allen erforderlichen<br />

Sicherheitseinrichtungen ausgestattet ist.<br />

Zum Beispiel wurden Maximaldruckbegrenzer<br />

anstelle der üblichen Behältersicherheitsventile<br />

eingesetzt, um <strong>die</strong><br />

Schutzzone um den Behälter möglichst<br />

klein zu halten. Weiterhin ist ein <strong>Gas</strong>warnsensor<br />

im Domschacht verbaut, welcher<br />

bei einem eventuellen <strong>Gas</strong>austritt<br />

innerhalb des Domschachtes das Senden<br />

eines optischen und akustischen Signals<br />

veranlasst. Um das unnötige Ansprechen<br />

des Sensors bei der Befüllung des Behälters<br />

zu verhindern, wird der Sensor beim<br />

Öffnen des Domschachtdeckels automatisch<br />

mit herausgehoben.<br />

Die Lkw-Säule wurde so in das Lkw-<br />

Tankfeld integriert, dass der Lkw alle er-<br />

forderlichen Kraftstoffe (LPG, Diesel und<br />

Ad Blue) aufnehmen kann, ohne <strong>die</strong> Position<br />

wechseln zu müssen. Sie ist mit zwei<br />

Coriolis-Messstrecken ausgestattet,<br />

28 FLÜSSIGGAS 02 | <strong>2014</strong>


AUTOGAS UND TANKSTELLENTECHNIK <br />

Hochleistung.<br />

"Aber sicher!"<br />

Ein zweifacher<br />

<strong>Gas</strong>zaun umgibt<br />

den Domschacht des<br />

Behälters.<br />

sodass ein durchgängiges Hochleistungsabgabesystem<br />

zur Verfügung steht und<br />

zwei Lkw parallel tanken können. Als zusätzliche<br />

Sicherheitseinrichtung wurden<br />

unterhalb der Zapfsäule Abscherventile<br />

verbaut, sodass im Falle des An- oder gar<br />

Umfahrens der Zapfsäule <strong>die</strong> Rohrleitung<br />

zu beiden Seiten schließt und ein <strong>Gas</strong>austritt<br />

vermieden wird.<br />

Das Hochleistungssystem kommt zu<br />

Ferienzeiten auch den Pkw-Fahrern zugute,<br />

<strong>die</strong> bei hohem Andrang auf der Pkw-Seite<br />

auf <strong>die</strong> Lkw-Seite ausweichen können: Die<br />

eingesetzten Zapfpistolen ermöglichen<br />

auch das Ankuppeln an einen Pkw.<br />

Der Domschacht des Lagerbehälters ist<br />

von zwei „<strong>Gas</strong>zäunen“ umgeben: Einer<br />

Hainbuchenhecke und dem eigentlichen<br />

Metallzaun. Durch <strong>die</strong>se Anordnung<br />

konnte mit einer projektbezogenen Ausbreitungsberechnung<br />

der Sicherheitsabstand<br />

erheblich reduziert werden, da das<br />

<strong>Gas</strong> bei einem ungewollten Austreten<br />

durch <strong>die</strong> Hindernisse Hecke und Metallzaun<br />

derart durchwirbelt wird, dass <strong>die</strong><br />

Vermischung mit Luft schnell und sehr<br />

intensiv erfolgt.<br />

Die Abnahme und Inbetriebnahme der<br />

Anlage erfolgte nach einer etwa zweiwöchigen<br />

Bauphase Mitte November 2013.<br />

Dabei war <strong>die</strong> Aussage des Sachverständigen,<br />

mit <strong>die</strong>ser Anlage sei ein ganz neuer<br />

Standard entwickelt worden, nicht nur<br />

eine erfreuliche Anerkennung, sondern<br />

auch <strong>die</strong> fachkundige Bestätigung dafür,<br />

dass <strong>die</strong> Badische Rheingas als Betreiber<br />

und <strong>die</strong> FAS als Anlagenerrichter alles<br />

richtig gemacht haben.<br />

Der Diesel-Mischbetrieb und <strong>die</strong> für <strong>die</strong><br />

schnelle Abgabe erforderliche Tankstellentechnik<br />

dürfte für viele <strong>Flüssiggas</strong>ver-<br />

sorger derzeit ein Thema sein. Idealerweise<br />

erhält der Fahrer, wie es am Autohof<br />

Hartheim-Bremgarten der Fall ist, alle<br />

Kraftstoffe auf einer Spur. Bei der Nachrüstung<br />

muss – da <strong>die</strong> meisten AdBlue-<br />

Zapfsäulen keine ATEX-Zulassung haben,<br />

also nicht im Wirkbereich von LPG stehen<br />

dürfen – <strong>die</strong> optimale Aufstellung im Einzelfall<br />

geprüft werden. Spezialisierte Anlagenbauer<br />

wie <strong>die</strong> FAS Salzgitter finden<br />

mit ihrer Erfahrung und ihrem Know-how<br />

auch für schwierige Einbausituationen<br />

<strong>die</strong> beste Lösung.<br />

Von hier aus werden<br />

sowohl <strong>die</strong> Pkw- als<br />

auch <strong>die</strong> Lkw-Zapfsäule<br />

mit <strong>Autogas</strong><br />

versorgt.<br />

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Foto: Westfalen AG, Münster<br />

Prüffristverlängerung von <strong>Flüssiggas</strong>-Flaschen auf 15 Jahre:<br />

Zertifizierung von Eigentümern<br />

und Befüllzentren<br />

In der ADR Ausgabe 1.1.2013 wurde <strong>die</strong> Verpackungsanweisung P200, <strong>die</strong> für <strong>Flüssiggas</strong> verbindlich anzuwenden ist, überarbeitet.<br />

Insbesondere wurde der Absatz 12 modifiziert, der <strong>die</strong> Prüffristverlängerung von <strong>Flüssiggas</strong>-Flaschen auf 15 Jahre regelt. Der nachfolgende<br />

Beitrag erläutert Fragen zur Zertifizierung von Eigentümern und Befüllzentren gemäß Nr. 4.1.4.1 P200 Abs. 12 ADR/RID.<br />

von Dr. Torsten Tracht<br />

Mit der Einführung des Absatzes 12<br />

der Verpackungsanweisung P200 des<br />

Unterabschnitts 4.1.4.1 ADR/RID ist nun<br />

auch bei „pi“ gekennzeichneten, geschweißten<br />

LPG-Flaschen eine Prüffristverlängerung<br />

auf 15 Jahre möglich, <strong>die</strong><br />

auch innerhalb der EU-Mitgliedsstaaten<br />

anerkannt wird. Bis zu <strong>die</strong>sem Zeitpunkt<br />

war eine Prüffristverlängerung nur für<br />

Flaschen möglich, <strong>die</strong> innerhalb eines<br />

ADR/RID-Mitgliedsstaates, sozusagen<br />

„national“ transportiert wurden. Flaschen,<br />

<strong>die</strong> gemäß der Richtlinie 1999/36/<br />

EG bzw. Richtlinie 2010/35/EU konformitätsbewertet<br />

oder konformitätsneubewertet<br />

oder durch Prüfung mit „pi“ gekennzeichnet<br />

wurden, waren von <strong>die</strong>ser<br />

Regelung ausgeschlossen, denn mit „pi“<br />

gekennzeichnete Flaschen genießen innerhalb<br />

der EU-Mitgliedsstaaten – <strong>die</strong><br />

allesamt auch Vertragspartner des ADR/<br />

RID-Regelwerks sind – per se Reisefreiheit,<br />

was einer nationalen Beschränkung<br />

entgegensteht.<br />

Somit gibt es derzeit zwei verschiedene<br />

Wege, Flaschen eine Prüffristverlängerung<br />

zu gewähren und <strong>die</strong> Befüllzentren<br />

für <strong>die</strong> Befüllung <strong>die</strong>ser Flaschen zu qualifizieren:<br />

den „nationalen“ Weg sowie<br />

den „P15Y“-Weg.<br />

Die Bedingungen für Flascheneigentümer,<br />

nationale LPG-Flaschen für eine<br />

Prüffrist von 15 Jahren zu qualifizieren,<br />

und für Befüllzentren, <strong>die</strong>se LPG-Flaschen<br />

befüllen zu dürfen, wurden in Deutschland<br />

bereits im Jahr 2002 im Verkehrsblatt<br />

veröffentlicht und sind – nach einigen<br />

notwendigen Überarbeitungen – nach<br />

wie <strong>vor</strong> gültig. Die Verfahren haben sich<br />

auf dem deutschen Markt etabliert und<br />

werden von allen Beteiligten angewandt.<br />

Für <strong>die</strong> Prüffristverlängerung ist eine Be-<br />

30 FLÜSSIGGAS 02 | <strong>2014</strong>


TECHNIK UND ANWENDUNG <br />

nannte Stelle nach RL 2010/35/EU zuständig,<br />

ebenso für <strong>die</strong> Qualifizierung<br />

eines Befüllzentrums. Sowohl <strong>die</strong> Prüf-<br />

fristverlängerung als auch <strong>die</strong> Qualifizierung<br />

werden mit einem Zertifikat durch<br />

<strong>die</strong> Benannte Stelle bestätigt.<br />

Die Zuständigkeit einer Benannten Stelle<br />

für Prüffristverlängerung und Qualifizierung<br />

des Befüllzentrums hat sich im<br />

Wesentlichen auch im neuen System des<br />

Absatzes 12 der Verpackungsanweisung<br />

P200 nicht geändert. Obwohl <strong>die</strong> Verfahren<br />

für Prüffristverlängerung der Flaschen<br />

und <strong>die</strong> Qualifizierung der Befüllzentren<br />

ähnlich sind, ist dennoch eine<br />

neue, eigenständige Zertifizierung durch<br />

eine Benannte Stelle notwendig. Und: Nur<br />

Flaschen, deren Prüffrist gemäß Absatz<br />

12 auf 15 Jahre verlängert wurde, werden<br />

mit der Kennzeichnung „P15Y“ versehen.<br />

Nationale Flaschen dürfen <strong>die</strong>sen Zusatz<br />

nicht tragen.<br />

Die Ähnlichkeit beider Verfahren führt<br />

dazu, dass das neue Verfahren auf dem<br />

Markt trotz der bestehenden Pflichten<br />

noch nicht durchgängig angewendet wird.<br />

Das zeigt sich auch daran, dass bei Kontrollen<br />

von Eigentümern und Befüllzentren<br />

zum Teil nur Zertifikate für das<br />

„nationale“ System, jedoch nicht für das<br />

„P15Y“-System <strong>vor</strong>gelegt werden können,<br />

obwohl nachweislich mit „P15Y“ gekennzeichnete<br />

Flaschen im Befüllzentrum<br />

<strong>vor</strong>zufinden sind. Das kann für <strong>die</strong><br />

Beteiligten unangenehme Folgen haben<br />

– bis hin zu Bußgeldern oder dem<br />

Entzug von Zertifikaten.<br />

Da <strong>die</strong> Verfahren nach dem alten,<br />

nationalen System bekannt und etabliert<br />

sind, wird im Folgenden nur auf das neue<br />

Verfahren eingegangen: Wie sehen <strong>die</strong><br />

Anforderungen an Benannte Stellen,<br />

Eigentümer von Flaschen und Befüllzentren<br />

im Detail aus? Um das zu klären,<br />

muss man sich zunächst den Absatz 12<br />

genau ansehen:<br />

Die Allgemeinen Vorschriften (Nr. 1)<br />

wenden sich in erster Linie an den Eigentümer<br />

der Flaschen und beschreiben <strong>die</strong><br />

Nachweise, <strong>die</strong> er gegenüber einer Benannten<br />

Stelle nach RL 2010/35/EU zu<br />

erbringen hat, damit eine Prüffristverlängerung<br />

für seine Flaschen genehmigt<br />

werden kann (<strong>die</strong> zuständige Behörde –<br />

in Deutschland <strong>die</strong> ZLS – hat ihre Auf-<br />

gaben gemäß Nr. 1.1 an Benannte Stellen<br />

delegiert).<br />

Die Betrieblichen Vorschriften (Nr. 2)<br />

wenden sich an das Befüllzentrum. Dieses<br />

muss, um mit „P15Y“ gekennzeichnete<br />

Flaschen befüllen zu dürfen, ein dokumentiertes<br />

Qualitätssystem anwenden.<br />

Eine Benannte Stelle überprüft, ob mit<br />

dem Qualitätssystem <strong>die</strong> Anforderungen<br />

des Absatzes 7 der Verpackungsanweisung<br />

P200 und der Norm EN 1439:2008<br />

eingehalten werden und bestätigt <strong>die</strong>s<br />

bei positivem Ausgang, z.B. durch ein<br />

Zertifikat.<br />

Die Vorschriften für <strong>die</strong> Qualifizierung<br />

und <strong>die</strong> wiederkehrende Prüfung (Nr. 3)<br />

sind auch Voraussetzungen für <strong>die</strong> Genehmigung<br />

der Prüffristverlängerung (!)<br />

und beschreiben <strong>die</strong> Bedingungen, <strong>die</strong> für<br />

Flaschen gelten, <strong>die</strong> bereits eine 15-jährige<br />

Prüffrist aufweisen (z. B. alte „nationale“<br />

Flaschen), <strong>die</strong> Pflichten des Eigentümers,<br />

falls Flaschen <strong>die</strong> Flüssigkeitsdruckprüfung<br />

nicht bestehen, <strong>die</strong> Pflicht<br />

zur Zurückziehung der Flasche bei<br />

interner Korrosion sowie <strong>die</strong> Bedingungen<br />

für Ventile, mit denen <strong>die</strong> Flaschen<br />

ausgerüstet sein müssen.<br />

Insbesondere Nr. 3.1 benötigt hier eine<br />

Erläuterung: Es erscheint zunächst ver-<br />

wirrend, warum als Voraussetzung für<br />

<strong>die</strong> Genehmigung einer Prüffristverlängerung<br />

auf 15 Jahre nach Absatz 12 (siehe<br />

Nr. 1.5, erster Satz) <strong>die</strong> bereits erfolgte<br />

Gewährung und Anwendung der 15-Jahres-Prüffrist<br />

genannt ist. Das lässt sich<br />

jedoch leicht erklären: Mit der bereits er-<br />

folgten Gewährung und Anwendung der<br />

Prüffrist ist hier NICHT <strong>die</strong>jenige nach<br />

Absatz 12 gemeint, sondern eine bereits<br />

<strong>vor</strong> der Genehmigung nach Absatz 12 <strong>vor</strong>-<br />

liegende Prüffristverlängerung. Und hier-<br />

zu gehört z. B. <strong>die</strong> „alte nationale“ Prüf-<br />

fristverlängerung, auf <strong>die</strong> im Übrigen in<br />

den Übergangs<strong>vor</strong>schriften in den Unter-<br />

abschnitten 1.6.2.9 und 1.6.2.10 verwiesen<br />

wird. Nur <strong>die</strong>se Flaschen müssen einer<br />

wiederkehrenden Prüfung unterzogen<br />

werden, be<strong>vor</strong> eine Genehmigung nach<br />

Absatz 12 ausgesprochen werden kann.<br />

Das bedeutet im Umkehrschluss aber<br />

auch: Eine Genehmigung zur Prüffristver-r<br />

längerung nach Absatz 12 beinhaltet für<br />

alle anderen Flaschen keine damit ver-<br />

bundene und zwingend sofort durchzuführende<br />

wiederkehrende Prüfung!<br />

ZWEI ERLÄUTERNDE BEISPIELE<br />

Beispiel 1: Eine im Verkehr befindliche<br />

Flasche mit 10-Jahres-Prüffrist, <strong>die</strong> das<br />

letzte Mal im Jahr 2005 wiederkehrend<br />

geprüft wurde, erhält – beispielsweise im<br />

Jahr 2013 – nach Erfüllung der Anforderungen<br />

des Absatzes 12 <strong>die</strong> Genehmigung<br />

zur Prüffristverlängerung auf<br />

15 Jahre. Dann kann <strong>die</strong> Flasche sofort<br />

mit „P15Y“ gekennzeichnet werden, auch<br />

wenn <strong>die</strong> nächste wiederkehrende Prüfung<br />

erst 2015 erfolgt. Die eingeprägte<br />

nächste Prüfung im Jahre 2015 bleibt somit<br />

unverändert und darf nur nach tatsächlich<br />

erfolgter, bestandener wieder-<br />

kehrender Prüfung neu „gestempelt“<br />

werden, also eben erst bei der nächsten<br />

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FLÜSSIGGAS 02 | <strong>2014</strong> 31


TECHNIK UND ANWENDUNG<br />

<br />

gemäß Nr. 3.3 einhalten sowie<br />

<br />

interne Korrosion aufweisen, gemäß<br />

Unterabsatz 3.3 nicht weiter verwendet<br />

und befüllt werden.<br />

Flaschen, für <strong>die</strong> eine Frist von 15 Jahren für <strong>die</strong> wiederkehrende Prüfung gewährt wurde, müssen<br />

mit dem Datum (Jahr) der nächsten wiederkehrenden Prüfung (hier 2029) und zusätzlich deutlich<br />

lesbar mit der Angabe „P15Y“ gekennzeichnet sein.<br />

(Foto: Vitkovice Milmet S.A.)<br />

regulären wiederkehrenden Prüfung im<br />

Jahr 2015. Das nächste Prüfdatum ist<br />

dann das Jahr 2030. Natürlich steht es<br />

dem Eigentümer frei, seine Flasche auch<br />

zwei Jahre <strong>vor</strong> der Zeit, also 2013, wiederkehrend<br />

zu prüfen.<br />

Beispiel 2: Eine im Verkehr befindliche<br />

Flasche mit 15-Jahres-Prüffrist, <strong>die</strong> noch<br />

nicht das Zeichen „P15Y“ trägt und zuletzt<br />

im Jahr 2005 wiederkehrend geprüft<br />

wurde (besagte „alte nationale Flasche“),<br />

erhält aufgrund der Regelung in Nr. 3.1<br />

erst dann <strong>die</strong> Genehmigung, <strong>die</strong> Kennzeichnung<br />

„P15Y“ zu tragen, wenn eine<br />

aktuell durchzuführende wiederkehrende<br />

Prüfung zu einem positiven Ergebnis<br />

führt (und <strong>die</strong> anderen Anforderungen<br />

nach Nrn. 1.4 und 1.5 erfüllt sind). Angenommen,<br />

der Eigentümer stellt den Antrag<br />

auf Prüffristverlängerung bei einer<br />

Benannten Stelle im Jahr 2013, dann ist<br />

<strong>die</strong> wiederkehrende Prüfung auch Bestandteil<br />

des Genehmigungsverfahrens<br />

und kann nicht erst im Jahr 2020 (dem<br />

bisher aufgestempelten Prüfdatum)<br />

durchgeführt werden. Die Flasche wird<br />

also „<strong>vor</strong> der Zeit“ wiederkehrend geprüft,<br />

bekommt in unserem Fall ein<br />

nächstes wiederkehrendes Prüfdatum im<br />

Jahr 2028 und erhält anschließend nach<br />

der Genehmigung entsprechend Absatz<br />

12 <strong>die</strong> Kennzeichnung „P15Y“.<br />

PFLICHTEN DER BENANNTEN STELLE, DER<br />

EIGENTÜMER UND DER BEFÜLLZENTREN<br />

Die Benannten Stellen nach Richtlinie<br />

2010/35/EU müssen<br />

<br />

mit „P15Y“ nach Absatz 12 von den<br />

Flascheneigentümern und <strong>die</strong> Anträge<br />

zur Zertifizierung der Qualitätssysteme<br />

für <strong>die</strong> Befüllung von P15Y-Flaschen<br />

von den Befüllzentren entgegennehmen,<br />

prüfen und – bei positivem Ergebnis<br />

– entsprechende Zertifikate ausstellen<br />

bzw. <strong>die</strong> Flaschen kennzeichnen.<br />

schen<br />

hinsichtlich der Einhaltung der<br />

Vorschriften und der erteilten Genehmigung<br />

zur Kennzeichnung mit „P15Y“<br />

beaufsichtigen (siehe Nr. 1.6) und<br />

lung<br />

der Vorschriften nach Nr. 2.1 in<br />

bestimmten Zeitabständen überprüfen.<br />

Die Eigentümer der Flaschen müssen<br />

rung<br />

der Prüffrist von 15 Jahren beantragen<br />

und nachweisen, dass <strong>die</strong> Vorschriften<br />

der Unterabsätze 2, 3 und 4<br />

eingehalten werden. Das bedeutet, sie<br />

müssen<br />

menten<br />

nachweisen, dass <strong>die</strong> Flaschen<br />

den Vorschriften des Unterabsatzes 1.3<br />

entsprechen,<br />

<br />

<strong>die</strong> Eigentümer ihre Flaschen befüllen<br />

lassen wollen) <strong>vor</strong>legen, <strong>die</strong> <strong>die</strong> Erfüllung<br />

der Anforderungen gemäß Nr. 2.1<br />

bestätigen,<br />

kehrende<br />

Prüfung gemäß Unterabschnitt<br />

6.2.3.5 an ihren Flaschen durchführen<br />

lassen, sofern <strong>die</strong>se Flaschen<br />

bereits eine 15-jährige Prüffrist tragen,<br />

haft<br />

berücksichtigen,<br />

Die Befüllzentren müssen<br />

wenden,<br />

mit dem <strong>die</strong> Anforderungen<br />

des Absatzes 7 der Verpackungsanweisung<br />

P200 und der Norm EN<br />

1439:2008 eingehalten werden und<br />

<strong>die</strong>s gegenüber der Benannten Stelle<br />

nachweisen und in bestimmten Zeitabständen<br />

von ihr überprüfen lassen,<br />

<br />

Unterabsatz 2.5 einhalten sowie<br />

<br />

innere Korrosion aufweisen, gemäß<br />

Unterabsatz 3.3 nicht weiter verwendet<br />

und befüllt werden.<br />

Aufgrund der Tatsache, dass <strong>die</strong> Anbringung<br />

der „pi“-Kennzeichnung gleichzeitig<br />

auch eine Reisefreiheit für <strong>die</strong><br />

Flasche innerhalb der EU bedeutet, ist es<br />

verständlich, dass eine Kennzeichnung<br />

mit (dem international anerkannten)<br />

„P15Y“ scheinbar nur im Zusammenhang<br />

mit einer Neubewertung der Konformität<br />

gemäß Richtlinie 2010/35/EU Sinn<br />

macht. Aber es ist auch möglich, dass<br />

Flaschen, <strong>die</strong> bisher keine „pi“-Kennzeichnung<br />

getragen haben und <strong>die</strong> auch<br />

nicht konformitätsneubewertet werden<br />

sollen (!), dem Verfahren nach Absatz 12<br />

unterzogen werden und mit „P15Y“ gekennzeichnet<br />

werden. Diese Flaschen<br />

bleiben zunächst nur national verkehrsfähig,<br />

tragen aber <strong>die</strong> international anerkannte<br />

Prüffristkennzeichnung „P15Y“<br />

– und sind somit sozusagen „neue nationale<br />

Flaschen“. Das klingt erst einmal<br />

widersinnig, ist aber dann doch sinnvoll<br />

<strong>vor</strong> dem Hintergrund, dass sich ein<br />

Befüllzentrum <strong>die</strong> Zertifizierung für <strong>die</strong><br />

Befüllung „alter nationaler Flaschen“, <strong>die</strong><br />

unter <strong>die</strong> Übergangsregelungen der Unterabschnitte<br />

1.6.2.9 und 1.6.2.10 fallen,<br />

sozusagen sparen kann, sofern es nur<br />

„P15Y“-Flaschen geliefert bekommt –<br />

gleich, ob es sich dabei um „pi“- oder<br />

nicht „pi“-gekennzeichnete Flaschen<br />

handelt. Der Markt wird es richten, und<br />

aus rein marktwirtschaftlichen Gesichtspunkten<br />

heraus wird es für ein Befüllzentrum<br />

unumgänglich sein, sich für beide<br />

Systeme zertifizieren zu lassen.<br />

32 FLÜSSIGGAS 02 | <strong>2014</strong>


TECHNIK UND ANWENDUNG <br />

Prüfung und Inbetriebnahme von <strong>Flüssiggas</strong>anlagen nach TRF 2012:<br />

Druck- und Dichtheitsprüfung von <strong>Flüssiggas</strong>anlagen<br />

<strong>vor</strong> Inbetriebnahme und als wiederkehrende Prüfung<br />

Warum werden an <strong>die</strong> Prüfungen von <strong>Gas</strong>anlagen so hohe Forderungen gestellt? Weil <strong>die</strong> Sicherheit von Personen und Sachwerten ein<br />

hohes Gut darstellt. <strong>Flüssiggas</strong> ist hochentzündlich und besitzt einen hohen Energiegehalt. Dazu steht <strong>die</strong> Mitteldruck-<strong>Flüssiggas</strong>leitung<br />

unter einem Druck von 0,7 bar. Damit von <strong>die</strong>sen Anlagen keine Gefahren ausgehen, sind klare Anforderungen an <strong>die</strong> Prüfung und an<br />

<strong>die</strong> Prüfpersonen in der TRF 2012 und in weiteren Regelwerken festgelegt.<br />

Von Dipl.-Ing. Andreas Preußer<br />

1. Prüfung und Inbetriebnahme der <strong>Flüssiggas</strong>tanks<br />

oder <strong>Flüssiggas</strong>flaschen,<br />

2. Prüfung der Rohrleitung,<br />

3. Inbetriebnahme der Gesamtanlage,<br />

4. Dokumentation der Prüfung und der<br />

Inbetriebnahme.<br />

Prüfung der Versorgungsanlage. (Foto: Progas)<br />

PRÜFUNG UND INBETRIEBNAHME DER<br />

FLÜSSIGGASTANKS<br />

Die Prüfung eines <strong>Flüssiggas</strong>behälters<br />

mit CE-Zeichen <strong>vor</strong> der ersten Inbetriebnahme<br />

ist durch eine befähigte Person<br />

durchzuführen, wenn der Behälter in<br />

Serie gefertigt wurde und <strong>die</strong> Ausrüstung<br />

im Baumuster des Behälters enthalten<br />

ist sowie <strong>die</strong> Prüfung eines Behälters der<br />

Serie durch eine ZÜS erfolgt ist. Wenn<br />

eine „ZUA“-Kennzeichnung auf dem Typenschild<br />

des Tanks <strong>vor</strong>handen ist (siehe<br />

Seite 31), ist davon auszugehen, dass der<br />

Tank ordnungsgemäß geprüft wurde.<br />

Grundsätzlich gilt <strong>die</strong> Befüllung des<br />

ortsfesten <strong>Flüssiggas</strong>behälters bzw. das<br />

Anschließen der <strong>Flüssiggas</strong>flasche als<br />

Inbetriebnahme der <strong>Flüssiggas</strong>anlage. Die<br />

Freigabe zur Befüllung der <strong>Flüssiggas</strong>tanks<br />

ist erst zulässig, wenn <strong>die</strong> <strong>Flüssiggas</strong>anlage<br />

vollständig installiert ist, alle<br />

erforderlichen Bescheinigungen der<br />

Prüfung für den <strong>Flüssiggas</strong>behälter und<br />

für <strong>die</strong> Rohrleitung(en) <strong>vor</strong>liegen. Dabei<br />

ist zu beachten, dass der mit 4 l/m³<br />

Fassungsraum <strong>vor</strong>gespülte Behälter<br />

nicht als befüllt gilt.<br />

Das Anschließen der <strong>Flüssiggas</strong>flasche<br />

ist erst zulässig, wenn <strong>die</strong> <strong>Flüssiggas</strong>anlage<br />

komplett installiert ist, alle erforderlichen<br />

Bescheinigungen der Aufstellung<br />

für <strong>die</strong> <strong>Flüssiggas</strong>flasche und für <strong>die</strong><br />

Rohrleitung <strong>vor</strong>liegen. Das gilt auch für<br />

mehrere Flaschen.<br />

Merke: <strong>Flüssiggas</strong>anlagen, <strong>die</strong> nicht der<br />

TRF 2012 entsprechen, dürfen nicht in<br />

Betrieb genommen werden.<br />

PRÜFUNG UND ERSTE INBETRIEBNAHME<br />

DER FLÜSSIGGASANLAGE<br />

Die Prüfung und erste Inbetriebnahme<br />

der <strong>Flüssiggas</strong>anlage erfolgt im Wesentlichen<br />

in vier Schritten:<br />

LITERATURVERZEICHNIS<br />

PRÜFUNG DER ROHRLEITUNGSANLAGE<br />

Die Prüfung der Leitungsanlage wird<br />

unterteilt in einen Prüfdruck PS < 0,5 bar<br />

und mit PS > 0,5 bar. Auch einzelne Leitungsabschnitte<br />

können getrennt geprüft<br />

Broschüre „Prüfanleitung“ nach TRF 2012, Fa. Progas<br />

Broschüre „Wiederkehrende Prüfung“ nach TRF 2012, Fa. Progas<br />

DIN EN 12542 <strong>Flüssiggas</strong>geräte und –ausrüstungsteile: Ortsfeste, geschweißte zylindrische<br />

Behälter aus Stahl, <strong>die</strong> serienmäßig für <strong>die</strong> Lagerung von <strong>Flüssiggas</strong> (LPG) hergestellt werden,<br />

mit einem Fassungsvermögen bis 13 m 3<br />

DVGW-Arbeitsblatt G 600, Technische Regeln für <strong>Gas</strong>installationen, DVGW TRGI 2008, April 2008<br />

„IBAP Erdgasbuch“, Dipl.-Ing. Andreas Preußer, Ausgabe 2008<br />

<strong>Gas</strong>rohrberechnungsprogramm „IBAP Erdgas <strong>Flüssiggas</strong>“, Version 1.1., Stand 2013<br />

Richtlinie 97/23/EG des Europäischen Parlaments und des Rates vom 29. Mai 1997 zur Angleichung<br />

der Rechts<strong>vor</strong>schriften der Mitgliedstaaten über Druckgeräte<br />

Seminarunterlage „Die neue TRF 2012“, DVFG und DVGW, Februar 2012<br />

Technische Regeln <strong>Flüssiggas</strong> 2012, DVFG TRF 2012, Stand 2012<br />

Unfallverhütungs<strong>vor</strong>schrift Verwendung von <strong>Flüssiggas</strong> BGV D 34, Januar 1997<br />

FLÜSSIGGAS 02 | <strong>2014</strong> 33


TECHNIK UND ANWENDUNG<br />

Prüfdruck der<br />

Dichtheitsprüfung<br />

150 mbar<br />

(Abb.: Progas)<br />

Prüfzuständigkeiten in Abhängigkeit von PS und DN.<br />

(Quelle: DVFG/DVGW Seminarunterlage zur TRF 2012)<br />

– Prüfzeit 10 Minuten; der Druck darf<br />

nicht fallen.<br />

5. Inbetriebnahme der gesamten <strong>Flüssiggas</strong>anlage<br />

und des <strong>Flüssiggas</strong>gerätes<br />

– <strong>Gas</strong>entnahmeventil am Behälter und<br />

Hauptabsperrventil öffnen und alle bisher<br />

nicht geprüften Verbindungen mit<br />

Lecksuchmittel auf Dichtheit prüfen.<br />

werden, z. B. der erdverlegte oder ver-<br />

deckte Leitungsteil, be<strong>vor</strong> <strong>die</strong> Leitung ver-<br />

füllt wird. Generell sind <strong>vor</strong> der Druck-<br />

prüfung alle Armaturen und Bauteile, <strong>die</strong><br />

nicht auf den Prüfdruck ausgelegt sind,<br />

abzusperren oder auszubauen, z.B. <strong>Gas</strong>zähler.<br />

Die Progas GmbH & Co. KG, Dortmund,<br />

empfiehlt folgenden Prüfablauf:<br />

1. Absperreinrichtungen des zu prüfenden<br />

Abschnittes und das <strong>Gas</strong>entnahmeventil<br />

am <strong>Flüssiggas</strong>tank schließen.<br />

2. Prüfgerät anschließen und den Prüf-<br />

druck auf <strong>die</strong> <strong>Flüssiggas</strong>leitung auf-<br />

bringen.<br />

3. Druckprüfung durchführen:<br />

– Der Prüfdruck muss den 1,1-fachen<br />

Wert des maximal zulässigen Betriebsüberdrucks<br />

(SAV Ansprechdruck)<br />

haben, mindestens jedoch 1 bar<br />

–Temperaturausgleich abwarten:<br />

10 Minuten, wenn <strong>die</strong> Rohrleitung nicht<br />

erdgedeckt verlegt ist, und 30 Minuten,<br />

wenn <strong>die</strong> Rohrleitung teilweise oder im<br />

Ganzen erdgedeckt verlegt ist.<br />

– Während der Prüfzeit darf der Druck<br />

nicht fallen.<br />

4. Dichtheitsprüfung der <strong>Gas</strong>leitung mit<br />

150 mbar bis zu den Anschlussarmaturen<br />

der <strong>Gas</strong>geräte:<br />

– 10 Minuten zum Temperaturausgleich<br />

Prüfdruck bei der<br />

Druckprüfung:<br />

1,1 -fache SAV,<br />

mindestens 1 bar.<br />

(Abb.: Progas)<br />

<br />

<br />

<br />

PROGAS-Prüfbescheinigung<br />

für <strong>Flüssiggas</strong>-Versorgungs- und Verbrauchsanlagen<br />

nach BetrSichV bzw. auf Grundlage der TRF.<br />

Blatt 2 v. 3<br />

Übergabebescheinigung und Dokumentation<br />

Beispielmann 444555 123456<br />

Name Kunden-Nr. Behälter-Nr.<br />

Anzahl<br />

Putz Erdgleiche<br />

Verlegungsarten: 1 = oberirdisch 2 = erdgedeckt 3 = unter 4 = im Raum 5 = unter<br />

<strong>vor</strong>handener<br />

Verbindungsarten: 6 = geschweißt 7 = hartgelötet 8 = geflanscht 9 = Schneidringv. 10 = Rohrgewinde 11 = gepresst 12 = Presstrennv.<br />

Positionen<br />

eintragen<br />

Bezeichnung<br />

Verle-<br />

Verbin-<br />

Wandstärke<br />

Fabrikat, Typ, Werkstoff, Abmessung DN Rohrlei-<br />

Werkstoff/Abmessung DN<br />

gungs-<br />

dungs-<br />

Prüfzeichen DIN-Norm, Zählerstand tungslänge<br />

Nr.<br />

1.)<br />

art art in mm<br />

in m<br />

11<br />

Druckregelgerät 1. Stufe mit SAV und PRV<br />

12<br />

Druckregelgerät 2. Stufe mit SAV und PRV<br />

13<br />

Druckregelgerät 2. Stufe mit SAV und Sicherheitsmembran<br />

14 1 Druckregelgerät 1. u. 2. Stufe kombiniert, mit SAV und PRV<br />

15<br />

Mitteldruckrohrleitung<br />

12 GOK 0524745<br />

16 a 1 Niederdruckrohrleitung<br />

2 11 1 Wicu 22 mm 1,5<br />

16 b 1 Niederdruckrohrleitung<br />

2 11 2,9 PE HD 32 mm 8,5<br />

16 c<br />

17<br />

1 Niederdruckrohrleitung<br />

Isolierstück<br />

4 11 1 Wicu 18 mm 5<br />

18<br />

19<br />

10<br />

1<br />

1<br />

Hauptabsperreinrichtung<br />

Hauptabsperreinrichtung kombiniert mit TAE<br />

<strong>Gas</strong>strömungswächter<br />

4<br />

4<br />

10<br />

10<br />

RMA<br />

Mertik GS 2,5<br />

11<br />

12<br />

1 Hauseinführung<br />

Magnetventil – stromlos geschlossen (optional)<br />

2/4 11/10 RMA<br />

13<br />

14<br />

1 <strong>Gas</strong>zähler (optional)<br />

4 GMT G4<br />

15<br />

Manometer (optional)<br />

Geräteabsperrarmatur kombiniert mit TAE<br />

1.) siehe Rückseite<br />

Techn. Betriebsdaten: Durchflussmedium Propan, gasförmig nach DIN 51622 zul. Betriebs-Temperatur: -10 °C bis +40 °C<br />

<strong>Gas</strong>geräte<br />

bei <strong>Gas</strong>geräten der Art B<br />

Typ<br />

Anschlusswert Abgasführung<br />

Lüftungsöffnung<br />

Nr.: Bezeichnung Fabrikat<br />

nach Geräteart Aufstellungsraum Raumgröße<br />

oben unten<br />

1.) Kilowatt A<br />

Nr .:<br />

1 B 1 C 1 m 3 cm 2 cm 2<br />

Unterrichtung/Bestätigung des Betreibers der Anlage bzw. dessen Beauftragten<br />

Hiermit bestätige ich, dass mir <strong>die</strong> hier bezeichnete <strong>Flüssiggas</strong>anlage übergeben und <strong>vor</strong>geführt wurde. Ich wurde über <strong>die</strong> Be<strong>die</strong>nung der Anlage, ihre<br />

Funktion und Betriebsweise, das Verhalten bei Betriebsstörungen, <strong>die</strong> jeweiligen Prüffristen und den Umgang mit dem <strong>Gas</strong>behälter unterrichtet. Die Betriebsund<br />

Be<strong>die</strong>nungsanweisung habe ich zur Kenntnis genommen.<br />

Auf <strong>die</strong> Notwendigkeit einer regelmäßigen Wartung der <strong>Gas</strong>geräte wurde ich hingewiesen. Ich wurde weiterhin über <strong>die</strong> Gefahren bei unsachgemäßer Behandlung<br />

oder eigenmächtiger Veränderung der Anlage hingewiesen. Jegliche Störung der Anlage ist dem Fachbetrieb zu melden. Eine eigenmächtige Reparatur ist<br />

nicht zulässig. Das Original <strong>die</strong>ser Prüfbescheinigung habe ich erhalten. Die Bescheinigung über <strong>die</strong> „Aufstellungsprüfung” bzw. <strong>die</strong> „Äußere Prüfung” des<br />

<strong>Flüssiggas</strong>behälters liegen mir <strong>vor</strong>.<br />

Die Freigabe des Bezirksschornsteinfegers ist vom Betreiber einzuholen.<br />

Der Rohrgraben der erdverlegten Rohrleitung wurde von mir ordnungsgemäß verfüllt.<br />

Bemerkungen:<br />

Nr. RL-<br />

Abschnitt<br />

Muster<br />

Niederdruckanlage<br />

1 4 11 GOK 1/2 “<br />

16 Therme ViessmannVitodens 20 Heizraum 14<br />

Ort/Datum Unterschrift Fachbetrieb/befähigte Person Unterschrift Kunde/Betreiber<br />

1 Beispielstadt 07.01.<strong>2014</strong><br />

2 Beispielstadt 07.01.<strong>2014</strong> Beispielmann<br />

<br />

<br />

Übergabebescheinigung und Dokumentation.<br />

(Quelle: Progas)<br />

34 FLÜSSIGGAS 02 | <strong>2014</strong>


TECHNIK UND ANWENDUNG <br />

– Fenster und Türen des Aufstellungsraumes<br />

des Verbrauchsgerätes öffnen.<br />

– Heiße Flächen beseitigen und elektrische<br />

Einrichtungen außer Betrieb<br />

nehmen.<br />

– <strong>Gas</strong>-Luft-Gemisch am Prüfstutzen<br />

mittels antistatischen Schlauchs ins<br />

Freie leiten.<br />

– Bei Geräten ohne Prüfstutzen Entlüftung<br />

durch das Verbrauchsgerät nach<br />

örtlichen Verhältnissen <strong>vor</strong>nehmen<br />

(z. B. Querlüftung).<br />

– <strong>Gas</strong>gerät starten; bei Nichtzündung<br />

erneut entlüften und Zündung wiederholen.<br />

– <strong>Gas</strong>gerät in unterschiedlichen Betriebszuständen<br />

5 Minuten betreiben.<br />

– Absperrventil des <strong>Gas</strong>gerätes zur Überprüfung<br />

der Flammenüberwachungseinheit<br />

schließen.<br />

– Funktion der Abgasführung und der<br />

Luftzufuhr prüfen.<br />

– Vor dem Betrieb der Anlage Prüfung<br />

der Feuerstätte vom Schornsteinfeger<br />

<strong>vor</strong>nehmen lassen.<br />

6. Dokumentation der <strong>Gas</strong>anlage und der<br />

Prüfung, Unterrichtung des Betreibers.<br />

Alle Ausrüstungsgegenstände und Prüfschritte<br />

sind mit Drücken und Zeiten zu<br />

dokumentieren. Die jeweiligen <strong>Flüssiggas</strong>anbieter<br />

stellen dazu Musterprotokolle<br />

zur Verfügung.<br />

Der Betreiber ist bei der erstmaligen<br />

Inbetriebnahme zu informieren über<br />

<br />

einschließlich der Prüffristen,<br />

Typenschild <strong>Flüssiggas</strong>behälter. (Foto: Primagas)<br />

Wiederkehrende Prüfung von <strong>Flüssiggas</strong>anlagen<br />

Flüssiganlagenteil Art der Prüfung Art der Prüfung Zeitraum<br />

<strong>Flüssiggas</strong>behälter < 3 t<br />

oberirdisch und erdgedeckt mit<br />

besonderem Korrossionsschutz<br />

KKS Anlage mit Fremdstrom<br />

KKS Anlagen mit galv. Anoden<br />

Erdgedeckte Tanks ohne<br />

Korrossionsschutz mit besonderer Wirkung<br />

<strong>Flüssiggas</strong>flaschen<br />

(Aufstellung)<br />

Wechsel der Schläuche (orange)<br />

Rohrleitungen<br />

PS ≤ 0,5 bar<br />

Rohrleitungen<br />

PS* DN ≤ 2000 bar<br />

PS > 0,5 bar<br />

DN > 25 und Flüssigphase<br />

(i.d.R. Füllleitungen)<br />

Rohrleitungen<br />

PS* DN ≤ 2000 bar<br />

PS > 0,5 bar<br />

Rohrleitungen<br />

PS* DN > 2000 bar<br />

PS > 0,5 bar und DN > 25<br />

Rohrleitungen im gewerblichen<br />

Bereich nach BGV D 34<br />

Tabelle 1: Wiederkehrende Prüfung von <strong>Flüssiggas</strong>anlagen.<br />

(Quelle: Technische Regeln <strong>Flüssiggas</strong> TRF 2012, Seite 160 ff; © Ingenieurbüro I.B.A.P.)<br />

<br />

bundenen<br />

Gefahren,<br />

<br />

<br />

und der Abgasführung durch den<br />

Bezirksschornsteinfegermeister.<br />

Eine Betriebsanweisung einschl. der<br />

Be<strong>die</strong>nungsanleitungen für <strong>die</strong> <strong>Gas</strong>geräte<br />

muss dem Betreiber u. a. übergeben werden.<br />

WIEDERKEHRENDE PRÜFUNG<br />

Bei der Äußeren Prüfung erfolgt <strong>die</strong><br />

Überprüfung des Zustandes und <strong>die</strong><br />

Funktionsfähigkeit der Tanks und Flaschen,<br />

der Druckregelgeräte, der Rohrleitung,<br />

ihrer Verbindungsstücke und<br />

Ausrüstungsteile sowie von Schlauchlei-<br />

Äußere Prüfung<br />

Innere Prüfung<br />

Äußere Prüfung<br />

Äußere Prüfung<br />

Äußere Prüfung<br />

Abspüren des Erdreichs<br />

mit <strong>Gas</strong>spürgerät im<br />

Abstand von 2 m<br />

Äußere Prüfung<br />

Austausch<br />

Äußere Prüfung<br />

Dichtheitsprüfung<br />

Äußere Prüfung<br />

Festigkeitsprüfung<br />

Dichtheitsprüfung<br />

Äußere Prüfung<br />

Festigkeitsprüfung<br />

Dichtheitsprüfung<br />

Befähigte Person<br />

ZÜS<br />

Befährigte Person<br />

ZÜS<br />

Befähigte Person<br />

Befähigte Person<br />

TRF Fachbetrieb/<br />

TRF Sachkundiger<br />

TRF Fachbetrieb/<br />

TRF Sachkundiger<br />

TRF Fachbetrieb/<br />

TRF Sachkundiger<br />

Befähigte Person<br />

Befähigte Person<br />

Befähigte Person<br />

Befähigte Person<br />

2 Jahre<br />

10 Jahre<br />

2 Jahre<br />

4 Jahre<br />

2 Jahre<br />

2 Jahre<br />

10 Jahre<br />

10 Jahre<br />

10 Jahre<br />

10 Jahre<br />

2 Jahre<br />

10 Jahre<br />

10 Jahre<br />

10 Jahre<br />

Äußere Prüfung ZÜS 5 Jahre<br />

nach BGV D 34 nach BGV D 34 1 Jahr<br />

4 Jahre<br />

tungen. Im häuslichen Bereich müssen<br />

<strong>die</strong> orangen Schläuche alle 10 Jahre ausgetauscht<br />

werden. Die Festigkeitsprüfung<br />

(Druckprüfung) und <strong>die</strong> Dichtheitsprüfung<br />

der wiederkehrenden Prüfung<br />

erfolgt analog der Prüfung <strong>vor</strong> Inbetriebnahme.<br />

Eine Zusammenfassung der<br />

Verantwortlichkeiten und der Prüfzeiträume<br />

findet sich in Tabelle 1.<br />

FAZIT<br />

Mit der TRF 2012 wurden auch klare<br />

Regeln und Anforderungen an <strong>die</strong> Prüfung<br />

und Inbetriebnahme von <strong>Flüssiggas</strong>anlagen<br />

aufgestellt. Wenn <strong>die</strong>se beachtet<br />

und eingehalten werden, wird der sichere<br />

und zuverlässige Betrieb der gesamten<br />

<strong>Flüssiggas</strong>anlage gewährleistet.<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

CAGOGAS GmbH | Flughafenstrasse 151 | 44309 Dortmund | Tel: +49 (0)231 54523180 | Fax: +49(0)231 54523189 | www.cagogas.de<br />

FLÜSSIGGAS 02 | <strong>2014</strong> 35


FIRMEN UND PRODUKTE<br />

TYCZKA TOTALGAZ, GERETSRIED<br />

Leistungsfähige Flaschenfüllanlage für den Standort Hadamar<br />

Zum 30. Oktober 2013 hat <strong>die</strong> Geretsrieder Tyczka Totalgaz am Standort Hadamar-Niederzeuzheim<br />

eine neue Flaschenfüllanlage in Betrieb genommen. Mit einer Leistung von ca. 500 11-kg-Flaschen<br />

pro Stunde ist sie <strong>die</strong> zurzeit modernste und leistungsstärkste Flaschenfüllanlage Deutschlands.<br />

Bereits im Sommer 1974 hatte <strong>die</strong><br />

Valentin <strong>Gas</strong> u. Öl GmbH & Co. KG am<br />

Standort Hadamar-Niederzeuzheim ein<br />

<strong>Flüssiggas</strong>-Umschlag- und Verteillager<br />

errichtet, von dem aus Groß- und Kleinkunden<br />

in einem Umkreis von ca. 100 km<br />

mit <strong>Flüssiggas</strong> versorgt werden. Als <strong>die</strong><br />

Tyczka Totalgaz 2011 das gesamte <strong>Flüssiggas</strong>geschäft<br />

von der Valentin <strong>Gas</strong> u. Öl<br />

GmbH & Co. KG übernahm, bestand das<br />

Tanklager im Wesentlichen aus zwei erdgedeckten<br />

Lagerbehältern mit jeweils<br />

290,5 m³ Inhalt, einer Pumpen- und Kompressorstation,<br />

einer Tkw-Station zur<br />

Be- und Entladung von Tankwagen, einer<br />

Flaschenabfüllstation, Lagerflächen für<br />

Flaschen, einem Büro- und Aufenthaltsgebäude,<br />

einem Büro- und Lagergebäude,<br />

drei oberirdischen Kleinbehältern zu<br />

Heizzwecken und einer öffentlichen LPG-<br />

Tankstelle, <strong>die</strong> im Jahr 1997 errichtet und<br />

Mitte 2010 außer Betrieb genommen worden<br />

war.<br />

Im Herbst 2011 fiel <strong>die</strong> Entscheidung,<br />

das <strong>Flüssiggas</strong>-Umschlag- und Verteillager<br />

auf den neuesten Stand der Technik zu<br />

bringen. Der umfangreiche Maßnahmenkatalog<br />

beinhaltete u.a. den Ausbau der <strong>vor</strong>handenen<br />

Flaschenfüllpumpe und den Einbau<br />

von zwei neuen Seitenkanalpumpen<br />

mit Magnetantrieb zur Flaschenbefüllung<br />

sowie <strong>die</strong> Errichtung eines Karussells mit<br />

neun elektronischen Füllautomaten und<br />

BUS-Leitung für Datenübertragung und<br />

PC-Auswertung, einem Kettenförderer,<br />

einer elektronischen Kontrollwaage (ebenfalls<br />

mit Datenübertragung und PC-Auswertung)<br />

und zwei automatischen Dichtheitskontroll<strong>vor</strong>richtungen<br />

mit Ventilöffner<br />

und -schließer. Eine zweite Füllstraße<br />

mit zwei Füllwaagen und einer elektronischen<br />

Kontrollwaage für 33-kg-Flaschen<br />

sollte ebenfalls installiert werden.<br />

Die französische Siraga überzeugte den<br />

Auftraggeber mit einem Konzept, das auf<br />

einer weitgehenden Automatisierung<br />

aller Vorgänge beruht. Die zu befüllenden<br />

Flaschen werden über einen Kettenförderer<br />

zum Füllkarussell transportiert. Von<br />

den 12 Plätzen des Karussells sind derzeit<br />

nur neun belegt; bei Bedarf kann <strong>die</strong><br />

Kapazität der Anlage also kurzfristig um<br />

ca. 30 % erhöht werden. Das Ankoppeln<br />

der Flaschen erfolgt von Hand. Während<br />

des Füll<strong>vor</strong>gangs werden <strong>die</strong> Daten von<br />

der Füllwaage auf eine Kontrollwaage<br />

übertragen bzw. gespeichert; sie können<br />

zu beliebigen Zeiten abgefragt werden.<br />

Das ermöglicht den Betreibern <strong>die</strong> jederzeitige<br />

Kontrolle über den Füll<strong>vor</strong>gang<br />

und damit <strong>die</strong> einwandfreie Funktion der<br />

Anlage. Sollte beispielsweise eine Flasche<br />

überfüllt werden, kann <strong>die</strong>se Einstellung<br />

umgehend korrigiert werden. Das Schließen<br />

der Ventile und das Abkoppeln erfolgen<br />

vollautomatisch.<br />

Die befüllte Flasche wird anschließend<br />

einer Sicherheitskontrolle unterzogen.<br />

Diese äußere Dichtheitsprüfung erfolgt<br />

derzeit noch von Hand, doch auch hier ist<br />

Siraga dabei, eine vollautomatische Lösung<br />

zu entwickeln. In Frankreich sind<br />

solche vollautomatischen Anlagen für das<br />

Aufschrauben der Verschlussmuttern bereits<br />

in Betrieb, doch weil dort <strong>die</strong> Ventile<br />

anders ausgeformt sind als hierzulande,<br />

lässt sich <strong>die</strong>se Automatik nicht 1:1 auf<br />

Deutschland übertragen. Bis es so weit<br />

ist, muss das Ventil von Hand aufgeschraubt<br />

werden. Dann wird <strong>die</strong> Flasche<br />

automatisch in <strong>die</strong> zweite Sicherheitsprüfmaschine<br />

transportiert, <strong>die</strong> <strong>die</strong> innere<br />

Dichtheit prüft. Sobald <strong>die</strong> Flasche für<br />

einwandfrei befunden wird, wird ihr Ventil<br />

automatisch geschlossen und sie vom<br />

Kettenförderer zur Palettisierung geführt.<br />

Das Befüllen der Paletten erfolgt derzeit<br />

noch manuell, doch auch hier wird <strong>die</strong><br />

baldige Automatisierung angestrebt.<br />

Dem starken Wettbewerbsdruck kann nur durch eine weitgehende Automatisierung aller Vorgänge<br />

begegnet werden: Blick auf <strong>die</strong> von der französischen Siraga errichtete Flaschenfüllanlage in<br />

Hadamar-Niederzeuzheim.<br />

36 FLÜSSIGGAS 02 | <strong>2014</strong>


E. WALTHER GMBH & CO. KG, SCHWEINFURT:<br />

Gefahrguttransport im Mischbetrieb<br />

Als mittelständischer Mineralölversorger betreibt <strong>die</strong> Schweinfurter<br />

E. Walter Mineralölhandelsgesellschaft unter anderem 120<br />

<strong>Autogas</strong>tankstellen, ein Tanklager und eine betriebseigene Spedition.<br />

Von dem aus 35 Lkws bestehenden Fuhrpark wurde kürzlich<br />

ein erstes unter Verwendung des Heavy Duty Fuel System<br />

der CHM Trucktec für den Dieselmischbetrieb umgerüstet. Die<br />

Zulassung für den Gefahrguttransport beruht auf einem Gutachten,<br />

das CHM Trucktec von der DEKRA ausgestellt wurde und in<br />

den Fahrzeugpapieren eingetragen ist. Damit zählt <strong>die</strong> E. Walther<br />

zu den Wegbereitern <strong>die</strong>ser neuen Technologie: Bislang wurden<br />

weniger als ein Dutzend Fahrzeuge im Dieselmischbetrieb nach<br />

ADR zugelassen.<br />

WIR<br />

KOPF<br />

STELLEN<br />

IHRE FLASCHEN<br />

Prüfen u. Instandsetzen<br />

von <strong>Flüssiggas</strong>flaschen<br />

Mit dem im bereits im Juli 2013 auf den Mischbetrieb umgerüsteten Lkw<br />

will man bei der Schweinfurter E. Walther GmbH im eigenen Betrieb<br />

Erfahrungen sammeln.<br />

Umgerüstet wurde eine Sattelzugmaschine von Scania (Modell<br />

G 420 LA), deren sechs Zylinder-Reihenmotor eine Leistung von<br />

309 kW (420 PS) hat. Seither wird bis zu einem Drittel des<br />

Diesels durch günstiges <strong>Flüssiggas</strong> ersetzt. Grundsätzlich ermöglicht<br />

das System <strong>die</strong> Substitution von 9–10 l Diesel durch 10–12 l<br />

<strong>Flüssiggas</strong>. Unabhängig von der Beladung des Fahrzeugs werden<br />

im Teillastbetrieb <strong>die</strong> höchsten Einsparquoten erreicht, wobei<br />

das Fahrverhalten des Fahrers den Verbrauch maßgeblich beeinflusst.<br />

Zu der Einsparung an Kraftstoffkosten kommt <strong>die</strong> Tatsache,<br />

dass auch <strong>die</strong> Emissionen von CO 2 , NO x und <strong>vor</strong> allem <strong>die</strong><br />

Partikelemissionen durch <strong>die</strong> Beimischung von <strong>Flüssiggas</strong> erheblich<br />

(letztere bis zu 50%) reduziert werden können, was besonders<br />

für innerstädtische Bereiche interessant sein dürfte – auch<br />

wenn <strong>die</strong> maximale Kostenersparnis sich nur im Fernverkehr,<br />

auf langen Strecken, erzielen lässt.<br />

Der Lkw wurde in der betriebseigenen Werkstatt von E. Walther<br />

umgebaut, das Werkstattteam erhielt bei der Gelegenheit <strong>die</strong> für<br />

<strong>die</strong> Umrüstung weiterer Fahrzeuge erforderliche Schulung. Die<br />

soll immer dann erfolgen, wenn ältere Fahrzeuge ersetzt werden.<br />

Die Umstellung auf den Mischbetrieb ist ein wegweisendes<br />

Beispiel dafür, wie Unternehmen der <strong>Flüssiggas</strong>branche sich<br />

auch über den eigenen Bedarf hinaus neue Märkte erschließen<br />

und gleichzeitig einen nennenswerten Beitrag für mehr Umweltschutz<br />

leisten können.<br />

<br />

<br />

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FLÜSSIGGAS 02 | <strong>2014</strong> 37


FIRMEN UND PRODUKTE±<br />

Eine Technologie mit vielen Vorteilen:<br />

Seitenkanalpumpen für <strong>Flüssiggas</strong><br />

<strong>Flüssiggas</strong> wird auf dem Weg von der Raffinerie zum Endverbraucher mehrfach umgeschlagen. Aus wirtschaftlichen Gesichtspunkten<br />

erfolgt <strong>die</strong> Umfüllung und Weiterbeförderung in der flüssigen Form. <strong>Flüssiggas</strong>e wie Propan, Butan oder deren Gemische stellen mit<br />

ihren Eigenschaften besondere Ansprüche an <strong>die</strong> dabei verwendeten Pumpen. Verschiedene Arten von Kreisel- und Verdrängerpumpen<br />

finden hier ihre Anwendung, doch nicht jede Hydraulik wird allen Anforderungen gerecht. Von Henning Mollenhauer<br />

Abb. 1: Strömungsverlauf in einer Seitenkanalstufe.<br />

SEITENKANALPUMPE:<br />

DAS FUNKTIONSPRINZIP<br />

Die Seitenkanalpumpe wurde in den<br />

1930er-Jahren von Otto Siemen und Johannes<br />

Hinsch (SIHI) entwickelt und zum<br />

Patent angemeldet. Die innovativen Ideen<br />

der beiden Pioniere auf den Gebieten der<br />

selbstansaugenden Flüssigkeitspumpen<br />

und flüssigkeitsmitfördernden Vakuumpumpen<br />

markierten den Anfang eines<br />

Unternehmens, das sich zu einem der<br />

bedeutendsten Lieferanten weltweit für<br />

Flüssigkeits- und <strong>Gas</strong>fördersysteme entwickelt<br />

hat.<br />

Der Name der Hydraulik rührt aus der<br />

Tatsache, dass der Förderkanal der Flüssigkeit<br />

seitlich des Laufrades verläuft: Die<br />

Flüssigkeit tritt über den Saugschlitz in<br />

<strong>die</strong> Förderstufe ein und wird durch das<br />

Flügelrad radial beschleunigt (siehe<br />

Abb. 1).<br />

Die Form des Seitenkanals erzwingt ein<br />

mehrmaliges Eintreten des Mediums in<br />

das Flügelrad. Die Energiezufuhr und damit<br />

<strong>die</strong> Druckerhöhung beträgt ein Mehrfaches<br />

dessen einer konventionellen Kreiselpumpe.<br />

Bei <strong>Gas</strong>- bzw. <strong>Gas</strong>mitförderung<br />

sammeln sich aufgrund der geringeren<br />

Dichte <strong>die</strong> <strong>Gas</strong>anteile im inneren Durchmesser<br />

der Flügelradzelle und werden am<br />

Ende des Seitenkanals durch einen speziellen<br />

Auslass abgeführt.<br />

WELCHE BESONDEREN EIGENSCHAFTEN<br />

BRAUCHT EINE FLÜSSIGGASPUMPE?<br />

<strong>Flüssiggas</strong> ist keine Flüssigkeit im üblichen<br />

Sinne, sondern es handelt sich um<br />

ein unter Druck verflüssigtes <strong>Gas</strong>. Eine<br />

für den Umschlag von <strong>Flüssiggas</strong> optimierte<br />

Pumpe berücksichtigt <strong>die</strong> Tatsache,<br />

dass schon kleine Temperaturänderungen<br />

zu <strong>Gas</strong>bildungen, und somit zu<br />

erheblichen Prozessproblemen und erhöhtem<br />

Verschleiß der Pumpe führen<br />

können. Durch speziell für <strong>die</strong>se Anwendung<br />

entwickelte Hydrauliken können<br />

interne Ausgasungen und erhöhter Trockenlaufverschleiß<br />

vermieden werden.<br />

Eine „wahre“ <strong>Flüssiggas</strong>pumpe vereint<br />

<strong>die</strong> folgenden Anforderungen:<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

WARUM HOHE DRUCKERHÖHUNG?<br />

Bedingt durch <strong>die</strong> geringe Dichte von<br />

<strong>Flüssiggas</strong> von ca. 0,5 bis 0,6 kg/l sind oft<br />

hohe Förderhöhen erforderlich. Um beispielsweise<br />

eine Propangasflasche zu füllen,<br />

sollte <strong>die</strong> Pumpe über eine Mindestförderhöhe<br />

von ca. 200 m verfügen; das<br />

bedeutet einen Mindestfülldifferenzdruck<br />

von 10 bar bezogen auf Propan. Darüber<br />

hinaus können bereits kleine Temperaturunterschiede<br />

eine nennenswerte Druckerhöhung<br />

der Pumpen erfordern: Schon ein<br />

Temperaturanstieg von 4°C erfordert<br />

einen zusätzlichen Differenzdruck der<br />

Pumpe von 1 bar bei Propan (siehe Abb. 2).<br />

Abb. 2: Dampfdruckänderung<br />

unter<br />

Temperatureinfluss<br />

bei Propan. Ein nicht<br />

isolierter Tank wird<br />

unter Sonneneinstrahlung<br />

aus einem<br />

erdgedeckten Tank<br />

befüllt.<br />

WARUM GEMISCHFÖRDERLEISTUNG?<br />

Hohe Umgebungstemperaturen im<br />

Sommer führen an vielen Anlagen mit<br />

ungünstigen Zulaufleitungen zur <strong>Gas</strong>ansammlung.<br />

Diese <strong>Gas</strong>anteile können<br />

schon bei sehr geringen Mengen zum<br />

Strömungsabriss in Zentrifugalpumpen<br />

führen oder zu hohem Verschleiß bei Verdrängerpumpen.<br />

Seitenkanalpumpen sind<br />

mit einer speziellen Hydraulikeinrichtung<br />

versehen und können auch mit reduzierter<br />

Leistung über einen längeren Zeitraum<br />

<strong>Gas</strong>anteile bis 50 % mitfördern.<br />

Somit ist <strong>die</strong>ses Pumpenprinzip prädestiniert<br />

für <strong>die</strong> Förderung von verflüssigten<br />

<strong>Gas</strong>en.<br />

WARUM GASFÖRDERLEISTUNG?<br />

Nicht nur bei hohen <strong>Gas</strong>anteilen in der<br />

Saugleitung, sondern auch in besonderen<br />

Fällen ist auch kurzzeitige 100%ige <strong>Gas</strong>förderung<br />

erforderlich. Anwendung findet<br />

<strong>die</strong>se Eigenschaft bei den Seitenkanal-<br />

Kombipumpen während der Ansaugphase<br />

in PC-Anlagen (siehe Abb. 3). In <strong>die</strong>sen<br />

speziellen Anlagen kann <strong>Flüssiggas</strong> aus<br />

unterirdischen Behältern angesogen werden.<br />

Seitenkanalpumpen arbeiten hier<br />

kurzzeitig als Vakuum-Pumpe. Genau<br />

abgestimmte <strong>Gas</strong>fördermengen sorgen<br />

somit über <strong>die</strong> entnommene Verdampfungswärme<br />

für unterschiedliche Dampfdrücke<br />

im Saugrohr und ermöglichen<br />

damit ein Ansaugen.<br />

38 FLÜSSIGGAS 02 | <strong>2014</strong>


FIRMEN UND PRODUKTE <br />

Abb. 4: Seitenkanal-Kombipumpe mit Magnetkupplung.<br />

Abb. 3: PC Anlage für Propan/Butan-Förderung im Saugbetrieb.<br />

WARUM NIEDRIGE NPSH-WERTE?<br />

Der NPSH-Wert einer Pumpe bezeichnet<br />

<strong>die</strong> Druckabsenkung der zu pumpenden<br />

Flüssigkeit bei Eintritt in das 1. Laufrad<br />

der Pumpe. Diese Angabe wird<br />

genormt in „Metern Flüssigkeitssäule“<br />

ausgedrückt. Wenn beispielsweise eine<br />

Pumpe an ihrem Betriebspunkt einen<br />

NPSH-Wert von 1 m hat, so senkt sie infolge<br />

der Beschleunigung der Flüssigkeit<br />

den Druck im Volumenstrom um 1 m ab.<br />

Um <strong>die</strong>se Druckabsenkung zu kompensieren,<br />

sollte <strong>vor</strong> der Pumpe ein Flüssigkeitspegel<br />

von mindestens 1 m über der<br />

Pumpenachse liegen, um noch kavitationsfrei<br />

zu fördern.<br />

Ein niedriger NPSH-Wert stellt ein<br />

besonderes Qualitätsmerkmal einer<br />

<strong>Flüssiggas</strong>pumpe dar: In der Praxis<br />

bedeuten niedrige NPSH-Werte geringere<br />

Zulaufhöhen und damit günstigere<br />

Anlagenkosten, da der <strong>Flüssiggas</strong>behälter<br />

nur sehr niedrig <strong>vor</strong> der Pumpe angeordnet<br />

sein muss.<br />

SEITENKANAL-KOMBIPUMPE<br />

Um einen kavitationfreien Eintritt auch<br />

bei sehr niedrigen Zulaufhöhen zu erreichen,<br />

wird ein spezielles kavitationsarmes<br />

Zentrifugalrad den Seitenkanalstufen<br />

<strong>vor</strong>geschaltet. Somit erfüllt <strong>die</strong><br />

Seitenkanal-Kombipumpe (Abb. 4 und 6)<br />

nun auch <strong>die</strong> letzte Anforderung einer<br />

wahren <strong>Flüssiggas</strong>pumpe. Mit keinem<br />

anderen Pumpensystem können über<br />

einen Fördermengenbereich bis 35 m 3 /h<br />

Zulaufhöhen von 0,2 bis 0,8 m wirtschaftlich<br />

erreichbar werden. Dadurch wird <strong>die</strong><br />

anlagenseitige Installation einfach und<br />

der Kostenaufwand gering gehalten.<br />

ZENTRIFUGAL-KOMBIPUMPEN<br />

Bei Volumenströme ab 35 m 3 /h, bei denen<br />

man nicht auf eine <strong>Gas</strong>förderleistung<br />

verzichten will, findet ein anderes Kombipumpenprizip<br />

Anwendung (Abb. 5). Um<br />

einen möglichst hohen Wirkungsgrad zu<br />

erzielen, werden mehrere Zentrifugal-<br />

Hauptförderstufen in Reihe zusammengeschaltet<br />

und so der nötige Förderdruck<br />

erreicht. Eine spezielle NPSH-Vorstufe sorgt<br />

für den niedrigen NPSH-Wert. Hier handelt<br />

es sich um ein Kombipumpensystem,<br />

bei dem <strong>die</strong> Zentrifugalhydrauliken <strong>die</strong><br />

eigentliche Förderleistung übernehmen.<br />

Die Seitenkanalhydraulik übernimmt<br />

dann <strong>die</strong> fehlenden <strong>Gas</strong>mitförderaufgaben.<br />

Hier sind drei unterschiedliche<br />

Hydrauliken aufeinander abgestimmt<br />

und sichern somit auch bei größeren<br />

Fördermengen <strong>die</strong> wichtigsten Eigenschaften<br />

einer richtigen <strong>Flüssiggas</strong>pumpe.<br />

Abb. 5: Mehrstufig Zentrifugal-Kombipumpe mit NPSH- und Seitenkanal-<br />

<strong>Gas</strong>saugestufe.<br />

Abb. 6: Seitenkanal-Kombipumpe mit Gleitringdichtung.<br />

SICHERE LAGERUNG VON GEFAHRSTOFFEN<br />

AUFFANGWANNEN<br />

GEFAHRSTOFF-REGALE<br />

GASFLASCHEN-CONTAINER<br />

GEFAHRSTOFF-LAGERCONTAINER<br />

700 WEITERE ARTIKEL<br />

KATALOG-DOWNLOAD:<br />

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FLÜSSIGGAS 02 | <strong>2014</strong> 39


FIRMEN UND PRODUKTE<br />

WESTFALEN GRUPPE NIMMT ERSTE BIOGASKONDITIONIERUNGSANLAGE IN BETRIEB:<br />

Tunen mit <strong>Flüssiggas</strong><br />

Die Biogasbranche hat sich in den vergangenen Jahren zu einem bedeutenden Anbieter für regenerative Energien entwickelt. Auch<br />

wenn durch Änderungen beim Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) <strong>die</strong> Zahl der Neuanlagen seit 2012 deutlich sinkt, waren zum<br />

Stichtag 31. Dezember 2013 in Deutschland gemäß der Prognose des Fachverbandes Biogas e.V., Freising, insgesamt 7720 Biogasanlagen<br />

mit einer Gesamtleistung von 3547 Megawatt elektrisch (MW el ) in Betrieb.<br />

Der <strong>Flüssiggas</strong>behälter der Biokonditionierungsanlage Altenholz beim Transport …<br />

Die Westfalen Gruppe aus Münster<br />

engagiert sich verstärkt im Bereich der<br />

regenerativen Energien; kürzlich hat sie<br />

für eine Biogasanlage in der Gemarkung<br />

Altenholz im Landkreis Stendal eine erste<br />

Konditionierungsanlage installiert. Sie<br />

soll das Biogas auf Erdgasqualität tunen,<br />

damit es in das Erdgasnetz des Versorgers<br />

Avacon eingespeist werden kann.<br />

GLEICHBLEIBENDE QUALITÄT<br />

Damit das in Altenholz gewonnene Biogas<br />

dauerhaft dem Brennwert von Erdgas<br />

entspricht, muss in unterschiedlichen<br />

Dosen <strong>Flüssiggas</strong> (Propan) zugeführt wer-<br />

den. Nur so entspricht das ins öffentliche<br />

Netz eingespeiste <strong>Gas</strong> den Qualitätsanforderungen<br />

des DVGW-Regelwerks (Deutscher<br />

Verein des <strong>Gas</strong>- und Wasserfaches<br />

e.V.). Die Aufbereitung geschieht durch<br />

<strong>die</strong> sogenannte Biogaskonditionierung.<br />

In <strong>die</strong> jetzt in Betrieb genommene Anlage<br />

werden pro Jahr rund 350 t <strong>Flüssiggas</strong><br />

eingespeist.<br />

Nach der Zwischenversorgung mit zwei<br />

mobilen Behältern mit jeweils 2,9 t Fassungsvolumen<br />

wurde auf dem Grundstück<br />

des Biogasanlagenbetreibers ein<br />

29 t fassender <strong>Flüssiggas</strong>behälter unterirdisch<br />

eingelagert und über eine korrosionsgeschützte,<br />

armierte Edelstahlwellschlauchleitung<br />

mit dem eingangsseitigen<br />

Kugelhahn der Verdampfungsanlage in<br />

der Biogaseinspeiseanlage verbunden.<br />

Das <strong>Flüssiggas</strong> wird von dort aus durch<br />

physikalischen Eigendruck zur Verdampfungsanlage<br />

geleitet.<br />

Mittlerweile hat <strong>die</strong> Westfalen Gruppe<br />

zwei weitere Biogaskonditionierungsanlagen<br />

in Betrieb genommen, <strong>die</strong> jährlich<br />

200 resp. 170 t <strong>Flüssiggas</strong> zum<br />

Upgraden des Biogases einspeisen. Das<br />

Auftragsvolumen für <strong>die</strong> drei Anlagen<br />

zusammen beträgt rund 3 Mio. Euro.<br />

ENERGIEREICHES GAS<br />

Biogas entsteht in sogenannten Fermentern<br />

durch <strong>die</strong> anaerobe Vergärung<br />

von organischen Substanzen. Verwendet<br />

werden dafür alle nachwachsenden Rohstoffe,<br />

zum Beispiel Grünschnitt oder<br />

Speisereste. In manchen Anlagen wird<br />

sogar Gülle beigemischt. Hauptbestandteile<br />

von Biogas sind Methan (CH 4 ) und<br />

Kohlendioxid (CO 2 ). Der hohe Methananteil<br />

zwischen 50 und 80 Vol.-% macht das<br />

Biogas sehr energiereich und damit als<br />

Brennstoff interessant.<br />

… und nach der Einlagerung ins Erdreich. Die beiden Behälter im Hintergrund <strong>die</strong>nten der<br />

Zwischenversorgung.<br />

(Fotos: Westfalen AG)<br />

40 FLÜSSIGGAS 02 | <strong>2014</strong>


FIRMEN UND PRODUKTE <br />

INNOVATIVES SYSTEM VON WESTFA: KLICK & GO<br />

Flaschenwechsel in Rekordzeit<br />

Stillstand kostet Geld, besonders im Arbeitsalltag. Gut, wenn da verlässliche Helfer im Einsatz sind, <strong>die</strong> Arbeitsabläufe beschleunigen<br />

und Prozesse verschlanken. Gabelstapler mit Treibgasantrieb sorgen in Gewerbebetrieben dafür, dass alles in Bewegung bleibt<br />

– pausenloser Betrieb und Höchstleistungen bei geringem Verbrauch sind für <strong>die</strong> verlässlichen Multitalente kein Problem. Dank der<br />

neuen klick & go-<strong>Gas</strong>flaschen der Hagener WESTFA Vertriebs- und Verwaltungs-GmbH ist ab sofort jeder Flaschenwechsel in Rekordzeit<br />

erledigt. So haben Staplerfahrer schnell wieder freie Fahrt.<br />

Die Hagener WESTFA Vertriebs- und Verwaltungs-GmbH hat ab sofort spezielle klick-&-go-<strong>Gas</strong>flaschen<br />

für Gabelstapler mit Treibgasantrieb im Programm. Das System macht den Flaschenwechsel schneller,<br />

einfacher und sicherer.<br />

MIT TREIBGAS AUF DER ÜBERHOLSPUR<br />

Die neuen 11-kg-klick-&-go-Flaschen<br />

hat der <strong>Flüssiggas</strong>anbieter WESTFA ab<br />

sofort im Programm. Gefüllt sind sie mit<br />

hochwertigem und schadstoffarmem Mar-<br />

ken-Treibgas des Hagener Spezialisten.<br />

Dieses erweist sich <strong>vor</strong> allem in puncto<br />

Lagerung als wahres Platzwunder: Ein<br />

Liter in flüssiger Form wiegt gerade einmal<br />

rund 500 g und ergibt im gasförmigen<br />

Zustand 260 l – ein optimaler Ener-<br />

gieträger für Gewerbebetriebe, <strong>die</strong> auf<br />

einen Antriebsstoff setzen, der Arbeitsabläufe<br />

verschlankt, sich extrem sparsam<br />

verbrauchen lässt und zugleich umweltfreundlich<br />

ist.<br />

Motorschonend, effizient und sicher –<br />

als Treibgas zum Antrieb von Kraftfahr-r<br />

zeugmotoren hat sich <strong>Flüssiggas</strong> seit vielen<br />

Jahren bewährt. Es überzeugt mit<br />

ermäßigter Mineralölsteuer, geringen<br />

Wartungskosten und niedrigen Kraftstoff-ff<br />

preisen. Auch Gabelstapler setzt der<br />

emissionsarme Energieträger effizient in<br />

Bewegung: Im Gegensatz zu Elektrofahr-r<br />

zeugen benötigen sie keine Ladestopps<br />

und vermeiden damit unnötigen Stillstand.<br />

Im Vergleich zu Dieselfahrzeugen<br />

wiederum punkten Treibgasstapler be-<br />

www.perkeo-werk.de<br />

PROFI-<br />

WERKZEUGE<br />

GERMANY 1919<br />

sonders durch ihre Flexibilität, denn sie<br />

sind überall einsetzbar, selbst in geschlossenen<br />

Räumen.<br />

Ab sofort sind Gewerbebetriebe, <strong>die</strong> auf<br />

Gabelstapler mit Treibgasantrieb setzen,<br />

noch flexibler – dank der neuen klick-&-<br />

go-<strong>Gas</strong>flaschen von WESTFA. Das System<br />

macht den <strong>Gas</strong>flaschenwechsel jetzt noch<br />

schneller und sicherer. Während der her-<br />

kömmliche Austausch über eine Minute<br />

in Anspruch nimmt, ist <strong>die</strong> klick-&-go-<br />

<strong>Gas</strong>flasche innerhalb von 25 Sekunden<br />

ausgetauscht. Mit ihrem innovativen Ventilsystem<br />

und einem speziellen Adapter<br />

lässt sich <strong>die</strong> <strong>Gas</strong>flasche mit nur einem<br />

Dreh wechseln – ganz ohne Werkzeug,<br />

dafür aber absolut flexibel und sicher.<br />

„Das neue System halbiert <strong>die</strong> Rüstzeit<br />

pro Flaschenwechsel – aufs Jahr gerechnet<br />

sind das rund 750 Minuten pro Stapler,<br />

<strong>die</strong> eingespart werden können“,<br />

erklärt WESTFA-Geschäftsführer Oliver<br />

Nehring. Dabei steht auch <strong>die</strong> Sicherheit<br />

bei <strong>die</strong>sem geprüften System im Vorder-r<br />

grund: Ein eingebautes Rückschlagventil<br />

sorgt dafür, dass selbst bei geöffnetem<br />

Flaschenventil kein <strong>Gas</strong> unkontrolliert<br />

austritt und sich kein Rost in der Flasche<br />

bildet.<br />

Wie das klick-&-go-System den Flaschenwechsel<br />

in Rekordzeit möglich macht, gibt es<br />

auch im Internet, auf YouTube, zu sehen. Die<br />

Suchworte „klick & go“ führen bei dem Videoportal<br />

direkt zu dem Produktfilm.<br />

FLÜSSIGGAS 02 | <strong>2014</strong> 41


VERANSTALTUNGEN UND PUBLIKATIONEN<br />

3. – 5. JUNI <strong>2014</strong>:<br />

UNITI expo, Stuttgart<br />

Mit aktuell 300 Ausstellern<br />

aus 28 Ländern (Stand 20. März)<br />

wird <strong>die</strong> vom Bundesverband<br />

mittelständischer Mineralölunternehmen<br />

e.V., Berlin, ins<br />

Leben „UNITI expo“, <strong>die</strong> vom<br />

3. bis zum 5. Juni in Stuttgart<br />

erstmals stattfindet, ihrem<br />

selbst auferlegten Anspruch,<br />

eine „internationale“ Fachmesse<br />

für Produkte und Dienstleistungen<br />

rund um das Tankstellengeschäft<br />

zu sein, durchaus<br />

gerecht.<br />

Der „<strong>Branche</strong>ndialog Tankstelle“<br />

mit einem umfangreichen<br />

Vortrags- und Schulungsprogramm<br />

für Pächter und<br />

Tankstellenbetreiber und das<br />

bewährte „Zukunftsforum<br />

Tankstelle“ mit nationalen und<br />

internationalen Themen – erstmals<br />

in zwei parallelen Foren<br />

auf Deutsch und Englisch –<br />

machen das Treffen in Stuttgart<br />

zu einem Pflichttermin für<br />

<strong>die</strong> Tankstellenbranche auf<br />

nationaler und internationaler<br />

Ebene.<br />

„Etwas Vergleichbares wie<br />

<strong>die</strong> UNITI expo, mit Vorträgen<br />

und einem Kongress gleichzeitig,<br />

gibt es momentan nicht.<br />

Wir haben namhafte Experten<br />

zusammengebracht und hoffen,<br />

der Welt der Tankstellen<br />

mit <strong>die</strong>ser Veranstaltung neue<br />

Impulse zu geben,“ sagt Elmar<br />

Kühn, Hauptgeschäftsführer<br />

der UNITI. Interessenten finden<br />

detaillierte Informationen<br />

unter www.uniti-expo.de<br />

19. – 21. MAI <strong>2014</strong><br />

Berliner Energietage<br />

Seit anderthalb Jahrzehnten<br />

sind <strong>die</strong> Berliner Energietage<br />

<strong>die</strong> Leitveranstaltung für Energieeffizienz<br />

in Deutschland.<br />

Diesen Status unterstreichen<br />

auch in <strong>2014</strong> <strong>die</strong> zuständigen<br />

Bundesministerien für <strong>die</strong><br />

Energie- und Baubranche, <strong>die</strong><br />

mit mehreren Veranstaltungen<br />

vertreten sein werden: Mit<br />

Vizekanzler Sigmar Gabriel<br />

übernimmt der für Energie<br />

zuständige Bundesminister <strong>die</strong><br />

Schirmherrschaft über <strong>die</strong> Berliner<br />

Energietage <strong>2014</strong>. Sein<br />

Haus, das Bundesministerium<br />

für Wirtschaft und Energie<br />

(BMWi), bietet neben der<br />

Preisverleihung „Ideenwettbewerb<br />

Schule 2030“ zwei weitere<br />

Kongress-Veranstaltungen<br />

zu Energie- und Wärmenetzen<br />

sowie dezentralen Energiesystemen<br />

an. Und auch das Bundesministerium<br />

für Umwelt,<br />

Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit<br />

(BMUB) unter Bundesministerin<br />

Dr. Barbara<br />

Hendricks engagiert sich als<br />

Schirmherr und ist mit zwei<br />

eigenen Veranstaltungen vertreten.<br />

Das komplette Programm<br />

listet 43 hochqualifizierte Veranstalter<br />

mit insgesamt<br />

46 Halbtagesveranstaltungen,<br />

<strong>die</strong> das breite Spektrum der<br />

Energieeffizienz in Deutschland<br />

<strong>vor</strong>stellen, diskutieren<br />

und weiterentwickeln. Detaillierte<br />

Informationen unter<br />

www.berliner-energietage.de<br />

Unternehmensverkauf!<br />

Regional tätiger <strong>Flüssiggas</strong>-Versorger<br />

im süddeutschen Raum<br />

sucht einen Käufer als Nachfolger<br />

Kunden: Über 1500 gewerblich und privat,<br />

<br />

Absatzvolumen: 3000 – 3500 Tonnen pro Jahr.<br />

Zuschriften erbeten unter Angabe der Chiffre-Nr. 1880<br />

an <strong>die</strong> Fachzeitschrift <strong>Flüssiggas</strong>,<br />

Postfach 5654, 59806 Arnsberg<br />

ENEV <strong>2014</strong> FÜR GEBÄUDE:<br />

Kurzinfo für <strong>die</strong> Praxis<br />

Ab 1. Mai <strong>2014</strong> ist es soweit:<br />

Wer einen Bauantrag einreicht,<br />

eine Bauanzeige erstattet oder<br />

eine sonstige Baumaßnahme<br />

beginnt, muss ggfs. auch <strong>die</strong><br />

novellierte Energieeinsparverordnung<br />

(EnEV <strong>2014</strong>) erfüllen:<br />

Eigentümer, Vermieter, Verkäufer<br />

und Makler sowie<br />

Architekten, Planer, Handwerker<br />

und Verwalter: Sie alle<br />

müssen <strong>die</strong> neuen Vorgaben<br />

kennen und anwenden. Doch<br />

der Text der Verordnung ist für<br />

Nichtjuristen auf Anhieb nicht<br />

leicht zu verstehen.<br />

EnEV <strong>2014</strong>: Übersichtlich, klar,<br />

und für jedermann verständlich<br />

erläutert. Die Broschüre wird im<br />

Internet laufend aktualisiert.<br />

(© Gestaltung: Margarete Mattes,<br />

München; © Bild: Olivier Le Moal,<br />

Fotolia.com)<br />

Hier setzt <strong>die</strong> aktuelle Broschüre<br />

„Neue EnEV <strong>2014</strong>:<br />

Kurzinfo für <strong>die</strong> Praxis“ an,<br />

herausgegeben von der Stuttgarter<br />

Architektin Melita<br />

Tuschinski. Abschnitt für Abschnitt<br />

erläutert <strong>die</strong> Autorin<br />

<strong>die</strong> Verordnung übersichtlich,<br />

klar und für jedermann verständlich.<br />

Da Tuschinski <strong>die</strong><br />

Broschüre fortlaufend um<br />

Checklisten und Hinweise ergänzt,<br />

veröffentlicht sie <strong>die</strong><br />

Publikation ausschließlich als<br />

Pdf-Dokument in ihrem Experten-Portal<br />

„EnEV-online.de“.<br />

Welche Inhalte aus aktuellem<br />

Anlass geändert wurden, erfahren<br />

Interessierte über den kostenfreien<br />

EnEV-Newsletter.<br />

www.EnEV-online.de<br />

SAFE KATALOG <strong>2014</strong>:<br />

200 Seiten Lagersysteme<br />

Der neue Katalog von SÄBU ist da:<br />

Einfach telefonisch anfordern (Tel.<br />

02294-69423) oder als Download<br />

unter www.katalog.saebu.de<br />

Der sorgsame Umgang mit<br />

Gefahrstoffen ist nicht nur im<br />

Hinblick auf <strong>die</strong> Einhaltung<br />

der gesetzlichen Bestimmungen<br />

wichtig, sondern darüber<br />

hinaus aus heutigen Arbeitsprozessen,<br />

wo Umwelt- und<br />

Arbeitsschutz zunehmend an<br />

Bedeutung gewinnen, nicht<br />

mehr wegzudenken. Das SAFE<br />

Lagerprogramm bietet praxisgerechte<br />

und wirtschaftliche<br />

Lösungen für <strong>die</strong> <strong>vor</strong>schriftsmäßige<br />

Lagerung von brennbaren<br />

und/oder wassergefährdenden<br />

Me<strong>die</strong>n innerhalb und<br />

außerhalb von Gebäuden: Auffangwannensysteme,<br />

Gefahrstoffcontainer<br />

und Gefahrstoffregale<br />

mit integrierten<br />

Auffangwannen, <strong>Gas</strong>flaschencontainer,<br />

Brandschutzschränke,<br />

isolierte Container und<br />

Brandschutzcontainer erleichtern<br />

<strong>die</strong> sichere und effiziente<br />

Lagerung im betrieblichen Alltag.<br />

Die breit gefächerte Zubehörpalette<br />

reicht von der<br />

Kranaufhängung über Überfahrbrücken,<br />

Diebstahlsicherungen,<br />

verschiedene<br />

Türpositionen bis hin zur explosionsgeschützten<br />

Elektroinstallation.<br />

Neben einer Vielzahl<br />

an Standardausführungen<br />

erhalten Kunden auch maßgeschneiderte<br />

Lösungen für den<br />

individuellen Bedarf. Erfahrene<br />

Fachberater stehen bei Planung<br />

und Realisierung der Gefahrstoffeinrichtungen<br />

zur Seite.<br />

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42 FLÜSSIGGAS 02 | <strong>2014</strong>


ANKAUF von GASTANKS,<br />

GAS-TANKFAHRZEUGEN sowie<br />

FLÜSSIGGAS-ABFÜLLANLAGEN<br />

Demontagen von Tanks aller Art<br />

Verkauf von Neu- und Gebrauchttanks<br />

Barth GmbH Tel.: 0 72 51/91510 · Fax: 8 59 70<br />

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Abdichtungsprodukte für Rohrdurchführungen<br />

Expan<strong>die</strong>rende Verpressharze<br />

System 208 Basis Polyurethan (PUR)<br />

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System 308 Basis Epoxidharz (EP)<br />

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Der Hausanschluß ist gas- und druckwasserdicht sicher verschlossen<br />

und erfüllt höchste Anforderungen an <strong>die</strong> Auszugssicherheit<br />

Werksfoto: Büttig Koblenz<br />

Büttig GmbH<br />

56070 Koblenz<br />

Carl-Mand-Straße 9<br />

Tel. (02 61) 9 84 29-0<br />

Fax (02 61) 9 84 29-50<br />

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<strong>Flüssiggas</strong>- Service & Wartung GmbH<br />

Engineering - Fertigung - Montage - Wartung & Reparaturen<br />

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Service und Wartung an<br />

<strong>Flüssiggas</strong>anlagen,<br />

LPG-Tankstellenbau,<br />

Entwicklung von<br />

Zapfsäulenelektronik<br />

Tanktechnik<br />

Bundesweit<br />

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F-SW<br />

Service &<br />

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<strong>Gas</strong><br />

Goslarsche Straße 14<br />

38259 Salzgitter OT Ringelheim<br />

Geschäftsführende Gesellschafter:<br />

Ralph Dittmer und Christian Pförtner<br />

Amtsgericht Braunschweig: HRB 202282<br />

Ust- Id- Nr.: DE 271 113 335<br />

Urheberrecht (C) 2012 <strong>Flüssiggas</strong>- Service und Wartung GmbH<br />

Versorgung · Vertrieb · Lagerung · Technik und Anwendung: Propan | Butan | <strong>Autogas</strong><br />

<strong>Flüssiggas</strong> erscheint im 60. Jahrgang (<strong>2014</strong>)<br />

www.fluessiggas-magazin.de · www.strobel-verlag.de<br />

Verlag<br />

STROBEL VERLAG GmbH & Co. KG, Postfach 5654, 59806 Arnsberg<br />

Telefon 02931 8900-0, Telefax 8900-38<br />

Hausanschrift: Zur Feldmühle 9-11, 59821 Arnsberg<br />

Herausgeber<br />

Dipl.-Kfm. Christopher Strobel, Verleger<br />

Redaktion<br />

Anne-Marie Ring, Chefredakteurin, verantwortlich im Sinne des Presserechts<br />

Wilhelm-Dieß-Weg 13, 81927 München<br />

Telefon 089 21111206, Telefax 089 21111214, a.ring@strobel-verlag.de<br />

Mitarbeit an <strong>die</strong>ser Ausgabe: Wolfgang Kröger, Fachjournalist; Dr. Torsten Tracht, ZLS München;<br />

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Birgit Brosowski (Redaktionssekretariat)<br />

Telefon: 02931 8900-41, Telefax: 02931 8900-48, redaktion@strobel-verlag.de<br />

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Telefon +39 02 48006193, Telefax +39 02 48193274, f.brovelli@strobel-verlag.de<br />

Schweiz: Rico Dormann<br />

Telefon +41 447208550, Telefax +41 447211474, r.dormann@strobel-verlag.de<br />

übrige Länder: Lutz Krampitz<br />

Telefon +49 203-4568266, Telefax +49 203-4568538, l.krampitz@strobel-verlag.de<br />

Zurzeit ist Anzeigenpreisliste <strong>2014</strong> gültig.<br />

Vertrieb/Leserservice Reinhard Heite, r.heite@strobel-verlag.de<br />

Bezugspreise<br />

<strong>Flüssiggas</strong> erscheint 6 x jährlich.<br />

Jahresbezugspreis 67,60 € inkl. 7 % MwSt. und Versandkosten, Einzelheft: 12,– Euro<br />

Abonnementbedingungen<br />

Bestellungen sind jederzeit beim Leserservice oder bei Buchhandlungen im In- und Ausland möglich.<br />

Abonnements verlängern sich um ein Jahr, wenn sie nicht drei Monate <strong>vor</strong> Ablauf des Bezugsjahres<br />

schriftlich gekündigt werden, außer sie wurden ausdrücklich befristet abgeschlossen. Abonnementgebühren<br />

werden im Voraus berechnet und sind nach Erhalt der Rechnung ohne Abzug zur Zahlung<br />

fällig oder sie werden per Lastschrift abgebucht. Auslandsabonnements sind zahlbar ohne Spesen<br />

und Kosten für den Verlag. Die Annahme der Zeitschrift verpflichtet Wiederverkäufer zur Einhaltung<br />

der im Impressum angegebenen Bezugspreise.<br />

Sollte <strong>die</strong> Fachzeitschrift aus technischen Gründen oder höherer Gewalt nicht geliefert werden<br />

können, besteht kein Anspruch auf Nachlieferung oder Erstattung <strong>vor</strong>ausbezahlter Bezugsgelder.<br />

Gerichtsstand für Vollkaufleute ist Arnsberg und Hamburg. Für alle übrigen Kunden gilt <strong>die</strong>ser<br />

Gerichtsstand für das Mahnverfahren.<br />

Bankverbindungen<br />

Sparkasse Arnsberg-Sundern 1020320 (BLZ 46650005)<br />

IBAN DE78 4665 0005 0001 0203 20, BIC WELADED1ARN<br />

Postbank Dortmund 11064-467 (BLZ 44010046)<br />

IBAN DE57 4401 0046 0001 6474 67, BIC PBNKDEFFXXX<br />

Druck<strong>vor</strong>stufenproduktion<br />

STROBEL PrePress & Media, Postfach 5654, 59806 Arnsberg, datenannahme@strobel-verlag.de<br />

Herstellung<br />

Hubertus Schickhoff, h.schickhoff@strobel-verlag.de<br />

Druck (Lieferadresse für Beihefter und Beilagen)<br />

Griebsch & Rochol Druck GmbH & Co. KG, Gabelsbergerstraße 1, 59069 Hamm<br />

Veröffentlichungen<br />

Zum Abdruck angenommene Beiträge, Manuskripte und Bilder, einschließlich der Negative, gehen<br />

mit Ablieferung in das Eigentum des Verlages über. Mit Ablieferung erhält der Verlag im Rahmen<br />

der gesetzlichen Bestimmungen das Veröffentlichungs- und Verarbeitungsrecht. Der Autor räumt<br />

dem Verlag das unbeschränkte Nutzungsrecht ein, seine Beiträge im In- und Ausland und in allen<br />

Sprachen, insbesondere in Printme<strong>die</strong>n, Film, Rundfunk, Datenbanken, Telekommunikations- und<br />

Datennetzen (z.B. Online-Dienste) sowie auf Datenträgern (z.B. CD-ROM), Diskette usw. ungeachtet<br />

der Übertragungs-, Träger- und Speichertechniken sowie öffentlich wiederzugeben. Für unaufgefordert<br />

eingesandte Manuskripte übernehmen Verlag und Redaktion keine Gewähr.<br />

Mit Namen gezeichnete Beiträge geben <strong>die</strong> Meinung der Verfasser wieder und müssen nicht mit der<br />

des Verlages übereinstimmen. Für Werbeaussagen von Herstellern und Inserenten in abgedruckten<br />

Anzeigen haftet der Verlag nicht.<br />

Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen und dergleichen in<br />

<strong>die</strong>ser Zeitschrift berechtigt nicht zu der Annahme, dass solche Namen ohne Weiteres von jedermann<br />

benutzt werden dürfen; oft handelt es sich um gesetzlich geschützte eingetragene Warenzeichen, auch<br />

wenn sie nicht als solche gekennzeichnet sind.<br />

Nachdruck, Reproduktion und das Übersetzen in fremde Sprachen ist nur mit schriftlicher Geneh -<br />

migung des Verlages gestattet. Dieses gilt auch für <strong>die</strong> Aufnahme in elektronische Datenbanken<br />

und Vervielfältigungen auf Datenträgern jeder Art.<br />

Sofern Sie Artikel aus „<strong>Flüssiggas</strong>“ in Ihren internen elektronischen Pressespiegel übernehmen<br />

wollen, erhalten Sie <strong>die</strong> erforderlichen Rechte unter www.pressemonitor.de oder unter<br />

Telefon 030 284930, PMG Presse-Monitor GmbH.<br />

Die Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen Beiträge sind urheberrechtlich geschützt.<br />

ISSN 0721-5894<br />

FLÜSSIGGAS 02 | <strong>2014</strong> 43

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