Ausgabe 11 - IPOS

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8 ……………………………………………………………………………………………………… Kirche und Kommune in den Blick zu nehmen. Hierin liegt eine weitere Chance „Kirche in der Region“ stärker wirken zu lassen und folglich ihren Gestaltungsbereich zu erweitern. Interessant ist, dass die EKHN bislang vor allem einen Typus des Anreizsystems kennt: die Prozessbelohnung. Wer innerhalb der EKHN kreativ und innovativ am Werke ist, der wird bislang vor allem dadurch belohnt, dass er für den angestrebten Weg eine Prozessbegleitung gestellt bekommt. Das sichert sicher eine professionellere Vorgehensweise des Prozesses. Der Erfolg von Veränderungsprozessen hängt aber sehr stark am sichtbar werdenden dauerhaften Mehrwert der Veränderung, also vom Ergebnis ab. Neben dem guten Beispiel des Projektes „Stärkung der Diakoniestationen“ wäre mit der weiteren Ermöglichung des Gestaltungsraums „Kirche in der Region“ eben genau dieser Mehrwert von Veränderung zu erreichen. Empfehlung: Die Kirche vor Ort und damit die innere Motivation der dort handelnden Haupt- und Ehrenamtlichen ist durch möglichst große Gestaltungsmöglichkeiten zu befördern. Dazu sollte die Gesamtkirche einen klaren Rahmen (und Grenzen) für diese Gestaltungsmöglichkeiten vorgeben. Veränderungen sollten dadurch befördert werden, dass Innovationen und Bewegungen gewürdigt werden z. B. durch ein Mehr an Gestaltungsmöglichkeiten oder/und ein Mehr an Finanzen und/oder ein Mehr an Personal …. Veränderungen können auch dadurch befördert werden, dass man mitunter im Raum des Rechts zumindest Erprobung zulässt. Neue Formen von „Kirche sein“ lassen sich mitunter nur so andenken und ansatzweise umsetzen, dass man sich und anderen die Möglichkeit zugesteht, etwas für eine begrenzte Zeit auszuprobieren. Und wie kommt man ans „Ziel“? Ein letzter, allerdings ganz zentraler Aspekt soll nun noch deutlich werden. Die Erfahrungen in unserem Institut in der Begleitung regionaler und sehr komplexer Prozesse machen deutlich, dass es für den Prozessverlauf und den Erfolg desselbigen entscheidend ist, dass immer wieder besondere Räume und Orte nicht nur für den Austausch verschiedener Ideen oder auch unterschiedlicher Perspektiven geschaffen werden. Wir haben die Erfahrung gemacht, dass es auf solchen – wie wir es nennen – Marktplätzen oder Foren zu entscheidenden Weiter- oder gar Neuentwicklungen im Denken, Fühlen und Handeln kommen kann. Von der Grundgestalt her muss es sich dabei um eine Begegnung handeln, die unterschiedlich intensive Austauschformen ermöglicht, die die verschiedenen im Raum befindlichen Perspektiven zulässt, die gemeinsam nach neuen Ideen suchen lässt. Wir verwenden den Begriff des Marktes, weil es dabei tatsächlich um eine Art von Tauschgeschäft geht: Erfahrungen, Perspektiven und Ideen werden getauscht, darauf kommt es an. Um dies zu ermöglichen, muss der Rahmen klar sein (siehe Punkt 2) und der intrinsischen Motivation zugetraut werden, dass sie Lösungsmöglichkeiten für notwendige Veränderungen innerhalb dieses Rahmens (über den man sich ja gemeinsam verständigt hat und auf den man sich gemeinsam einlässt) hervorbringt und zwar von Marktplatz zu Marktplatz (von Region zu Region) in durchaus unterschiedlicher Form. Nicht die eine steht dann gegen die andere Perspektive bzw. Motivation, sondern gemeinsam sucht man beides neu und gut miteinander zu verbinden.
…………………………………………………………………………………………………………....... 9 Intrinsische Motivation Extrinsische Motivation Marktplatz zur Verbindung beider Motivationen Für uns drückt dieses Schaubild die Hypothese aus, dass Veränderungsprozesse in der Kirche davon leben, befördert werden, wenn solche Marktplätze eingerichtet werden und das Zutrauen wächst, dass genau dort die entscheidenden Impulse zur Veränderung gemeinsam erarbeitet (geboren) werden. Dr. Steffen Bauer ist Pfarrer und Studienleiter im <strong>IPOS</strong> – Institut für Personalberatung, Organisationsentwicklung und Supervision in der EKHN, Friedberg.
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