Ausgabe 11 - IPOS

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1. Optimieren
Organisationen reagieren, indem sie die Prozesse
ihrer Organisation effizienter gestalten.
2. Umstrukturieren
Organisationen reagieren mit Umstrukturierungen
innerhalb der Organisation.
3. Unternehmen neu erfinden
Organisationen sind bereit, ihre Organisation als
Ganzes in Frage zu stellen und sie völlig neu zu
gestalten.
Manchmal habe ich den Eindruck, dass wir in
einem Veränderungs- oder Transformationsprozess
in unseren Kirchen sind, der eigentlich
mit der Veränderungsbereitschaft und -tiefe
von Level 3 beantwortet werden müsste. Wir
reagieren aber darauf mit Mustern aus Level 1
und 2. Die Veränderungstiefe der Gemeindekuratorenidee
ordne ich in Level 3 ein, vor allem
dann, wenn sie mit der oben beschriebenen
Leitungsverantwortung von Ehrenamtlichen
verbunden ist. Eine Konsultation zum Thema
Gemeindekuratoren im Jahr 2009 zeigte, dass
dieser Beitrag zur Gemeinde und -Kirchenentwicklung
der Volkskirche der Zukunft nichts
Neues ist. Er ist in unserer protestantischen
Theologie verwurzelt und in der Geschichte
der evangelischen Kirchen als auch in der
ökumenischen Weite präsent. 19 Wenn die Idee
der Gemeindekuratoren also etwas „Altes“ ist,
warum dann meine Einschätzung, die dadurch
ausgelöste Veränderungstiefe sei doch „Unternehmen
neu erfinden“, also Level 3 zuzuordnen?
Das Unternehmen Kirche wird dadurch in
einem wesentlichen Teilaspekt neu erfunden,
weil aus alten, auch verschütteten Quellen eine
neue Idee geschöpft wird, die zukunftsweisend
ist. Sie stellt die bisherigen Strukturen, Regeln,
Gemeindebilder, Berufsbilder sowie Rollenbilder
von Haupt- und Ehrenamtlichen so in
Frage, dass es mehr ist als ein Optimierungsoder
Umstrukturierungsvorhaben. In einer
Veränderungsstrategie, die sich dem Kooperationsgedanken
als Leitidee verpflichtet fühlt,
können damit gewachsene leistungs- und
ausstrahlungsfähige gemeindliche Strukturen
auch in Zukunft in der Fläche erhalten werden.
Gleichzeitig kann das Priestertum aller Getauften
als ein bedeutsamer Profilpunkt unseres
protestantischen Kirchenbildes erkennbar und
zukunftsorientiert weiter entwickelt werden.
Diese Gestalt der Kirche steht uns gut zu
Gesicht. Unsere geistlichen Talente haben wir
noch lange nicht ausgeschöpft. Wir werden
weniger, auch finanziell bescheidener, aber
selbstbewusster.
1
Barmer Erklärung Thesen 3 und 4
2
C. Otto Scharmer „Theorie U: Von der Zukunft her
führen“, in Gesprächspsychotherapie und Personenzentrierte
Beratung, Heft 4/07
3
Nachrichten der ELKB Nr. 4 – April 2011, S. 124
4
OKR Dr. Hans-Peter Hübner, Räume für die Zukunft,
Nürnberg 2011, S. 3
5
Der Personalstand der ELKB 49. Ausgabe 2001 S.
362 führt 197230 GG auf. Für das Jahr 2010 werden
163.378 GG ermittelt. Siehe https://www.elkb.de/
anwendungen/statistik/gemeindeglieder_dek.php
6
Nachrichten der ELKB Nr. 4 – April 2011, S. 124
7
Siehe Vortrag der ehemaligen Personalreferentin
der ELKB, OKRin Dr. D. Greiner, vor der Dekanatssynode
Bad Tölz vom 18.10.2008
8
Nachrichten der ELKB Nr. 4 – April 2011, S. 124
9
Siehe hierzu Aufstellung der Landeskirchenstelle
Ansbach, „Kirchengemeinden nach GG“ vom
19.10.2004
10
Ergebnisse der Konsultation kirchliche Strukturentwicklung
der Zukunft, Gemeindeakademie
2003
11
Siehe Intranet der ELKB: https://www.elkb.de/
ehrenamt/kvwahl06_kv_wahl_06.html
2
Siehe z.B. Strukturprozess in der Evangelische
Kirche von Wesfahlen und die Handreichung „Gemeinsam
neue Wege gehen – Kirchengemeinden
auf dem Weg in die Vereinigung, Materialien für
den Dienst 1/2010, Hg. Landeskirchenamt der
EKvW, www.ekvw.de,quicklink Nr. 257