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Ausgabe 11 - IPOS

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SUSANNE ZIMMERMANN<br />

22 ………………………………………………………………………………………………………<br />

Der glückliche Zufall der gelungenen<br />

Kommunikation<br />

… und wie wir diesem auf die Sprünge helfen<br />

können<br />

1. Wie ich dazu komme<br />

„Theorien werden nicht einfach vom Tisch gebügelt“<br />

1 (Fußnote bitte beachten)<br />

Die Auseinandersetzung mit dem Thema<br />

sprachlicher Kommunikation durchzieht für<br />

mich die gesamte Beratungsarbeit. Dabei habe<br />

ich zwei Theorien, die für mich Favoriten sind:<br />

Das Modell der vier Ohren von Schultz von<br />

Thun und die gewaltfreie Kommunikation von<br />

Marshall B. Rosenberg. Ich fing an mich zu<br />

fragen, warum gerade diese zwei Ansätze mich<br />

immer wieder begleiten. Warum lassen sich für<br />

mich diese „Theorien“ nicht „so einfach vom<br />

Tisch bügeln?“ Wo liegen die Gemeinsamkeiten,<br />

dass sie mir vorkommen wie „Geschwister<br />

einer Familie“? Was macht sie so attraktiv für<br />

die systemische Organisationsberatung? Wie<br />

lassen sie sich in der Beratungspraxis der Organisationsberatung<br />

umsetzen.<br />

2. Zwei Autoren, eine Idee<br />

„Das gemeinsame Kleinsame“ 2<br />

Sowohl Friedemann Schulz von Thuns als auch<br />

Marshall B. Rosenbergs Theorien haben gemeinsame<br />

Wurzeln in der humanistischen Psychologie.<br />

Beide Autoren arbeiten mit dem Menschenbild,<br />

das Carl Rogers zur Grundlage seiner<br />

in den 50er Jahren des letzten Jahrhunderts<br />

erarbeiteten klientenzentrierten Gesprächspsychotherapie<br />

3 machte. Zentrale Aspekte dieser<br />

praxisbezogenen Form der Gesprächsführung<br />

sind die Begriffe Wertschätzung, Empathie und<br />

Kongruenz. „Rogers gehört mit seinem Persönlichkeitskonzept<br />

zu den Begründern der so<br />

genannten Humanistischen Psychologie. Diese<br />

neben der Psychoanalyse und dem Behaviorismus<br />

als „dritte Kraft“ bezeichnete Richtung<br />

betont das jedem Menschen innewohnende<br />

Bedürfnis nach konstruktiver Veränderung und<br />

Selbstverwirklichung.“ 4 Wie nah sich die Ideen<br />

von Schulz von Thun und Rosenberg stehen,<br />

möchte ich an einer bemerkenswerten Parallelität<br />

zeigen. Dabei beschränke ich mich auf die<br />

sprachliche Kommunikation – wohl wissend,<br />

dass diese nur ein Ausschnitt des gesamten<br />

Kommunikationsprozesses ist.<br />

2.1. Schulz von Thuns „Vier-Ohren-Modell“<br />

Zunächst beschreibt Schulz von Thun die<br />

Kommunikation als „Sender“ → „Nachricht“ →<br />

„Empfänger“ – Modell. Für Schulz von Thun war<br />

es eine „faszinierende Entdeckung“, „dass ein<br />

und dieselbe Nachricht stets viele Botschaften<br />

gleichzeitig enthält. Dies ist eine Grundtatsache<br />

des Lebens, um die wir als Sender und<br />

Empfänger nicht herumkommen.“ 5<br />

Im Kommunikationsquadrat fasst er die vier<br />

Seiten einer Nachricht zusammen.<br />

Die Sachebene beinhaltet die sachliche Seite<br />

einer Nachricht, in der Beziehungsseite geht es<br />

um die zwischenmenschliche Beziehung zwischen<br />

Sender und Empfänger, die Selbstkundgabe<br />

beinhaltet Aussagen über den Sender und<br />

die Appellseite beinhaltet die Handlungserwartungen<br />

vom Empfänger. Analog zu den „vier<br />

Ohren“ des Empfängers lassen sich die „vier<br />

Münder“ des Senders beschreiben.<br />

6

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