Ausgabe 11 - IPOS
Ausgabe 11 - IPOS
Ausgabe 11 - IPOS
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
20 ………………………………………………………………………………………………………<br />
UMFANG DER PFARRSTELLE KLEINKIRCHHEIM<br />
Auch hier kam es im Laufe des Abends zu einer<br />
gemeinsamen Option:<br />
Die Pfarrstelle Kleinkirchheim wird zunächst<br />
mit 75 % ihres Umfanges besetzt. Der neue<br />
Pfarrer oder die neue Pfarrerin wohnt in Kleinkirchheim.<br />
Wenn Pfarrer N aus Großkirchheim<br />
im Jahre 2013 in den Ruhestand tritt, wird<br />
dessen Pfarrstelle aufgehoben. Die Pfarrstelle<br />
Kleinkirchheim wird dann wieder auf 100 % angehoben<br />
und versorgt dann den verkleinerten<br />
ehemaligen Pfarrbezirk V von Großkirchheim<br />
mit. Die dann in der Gesamtgemeinde Kirchheim<br />
vorhandenen fünf Pfarrstellen werden<br />
durch Bezirksgrenzveränderungen und Funktionszuschreibungen<br />
im Arbeitsumfang einander<br />
angeglichen.<br />
JUGENDZENTRUM<br />
Die Vertreterin und Vertreter aus Kleinkirchheim<br />
berichteten, dass die Verantwortlichen<br />
des „Forums Kleinkirchheim“ sich nicht in der<br />
Lage sahen, das Jugendzentrum mit zutragen.<br />
Sie wollten weiter mit dem Jugendzentrum zusammenarbeiten,<br />
konnten aber keine zusätzlichen<br />
finanziellen Verpflichtungen eingehen.<br />
Die Kommunalpolitiker aller Parteien scheuten<br />
sich vor den Kommunalwahlen im September<br />
2009 zu verbindlichen Absprachen zu kommen.<br />
Hier könnte man erst wieder verhandeln, wenn<br />
im November der neue Stadtrat konstituiert ist.<br />
4. Feststellung der Ergebnisse<br />
Konsens–Dissens-Liste<br />
Nachdem niemand mehr eine weitere Verhandlungsoption<br />
sah, leitete das Mediationsteam<br />
zur Erstellung der Konsens–Dissens–Liste über.<br />
Alle Plakate, die Formulierungen zu den Übereinkünften<br />
enthielten, wurden durchgesehen<br />
und z. T. sprachlich verbessert. Die Dissensliste<br />
enthielt nur einen Streitpunkt: das Jugendzentrum.<br />
Hier wurden alle fehlgeschlagenen<br />
Lösungsversuche und die noch ausstehende<br />
Verhandlungsoption mit der Kommune aufgelistet.<br />
Pfarrer V übernahm die Aufgabe aus den Plakaten<br />
ein Verhandlungsprotokoll herzustellen<br />
und es beiden Kirchenvorständen zuzuleiten.<br />
Rückkoppelung<br />
In der sechsten Sitzung wurde mitgeteilt, dass<br />
der Kirchenvorstand Großkirchheim die bisherigen<br />
Verhandlungsergebnisse als fusionsfördernd<br />
begrüßt. Es schlug vor, die Fusionsverhandlungen<br />
auszusetzen, bis die Gespräche<br />
mit der Kommune abgeschlossen wären.<br />
Es stellte in Aussicht, dass der neue Pfarrbezirk<br />
Kleinkirchheim in der neuen Gesamtgemeinde<br />
Kirchheim zunächst für drei Jahre einen<br />
Zuschuss von 20.000,– € für die Jugendarbeit<br />
(statt 14.000,– € wie die anderen Pfarrbezirke)<br />
erhält.<br />
Auch der Kirchenvorstand Kleinkirchheim begrüßte<br />
die Verhandlungsergebnisse, erinnerte<br />
aber daran, dass Kleinkirchheim durch die<br />
Abgabe der Kindertagesstätte, die Stilllegung<br />
des Gemeindebüros und evtl. der Kirche überproportional<br />
betroffen wäre.<br />
Auswertung<br />
Die Verhandlungsdelegationen empfanden als<br />
hilfreich:<br />
• die klare Verhandlungsstruktur<br />
• die vereinbarten Regeln<br />
• die Darstellung des Zukunftsszenarios<br />
• die Nachfragen der Mediatoren<br />
Als eher hinderlich kennzeichneten sie:<br />
• die etwas zu rigide Handhabung der Struktur<br />
• den Vorwurf „Beitrittsverhandlungen“<br />
5. Organisationsentwicklung und Mediation<br />
Das vorliegende Beratungsbeispiel zeigt, dass<br />
sich die beiden Beratungsansätze Organisationsentwicklung<br />
und Mediation in hervorragender<br />
Weise gegenseitig ergänzen und befruchten<br />
können.<br />
Im Fall von Fusionsberatungen sind die Parteien<br />
nicht Einzelpersonen, sondern Organisatio-