11.04.2014 Aufrufe

Ausgabe 11 - IPOS

Ausgabe 11 - IPOS

Ausgabe 11 - IPOS

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

…………………………………………………………………………………………………………....... 17<br />

Fusion „dieses Koloss“ nicht mittragen könne.<br />

Bei ihnen koste die Jugendarbeit nur etwa die<br />

Hälfte des Betrages pro Pfarrbezirk. Außerdem<br />

wäre nach den Kürzungsabsichten der Landesregierung<br />

die Bezuschussung im bisherigen<br />

Masse für die Zukunft nicht sichergestellt. Sie<br />

unterbreiteten mehrere Vorschläge zur Senkung<br />

der Kosten für das Jugendzentrum, die<br />

der Mediator am Flipchart festhielt.<br />

• Gemeinsame Trägerschaft mit der katholischen<br />

Nachbargemeinde. Diese Lösung kam<br />

allerdings nicht mehr in Betracht, da sie vom<br />

zuständigen Bischof bereits abgelehnt wurde.<br />

• Auslagerung der Jugendarbeit in ein städtisches<br />

Haus (ehemaliges Ledigenheim) und<br />

Verkauf des gemeindeeigenen Jugendhauses.<br />

• Reduktion der Jugendarbeit auf das vorhandenen<br />

Jugendcafé und Vermietung der angrenzenden<br />

Räume.<br />

Nach zähem Ringen sagten die Vertreterin und<br />

Vertreter aus Kleinkirchheim schließlich zu, bis<br />

zum nächsten Mal die beiden zuletzt genannten<br />

Punkte zu überprüfen.<br />

VERWALTUNG<br />

In Großkirchheim liegt ein von fünf Gemeinden<br />

getragenes Verwaltungsamt, das in 3 Gemeinden<br />

– unter anderem in Kleinkirchheim – eine<br />

Außenstelle hat. Das Gemeindebüro in Kleinkirchheim<br />

ist an zwei Vormittagen der Woche<br />

geöffnet.<br />

Die Vertreterin und Vertreter aus Großkirchheim<br />

trugen vor, dass nach einer Fusion das<br />

Gemeindebüro geschlossen werden könnte, da<br />

Kleinkirchheim dann unmittelbar zur Muttergemeinde<br />

des Verwaltungsamtes gehöre.<br />

Die Interessenvertretung von Kleinkirchheim<br />

betonte dagegen, dass das Gemeindebüro<br />

so wie das Pfarrhaus als Anlaufstelle für die<br />

Menschen im sozial benachteiligten Stadtteil<br />

unbedingt erhalten werden müsse.<br />

Mit Mühe einigte man sich darauf, bis zum<br />

nächsten Treffen eine Expertise des Verwaltungsleiters<br />

zu Gemeindebüros einzuholen.<br />

Beim Rückblick auf die Sitzung konfrontierte<br />

die Mediatorin die Anwesenden mit der Beobachtung,<br />

dass im Mittelpunkt der Verhandlungen<br />

die Anpassungsleistungen der Gemeinde<br />

Kleinkirchheim an die neue Gesamtgemeinde<br />

stünde. Die Anpassungsleistungen<br />

der Gemeinde Großkirchheim waren weniger<br />

deutlich geworden. Nach ihrer Wahrnehmung<br />

wären dies eher Beitrittsverhandlungen als<br />

partnerschaftliche Fusionsverhandlungen.<br />

Pfarrer V versuchte diese Einschätzung sofort<br />

zu widerlegen. Pfarrer N pflichtete ihm bei.<br />

Die Kirchmeisterin K sagte zu, zum nächsten<br />

Mal auch Veränderungsvorschläge, die ihre<br />

Gemeinde treffen, mitzubringen.<br />

Perspektivwechsel<br />

Als wesentlich im Fortgang der Verhandlungen<br />

filterte das Mediationsteam heraus:<br />

• Der Streit um die Zukunft des Jugendzentrums<br />

hat sich verschärft<br />

• Ein zweiter Streitpunkt „Zukunft des Gemeindebüros“<br />

ist hinzugetreten<br />

• Die Konfrontation hat Unterschiede in der<br />

Vertretung der Gemeinde Großkirchheim<br />

sichtbar werden lassen.<br />

• Auch im Mediatorenteam bildet sich eine<br />

Rollendifferenzierung heraus. Sie erweitert das<br />

Handlungsspektrum des Teams.<br />

Zum weiteren Vorgehen verabredete das Team<br />

folgende Veränderungen:<br />

• Die Verhandlungen werden zunächst nicht<br />

im direkten Gegenüber der beiden Seiten<br />

fortgesetzt. Sie arbeiten getrennt voneinander<br />

und erhalten zur Aufgabe, ein Szenario der<br />

zukünftigen Gemeinde anhand des Gebäudebestandes<br />

darzustellen. Für die Darstellung<br />

stehen Plakate und Bauklötze zur Verfügung.<br />

• Diese Vorgehensweise zielt auf mehrfachen<br />

Perspektivwechsel<br />

– Es geht nicht mehr nur um die Einrichtungen<br />

in Kleinkirchheim. Auch GroßKirchheim<br />

wird angehalten, seinen zukünftigen Gebäudebestand<br />

zu reflektieren.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!