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<strong>Es</strong> <strong>kommt</strong> <strong>auf</strong> <strong>je<strong>de</strong></strong> <strong>Minute</strong> <strong>an</strong><br />
Bensheim. ?Ein Schlag<strong>an</strong>fall tut nicht weh, ist aber trotz<strong>de</strong>m eine lebensbedrohliche Situation.? Im Vortrag<br />
?Wenn Sie <strong>de</strong>r Schlag trifft ? was d<strong>an</strong>n?? brachte Dr. Ebba Ziegler, Oberärztin für Innere Medizin im<br />
Hospital, ein Hauptproblem vieler Patienten <strong>auf</strong> <strong>de</strong>n Punkt.<br />
Nicht immer sind die Symptome sofort richtig zu <strong>de</strong>uten, dabei <strong>kommt</strong> es bei Diagnose und Sofortbeh<strong>an</strong>dlung<br />
<strong>auf</strong> <strong>je<strong>de</strong></strong> <strong>Minute</strong> <strong>an</strong>. Im Rahmen <strong>de</strong>s Gesundheitsforums erläuterte Dr. Ziegler die Ursachen für einen<br />
Schlag<strong>an</strong>fall, die möglichen Diagnose- und Beh<strong>an</strong>dlungsmetho<strong>de</strong>n sowie Vorbeugemaßnahmen, <strong>de</strong>ren<br />
Anwendung das individuelle Schlag<strong>an</strong>fall-Risiko senken k<strong>an</strong>n.<br />
Je<strong>de</strong>s Jahr erlei<strong>de</strong>n in Deutschl<strong>an</strong>d 200?000 Menschen erstmalig einen Schlag<strong>an</strong>fall. Ein Fünftel <strong>de</strong>r Patienten<br />
verstirbt innerhalb <strong>de</strong>r ersten vier Wochen, 37 Prozent innerhalb <strong>de</strong>s ersten Jahres. Nach Herz-/Kreisl<strong>auf</strong>- und<br />
Krebserkr<strong>an</strong>kungen ist <strong>de</strong>r Schlag<strong>an</strong>fall damit die dritthäufigste To<strong>de</strong>sursache.<br />
Von <strong>de</strong>n Überleben<strong>de</strong>n bleibt die Hälfte dauerhaft pflegebedürftig. Zwar nimmt das Risiko mit zunehmen<strong>de</strong>m<br />
Alter zu, <strong>de</strong>nnoch ist er Phänomen, das sich <strong>auf</strong> ältere Menschen beschränkt. Immerhin 10?000 Menschen<br />
unter 45 Jahren sind <strong>je<strong>de</strong></strong>s Jahr betroffen.<br />
Was passiert bei einem Schlag<strong>an</strong>fall? 80 Prozent <strong>de</strong>r Fälle wer<strong>de</strong>n durch <strong>de</strong>n Verschluss eines<br />
gehirnversorgen<strong>de</strong>n Gefäßes verursacht. Jener wird in <strong>de</strong>n meisten Fällen durch eine Thrombembolie (einen<br />
Blutpfropf) o<strong>de</strong>r Arteriosklerose (Gefäßverkalkung) ausgelöst. Die übrigen 20 Prozent <strong>de</strong>r Fälle wer<strong>de</strong>n durch<br />
eine Blutung im Gehirn verursacht. In Folge eines zu hohen Blutdrucks reißt ein Gefäß.<br />
Die Konsequenz ist Gefäßverschluss und Hirnblutung gleich: Teile <strong>de</strong>s Gehirns wer<strong>de</strong>n unzureichend mit<br />
Sauerstoff versorgt ? und somit sterben Gehirnzellen ab. Am direkt betroffenen Teil geschieht das innerhalb<br />
von <strong>Minute</strong>n, im umgeben<strong>de</strong>n Areal innerhalb von Stun<strong>de</strong>n. Gehirnzellen gehören zu <strong>de</strong>n Zellen im Körper,<br />
die sich nicht erneuern.<br />
Die Symptome für einen Schlag<strong>an</strong>fall sind vielfältig: Sie reichen von Sprach- und Sprechstörungen<br />
(Wortfindung und Aussprache) über Gefühlsstörungen (Kribbeln/Taubheit, gestörtes<br />
Kälte-/Wärmeempfin<strong>de</strong>n), Lähmungserscheinungen (Körperhälfte) und Sehstörungen (Doppelbil<strong>de</strong>r o<strong>de</strong>r<br />
halbseitiges Sehen) bis hin zu Schwin<strong>de</strong>l.<br />
Lei<strong>de</strong>r wer<strong>de</strong>n die Symptome häufig verk<strong>an</strong>nt. Dabei ist es lebenswichtig, die Anzeichen ernst zu nehmen.<br />
Deshalb hat die Deutsche Schlag<strong>an</strong>fall-Hilfe (www.schlag<strong>an</strong>fall-hilfe.<strong>de</strong>) einen Test zusammengestellt, mit<br />
<strong>de</strong>ssen Hilfe sich ein Schlag<strong>an</strong>fall frühzeitig erkennen lässt. Wer nicht mehr in <strong>de</strong>r Lage ist, seinen Arm zu<br />
heben, einen einfachen Satz nachzusprechen, eine einfache Auffor<strong>de</strong>rung zu befolgen o<strong>de</strong>r unter plötzlichen<br />
Sehstörungen lei<strong>de</strong>t, sollte sofort ein Kr<strong>an</strong>kenhaus <strong>auf</strong>suchen und dort auch <strong>de</strong>utlich machen, dass es sich um<br />
einen Schlag<strong>an</strong>fall h<strong>an</strong><strong>de</strong>ln könnte. Im Rahmen von Diagnose und Therapie versucht m<strong>an</strong>, so früh wie<br />
möglich mit Kr<strong>an</strong>kengymnastik, Ergotherapie und Logopädie zu beginnen, um so viele Fähigkeiten wie<br />
möglich zu erhalten. Die l<strong>an</strong>gfristige Beh<strong>an</strong>dlung (Rehabilitation) richtet sich nach Art <strong>de</strong>r erlittenen<br />
Schädigung und k<strong>an</strong>n stationär in einer Rehaklinik o<strong>de</strong>r ambul<strong>an</strong>t erfolgen. Ziel ist es, die Eigenständigkeit<br />
<strong>de</strong>s Patienten wie<strong>de</strong>r herzustellen, ihn in sein soziales Umfeld einzuglie<strong>de</strong>rn und so seine Lebensqualität zu<br />
erhalten. Auch das Umfeld soll für <strong>de</strong>ssen geän<strong>de</strong>rte Lebensumstän<strong>de</strong> sensibilisiert wer<strong>de</strong>n.<br />
Zum Abschluss erklärte Dr. Ziegler verschie<strong>de</strong>ne Vorbeugemaßnahmen: ?Ein Schlag<strong>an</strong>fall <strong>kommt</strong> nicht in<br />
<strong>Minute</strong>n, son<strong>de</strong>rn in Jahrzehnten.? Neben nicht beeinflussbaren Faktoren wie Alter o<strong>de</strong>r genetische<br />
Ver<strong>an</strong>lagung lässt sich durch einen gesun<strong>de</strong>n Lebensw<strong>an</strong><strong>de</strong>l das Risiko senken. Risikofaktoren sind<br />
Bluthochdruck, erhöhter Cholesterinspiegel, Diabetes, Rauchen sowie Übergewicht. Was hilft also? <strong>Es</strong> ist<br />
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eine gesun<strong>de</strong> Ernährung (Diät), viel Bewegung, Sport und das Aufgeben von Lastern (Rauchen).<br />
Das nächste HGH-Gesundheitsforum ist am 29. Oktober: ?Leisten-, Narben-, Bauchw<strong>an</strong>dbrüche ? Mo<strong>de</strong>rne<br />
Hernienchirurgie?.<br />
pb<br />
Erscheinungstag: 17.10.2009 | Zeitung: Bergstraesser Anzeiger | Ressort: BBE | Seite: 14<br />
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