Heimkinoanlagen - rfe und eh

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Unterhaltungselektronik
Heimkinoanlagen
Starker Surroundsound
aus kompakten Systemen
In diesem Jahr sollen in Deutschland rund 10 Mill. Flachbildfernseher verkauft werden.
Doch gutes Bild allein bringt noch kein Heimkinoerlebnis, der Ton macht die Musik.
Unterstützung bekommen hier die Displays durch externe 5.1- und 7.1-Surroundanlagen.
Ohne den richtigen Ton ist auch der
beste Film in schönster Wiedergabe
kein Genuss. Die in die TV-Displays
integrierten Lautsprecher sind bei fast allen
Modellen aufgrund der geringen Bautiefe
und dem damit fehlenden Gehäusevolumen
nicht dafür geeignet, druckvolle akustische
Unterstützung zu liefern. Wer auf echtes
Heimkino aus ist, greift auf ein zusätzliches
Surroundsoundsystem zurück.
Moderne 5.1- oder 7.1-Heimkinosysteme basieren
auf dem für Kinos entwickelten
Raumklang, bei dem ein für den Zuschauer
einhüllendes Klangerlebnis geschaffen werden
sollte. Das Besondere hierbei ist, dass
synchron mit dem Bildgeschehen und den
sich verändernden Szenen sich gleichzeitig
auch die Klangeffekte verändern. So hört
man ein sich näherndes und vorbeifahrendes
Fahrzeug etwa wie in der Realität auch zunächst
leiser von einer Seite. Je mehr sich
das Fahrzeug nähert, desto lauter wird die
Geräuschkulisse, um dann entweder nach
hinten oder zur anderen Seite zu verschwinden,
also schwächer zu werden.
Aufstellung muss gut überlegt sein
Um die akustischen Effekte noch zu verstärken,
kommt besonders bei actionreichen
Filmen dem Tieftonlautsprecher oder Subwoofer
eine besondere Bedeutung zu, der
über den so genannten LFE-Kanal (Low Frequency
Effects) angesteuert wird. Dieser soll
nur tiefe Frequenzen zwischen 20…120 Hz
wiedergeben. Bereits bei der Produktion eines
Filmes wird darauf geachtet, den LFE-
Kanal möglichst nur für Effekte zu verwenden,
bei denen ein tiefer Ton mit hohem
Schalldruck erzeugt wird, der mit dem ganzen
Körper spürbar ist. So bekommt etwa
der Abschuss einer Kugel oder eine Explosion
die gewünschte Wirkung.
Das Geheimnis des besonderen Klangeindruckes
liegt also in der separaten Speicherung
der einzelnen Kanäle bereits während
der Filmproduktion. Bei einem 5.1-System
sind hier sechs Tonspuren vorhanden, wobei
die fünf Kanäle für Front, Center und Surround
in der Regel alle hörbaren Frequenzen
(20…20000 Hz) speichern und wiedergeben
können. Ein 7.1-System arbeitet mit acht
Tonspuren. Ziele bei einem Heimkinosystem
sind eine gute Lokalisation aller Schallquellen
und die gleichmäßige Wiedergabe der
Schallereignisse optimiert für einen mittig
im Raum sitzenden Hörer. Idealerweise werden
deshalb fünf identische Vollbereichslautsprecher
für Front, Center und Surround eingesetzt.
Um ein optimales Hörerlebnis zu
erhalten, hat die ITU (International Telecommunication
Union) für ein 5.1-System
festgelegt, dass sich der Center-Lautsprecher
in der Mitte unterhalb des Fernsehgerätes
befinden soll. Die beiden Frontlautsprecher
(links/rechts) sollen in einem Winkel von
maximal 30° zum Hörer aufgestellt werden,
und die beiden rückwärtigen Surroundlautsprecher
sollen sich in einem Bereich von
100° bis 120° seitlich vom Zuhörer befinden.
Bei einem 7.1-System befinden sich dann
jeweils hinter dem Zuhörer die beiden weiteren
Rücklautsprecher, um für ein noch präziseres
Klangbild zu sorgen.
Nun hat sich in der Praxis gezeigt, dass sich
diese Normen im Wohnzimmer nur sehr sel-
Samsung HT-E6759W
60 rfe-Elektrohändler | 1-2 · 2013

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ten durchsetzen lassen, bei einer anderen Anordnung
allerdings der akustische Eindruck
des Zuschauers stark beeinträchtigt wird. Darüber
hinaus ist es schwer, für mehrere im
Raum befindliche Personen auf diese Weise
das gleiche Hörerlebnis zu schaffen. Daher
sind die Hersteller im Laufe der letzten Jahre
dazu übergegangen, die räumlichen Gegebenheiten
durch intelligente Elektronik kompensieren
zu lassen. Diese Einmessverfahren erfolgen
in der Regel mit Hilfe von Mikrofonen,
die, im Raum etwa in der
„Couchposition“ aufgestellt, vom System
ausgestrahlte Testsignale aufnehmen, Laufzeitverzögerungen
errechnen und dann in der
Software des AV-Receivers gespeichert werden.
Bei einigen Systemen, vor allem im oberen
Segment, entfällt sogar das Aufstellen von
Mikrofonen, und der Einmessvorgang wird
automatisch in wenigen Minuten nach dem
ersten Einschalten durchgeführt. Grundvoraussetzung
ist in jedem Fall, dass sich in
diesem Zeitraum nichts im Raum verändert
und sich etwa Personen darin bewegen.
Angesteuert werden Surroundsysteme von
einem passenden AV-Receiver – ein Verstärker,
der diverse Tonformate wiedergeben
kann, zusätzlich ein Konvertieren und Schalten
verschiedener Videosignale wie Composite
Video, S-Video, Component Video und
HDMI ermöglicht und meist auch einen
UKW-Tuner enthält. Meist kann er auch Bluray-Scheiben
abspielen.
Drahtlose Lautsprecher
Eines der Hauptprobleme bei der Errichtung
einer solchen Anlage in einem Wohnzimmer
ist in den letzten Jahren die Verkabelung gewesen,
die einer schnellen Verbreitung von
Heimkinosystemen im Wege stand. Denn
schon bei einem 5.1-System kommen immerhin
sechs Lautsprecher zusammen, die nicht
nur möglichst unauffällig im Raum verteilt
werden sollen, sondern auch noch per Kabel
mit dem AV-Receiver als Steuereinheit der
Anlage verbunden werden müssen. Bei einem
7.1 und insgesamt acht Lautsprechern
kommen da viele Kabel zusammen.
Hier haben die Hersteller stark nachgebessert
und für die rückwärtigen Lautsprecher
sowie teilweise sogar für den Subwoofer
drahtlose Ansteuerungen realisiert. Damit
benötigen die Lautsprecher lediglich noch
einen Stromanschluss, und die lästigen Kabel
zum Receiver entfallen. Auch der separate
Blu-ray-Player kann häufig entfallen,
denn in zahlreichen Anlagen haben die Hersteller
wie erwähnt DVD- oder Blu-ray-Spieler
in das System integriert. Darüber hinaus
entfallen bei einigen 7.1-Anlagen etwa externe
Lautsprecher durch die Integration
zweier Lautsprecher mit unterschiedlichen
Abstrahlcharakteristiken in einem Gehäuse,
so dass man auch hier mit nur sechs Lautsprechergehäusen
auskommt.
Panasonic SC-BTT590
PHILIPS
Die zwei 5.1-Anlagen HTB7590D und
HTB7530D sowie die Soundbar HTB7150
von Philips integrieren die neuesten Audiound
Videooptimierungsverfahren. Blu-ray-
Filme kommen dank 2D- zu 3D-Konvertierung
perfekt zur Geltung. Diese analysiert
2D-Videoinhalte auf ihre Vorder- und Hintergründe,
erstellt aus dem Ergebnis eine
Tiefenkarte und wandelt daraus in Echtzeit
ein beeindruckendes 3D-Bild. Die Bildverbesserungstechnik
Cinema Perfect HD reduziert
Rauschen, verbessert die Schärfe und
erreicht auch mit Hilfe der verbesserten
Farbverarbeitung detailgetreue, natürliche
Bilder.
Die 5.1-Heimkinosysteme vermitteln einen
3D-Surroundsound mit einem besonders
weiten Klangbereich – daher spielt es keine
Rolle, wo sich der Zuhörer im Raum befindet.
Grund dafür ist die Anordnung der Lautsprecher.
Im Gegensatz zu herkömmlichen
Geräten sind diese nach vorn und zu den
Seiten ausgerichtet. Die Audiotechnologie
Dynamic Surround verstärkt diesen Effekt
Unterhaltungselektronik
Philips HTB7530D
Sony BDV-N790W
Philips HTB7590D
rfe-Elektrohändler | 1-2 · 2013 61

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zusätzlich. 1000 W erzeugen einen großartigen
Sound und bieten genügend Reserve,
wenn es einmal laut werden soll. Je nach
Vorliebe oder Raumsituation stehen die 1,10
m hohen Säulenlautsprecher des HTB7590D
oder die kompakten Lautsprecher des
HTB7530D zur Auswahl.
Das 5.1-System HTB9550 mit 360Sound von
Philips ist mit der Immersive-Sound-Technik
ausgestattet und erfüllt so den ganzen Raum.
Entgegen einem herkömmlichen 5.1-System
wird der Surroundeffekt dadurch gesteigert,
dass jeder einzelne Lautsprecher den Klang
über drei Treiber im Raum verteilt, von denen
einer nach vorn und zwei zur Seite hin
gerichtet sind. So ist der Zuhörer unabhängig
von seiner Hörposition immer von vollem
Raumklang umgeben. Das komplette System
besteht aus hochwertigen Akustikkomponenten
inklusive Softdome-Hochtönern, die für
eine besonders große Klarheit bei der Wiedergabe
von hohen Frequenzen sorgen. Neodym-Magnete
und digitale Verstärker der
Klasse D erzeugen beste Klangtreue. Der
aktive Subwoofer bietet dabei individuelle
Einstellmöglichkeiten. Die hinteren Lautsprecher
lassen sich kabellos und damit besonders
flexibel installieren.
Das Fidelio-Immersive-Sound-Heimkino
kalibriert sich automatisch in Abhängigkeit
von Form und Größe des Raumes selbst. Das
Ergebnis ist ein perfekter Klang an jeder Position
im Raum.
PANASONIC
Das 5.1-Blu-ray-Heimkinosystem von Panasonic
verfügt selbstverständlich über die neueste
Technik. Das Multiformat-Laufwerk des
SC-BTT590 liest Blu-ray-, DVD- und CD-
Formate und beherrscht die Wiedergabe aller
derzeit relevanten Dateiformate wie Full-
HD-3D, DivX HD, AVCHD, FLAC, MP3,
JPEG und auch diverse andere. Der Uniphier-
Pro2-Prozessor sorgt gemeinsam mit Techniken
wie dem adaptiven Chroma Processing
für spektakuläre Bilder und eine exakte Farbdarstellung
in 2D und 3D.
Premiumkomponenten wie der hochwertige
Digitalverstärker sorgen für einen verzerrungsfreien,
originalgetreuen Sound. Gut abgestimmte
2-Wege-Standlautsprecher und
ein Downfire-Subwoofer setzen die Audiosignale
präzise und mit üppigen Leistungsreserven
um. Die Center-, Front- und Surroundlautsprecher
sind mit 8-cm-Chassis
ausgesttatet, welche ihrem Frequenzgang
hinunter bis an die 100-Hz-Marke folgen. So
entfalten Stimmen und Instrumente ihr wahres
Volumen und staffeln sich punktgenau
in den Hörraum.
Der perfekt an die 100-Hz-Übernahmefrequenz
angepasste 16-cm-Subwoofer kann
sich somit auf das Bassfundament beziehungsweise
die nicht lokalisierbaren Tieftöne
konzentrieren. Für saubere Höhen schirmt
ein Folienkondensator niedrige Frequenzen
vom 2,5-cm-Semi-Dome-Hochtöner der
Front- und Surroundlautsprecher ab. Im 3D-
Cinema-Surround-Modus bekommt das
5.1-Ensemble Verstärkung durch zusätzliche,
virtuell erzeugte Lautsprecher. Der Raumklang
gewinnt dadurch nochmals an Tiefe.
SONY
Die 5.1-Heimkinosysteme BDV-N790W und
BDV-N990W von Sony liefern Heimkinoatmosphäre
mit 3D-Surroundsound. Damit
Nachbarn aber trotz intensivem Filmgenuss
nicht gestört werden, hat Sony seine Heimkinoanlagen
mit einer Funktion ausgerüstet,
die die Lautstärke von heulenden Motoren
oder schrillen Explosionen automatisch herabregelt.
Das funktioniert übrigens auch bei
lauten Werbeunterbrechungen. Im Gegensatz
dazu werden Stimmen stärker betont, damit
dem Zuschauer kein Wort entgeht.
Sony hat außerdem die automatische Lautsprecherkalibrierung
weiterentwickelt. Die
Heimkinosysteme erkennen automatisch,
wenn die Boxen nicht ideal zwischen Wandschrank,
Couch und Bücherregal positioniert
sind und errechnen selbständig die ideale
Position für die Lautsprecher im Raum.
Gleichzeitig verändern sie das digitale
Klangbild so, dass der Zuhörer das Gefühl
hat, die Boxen stünden am perfekten Platz.
Die neuen Heimkinosysteme übertragen die
Tonsignale per Funk an die Lautsprecher, so
dass Kabel überflüssig werden. Die Geräte
der N-Serie sind zudem mit „Magnetic
Fluid“-Lautsprechern ausgestattet. Sie sind
kompakter als gewöhnliche Boxen, stromsparend
und sorgen für eine besonders klare
Sound-Wiedergabe.
SAMSUNG
Digitale Endstufen sind zwar leistungsstark,
vor allem anspruchsvolle Musikliebhaber
schwören aber auf den charakteristisch warmen
Klang analoger Röhrenverstärker. Bei
Samsung hauchen analoge Röhrenvorverstärker
Audiosignalen auch im Heimkino
neues Leben ein. In den Heimkinoanlagen
HT-E6759W und HT-E6500 von Samsung
verstärken Elektronenröhren des Typs
ECC82, wie sie normalerweise nur in hochwertigen
HiFi-Verstärkern zum Einsatz kommen,
eingehende Audiosignale und bereichern
sie durch die charakteristische warme
Klangfarbe. Gleichzeitig ist der Röhrenvorverstärker
auch vom Design gelungen. Die
Röhren leuchten während des Betriebs im
warmen Rot.
Mit dem 1330 W starken 7.1-System HT-
E6759W werden Zuschauer von allen Seiten
beschallt, mit nur fünf Lautsprechern und
von oben: In den vorderen Boxen zusätzlich
integrierte Höhenlautsprecher strahlen den
Klang nach oben ab – die Wohnzimmerdecke
reflektiert den Schall und sorgt damit für einen
umhüllenden 3D-Sound. So fliegen Flugzeuge
förmlich über einen hinweg. Die hinteren
Lautsprecher können flexibel im Heimkino
platziert werden. Sie werden einfach
mit dem kabellosen Empfänger verbunden.
Wer ein Heimkinosystem in seinem Wohnzimmer
möglichst dezent integrieren möchte,
greift zur 5.1-Anlage HT-E6500. Die Lautsprecher
sind kompakt und lassen sich auch
auf dem Bücherregal aufstellen. Wie die HT-
E6759W liefert die Anlage dank Röhrenvorverstärker
und neuer Membranen ein außergewöhnliches
Klangerlebnis. Mit dem optionalen
Wireless-Modul können die hinteren
Boxen ebenso kabellos platziert werden.
W. Neuss
Sony BDV-N990W
Samsung HT-E6500
62 rfe-Elektrohändler | 1-2 · 2013