Das Wir gewinnt - Lambda Bayern

48 was zum thema qualität
ja auch beim schweren Abschied ein
wenig behilflich sein.
b) Aktivitäten:
Grundsätzlich lebt eure Jugendgruppe
vom Zusammenhalt und Wir-Gefühl.
Das kann allerdings nur entstehen,
wenn niemand systematisch von euren
Aktivitäten ausgeschlossen wird. Sicher
wird es immer wieder Leute in eurer
Gruppe geben, die auf irgendwas keine
Lust haben, das ist dann deren persönliche
Entscheidung, ob sie teilnehmen
möchten oder nicht. Anders sieht es
allerdings aus, wenn ihr beispielsweise
eine Aktivität plant, an der nur über
18-Jährige teilnehmen können, oder
wenn ihr eine Bar aussucht, in der nur
Männer Zutritt haben. Anderes gutes
Beispiel, ihr wollt gemeinsam in einen
Freizeitpark fahren, aber ein großer
Teil eurer TeilnehmerInnen kann sich
den Eintritt nicht leisten. Oder ihr habt
einen Teilnehmer dabei, der auf Grund
einer körperlichen Behinderung nicht
mitmachen kann.
Ihr solltet also grundsätzlich Aktivitäten
aussuchen, an denen alle zumindest
theoretisch teilnehmen können.
Manchmal gilt es auch nachzuhaken,
warum jemand nicht mitmachen
möchte. Wer gibt schon gerne zu, dass
er sich den Ausflug nicht leisten kann.
Natürlich müsst ihr deswegen nicht
von vorneherein alle Aktivitäten ausschließen,
an denen ein paar nicht teilnehmen
können. Wichtig ist aber, dass
ihr für diesen Fall als GruppenleiterInnen
einen Alternativvorschlag im Ärmel
habt, um dann gegebenenfalls die
Gruppe (und euch als Leitungsteam)
aufzuteilen.
c) jugendgerechter Rahmen:
Auch wenn wir im rechtlichen Teil
dieses Buches nochmals gesondert auf
das Jugendschutzgesetz eingehen, hier
noch ein paar Worte zum „jugendgerechten
Rahmen.“ Auch wenn gegebenenfalls
alle eure TeilnehmerInnen
volljährig sind, sollten alle eure Aktivitäten
für Jugendliche geeignet sein.
Über den Alkohol- und Drogenverzicht
haben wir weiter oben schon geschrieben,
ferner sind aber auch beispielsweise
Videoabende mit Pornovideos oder
Sexpartys einfach keine Aktivitäten,
die in den Rahmen einer Jugendgruppe
passen. Ohne weitere Beispiele zu nennen,
ein guter Tipp zum Schluss: alle
sollten sich wohl fühlen in eurer Gruppe.
Auch wenn es der eine oder die andere
nicht zugeben mag, letztlich wird
es immer jemanden geben, der sich
unsicher ist und für den beispielsweise
Pornogucken ein echtes Problem ist.
Deshalb Augen und Ohren auf und Ideen
eingebracht, die allen Spaß bringen.