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Das Wir gewinnt - Lambda Bayern

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42 konflikte erkennen und lösen<br />

Mitleitung gleich in eine Rechtfertigungssituation,<br />

er/sie wird begründen<br />

wollen, warum er/sie zu spät dran ist.<br />

„<strong>Wir</strong> haben auf dich gewartet, jetzt<br />

können wir anfangen“ wirkt auf den<br />

Zuspätkommenden wesentlich angenehmer,<br />

er/sie fühlt sich weniger angegriffen<br />

und muss sich nicht rechtfertigen,<br />

wenn er/sie das nicht will.<br />

Spiegeln<br />

Was tun, wenn man beschuldigt oder<br />

angegriffen wird, obwohl man sich<br />

keiner „Schuld“ bewusst ist? Es hört<br />

sich einfach an und ist dennoch in der<br />

Praxis oft schwer und erfordert einige<br />

Übung: Dem Gegenüber muss gezeigt<br />

werden, dass man verstanden hat, worum<br />

es ihm geht, man muss zeigen „Deine<br />

Botschaft ist bei mir angekommen“.<br />

<strong>Das</strong> kann erreicht werden, indem man<br />

den anderen „spiegelt“. Spiegeln heißt<br />

dabei, einfach die Aussage des anderen<br />

noch einmal zu wiederholen, in eigene<br />

Worte zu packen und umzuformulieren.<br />

Zum einen beugt dies Missverständnissen<br />

vor, zum anderen wirkt es<br />

beruhigend auf den anderen, denn er<br />

merkt: „Hier versteht jemand, was ich<br />

meine; hier hört mir jemand zu.“ Ein<br />

solches Gefühl bewirkt, dass der andere<br />

„von der Palme“ runterkommt und sich<br />

ruhiger und sachlicher auseinandersetzen<br />

kann.<br />

Auch hierfür ein Beispiel:<br />

Leiter A wird von Leiterin B kritisiert,<br />

er nehme es mit der Aufsichtspflicht<br />

zu wenig genau. Leiter A darauf:<br />

„Jetzt muss ich mich schon mit diesem<br />

Haufen Jugendlichen rumärgern<br />

und dann kommst noch du mit deiner<br />

Pingeligkeit.“ Eine typische Spiegelung<br />

wäre: „Stimmt schon, dass es immer<br />

recht stressig in der Gruppenstunde<br />

ist. Und ich weiß, dass mein Herumreiten<br />

auf der Aufsichtspflicht auch recht<br />

kleinkariert rüberkommt. Ich würde<br />

mich wohler fühlen, wenn….“<br />

In besonders angespannten Situationen<br />

ist es oft nötig, mehrfach zu spiegeln.<br />

Erst wenn das Gegenüber wirklich<br />

merklich ruhiger ist, macht es Sinn,<br />

über mögliche Lösungen zu reden.<br />

Eine Sache gilt es beim Spiegeln vor allem<br />

zu beachten: <strong>Das</strong> Wort „aber“ soll<br />

nach Möglichkeit vermieden werden.<br />

Denn „aber“ hat immer eine Signalwirkung,<br />

die das vorher Gesagte sofort<br />

überdeckt. „Aber“ beinhaltet immer<br />

einen Widerspruch, und das Gefühl,<br />

Verstanden zu werden, stellt sich nicht<br />

ein. Um zum Beispiel von eben zurück<br />

zu kommen: „Stimmt schon, bei uns in<br />

der Gruppenstunde ist es immer recht<br />

stressig, aber …“ hat nicht die gleiche<br />

<strong>Wir</strong>kung wie der Satz ohne „aber“.

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