Das Wir gewinnt - Lambda Bayern
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40 konflikte erkennen und lösen<br />
5. Kooperation<br />
Der Unterschied zwischen Kompromiss<br />
und Kooperation liegt darin, dass nicht<br />
ein Mittelweg gesucht wird, sondern<br />
dass ein evtl. ganz anderer gangbarer<br />
Weg angestrebt wird. Es wird versucht,<br />
allen Bedürfnissen (den eigenen und<br />
denen der Anderen) gerecht zu werden.<br />
Durch Kooperation (in der Betriebswirtschaft<br />
wird oft von Win-Win-Strategie<br />
gesprochen) werden auch oft die<br />
zwischenmenschlichen Beziehungen<br />
verbessert. Ein weiterer Vorteil: Die am<br />
Konflikt Beteiligten begrenzen sich und<br />
ihre Handlungen nicht selber, sondern<br />
sind gezwungen, nach neuen, kreativen<br />
Lösungen zu suchen.<br />
Sicher kann nicht jeder Konflikt kooperativ<br />
gelöst werden, und in der täglichen<br />
Jugendarbeit werden oft auch<br />
Kompromisse oder Nachgeben eine<br />
große Rolle spielen (Zwang oder Vermeidung<br />
sind aber nie zu empfehlen).<br />
Dennoch sollte man sich bewusst sein,<br />
dass grundsätzlich und langfristig die<br />
Kooperation die angestrebte Lösung<br />
sein sollte, da es bei ihr eben mehrere<br />
Gewinner gibt. Und bei einer kooperativen<br />
Lösung wird von vorneherein<br />
ein „Ich habe es ja gleich gesagt,<br />
dass das schief geht“ und ein „Hätten<br />
wir es doch so gemacht, wie ich gesagt<br />
habe“ ausgeschlossen.<br />
Es gibt einige Grundsätze, die eine kooperative<br />
Konfliktlösung fördern:<br />
• Habt Respekt vor Anderen und<br />
deren Meinung<br />
• Zeigt, dass ihr für neue, andere<br />
Ideen offen seid<br />
• Vermeidet Abwertungen des<br />
anderen und Killerphrasen (d.h.<br />
Pauschalbewertungen wie „<strong>Das</strong><br />
kannst du sowieso nicht“, Verallgemeinerungen<br />
wie „Dein Problem ist<br />
doch….“, Ratschläge wie „Du solltest<br />
eher…“ oder „Mach du erst mal meine<br />
Erfahrungen“, Vermeidungen wie<br />
„Da kann man halt nichts machen“,<br />
Abrutschen ins Vage wie „<strong>Das</strong> weiß<br />
doch jeder“)<br />
• Interpretiert das Verhalten der<br />
anderen nicht<br />
• Sucht einen gemeinsamen Nenner:<br />
Was habt ihr gemeinsam?<br />
• Versucht, die gegenseitigen Wünsche,<br />
Bedürfnisse und Sorgen zu<br />
erkennen und zu verstehen<br />
• Bittet, statt zu befehlen<br />
• Gebt konstruktives Feedback<br />
• Sucht Lösungen, nicht Ursachen<br />
• Äußert Behauptungen, Forderungen<br />
und Kritik nicht abwertend<br />
• Achtet auf Ich-Aussagen und vermeidet<br />
Du-Vorwürfe